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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - David Wagner
 Beitrag Verfasst: Samstag 5. März 2022, 14:01 
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05.03.2022

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Zitat:
David Wagner unter Druck bei YB

«Dem Sportchef geht es wie mir: Er ist maximal unzufrieden»

Der Trainer versucht zu erklären, wie er mit YB im Meisterkampf innerhalb weniger Wochen komplett den Anschluss verlieren konnte. Und er sagt: «Ich habe im Fussball schon verrücktere Sachen erlebt, als 13 Punkte aufzuholen.»

Mit welchem Gefühl haben Sie am Mittwoch dem FCZ zugeschaut?

Ich habe in erster Linie auf Luzern geschaut, unseren nächsten Gegner.

Praktischerweise spielten die beiden gegeneinander.

Hätten sie das nicht getan, hätte ich das Spiel des FC Luzern geschaut. Dem gilt unsere Aufmerksamkeit.

Der FCZ hat schon wieder gewonnen, nun sind es 13 Punkte Rückstand. Was ist passiert in diesen fünf Wochen seit Beginn der Rückrunde?

Dieser Rückstand ist frustrierend, er entspricht nicht unserem Anspruch. Natürlich trage ich als Verantwortlicher für diese Situation auch die Enttäuschung und den Frust in mir. Ich habe die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass wir wieder besser Fussball spielen. Denn eigentlich haben wir ja plötzlich angefangen, unsere Chancen zu verwerten.

Immerhin.

Das war das Problem in einer Phase, in der wir gut gespielt und doch viele Punkte verloren haben. Nun ist uns die spielerische Leichtigkeit abhandengekommen, aktuell ist alles harte Arbeit.

Sie finden also auch, dass die Mannschaft seit dem Jahreswechsel schlechter spielt?

Es gab auch in der Vorrunde Ausnahmen, aber generell hatten wir damals mehr Dominanz, eine gute Offensivstruktur, viel Harmonie zwischen den Spielern und Automatismen, die griffen. Das alles fehlt uns jetzt. Und ich finde es wahnsinnig schwierig, darüber zu reden, denn alles, was ich jetzt sage, klingt nach Entschuldigung. Das will ich nicht, mein Ansatz ist, dass wir besser Fussball spielen und uns der Kritik stellen.

War das 0:1 bei Servette ein Tiefpunkt in dieser Saison?

Ich habe jetzt nicht die ganze Vorrunde im Kopf, aber ich fand keines der sechs Spiele in der Rückrunde wirklich überzeugend. Es gab den Auftakt gegen Lugano, auch da hatten wir keine Fülle an Chancen, es war sehr zäh. Das Spiel gegen Basel war ebenso wenig von Leichtigkeit geprägt, da hatten wir aber auch eine spezielle personelle Situation. Sion war ein Schritt in die richtige Richtung, insbesondere bei eigenem Ballbesitz, da hatten wir die Hoffnung, dass wir darauf aufbauen können. In Genf hat man gesehen: Das haben wir nicht geschafft.

Woher kommt diese spielerische Mühe?

Die Zusammenhänge sind ja hoch und runter diskutiert worden. Es gab und gibt Verletzte, es gab Transfers. Wir mussten neue Hierarchien bilden, neue Verbindungen innerhalb des Teams, neue Automatismen schaffen. Das ist schwierig, wenn man viele Angeschlagene hat. Wenn diese zurückkommen, sind sie zwar spielfähig, aber es fehlt ihnen der Rhythmus. Vielleicht bräuchten sie Testspiele, ohne Druck, jetzt müssen sie aber gleich performen. Dazu kommt die Ausgangslage, dem FCZ hinterherlaufen zu müssen. Für viele Spieler ist das neu.

«Wir haben im Winter Automatismen verloren, die über viele Jahre hinweg aufgebaut wurden.»

Sie haben das Verletzungspech angesprochen, YB konnte noch kaum je längere Zeit in Vollbestand spielen. Leidet auch das Training darunter?

Von der Qualität her: ja. Wir sind froh, dass wir gute Verbindungen zur U-21 haben, man sieht auch, wie viele Jungs schon im Kader gewesen sind. Auf der einen Seite ist das positiv, das sind alles eigene Spieler. Aber wenn sehr viele davon im Training sind, dann ist klar, dass die Qualität nicht auf absolutem Toplevel ist. Und das ist auch so, wenn Spieler von einer Verletzung zurückkommen. Dann sind sie vielleicht trainings-, aber noch nicht matchfit.

Ein aktuelles Beispiel: Christian Fassnacht.

Genau, er hat am Donnerstag erstmals das Teamtraining vollständig absolviert.

Also ist er trainings-, aber noch nicht matchfit?

Das ist sehr individuell. Das haben wir bei Meschack Elia gesehen, er hat vor seinem Einsatz gegen Sion auch nur zweimal trainiert. Für fünf oder zehn Minuten geht so etwas immer, aber wir sprechen von 90 Minuten, und zwar von Anfang an, mit der gewohnten Qualität, der gewohnten Intensität. Das kann einer, der vier bis sechs Wochen oder gar Monate verletzt war, nicht erreichen.

Sie sprechen jetzt viel von Qualität. Würden Sie sagen, dass YB davon in der Winterpause mehr verloren als gewonnen hat?

Ich finde, einen Verlust hatten wir, was die spielerische Qualität betrifft, nicht. Aber wir haben natürlich Automatismen verloren, ebenso wie Hierarchien, freundschaftliche Verbindungen, Strukturen, die über viele Jahre aufgebaut wurden.

Schwierige Voraussetzungen für eine Aufholjagd.

Das ist so. Aber ich will das keinesfalls zu negativ sehen, weil durch diese Transfers auch Youngster wie Fabian Rieder zu mehr Verantwortung und Spielzeit kommen. Und wir sehen einen Lewin Blum, den wahrscheinlich die wenigsten auf der Rechnung hatten, er macht das meiner Meinung nach herausragend gut. Wie auch Aurèle Amenda, der gegen Basel zu seinen ersten Minuten in der Super League gekommen ist. Sie alle stehen für den YB-Weg.

Das sind hoffnungsvolle Talente. Aber fehlen der Mannschaft nach dieser Transferperiode Leaderfiguren? Solche, die das Selbstverständnis vorleben, mit dem YB jahrelang die Liga dominierte?

Nein! Uns fehlen diese Automatismen, die Leichtigkeit und Überzeugung, gut Fussball spielen zu können. Die Frage nach den Leaderfiguren kommt ja immer nur dann, wenn es nicht so gut läuft.

«Im Sommer rechneten wir mit mehr Abgängen, es wurden weniger. Im Winter rechneten wir mit weniger Bewegungen, es wurden mehr.»

Dann braucht es sie halt am meisten.

Ja, das verstehe ich auch. Aber das würde nicht automatisch dazu führen, dass wir besser Fussball spielen. Jeder hätte gerne noch mehr Leader in seinem Team, jeder würde gerne immer alle Spieler behalten. Dass wir das nicht konnten, ist ein Umstand, den es als solchen zu akzeptieren gilt. Aber er ist nicht dafür verantwortlich, dass wir im Moment nicht gut spielen.

Es dürfte aber schon nicht geholfen haben, dass im Winter so viele Spieler gingen.

Im Sommer rechneten wir mit mehr Abgängen, es wurden weniger. Im Winter rechneten wir mit weniger Bewegungen, es wurden mehr. Aber so läuft das oft im Geschäft. Nach der ersten Rückrundenpartie gab es noch Transfers. Den grössten Nachteil hatte ohnehin unser Sportchef Christoph Spycher, der hatte ganz wenig Ruhe in dieser Zeit. (lacht)

Von den Wintertransfers konnte sich bislang nur Edimilson Fernandes in Szene setzen. Sind die anderen noch nicht so weit?

Sein grosser Vorteil ist, dass er Liga und die Spieler kennt. Und Erfahrung hat – neben seiner Vielseitigkeit.

Nach dem Abgang von Christopher Martins wurde die verlorene physische Komponente bewusst mit Cheikh Niasse kompensiert. Gespielt aber hat der Senegalese erst ein paar Minuten, zuletzt gar nicht mehr.

Geduld! Cheikh ist ein richtig feiner Junge mit viel Talent, der sich hier bestimmt durchsetzen wird. Es hilft ihm natürlich nicht, dass es uns im Moment nicht läuft. Er ist zweimal reingekommen und konnte nicht helfen, das Resultat über die Zeit zu bringen. Das hat ihn selber auch geärgert.

Ärger war ihm auch nach dem Heimsieg gegen Basel anzusehen, als er keine Minute zum Einsatz kam.

Prinzipiell will jeder spielen, das ist klar, aber gegen Basel war er neu dabei, kannte er noch nicht mal alle Namen der Mitspieler. Ich erinnere daran, wie lange Kiki (Martins, d. Red) gebraucht hat, bis er richtig performt hat. Das ist normal.

In der Vorrunde fehlte oft die Zeit, um zu trainieren. Jetzt ist sie da. Gehen Ihnen als Trainer langsam die Argumente aus, wenn nach acht Monaten die Leistungen nicht besser werden?

Wir haben jetzt mehr Zeit, um die erwähnten Dinge aufzubauen: Automatismen, Harmonie, ein Gefühl für die verschiedenen Spielszenen. Es fällt aber natürlich auch da ins Gewicht, wenn immer wieder fünf, sechs Leute fehlen. Die ursprüngliche Idee, dass wir uns mit einer kompletten Mannschaft und viel Trainingszeit entwickeln können, die haben wir so leider noch nicht hinbekommen.

In der 33 Spiele umfassenden Vorrunde war die Belastung enorm, schon damals gab es Ausfälle. Wie wichtig war da die Rolle der Rotation?

Es gab eine Phase, da hatten wir viele Spiele, und dennoch musste ich fast immer die Gleichen aufs Feld schicken, weil wir so wenige waren.

Es kam damals Kritik auf, Sie würden zu wenig rotieren.

Ich habe das damals nicht verstanden. Irgendwann wurde auch eine Statistik an mich herangetragen, dass ich quantitativ fast so viele Spieler eingesetzt hatte wie die anderen YB-Trainer in vorherigen Jahren. Umgekehrt muss man natürlich auch sagen, dass Rotation besonders dann gut geht, wenn du viele gesunde Spieler hast. Zwei bis drei mögen weniger gespielt haben und waren gesund, aber da ging es nicht mehr um Rotation, sondern um eine andere Einordnung punkto Leistung.

Im Staff wurden die vielen Verletzungen bestimmt analysiert. Mit welchen Erkenntnissen?

Es sind extrem viele Verletzungen, aber solche ohne Gegnerkontakt sind selten, spontan kommen mir nur Joël Monteiro und Miralem Sulejmani in den Sinn. Selbst Camaras extrem unglücklicher Armbruch resultierte aus einem Zweikampf im Training. Auf Christian Fassnachts Fuss landete in St. Gallen ein Gegenspieler, dazu gab es Zusammenprälle, Fouls, allerhand Kontaktverletzungen. Dann gab es die muskulären Verletzungen, aber sie sind deutlich in der Minderheit. Auch wir denken über alles nach: Kunstrasen, Belastungssteuerung, Reha, Physiotherapie, Diagnose. Wir lassen nichts aus. Aber wir finden keinen klaren Schlüssel, kein Muster.

Wenn sich die Spieler auch im Training verletzen, ist das schon sehr unglücklich.

Fussball ist ein Kontaktsport. Die Vorfälle im Training ereigneten sich jetzt nicht nach überharten Zweikämpfen. Es ist wahnsinnig frustrierend, weil es deinen ganzen Rhythmus stört, deine Automatismen, alles, was du aufbaust beziehungsweise aufbauen wolltest. Wir erhalten kaum Gelegenheit dazu.

«Ich sehe mich in der Verantwortung für alles, was bis jetzt passiert ist.»

Mit Ihrer Verpflichtung im Sommer wollte die Clubführung auch einer Sättigung entgegenwirken in einem Team, das viermal den Titel gewonnen und bis dahin keinen grossen Umbruch mehr erlebt hatte. Sie waren der einzige neue Impuls – wie viel zusätzlichen Druck erzeugt das?

Die Umstände waren klar, die Erwartungshaltung war es auch. Ich sehe mich in der Verantwortung für alles, was bis jetzt passiert ist. Das umfasst die tollen Abende in der Champions League genauso wie jetzt die Situation in der Liga und im Cup. Da erfüllen wir derzeit unsere Ansprüche nicht.

Es sieht stark danach aus, als würden Sie mit YB keinen Titel gewinnen. Was heisst das für Ihr Arbeitsverhältnis?

Es ist unbefriedigend. Ich weiss, dass die Champions League für den Verein viel bedeutete, aber eine Gruppenphase im Europacup war einfach ein Ziel von vielen. Ein anderes haben wir mit dem Cup verpasst, und in der Meisterschaft ist jetzt noch eine riesige Aufgabe zu bewältigen.

Spüren Sie denn den Rückhalt der sportlichen Führung noch?

Wir sind total ehrlich miteinander und viel im Dialog. Dem Sportchef geht es genau wie mir: Christoph Spycher ist maximal unzufrieden mit unseren Leistungen. Die gilt es zu verbessern. Und darüber sind wir ständig im Austausch.

Wie sieht es mit dem Druck von aussen aus? Man ist längst nicht mehr überall der Meinung, dass Sie noch der richtige Trainer für YB sind.

Auf den sozialen Medien bin ich gar nicht unterwegs, drumherum lese ich generell eher wenig. Aber wenn ich mit mir selber schon maximal unzufrieden bin, kann ich mir vorstellen, wie das anderen gehen muss, die diesem Club nahestehen. Das ist vollkommen in Ordnung, aber es erzeugt nicht mehr oder weniger Druck auf mich. Ich habe das schon oft erlebt, in England, in Deutschland auch in einer viel grösseren Dimension. Das ist Teil dieses Geschäfts, es ist unangenehm und nichts, was man sich herbeiwünscht.

Ausserhalb Berns schmunzelt man ja darüber, wie ruhig es bei YB ist.

Für mich macht das keinen Unterschied. Den wesentlichen Druck mache ich mir selber. Dann ist das egal, in welcher Liga du spielst. Es geht darum, dass ich nicht zufrieden bin, und daran ändert sich auch nichts, wenn ich Erklärungen für schlechte Resultate liefere. Ich mag eigentlich gar nicht darüber sprechen. Wenn ich gefragt werde, gebe ich Antwort. Aber es hilft niemandem. Am Ende hilft uns: besser Fussball spielen und gewinnen. Weil gut Fussball spielen und nicht gewinnen, das hatten wir schon.

Wieso sind Sie Ihrer Meinung nach auch dann noch der richtige Trainer, wenn YB keinen Titel gewinnt?

Diese Beurteilung nehmen andere vor. Ich will meine Arbeit einfach so gut wie möglich machen. Und das führt hoffentlich dazu, dass wir besser spielen.

Für die 100-Tage-Bilanz ist es etwas spät, bald sind Sie schon 300 Tage hier. Wie hat sich Ihr Leben eingependelt zwischen dem Arbeitsort Bern und der Familie in Deutschland?

Ich war schon lange nicht mehr zu Hause. (lacht) Sehr lange. Das war eigentlich auch in Deutschland so, wenn du 300 Kilometer von zu Hause weg arbeitest, bist du selten dort. Aber die private Herausforderung war mir klar. Ich mache das seit zwölf Jahren, war immer für längere Zeit von meiner Familie getrennt. Das habe ich mir selber ausgesucht, also auch da gilt: kein Jammern.

Glauben Sie noch an den Titel?

Ich habe im Fussball schon viele verrückte Sachen erlebt, verrückter, als 13 Punkte aufzuholen, wenn man noch zweimal gegeneinander spielt. Aber unser Thema muss ein anderes sein: besser Fussball spielen, schon am Samstag gegen Luzern.


Zur Person

David Wagner (50) ist seit Juni 2021 Trainer von YB. Der gebürtige Hesse verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Los Angeles, begann dann in Deutschland mit dem Fussball. Er war Stürmer, debütierte mit 20 Jahren für Frankfurt in der Bundesliga, traf später beim FSV Mainz in der Zweiten Bundesliga auf Jürgen Klopp. Wagner war Klopps Trauzeuge und pflegt engen Kontakt zum Welttrainer. Später wurde Wagner Trainer im Nachwuchs von Borussia Dortmund, stieg mit Huddersfield in die Premier League auf, wechselte zu Schalke, wurde dort nach anfänglichen Erfolgen wegen einer Serie von 18 sieglosen Spielen entlassen. Mit seiner Frau, mit der er seit 27 Jahren verheiratet ist, hat Wagner zwei erwachsene Töchter. Lea ist Sportmoderatorin beim Südwestdeutschen Rundfunk und der ARD, Lynn studiert soziale Arbeit.


YB - Luzern

Samstag, 18 Uhr. – Stadion Wankdorf. – SR Fähndrich.

So könnte YB spielen: von Ballmoos; Blum, Lustenberger, Zesiger, Garcia; Ngamaleu, Sierro, Lauper, Rieder; Elia, Siebatcheu. – YB ohne: Camara, Sulejmani, Maceiras, Monteiro, Petignat.


https://www.bernerzeitung.ch/dem-sportc ... 2563574893

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - David Wagner
 Beitrag Verfasst: Montag 7. März 2022, 02:34 
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YB – Wagner: «Wir wollten heute zeigen, dass wir es besser können»

Nach der Pleite gegen Servette kassiert YB im Titelkampf den nächsten Dämpfer. Gegen Luzern reicht es nur zu einem 2:2 – zu wenig, um den FCZ zu gefährden.

Das Wichtigste in Kürze

- Meister YB stolpert in der Super League auch gegen den FC Luzern.
- Gegen den Vorletzten reicht es nach 2:0-Führung nur zu einem Unentschieden.
- Der FCZ sagt Danke und baut seinen Vorsprung auf 15 Punkte aus.

Das hat man sich bei YB zweifellos anders vorgestellt: Statt den Tabellenführer FCZ mit einem Heimsieg gegen Luzern unter Druck zu setzen, liefert Gelb-Schwarz eine Steilvorlage. Die nutzen die Zürcher und bauen den Vorsprung auf 15 Punkte aus.

Dabei erwischt YB zuhause gegen den Vorletzten der Super League einen Traumstart. Nach nur elf Minuten liegen die Berner mit 2:0 voran. Trotzdem reicht es am Ende nur zu einer Punkteteilung im Wankdorf.

«Wir haben am Ende einen enttäuschenden Abend erlebt», gesteht Trainer David Wagner. «Die erste Halbzeit war schlecht, obwohl wir sie 2:1 gewonnen haben. Die zweite Halbzeit war gut, obwohl wir sie 0:1 verloren haben.»

YB zwar dominant, aber ohne Effizienz

Für Wagner waren die zweiten 45 Minuten trotz des späten Ausgleichs der bessere Auftritt. «Wir waren sehr dominant, wir haben unzählige Grosschancen herausgespielt, die wir leider nicht verwertet haben. Der Gegner hatte eigentlich so gut wie keinen Abschluss.»

Allerdings: Eine Chance hatte Luzern dann eben doch, und aus dieser heraus fiel kurz vor Schluss der Ausgleich. «Es war eine Halbzeit, in der wir keine Effizienz hatten. Aber wir haben guten Offensivfussball gespielt und auch gut verteidigt», bilanziert Wagner.

Der Ärger ist bei den Bernern verständlicherweise gross. «Wir wollten heute zeigen, dass wir es besser können. Das haben wir in der ersten Halbzeit nicht getan, aber in der zweiten Halbzeit. Am Ende ist es natürlich enttäuschend, nur 2:2 gespielt zu haben.»


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-wa ... n-66124097

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - David Wagner
 Beitrag Verfasst: Montag 7. März 2022, 03:21 
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«Leistung hat gestimmt» oder «keine gute Leistung»? Darum wackelt Wagners Stuhl bei YB

Die Berner Young Boys verlieren auswärts bei Servette mit 0:1. Während der Rückstand auf Leader FCZ weiter anzuwachsen droht, gerät Trainer David Wagner immer mehr unter Druck.

Wer nach der 0:1-Niederlage der Young Boys bei Servette auf die Aussagen der Berner achtete, konnte die Ansätze für die Probleme beim amtierenden Schweizer Meister erkennen. Es herrscht eine gewisse Uneinigkeit.

Goalie David von Ballmoos, der nach einer längeren Verletzungspause sein Comeback feierte, sah grundsätzlich ein gutes Spiel seiner Mannschaft: «Die Leistung hat gestimmt. Wir haben gut gekämpft, das hat jeder gesehen. Am Ende kreierten wir einfach zu wenige zwingende Torchancen und kassierten zu einfach ein Tor.»

Trainer David Wagner betonte dagegen mehrfach, dass YB schlicht nicht überzeugt habe. «Die Niederlage war verdient. Es war kein gutes Spiel von uns. Gerade offensiv war es keine gute Leistung. Wir waren heute einfach nicht gut», erklärte der 50-jährige Deutsche beim Schweizer Fernsehen.

Dass der Trainer seine Mannschaft kritisiert, überrascht nicht. Er steht unter Druck. Bei einem grossen Teil der YB-Fans ist Wagner längst in Ungnade gefallen. Und auch die Klubführung dürfte nicht restlos zufrieden sein. Mit der Niederlage in Genf droht der Rückstand auf Leader Zürich auf bis zu 13 Punkte anzuwachsen. Der Meistertitel ist nur noch mit einem fast perfekten Schlussspurt möglich.

Die Ansprüche bei den Young Boys sind nach vier Meistertiteln in Serie natürlich andere. Doch es scheint, als hätte es zwischen Wagner und seinen Spielern nie richtig Klick gemacht. Als würde die Mannschaft die Ideen und Vorstellungen Wagners auch nach über acht Monaten nicht richtig verstehen und umsetzen können – die unterschiedlichen Ansichten im Interview stehen stellvertretend dafür. Zu oft konnte die eigentlich sehr talentierte Mannschaft ihr Potenzial nicht abrufen.

Natürlich könnte man auch mit dem Finger auf die Verletzungshexe zeigen. Schliesslich hat YB mit Mohamed Camara, Christian Fassnacht, Quentin Maceiras oder Miralem Sulejmani gewichtige Ausfälle zu beklagen. Doch die Vereinsführung hat darauf reagiert und sich mit den Verpflichtungen von Kevin Varga, Edimilson Fernandes und Cheikh Niasse abgesichert.

Genügend Qualität wäre in der Mannschaft immer noch vorhanden. Das zeigt sich daran, dass in Genf Sandro Lauper, Meschack Elia, Varga oder Fernandes vorerst nur auf der Bank sassen. Doch es gelingt den Young Boys unter Wagner nicht, diese konstant auszuspielen. Ist es zu einfach, die Schuld einfach dem Trainer zuzuschieben? Möglicherweise, aber er ist nunmal das schwächste Glied eines Fussballklubs.

David Wagner sagt: «Wir müssen am Samstag gegen Luzern wieder besser Fussball spielen.» Wenn das nicht gelingt, droht Wagners Amtszeit in Bern vorzeitig zu enden.


https://www.watson.ch/sport/analyse/433 ... uhl-bei-yb

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - David Wagner
 Beitrag Verfasst: Montag 7. März 2022, 03:21 
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Was passiert mit YB-Wagner?

Das sagt Captain Lustenberger zur Trainer-Diskussion

YB-Captain Fabian Lustenberger dementiert Probleme zwischen Team und Trainer David Wagner. Dieser steht nun in Lausanne unter ultimativem Siegzwang.

Nun auch zuhause! Hatte YB gegen St. Gallen und GC in letzter Minute noch je zwei Punkte auswärts abgegeben, so ist das dem bald entthronten Meister beim 2:2 gegen den FC Luzern auch im Wankdorf passiert, wo die Jahresbilanz bislang makellos war. «Nun hats uns auch zuhause erwischt», sagt auch Captain Fabian Lustenberger. «Das ist bitter und widerspiegelt die ganze Saison.»

Bitter und enttäuschend

Vier Jahre lang habe YB diese Situation nicht gehabt, sagt der Luzerner, der im Sommer 2019 zu den Bernern stiess, dass man Vorsprünge über die Runden brachte. «Nun gelingt uns das nicht. Das ist enttäuschend.» Und bei solchen Enttäuschungen setzen oft gegenseitige Vorwürfe ein. Doch Lustenberger dementiert Gräben in der Kabine. «Da ist alles ruhig. Aber natürlich ist die Stimmung nicht dieselbe, wie wenn wir fünfzehn Punkte Vorsprung hätten. Das ist auch menschlich.»

Lustig, dass Lusti gerade die Zahl 15 nennt, um einen YB-Vorsprung zu dokumentieren. Denn nun sind es die Berner die ebendiesen unglaublichen, ja wahnsinnigen Rückstand auf den FCZ haben. «Das ist wahnsinnig», pflichtet der Captain bei. «Aber der FCZ bringts auf den Platz. Und solange wir unsere Spiele nicht gewinnen und Federn lassen, müssen wir gar nicht schauen, was die anderen machen.»

Keine Probleme zwischen Spielern und Trainerteam

Und die Rolle von Coach David Wagner in diesem Kontext? Probleme zwischen Team und Trainer dementiert Lustenberger vehement. Die Trainerfrage sei öffentlich und nicht intern gestellt worden. «Vielmehr muss man dazu nicht sagen. Wir arbeiten tagtäglich. Wenn man sieht, was wir in der zweiten Halbzeit aufs Feld gebracht haben, stellt man fest, dass es zwischen Spielern und Trainerteam funktioniert. Nein, die Frage stellt sich mir nicht.»

Und doch: Fragen stellen sich in Bezug auf David Wagner. Viele gar. Die Hauptfrage ist: Was passiert mit dem Coach, sollte es YB nicht gelingen am Sonntag beim abgeschlagenen Schlusslicht Lausanne zu gewinnen. Sportchef Christoph Spycher müsste sich ernsthaft mit einer Trainerentlassung befassen. Es wäre für ihn Neuland.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 94429.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - David Wagner
 Beitrag Verfasst: Montag 7. März 2022, 15:33 
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YB entlässt Trainer David Wagner

Die Young Boys reagieren auf die schwachen Leistungen in den letzten Wochen und entlassen Trainer David Wagner. Interimistisch übernimmt Assistenztrainer Matteo Vanetta die Betreuung der ersten Mannschaft.

«Wir haben eine Auslegeordnung vorgenommen und sind auch im Gespräch mit David Wagner gemeinsam zum Schluss gekommen, dass die Mannschaft neue Impulse braucht. Nach den letzten Spielen haben wir den Glauben daran verloren, dass uns die Kehrtwende in dieser Konstellation gelingen würde», wird YB-Sportchef Christoph Spycher auf der Vereinswebsite zitiert. Er betont, dass die Zusammenarbeit mit Wagner bis zum letzten Tag «sehr offen, professionell und menschlich herausragend» verlaufen sei.

Dennoch kommt die Entlassung nicht ganz überraschend, nachdem Spycher am Wochenende schon vor dem 2:2 gegen Luzern auf ein klares Bekenntnis zum Trainer verzichtet hatte. YB läuft den Erwartungen in dieser Saison hinterher. Nach der Niederlage gegen Servette unter der Woche und dem Remis gegen Luzern am Samstag nach 2:0-Führung hat der amtierende Meister schon 15 Punkte Rückstand auf Leader FCZ. Auch im Cup sind die Berner schon ausgeschieden und das Ziel, international zu überwintern, wurde ebenfalls verpasst.

«Es ist ganz sicher nicht so, dass der Cheftrainer der Alleinschuldige ist, dass wir im sportlichen Bereich unseren Zielen hinterherhinken. Bei YB wird es immer so sein, dass wir als Gruppe funktionieren wollen und da müssen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen. Das gilt auch für mich als Leiter der sportlichen Abteilung, aber natürlich auch für die Spieler», so Spycher weiter.

Wagner: «Ich habe Verständnis»

«Es ist natürlich nicht das, was ich mir erwünscht habe. Aber ich habe Verständnis dafür, dass die sportliche Führung der Mannschaft neue Impulse verleihen will», meint David Wagner zu seiner Freistellung. «Ich habe mit YB einen tollen Klub mit grossartigen Leuten kennengelernt und somit genau das angetroffen, was ich mir bei der Ankunft erhofft hatte. Leider sind die Resultate und die Leistungen in der Meisterschaft nicht so ausgefallen, dass wir unsere eigenen Ansprüche erfüllt hätten.»

Nichtsdestotrotz kann der Deutsch-Amerikaner auch auf das eine oder andere Erfolgserlebnis zurückblicken. Er überwand mit YB drei Qualifikationsrunden für die Gruppenphase der Champions League und sorgte da mit einem Sieg gegen das grosse Manchester United für Furore.

Neben Wagner wird auch sein Assistent Christoph Bühler, der mit dem Coach im vergangenen Sommer gekommen war, die Young Boys verlassen. Der bisherige Assistenztrainer Matteo Vanetta wird die Leitung der Mannschaft interimistisch bis Ende Saison übernehmen.


https://www.bluewin.ch/de/sport/super-l ... 22985.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - David Wagner
 Beitrag Verfasst: Montag 7. März 2022, 15:35 
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Knall in Bern

YB entlässt David Wagner

Der amtierende Meister YB reagiert auf die enttäuschenden Resultate und feuert Coach David Wagner. Der bisherige Assistent Matteo Vanetta übernimmt.

Der amtierende Meister Young Boys hat sich dazu entschieden, Trainer David Wagner (50) per sofort zu entlassen. Damit reagiert der Klub auf die Krise jüngsten enttäuschenden Ergebnisse gegen Servette (0:1) und Luzern (2:2). Der Rückstand auf Leader FC Zürich ist dadurch auf 15 Punkte angewachsen. Das ist zu wenig für die Ansprüche der erfolgsverwöhnten Berner.

«Wir haben eine Auslegeordnung vorgenommen und sind auch im Gespräch mit David Wagner gemeinsam zum Schluss gekommen, dass die Mannschaft neue Impulse braucht. Nach den letzten Spielen haben wir den Glauben daran verloren, dass uns die Kehrtwende in dieser Konstellation gelingen würde», sagt Sportchef Christoph Spycher.

Vanetta als Nachfolger

In der Medienmitteilung der Berner kommt auch David Wagner zu Wort. Der Deutsche zeigt sich vom bitteren Ende seiner YB-Zeit enttäuscht: «Es ist natürlich nicht das, was ich mir erwünscht habe. Leider sind die Resultate und die Leistungen in der Meisterschaft nicht so ausgefallen, dass wir unsere eigenen Ansprüche erfüllt hätten».

Wagner ist erst im Sommer als Nachfolger von Gerardo Seoane zu YB gekommen. Gestartet ist der Deutsche stark ins Bern-Abenteuer. Nach drei Qualifikationsrunden konnte sich YB für die Gruppenphase der Champions League qualifizieren. In der Königsklasse sorgte er mit dem Startsieg gegen Manchester United für Begeisterung. Und auch in der Super League lief zunächst alles nach Plan. Doch ab Ende Oktober liessen die Berner Federn. Bis Mitte Dezember reihten sie wettbewerbsübergreifend sechs sieglose Partien aneinander.

Nachfolger ad interim wird bis Ende Saison der bisherige Assistent Matteo Vanetta (43). Der Tessiner arbeitete zuvor während vielen Jahren im Nachwuchs des Schweizerischen Fussballverbands, bei Servette und im Team Ticino. Als Spieler war Vanetta unter anderem bei Lugano, Sion, Servette, Etoile Carouge, Aarau und Chiasso aktiv.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 96949.html

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 Beitrag Verfasst: Montag 7. März 2022, 15:38 
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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - David Wagner
 Beitrag Verfasst: Montag 7. März 2022, 15:39 
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David Wagner freigestellt, Matteo Vanetta übernimmt

Nach einer ausführlichen Analyse der Situation hat die sportliche Leitung der Young Boys entschieden, Trainer David Wagner per sofort freizustellen. «Wir haben eine Auslegeordnung vorgenommen und sind auch im Gespräch mit David Wagner gemeinsam zum Schluss gekommen, dass die Mannschaft neue Impulse braucht. Nach den letzten Spielen haben wir den Glauben daran verloren, dass uns die Kehrtwende in dieser Konstellation gelingen würde», sagt Sportchef Christoph Spycher, der betont, dass die Zusammenarbeit mit David Wagner bis zum letzten Tag «sehr offen, professionell und menschlich herausragend» verlaufen sei. Und: «Es ist ganz sicher nicht so, dass der Cheftrainer der Alleinschuldige ist, dass wir im sportlichen Bereich unseren Zielen hinterherhinken. Bei YB wird es immer so sein, dass wir als Gruppe funktionieren wollen und da müssen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen. Das gilt auch für mich als Leiter der sportlichen Abteilung, aber natürlich auch für die Spieler», sagt Spycher.

Der scheidende Trainer David Wagner sagt, das bittere Ende seiner YB-Zeit mache ihn traurig. «Es ist natürlich nicht das, was ich mir erwünscht habe. Aber ich habe Verständnis dafür, dass die sportliche Führung der Mannschaft neue Impulse verleihen will. Ich möchte mich bei allen, die mich in dieser Saison unterstützt und begleitet haben, herzlich bedanken, insbesondere auch bei den Fans, die im Stadion Wankdorf immer für eine besondere Stimmung sorgen. Ich habe mit YB einen tollen Klub mit grossartigen Leuten kennengelernt und somit genau das angetroffen, was ich mir bei der Ankunft erhofft hatte. Leider sind die Resultate und die Leistungen in der Meisterschaft nicht so ausgefallen, dass wir unsere eigenen Ansprüche erfüllt hätten», sagt David Wagner, dessen Name immer in den Geschichtsbüchern von YB erscheinen wird als jener Trainer, der sich 2021 mit seinem Team nach drei Qualifikationsrunden für die Gruppenphase der Uefa Champions League qualifiziert und in dieser mit dem Sieg gegen Manchester United für Begeisterung gesorgt hat.

Mit David Wagner wird auch sein Assistent Christoph Bühler, der mit Wagner im vergangenen Sommer gekommen ist, die Young Boys verlassen.

Der bisherige Assistenztrainer Matteo Vanetta wird die Leitung der Mannschaft interimistisch bis Ende Saison übernehmen. Nach den Abgängen von David Wagner und Christoph Bühler wird der Trainerstaff noch ergänzt werden. Die Informationen erfolgen zu gegebener Zeit.

Der Tessiner Matteo Vanetta stiess im Jahr 2017 als Trainer für die Defensive zum YB-Nachwuchs, seit Sommer 2018 ist er als Assistenztrainer der ersten Mannschaft tätig. Zuvor arbeitete der 43-Jährige während vielen Jahren im Nachwuchs des Schweizerischen Fussballverbands, bei Servette und im Team Ticino. Als Spieler brachte es Vanetta für die Schweizer U21-Nationalmannschaft auf 13 Länderspiele. Zudem spielte er in seiner aktiven Karriere als Verteidiger für Lugano, Sion, Servette, Etoile Carouge, Aarau und Chiasso.

Der BSC Young Boys bedankt sich herzlich bei David Wagner und Christoph Bühler für die geleisteten Dienste und wünscht Ihnen und Ihren Familien für die Zukunft nur das Beste. Gleichzeitig wünschen wir Matteo Vanetta in seiner neuen Funktion als Cheftrainer viel Freude und Erfolg.




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 Beitrag Verfasst: Montag 7. März 2022, 19:34 
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07.03.2022

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Knall bei YB

Die Young Boys trennen sich von Trainer Wagner

Nach einer bisher enttäuschenden Saison entlassen die Young Boys ihren Trainer David Wagner.

Die Resultate sprechen schon länger nicht mehr für ihn, jetzt reagiert auch der Verein: YB trennt sich per sofort von seinem Trainer David Wagner. Dies kommunizieren die Young Boys via Medienmitteilung, dort wird Sportchef Christoph Spycher wie folgt zitiert: «Nach den letzten Spielen haben wir den Glauben daran verloren, dass uns die Kehrtwende in dieser Konstellation gelingen würde.» Interimistisch übernimmt der bisherige Assistenztrainer Matteo Vanetta.

Dieser Entscheid hatte sich zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt abgezeichnet, auch wenn Spycher zuletzt im TV-Interview beim SRF darauf verzichtete, seinem Trainer eine Jobgarantie auszusprechen. Und im Gespräch mit dieser Zeitung sagte auch Wagner, dass der Sportchef «maximal unzufrieden» sei. Captain Fabian Lustenberger sagte am Samstagabend noch, dass das Team noch an den Trainer glaube – und umgekehrt.

Nach dem enttäuschenden 2:2 gegen den abstiegsbedrohten FC Luzern sahen die Young Boys offenbar keinen anderen Ausweg mehr aus einer sportlichen Lage, die sich der Meister noch vor wenigen Monaten ganz anders vorgestellt hatte: 15 Punkte Rückstand auf Leader FC Zürich und ausgeschieden aus Cup und europäischem Wettbewerb.

Gegenüber dem Vereinssender YB-TV erklärt Spycher: «In der Rückrunde waren wir nicht mehr auf dem Level, wie wir uns das vorgestellt hatten.» Der Entscheid sei am Sonntagmorgen nach dem Luzern-Spiel getroffen worden: «Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir finden, dass wir einen neuen Impuls brauchen.»

Dieser neue Impuls ist nun bis Saisonende der Tessiner Vanetta, der 2017 zu YB kam. «Er kennt die Mannschaft in- und auswendig, er weiss wo wir hinwollen», sagt Spycher. Der Staff soll ansonsten zu grossen Teilen zusammenbleiben, neben Wagner wurde nur sein Assistent Christoph Bühler, der gemeinsam mit Wagner zu YB stiess, freigestellt.


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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - David Wagner
 Beitrag Verfasst: Montag 7. März 2022, 19:37 
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YB entlässt den Trainer

Wagner war für YB zugleich Verheissung und Wagnis

Am Ende sah der YB-Coach selber ein, dass seine Mannschaft keine Fortschritte macht. Sportchef Christoph Spycher muss derweil seinen ersten Trainer entlassen.

Am frühen Montagnachmittag geht in Bern ein Experiment zu Ende: Um 13.57 Uhr orientieren die Young Boys über die Entlassung von David Wagner. Christoph Spycher muss sich zum ersten Mal als YB-Sportchef von einem Trainer trennen. Bis dahin durfte sich unter ihm zweimal ein Trainer für höhere Aufgaben empfehlen: Adi Hütter wechselte 2018 zu Eintracht Frankfurt, Gerardo Seoane drei Jahre später zu Bayer Leverkusen.

Und auf Seoane folgte bei YB eben er: David Wagner, Deutscher, ein Neuling in der Super League und so gesehen ein Experiment, jedoch kein Unbekannter in der Fussballwelt und so gesehen eine Attraktion. In England stieg er mit Huddersfield in die Premier League auf, in Deutschland blieb er mit Schalke einst während 18 Spielen ohne Sieg. Wagner vereinte Potenzial und Risiko, Wagner war für Spycher zugleich Verheissung und Wagnis.

Ein brillanter Start…

Der 50-jährige Wagner war in einem Sommer ohne viele Transfers der einzige Impuls, um dem Sättigungsgefühl in einer Mannschaft mit vier Meistertiteln in Folge entgegenzuwirken. Neun Monate später sagt Spycher: «Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir finden, dass wir einen neuen Impuls brauchen.»

Angefangen hat alles ganz gut, Wagner konnte sofort Erfolge feiern. Als erster Trainer im Schweizer Fussball überstand er gleich drei Qualifikationsrunden für die Champions League, in der Königsklasse starteten die Young Boys mit einem kleinen Wunder von Bern – einem 2:1-Sieg über Manchester United.

Von diesen Momenten hat Wagner gezehrt, sie haben ihn durch einen Herbst mit ersten Schwierigkeiten getragen. Unlängst noch sagte er: «Ich als Trainer übernehme die volle Verantwortung. Für die jetzige Situation wie auch für die Resultate in der Champions League.» Rückblickend indes verfestigt sich der Eindruck, dass viel von dieser Energie ein Überbleibsel der Dynamik war, mit der YB in der vergangenen Saison die Konkurrenz überfahren und um 31 Punkte distanziert hatte.

Denn es zeigte sich, dass die Entwicklung unter dem Deutschen in vielen Belangen ausblieb. YB mangelte es zunehmend an Abgeklärtheit und Effizienz, in einer Vorrunde mit starker Belastung, vielen Absenzen und 33 Spielen auch an Frische. Die Leistungskurve zeigte immer mehr nach unten, nach dem Aus im Cup Ende Oktober beim FC Lugano blieb YB unter Wagner wochenlang ohne Sieg, schied später auch in der Champions League aus und verpasste die ersten beiden Saisonziele: Cupfinal und Überwintern im Europacup. «Wir vermögen Leistung und Resultat in der Analyse zu trennen», sagte Sportchef Spycher damals wie heute.

Dennoch gibt es Stimmen, die sagen, dass man beim Meister schon zu der Zeit über eine Entlassung von Wagner nachgedacht habe – bis dieser die Hinrunde mit einem überzeugenden 5:0 bei Verfolger Lugano beendete.

Im Winter tat sich auf dem Transfermarkt mehr als erwartet, YB verlor wichtige Spieler wie Michel Aebischer, oder Silvan Hefti, in Jean-Pierre Nsame einen Hoffnungsträger, in Christopher Martins eine physische Stütze. Das Konstrukt begann noch stärker zu wackeln, Problem war nicht mehr die Effizienz, sondern ganz allgemein die Kreation im spielerischen Bereich. Allzu oft gaben die Berner in den letzten Wochen einen Vorsprung her, der Rückstand auf den FCZ wuchs innert zwei Monaten von acht auf kaum mehr einholbare 15 Punkte. «In der Rückrunde waren wir spielerisch nicht mehr auf dem Level, wie wir uns das vorgestellt hatten», sagt Spycher.

…endet in einem rasanten Abstieg

YB, der einstige Dominator, der Überflieger aus der Vorsaison, spielte plötzlich nur noch wie ein Durchschnittsteam. Auf den designierten Champion FCZ haben die Young Boys nach dem riesigen Vorsprung in der Vorsaison in acht Monaten 56 Punkte eingebüsst. Ein sportlich rasanter Abstieg.

Dabei zeichnete sich noch im Januar ein Dreikampf um den Titel ab, mit einem YB, das dabei mehr als ein Wörtchen mitzureden imstande ist. Bei den Young Boys strotzten sie vor Zuversicht, David Wagner kündigte einen Angriff «mit voller Kapelle» an, Mittelfeldspieler Sandro Lauper rechnete vor, dass es bei acht Punkten Rückstand und zwei verbleibenden Direktbegegnungen mit dem FCZ im Prinzip nur noch zwei Zähler seien, die es aufzuholen gelte. Das beispiellose Verletzungspech aus der Hinrunde schien überstanden, dazu standen noch 18 statt 33 Spiele auf dem Programm.

Zum Verhängnis wurden Wagner dann die jüngsten Auftritte. Anfang Februar führte seine Mannschaft dank ungewohnter Abgeklärtheit beim FC St. Gallen nach einer Stunde mit 3:0 – und spielte noch 3:3. Sie kassierte ein spätes Gegentor bei GC, sie gab zuletzt auch in einem Heimspiel eine frühe 2:0-Führung gegen Luzern her. Die Gewissheit aus vier Meistersaisons, dass es immer irgendwie für YB läuft, der Nimbus der Nimmersatten, diese Selbstverständlichkeit des Seriensiegers – all das war innert wenigen Monaten verschwunden.

Das stellten auch die Spieler fest. Christian Fassnacht sagte nach dem Spiel gegen Luzern: «Wir haben unsere Prinzipien verloren, das ist nicht mehr die gleiche Mentalität.» Und das musste auch Wagner selbst einsehen, der noch nach der 0:1-Niederlage in Genf sagte: «Leider sind die Resultate und die Leistungen in der Meisterschaft nicht so ausgefallen, dass wir unsere Ansprüche erfüllt hätten.»

Wie schlägt sich Vanetta?

Bei Wagner hatte man stets den Eindruck, dass er sich vollends bewusst war, den Ansprüchen hinterherzuhinken. Aus seiner Zeit auf Schalke schien er überhaupt andere Gegenwindstärken gewohnt zu sein, als er sie in Bern erlebte. Kam er anfangs neben den anderen, so zurückhaltend votierenden YB-Exponenten bisweilen fast unverblümt daher, rutschte er zuletzt fast stoisch in die Krise.

Am Ende des Engagements von David Wagner in Bern steht ein Gespräch zwischen Trainer und Sportchef am vergangenen Sonntagmorgen, dem Tag nach dem 2:2 im Heimspiel gegen Luzern. Beide seien sie zur Übereinkunft gekommen, dass es besser sei, der Mannschaft einen neuen Übungsleiter vorzusetzen, so erzählt es Spycher.

Interimistisch wird bis zum Saisonende Matteo Vanetta übernehmen. Der 43-jährige Tessiner kam im Jahr 2017 als Defensivtrainer zum YB-Nachwuchs, seit Sommer 2018 ist er Assistent bei der ersten Mannschaft. Vanetta war als Fussballer Verteidiger, arbeitete danach beim nationalen Verband, dem Nachwuchs von Servette und dem Team Ticino. Mit Vanetta dürfte auch die Kommunikation mit den 17 frankofonen Spielern wieder einfacher werden. Während Wagner kein Wort Französisch sprach, ist es für Vanetta die zweite Muttersprache. Auch diesbezüglich stand das Engagement von Wagner unter einem schlechten Stern.


https://www.bernerzeitung.ch/nicht-nur- ... 7381358679

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