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04.03.2024
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Trainer-Aus beim Meister
YB trennt sich per sofort von Raphael Wicky
Die Young Boys und Raphael Wicky gehen per sofort getrennte Wege. An der Seitenlinie des Meisters übernimmt Joël Magnin interimistisch.
Die Niederlage gegen den FC Zürich am vergangenen Sonntag war offenbar eine zu viel: Die Young Boys trennen sich per sofort von ihrem Trainer Raphael Wicky. Somit sind auch alle Diskussionen um eine etwaige Vertragsverlängerung vom Tisch.
«Die Trennung von Raphael Wicky schmerzt uns sehr», hält YB-Boss Christoph Spycher in einer Mitteilung des Klubs fest. Nach «reiflicher Überlegung» sei man zum Schluss gekommen, dass die Mannschaft frische Energie brauche, um den herausfordernden Weg zurück zum Erfolg gehen zu können.
Von Bergen: «Hatten unterschiedliche Ansätze, wie wir aus dieser schwierigen Situation herausfinden» Zuletzt haben die Berner im Rennen um die Meisterschaft Federn gelassen. Der Vorsprung auf Verfolger Servette ist nach zwei Niederlagen in Folge auf ein Punkt geschrumpft. Im Cup musste sich YB dem Unterklassigen Sion geschlagen geben. «Die Leistungen der Mannschaft entsprachen seit einiger Zeit nicht unseren Erwartungen», wird Sportchef Steve von Bergen zitiert. Nach den jüngsten Ereignissen «wurde die Hoffnung kleiner, dass sich die Lage in dieser Konstellation verbessern wird, obwohl wir aus meiner Sicht alles versucht haben, die Wende zu schaffen.»
Am Sonntagabend hätten von Bergen und Wicky nach der Niederlage in Zürich eine Auslegeordnung vorgenommen. Während des Gesprächs habe man festgestellt, «dass wir unterschiedliche Ansätze haben, wie wir aus dieser schwierigen Situation herausfinden könnten».
U21-Coach übernimmt bis Saisonende
Raphael Wicky stiess im Juli 2022 in die Hauptstadt. Knapp zwei Jahre nach seiner Ankunft ist Schluss. «Ich bin extrem dankbar für die Möglichkeit, dass ich YB-Trainer sein durfte», so Wicky. Trotz vorzeitiger Trennung werde er die Zeit bei YB in «sehr guter Erinnerung» halten. Mit Raphael Wicky wird auch Assistenztrainer Giuseppe Morello YB per sofort verlassen.
Anstelle von Wicky wird ab dem nächsten Meisterschaftsspiel bis zum Saisonende U21-Coach Joel Magnin an der Seitenlinie stehen. Auf dem Programm steht ein fussballerischer Leckerbissen: Basel.
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04.03.2024
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Trainer entlassen
So reagiert Wicky auf das Out bei YB
Die Tage von Raphael Wicky als YB-Coach sind gezählt. Nach der Niederlage gegen den FCZ wird der Trainer des Super-League-Leaders gefeuert.
Nach der 0:1-Niederlage gegen den FCZ ziehen die Berner Young Boys die Notbremse. Coach Raphael Wicky (46) muss gehen. Er kommt in der Medienmitteilung, mit der sein Ende kommuniziert wird, zu Wort.
«Ich möchte mich bei allen, die mich in den letzten knapp zwei Jahren begleitet und unterstützt haben, herzlich bedanken, insbesondere bei der Mannschaft und dem Trainerstaff sowie den Fans, die immer hinter uns gestanden sind und dafür sorgen, dass jedes YB-Heimspiel ein Highlight ist», wird Wicky zitiert.
Trotz des vorzeitigen Endes werde er die YB-Zeit «in guter Erinnerung behalten», sagt der Walliser. «Die Emotionen, die wir gemeinsam erleben durften, werde ich nie vergessen. Ich wünsche dem Team und dem Club alles Gute für die Zukunft und drücke die Daumen, dass der Titel in Bern bleiben wird.» Mit Wicky wird auch sein Assistent Giuseppe Morello (38) den Klub per sofort verlassen.
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04.03.2024
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YB trennt sich von Raphael Wicky – das sagt Christoph Spycher
Der Meister zieht die Reissleine: Nach der Debakel-Woche von YB mit drei Pleiten in der Liga und im Cup muss Trainer Raphael Wicky seinen Hut nehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- YB trennt sich nach der jüngsten Formkrise von Trainer Raphael Wicky. - Die Double-Träume sind geplatzt, auch in der Liga wackelt der Meister. - Joel Magnin übernimmt an der Seitenlinie.
Die jüngste Formkrise bei Meister YB hat Konsequenzen für Trainer Raphael Wicky: Nach der 0:1-Pleite beim FCZ stellen die Berner ihren Trainer frei. Das kommuniziert der wankende Tabellenführer heute Montag.
Für den Rest der Saison übernimmt der bisherige U21-Trainer Joël Magnin interimistisch. Er wird vom bisherigen Co-Trainer Zoltan Kadar unterstützt. Neu an die Seitenlinie wechselt Ausbildungschef Gérard Castella.
«Die Trennung von Raphael Wicky schmerzt uns sehr», sagt Christoph Spycher. «Aber nach reiflicher Überlegung sind wir zum Schluss gekommen, dass die Situation festgefahren ist und die Mannschaft frische Energie braucht, um den herausfordernden Weg zurück zum Erfolg gehen zu können.»
Vorsprung von YB auf Servette weg
Schon vor der 0:1-Pleite in Zürich stand Wicky bei YB zunehmend unter Druck. Aus den letzten sechs Pflichtspielen resultierte nur ein Sieg gegen Liga-Schlusslicht Lausanne-Ouchy. Zudem deutete sich zuletzt an, dass Wicky die Mannschaft nicht erreicht.
Bezeichnend dafür der Penalty-Ärger um Silvere Ganvoula beim 1:1 auswärts gegen Sporting. Zuletzt setzte es schmerzhafte Pleiten gegen Servette in der Liga, gegen Challenge-Ligist Sion im Cup-Viertelfinal und nun gegen den FCZ.
Der Traum vom erneuten Double platzte zuvor bereits mit dem Cup-Out in Sion. Besonders schmerzhaft war davor die 0:1-Heimpleite gegen Verfolger Servette im Spitzenspiel am vergangenen Sonntag.
Der Vorsprung in der Liga ist nach der Niederlage beim FCZ auf einen Punkt geschmolzen. Am Sonntag steht der Klassiker gegen den FC Basel bevor.
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04.03.2024
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Marco Schällibaum zum Wicky-Rauswurf
«YB war zuletzt blutleer mit wenig Emotionen»
Bei YB ist der Wurm drin. Der Schweizer Meister zieht die Reissleine und trennt sich vom Trainer Raphael Wicky. Für Marco Schällibaum ist es ein Ende mit Ansage. Im Blick Kick analysiert der Trainer den Berner Knall.
Registriert: Montag 24. Mai 2004, 18:21 Beiträge: 3359 Wohnort: In der Brauerei
RAPHAEL WICKY FREIGESTELLT, JOËL MAGNIN ÜBERNIMMT
Die Young Boys und ihr Cheftrainer Raphael Wicky gehen ab sofort getrennte Wege: Der 46-jährige Walliser ist am Montagvormittag von seinem Amt freigestellt worden. Interimistisch wird die Mannschaft bis zum Saisonende von U21-Trainer Joël Magnin geführt.
Christoph Spycher, VR-Delegierter Sport, sagt: «Die Trennung von Raphael Wicky schmerzt uns sehr. Aber nach reiflicher Überlegung sind wir zum Schluss gekommen, dass die Situation festgefahren ist und die Mannschaft frische Energie braucht, um den herausfordernden Weg zurück zum Erfolg gehen zu können.»
Sportchef Steve von Bergen ergänzt: «Die Leistungen der Mannschaft entsprachen seit einiger Zeit nicht unseren Erwartungen. Mit den jüngsten Niederlagen in der Meisterschaft und im Cup wurde die Hoffnung kleiner, dass sich die Lage in dieser Konstellation verbessern wird, obwohl wir aus meiner Sicht alles versucht haben, die Wende zu schaffen. Raphael Wicky und ich haben am Sonntagabend nochmals eine Auslegeordnung vorgenommen und gemerkt, dass wir unterschiedliche Ansätze haben, wie wir aus dieser schwierigen Situation herausfinden könnten. Ich möchte mich auch auf diesem Weg bei Raphael Wicky für die intensive und lange Zeit sehr erfolgreiche Zusammenarbeit in den letzten knapp zwei Jahren bedanken.»
Raphael Wicky sagt: «Ich bin extrem dankbar für die Möglichkeit, dass ich YB-Trainer sein durfte, und stolz auf die Erfolge, die wir zusammen erreicht haben. Ich möchte mich bei allen, die mich in den letzten knapp zwei Jahren begleitet und unterstützt haben, herzlich bedanken, insbesondere bei der Mannschaft und dem Trainerstaff sowie den Fans, die immer hinter uns gestanden sind und dafür sorgen, dass jedes YB-Heimspiel ein Highlight ist. Trotz vorzeitiger Trennung werde ich die Zeit bei YB in sehr guter Erinnerung behalten. Die Emotionen, die wir gemeinsam erleben durften, werde ich nie vergessen. Ich wünsche dem Team und dem Club alles Gute für die Zukunft und drücke die Daumen, dass der Titel in Bern bleiben wird.»
Mit Raphael Wicky wird auch Assistenztrainer Giuseppe Morello YB per sofort verlassen.
Das Amt des Cheftrainers übernimmt interimistisch bis zum Saisonende U21-Coach Joël Magnin. Seine Assistenten werden Zoltan Kadar (bisher) und neu Ausbildungschef Gérard Castella sein. «Wir sind Joël Magnin und Gérard Castella sehr dankbar, dass sie sich in den Dienst des Clubs stellen und bis Sommer für die erste Mannschaft zur Verfügung stehen. Nach der Saison werden sie dann wieder in ihren bisherigen Funktionen tätig sein», sagt Christoph Spycher.
Der BSC Young Boys möchte sich herzlich bei Raphael Wicky und Giuseppe Morello für ihren unermüdlichen Einsatz bedanken. Mit ihren Namen werden zahlreiche grossartige Erfolge in Erinnerung bleiben; vor allem natürlich der Gewinn der Meisterschaft und des Cups 2023, dem dritten Double in der Vereinsgeschichte, und die Champions-League-Teilnahme in der laufenden Saison. Die Young Boys wünschen Raphael Wicky und Giuseppe Morello für die private und berufliche Zukunft alles Gute.
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04.03.2024
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YB trennt sich von Raphael Wicky – das sagt Christoph Spycher
Der Meister zieht die Reissleine: Nach der Debakel-Woche von YB mit drei Pleiten in der Liga und im Cup muss Trainer Raphael Wicky seinen Hut nehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- YB trennt sich nach der jüngsten Formkrise von Trainer Raphael Wicky. - Die Double-Träume sind geplatzt, auch in der Liga wackelt der Meister. - Joel Magnin übernimmt an der Seitenlinie.
Die jüngste Formkrise bei Meister YB hat Konsequenzen für Trainer Raphael Wicky: Nach der 0:1-Pleite beim FCZ stellen die Berner ihren Trainer frei. Das kommuniziert der wankende Tabellenführer heute Montag.
Zuletzt setzte es schmerzhafte Pleiten gegen Servette in der Liga, gegen Challenge-Ligist Sion im Cup-Viertelfinal und nun gegen den FCZ.
Für den Rest der Saison übernimmt der bisherige U21-Trainer Joël Magnin interimistisch. Er wird vom bisherigen Co-Trainer Zoltan Kadar unterstützt. Neu an die Seitenlinie wechselt Ausbildungschef Gérard Castella.
«Die Trennung von Raphael Wicky schmerzt uns sehr», sagt Christoph Spycher. «Aber nach reiflicher Überlegung sind wir zum Schluss gekommen, dass die Situation festgefahren ist und die Mannschaft frische Energie braucht, um den herausfordernden Weg zurück zum Erfolg gehen zu können.»
Vorsprung von YB auf Servette weg
Schon vor der 0:1-Pleite in Zürich stand Wicky bei YB zunehmend unter Druck. Aus den letzten sechs Pflichtspielen resultierte nur ein Sieg gegen Liga-Schlusslicht Lausanne-Ouchy. Zudem deutete sich zuletzt an, dass Wicky die Mannschaft nicht erreicht.
Bezeichnend dafür der Penalty-Ärger um Silvere Ganvoula beim 1:1 auswärts gegen Sporting.
Der Traum vom erneuten Double platzte zuvor bereits mit dem Cup-Out in Sion. Besonders schmerzhaft war davor die 0:1-Heimpleite gegen Verfolger Servette im Spitzenspiel am vergangenen Sonntag.
Der Vorsprung in der Liga ist nach der Niederlage beim FCZ auf einen Punkt geschmolzen. Am Sonntag steht der Klassiker gegen den FC Basel bevor.
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04.03.2024
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Nach dem Aus von Wicky
Von Bergen: «Wir haben in den letzten Wochen unsere DNA verloren»
YB-Sportchef Steve von Bergen erklärt, weshalb Raphael Wicky gehen musste und weshalb Joël Magnin der richtige Mann ist.
Nach der Niederlage im Letzigrund gegen den FC Zürich am Sonntagnachmittag hatte YB-Sportchef Steve von Bergen noch erklärt, dass man nun in Ruhe die Situation analysieren wolle. Lange dauerte die Analyse aber nicht. Am Montagmorgen war die Entlassung von Trainer Raphael Wicky Tatsache. Viele Gespräche hätten gezeigt, dass Sportchef und Trainer unterschiedliche Ansätze hätten, erklärte Von Bergen.
"Diese Niederlage hat uns sehr weh getan." Autor: Steve von Bergen Über das Cup-Out in Sitten
Der Sportchef erklärte auch, dass das Cup-Out gegen den FC Sion einen grossen Anteil an der Entscheidung hatte. «Man darf verlieren. Aber es kommt auf die Art und Weise an.» Beim 1:2 im Tourbillon hatte YB die vielleicht schwächste Leistung unter Wicky überhaupt gezeigt. «Diese Niederlage hat uns sehr weh getan», gab Von Bergen zu.
Die Chance auf Wiedergutmachung hatte Wicky noch erhalten – doch mit der Niederlage in Zürich nicht genutzt. «Wir haben eine Reaktion erwartet. Diese ist kaum gekommen.» Es waren jedoch nicht nur die letzten beiden Spielen, die dem Walliser zum Verhängnis geworden sind, sagte von Bergen: «Wir haben in den letzten Wochen etwas unsere DNA verloren.»
Magnin kennt den Verein
Mit Joël Magnin übernimmt nun ein Mann das Team bis zum Saisonende, der den Verein sehr gut kennt. Von 2007 bis 2019 war er bereits in Bern tätig, seit 2022 hatte er wieder die Verantwortung über die U21 inne.
Genau deshalb sei Magnin momentan die richtige Wahl, sagte Von Bergen: «Joël Magnin kennt die Philosophie des Vereins und identifiziert sich mit ihr. Das ist das, was die Mannschaft braucht.»
Basel als erste Prüfung
Seinen ersten Auftritt als YB-Cheftrainer wird Magnin, der zwischen 2019/2020 für 31 Partien als Xamax-Coach im Amt war, am Sonntag im Klassiker gegen den FC Basel haben.
Ein Sieg gegen das ebenfalls kriselnde Basel wäre natürlich der optimale Auftakt für Magnin. Danach bleiben noch 11 weitere Spiele in der Super-League-Saison, die aus Sicht der Verantwortlichen mit einem weiteren YB-Meistertitel enden soll. Die Ausgangslage ist mit einem Punkt Vorsprung an der Tabellenspitze zwar weiterhin aussichtsreich, aber nicht mehr so komfortabel wie auch schon.
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04.03.2024
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Der Kommentar zum Wicky-Out
YB schaltet in den Panikmodus
Die Entlassung von Raphael Wicky ist nachvollziehbar. Dass es zur für YB untypischen Panikreaktion gekommen ist, verwundert aber sehr. Der Kommentar von Fussballreporter Sebastian Wendel.
Als letztmals der Tabellenführer der Super League seinen Trainer rausschmiss, war das die Folge purer Dekadenz: 71 von 72 Spieltagen auf dem Leaderthron und der Cupsieg waren den frischgebackenen FCB-Bossen um Bernhard Burgener und Marco Streller zu wenig, Urs Fischer musste gehen. Sieben Jahre später entlässt YB Raphael Wicky. Als Tabellenführer. Ist auch in Bern der Grössenwahn ausgebrochen?
Eine Blaupause wäre falsch. YB steckt in einer Form- und Resultatkrise. Davon war der FCB unter Fischer meilenweit entfernt. Ebenso wie von Panik vor dem Verlust der Vormachtstellung. Aus dem neusten Entscheid in Bern spricht indes genau diese: Obwohl in der Tabelle immer noch einen Punkt vor Servette, sehen die YB-Bosse Christoph Spycher und Steve von Bergen die Titelverteidigung als akut gefährdet an. Und damit auch den kürzeren und einfacheren Weg (eine Runde) an die Champions-League-Millionentöpfe im Sommer. Verständlich: So wie in den letzten Wochen die Genfer marschierten und YB taumelte, riecht es immer stärker nach Leaderwechsel.
Wicky hat den Nimbus verloren
Zudem hat Wicky den Nimbus, in entscheidenden Momenten positive Resultate zu liefern, verloren: 0:1 im Spitzenspiel gegen Servette, 0:2 im Cup-Viertelfinal gegen Sion, 0:1 im persönlichen Schicksalsspiel gegen den FCZ.
Angesichts der jüngsten sportlichen Entwicklung ist die Wicky-Entlassung nachvollziehbar und richtig. Doch dass die Krise überhaupt Einzug hielt in Bern, das müssen sich auch Spycher und Von Bergen ankreiden lassen. Hauptkritik: Der Substanzverlust im Verlauf der vergangenen Monate, angefangen mit den Abgängen von Rieder und Zesiger im Sommer, wurde im Vergleich zu früheren Jahren nicht adäquat aufgefangen. Das Kader ist deutlich schwächer als vor einem Jahr.
Und dann die atmosphärischen Störungen im Wankdorf! Über die reibt man sich verwundert die Augen, sie passen nämlich so gar nicht zum Musterschüler des Schweizer Fussballs. Erstickten Spycher und Co. bislang jede noch so kleine Polemik schon im Keim, erinnerte der Jahresbeginn für YB-Verhältnisse an einen Vulkanausbruch. Spieler, die ihre Unzufriedenheit über mangelnde Einsatzzeiten medial platzierten. Der Zwist mit Klublegende Jean-Pierre Nsame entwickelte sich sogar zu einem unwürdigen Pingpong, das nach seinem Abgang nach Italien anhält.
YB hatte das Trainerthema schlecht im Griff
Ebenfalls am Lack gekratzt hat das Herumgeeiere in der Trainerfrage. Gut möglich, dass intern der Daumen in der Wicky-Frage schon länger nach unten zeigte. Aber warum teilt man das dann nicht öffentlich mit? Auch wenn eine unklare Trainerzukunft über das Saisonende hinaus für die Spieler ein willkommenes, aber blödsinniges Alibi nach schlechten Leistungen ist: Das Thema hatte YB in den vergangenen Wochen im Griff!
Und jetzt soll es also U21-Trainer Joël Magnin richten und die YB-Profis zum Meister machen. Rückblick: Schon vor zwei Jahren, nach der Entlassung von David Wagner, gab es mit Matteo Vanetta eine interne Lösung – die erhoffte sportliche Verbesserung blieb aus.
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04.03.2024
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Verletzungen, Pleiten und Zoff
Das Protokoll des Wicky-Absturzes
Im Dezember sass YB-Trainer Raphael Wicky noch fest im Sattel. Drei Monate später ist er entlassen. Spielerabgänge, Verletzte und eine gruselige Woche haben ihren Teil dazu beigetragen.
Raphael Wicky (45) ist seinen Posten als YB-Trainer los. Ein Szenario, auf das vor drei Monaten noch gar nichts hingedeutet hat. Das Protokoll des Wicky-Absturzes.
Unklare Vertragssituation (Dezember 2023)
Ein halbes Jahr vor Vertragsende ist die Zukunft von Wicky noch immer völlig offen. «Anfang Jahr setzen wir uns zusammen», verspricht YB-Sportchef Steve von Bergen (40) im Blick-Interview.
Motzende Spieler (Dezember 2023)
«Ich bin hässig. Richtig hässig!», beklagt sich Jean-Pierre Nsamé (30) nach dem letzten Spiel des Jahres gegen Lausanne-Ouchy (3:1) über seine Reservistenrolle. «Welcher Spieler in Europa, der so viel für einen Klub getan hat und der sich so gut in Form fühlt, würde an meiner Stelle akzeptieren, so wenig zu spielen?», so der Kameruner. «Ich möchte mehr Einsatzzeit», sagt auch Verteidiger Aurèle Amenda (20).
Nsame-Streit eskaliert (Januar 2024)
Weil er sich in Bern nicht mehr genügend wertgeschätzt fühlt, würde Nsame gerne zurück zu Servette wechseln. YB will seinen Stürmer aber nicht an einen Ligakonkurrenten abgeben. Wie die «Tribune de Genève» berichtet, kommt es zum Streit mit von Bergen und CEO Christoph Sypcher (45), bei dem Nsame die Tür hinter sich zuknallt.
Kurz darauf ist Nsame weg. Der Stürmer wechselt aber nicht nach Genf, sondern zu Como in die zweite italienische Liga. Später tritt er öffentlich gegen YB nach. Mit Ulisses Garcia (28) verlässt ein weiterer Leistungsträger die Berner in Richtung Marseille. Der formstarke Donat Rrudhani (24) wird nach Lausanne verliehen.
Verletzungshexe schlägt zu (Februar 2024)
Zuerst fällt Verteidiger Loris Benito (32) mit einem Kreuzbandriss monatelang aus, dann bricht sich Spielmacher Filip Ugrinic (25) den linken grossen Zeh. Innerhalb von zwei Wochen verliert YB zwei seiner wichtigsten Spieler in dieser Saison.
Diskussionen lassen Wicky kalt (Februar 2024)
Mittlerweile heisst es bei YB, man werde im Frühling zusammensitzen, um Wickys Vertragssituation zu klären. «Ich bin relativ entspannt und der Verein ist es auch», sagt der Walliser selbst zu seinem auslaufenden Arbeitspapier.
Chancenloses Europa-Out (Februar 2024)
Schon nach dem Hinspiel (1:3) in Bern ist klar, in der Zwischenrunde der Europa League gibt es für YB gar nichts zu holen. Dass die Berner im Rückspiel gegen Sporting Lissabon zu einem 1:1 kommen, liegt daran, dass die Portugiesen drei Gänge zurückschalten und YB-Goalie von Ballmoos einen Penalty hält.
Drei Pleiten in Serie (Februar/März 2024)
Innerhalb weniger Tage entgleitet YB eine bis dahin gute Saison. Im Spitzenkampf gegen Servette (0:1) kassieren die Berner die erste Liga-Heimpleite seit zwei Jahren. Vier Tage später verabschiedet sich der Titelverteidiger mit einem 1:2 gegen Sion schon im Viertelfinal aus dem Cup. Wicky bekommt gegen den FCZ (0:1) ein letztes Spiel, das ebenfalls verloren geht. Servette schliesst bis auf einen Punkt zu YB auf. Die YB-Verantwortlichen ziehen die Reissleine.
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