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 Betreff des Beitrags: Re: (20) Michel Aebischer
 Beitrag Verfasst: Freitag 28. Oktober 2022, 19:01 
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Michel Aebischer: «Ich muss bereit sein, an die Grenzen zu gehen»

Seit zehn Monaten steht Michel Aebischer beim FC Bologna unter Vertrag. Der 25-jährige Nationalspieler findet sich in der Serie A immer besser zurecht – und schaut immer gern nach Bern.

Michel, wie lebt es sich in Bologna?
Sehr gut. Ich habe mich bestens eingelebt, im Verein, aber auch ausserhalb. Und ich habe mich an einen anderen Rhythmus gewöhnt. Zum Beispiel esse ich am Abend nun später als in der Schweiz, frühestens um 19.30 Uhr. Ich benötigte etwas Zeit, um mich in Bologna heimisch zu fühlen. Meine Freundin studiert in Bern und kann genauso wenig immer da sein wie meine Familie. Aber ich komme gut klar, wenn ich allein bin. Zudem bin ich ja nicht allein in meiner Wohnung: Unsere Katze Kirri leistet mir Gesellschaft.

War es auf sportlicher Ebene eine grosse Umstellung?
Ich hatte mir anfänglich zwar etwas mehr Einsatzzeit erhofft, aber mir war bewusst, dass ich mich zuerst beweisen muss, gerade auch in den Trainings. Inzwischen klappt es immer besser. Ich bekomme das Vertrauen von Trainer Thiago Motta und spüre, dass er meine Qualitäten schätzt. Es ist wohl nicht übertrieben, wenn ich sage: Jetzt bin ich richtig angekommen.

Was zeichnet die Serie A aus?
Sie gehört zu den besten fünf Ligen in Europa. Du wirst physisch enorm gefordert, das taktische Niveau ist allgemein sehr hoch. Die meisten Spiele sind hart umkämpft, und entsprechend fallen die Resultate aus. Ich lerne viel Neues und muss bereit sein, an die Grenzen zu gehen oder gar Grenzen zu verschieben. Das ist cool. Für mich ist klar: Der Wechsel zu Bologna war der richtige Schritt.

Beschäftigst Du Dich gedanklich auch bereits mit der WM?
Sie ist irgendwo immer präsent. Aber es ist nicht so, dass ich den Fuss zurückziehe in einem Zweikampf, um kein Verletzungsrisiko einzugehen.

Was verbindet Dich noch mit YB?
Natürlich viel – nach einer so langen und so erfolgreichen Zeit mit vier Meistertiteln und einem Cupsieg. Ich habe regelmässig Kontakt mit einigen Spielern, manchmal telefonieren wir, oft schreiben wir Nachrichten. Und wann immer sich die Gelegenheit ergibt, schaue ich in Italien die Partien von YB.

Nun geht es gegen den FC Basel. Was ging in Dir jeweils vor, wenn Du mit YB auf Basel getroffen bist?
Ich war gegen den grossen Konkurrenten oft eine Spur angespannter als sonst. Du weisst, dass es sich um einen starken Gegner handelt, dass das Stadion voll sein wird, dass für eine prächtige Ambiance gesorgt ist. Jetzt schaue ich aus der Ferne nach Bern – und sehe YB in der Favoritenrolle. Die Mannschaft und der Trainer liefern gute Arbeit ab, und natürlich hoffe ich, dass es am Ende zum Meistertitel reicht. Ich bin sehr zuversichtlich.


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 Betreff des Beitrags: Re: (20) Michel Aebischer
 Beitrag Verfasst: Sonntag 13. November 2022, 01:30 
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Im 25. Serie-A-Spiel

Aebischer trifft erstmals für Bologna

Michel Aebischer (25) erzielt seinen ersten Treffer in Italien. Der frühere YB-Spieler trifft für Bologna beim 3:0-Sieg gegen Sassuolo.

In seinem 25. Spiel in der Serie A ist der Schweizer WM-Teilnehmer in der 30. Minute mit dem 1:0 erfolgreich.

An der Spitze der Serie A bleibt Napoli gut auf Kurs Richtung erster Meistertitel seit 1990. Die Neapolitaner haben nach dem 3:2-Heimsieg gegen Udinese 41 Punkte aus den ersten 15 Runden der Serie A geholt und weisen elf Zähler Vorsprung auf die ersten Verfolger auf.

Zu den Formstärksten im überraschend starken Team von Trainer Luciano Spalletti gehört Victor Osimhen. Der nigerianische Stürmer schiesst mit dem 1:0 gegen Udinese seinen achten Treffer in den letzten acht Partien.


https://www.blick.ch/sport/fussball/int ... 48549.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (20) Michel Aebischer
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 8. Juni 2023, 11:26 
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Michel Aebischer: «Haben 17 Nationalitäten» – Nati-Star über Bologna, die Serie A und seinen Traum

Der ehemalige YB-Star Michel Aebischer gehört mittlerweile zu den festen Grössen im Team des FC Bologna. Der 26-Jährige verrät, was die Serie A so gut macht und was seine Ziele sind.

Michel Aebischer: Darum gehts

- Der Schweizer Michel Aebischer kickt beim FC Bologna in der Serie A.
- Mit 20 Minuten spricht er über seine Ziele, sein Leben und die Liga.
- An einen Sieg von Inter über ManCity in der Königsklasse glaubt er aber nicht.

Seit knapp eineinhalb Jahren kickt Michel Aebischer beim FC Bologna in der italienischen Serie A. Die abgelaufene Saison war für den 26-Jährigen ein Erfolg: Nicht nur reiste er mit der Nati an die WM in Katar, er setzte sich auch bei Bologna durch, stand wettbewerbsübergreifend bei 34 Spielen auf dem Platz (ein Tor, eine Vorlage). 20 Minuten hat mit ihm gesprochen.

Das Leben und das Team in Bologna

«Mir gefällt es gut, anfangs brauchte ich ein wenig Zeit für die Anpassung», sagt Aebischer. Auch den Fussball möge er – vor allem jener, den sie unter Trainer und Ex-Fussballer Thiago Motta spielen. Der Nati-Spieler erklärt: «Es ist ein gepflegter Fussball, der auf Ballbesitz ausgerichtet ist. Und nicht nur aufs Verteidigen wie bei ein paar anderen Clubs.»
Michel Aebischer hat in Bologna viele Fans.

Im Team gäbe es eine gute Mischung zwischen Jung und Alt, die älteren Stars um Marco Arnautovic würden das Team zusammenhalten. «Wir haben 17 Nationalitäten im Team», so Aebischer. Und wie funktioniert es mit der Verständigung? «Im Training ist alles auf Italienisch, in der Kabine wird alles gesprochen.» Er selbst habe erst hier in Italien die Sprache gelernt.

Der 26-Jährige wohnt innerhalb der Stadt, von der Region Emilia-Romagna schwärmt er: «Wir haben gutes Wetter, viel Sonnenschein, gutes Essen und Trinken.» Man merkt: Dem Schweizer gefällt es.

Deshalb ist die Serie A so gut

Die italienische Liga lobt er. Dass gleich drei italienische Vereine die europäischen Club-Finals erreichten, ist für ihn eine Bestätigung der Qualität. Aebischer erklärt: «Ich denke, die Liga hat einen Schritt nach vorne gemacht und ist weggekommen vom italienischen Fussball der Vergangenheit.» Man stehe nicht nur hinten und haue die Bälle nach vorne. «Fiorentina spielt sehr attraktiv, Inter Mailand auch. Die Vereine widerspiegeln die Qualität der Liga.» An einen Inter-Sieg gegen Manchester City in der Champions League glaubt er dennoch nicht. «Manchester ist derzeit einfach das beste Team der Welt», sagt Aebischer.

So geniesst der Nati-Star die Zeit im Sommer

Aebischer debütierte mit 19 Jahren in der Super League, daraufhin entwickelte er sich zu einem Gesicht von YB, gewann vier Meistertitel und ein Mal den Cup. Vor anderthalb Jahren dann eben der Wechsel zum FC Bologna – zunächst per Leihe, ehe der Club für vier Millionen Franken die Kaufoption zog.

Die Bodenhaftung verlor Aebischer dennoch nie. Er erzählt, dass er nicht mit Designerklamotten herumlaufen müsse und dass er sein erstes Gehalt für schlechtere Zeiten zur Seite gelegt habe. Betreffend seinen Ferienplänen meint er: «In der Schweiz werde ich die Zeit mit Familie und Freunden geniessen. Dann werde ich noch irgendwo ans Meer gehen. Gebucht habe ich aber noch nicht.»

Das ist das grosse Ziel von Michel Aebischer

Und dann, was steht im Hinblick auf die neue Saison an? «Gute Frage, das weiss man natürlich nie! Aber mir gefällt es in Bologna und ich will mich hier noch weiterentwickeln», sagt Aebischer. Dann ergänzt der Nati-Spieler, der früher besonders ein Fan von Kakà, Mesut Özil und Toni Kroos war: «Die Bundesliga ist natürlich immer ein Ziel von mir. Ob das aber gerade heute oder morgen ist, weiss ich nicht.»


https://www.20min.ch/story/michel-aebis ... 2565271420

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 Betreff des Beitrags: Re: (20) Michel Aebischer
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 12. Juli 2023, 23:25 
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10.07.2023

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Michel Aebischer ist nur halb zufrieden in Bologna

Der Heitenrieder Fussballer hat seine erste komplette Saison mit dem Bologna FC hinter sich. Er spielte nicht so viel wie gewünscht.

Ende Januar 2022 wechselte Michel Aebischer von den Berner Young Boys in die italienische Serie A und schloss sich auf Leih-Basis dem Bologna FC an. Ein halbes Jahr später, im Juni 2022 übernahmen die Italiener den Heitenrieder dann komplett, ein Vier-Jahres-Vertrag wurde unterzeichnet.

Nun, ein Jahr später, kann der heute 26-jährige Sensler auf die erste komplette Saison mit Bologna zurückschauen. Der Blick auf die Saison ist einer mit gemischten Gefühlen.

"Ich kann nicht sagen, dass ich voll zufrieden bin."

In 18 der 38 Spiele der Serie A stand Michel Aebischer in der Startaufstellung, wurde dabei aber auch 13 Mal ausgewechselt. In den weiteren 20 Spielen kam er zu 14 Teileinsätzen. Insgesamt stand der Sensler knapp bei der Hälfte der möglichen Spielzeit auf dem Rasen.

Nicht immer auf der gewünschten Position

Der Bologna FC, mit Michel Aebischer, sammelte in der vergangenen Saison 54 Punkte und schloss die Meisterschaft auf dem guten neunten Rang ab. Punktemässig egalisierte der Verein aus der Hauptstadt der italienischen Region Emilia-Romagna gar den Vereinsrekord. Es war also, auch wenn am Ende die europäischen Plätze für die kommende Saison nur knapp verpasst wurden, eine gute Saison für den Bologna FC.

"Meine Stärken mit der Übersicht und der Passqualität kommen im Mittelfeld mehr zur Geltung."

Dazu trug Michel Aebischer auch seinen Teil bei. Auch wenn er sich mehr Spielzeit gewünscht hätte. Ein weiterer Punkt, der den Sensler nur halb-zufrieden zurücklässt, ist seine Position. Als gelernter Mittelfeld-Spieler, zentral, wurde er häufig auf dem rechten Flügel eingesetzt. "Meine Stärken mit der Übersicht und der Passqualität kommen im Mittelfeld mehr zur Geltung als auf dem Flügel. Dort braucht es Schnelligkeit und ein gutes Dribbling, was ich nicht zu meinen Stärken zähle", sagt Michel Aebischer im Interview.

Einem Wechsel gegenüber nicht abgeneigt

"Mit dem Leben bin ich in Bologna sehr zufrieden. Aber mit dem Fussballerischen würde es besser gehen. Mit 80 Prozent Spielzeit im Mittelfeld wäre ich voll zufrieden. So kann ich aber nicht sagen, dass ich voll zufrieden bin", sagt der Heitenrieder über seine erste komplette Saison beim Bologna FC.

"Ich kann nicht versichern, dass ich in Bologna bleiben werde"

In den nächsten Wochen wird er mit dem Trainer, Thiago Motta, das Gespräch suchen, um herauszufinden, wie die nächste Saison aussehen soll. Gleichzeitig aber habe er auch seinem Agenten gesagt, dass er Augen und Ohren offenhalten soll. "Es ist gut möglich, dass ich die nächsten drei Jahre in Bologna bleibe und meine viereinhalb Jahre Vertrag komplett erfüllen werde. Aber es kann auch gut sein, dass ich im Sommer oder dann im Winter bei einem neuen Verein unter Vertrag sein werde."


https://frapp.ch/de/articles/stories/mi ... in-bologna

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 Betreff des Beitrags: Re: (20) Michel Aebischer
 Beitrag Verfasst: Freitag 8. Dezember 2023, 00:14 
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07.12.2023

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Frühere YB-Spieler

Hier die Anführer, da der beispiellose Absturz des Angreifers

Michel Aebischer und Vincent Sierro läuft es ausgezeichnet. Und während ein früherer YB-Stürmer abgestürzt ist, verdient ein anderer nun viel Geld in Bulgarien.

Aebischers Zimmerkollege ist ausgerechnet Schotte

Es ist nur ein einziges Wort, aber es zeigt Michel Aebischer, welche Anerkennung er sich in Bologna erarbeitet hat. Läuft er nun durch die Stadt, hört er, wie Leute nach ihm rufen: «Capitano!»

Seit dieser Saison trägt der 26-Jährige beim Siebten der Serie A, bei dem mit Remo Freuler und Dan Ndoye weitere Schweizer unter Vertrag stehen, regelmässig die Binde am Arm. Immer kommt er zum Einsatz, nur einmal nicht von Beginn an. Überlegte er sich im Sommer noch, die Italiener zu verlassen, weil er oft auf den Flügel hatte ausweichen müssen, sagt er jetzt: «Meine Geduld hat sich ausbezahlt.»

Aebischer fühlt sich in Bologna wohl, seine Freundin schreibt an der Masterarbeit, sie pendelt zwischen der Schweiz und Italien. Viereinhalb Stunden dauert die Zugfahrt von Bern. Freuler wohnt ein paar Hundert Meter von Aebischer entfernt, mitten im Zentrum Bolognas. Sie fahren zuweilen zusammen ins Training, treffen sich auf einen Kaffee. Schön sei es, eine solche Bezugsperson im Team zu haben, findet Aebischer.

Mit Jahrgang 1997 gehört er zu den älteren Spielern in Bologna. Und weil er nach bald zwei Jahren in der Emilia-Romagna auch einer der Spieler ist, die am längsten im Club sind, hat sein Wort nicht nur wegen der Captainbinde Gewicht. Aebischer redet in der Kabine, oft auch im Fernsehen, weil als Führungsspieler seine Meinung bei den TV-Sendern gefragt ist. Er tut das mittlerweile in fliessendem Italienisch.

Aebischer ist so ein Gesicht einer Mannschaft, die überrascht. Nur 2 von 14 Ligapartien hat Bologna verloren, das war gegen Milan und die Fiorentina, aber nicht gegen Inter, Juventus und Napoli. Aebischer berichtet von einem super Teamspirit. «Wir haben viele junge Spieler mit grossem Tatendrang, die allesamt weiterkommen wollen», sagt er. Das gelte auch für den Trainer.

Dieser heisst seit gut einem Jahr Thiago Motta. Der brasilianisch-italienische Doppelbürger folgte auf den an Leukämie erkrankten und mittlerweile verstorbenen Sinisa Mihajlovic. Motta war ein grosser Spieler, mit Barcelona, Inter und Paris Saint-Germain gewann er alles. Der 41-Jährige gilt auch als grosses Trainertalent. «Er passt von der Mentalität perfekt zu uns», sagt Aebischer. «Weil er auch nicht zufrieden wäre, wenn wir die Tabelle mit nur einer Niederlage anführen würden. Er würde dann auf das eine verlorene Spiel hinweisen.»

Motta hat ein Umfeld kreiert, in dem es keine Gewissheiten gibt. Es gebe keine Stammspieler, sagt Aebischer, man müsse sich den Platz Mal für Mal im Training erkämpfen. Auch sei keine Hierarchie festgelegt. Spielt Teamsenior Lorenzo De Silvestri, dann ist dieser Captain, in dessen Abwesenheit kommt Aebischer zum Zug. Das steht auf keinem Papier, es hat sich so ergeben.

Aebischer und Freuler sind Konkurrenten im Club wie im Nationalteam, oft hat es nur Platz für einen von ihnen. Ist das in Bologna Aebischer, ist es im Nationalteam umgekehrt. Aebischer akzeptiert das, auch wenn die Form im Club für ihn spricht. Er verweist auf Freulers Verdienste, sagt, weil im Nationalteam vor Partien kaum trainiert werde, sei die Eingespieltheit ein wichtiges Kriterium. Er übt sich wieder einmal in Geduld.

Aebischer hat die EM-Teilnahme vor Augen. Als Gegner wünschte er sich Deutschland und die Schotten, für diese spielt sein Buddy und Zimmerpartner in Bologna, Lewis Ferguson. Auch dieser Wunsch hat sich erfüllt – passend zu Aebischers Höhenflug.

Sierro ist in Toulouse, was er in Bern nicht sein durfte

Vor einem Jahr wünschte sich Vincent Sierro bei YB den Status als Stammspieler und Anführer und ein dementsprechendes Salär. Zugeständnisse, die ihm der Club nicht machen wollte. Und weil der Vertrag des 28-Jährigen im Sommer ausgelaufen wäre, zog er im Winter weiter. Nun steht Sierro – wie Christian Fassnacht und Fabian Rieder – für den Substanzverlust, den die Berner im Mittelfeld erlitten haben.

Bei Toulouse in der Ligue 1 etablierte sich der Walliser rasch, mit den Südfranzosen gewann er im Mai den Cup. Seit dieser Saison ist er gar Captain. In der Liga steht Toulouse auf dem enttäuschenden 14. Rang, aber in der Europa League stehen die Chancen aufs Weiterkommen hinter dem FC Liverpool gut. In der nächsten Runde könnte es für Sierro dann zum Wiedersehen mit YB kommen.

Assalé spielt nicht einmal mehr in der 3. Liga

Roger Assalé ist auch einer dieser Spieler, die von den Young Boys loszogen, um sich in einer grösseren Liga durchzusetzen. 2020 war das, nach einer halbjährigen Leihe zu Leganés verliess der Angreifer Bern definitiv und wechselte für rund 4 Millionen Euro nach Dijon. In Bern hatte er als stürmender Sidekick alles erreicht.

In seinem ersten Einsatz für Dijon sah Assalé die Rote Karte, es war ein schlechtes Omen: Er traf fortan nur einmal, und der Club stieg ab. Der Ivorer liess sich daraufhin zu Werder Bremen in die 2. Bundesliga ausleihen. Aber auch im Norden Deutschlands fand er sein Glück nicht; Werder stieg auf, verzichtete aber darauf, den kaum eingesetzten Angreifer definitiv zu übernehmen.

Assalé kehrte nach Dijon zurück und erlebt nun einen beispiellosen Absturz. Der Club stieg im Sommer erneut ab, Assalé kommt nicht einmal mehr in der dritten Liga Frankreichs zum Einsatz. Sein letztes Spiel datiert vom 21. August.

Mit 30 Jahren ist seine Karriere an einem heiklen Punkt angelangt. Er wird diesen Winter einen neuen Club finden müssen – und er wird nicht wählerisch sein können. Wer hätte das gedacht, als er YB 2020 verliess.

Duah träumt in Bulgarien vom Schweizer Nationalteam

Als Kwadwo Duah diesen Sommer das Angebot von Ludogorets Razgrad erreichte, brauchte er vor allem eines: Überwindung.

Er war skeptisch, er dachte, als er seinem Berater zuhörte, «so etwas Exotisches», sein Plan wäre vielmehr gewesen, von Nürnberg eine Liga höher in die Bundesliga zu wechseln. Aber Ludogorets, der Serienmeister aus der bulgarischen Provinz, hatte ein gutes Argument. Er spielt Jahr für Jahr europäisch. Natürlich schadete es auch nicht, boten die Bulgaren Duah einen Bruttojahreslohn im tiefen siebenstelligen Bereich. Deutlich mehr, als er in Nürnberg verdiente.

Duah beriet sich mit seiner Familie, die im Tscharnergut wohnt, mit seiner Freundin, die zusagte, mit ihm nach Bulgarien zu ziehen. Duah willigte ein – und erlebte sogleich einen heftigen Rückschlag.

3 Millionen Euro hatte Ludogorets an Nürnberg überwiesen, Duah ist damit der Rekordtransfer der Bulgaren. Die Deutschen brauchten nach einer enttäuschenden Saison, die statt im Aufstieg auf Rang 14 endete, dringend Geld. Sportlich war es Duah gut gelaufen, er hatte 11 Ligatore erzielt, doch ein kriselnder Traditionsclub mit ungeduldigem Umfeld und Anhang – das kostete Substanz. Ludogorets suchte derweil für die Qualifikation in der Champions League dringend einen Stürmer. Die Clubs fanden sich rasch.

In der Qualifikation zur Königsklasse geschah dann das Malheur. Nur sechs Minuten waren absolviert, als sich Duah bei einem Sprint am Sprunggelenk verletzte. Nach seinem zweiten Einsatz war der 26-Jährige schon zum monatelangen Zuschauen gezwungen.

Seit Mitte Oktober ist er wieder fit, in 11 Einsätzen hat er sechsmal getroffen. Mit der Champions League ist es nichts geworden, aber in der Conference League können die Bulgaren überwintern, sie brauchen hierfür nächste Woche einen Heimsieg gegen den dänischen Club Nordsjælland.

Duah fühlt sich wohl in Razgrad, das liegt nicht an der kleinen Stadt, die ausser der eineinhalbstündigen Fahrt nach Warna ans Schwarze Meer und ein paar Restaurants nichts zu bieten hat. Es liegt vielmehr am Kader von Ludogorets, das einer kleinen Weltauswahl gleicht. Spieler aus rund zwanzig Nationen stehen unter Vertrag. Der Trainer ist Bulgare, drei Übersetzer sind immer dabei, die dessen Anweisungen auf Englisch, Spanisch und Portugiesisch wiedergeben. Das Teamgefüge sei hervorragend, sagt Duah. «Uns ergeht es allen gleich. Fast alle leben in einem fremden Land, um voranzukommen. Das schweisst zusammen.»

Sein Ziel ist die Champions League, sie ist sein Polarstern. Dafür war er bereit, den ungewöhnlichen Schritt zu machen. Duah findet, der Wechsel passe zu seiner Karriere, die Aussicht auf Spielzeit, das Wissen, benötigt zu werden, sei bei seinen Transfers immer entscheidend gewesen.

Bern ist nach seinem definitiven Abgang bei YB 2019 und den Engagements in Wil, St. Gallen, Nürnberg und nun Razgrad ein wichtiger Bezugsort geblieben, die paar freien Tage in den Länderspielpausen nutzt er jeweils für die Heimkehr.

Wobei er gern darauf verzichten würde. Er liebäugelt mit einem Aufgebot fürs Schweizer Nationalteam. Deshalb hat er dem ghanaischen Verband mehrmals abgesagt. Seine Eltern stammen zwar beide aus dem afrikanischen Land, er fühle sich aber durch und durch als Berner, sagt Duah. Er ist bereitet, weiterhin auf ein Aufgebot zu warten.

Ein Länderspiel, es wäre die vorläufige Krönung seiner ungewöhnlichen Karriere.


https://www.bernerzeitung.ch/michel-aeb ... 6931316987

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 Beitrag Verfasst: Freitag 22. März 2024, 16:57 
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Bologna-Södner Aebischer und Freuler

In Klub und Nati Konkurrenten – und doch gute Kumpel

Bologna ist die Überraschung der Serie A. Das Team aus der Emilia-Romagna ist auf Champions-League-Kurs – auch dank mehreren Nati-Spielern.

Sie sind Teamkollegen, aber auch Konkurrenten um einen Platz im Mittelfeld. Im Klub und in der Nati. Trotzdem sind Remo Freuler (31) und Michel Aebischer (27) gute Kumpels. «Wir haben ein gutes Verhältnis», sagt Freuler. Und Aebischer ergänzt: «Wir unternehmen auch neben dem Platz viel zusammen.»

Während Freuler sowohl in der Nati, als auch in Bologna Stammspieler ist, kam Aebischer bislang in der Nati nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus. Und auch im Klub kam er in den letzten Liga-Spielen nur noch selten von Beginn an zum Zug. «Dass ich nicht von Anfang spiele, liegt aber nicht an Remo. Wir spielen nicht auf derselben Position», sagt Aebischer. «Wenn er ein Tor schiesst und ich auf der Bank bin, bin ich genauso glücklich, wie wenn ich auf dem Platz bin und ein Tor schiesse.»

Auch ohne Stammplatz kennt der Freiburger seinen Wert für die Mannschaft. «Meine Rolle ist sehr wichtig, egal, ob ich 90, 5 oder gar keine Minuten spiele.» Jeder wisse, was er für Qualitäten habe und dass man ihm vertrauen könne. Seit gut zwei Jahren ist Aebischer in Bologna und inzwischen bereits einer der dienstältesten und erfahrensten Spieler. Gelegentlich trug er sogar die Captainbinde. Sein Wort hat Gewicht.

Seit seiner Ankunft hat sich viel verändert. Der Verein habe durch den Tod des ehemaligen Trainers Sinisa Mihajlovic eine schwierige Zeit durchlebt. Unter Nachfolger Thiago Motta herrsche nun aber eine neue Philosophie, so der Ex-YB'ler. «Und die hat allen gutgetan.»

Die Champions League winkt

Während der Klub jahrelang im Mittelfeld dümpelte, gehört Bologna in dieser Saison zu den Top-Teams der Serie A. Der Vorsprung auf die fünftplatzierte AS Roma beträgt drei Punkte. «Wir haben einen guten Trainer, einen guten Teamspirit und eine gute Mischung zwischen jungen und älteren Spielern», nennt Freuler als Gründe für den Höhenflug. Nach Jahren in Bergamo und dem kurzen Abstecher nach Nottingham hat er mit seiner Familie in Bologna wieder eine Wohlfühloase gefunden.

Von der Königsklasse will der 63-fache Internationale aber noch nichts wissen. «Schön wärs, aber neun Spiele sind viel», so der Zürcher Oberländer – und verweist auf die Nati. Im Herbst hätten fünf Spiele gereicht, damit der Wind gedreht habe. Nun wollen er und Aebischer mithelfen, dass auch die Nati wieder auf Kurs kommt. Mit der guten Energie aus Bologna. Als gute Kumpels – und nicht als Konkurrenten.


https://www.blick.ch/sport/fussball/nat ... 60144.html

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 Beitrag Verfasst: Freitag 22. März 2024, 16:58 
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Aebischer: «Überraschungsteam gefällt mir besser als Spitzenteam»

Michel Aebischer ist mit viel Selbstvertrauen im Gepäck zur Nati gestossen.


https://www.srf.ch/play/tv/sport-clip/v ... Ratio=16_9

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