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 Betreff des Beitrags: Re: Fredy Bickel - Sportchef
 Beitrag Verfasst: Montag 15. Juli 2013, 09:33 
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«Ich bin ein unglaublich schlechter Verlierer»

Seit gut einem halben Jahr ist Fredy Bickel wieder Sportchef bei YB. Im Gespräch mit dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF spricht er über Ehrgeiz, Eile mit Weile und Schlagermusik.

Fredy Bickel war von 1999 bis 2003 bereits einmal Sportchef bei den Bernern. Sein jüngstes Engagement sei deshalb wie ein nach Hause kommen gewesen: «Ich habe mich in Bern immer unglaublich wohl gefühlt».

Bickel, Vater zweier Töchter, lebt alleine in Bern. «Die Familie mitzunehmen hätte nicht funktioniert», sagt er, dafür sei sein Job als Sportchef bei YB zu zeitaufwändig.
Für kleine Auszeiten vom Fussball reiche es aber schon; sei es zum Jassen mit Freunden oder einem guten Glas Wein. «Ich bin ein Genussmensch - leider etwas zu stark auch beim Essen», schmunzelt Bickel.

Ehrgeizig bis verbissenFredy Bickel will gewinnen, immer und überall. «Selbst wenn ich mit meinen Töchtern Eile mit Weile gespielt habe, liess es der Kopf nicht zu, dass ich verliere.» Diesen Ehrgeiz hat er auch im Fussball. Das letzte halbe Jahr, als es YB nicht rund lief, sei deshalb sehr schmerzhaft gewesen.

«Ich bin ein unglaublich schlechter Verlierer», sagt er von sich selber. Und bezüglich seinem Ziel mit seinem alten und neuen Verein: «Ich will, dass YB wieder glücklich macht.»


http://www.srf.ch/news/regional/bern-fr ... -verlierer

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 Betreff des Beitrags: Re: Fredy Bickel - Sportchef
 Beitrag Verfasst: Samstag 27. Juli 2013, 01:25 
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Doppelinterview: Bickel & Gerber vor Derby

YB ist Leader in der Super League - und will dies auch bleiben. Doch nun trifft man im Derby auf ''Angstgegner'' Thun. Wie blicken die beiden Sportchefs Fredy Bickel und Andres Gerber der Partie entgegen? Dies und mehr verraten sie im Interview mit sport.ch...

Wir erinnern uns: Zuletzt gab es für YB im Berner Derby gegen Thun nicht viel zu holen. Aus den letzten drei Partien der letzten Saison holte der finanziell deutlich potentere Verein aus der Bundeshauptstadt gerade einen von 9 möglichen Punkten.

Wir stellten den Sportchefs der beiden Klubs, die sich trotz des Altersunterschieds (Bickel ist 48, Gerber 40 Jahre alt) schon lange kennen und schätzen, 5 Fragen...

sport.ch: Fredy Bickel und Andres Gerber, was müssen Ihre Teams tun, um das erste Berner Derby der neuen Saison zu gewinnen?

Fredy Bickel: Wir müssen die zwei bisherigen Saisonspiele bestätigen und noch eine Schippe drauflegen. Was Thun imstande ist zu zeigen, haben wir in der letzten Saison oft genug erfahren müssen - wir werden sie also nicht unterschätzen.

Andres Gerber: Wir haben sie einige Male geschlagen - aber das will nichts heissen. Wegen dem Rückspiel in der Europa-League-Quali (Thun besiegte Tschichura Satschchere auswärts mit 3:1, Anm. d. Red.) haben wir nicht die frischesten Beine, dazu gibt es nach wie vor viele Verletzte. Aber für die Moral war das Weiterkommen natürlich gut, das gibt uns einen Schub. Wir müssen gegen YB einfach an den Sieg glauben und unser Spiel machen.

Was würde ein Sieg für ihr Team bedeuten?

Bickel: Jeder Punkt ist für uns ein Schrittchen zurück zur Normalität. Man muss sehen, wo wir herkommen - nämlich von tief unten. Jeder gewonnene Zähler lindert die tiefe Wunde, die hinterlassen wurde. Ein Erfolg gegen Thun wäre die nächste Bestätigung, dass zuletzt auf allen Ebenen gut gearbeitet wurde - denn davon bin ich überzeugt.

Gerber: Gegen YB zu gewinnen, ist immer etwas ganz Besonderes. Das würde uns noch einmal pushen, logisch. Ein Erfolg gegen Lausanne oder St. Gallen hätte da auf mentaler Ebene nicht die gleiche Bedeutung. Wenn wir YB schlagen würden, wäre dies für Spieler, Fans und Sponsoren toll.

Ist die Rivalität zwischen den beiden Klubs zuletzt aber nicht etwas abhanden gekommen?

Gerber: Doch, ein wenig schon. Wir spielen ja auch vier Mal pro Saison gegeneinander. Aber die Emotionen sind trotzdem nach wie vor speziell bei einem solchen Spiel, denn die beiden Städte liegen geographisch nahe beieinander. Da kommen auch viele Fans ins Stadion und es herrscht eine sehr gute Ambiance.

Bickel: Ein Derby ist immer etwas Besonderes. Und die Brisanz ist wie gesagt da, denn Thun hat es uns zuletzt gezeigt, wie man es richtig macht. Letztlich haben sie uns in der letzten Saison das weggenommen, was wir haben wollten: Einen Platz im Europa Cup. Das war absolut verdient. Aber nun ist es Zeit für eine Revanche.

Welcher Spieler des Gegners beeindruckt Sie am meisten?

Bickel: Das ist eine gemeine Frage, denn ich kenne viele Thun-Spieler aus der Vergangenheit sehr gut. Thomas Reinmann holte ich einst als Junior zu YB, Enrico Schirinzi auch. Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, wie der aus Fribourg gekommene Marco Schneuwly mit seinen Eltern in meinem Büro sass, um seinen Vertrag zu unterschreiben. Mich verbindet also einiges mit mehreren Spielern und ich freue mich, wenn es ihnen gut geht. Aber natürlich nicht im Direktduell (schmunzelt).

Gerber: Christoph Spycher. Ich hatte das Glück, in meiner Aktivzeit mit ihm zu spielen - und das Pech, gegen ihn antreten zu müssen (lacht). Nein, im Ernst: Er ist nicht nur ein toller Mensch, sondern auch ein grosser Kämpfer. Wie er sich nach seiner Verletzung zurückgearbeitet hat, ist bemerkenswert. Auf dem Platz ist er einer jener Athleten, der mit seiner Ruhe und Ausgeglichenheit ein Team stabilisieren können.

Letzte Frage: Was halten Sie von Andres Gerber, Fredy Bickel, und was denken Sie über Fredy Bickel, Andres Gerber?

Bickel: Oh, da muss ich aufpassen, nicht allzu sehr ins Schwärmen zu geraten. Ich betrachte Andres als meinen Freund. Es ist etwas Wunderbares, dass man in unserer Branche so offen und ehrlich sein kann wie er. Egal ob wir auf sportlicher Ebene nun Rivalen sind oder nicht, wir treffen uns immer wieder und tauschen uns gerne aus. Dazu darf ich sagen: Andres macht in Thun einen Riesen-Job.

Gerber: Wir kennen uns schon lange und sind auch befreundet. Fredy ist ein sehr angenehmer Mensch, der sich auch nicht zu schade war, mir Tipps zu geben, als ich als Sportchef bei Thun anfing. Er hat unglaublich viel Erfahrung in diesem Business und wir pflegen einen sehr offenen Austausch.


http://sport.ch.sportalsports.com/sport ... 00000.html

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 Betreff des Beitrags: Re: Fredy Bickel - Sportchef
 Beitrag Verfasst: Dienstag 22. Oktober 2013, 09:29 
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Fredy Bickel: «Wir waren nur in einer Partie richtig schlecht»

YB-Sportchef Fredy Bickel spricht über die Ergebniskrise der Young Boys und seine Ziele in Bern, über Josef Martinez und seinen Streit mit dem «Blick».

Fredy Bickel, wieso steckt YB seit Wochen in der Krise?
Fredy Bickel: Wir waren in einem Zwischentief, aus dem wir uns zuletzt herausgearbeitet haben. Das 2:2 in Sion und vor allem das 1:1 in Luzern haben gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Dennoch: 3 Punkte aus den letzten 7 Spielen, das ist die Bilanz eines potenziellen Absteigers.
Natürlich hört sich das sehr unschön an. Aber wir waren nur in einer Partie richtig schlecht...

...das war beim 0:0 in St.Gallen.
Genau. Die Niederlage zu Hause gegen GC war unglücklich, da fing unser Tief an. Und auch die nächsten Heimspiele gegen Luzern und Zürich hätten resultatmässig ein anderes Ende nehmen können. In Basel führten wir und verloren noch, in Sion führten wir lange, in Luzern hätten wir in Führung gehen müssen. Wir waren ausser in St.Gallen nie desolat und verloren nie höher als mit einem Tor Unterschied.

Selbst wenn diese Analyse korrekt ist, tönt sie wie eine Ausrede. Ist das nicht gefährlich, weil man den Spielern ein Alibi gibt?
Wir müssen den Spielern kein Alibi geben. Es lief in den letzten Wochen resultatmässig unglücklich für uns, das ist einfach so. Aber man darf nicht vergessen, dass wir in den ersten Saisonpartien, als wir fünfmal in Serie gesiegt hatten, auch Glück besassen. Uns fehlen jetzt 4, 5 Punkte. Aber ich bin ein Gegner von Zwischenbilanzen. Abgerechnet wird erstmals in der Winterpause. Bis dahin haben wir noch sechs Partien in der Super League, vier davon zu Hause.

Zuletzt liefen die Zuschauer davon. Gegen GC kamen Ende August noch über 25'000 Leute ins Stade de Suisse, gegen den FCZ waren es einen Monat später noch knapp 16'000.
Es ist logisch, dass wir uns die Gunst des Publikums immer wieder erkämpfen müssen, vor allem nach der schwachen letzten Saison und den drei Heimniederlagen zuletzt. Wir müssen die Zuschauer wieder für uns gewinnen. Es liegt einzig an uns, dies herbeizuführen.

YB verliert aber bereits den Anschluss an die Spitze, nachdem man so stark startete.
Wir dürfen nicht davon ausgehen, den FC Basel in dieser Saison gefährden zu können. Das war für mich schon vor der Saison klar. Unser Ziel ist es, dass wir uns diskussionslos für den Europacup qualifizieren. Dafür haben wir noch 24 Runden Zeit. Derzeit sind wir Fünfter, einen Punkt hinter dem Dritten. Wir wollen hier eine erfolgreiche Geschichte schreiben, aber das geschieht nicht von heute auf morgen, das betone ich seit Monaten. Wir sind gerade erst dabei, das Fundament für Erfolge zu legen. Und die vielen Verletzten in der Defensive haben die Aufgabe in den letzten Wochen erschwert.

Wieso haben Sie nicht noch auf dem Transfermarkt reagiert und beispielsweise Michael Dingsdag geholt? Der frühere Sion-Abwehrchef war vereinslos und ging letzte Woche zu GC.
Dingsdag ist ein guter Spieler, klar, aber er ist 31 Jahre alt. Wir wollen unseren Nachwuchs stärken, das soll nicht nur ein Lippenbekenntnis sein. Und in den letzten Wochen erhielten viele Nachwuchsleute bei uns eine Spielgelegenheit. Sie machten ihre Sache gut.

Und warum erhält der Däne Michael Silberbauer, der im U-21-Team spielen muss, keine Chance mehr?
Das ist derzeit kein Thema, wir hatten die Saisonplanung ohne ihn gemacht.

Trotz der vielen Absenzen in der Abwehr ist YB defensiv relativ stabil. Vorne stehen alle zur Verfügung, aber es fehlt ein Torjäger. Sie können den ausgeliehenen Josef Martinez im Winter aus Thun zurückholen, er schiesst ja eine Menge Tore.
Wir haben in der Offensive enorm viel Potenzial und starke Akteure wie Renato Steffen, Samuel Afum und Yuya Kubo, die im Moment auf ihre Chance warten müssen. Ob wir Martinez schon im Winter zurückholen, müssen wir uns gut überlegen. Die Konkurrenz bei YB ist riesig. Alexander Gerndt zum Beispiel arbeitet wie seine Kollegen sehr hart. Aber manchmal läuft es einfach nicht so, wie man möchte. Das hat man auch bei Gonzalo Zarate gesehen.

Warum?
In Lausanne traf er zu Saisonbeginn nach wenigen Sekunden abgeklärt zur Führung, in Luzern am Sonntag vergab er in der ersten Minute eine noch grössere Chance. Wenn es nicht läuft, beginnt man zu überlegen.

YB will in den nächsten Jahren auf Sie und Trainer Uli Forte setzen. Aber der Druck steigt, wenn es weitere Rückschläge gibt.
Wir haben ein langfristiges Projekt. Natürlich weiss ich, wie das Geschäft läuft. Wenn wir unsere Spiele bis zur Winterpause verlieren würden, würde es natürlich ungemütlich. Aber das wird bestimmt nicht eintreten. Darum verschwende ich auch keine Gedanken daran.

Und warum finden die Spiele YB - Aarau und SCB - Lausanne am nächsten Samstagabend zur gleichen Zeit ab 19.45 Uhr statt?
Das ist sehr unglücklich, aber es war aus verschiedenen Gründen leider nicht möglich, die Partie zu verlegen. Es soll eine Ausnahme bleiben, dass wir gleichzeitig wie der SCB ein Heimspiel austragen.

Sie standen in den letzten Wochen oft in den Medien. Dachten Sie nie an Rücktritt, weil Sie vom «Blick» hart attackiert wurden?
Nein, das war kein Thema für mich. Ich spüre bei YB auf allen Ebenen grossen Rückhalt. Natürlich ist es unangenehm, immer wieder mit Geschichten konfrontiert zu werden, die über 10 Jahre zurückliegen. Leider besitzen Medien die Möglichkeit, in Kampagnen auf Einzelpersonen zu zielen. Aber es gibt laufende Untersuchungen zu diesem Fall, und ich möchte im Gegensatz zu anderen Beteiligten in der Öffentlichkeit jetzt nicht zu viel dazu sagen. Nur so viel: Uns ging es damals stets darum, die Zukunft der Young Boys zu sichern und ganz sicher nicht darum, dem Verein irgendwie zu schaden.

Der «Blick» hat Sie in dieser sehr komplizierten Geschichte mehrmals als Lügner bezeichnet. Die Fronten sind verhärtet. Stimmt es, dass YB jetzt auch überlegt, gegen einen «Blick»-Journalisten Strafanzeige wegen Ehrverletzung einzureichen?
Ja, das ist richtig. Der Ball liegt bei unseren Anwälten.

http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussb ... y/16190984

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 Betreff des Beitrags: Re: Fredy Bickel - Sportchef
 Beitrag Verfasst: Montag 11. November 2013, 10:45 
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Fredy Bickel: «Für die Tagesordnung ist es noch zu früh»

YB-Sportchef Fredy Bickel ist nach dem peinlichen Auftritt verärgert und verständnislos. Anstatt den Trainer macht er vielmehr die Einstellung einiger Spieler zum Thema.

Wie nehmen Sie die Niederlage und das Ausscheiden aus dem Cup mit ein wenig Abstand wahr?
Fredy Bickel: Der Frust weicht nicht so schnell. Die Niederlage schmerzt, vor allem aber ist sie für mich immer noch sehr schwer verständlich.

Inwiefern?
Ich kann nicht nachvollziehen, dass man sich zusammen als Mannschaft aus einem Resultattief arbeitet, dass man einigermassen auf dem aufsteigenden Ast ist und dann so einen Auftritt hinlegt. Daran ändert auch der katastrophale Platz nichts – die fussballerischen Nachteile muss man dann eben durch Kampf wettmachen.

Kurz nach dem Spiel sprachen Sie von charakterlichen Schwächen einiger Akteure.
Das ist vielleicht das falsche Wort, es ist vor allem eine Frage der Einstellung. Auf einen solchen Gegner auf einem solchen Untergrund muss man sich als Fussballprofi einfach einstellen können. Und das schafften am Samstag einige Spieler nicht.

Welche?
Ich will keine Namen nennen, wir arbeiten das intern auf. Um zur Tagesordnung überzugehen, ist es jetzt sicher noch zu früh. Ich habe bereits mit Trainer Uli Forte gesprochen, er hat mit den Spielern geredet – und in den nächsten Tagen stehen Einzelgespräche an.

Bei der Entlassung von Martin Rueda und Christian Gross war das frühe Scheitern im Cup mit ausschlaggebend. Hat auch Uli Forte etwas von seinem Kredit eingebüsst?
Ich sehe die Situation anders. Wir alle, von den Spielern über den Trainer bis zum Sportchef, haben beim YB-Anhang Kredit eingebüsst. Wir tragen eine gewisse Verantwortung vor den Investoren, und wir haben Verantwortung vor den Fans. Und dieser sind wir mit der Leistung am Samstag definitiv nicht gerecht geworden.

Wie schwer wiegt das Cup-Out an und für sich?
Ein Ausscheiden im Cup gegen einen Unterklassigen darf es im Prinzip gar nicht geben, so oder so nicht. Aber dass wir uns gleich so gehen liessen, tut doppelt weh.


http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussb ... y/25156225

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 Betreff des Beitrags: Re: Fredy Bickel - Sportchef
 Beitrag Verfasst: Montag 11. November 2013, 10:55 
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YB-Sportchef Fredy Bickel nach dem Cup-Out

«Das ist nicht nachvollziehbar»

Nach dem 1:4 im Achtelfinal gegen den Erstligaklub Le Mont kritisiert der YB-Sportchef Bickel im Interview die Einstellung einiger YB-Spieler. Er sagt, die Mannschaft werde das Ausscheiden finanziell zu spüren bekommen.

Fredy Bickel, YB ist im Cup gegen einen Klub aus der 1. Liga Promotion klar gescheitert. Wie gross ist Ihr Ärger?

Ärger ist das falsche Wort, ich bin einfach sehr enttäuscht. Ich versuche das 1:4 zu verstehen – und schaffe es nicht.

Warum nicht?

Nach dem guten Saisonstart mit fünf Erfolgen blieben wir siebenmal hintereinander ohne Sieg. Die Mannschaft liess sich dadurch verunsichern, doch zuletzt bekam ich das Gefühl, sie kämpfe sich selber wieder zurück. Wir holten zwei Auswärtsunentschieden, besiegten Aarau und mit Glück auch GC und konnten uns so auffangen. Doch prompt werfen wir mit solch einer Cup-Leistung das Positive mit beiden Händen wieder zum Fenster hinaus. Das ist für mich nicht nachvollziehbar.

Der Trainer Uli Forte sprach seit Tagen von den Stärken des Gegners.

Es war reine Kopfsache, wir verloren zu Recht. Uli Forte bereitete das Team eine Woche lang darauf vor, wies auf die vielen guten Spieler von Le Mont hin und auf deren Stärke bei Standardsituationen. Er beobachtete den Gegner dreimal und schickte den Spielern sogar SMS mit Fotos von den schlechten Platzverhältnissen.

Und YB stolperte doch.

Es geht halt nicht, wenn Spieler dabei sind, die meinen, sie könnten es einfach fussballerisch biegen. Spiele bei solchen Verhältnissen gewinnt man nur mit bedingungslosem Kampf.

Welche Spieler meinen Sie?

Jene, die es betrifft, wissen es selber.

Schon in den letzten beiden Jahren scheiterte YB im Achtelfinal an Unterklassigen: 2012 gegen den FC Wil, 2011 gegen den FC Winterthur.

Dazu kann ich nichts sagen. Damals arbeitete ich noch beim FC Zürich. Vielleicht täusche ich mich: Aber ich kann mich nicht erinnern, mit Zürich einmal gegen einen Unterklassigen verloren zu haben.

Denken Sie an Konsequenzen?

Wir haben ein Malussystem.

Wie ist das zu verstehen?

Jeder wird die Niederlage auch im Portemonnaie schmerzhaft spüren.

YB scheint nicht vom Fleck zu kommen.

Nochmals: In den letzten Wochen verspürte ich Zuversicht – nicht explizit für das Cup-Spiel, sondern für das Gesamtbild. Mich beeindruckte, wie die Spieler zusammenarbeiteten, zusammen wieder den Erfolg suchten. Doch kaum gefunden, wird er wieder weggeschmissen. Ich kann es nicht verstehen – aber wir werden der Sache auf den Grund gehen.


http://www.nzz.ch/aktuell/sport/fussbal ... 1.18182886

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 Betreff des Beitrags: Re: Fredy Bickel - Sportchef
 Beitrag Verfasst: Freitag 6. Dezember 2013, 13:37 
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«Spycher hat bei mir eine Carte blanche»

YB-Sportchef Fredy Bickel spricht über seine Transfers, den Umbau der Mannschaft, die unschönen Nebenschauplätze und darüber, wie die Cupblamage gegen Le Mont aus den Köpfen verschwinden soll.

Ist das 2:2 gegen Meister Basel für die YB-Fans das Zeichen, dass die Baisse endgültig überwunden ist?
Wir waren in diesem Spiel die bessere Mannschaft und hätten den Sieg verdient gehabt. Aber es ist nur eine Momentaufnahme. Einzelne Spiele sind für eine Zwischenbilanz nicht massgebend, man muss das Ganze sehen. Wenn wir in den letzten beiden Partien dieses Jahres nochmals punkten, dann darf man sagen: Die Bilanz der Vorrunde ist okay.

Wenn da nur nicht die 1:4-Cupblamage gegen Le Mont wäre.
Mit der Niederlage in Le Mont haben wir eine riesige Hypothek aufgeladen. Abtragen können wir sie erst nächste Saison, wenn wir wieder für den Schweizer Cup qualifiziert sind. Die Reaktion der Mannschaft war in den ersten beiden Spielen nach dem Aus im Schweizer Cup mit dem 3:2 gegen Lausanne und dem 2:2 gegen Basel gut. Aber gegen Thun am Sonntag und im letzten Heimspiel gegen St. Gallen müssen wir nachdoppeln.

Was fehlt YB zu einem Spitzenteam?
Unsere Saisonkurve mit zuerst fünf Siegen in Serie, danach mit einer Serie von sieben Spielen ohne Sieg und nun wieder mit vier Spielen und drei Siegen zeigt deutlich, wie unstabil unser Fundament noch ist. Die Mannschaft hat keinen festen Grund, um sich abzustützen. Wir können auf nichts zurückgreifen, auf keine Titel. Dieses Fundament müssen wir uns zuerst schaffen.

Sie begannen im vergangenen Januar mit dem Umbau der Mannschaft. Wie beurteilen Sie Ihre Transferbilanz?
Ich stehe hinter allen Transfers. Man muss aber differenzieren. Einige Spieler hatten bei uns bisher kein Glück. Ich denke an Milan Gajic. Er war während seiner Karriere kaum einmal verletzt, bei uns aber erlitt er drei Verletzungen hintereinander. Ich weiss von meiner Zeit beim FCZ, wie wichtig Gajic für die Mannschaft sein kann. Aber bei YB hatte er bisher kaum Chancen, dies zu beweisen. Samuel Afum plagen seit einem Jahr Knieprobleme. Man könnte einwenden, man hätte ihn deswegen nicht verpflichten dürfen. Aber ich bin überzeugt, dass Afum bei YB den Durchbruch schaffen wird. Alexander Gerndt zählt für mich zu den Spielern, die am stärksten unterschätzt werden. Er arbeitet unheimlich viel für das Team. Wäre er etwas eigensinniger, würde er auch bei den Kritikern besser dastehen. Alain Rochat kam zu YB und spielte zuerst nicht, war aber sofort bereit, als wir ihn brauchten. Und über Steve von Bergen müssen wir nicht reden. Er hat sich als Abwehrchef ganz schnell grosse Akzeptanz in der Mannschaft geschaffen.

Und die Transferrechte von Yuya Kubo fanden Sie in den Unterlagen, die Ihnen ihr Vorgänger Ilja Kaenzig hinterlassen hat. Hatten Sie schon mal so viel Glück?
Wir wussten tatsächlich nicht, wie stark Kubo ist. Aber wir haben das in der Saisonvorbereitung rasch herausgefunden. Yuya ist ein Glücksfall für uns.

Über Renato Steffen haben Sie nichts gesagt.
Vor zwei Jahren arbeitete er noch als Maler und war weit vom Profifussball entfernt. Vergangene Saison schaffte er in Thun den Durchbruch. Jetzt muss er sich bei YB in einem anderen Umfeld durchsetzen.

Josef Martínez schiesst, seit er im Oberland spielt, Tore am Laufmeter.Stimmt es, dass man darüber nachdenkt, Steffen in der Winterpause an Thun auszuleihen und dafür Martinez bereits wieder zurückzuholen?
Das sind nicht meine Gedanken. Sicher nicht, was Steffen betrifft. Wir müssen ihn an unsere Mannschaft heranführen. Da hilft es weder ihm noch YB, wenn wir ihn jetzt ausleihen.

Und was ist mit Martínez? Wir überlegen uns, Martínez bereits in der Winterpause zurückzuholen. Der Leihvertrag ist so abgefasst, dass dies möglich ist.

Gibt es andere Leihspieler, die man in der Winterpause zurückholen will?
Neben Martínez denken wir an Jan Lecjaks, der bis Dezember an Valerenga Oslo ausgeliehen ist.

Der Tscheche Lecjaks ist Verteidiger. Bedeutet dies, dass François Affolter nun doch zu Luzern wechselt, wie er das schon im Sommer gerne getan hätte?
Luzern oder ein anderer Verein sind die Szenarien. Die Überlegung lautet: Wenn Affolter geht, kann Rochat bei Bedarf in das Abwehrzentrum rücken. Und auf der linken Seite hätten wir Spycher und Lecjaks. Es macht keinen Sinn, jetzt wieder neue Spieler zu holen, nachdem wir das zu grosse Kader mühsam um zwölf Spieler abgebaut haben. Wenn Lücken durch Abgänge oder lange Verletzungspausen von Spielern entstehen, denken wir zuerst an die Leihspieler und die Junioren.

Wie gross ist das strukturelle Defizit von YB pro Jahr?
Das ist eine Frage für die Finanzabteilung.

Ist es eine zweistellige Millionenzahl in Franken?
Ich nenne keine Zahlen. Aber es ist klar, als Sportchef habe ich die Aufgabe, Kosten abzubauen. Das wusste ich schon, als ich bei YB unterschrieb.

Wie sieht die Zukunft von Christoph Spycher aus. Er ist 35 Jahre alt, und Ende Saison läuft sein Vertrag aus. Trainer Uli Forte möchte ihn unbedingt noch zwei Jahre binden. Was sagen Sie dazu?
Christoph Spycher hat bei mir eine Carte blanche. Wir alle wissen, wie wertvoll er mit seiner Erfahrung und seinem Charisma für YB ist. Er war vorgestern bei mir im Büro. Ich sagte zu ihm: «Schau her, du stehst auf der Teamliste für die neue Saison mit einem Fragezeichen. Du alleine entscheidest über das Fragezeichen.»

Was hat er geantwortet?
Nichts. Er wird eines Tages zu mir kommen und sagen: «Mir geht es so gut, ich mache noch eine Saison weiter.» Oder aber er hört auf, weil sein Körper die Belastung zu stark spürt. Das ist der Entscheid von Spycher.

Der 19-jährige Florent Hadergjonai erhielt einen Profivertrag. Wer ist der Nächste aus dem Nachwuchskader?
Jetzt, da Pascal Doubai auch für die Rückrunde ausfällt, denken wir darüber nach, Leonardo Bertone mit einem Profivertrag auszurüsten. Bertone hat bei seinen Einsätzen in der Super League gute Leistungen gezeigt und seine Aufgaben erfüllt. Es ist wichtig, solche Zeichen für die Jungen zu setzen. Zu den Zeiten, da ich beim FCZ arbeitete, bekam ich mehrere Anrufe von YB-Nachwuchsspielern, die mich fragten, ob sie nach Zürich kommen könnten, da sie bei YB keine Chance erhalten.

Ihre Rückkehr zu YB verlief alles andere als ruhig. Wie ist der Stand bei den hängigen Rechtsfällen? Sie klagen gegen den Spielervermittler Bozzetti wegen angeblicher Erpressung, zudem ist die Medienklage gegen die Zeitung «Blick» noch hängig.
Für mich ist es schwierig, darüber zu reden, weil ich nichts vorwegnehmen will, bevor die Entscheide gefällt sind. Mir wäre es auch recht, wäre die Sache heute schon vom Tisch und nicht erst morgen. Aber die Dauer zeigt vielleicht auch, dass die Geschichte ein grösseres Ausmass hat, als dies bis jetzt an einigen Orten dargestellt worden ist.

Wann sind die Urteile zu erwarten?
Ich glaube nicht, dass das in diesem Jahr noch der Fall sein wird.

Ist es für Sie nicht eine grosse Belastung, so lange auf die Entscheide warten zu müssen?
Klar ist das eine Belastung. Es war ein schwieriges Jahr für mich, in jeder Hinsicht. Wir haben bei YB viel gemacht, vieles neu aufgegleist. Es wäre sicher einfacher gewesen, wenn ich hier auf einem bereits funktionierenden Gleis hätte weiterfahren können. Dann gab es die Mediengeschichten gegen mich, und schliesslich kamen die Rechtsfälle. Und ich musste dies alles natürlich ausserhalb des Stadions lassen, ich durfte das nicht in die Mannschaft hineintragen.

War ein Vergleich in der Angelegenheit mit dem «Blick» nie ein Thema?
Doch, wir haben mehrere erfolglose Anläufe für einen Vergleich genommen.

Ein anderes Thema, das immer wieder auf Sie zurückfällt, ist die «Verzürcherung» von YB: dass der Klub ein Konglomerat von Bickel-Leuten wird.
Es geht hier nicht um Zürcher oder Bickel-Leute. Für mich zählt einzig, dass ich die besten Leute zu YB holen will. Es sind Leute, die ich schon zum FCZ geholt habe, weil sie gut sind. Darunter hat es aber auch Berner wie Hänzi und Knutti. Zudem haben wir keinen beim FC Zürich abgeworben oder herausgekauft. Wir wollen Erfolg haben und den Verein wieder gut aufstellen. Und dafür brauchen wir die besten Leute. Ich kämpfe für sie, auch wenn wieder die Vorwürfe kommen, ich würde meine Leute um mich scharen. Das ist immer nur bei mir ein Thema bei gewissen Medien. Bei Alex Frei beispielsweise ist das nicht der Fall, wenn er Basler nach Luzern holt.

Dann gab es also von der Klubseite auch keine Einwände, als Sie zuletzt mit Ernst Graf als Nachwuchschef wieder einen Zürcher installierten?
In diesem Fall muss man die Frage stellen, wieso YB auf Ernst Graf gekommen ist. Wir haben im Verein ein oder zwei potenzielle Nachfolger für Erminio Piserchia. Und ich will eigene Leute im Klub weiterbringen, nicht nur Junioren, auch Trainer oder Funktionäre. Diese sind im Moment aber noch nicht so weit in ihrer Entwicklung. Ich hätte auch einen jüngeren Nachwuchschef holen können, der zehn oder mehr Jahre den neuen Job macht. Doch damit wäre der Weg für die internen Kandidaten lange nicht mehr frei gewesen. Ernst Graf dagegen ist 63, hat sehr viel Erfahrung und bleibt hier vielleicht ein bis zwei Jahre im Amt. Deshalb habe ich ihn gebeten, unsere jungen Leute an seine Aufgabe heranzuführen. Wie zum Beispiel Erich Hänzi oder Christian Franke, der aus der Region ist und als Leiter Préformation einen tollen Job macht.

Wo wollen Sie YB in den nächsten Jahren hinführen?
Wir müssen YB dahin bringen, dass der Klub jedes Jahr einen Titel gewinnen kann. Und zwar mit den wirtschaftlichen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Wenn uns das jedes Jahr gelingt, wird irgendeinmal ein Titel für uns abfallen. Dazu braucht es allerdings ein Fundament. Und das braucht Zeit, dafür reichen zwei, drei gute Transfers nicht. Ich bin aber zuversichtlich, denn hier bei YB arbeiten viele unglaublich gute Leute.

Mit dem Derby in Thun beginnt der Schlussspurt 2013. Wie sehen Ihre Erwartungen aus?
Das Derby ist die zweite Chance für YB, für uns alle. Die Mannschaft hat mir unheimlich Freude gemacht, wie sie sich aus der ersten Negativserie herausgekämpft hat. Danach hatten wir die Möglichkeit auf einen wunderbaren Jahresabschluss, was wir aber mit dem Cupspiel gegen Le Mont sofort wieder verspielten. In den letzten beiden Auftritten gegen Lausanne und Basel haben die Spieler gezeigt, dass sie auch das Scheitern im Cup ausmerzen wollen. Deshalb sind die Spiele gegen Thun und St. Gallen die zweite Chance, das Negative noch mehr in den Hintergrund rücken zu lassen. Ich hoffe, dass alle das kapiert haben.


http://www.derbund.ch/sport/fussball/Sp ... y/11897854

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 Betreff des Beitrags: Re: Fredy Bickel - Sportchef
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 29. Januar 2014, 01:35 
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 Betreff des Beitrags: Re: Fredy Bickel - Sportchef
 Beitrag Verfasst: Freitag 14. Februar 2014, 00:34 
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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 19. März 2014, 12:56 
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«Die Initiative ging nicht von mir aus»

Die YB-Frauen sind in Aufruhr. Die Nachricht, dass YB sich überlegt, die Abteilung dem FC Bern zu übergeben, hat sie aufgebracht. Sportchef Fredy Bickel nimmt Stellung.

YB hat das Frauen-Team vor 14 Tagen informiert, dass mit dem FC Bern Verhandlungen über einen allfälligen Transfer geführt werden. Die Frauen wehren sich gegen diese Pläne und haben eine Petition gestartet, die bisher 2500 Personen unterzeichnet haben. Was sagen Sie zu dieser Entwicklung?
Ich bin erstaunt darüber, dass die Sache so hohe Wellen schlägt, und es frustriert mich zutiefst. Mit ihrem Verhalten tun sich die Frauen keinen Gefallen. Ich bin nicht damit einverstanden, dass hier bereits Inhalte öffentlich diskutiert werden, die wir noch nicht einmal intern besprochen haben. Das ist illoyal dem Verein gegenüber.

Vermutlich fanden die Frauen die Tatsache illoyal, dass YB mit dem FC Bern verhandelt.
Das kann ich nicht nachvollziehen, weil wir noch gar nicht verhandelt haben. Ich muss festhalten, dass wir uns absolut korrekt verhalten haben. Wir sind sofort mit dem Verband in Kontakt getreten, als der FC Bern auf uns zugekommen ist.

Der FC Bern ist auf die Young Boys zugekommen? Armin Thalmann, der Sportchef des FC Bern, stellt das anders dar.
Die Initiative ging nicht von mir aus, da gebe ich Ihnen mein Wort. Die Idee kam bei einem Austauschtreffen zwischen Armin Thalmann und Hans-Peter Kienberger, dem Verwaltungsratspräsidenten der Sport & Event Holding AG, zustande.

Welches Interesse hätte denn der FCB an den YB-Frauen?
Die Vertreter des FC Bern hatten überzeugende Argumente. Sie verwiesen auf die grosse Tradition, die der Frauenfussball in diesem Verein hatte, und bekundeten den Willen, das Frauenteam weiterzubringen.

Und welchen Vorteil hätte es für YB, sich von den Frauen zu trennen?
Eine Trennung würde allenfalls bedeuten, dass wir uns vollständig auf den professionellen Fussball konzentrieren können und der FC Bern eine gut aufgestellte neue Abteilung erhält und damit eine interessante Aufgabe. Das wäre eine Win-win-Situation.

Man spricht von einer knappen Viertelmillion, die Sie sparen könnten.
Die Frauenabteilung kostet deutlich mehr.

Die Frauen gehen nicht von einer Win-win-Situation aus. Die ehemalige Technische Leiterin Jaqueline Schweizer zweifelt daran, dass das sportliche Niveau gehalten werden könnte.
Sehen Sie, das meine ich: Wir haben noch gar nicht darüber gesprochen, wie so ein Wechsel konkret aussehen könnte, und schon wissen Aussenstehende, was er bedeuten würde.

Das entkräftet die Bedenken der Frauen nicht unbedingt.
Wenn wir die Abteilung abgeben, dann unter der Voraussetzung, dass der gegenwärtige Standard beibehalten wird.

Sind Sie grundsätzlich der Meinung, dass der Frauenfussball unter spitzensportlichen Bedingungen gespielt werden sollte?
Ja, aber nur wenn alle Beteiligten voll dahinterstehen. Ich sehe bei anderen Vereinen und beim Fussballverband nur ein halbherziges Engagement. Der SFV stellt hohe Anforderungen an die Klubs, ist aber nur in geringem Umfang bereit, sie zu unterstützen.

Hat die Frauenabteilung für YB wirtschaftliches Potenzial?
Der Frauenfussball ist keine ökonomische Grösse, solange keine Transfererlöse erwirtschaftet werden können und keine Ausbildungsentschädigungen bezahlt werden. Weiter gibt es ja nur geringe Zuschauereinnahmen. Daher ist es nicht möglich, die Spielerinnen zu bezahlen, um wenigstens halb professionell Fussball zu betreiben, selbst wenn ich das gerne tun würde. Und Geldgeber für den Frauenfussball zu begeistern ist schwierig. Ich habe es beim FC Zürich erlebt: Sponsoren für die Frauen liessen sich nur finden, wenn wir ihnen Gegenleistungen versprachen, die die erste Männermannschaft betrafen.

Und der Imagewert? Die Spielerinnen identifizieren sich stark mit YB.
Das mag sein, aber es würde mehr helfen, wenn die 2500 Leute, die diese Petition unterschrieben haben, sich die Spiele der Frauen anschauen würden.


http://www.derbund.ch/sport/fussball/Di ... y/13782641

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 Betreff des Beitrags: Re: Fredy Bickel - Sportchef
 Beitrag Verfasst: Samstag 29. März 2014, 13:55 
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Zitat:
«Für das kann man mich kritisieren»

Fredy Bickel hat das 0:4 gegen GC und die überzogene Reaktion auf die Entscheide der Schiedsrichter diese Woche mit dem Trainerstaff und dem Team besprochen. Der YB-Sportchef gibt zu, dass auch er sich falsch verhalten hat.

Sie kommen direkt von einer Aussprache mit Team und Staff. Treten Sie jede Woche vor die versammelte Belegschaft?
>Nein. Es gibt keinen festen Termin, ich mache das je nach Situation. Nach den letzten vier Spielen hatte ich das Gefühl, jetzt sei der Moment gekommen, um mich an die ganze Gruppe zu wenden.

Was war Ihre Kernbotschaft?
Wie anderswo gilt auch bei uns: Was in der Kabine gesprochen wird, bleibt in der Kabine. Doch so viel sei verraten: Wir dürfen nicht extern Schuldige suchen für die gegenwärtige Misere, sondern müssen die Fehler primär bei uns selber suchen – inklusive beim Sportchef und beim Trainer.

Sprechen Sie damit Ihr Verhalten gegen GC an, als Sie zweimal auf den Platz stürmten?
Unter anderem. Ich würde mich im Nachhinein anders verhalten. Es war richtig, dass ich dem Schiedsrichter meine Meinung sagte, doch ich hätte dies definitiv besser erst im Kabinengang getan. Eines möchte ich betont haben, auch wenn es gegen aussen anders gewirkt hat: Ich habe mich nicht unflätig geäussert.

Wie reagieren Sie, wenn es im nächsten Match in Aarau wieder strittige Entscheide gibt?
Ich bleibe dabei: Wir waren in der Vergangenheit manchmal zu brav, wenn es um unsere Interessen ging. Folglich werde ich wieder für unsere Dinge einstehen, doch etwas anders als letzten Sonntag im Stade de Suisse.

Betrachtet man die vier letzten Partien, in denen YB nur einen einzigen Punkt holte, so war der Schiedsrichter bestimmt nicht der Hauptschuldige. Welches sind die Gründe für die Rückschläge?
Es gibt viele Gründe dafür. Würde ich alle aufzählen und sie erläutern, sässen wir noch in drei Stunden hier.

Nennen Sie uns die wichtigsten?
Einer ist die mangelnde Disziplin bei stehenden Bällen. Die Hälfte der Gegentore haben wir nach Cornern oder Freistössen kassiert. Ein anderer Grund ist zum Beispiel die fehlende Fitness von Vilotic, weil er fast die gesamte Vorbereitung verpasst hat wegen einer Fussverletzung.

Wieso forcierte YB Vilotics Einsatz?
Wir dachten, es sei gut, wenn Vilotic Spielpraxis sammeln könne. Im Nachhinein müssen wir sagen: Es wäre wohl gescheiter gewesen, ihn einen sauberen Aufbau machen zu lassen und stattdessen auf den jungen, unerfahrenen Wüthrich zu setzen. Die Öffentlichkeit hat nun ein verzerrtes Bild von Vilotic, weil er zu Beginn längst nicht hundertprozentig fit war.

Stimmt es, dass Sie Vilotic erst auf die neue Saison hin verpflichten wollten?
Das ist richtig. Der Name Vilotic befand sich schon länger auf unserer Liste, weil wir zur Überzeugung gekommen waren, in der zentralen Abwehr eine Veränderung vorzunehmen im nächsten Sommer. Dann kam das Angebot von Toulouse für Veskovac. Wir mussten uns im Nu entscheiden: Sperren wir uns gegen Veskovacs Transfer, nur weil Vilotic noch nicht fit ist? Oder lassen wir Veskovac ziehen, kassieren für ihn noch eine ordentliche Ablösesumme und holen den Spieler bereits jetzt, mit dem wir erst ab Sommer geplant hatten? Wir haben uns für die Variante zwei entschieden. Für das kann man mich kritisieren, weil Vilotic bisher nicht die erwartete Leistung gebracht hat. Aber wir alle sind überzeugt, dass er schon bald seine wahren Qualitäten zeigen wird.

Vilotics Verunsicherung scheint sich auf seinen Partner Steve von Bergen übertragen zu haben. Der Nationalverteidiger ist längst nicht mehr so souverän wie in der Vorrunde.
Steve von Bergen wurde nach dem kurzfristigen Wechsel noch mehr Verantwortung übertragen von unserer Seite. Vielleicht zu viel. Aber auch um ihn mache ich mir gar keine Sorgen. Noch ein Wort zu Vilotic: Bei ihm müssten wir uns eigentlich fast entschuldigen.

Wieso?
Weil wir ihn in einem Moment auf die Bühne geschickt haben, als er noch gar nicht bereit war für eine Vorstellung. Aber es spricht für ihn, wie er sich verhalten hat. Das war sehr professionell.

Mit Christoph Spycher ist letztes Wochenende das Gleiche passiert.
Bei «Wuschu» präsentiert sich die Situation etwas anders. Bei ihm wissen wir immer ganz genau, woran wir sind. Er sagt glasklar, ob er spielen kann oder nicht. Bei Vilotic war das anders. Er wusste um die hohen Erwartungen und wollte uns auf keinen Fall enttäuschen.

Ein anderes Problemfeld, welches Sie schon angesprochen haben, sind die stehenden Bälle. Worauf führen Sie die vielen Aussetzer zurück?
Die fehlende Disziplin habe ich schon erwähnt. Ein anderer Faktor ist die Jugendlichkeit. Soviel ich weiss, haben wir mittlerweile die jüngste Super-League-Mannschaft. Das hat ihren Preis – mitunter ist dieser hoch.

Mit den eigenen Eckstössen und Cornern bereitet YB viel zu selten Angst und Schrecken. Trainer Forte sagte diese Woche, die Bälle kämen oft nicht mal bis in die Gefahrenzone. Das tönt nach Hilflosigkeit, ja Verzweiflung.
Mir ist unerklärlich, wieso wir nicht mehr Gefahr kreieren können mit stehenden Bällen – umso mehr als der Staff im Training ein Augenmerk darauf hat. Und es ist nicht so, dass wir keine Spezialisten im Kader haben. Costanzo, Gajic, Bertone: Sie haben im Training schon häufig gezeigt, dass sie Freistösse schiessen können. Das Problem liegt jedoch nicht nur bei den Schützen, sondern hat auch mit der Grösse unserer Spieler zu tun, die nicht überragend ist.

Was entgegnen Sie den Kritikern, die sagen, bei YB gebe es zu viele Mitläufer?
Ich gebe zu bedenken, dass Leadertypen wie Spycher, Wölfli und Gerndt lange verletzt waren oder es immer noch sind. Andere wie Rochat und Vilotic sind zurzeit noch nicht so weit. Ich will niemandem ein Alibi verschaffen, doch es sind Faktoren, die zu berücksichtigen sind.

Wieso übernehmen andere erfahrene Spieler wie Gajic, Zárate und Nuzzolo nicht mehr Verantwortung auf dem Platz?
Zu jedem der drei genannten Spieler gibt es eine Geschichte. Zárate schleppt sich von der einen kleinen Verletzung zur nächsten. Das ist unglaublich. Gajic wird nie der grosse Kommunikator werden, das ist klar. Dennoch war er beim FC Zürich in der letzten Rückrunde der Chef. Und Nuzzolo ist nicht unbedingt der Reissertyp.

In der Innenverteidigung setzen Sie längerfristig auf von Bergen und Vilotic, im zentralen Mittelfeld auf Costanzo und Gajic. Wie überzeugt sind Sie, dass dieses Quartett YB entscheidend vorwärtsbringt?
In der Innenverteidigung haben wir zwei sehr gute Transfers getätigt. Da bin ich weiterhin felsenfest überzeugt. Über Milan Gajic muss man meiner Meinung nach nicht lange diskutieren: Er bringt grosse Qualitäten mit. Den viel gescholtenen Moreno Costanzo muss ich in Schutz nehmen. Er spielt auf einer Position, die eigentlich für Spycher oder Pascal Doubai vorgesehen war.

Da Doubai wegen Komplikationen im operierten Knie noch länger ausfällt und unklar ist, ob Spycher weitermacht, kommen Sie nicht darum herum, Ersatz zu suchen für das defensive Mittelfeld.
Das ist so. Costanzo soll die Möglichkeit erhalten, sich in einer offensiveren Rolle zu beweisen.

YB hatte einen sehr guten Saisonstart. Jetzt kämpft das Team wieder mit zum Teil enormen Leistungsschwankungen. Wie erklären Sie sich diese Wellenbewegungen?
Wenn ich das wüsste, wäre ich ein glücklicherer Mensch (lacht).

Nach den jüngsten Niederlagen droht nun aber wie letztes Jahr ein Absturz in der Tabelle.
Das ist mir bewusst. Ich weiche dennoch nicht von unserer Zielsetzung ab – und die heisst seit der Winterpause: Rang 3. Unverändert geblieben ist auch das Bestreben, mit der U-21 in die 1. Liga Promotion aufzusteigen.

Tatsache ist: YB kann sich Mittelmass auf Dauer nicht leisten . . .
. . . das wollen wir auch nicht. Ich bin nach Bern zurückgekommen, um die Meisterschaft mitzuspielen und Titel zu gewinnen.

In welchem Zeitraum soll dies geschehen?
Soll ich eine neue Phase ausrufen? (lacht) Sie werden von mir nichts dergleichen hören. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass wir in den vergangenen 15 Monaten recht weit gekommen sind – Rückschläge hin oder her.

Die YB-Fans nehmen die Entwicklung ein bisschen anders wahr. Sie sind sehr kritisch geworden und registrieren sehr genau, wie sich der Klub präsentiert.
Ich verstehe die hohe Erwartungshaltung der Fans. Wir können es drehen und wenden, wie wir wollen: Mit den Möglichkeiten, die uns hier bei den Young Boys zur Verfügung stehen, müssen wir jedes Jahr um einen Titel mitspielen.


http://www.derbund.ch/sport/fussball/Fu ... y/13053131

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