Registrieren    Anmelden    Forum    Suche    FAQ

 

 

 

     

 

 

Foren-Übersicht » www.ybfans.ch » Ehemalige Spieler & Trainer




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 28 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3  Nächste
Autor Nachricht
 Beitrag Verfasst: Freitag 16. März 2012, 20:26 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 21. Mai 2004, 11:37
Beiträge: 3617
Wohnort: Bern
Abseits - neben dem Platz: Josh Simpson



_________________
Bild


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Freitag 23. März 2012, 12:13 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26796
19.03.2012

Bild

Zitat:
Josh Simpson und die Emotionen

Bei der Niederlage gegen GC sorgte YBs Neuzugang Josh Simpson für viele Diskussionen: Bei seinem fünften Einsatz für die Berner sah der Kanadier die Rote Karte.

Christian Gross kaute auf seinen Stockzähnen, als die Sprache auf den Platzverweis von Josh Simpson kam. Der YB-Trainer machte deutlich, dass er die Entscheidung von Schiedsrichter Adrien Jaccottet, der dem Kanadier in der 19. Minute die Rote Karte zeigte, als ungerecht empfand. Denn mit den Provokationen hatte GC-Spieler Taulant Xhaka begonnen.

YB-CEO Ilja Kaenzig sprach von «Emotionen» und einer «Dummheit», aber den Stab über Simpsons unprofessionelles Verhalten wollte er nicht brechen. Natürlich gebe es für den Kanadier eine Busse, räumte Kaenzig auf die entsprechende Frage ein, über die Höhe schwieg er. «Ich habe den Bussenkatalog nicht im Kopf.»

Simpson markiert den Macker

Nach einem Foul von Simpson an Xhaka hatte der GC Spieler dem sich abdrehenden Kanadier den Ball an den Hinterkopf geworfen, ganz leicht, mit einer sanften Bewegung aus dem Handgelenk. Das war für Simpson Anlass genug, sich abrupt umzudrehen und dem bösen Xhaka ins Gesicht zu langen. Dieser reagierte umgehend und traf Simpson mit der Hand ebenfalls an der Wange. Der Schiedsrichter stellte aber lediglich Simpson vom Feld und beschränkte sich auf eine Verwarnung für Xhaka.

Ein Fehlentscheid – aber Simpson hätte diese fatale Szene verhindern können. Er hätte, als er das Bällchen am Hinterkopf spürte, das ach so weh tat, nicht reagieren müssen, mit dem Vorsatz: «Ich lasse mich nicht provozieren, ich habe zuvor eine riesige Möglichkeit vergeben, jetzt ist es wichtig, dass ich noch mehr für die Mannschaft arbeite und die nächste Tormöglichkeit nutze.»

Stattdessen markierte Simpson den Macker, mit der Konsequenz, dass seine Teamkollegen über 70 Minuten in Unterzahl spielen mussten.

Schwerer Gang vor die Fans

Die Reaktion von Josh Simpson sagt aber auch einiges aus über die momentane Verfassung der YB-Spieler; den Frust über die eigenen Unzulänglichkeiten lassen einige über dem Wohl der Mannschaft stehen. Nach dem Schlusspfiff taten sich die YB-Spieler denn auch schwer, sich in Richtung Gästesektor zu bewegen, wo die YB-Fans tobten. Raúl Bobadilla zog es vor, sich sofort Richtung Kabine zu verabschieden, Goalie-Trainer Pascal Zuberbühler rannte ihm hinterher und forderte den fluchenden Bobadilla auf, sich mit dem Teams den Fans zu stellen.

Danach machte sich auch Verwaltungsratpräsident Benno Oertig auf in die YB-Kabine – er hatte seinen Besuch aber schon zuvor angekündigt. Oertig hielt es für angebracht, in der grossen, grenzenlosen Enttäuschung und Ratlosigkeit, die in der YB-Garderobe herrschte, zu schweigen.


http://www.derbund.ch/sport/fussball/Jo ... y/25481723

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2012, 11:32 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Samstag 26. Juni 2004, 01:48
Beiträge: 565
Wohnort: Bern
waden- und schienbeinbruch! sah ja ganz aus...
hoffen wir das beste für ihn. er wird wohl die vorbereitung und somit den saisonstart verpassen.


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Montag 4. Juni 2012, 09:12 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26796
04.06.2012

Bild

Zitat:
Nie mehr Fussball nach Horror-Beinbruch?

Simpson-Drama

Kann Josh Simpson je wieder Fussball spielen? Das steht in den Sternen.

Es ist eine Szene wie aus einem Horrorfilm: Basels Markus Steinhöfer steigt im Luftkampf hoch, sehr hoch. Er landet auf dem Rücken von Simpson (28). Dessen linker Fuss knickt ab – und schwabbelt Sekundenbruchteile später nur noch wie Wackelpudding am Bein.

Noch in der Nacht des 13. Mai, unmittelbar nach dem 2:1-Sieg in Basel, wird der YB-Kanadier in der Bruderholz-Klinik in Basel notfallmässig operiert. Heute, zehn Tage nach dem Horror­unfall, liegt er immer noch im Spitalbett.

Was ist seither passiert? Wa­rum ist Simpson nach wie vor nicht transportfähig? Wilde Gerüchte machen die Runde.

Bein-Amputation?
Der Kanadier könne nie mehr Fussball spielen, heisst es. Ja sein Bein müsse allenfalls amputiert werden.

YB-Arzt Cuno Wetzel klärt auf: «Die Frage, ob Josh jemals wieder wird Fussball spielen können, ist berechtigt. Wie bei jedem Schien- und Wadenbeinbruch. Wie auch bei jedem Kreuzbandriss. Das sind alles massive Verletzungen, bei denen eine Prognose zu einem derart frühen Zeitpunkt unmöglich ist.»

Wetzel macht dem Mann aus Vancouver Mut: «Marco Streller erlitt 2004 einen ähnlichen Beinbruch. Und er machte danach eine wunderbare Karriere.»

«Wahnsinnskräfte wirken mit unheimlicher Gewalt ein»
Wetzel veranschaulicht: «Brechen Sie mal einen Weidenast entzwei. Genau so muss man sich solch einen komplizierten Beinbruch vorstellen.» Durchblutungs-Störungen seien aber ausgeblieben, weshalb eine Amputation nie ein Thema war.

«Allerdings kam es zu Schwellungen, die Nach-Eingriffe nötig machten. Und die Nerven werden gezerrt, gequetscht und gepresst – aber auch das ist normal bei solchen Verletzungen.»

Stellt sich die Frage, wie es zu dieser massiven Verletzung kommen konnte. Es ist ein unglückliches Zusammentreffen verschiedener Faktoren. «Wenn jemand im falschen Winkel aufsetzt und dazu von oben massiv nach unten gedrückt wird wie Simpson durch den Basler Spieler, dann wirken da Wahnsinnskräfte mit unheimlicher Gewalt ein», sagt Wetzel.

Dazu kommen Simpsons extreme O-Beine und der Umstand, dass der Kanadier keine richtige Winterpause genoss, körperlich deshalb im Mai am Limit war.

Zittern um die Karriere
Weshalb ist Simpson noch in Basel? Wetzel: «Wir haben uns entschieden, die Behandlung in Basel zu machen. Ein Transport wäre nicht sinnvoll gewesen. In acht bis zehn Tagen dürfte er verlegt werden.»

Und dann beginnt das grosse Zittern um die Karriere.


http://www.blick.ch/sport/fussball/supe ... 09715.html

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Montag 4. Juni 2012, 15:49 
Offline

Registriert: Mittwoch 5. Mai 2004, 16:29
Beiträge: 1036
hoffentlech chunt's guet. gueti besserig josh!


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 19. September 2012, 17:49 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Donnerstag 6. Mai 2004, 15:28
Beiträge: 6161
«Die Woche» mit Josh Simpson




Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 6. Februar 2013, 16:55 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Montag 24. Mai 2004, 19:21
Beiträge: 3197
Wohnort: In der Brauerei
Pause für Zarate - Infos zu Spycher und Simpson

Gonzalo Zarate hat sich eine Knochenverletzung im linken Oberschenkel zugezogen und fällt rund fünf Wochen aus.

Christoph Spycher befindet sich nach seiner Knieoperation Anfang Dezember im Fahrplan: Verläuft die Rehabilitation weiterhin nach Plan, wird der 47-fache Nationalspieler im Verlauf der Rückrunde wieder für YB spielen.

Laufend Fortschritte erzielt auch Josh Simpson, der sich im Mai 2012 im letzten Saisonspiel in Basel einen mehrfachen Beinbruch zugezogen hatte. Wann der Kanadier in den Spielbetrieb zurückkehren wird, ist derzeit noch nicht abzuschätzen. YB hofft, dass Simpson im Verlauf der nächsten Saison wieder eingesetzt werden kann.


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Dienstag 19. Februar 2013, 12:42 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26796
19.02.2013

Bild

Zitat:
Josh Simpsons Weg ist kürzer geworden

Josh Simpson straft viele Prognostiker Lügen: Vor neun Monaten erlitt der YB-Flügelspieler einen komplexen Beinbruch, heute trainiert er eisern an der Aare.

Fussballwetter fühlt sich anders an. Es ist 6.45 Uhr, die ersten Busse haben sich bereits den Muristalden hinab zum Bärengraben gewunden, ein paar verwegene Vögel machen sich pfeifend bemerkbar, das Thermometer zeigt zehn, vielleicht zwölf Grad minus an. Josh Simpson rennt die Treppe neben dem Bärenpark hoch, der Blick konzentriert, der Atem kontrolliert, sein Physiotherapeut Nicolai Loboda nebenher, er lässt ihn kaum aus den Augen. Drei-, viermal ersteigen der verletzte YB-Spieler und sein Betreuer die zig Stufen, machen dazwischen Kräftigungsübungen. Gäbe es um diese Uhrzeit schon Passanten, keiner würde ahnen, was mit dem linken Bein dieses Sportlers neun Monate zuvor geschehen ist.

Die Szene ist noch da, in Simpsons Kopf. Sie ist nicht mehr frisch, «mittlerweile denke ich selten daran». Es geschah Ende Mai in Basel. Im letzten Saisonspiel steht der Gastgeber FCB als Meister fest, YB als Tabellendritter und Europacup-Teilnehmer, in der Partie zählt das Prestige. Die 18.Minute, Simpson lupft den Ball gefühlvoll in den Lauf von Moreno Costanzo, 1:0. Die 42.Minute, Simpson steigt auf dem linken Flügel ins Kopfballduell mit FCB-Verteidiger Markus Steinhöfer, er landet, Steinhöfer auf ihm, das deformierte Bein ist sicht-, der Knacks beinahe hörbar. Simpson windet sich vor Schmerzen, Schiedsrichter Stephan Studer winkt sofort die Bahre heran. Sieben Frakturen werden an Unter- und Oberschenkel festgestellt. Teile des Knochens waren in Einzelteile zerborsten. «Einen so komplizierten Bruch habe ich noch nie gesehen», sagt der Physiotherapeut und einstige Rettungssanitäter Nicolai Loboda.

Der Deutsche therapiert seit Jahren Spitzen- und Breitensportler in Bern, auch YB-Akteure. Scott Sutter war und Christoph Spycher ist ebenfalls bei ihm in Behandlung. Mit Josh Simpson begann er noch im Spital zu arbeiten. «Am ersten Tag nach der Operation machten wir die ersten Übungen», erzählt Simpson. Dabei habe ihm der Arzt in der Basler Klinik Bruderholz mitgeteilt, es sei ungewiss, ob er je wieder richtig gehen, geschweige denn Sport treiben könne. Heute joggt der Kanadier schmerzfrei, er läuft Treppen, macht Kniebeugen. Der Ehrgeiz, irgendwann wieder Fussball zu spielen, scheint ungebrochen.

Josh Simpson steht jetzt in der «Standwaage», auf dem verletzten linken Bein, an den Händen stecken die Handschuhe, auf dem Kopf die Mütze mit seiner YB-Rückennummer 15. Es ist heller geworden, die dunkle Aare hebt sich langsam von der Umgebung ab. Beim Restaurant Tramdepot wirbt ein Transparent mit ungewollter Ironie für «kanadische Wochen». Von Tagen, Wochen, Monaten, von Zeitplänen als solchen hat sich Josh Simpson in seinem Rehabilitationsprogramm schnell verabschiedet. «Wir passen die Pläne fast täglich an», sagt sein Betreuer Loboda. «Ich habe mir längst angewöhnt, den Faktor Zeit nicht im Kopf zu haben», meint Simpson.

Eine besondere Verletzung verlangt eine besondere Behandlung. Die Fürsorge von YB sei sehr aufbauend, erzählt der 29-jährige Mittelfeldspieler, der im Januar 2012 ablösefrei, mit einem Marktwert von rund drei Millionen Franken, vom türkischen Klub Manisaspor zu YB wechselte. «Ich bin bei jedem Heimspiel im Stadion, die Auswärtspartien schaue ich mir im TV an», sagt Simpson. Er leidet mit, wenn es, wie jetzt, YB schlecht läuft. Die Kontakte zur Mannschaft sind rege, und sein Physiotherapeut steht ständig im Austausch mit der medizinischen Abteilung. Auch der kanadische Verband erkundigt sich regelmässig nach dem Befinden des 24-fachen Nationalspielers, «der frühere Coach Stephen Hart rief mich oft an, heute habe ich noch Kontakt zum Direktor des Fussballverbands», erzählt der Vater zweier Töchter.

Im April fahren Loboda und Simpson in ein Trainingslager, privat finanziert, mit ihren Familien, «irgendwohin, wo es warm ist, Mallorca oder so», sagt Simpson. Der kalte Winter hier härte ihn aber ab, «manchmal tauche ich mein Bein nach einer Einheit noch in die kalte Aare».

Am Bärengraben geht langsam die Sonne auf. Eisern joggen die beiden Sportler weiter. Josh Simpsons Bein hält, das spürt er. Irgendwann ist in seinem Leben wieder Fussballwetter, davon ist er überzeugt, nur wann, da will er sich nicht festlegen. Der weite Weg zurück aufs Spielfeld ist noch nicht zu Ende. Bestimmt aber ist er kürzer geworden.


«Grosses Vertrauen»

Physiotherapeut Nicolai Loboda erklärt, warum seine Zusammenarbeit mit Josh Simpson über das tägliche Training hinausgeht.

Wie beurteilen Sie den Heilungsverlauf von Josh Simpson?
Nicolai Loboda: Seine Fortschritte sind erstaunlich. Noch vor zwei Wochen hätte er in dieser Intensität nicht schmerzfrei joggen können.

Warum genau ist Simpsons Verletzung so kompliziert?
Unterschenkelverletzungen kommen bei Fussballern ja öfter vor, aber so viele Frakturen auf einmal, in so komplexer Struktur, das ist brutal und mit einem sehr aufwendigen Heilungsverlauf verbunden.

Sie passen die Belastung seines Trainings von Tag zu Tag an. Ab wann ist an Fussballtraining zu denken?
Wir haben keinen Zeithorizont. Es war von vornherein schwierig, zu sagen, wann er wieder Sport treiben kann, ob in einem Jahr oder in 16, in 20 Monaten. Aber für mich war von Anfang an klar, dass er zurückkommt. Auf den Platz kann er indes noch lange nicht, die Belastung im Fussball ist um einiges höher als das, was wir jetzt machen.

Haben Sie schon vergleichbare Fälle behandelt?
Ich habe schon mit einigen Spitzensportlern, gerade aus Eishockey und Fussball, mit ähnlichen Verletzungen zusammengearbeitet. Dominic Meier (Verteidiger beim EHC Biel/die Red.) etwa hatte eine Meniskustransplantation, auch er brauchte viel Zeit. Doch was ich jetzt mit Josh mache, geht über das Training hinaus.

Inwiefern?
Ich sehe ihn jeden Tag. Ich bestimme mit, was er isst. Und ich verschreibe ihm Ferien und Pausen. Wir müssen grosses Vertrauen ineinander haben: Er glaubt mir, dass sein Bein den Übungen standhält, ich glaube ihm, dass er schmerzfrei ist. Das funktioniert nur mit gegenseitiger Sympathie und der richtigen Einstellung.

http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussb ... y/14919286

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Samstag 25. Mai 2013, 11:35 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26796
25.05.2013

Bild

Zitat:
Schrittchen für Schrittchen vorwärts

Vor einem Jahr zog sich YB-Spieler Josh Simpson gegen den FC Basel einen mehrfachen Beinbruch zu. Nach einem unendlich langen und beschwerlichen Weg sieht der Kanadier wieder Land in Sicht.

Der 23. Mai 2012 ist bei Josh Simpson noch so präsent, als wäre es gestern gewesen. Dieser laue Frühsommerabend, der sein Leben auf den Kopf stellte. Marco Wölflis weiter Auskick, das Kopfballduell mit FC Basel-Verteidiger Markus Steinhöfer, der linke Fuss, der bei der Landung wegknickt, das Knacken, als Schien- und Wadenbein brechen, der Griff an das zertrümmerte Bein, YB-Arzt Cuno Wetzel, der herbeieilt und sofort realisiert, dass etwas Schlimmes passiert ist, das Abtransportieren mit der Bahre, die höllischen Schmerzen, das Telefonat mit seiner aufgeregten und besorgten Frau, die Fahrt ins Kantonsspital Bruderholz: Jedes Detail des Horrorereignisses ist in Simpsons Gedächtnis gespeichert.

Exakt 365 Tage sind vergangen seit jenem verhängnisvollen Match, als Simpson den Unfall nochmals Revue passieren lässt. Schnellen Schrittes hat er ein paar Minuten zuvor das Restaurant Eleven betreten. Kein Hinken, kein Bein nachziehen, nichts. «Ich bin zufrieden mit dem Heilungsprozess», sagt Simpson. Er kann wieder beschwerdefrei gehen, mit der älteren der beiden Töchter herumtollen, leicht joggen, Velofahren, Rudern, Krafttraining betreiben. Alles Dinge, die nach der Operation im Basler Bruderholz in weite, weite Ferne gerückt waren. Sechs Wochen lang durfte Simpson das zusammengeflickte Bein gar nicht belasten, danach war er monatelang auf Krücken angewiesen. «Es war eine sehr, sehr harte Zeit. Nicht nur für mich, sondern auch für meine Frau.» Diese war im 7. Monat schwanger gewesen zum Zeitpunkt des Unfalls; nach der Geburt des zweiten Kindes war sie gleich dreifach gefordert.

Schmerzen von Metallplatte

Seit einiger Zeit sieht Josh Simpson wieder Licht am Horizont. Sein Körper verkraftete das intensive Aufbauprogramm gut, welches er in den ersten drei Monaten dieses Jahres unter Anleitung von Physiotherapeut Nicolai Loboda absolvierte. Nach einem zweiwöchigen Trainingslager auf der Baleareninsel Formentera, das diverse Belastungstests beinhaltete, konnte der Kanadier mit dem ordentlichen Rehabilitationsprogramm starten. Es folgten ein paar kleinere Rückschläge: So bereiten Seitwärtsbewegungen, Sprints und Sprünge immer noch grosse Schmerzen. Ausgelöst werden sie durch eine rund 25 Zentimeter lange Metallplatte, die die mehrfach gebrochenen Knochen stabilisiert. «Die Platte besitzt nicht die gleiche Beweglichkeit wie die Knochen», klärt YB-Physiotherapeut Matthias Gubler auf. Er ist zuversichtlich, dass die Schmerzen stark nachlassen oder ganz verschwinden, sobald die Ärzte die Platte entfernt haben. Wann das der Fall ist, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen.

Josh Simpson mag den Schmerzen nicht allzu grosse Bedeutung zumessen. Die letzten 12 Monate haben ihn gelehrt, geduldig zu sein, keinen Fahrplan festzulegen, sich über kleinste Fortschritte zu freuen. Er sagt, er sei «ein grosses Stück weit vorwärtsgekommen». Und doch fehlt bis zum Ziel immer noch ein beträchtliches Stück. Das Ziel heisst: wieder mit der Mannschaft trainieren, Freundschafts- und Meisterschaftsspiele bestreiten. Wann kehrt er in den Kreis des Teams zurück? «Es gibt keinen Fahrplan», wiederholt Simpson.

Die Ohnmacht auf der Tribüne

Seine Teamkollegen hat der 37-fache kanadische Internationale während der langen Abwesenheit nie ganz aus den Augen verloren. Die Spiele der Vorrunde und auf europäischem Parkett schaute er sich zu Hause am TV an. In der Rückrunde war er bei allen Heimspiele auf der Tribüne zugegen. Es erging ihm dabei nicht anders als vielen anderen Zuschauern: «Ich hatte Ohnmachtsgefühle. Ich sah eine Mannschaft, bei der vieles nicht stimmte. Was genau, weiss ich nicht.» Das konnten ihm auch Alexander Farnerud und Scott Sutter, mit denen er öfters verkehrt in der Freizeit, nicht sagen. «Es war für alle keine gute Saison», fasst Simpson zusammen.

Wer mag es dem Langzeitverletzten verübeln, dass er lieber vorwärtsschaut als zurück. Er ist zuversichtlich, in den nächsten Wochen vermehrt mit dem Ball arbeiten zu können. An einen Rücktritt mag er zum jetzigen Zeitpunkt nicht denken: «Solche Gedanken haben in meinem Kopf keinen Platz. Auch wenn mir die grösste Herausforderung erst noch bevorsteht: Ich muss den Schritt vom Hobbysportler, der ich jetzt bin, zurück zum Profifussballer schaffen.» Zu gönnen wäre dem sympathischen Simpson ein Happy End.


http://www.derbund.ch/sport/fussball/Sc ... y/25704471

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Beitrag Verfasst: Montag 2. Dezember 2013, 18:48 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Montag 24. Mai 2004, 19:21
Beiträge: 3197
Wohnort: In der Brauerei
Pause für Afum - Doubai & Simpson fallen weiter aus

YB-Stürmer Samuel Afum muss ungefähr zwei Monate pausieren: Dem 23-jährigen Ghanaer machten bereits seit geraumer Zeit Kniebeschwerden zu schaffen, weshalb er am Montag am linken Knie operiert werden musste.

Auf Grund des Heilungsverlaufs ist davon auszugehen, dass die langzeitverletzten Pascal Doubai (Kreuzbandriss am 4. Mai 2013 im Spiel gegen St. Gallen) und Josh Simpson (Beinbruch am 23. Mai 2012 in Basel) in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen werden.

Der BSC Young Boys wünscht den verletzten Spielern gute Besserung und freut sich auf deren Rückkehr in den Spielbetrieb.


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
 
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 28 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3  Nächste

Foren-Übersicht » www.ybfans.ch » Ehemalige Spieler & Trainer


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste

 
 

 
Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de