Berner Zeitung, 21.01.2010
Bienvenu soll bei YB die Nachfolge von Doumbia antretenDie Young Boys haben mit dem 21-jährigen kamerunischen Stürmer Henri Bienvenu einen Vertrag bis Sommer 2013 abgeschlossen. Wie viel YB für den Spieler bezahlt hat, ist nicht bekannt.
Sechs Tore in elf Saisonspielen hat Henri Bienvenu für den tunesischen Rekordmeister Espérance sportive de Tunis in der Vorrunde erzielt. Mit den Treffern machte der Kameruner die Young Boys auf sich aufmerksam. YB befand sich auf Stürmersuche seit Seydou Doumbia seinen Abgang auf Ende Saison angekündigt hatte.
Die Verhandlungen zwischen YB-Sportchef Alain Baumann und den Espérance-Verantwortlichen zogen sich hin. Ungern liess der Leader der tunesischen Liga den Stürmer in die Schweiz ziehen. Sieben Tore hatte Bienvenu letzte Saison zum Meistertitel beigesteuert, zwei erzielte er auf dem Weg zum Gewinn der arabischen Champions League.
Am Mittwoch hiess es für Bienvenu, der zwei Jahre für Espérance gespielt hatte, dann aber «Willkommen in Bern». Nachdem er die medizinischen Tests bestanden hatte, unterschrieb der 21-Jährige bei YB einen Vertrag bis Sommer 2013.
Beidfüssig und kaltblütigAm Donnerstag wird Bienvenu seine neuen Teamkollegen kennen lernen. Er reist ins spanische Rota, wo sich YB seit Montag im Trainingslager befindet und gestern gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund das erste Testspiel bestritt (1:3).
Der Angreifer gilt als schnell, beidfüssig, kopfballstark und kaltblütig vor dem Tor. Bienvenu ist sich bewusst, wie gross die Fussstapfen sind, in die er in Bern spätestens nach Doumbias Abgang treten muss. Bei den Young Boys ist angedacht, dass sich Bienvenu während der Rückrunde an die Verhältnisse in der Schweiz und der Super League gewöhnt und ab nächster Saison die Lücke füllt, die Doumbia zweifellos hinterlassen wird.
Hoffnung auf die WMDoch Bienvenu hat sich hohe Ziele gesteckt: Er wolle bei den Young Boys sofort reüssieren, liess er verlauten. Damit verbindet er auch die Hoffnung, sich für das Nationalteam Kameruns aufzudrängen und im Sommer an der WM in Südafrika teilzunehmen. Zwar hat er bisher noch kein Länderspiel bestritten. Bienvenu war aber Nachwuchsnationalspieler und befindet sich auch bereits im Blickfeld von Nationalcoach Paul Le Guen.
YB-Mediensprecher Albert Staudenmann hält Bienvenu für einen hoffnungsvollen Spieler mit grossem Potential. Er wolle in die Nationalmannschaft von Kamerun und habe grosse Ambitionen.
Transfersumme unbekanntOb er tatsächlich in die grossen Fussstapfen von Seydou Doumbia steigen könne, werde sich zeigen. Man setze auf ihn, habe aber noch genug Zeit um für die nächste Saison notfalls einen weiteren Stürmer zu verpflichten.
Wie viel von den Doumbia-Millionen die Young Boys für den Transfer aufwenden mussten, will Staudenmann nicht verraten. Man bewege sich aber in einer ganz anderen Dimension, sagte er gegenüber Bernerzeitung.ch/Newsnetz.
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