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 Betreff des Beitrags: Re: (5) Emiliano Ariel Dudar
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 21. Oktober 2010, 09:27 
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Der Bund, 21.10.2010

YB: Rückkehrer schielt auf grosse Bühne

Emiliano Dudar sprach gestern über die Zeit nach seinem Unfall Mitte September. Der YB-Verteidiger hat keine Beschwerden mehr und möchte wenn möglich noch in diesem Herbst aufs Feld zurückkehren.

Den 12. September 2010 wird Emiliano Dudar nicht so schnell vergessen, obwohl er keine Erinnerung an den Zwischenfall hat, der Spieler und Zuschauer im Wankdorfstadion stark aufwühlte. Im Match gegen den FC Basel blieb YBs Abwehrchef nach einem Zusammenstoss mit François Affolter bewusstlos liegen und musste vorsichtshalber ins künstliche Koma versetzt werden. «Un momento feo», ein schlimmer Moment, sei es gewesen, sagte Dudar gestern, als er erstmals nach seinem Unfall vor die Medien trat. Er sei im Spital aufgewacht und habe nicht gewusst, was mit ihm passiert sei. Seine Frau klärte den 29-Jährigen, dem die Ärzte für zehn Tage absolute Ruhe verordnet hatten, auf. Er habe während dieser Zeit viel nachgedacht und versucht, das Geschehene einzuordnen und zu verarbeiten, blickte Dudar zurück.

Ein Aufsteller waren für den ausgeprägten Familienmenschen die häufigen Besuche seiner Frau und seines Sohnes Santino. «Als es mir besser ging, habe ich mit Santino gespielt und kleine Spaziergänge unternommen.» Etwas Abwechslung in den Spitalalltag brachte auch das Rehabilitationsprogramm, das Dudar nach rund zwei Wochen beginnen konnte. Mittels Velofahren auf dem Hometrainer, Gymnastik und Kräftigungsübungen unterzog er seinen Körper ersten kleineren Belastungstests. Dieser reagierte positiv. Der Profifussballer hatte keinerlei Kopfschmerzen nach den Übungseinheiten, die immer etwas intensiver gestaltet wurden.

Freude, wieder beim Team zu sein

Obwohl er von den Ärzten und dem Pflegepersonal sehr gut betreut wurde, war Dudar froh, als er letzte Woche das Inselspital verlassen konnte. Je länger, je mehr habe er sich nach seiner Wohnung und den Teamkollegen gesehnt, gab er gestern unumwunden zu. Nun sei die Freude «gross, dass ich wieder in meinem gewohnten Umfeld bin».

Marco Wölfli, der wie Trainer Vladimir Petkovic ebenfalls bei der Pressekonferenz anwesend war, meinte, es sei «schön, dass ‹Emi› wieder bei uns ist». Und teilte spitzbübisch lächelnd gleich noch einen Seitenhieb aus. «Noch schöner wäre, wenn er jetzt noch Deutsch sprechen würde. Doch wie heisst es so schön: ‹Alles zu seiner Zeit›.»

«Es gibt keinen Plan»

Emiliano Dudar wird die nächsten Tage mit dem Individualtraining fortfahren. Nebst Velofahren, Joggen, Koordinations- und Kräftigungsübungen wird er auch vermehrt mit dem Ball arbeiten. Er habe nicht alles verlernt, flachste der gross gewachsene Verteidiger auf die Frage, ob ihm der Ball noch gehorche. Unklar ist im Moment, wann Dudar die ersten Kopfbälle macht und wann er wieder in den regulären Trainingsbetrieb einsteigt. «Es gibt keinen Plan. Wir schauen von Woche zu Woche.» Der Abwehrpatron wird regelmässig von den Ärzten untersucht, um die Fortschritte und allfällige Komplikationen – diese blieben bislang vollends aus – zu überwachen.

Dudar braucht in nächster Zeit, was die wenigsten Spitzensportler haben: viel Geduld. Er werde nichts forcieren, versprach der Spieler Stadionchef Ilja Kaenzig, bevor er zum Training aufbrach. YBs starker Mann ist sich nicht ganz sicher, ob der Argentinier Wort halten wird. «Wir werden sehen.»

YB will unbedingt drei Punkte

Das heutige Spiel gegen Odense wird Dudar auf der Tribüne verfolgen. Er hofft, dass seine Teamkollegen in der Europa League weiter erfolgreich auftreten. «Dann gäbe es vielleicht die Chance, dass ich in dieser Saison noch ein internationales Spiel bestreiten könnte.»

Marco Wölfli liess gestern keine Zweifel offen, mit welchem Ziel YB gegen die Dänen auf den Platz geht. «Wir wollen unbedingt drei Punkte holen.» Er stuft Odense als physisch starke Equipe ein, die nach der jüngsten Niederlage gegen Kopenhagen etwas verunsichert sein dürfte. Laut Petkovic vereinigen sich bei Odense nordeuropäische Disziplin und afrikanische Spielkultur. Er wies weiter auf die Gefährlichkeit von Peter Utaka und Hans Henrik Andreasen hin (siehe Box). Von seiner Mannschaft fordert er ein selbstbewusstes Auftreten und ein besseres Zweikampfverhalten als zuletzt im Cup und in der Meisterschaft.

http://www.derbund.ch/bern/YB-Rueckkehrer-schielt-auf-grosse-Buehne-/story/26167984

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 Betreff des Beitrags: Re: (5) Emiliano Ariel Dudar
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 21. Oktober 2010, 09:31 
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Berner Zeitung, 21.10.2010

Beeindruckender Auftritt von Rückkehrer Dudar

Der verletzte YB-Verteidiger Emiliano Dudar überrascht nach seinem Unfall mit einem fröhlichen, emotionalen Auftritt.

Ein Lächeln huscht über Emiliano Dudars Lippen, als YB-Medienchef Albert Staudenmann das Schweigen bricht, die anwesenden Pressevertreter begrüsst und die Konferenz eröffnet. Staudenmann spricht anlässlich des ersten Medienauftritts Dudars von einem «schönen Moment für uns alle», stellt die Runde um Trainer Vladimir Petkovic, Goalie Marco Wölfli und Dudar kurz vor – und übergibt dann das Wort der Hauptfigur der Veranstaltung.

Sie sitzen noch tief, die zum Teil furchtbaren Bilder vom Sonntag, 12.September: YB-Abwehrchef Emiliano Dudar steigt in der 38.Minute im Heimspiel gegen den FC Basel dem Ball entgegen, ebenso wie François Affolter, sein Partner in der Innenverteidigung. Dudar prallt noch in der Luft mit der Nase auf Affolters Hinterkopf, danach fällt er bewusstlos auf den Rasen hinunter. Es fliesst Blut, Dudar zuckt. Diagnose: Nasenbeinbruch und eine schwere Gehirnerschütterung.

Exakt vierzig Tage später tritt Dudar zum ersten Mal wieder vor die Medien – und verblüfft mit einer wachen, fröhlichen Präsenz. Der Argentinier wirkt frisch, erleichtert, erfreut und optimistisch. Er spricht viel und gerne, gibt ausführliche Antworten und schneidet auch mal von sich aus ein Thema an. «Muy lindo», sehr schön und herzig, sei die grosse Anteilnahme mit den vielen Blumen und Karten gewesen, sagt Dudar. Vier Wochen war der Verteidiger im Inselspital. Die ersten zehn Tage verbrachte er vor allem mit der Aufarbeitung der Ereignisse. «Ich konnte mich an nichts erinnern, zuerst dachte ich, das Spiel gegen Basel stehe uns noch bevor», beschreibt Dudar seine anfängliche Unfähigkeit, sich zurechtzufinden. Schnell machte er Fortschritte, durfte nach zehn Tagen sanft körperlich belastet werden und allmählich auch längere Besuche empfangen. «In dieser Zeit waren meine Frau und mein Sohn täglich bei mir», sagt Dudar, der sich wiederholt beim Pflegepersonal, seinen Teamkollegen und allen Fans für die Unterstützung bedankt.

Vom täglichen Training ins Spitalbett, vom ständigen Spielbetrieb in die (vorübergehende) Isolation: Das ist hartes Brot für einen Spitzensportler. Entsprechend glücklich ist Emiliano Dudar nun, endlich ausführlich über seine Zeit im Spital sprechen zu können. «In der Bewältigung der Ereignisse erlebte ich zwei schlimme Momente», erzählt Dudar. «Den ersten, als ich aus dem künstlichen Koma erwachte und mir die Orientierung fehlte, den zweiten, als ich mir zusammen mit den Ärzten zum ersten Mal den Unfall ansah.» Und er sagt, sichtlich zufrieden: «Ich habe mich schneller erholt, als man es zunächst erwartet hatte.» Dudar absolviert mittlerweile täglich während etwa eineinhalb Stunden ein persönliches Trainingsprogramm. Er läuft viel, fährt Rad, macht auch einiges mit dem Ball am Fuss. Kopfbälle sind noch einige Zeit tabu. Sein Training spult der Rückkehrer parallel zu den Einheiten der Mannschaft ab. «Das ist wichtig für mich, ich will so schnell wie möglich wieder im Team integriert sein», sagt er. Auf die Frage, wann eine Rückkehr in den Spiel- und Trainingsbetrieb geplant sei, antwortet Dudar vorsichtig: «Das war der schlimmste Unfall meiner Karriere, es gibt bewusst keinen Zeitplan für das Comeback.» Einmal die Woche sitze er zur Kontrolle mit den Ärzten zusammen, Schmerzen verspürt Dudar vorderhand keine mehr. Heute fiebert der 29-Jährige mit seinen Kollegen gegen Odense mit, auch er würde in diesem Jahr gerne noch einmal auf europäischem Parkett antreten. Seinen ersten Auftritt auf der Medienbühne hat er souverän gemeistert.

http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussball/Beeindruckender-Auftritt-von-Rueckkehrer-Dudar/story/15013257

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 Betreff des Beitrags: Re: (5) Emiliano Ariel Dudar
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 21. Oktober 2010, 17:47 
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Pressekonferenz Emiliano Dudar




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 Betreff des Beitrags: Re: (5) Emiliano Ariel Dudar
 Beitrag Verfasst: Freitag 22. Oktober 2010, 10:27 
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Berner Zeitung, 22.10.2010

Dudars harter Weg zurück

Eine gewisse Angst schwebt noch mit, trotzdem arbeitet YB-Verteidiger intensiv an seinem Comeback. Bis er wieder seine volle Kraft hat, dauert es aber noch.

http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussball/Dudars-harter-Weg-zurueck/story/20940881?dossier_id=449

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 Betreff des Beitrags: Re: (5) Emiliano Ariel Dudar
 Beitrag Verfasst: Freitag 22. Oktober 2010, 15:10 
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Emiliano Dudar wird am Sonntagabend, 24.10.2010 im Sportpanorama (ab 18:15 Uhr) des Schweizer Fernsehens zu Gast sein.


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 Betreff des Beitrags: Re: (5) Emiliano Ariel Dudar
 Beitrag Verfasst: Sonntag 16. Januar 2011, 13:18 
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Blick, 15.01.2011

Erster Einsatz nach der schweren Kopfverletzung

Emiliano Dudar ist zurück!

BERN - YB siegt im Test gegen Lausanne mit 3:1. Das Highlight des Tages aus Berner Sicht aber ist das Comeback des Abwehr-Patrons Emiliano Dudar.

Am Montag reisen die Young Boys ins Trainingslager nach Marbella. Am Samstag testen sie gegen Lausanne. YB sichert sich den 3:1-Sieg dank Toren von Bienvenu, Tosetti und Lulic.

Doch einem wird das Resultat wohl sowas von egal sein. Nach seiner schweren Kopfverletzung im Herbst gibt Emiliano Dudar (29) sein Comeback im Dress der Young Boys.

Der Argentinier kommt mit einem Kopfschutz in der ersten Halbzeit im defensiven Mittelfeld der Berner zum Einsatz. (wst/Si)

http://www.blick.ch/sport/fussball/superleague/dudar-ist-zurueck-164646

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 Betreff des Beitrags: Re: (5) Emiliano Ariel Dudar
 Beitrag Verfasst: Montag 24. Januar 2011, 13:07 
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Sonntagszeitung, 23.01.2011

Nur wenige Köpfe schützen sich

Emiliano Dudar ist von seiner Kopfverletzung genesen und tut sich mit dem Kopfschutz schwer

VON DAVID WIEDERKEHR

Marbella/Zürich Es sind gute Tage im Leben des Emiliano Dudar, vor allem, weil es normale Tage sind. Im Trainingslager der Young Boys in Marbella ist der Argentinier wieder Fussballer - nicht mehr ein Patient wie seit dem schicksalhaften Unfall am 12. September im Spiel gegen den FC Basel. «Ich geniesse es, mit dem Team zusammen zu sein», sagt Dudar. Und er schliesst mit der jüngeren Vergangenheit, wenn er anfügt: «Ich habe nur noch wenige negative Gedanken.»

Beim Versuch, mittels Kopfball einen hohen Angriffsball der Basler zu klären, stiess Dudar damals sein Gesicht mit voller Wucht am Hinterkopf seines Teamkollegen François Affolter. Er blieb ohne Regung auf dem Kunstrasen des Stade de Suisse liegen, Blut quoll aus seinem Mund. Die Bilder bleiben auch in Erinnerung schockierend. Eindeutig ist: Mindestens die Karriere des 29-jährigen Verteidigers stand in diesen bangen Minuten am Scheideweg.

Der Kopfschutz sei unbequem, bemängelt er

Nun ist Dudar zurück, Einsätzen in der zweiten Phase der Super League steht nichts mehr im Wege. Trotzdem sagt Dudar: «Im Moment sind noch 30?Prozent Angst dabei.» In den Testspielen gegen Lausanne (3:1), Gydina (0:0), Posen (2:1) und gestern Timisoara (0:0) spielte er darum mit einem gepolsterten Stirnband, das Schlägen auf den Kopf die Energie nimmt und das Hirn vor weiteren Erschütterungen schützt. YB hat den Kopfschutz für seinen Spieler bestellt, dieser sagt: «Er ist mir eine psychologische Hilfe, eine mentale Stütze.»

Ob er das Stirnband aber auch in Meisterschaftsspielen tragen wird, ist ungewiss - aber eher unwahrscheinlich. Es sei unbequem, bemängelt Dudar. Dafür hat Hannu Tihinen kein Verständnis (siehe Interview unten). Der Finne, geschunden von sechs Hirnerschütterungen im Laufe seiner Karriere, hatte zuletzt für den FCZ mit demselben Kopfschutz gespielt und im vergangenen Juni schliesslich seine Karriere aus Angst vor Folgeschäden beendet. Es waren Entscheide der Vernunft.

Die kritische Grenze liegt bei 1000 Kopfbällen

Reto Agosti kann die Vorbehalte von Emiliano Dudar nachvollziehen. «Es gibt im Fussball ernorme Widerstände gegen den Kopfschutz», sagt der Neurologe vom Kopfwehzentrum der Zürcher Klinik Hirslanden. Verständnis hat er gleichwohl nicht. Agosti vertreibt die Stirnbänder der Marke Full 90, die ein Freund von ihm in San Diego herstellt. Sie bestehen aus Neopren-ähnlichem Material, wiegen 80 Gramm und kosten rund 50 Franken. Während Agosti den einstigen FCZler Tihinen beraten und ihm geraten hat, sich zu schützen, ist er bei Dudar nur Lieferant und Aussenstehender. Als solcher sagt er - wie schliesslich auch Tihinen: «Das muss jeder Spieler für sich selbst entscheiden.»

Fakt ist: Gehirnerschütterungen werden im Sport nach wie vor unterschätzt. Dabei ist längst gesichert, dass allein die Kopfbälle, die ein Fussballer im Laufe seiner Karriere ausführt, einen Einfluss auf das Hirn haben. In neuropsychologischen Tests an 50 Amateursportlern wies ein holländisches Forscherteam nach, dass Fussballer nach einem Einsatz schlechtere Ergebnisse abliefern als zum Beispiel Leichtathleten - und je mehr Kopfbälle in einem Spiel, desto schwächer die Hirnleistung danach. Sportmediziner wie Neurologen gehen mittlerweile davon aus, dass die kritische Grenze für chronische Hirnschäden bei 1000 Kopfbällen liegt.

Aber ja: Wirklich beunruhigend wird es bei harten Zusammenstössen wie jenem zwischen Emiliano Dudar und François Affolter - wobei sich der Schlag auf den Hinterkopf in der Regel gravierender auswirkt als die Blessur im Gesicht. Neurologe Agosti sagt: «Selbst wenn nur Affolter einen Kopfschutz getragen hätte, wäre Dudar weniger schwer verletzt worden.» Und nun wiederum würde ihm der Schutz mehr Selbstsicherheit geben, verspricht Agosti.

Aber zwingen kann man ihn nicht - das Full-90-Stirnband mag von der Fifa homologiert sein, aber es ist freilich weit davon entfernt, obligatorisch zu werden. Was Agosti bedauert. «Natürlich wäre das ein schwerer Eingriff in die Spielregeln», sagt Agosti. Und natürlich ereigne sich in den meisten Spielen kein entsprechender Zwischenfall - aber: «Schienbeinschoner sind obligatorisch, obwohl ein Schlag gegen den Kopf viel signifikanter ist als ein Tritt gegen das Schienbein.»

Peter Cech - kein Weichei, sondern geachtet

Ganz besonders für Junioren fordert der Neurologe und Sportfan ein Obligatorium. «Wenn das Hirn bis zum 20. Lebensjahr zu fest geschädigt wird, hat das schlimme Folgen», sagt Agosti. Er erzählt von Gesprächen mit besorgten und interessierten Eltern. Dennoch sind selbst auf Juniorenstufe Schutzträger noch immer rar.

Agosti wünscht sich und glaubt auch, dass sich dies irgendwann geändert haben wird. Er hofft auf die Vorbildfunktion von Peter Cech. Der Goalie des FC Chelsea hatte sich im Oktober 2006 beim Zusammenprall mit einem gegnerischen Spieler einen Schädelbasisbruch zugezogen und trägt seither in allen Spielen und Trainings einen Rugbyhelm. Cech wird nicht als Weichei tituliert, wie das laut Agosti Hannu Tihinen schon widerfahren ist - im Gegenteil: Cech ist Wortführer geworden für das Anliegen der Torhüter für mehr Sicherheit. Und erst recht nicht hat der Schutz seine Leistungen beeinträchtigt.

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 Betreff des Beitrags: Re: (5) Emiliano Ariel Dudar
 Beitrag Verfasst: Montag 24. Januar 2011, 20:23 
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Sonntagsblick, 24.01.2011

Dudar macht den Cech

Emi is back! YB-Abwehrchef Emiliano Dudar spielt wieder und das mit Kopfschutz. Wird dieser nun auch beim Argentinier zum Markenzeichen?

Die Spieler hassen die Dinger. Sie müssen Sprüche ertragen, wie etwa FCZ-Legende Hannu Tihinen. Der Finne rang sich 1998 durch, Sticheleien zu ertragen, nachdem er zum x-ten Male eine Hirnerschütterung erlitten hatte. Der Kopfschutz mit Stirnband wurde ebenso zu seinem Markenzeichen wie die «Helme» von Chelsea-Goalie Petr Cech oder Inter-Verteidiger Cristian Chivu.

Doch diese beiden hatten im Gegensatz zu Tihinen oder Dudar Schädelfrakturen erlitten. Bei den beiden Letzten waren Hirnerschütterungen Anlass zum Tragen des Kopfschutzes. Dudar trägt ihn im Training mal, mal wieder nicht: «Aus ärztlicher Sicht muss ich das Ding nicht anhaben. Aber die Physios haben es mir im Spital schon am zweiten Tag gezeigt. Es helfe und sei gut für die Psyche, sagten sie.» Der Gaucho erlitt nach einem Zusammenstoss mit François Affolter am 13. September 2010 im Spiel gegen den FCB eine so schwere Hirnerschütterung, dass er tagelang im Koma lag.

Jetzt spielt «Emi» wieder. Noch nicht auf hundert Prozent, «eine Stufe unter meinen Mitspielern», wie er selbst sagt. «Aber ich werde wieder dahin zurückkommen, wo ich vor dem Unfall war. Physisch bin ich schon top. Doch mein Zweikampfverhalten ist es noch nicht und der Rhythmus geht mir noch ab.» Obs für den Rückrundenauftakt gegen Bellinzona am 5. Februar reicht? «Ich brauche jetzt Spiele und nochmals Spiele. Dann werden wir sehen.» Trainer Vladimir Petkovic optimistisch: «Es könnte reichen.»

Dudar spürt selbst, dass er sich überwinden muss, dass es vor allem in der Luft diesen kleinen Moment des Respekts gibt, der noch weg muss. Da könne der Kopfschutz helfen: «Das ist psychisch, man hat das Gefühl geschützter zu sein. Auch wenn das Ding verdammt unbequem ist …» Deshalb lässt er es offen, ob es auch bei ihm zu einem Markenzeichen werden kann.

Der Hersteller seinerseits sieht den «Full90 Headguard», so heisst das Ding, keineswegs bloss als Mentalhilfe. Der in den USA entwickelte Kopfschutz soll das Risiko von Hirnerschütterungen um 50% reduzieren. Er ist so geschnitten, dass er bei Kopfbällen nicht hinderlich ist. Er besteht aus stossabsorbierendem Kunststoff mit dem klingenden Namen «ForceBloc Foam» und kostet 98 Franken.

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 Betreff des Beitrags: Re: (5) Emiliano Ariel Dudar
 Beitrag Verfasst: Freitag 28. Januar 2011, 21:40 
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Het mr hüt sehr guet gfaue. schön chaner grd wieder a sini Leischtig vor dere schwärä Verletzig achnüpfe =)


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 Betreff des Beitrags: Re: (5) Emiliano Ariel Dudar
 Beitrag Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 12:59 
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Berner Zeitung, 01.02.2011

Dudar: «Die erste Frage war: Wann spiele ich wieder?»

Nach seinem schweren Unfall im September steht YB-Verteidiger Emiliano Dudar vor dem Comeback. Vor dem ersten Rückrundenspiel am Samstag in Bellinzona sagt der Argentinier, wie er die letzen Monate erlebt hat.

38 Minuten lang hatte YB-Verteidiger Emiliano Dudar am 12. September letzten Jahres gemeinsam mit den Teamkollegen gegen Basel eine herausragende Leistung gezeigt. 2:0 lagen die Young Boys in Führung, als es zum folgenschweren Missverständnis zwischen Dudar und seinem Abwehrkollegen François Affolter kam. Sie prallten mit den Köpfen zusammen. Dudar blieb bewusstlos am Boden liegen und blutete aus der Nase. Die Partie wurde nach dem Vorfall für eine halbe Stunde unterbrochen. Während Dudar im Spital ins künstliche Koma versetzt wurde, verspielten seine geschockten Teamkollegen die Führung. Mit Erleichterung vernahmen Berner und Basler nach dem 2:2, Dudar habe sich «nur» eine schwere Gehirnerschütterung und einen Nasenbeinbruch zugezogen.

Nach fast fünf Monaten Rehabilitation steht am Samstag, beim Rückrundenstart in Bellinzona, nun voraussichtlich Dudars Comeback bevor. Der 29-jährige Argentinier hat darum gebeten, in dieser Woche keine Interviews geben zu müssen. Er will sich ungestört auf die Rückkehr vorbereiten. Im Trainingslager in Marbella blickte Dudar vor einigen Tagen aber noch einmal zurück auf den Unfall, die Zeit im Spital und die Rückkehr auf den Platz. Äusserlich ist nichts zurückgeblieben von den Verletzungen. Wie der Abwehrspieler den schweren Unfall psychisch verarbeitet hat, dazu äusserte er sich in Südspanien ausführlich.

Am Samstag spielt YB in Bellinzona. Wie reagieren Sie, wenn ein hoher Ball auf Sie zukommt und Sie die Wahl haben, ihn mit dem Fuss oder mit dem Kopf zu befreien?
Emiliano Dudar: Das kommt auf die Situation an, aber wenn sie es erfordert, dann gehe ich garantiert mit dem Kopf zum Ball.

Sie stürzen sich also ohne Angst in die Kopfballduelle?
Am Anfang war ich in den Trainings sehr zurückhaltend bei Kopfbällen. Auch jetzt kommt manchmal noch Respekt auf. Doch nach zwei, drei Minuten sind die Zweifel wieder weg.

Haben Sie sich deshalb entschieden, künftig einen Kopfschutz zu tragen?
Die Physiotherapeuten haben den Schutz für mich besorgt, ohne dass ich danach gefragt hatte. Im Moment versuche ich immer noch, mich an dieses gepolsterte Stirnband zu gewöhnen. Ich will daraus aber keine grosse Sache machen. Es ist eine Sicherheitsmassnahme, der Schutz hat aber natürlich auch psychologische Wirkung. Ob ich diesen Kopfschutz auch in einigen Wochen und Monaten noch trage, weiss ich aber nicht.

Wie beurteilen Sie Ihren derzeitigen Formstand?
Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Es gibt zwei Aspekte, die entscheidend sind: Zum einen muss die Fitness stimmen. In dieser Hinsicht sehe ich kein Problem. Ich bin schon lange wieder im Training. Das andere ist die Spielpraxis. Die fehlt mir natürlich nach einer so langen Zwangspause. Ich hoffe aber, dass ich den Rhythmus in der Rückrunde rasch finde. Da ich jedoch sehr selbstkritisch bin, wird es garantiert einen Moment dauern, bis ich mit meinen Leistungen zufrieden sein werde.

Beschäftigen Sie sich noch oft mit dem schweren Unfall?
Was geschehen ist, ist geschehen. Da ist kaum etwas zurückgeblieben. Aber es liegt ein Prozess hinter mir. Es war nicht einfach, das Geschehene zu verarbeiten, und ich brauchte etwas Zeit. Jetzt aber lösen die Gedanken an den Unfall nichts mehr in mir aus. Ich bin glücklich, wieder auf dem Fussballplatz zu stehen. Und ich habe mir vorgenommen, die schönen Dinge im Leben noch mehr zu geniessen, als ich das zuvor schon getan habe.

Sie verbrachten rund vier Wochen im Spital – zu Beginn in einem abgedunkelten Raum. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?
Am Anfang war es sehr schwierig. Ich musste ja rausfinden, was genau geschehen war, denn an den Unfall und an das, was unmittelbar danach geschah, habe ich keine Erinnerung. Je besser ich mich fühlte, umso langweiliger war mir. Die Ärzte haben mich abgeschottet. Auch weil es unter den Patienten im Inselspital viele YB-Fans hatte. Diesem Rummel wollten sie mich wohl nicht aussetzen (lacht).

Haben Sie trotzdem bemerkt, wie gross die Anteilnahme nach Ihrem Unfall war?
Ja natürlich. Das war überwältigend, und es hat mich überrascht. Schliesslich lebe ich als Argentinier hier in einem fremden Land und spreche die Sprache nicht. Auch meiner Familie hat die Unterstützung sehr gut getan. Für meine Frau und meinen kleinen Sohn war die Situation im ersten Moment wohl schwieriger als für mich. Ich kriegte zu Beginn ja kaum etwas mit. Die schwierige Zeit hat uns aber auch dem Verein und meinen Mitspielern noch nähergebracht.

Wie haben Sie Ihrem dreieinhalbjährigen Sohn erklärt, was geschehen ist?
Meine Frau und ich sind behutsam vorgegangen. Santino hat mich erst nach einer gewissen Zeit im Spital besucht. Am Anfang wollte ich nicht, dass er mich in diesem Zustand sieht, mit all den Geräten im Zimmer. Später ist er dann aber täglich vorbeigekommen. Schliesslich wollte ja auch ich ihn unbedingt sehen.

Haben Sie nach der schweren Verletzung daran gedacht, Ihre Karriere zu beenden?
Die erste Frage, die ich den Ärzten stellte, war: «Wann spiele ich wieder?» Sie antworteten, das komme auf den Heilungsprozess an. Schon rasch fühlte ich mich von Tag zu Tag besser, daher war es für mich klar, dass ich so bald wie möglich mein Comeback geben will.

Was meinte Ihre Frau zu Ihren Plänen, so rasch wie möglich zurückzukehren?
Diese Frage stellte sich nicht. Es war allein meine Entscheidung, und wenn für mich klar ist, dass ich wieder spiele, dann ist es das für sie auch.

http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussball/Dudar-Die-erste-Frage-war-Wann-spiele-ich-wieder/story/10620147

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