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Forum ybfans.chTreffpunkt der Fans des BSC Young Boys |
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shalako
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Verfasst: Dienstag 18. Juni 2024, 22:01 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 28481
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17.06.2024 Zitat: Michel Aebischer ist der etwas andere Fussballer
Dass der Heitenrieder Michel Aebischer zum EM-Auftakt der Schweizer Matchwinner sein würde, hätte kaum jemand erwartet.
Michel Aebischer spielt im Nationalteam eine Rolle, deren Wichtigkeit unterschätzt wird. Sein YB-Teamkollege Christian Fassnacht bezeichnete Aebischer einmal als "stilles Mäuschen". Und auch Granit Xhaka meinte nach dem 3:1-Sieg gegen Ungarn: "'Misch' ist einer, der etwas ruhiger ist." An sprachlichen Hürden würde es nicht scheitern. Der 27-jährige Freiburger spricht fliessend (Schweizer-)Deutsch und Französisch, mit seinem Wechsel nach Bologna (im Januar 2022) hat er Italienisch gelernt, und auch Fragen auf Englisch kann er problemlos beantworten.
Aber Aebischer ist kein Typ, der das Maul aufreisst. Er ist das, was oft als "stiller Schaffer" bezeichnet wird. Einer, der sich selbst nicht so wichtig nimmt, was im glamourösen Fussballgeschäft eher selten ist. Einen Aebischer hat man gerne in der Mannschaft, weil er sich immer in den Dienst der Mannschaft stellt. "Er hat lange auf seine Chance warten müssen", sagte Xhaka. "Umso schöner, dass er sich nun belohnen konnte."
Es ist überall zu spüren: Seine Mitspieler gönnen es Aebischer, dass er für einmal im Mittelpunkt steht. Er, der in der Nationalmannschaft, wenn überhaupt, meist als Joker eingesetzt wird und nur fünf seiner bisher 21 Länderspiele von Anfang an bestreiten durfte. Fabian Rieder, der nicht zuletzt aus gemeinsamen YB-Zeiten ein gutes Verhältnis zu Aebischer pflegt, war nur einer, der ins Schwärmen geriet: "Es war ein unglaubliches Spiel von ihm. So etwas habe ich noch selten gesehen."
Aebischer will nicht "schweben"
Als Aebischer zwei Tage später gefragt wird, ob seine Leistungen in der Öffentlichkeit zu lange unbeachtet geblieben seien, bleibt er zurückhaltend. "Das ist ein Thema für die Medien. Ich weiss, was ich kann. Der Trainer weiss, was ich kann. Für mich zählt nur das."
Auch über seine starke Leistung gegen Ungarn müsse er nicht mehr viel reden. Natürlich habe er sich die beiden Torszenen "noch zwei, drei Mal" angeschaut. Dann aber habe er es sein lassen. "Sonst schwebt man irgendwohin. Es war schön, aber jetzt stehen die nächsten Aufgaben an."
Aussagen, die zu einem passen, der sein Debüt in der Nationalmannschaft vor einer denkbar unspektakulären Kulisse gab. Am 18. November 2019 kam Aebischer im "Victoria Stadium" von Gibraltar vor gut 2000 Fans fünf Minuten vor Schluss aufs Feld. Es folgten zwei weitere Kurzeinsätze, danach wurde er vom damaligen Trainer Vladimir Petkovic nicht mehr berücksichtigt. So verpasste er auch die letzte EM 2021, an der die Schweiz bis in die Viertelfinals kam.
Erst seit Murat Yakin Nationaltrainer ist, gehört Aebischer zum festen Bestand des Nationalteams. Doch auch unter Yakin sass Aebischer meist auf der Ersatzbank. An der WM in Katar wurde er nur gegen Brasilien eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselt, in der folgenden EM-Qualifikation kam er in drei Partien auf gut 110 Einsatzminuten.
Starke Konkurrenz
Dass Aebischer gegen Ungarn startete, war einerseits eine taktische Massnahme, andererseits hatte er sich mit starken Leistungen in Bologna immer mehr in den Fokus von Yakin gespielt. In der historischen Saison, in der man mit 68 Punkten einen Vereinsrekord aufstellte und sich für die Champions League qualifizierte, verpasste Aebischer nur zwei Spiele und war zeitweise Captain der erfolgreichen Mannschaft.
Doch auch in der EM-Vorbereitung sah sich Aebischer mit dem aus der Nationalmannschaft bekannten "Problem" konfrontiert: der starken Konkurrenz auf seiner Position. Auch nach dem Ausfall von Denis Zakaria stehen mit Captain Xhaka und Aebischers Klubkollege Remo Freuler zwei Institutionen im zentralen Mittelfeld, an denen nur schwer zu rütteln ist.
Für Yakin war jedoch klar, dass "ein so formstarker Spieler wie Michel Aebischer auch irgendwo auf dem Platz sein muss". Also stellte er ihn auf die ungewohnte Position im linken Mittelfeld - mit dem klaren Auftrag, im Offensivspiel auch in die Mitte zu ziehen und dort Überzahlsituationen zu schaffen. Ein Plan, der in dieser Hinsicht voll aufging. Defensiv klappte es nicht immer so gut; beim Gegentor machte Aebischer nicht die beste Figur.
Nun wieder auf die Bank?
So ist denn auch noch offen, ob Aebischer gegen Schottland erneut von Beginn weg auf dem Platz stehen wird. Dessen ist er sich bewusst. "Im Spiel gegen Ungarn haben wir taktisch etwas versucht", sagt er. "Das werden die Schotten jedoch genau analysiert haben." Deshalb könnte Yakin nach der geglückten Überraschung - der ungarische Trainer gab zu, dass er nicht mit Aebischer auf der linken Position gerechnet habe - seinen variabel einsetzbaren Joker wieder auf die Bank setzen.
Dass er dies kommentarlos akzeptieren würde, steht ausser Frage. "Ich war immer stolz darauf, überhaupt fürs Nationalteam aufgeboten zu werden", sagt Aebischer. "Wenn ich nicht spiele, bin ich der grösste Fan des Teams." https://frapp.ch/de/articles/stories/mi ... fussballer
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shalako
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Verfasst: Dienstag 18. Juni 2024, 22:05 |
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17.06.2024 Zitat: «Dann bin ich der grösste Fan» – Ungarn-Held Aebischer vielleicht bald wieder nur Ersatz
Dass Michel Aebischer zum EM-Auftakt der Schweizer Matchwinner sein würde, hätte kaum jemand erwartet. Der 27-Jährige spielt im Nationalteam eine Rolle, deren Wichtigkeit unterschätzt wird.
Sein YB-Teamkollege Christian Fassnacht bezeichnete Aebischer einmal als «stilles Mäuschen». Und auch Granit Xhaka meinte nach dem 3:1-Sieg gegen Ungarn: «'Misch' ist einer, der etwas ruhiger ist.» An sprachlichen Hürden würde es nicht scheitern. Der Freiburger spricht fliessend (Schweizer-)Deutsch und Französisch, mit seinem Wechsel nach Bologna (im Januar 2022) hat er Italienisch gelernt, und auch Fragen auf Englisch kann er problemlos beantworten.
Aber Aebischer ist kein Typ, der das Maul aufreisst. Er ist das, was oft als «stiller Schaffer» bezeichnet wird. Einer, der sich selbst nicht so wichtig nimmt, was im glamourösen Fussballgeschäft eher selten ist. Einen Aebischer hat man gerne in der Mannschaft, weil er sich immer in den Dienst der Mannschaft stellt. «Er hat lange auf seine Chance warten müssen», sagte Xhaka. «Umso schöner, dass er sich nun belohnen konnte.»
Es ist überall zu spüren: Seine Mitspieler gönnen es Aebischer, dass er für einmal im Mittelpunkt steht. Er, der in der Nationalmannschaft, wenn überhaupt, meist als Joker eingesetzt wird und nur fünf seiner bisher 21 Länderspiele von Anfang an bestreiten durfte. Fabian Rieder, der nicht zuletzt aus gemeinsamen YB-Zeiten ein gutes Verhältnis zu Aebischer pflegt, war nur einer, der ins Schwärmen geriet: «Es war ein unglaubliches Spiel von ihm. So etwas habe ich noch selten gesehen.»
Aebischer will nicht «schweben»
Als Aebischer zwei Tage später gefragt wird, ob seine Leistungen in der Öffentlichkeit zu lange unbeachtet geblieben seien, bleibt er zurückhaltend. «Das ist ein Thema für die Medien. Ich weiss, was ich kann. Der Trainer weiss, was ich kann. Für mich zählt nur das.»
Auch über seine starke Leistung gegen Ungarn müsse er nicht mehr viel reden. Natürlich habe er sich die beiden Torszenen «noch zwei, drei Mal» angeschaut. Dann aber habe er es sein lassen. «Sonst schwebt man irgendwohin. Es war schön, aber jetzt stehen die nächsten Aufgaben an.»
Aussagen, die zu einem passen, der sein Debüt in der Nationalmannschaft vor einer denkbar unspektakulären Kulisse gab. Am 18. November 2019 kam Aebischer im «Victoria Stadium» von Gibraltar vor gut 2000 Fans fünf Minuten vor Schluss aufs Feld. Es folgten zwei weitere Kurzeinsätze, danach wurde er vom damaligen Trainer Vladimir Petkovic nicht mehr berücksichtigt. So verpasste er auch die letzte EM 2021, an der die Schweiz bis in die Viertelfinals kam.
Erst seit Murat Yakin Nationaltrainer ist, gehört Aebischer zum festen Bestand des Nationalteams. Doch auch unter Yakin sass Aebischer meist auf der Ersatzbank. An der WM in Katar wurde er nur gegen Brasilien eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselt, in der folgenden EM-Qualifikation kam er in drei Partien auf gut 110 Einsatzminuten.
Starke Konkurrenz
Dass Aebischer gegen Ungarn startete, war einerseits eine taktische Massnahme, andererseits hatte er sich mit starken Leistungen in Bologna immer mehr in den Fokus von Yakin gespielt. In der historischen Saison, in der man mit 68 Punkten einen Vereinsrekord aufstellte und sich für die Champions League qualifizierte, verpasste Aebischer nur zwei Spiele und war zeitweise Captain der erfolgreichen Mannschaft.
Doch auch in der EM-Vorbereitung sah sich Aebischer mit dem aus der Nationalmannschaft bekannten «Problem» konfrontiert: der starken Konkurrenz auf seiner Position. Auch nach dem Ausfall von Denis Zakaria stehen mit Captain Xhaka und Aebischers Klubkollege Remo Freuler zwei Institutionen im zentralen Mittelfeld, an denen nur schwer zu rütteln ist.
Für Yakin war jedoch klar, dass «ein so formstarker Spieler wie Michel Aebischer auch irgendwo auf dem Platz sein muss». Also stellte er ihn auf die ungewohnte Position im linken Mittelfeld – mit dem klaren Auftrag, im Offensivspiel auch in die Mitte zu ziehen und dort Überzahlsituationen zu schaffen. Ein Plan, der in dieser Hinsicht voll aufging. Defensiv klappte es nicht immer so gut; beim Gegentor machte Aebischer nicht die beste Figur.
Nun wieder auf die Bank?
So ist denn auch noch offen, ob Aebischer gegen Schottland erneut von Beginn weg auf dem Platz stehen wird. Dessen ist er sich bewusst. «Im Spiel gegen Ungarn haben wir taktisch etwas versucht», sagt er. «Das werden die Schotten jedoch genau analysiert haben.» Deshalb könnte Yakin nach der geglückten Überraschung – der ungarische Trainer gab zu, dass er nicht mit Aebischer auf der linken Position gerechnet habe – seinen variabel einsetzbaren Joker wieder auf die Bank setzen. https://www.watson.ch/sport/fussball/40 ... nur-ersatz
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shalako
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Verfasst: Dienstag 18. Juni 2024, 22:17 |
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18.06.2024 Zitat: Bleibt Michel Aebischer Murat Yakins Mann für Spezialaufträge?
Nach dem Treffer und Assist gegen Ungarn weiss Michel Aebischer nicht, ob er gegen Schottland erneut für eine Überraschung sorgen darf. Der Schweizer Nationaltrainer lässt sich nicht in die Karten blicken.
Wer ist Michel Aebischer? Als grosse Überraschung steht der Name Aebischer am Samstag auf Murat Yakins Matchblatt gegen Ungarn, er soll auf der linken Seite spielen statt im Zentrum wie in seinem Klub Bologna oder früher bei den Young Boys. Dann schiesst dieser Aebischer im EM-Startspiel das zweite Tor und bereitet das erste vor – wer auf diese Statistik einen Fünfliber gesetzt hätte, wäre reich geworden.
«Ich habe die Szenen zwei oder drei Mal angeschaut», sagt Aebischer, «dann war es aber auch wieder gut.» Aebischer hat sich auf das kleine Podest im Stadiontrakt der Stuttgarter Kickers gesetzt, wo die Schweizer täglich einen Spieler zum Frage-Antwort-Ritus abstellen. Draussen wird gerade mit schwerem Gerät der Rasen eingerollt, damit ein neuer ausgelegt werden kann. Die Schweizer weichen auf einen Platz des VfB Stuttgart aus. Für Aebischer kein Grund zu Aufregung, «Hauptsache, wir dürfen auf einem guten Rasen trainieren», sagt Aebischer.
Der Mediensprecher hat die Fragerunde bereits eröffnet, die er jeweils mit ein paar launigen Worten zum Protagonisten der Veranstaltung einzuleiten pflegt. Vor dem Match am Mittwoch gegen Schottland hat er er das auf Englisch gemacht mit dem Hinweis, dass Aebischer ausgezeichnet Englisch spreche, neben allen Landessprachen. «Nur Romanisch müsste ich noch lernen», merkt Aebischer an.
Auf die Frage, ob Übersetzer eine Option für die Berufswahl hätte sein können, sagt er: «Das wäre eine Idee, das Sprachenlernen fällt mir leicht.» Aber Aebischer ist nicht Übersetzer geworden, sondern Fussballer. Die Fussballsprache funktioniert anders, als innert Sekunden von Englisch auf Hochdeutsch, von Französisch auf Italienisch zu wechseln und erst noch die Frage zu verstehen, die der Reporter aus Glasgow auf Scots stellt. Fussballsprache kann man weder lesen noch hören oder sprechen. Sie ist komplizierter.
Ein Spieler mit grosser Intelligenz
Am Dienstag habe ihn der Trainer zum ersten Mal in seine Pläne eingeweiht. «Mit dem Ball soll ich mich eher ins Zentrum bewegen, ohne Ball eher nach aussen auf der Seitenlinie in der Nähe von Ricardo Rodriguez», sagt Aebischer. Das klingt einfach, ist aber in der Umsetzung auf dem Platz eine anspruchsvolle Aufgabe. Um sie zu erfüllen, muss der Spieler fähig sein, den gewohnten Blick aufs Spiel zu wechseln, die Laufwege zu ändern und die Orientierung im Raum anzupassen. Das verlangt Intelligenz, Fussball-Intelligenz.
Es ist eine Eigenschaft, die Aebischer schon vor neun Jahren attestiert wurde, als er vom FC Fribourg in die U 17 der Young Boys wechselte. In Bern machte er Schritt für Schritt, bis der 27-Jährige im September 2016 für eine erste Minute gegen Luzern in der Super League debütierte. Es war die Mannschaft mit Guillaume Hoarau, Miralem Sulejmani, Steve von Bergen. Aebischer musste lernen, seinen Platz zu finden, sein Profil zu schärfen, Persönlichkeit zu entwickeln. Dazu gab es viele Gespräche mit YB-Verantwortlichen. Als Aebischer vor zweieinhalb Jahren für dreieinhalb Millionen Franken zuerst als Leihspieler und dann fix nach Bologna wechselt, ist er vierfacher Meister. Aber die Frage bleibt: Wer ist Michel Aebischer?
Man würde ihn wahrscheinlich kaum erkennen auf der Strasse oder auf einem Bahnhof, er scheint keine privaten Beziehungen zu Haar-Stylisten und Tattoostechern zu pflegen. Und käme man wie bei anderen Nationalspielern auf die Idee, ihn nach seinem Auto oder seinen Wohnverhältnissen zu fragen, bekäme man als Antwort statt «Lamborghini» und «Roof-top-Loft» wahrscheinlich eher «Vierzimmerwohnung» und «VW Golf». Bodenständigkeit und die Kraft des Durchschnittlichen zeichnen ihn aus. Das zeigt auch sein Weg als Fussballer.
Wichtig für jede Mannschaft
In den Anfangszeiten bei YB spielte Aebischer auch mit dem gleichaltrigen Denis Zakaria und dem zwei Jahre älteren Kevin Mbabu. Zakaria wechselte mit lauten Fanfaren zu Borussia Mönchengladbach, ein Box-to-Box-Spieler, präsent in beiden Strafräumen und Chef im Mittelfeld. Mbabu ging in die Bundesliga zu Wolfsburg als Aussenverteidiger, der mit Risiko und mit viel Tempo den gegnerischen Strafraum sucht. Und Aebischer? Nicht besonders schnell, kein Trickser, kein Rudelführer, keine Extrafähigkeiten. Aber von allem genug, um für jede Mannschaft wichtig zu sein. «L’ Equilibratore» nennen sie ihn in Italien – den «Ausgleicher», den Mann mit dem Gespür für die Balance.
Murat Yakin hatte sich ja gegen die Ansicht gewehrt, dass er seine Aufstellung am Pokertisch gemacht habe; Schach sei sein Spiel. So hat Yakin wohl in nächtlichen Taktik-Séancen stundenlang auf seine Figuren gestarrt, bis er plötzlich die Idee hatte, aus einem kommunen Bauern ein extravagantes Pferd zu machen: Aus einem eher unscheinbaren Mitläufer die Figur für die unberechenbaren Züge. Mit wem kann man dieses Risiko eingehen, wer kann das? Mit Aebischer, der kann das.
Mit Blick auf den Mittwoch hofft Aebischer natürlich, sich mit seiner Leistung für die Startaufstellung gegen Schottland empfohlen zu haben. Gleichzeitig würde es ihm aber auch nichts ausmachen, auf der Bank Platz zu nehmen und sich vom Pferd wieder in einen Bauern zurückzuverwandeln. Er sagt: «Die Mannschaft ist das Wichtigste, wenn wir weiterwachsen als Team, ist sehr viel möglich an diesem Turnier.» https://www.nzz.ch/sport/fussball/miche ... ld.1835373
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shalako
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Verfasst: Dienstag 18. Juni 2024, 22:22 |
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18.06.2024 Zitat: Aebischers Weggefährten erinnern sich: «Er spielte Pässe, die andere nicht konnten»
Vom Heitenrieder Junior zum Schweizer EM-Helden – der Aufstieg von Michel Aebischer ist bemerkenswert. Jens Hofer und Léo Seydoux blicken auf die gemeinsame Zeit beim YB-Nachwuchs zurück.
Vom Heitenrieder Junior zum Schweizer EM-Helden – der Aufstieg von Michel Aebischer ist bemerkenswert. Jens Hofer und Léo Seydoux blicken auf die gemeinsame Zeit beim YB-Nachwuchs zurück.
Michel Aebischer gelang beim 3:1-Sieg gegen Ungarn, was zuvor noch kein Schweizer Nationalspieler an einer Europameisterschaft geschafft hatte: Er steuerte in einem Spiel sowohl ein Tor als auch ein Assist bei. Damit konnte der 28-jährige Mittelfeldspieler an seiner zweiten internationalen Endrunde nach den Weltmeisterschaften in Katar seine überraschende Nomination von Trainer Murat Yakin für das Startspiel mehr als rechtfertigen. Aebischer, dessen Karriere einst bei seinem Dorfclub Heitenried (heute FC Seisa 08) begann und über das Team AFF/FFV, den YB-Nachwuchs und das Super-League-Team der Berner bis zum FC Bologna führte, konnte sich so als Mann des Spiels feiern lassen. Er habe viele Glückwünsche erhalten, liess sich die Nummer 20 der Nationalmannschaft zitieren, und sich sein Tor noch ein paarmal angeschaut. «Aber nicht zu oft, sonst hebt man zu sehr ab», so Aebischer, mit jener Bodenständigkeit, die ihn auszeichnet.
Vor dem zweiten Gruppenspiel der Schweizer vom Mittwochabend gegen die Schotten, für das der Sensler aller Voraussicht nach erneut in der Startelf stehen wird, erinnern sich zwei seiner ehemaligen Mitspieler, Jens Hofer und Léo Seydoux, sowie Ex-Trainer Lucien Dénervaud an die gemeinsame Zeit beim Team AFF/FFV und dem YB-Nachwuchs zurück und erklären, warum es Aebischer bis ganz an die Spitze geschafft hat.
Herausragende Spielintelligenz
Seydoux spielte von der U14 der Freiburger Kantonalauswahl bis hin zum Fanionteam der Young Boys mit Aebischer zusammen. «Es erfüllt mich mit Stolz, wenn ich Michel mit der Nationalmannschaft spielen sehe. Ich freue mich für ihn.» Dass Aebischer gegen die Ungarn zwei Skorerpunkte sammeln konnte, sei eine Ehre für den Kanton Freiburg. «Es war wirklich eine exzellente Leistung von ihm.» Der Greyerzer ist einer von vielen, der Aebischer nach dem Auftaktsieg der Schweizer gratulierte. «Schon vor dem ersten Spiel habe ich ihm geschrieben, Michel ist noch immer ein sehr guter Freund», sagt Seydoux, der in der zweiten holländischen Division beim FC Dordrecht als Rechtsverteidiger agiert.
Auch der gebürtige Liechtensteiner Jens Hofer, der von 2016 bis 2018 für den SC Düdingen verteidigte, verfolgte die Auftritte von Aebischer, mit dem er im YB-Nachwuchs von der U16 bis zur U21 zusammenspielte, aufmerksam. «Wenn ich mich zurückerinnere, hat er ab der U18 einen grossen Schritt in seiner Entwicklung gemacht. Auffällig war seine Spielintelligenz. Michel spielte Pässe, die andere nicht konnten – so wie beim 1:0 der Schweizer auf Torschütze Duah.» Die Spielintelligenz ist auch die Qualität, die Seydoux als Erstes in den Sinn kommt, wenn er den Internationalen als Spieler charakterisieren soll. «Er weiss, wo er sich platzieren muss, und spielt den Ball perfekt in die Räume.» Lucien Dénervaud war einst beim Team AFF/FFV als Stürmertrainer aktiv und hatte in dieser Funktion auch mit Aebischer zu tun. «Er ist ein aussergewöhnlicher Spieler, der sich immer von der Mannschaft pushen lässt. Michel könnte man auf jeder Position bringen und er würde seinen Job erfüllen.»
Trockener Humor
Aebischer sei schon immer technisch versiert gewesen, so Hofer, «und zweikampfstark». Dem pflichtet Seydoux bei. «Michel gibt nie auf und leistet immer einhundert Prozent. Er ist ein Krieger auf dem Rasen, das macht ihn stark.» Diese Beharrlichkeit zeichne Aebischer aus, sagt Seydoux. Für Hofer, der zuletzt beim FC Solothurn spielte, nun nach fünf Gehirnerschütterungen vorerst für ein Jahr pausiert, war es auch diese Hartnäckigkeit, die den Sensler so weit gebracht hätte. «Michel hatte dieses letzte Prozent Willen, die Disziplin, es durchzuziehen und dranzubleiben. Wir alle wissen, dass auch etwas Glück dazugehört, um es zu schaffen, aber er hat es schon überragend gemacht.»
Den Ausseneindruck, dass Aebischer die Zurückhaltung in Person ist, teilen die beiden ehemaligen Weggefährten nur bedingt. «Er war in der Kabine bestimmt nicht der Lauteste. Aber wenn er einen trockenen Spruch brachte, dann sass der auch», erklärt Hofer. Aebischer sei sehr ruhig und bescheiden, bestätigt Seydoux, der momentan noch die Zeit in seiner Heimat geniesst, ehe er nächste Woche nach Holland zurückkehrt. «Michel ist sicher kein Fussballer, der mit Markenklamotten herumrennt», schmunzelt er. «Er hat aber immer Witze gemacht, wir haben bei YB jedenfalls viel zusammen gelacht.»
Noch mehr möglich
Schon jetzt beim FC Bologna bei einer Topadresse, sind Hofer und Seydoux überzeugt, dass Aebischer, der sich binnen zwei Jahren bei den Italienern in der Hierarchie zum Captain hochgearbeitet hat, noch einen weiteren Schritt machen kann. «Ich glaube fest daran, dass Michel noch besser spielen kann. Nächste Saison spielt er mit den Italienern in der Champions League, das ist ein gutes Schaufenster, um sich zu präsentieren», sagt Seydoux. Hofer ist sich sicher, dass Aebischer mit seinem Auftritt gegen die Ungarn bereits eine Visitenkarte abgegeben hat. «Wenn er sich weiter so zeigen kann, werden bestimmt andere Teams auf ihn aufmerksam. Ich kann mir für Michel gut einen Club in der Bundesliga oder der Premier League vorstellen.» Die Karriereplanung von Aebischer sei vorbildlich, sagt derweil Dénervaud. «Er nahm Schritt für Schritt, setzte sich bei YB durch und hat den richtigen Moment abgewartet, um zu Bologna zu gehen.» Er hoffe, dass der Heitenrieder auf noch höherem Niveau spielen könne. «Auf welcher Position, gilt es abzuwarten.»
Vorerst gilt es für Aebischer aber an der EM in Deutschland, seine starke Leistung vom letzten Samstag zu bestätigen. Seine ehemaligen Teamkollegen, die das Turnier vor dem TV-Gerät intensiv mitverfolgen, gehen schwer davon aus, dass er auch gegen die Schotten von Anfang an auflaufen wird. Sowohl Hofer als auch Seydoux glauben, dass die Schweizer mit ihrem einstigen Mitspieler für eine Überraschung an dieser EM sorgen können und bis in den Viertelfinal vorrücken werden. «Dann dürfte aber Schluss sein, wenn ein grösserer Brocken auf das Team wartet», tippt Hofer. Bei aller Bescheidenheit wird Aebischer alles daransetzen, seine früheren Mitspieler eines Besseren zu belehren. https://www.freiburger-nachrichten.ch/a ... t-konnten/
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shalako
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Verfasst: Dienstag 23. Juli 2024, 18:34 |
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23.07.2024 Zitat: Michel Aebischer ist der zweite Kandidat für den Freiburger Sportpreis
Der Heitenrieder Fussballer Michel Aebischer hat die Abstimmung des zweiten Trimesters gewonnen und ist damit der zweite Kandidat für den Freiburger Sportpreis 2024.
Fast die Hälfte der Stimmen dieser Publikumswahl gingen an Michel Aebischer. Mit 45,26 Prozent setzte sich der Sensler Fussballer denn auch klar gegen Basketballer Natan Jurkovitz (28,01 Prozent) und Eishockeyspieler Andrea Glauser (26,73) durch.
Der Erfolg ist nicht überraschend: Seine ohnehin starke Saison, in der Aebischer auf Clubebene mit dem FC Bologna die Qualifikation für die Champions League schaffte, krönte er zuletzt mit einer starken Europameisterschaft. Etwas überraschend stand er im linken Mittelfeld bei allen fünf Schweizer Spielen in der Startelf. Mit einem Tor und zwei Torvorlagen war Aebischer auch offensiv ein Faktor. Beim 3:1-Sieg im Auftaktspiel gegen Ungarn schrieb der Heitenrieder gar EM-Geschichte. Nie zuvor hatte ein Schweizer Spieler an einer Endrunde im gleichen Spiel einen Treffer vorbereitet und einen weiteren selbst erzielt.
Marktwert deutlich gesteigert
Die guten Leistungen blieben international nicht unbemerkt. Die fussballverrückte spanische Zeitung «Marca» wählte Aebischer in die Elf der positiven Überraschungen des Turniers. Die deutsche Bild-Zeitung führte in ihrem Artikel mit der Überschrift «Diese EM-Stars werden jetzt gejagt» den Sensler ebenfalls auf. Der Abschnitt zu Aebischer trug den Titel «Schweiz-Star setzt Ausrufezeichen auf Radar». Tatsächlich steigerte der Sensler seinen Marktwert auf nunmehr 11 Millionen Euro. Vor der EM hatte dieser noch neun Millionen Euro betragen, vor einem Jahr gar lediglich vier Millionen.
Neue Vorgehensweise beim Sportpreis
Michel Aebischer ist damit nach Volleyballerin Méline Pierret der zweite Kandidat für den Freiburger Sportpreis 2024. Für diesen wird neu jedes Trimester eine Vorauswahl getroffen, womit bis Ende Jahr vier Kandidatinnen und Kandidaten für die Endausmarchung bestimmt werden. Ein fünfter Sportler wird schliesslich Ende Jahr von der Kommission des Freiburger Sportpreises gewählt.
Für Michel Aebischer wäre es nicht die erste Auszeichnung zum Freiburger Sportler des Jahres. Bereits 2018 – damals spielte er noch bei den Berner Young Boys – hatte er den Freiburger Sportpreis gewonnen. https://www.freiburger-nachrichten.ch/m ... portpreis/
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shalako
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Verfasst: Dienstag 10. September 2024, 19:14 |
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09.09.2024 Zitat: Die Teamstütze soll in Bologna verlängern
Nach der Länderspielreise warten Vertragsgespräche auf Michel Aebischer
Im Nationalteam ist Michel Aebischer an der EURO im Sommer so richtig durchgestartet, beim Bologna FC ist der ehemalige YB-Junior schon deutlich länger Stammkraft. Das soll auch noch für mehrere Saisons so bleiben.
Der Transfer vom BSC Young Boys zum Bologna FC im Januar 2022, damals noch per Leihe mit Kaufoption, sollte sich für Michel Aebischer rückblickend als der absolut richtige Schritt herausstellen. In Italien ist er seither unangefochtene Stammkraft und steht schon bei 89 Spielen. Der Vertrag des Schweizers bei den Rossoblu läuft noch bis zum Ende der Saison 2025/26, das soll sich aber schon bald ändern. Der italienische Transferexperte Nicolò Schira prognostiziert eine Vertragsverlängerung in Bologna bis 2027 mit Option für eine weitere Spielzeit. Für den 27-Jährigen dürfte diese Langfristigkeit weitere Sicherheit in seiner Karriere geben, was auch für seine Position im Nationalteam zuträglich wäre. https://sport.ch/bologna-fc/1342117/nac ... -aebischer
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shalako
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Verfasst: Dienstag 29. Oktober 2024, 12:20 |
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29.10.2024 Zitat: YB: Ex-Spieler Michel Aebischer operiert
Nicht nur bei YB wütet die Verletzungshexe – auch ein Ex-Spieler muss unters Messer. Michel Aebischer musste sich einer Leistenoperation unterziehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag wurde Michel Aebischer an der Leiste operiert. - Wie lange der Nati-Star in Diensten von Bologna ausfällt, ist noch nicht bekannt.
Verletzungspech bei Ex-YB-Spieler Michel Aebischer: Der Nati-Star muss mehrere Wochen pausieren. Der Mittelfeldspieler steht dem FC Bologna nach einer Leisten-Operation nicht zur Verfügung.
Der Eingriff ist gemäss den Verantwortlichen des Serie-A-Vereins am Montagmorgen erfolgt. Wie lange Aebischer ausfällt, soll in den nächsten Tagen kommuniziert werden. Der Freiburger hat sich seit mehreren Wochen mit Adduktorenproblemen herumgeplagt.
Aebischer stammt aus dem Nachwuchs von YB. Mit den Bernern holt er vier Meistertitel und einen Cupsieg. 2022 folgt der Wechsel zu Bologna, wo er sich zum Stamm- und Nationalspieler entwickelte. https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-ex ... t-66852511
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shalako
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Verfasst: Samstag 30. November 2024, 00:08 |
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29.11.2024 Zitat: Nati-Spieler Michel Aebischer verlängert bei Bologna
Der FC Bologna muss derzeit auf den verletzten Michel Aebischer (27) auskommen. Der Vertrag mit dem Schweizer Nationalspieler wird aber verlängert.
Das Wichtigste in Kürze
- Bologna verlängert den Vertrag mit Nati-Spieler Michel Aebischer. - Das neue Arbeitspapier des Ex-YB-Spielers läuft bis Sommer 2027.
Die Zukunft von Michel Aebischer liegt weiterhin in Bologna. Der 27-jährige Schweizer Nationalspieler verlängerte den Vertrag beim Serie-A-Klub bis zum 30. Juni 2027 mit der Option auf ein weiteres Jahr.
Aebischer wechselte im Januar 2022 von den Young Boys zu Bologna. Für die Italiener absolvierte er bisher 94 Pflichtspiele, erzielte dabei einen Treffer und bereitete deren zwei vor. Mit YB wurde der 29-fache Nationalspieler viermal Meister und einmal Cupsieger wurde.
Seit eineinhalb Monaten fehlt er Bologna aber wegen einer Adduktorenverletzung. Zuletzt wurde er deshalb auch operiert. https://www.nau.ch/sport/fussball/nati- ... a-66871085
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