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Forum ybfans.chTreffpunkt der Fans des BSC Young Boys |
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shalako
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Verfasst: Sonntag 23. Februar 2025, 12:18 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 29376
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23.02.2025  Zitat: Contini über erste Kontaktaufnahme
«Der Anruf von YB kam beim Fondue-Abend mit dem Männerclub»
Giorgio Contini hat das Steuer bei YB übernommen. Ausgerechnet im Kreise von alten Wegbegleitern aus St.Gallen bekommt er den Anruf aus Bern.
Giorgio Contini ist noch Nati-Assistent, als er am letzten Wochenende vor den Weihnachten mit seiner Männer-Gruppe ein Ski-Weekend in den Bergen verbringt. Mit im Bunde sind dabei einige seiner früheren Wegbegleiter in St. Gallen. Mit Pascal Thüler, Patrick Winkler oder Sascha Müller gewann Contini mit dem FCSG 2000 überraschend die Meisterschaft – natürlich gibt es eine Riesen-Party danach, von der viele in der Ostschweiz heute noch reden.
Später arbeiteten alle noch beim Klub, was sie wieder zusammenführte. Mit weiteren Mitarbeitern wie Ärzten oder Physios treffen sie sich seit knapp 20 Jahren alle paar Wochen für ein Apéro oder Abendessen.
In der geselligen Männer-Runde essen sie also gemeinsam in einer Skihütte Fondue Bourguignonne, als das Mobiltelefon von Contini klingelt. Am anderen Ende ist YB. Die Berner sind auf der Suche nach Ersatz für Interimstrainer Joel Magnin. So muss sich Contini geheimniskrämerisch entschuldigen, um draussen vor der Türe zu telefonieren. Welcher Klub dran ist, lässt Contini gegenüber seinen Freunden zwar offen. Am Ende wird es YB. «Auf den haben wir getippt», hält Thüler schmunzelnd im Fussball-Talk Heimspiel fest.
Schwieriger Zeitpunkt, um alles auf den Kopf zu stellen
Bei den kriselnden Bernern geht es darum, «Korrekturen anzubringen», wie Contini es ausdrückt. Für Andreas Böni, Chefredaktor von blue Sport, ist ein Trainerwechsel dabei nicht zu unterschätzen. Schliesslich müsse man sich mit den internen Gepflogenheiten auseinandersetzen und Vertrauenspersonen finden. Sein Fazit: «Der Trainer bei YB hat eine ganz schwierige Situation.»
Dabei hilft Contini seine Persönlichkeit: «Ich bin ein sehr offener Typ und habe keine Angst vor Nähe. So bin ich authentisch auf die Leute zugegangen. Sie wissen, was sie an mir haben Ich habe sehr viel aufgenommen und habe viel zugehört.»
Böni zeigt sich überrascht, dass Contini die Herausforderung alleine annimmt – so hat der 51-Jährige bei YB keine eigenen Assistenten mitgenommen, die mit ihm den Klub auf seine Linie einschwören. «Als ich gekommen bin, haben sie bereits im Staff Korrekturen angebracht, es war also bereits ein laufender Prozess», so Contini.
Er führt aus: «Der Zeitpunkt war schwierig. Mein Start war am 28. Dezember und am 2. Januar geht man schon ins Trainingslager. Die Mechanismen wären mit einem neuen Staff für die Mannschaft viel komplizierter gewesen. Ich musste ja sofort Informationen über das Team haben, um zu reagieren. Die bereits vorhandenen Assistenten kannte ich persönlich und habe gewusst, sie haben ihre Chance verdient», erläutert er.
Zukünftige Änderungen im Staff nicht ausgeschlossen
Er lasse ihnen auch viel Freiheit, er wolle die Spezialisten arbeiten lassen und von ihnen innovative und kreative Ideen sehen, meint Contini. «In den letzten Wochen hat sich das eingespielt, ob Videoanalyse, Individualtraining, Athletikteil oder die Philosophie, wie wir arbeiten wollen», resümiert er.
«Für mich war das auch etwas Neues, mit einem bereits vorhandenen Staff zu arbeiten», gesteht Contini. Die aktuelle Team-Konstellation auf der YB-Bank ist aber nicht in Stein gemeisselt: «Ich lasse mir aber die Chance offen, dass wir vielleicht irgendwann Korrekturen anbringen müssen.» https://www.bluewin.ch/de/sport/super-l ... 70693.html
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shalako
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Verfasst: Montag 3. März 2025, 17:42 |
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03.03.2025  Zitat: YB-Coach Giorgio Contini trotzt der Misere mit Schalk
«Die Haare und den Humor verliere ich selten …»
Der Frust sitzt tief bei YB nach der zweiten Niederlage gegen einen Abstiegskandidaten und dem Rückfall unter den Strich. Etwas verliert Trainer Giorgio Contini dennoch nicht: seinen Humor. Aber nicht nur …
Frage von Blick an der Pressekonferenz nach dem 0:1 im Letzigrund gegen GC: «Giorgio, was sagt es dir, dass ihr in der Lage seid, gegen den Letzten und den Vorletzten zu verlieren?» Schlagfertige Antwort des Winterthurers: «Dass wir es spannend machen, wer in die Barrage kommt …»
Es gäbe genügend Gründe, mit der eigenen Performance zu hadern. Mit dem Umstand, dass man nur eine Woche nach dem erstmaligen Rutsch über den Strich sogleich wieder unter denselben fällt. Damit dass sich Tanguy Zoukrou (am Oberschenkel), Kastriot Imeri (am Ellenbogen, so der Doc, und nicht etwa an der Schulter, obwohl die TV-Bilder eine Luxation derselben suggerieren) und vor allem Joël Monteiro (am Knie) verletzt haben. Oder mit der mittlerweile notorischen Auswärtsschwäche – in den letzten 18 Runden gabs einen einzigen Meisterschaftssieg in der Fremde.
Der zweite Rückfall in die Vorrunden-Situation
Doch Contini nimmt die Situation mit einer gehörigen Prise Humor. Verliert er diesen nie? «Die Haare und den Humor verliere ich selten …», entgegnet er. Die Lacher sind auf seiner Seite. Und eine Entspannung in einer doch aufgeheizten Situation, die man nach den grossen Siegen, dem 1:0 gegen Meisterkandidat Lugano und dem 3:2 im Cup an derselben Stätte vier Tage zuvor gegen den FCZ, so nicht erwartet hatte.
Ein Rückfall in vergessen geglaubte Zeiten der Vorrunde? Captain Loris Benito: «Das 0:1 in Winterthur war ja auch schon in dieser Kategorie. Und das war auch in der Rückrunde. Das kann man sich nicht immer genau erklären. Der Frust ist auch deshalb so gross.»
Dem Captain war an diesem Abend nicht zum Lachen zumute. Und doch: Vielleicht ist Continis Ansatz gar nicht so falsch, um da wieder rauszukommen: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 42016.html
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shalako
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Verfasst: Mittwoch 2. April 2025, 16:53 |
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02.04.2025  Zitat: Super League: Mit Contini-Tabelle ist YB schon die Nummer 1
YB bläst in der Super League zur Aufholjagd. Die Jahres-Tabelle zeigt: Unter Contini punkten die Berner meisterlich. FCB, Servette und Co. büssen ein.
Das Wichtigste in Kürze
- YB führt die Jahres-Tabelle der Super League an. - Zweiter ist Servette, sieben Punkte hinter den Bernern ist der FCB (ein Spiel weniger). - Insgesamt führen die Genfer vor Basel (könnten morgen vorbeiziehen), YB folgt auf Rang 3.
YB schlägt auch Leader Servette. Beim 1:0-Sieg ist einmal mehr Rückkehrer Christian Fassnacht (41') der entscheidende Mann auf dem Platz.
Mit dem Dreier schliessen die Berner bis auf zwei Punkte zur Spitze der Super League auf. Der FCB könnte morgen Abend mit einem Heimsieg gegen GC auf drei Punkte ausbauen.
Doch was wäre eigentlich, wenn Giorgio Contini früher übernommen hätte? (Und die Berner die Winter-Transfers früher getätigt hätten)
YB führt in der Super League 2025 vor Servette und FCB
Seit der Winter-Pause haben die Teams elf, respektive zwölf Partien absolviert.
Der Blick auf die «Contini-Tabelle» zeigt: Seit der neue Übungsleiter übernommen hat, holt YB 26 von 36 möglichen Punkten. (acht Siege, zwei Remis, zwei Niederlagen)
Und damit mehr als alle anderen Mannschaften.
Auch wenn noch nicht alle Partien des 30. Spieltags der Super League absolviert sind, lässt sich sagen: YB holt im Jahr 2025 mindestens vier Punkte mehr als alle anderen Teams.
Servette ist – Stand jetzt – die zweitbeste Mannschaft des Jahres 2025, mit 22 Punkten. Die gleiche Marke könnte auch der FC Basel am Donnerstag-Abend (Heimspiel gegen GC) erreichen. https://www.nau.ch/sport/fussball/super ... 1-66950671
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shalako
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Verfasst: Dienstag 15. April 2025, 00:03 |
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14.04.2025  Zitat: Es rumort hinter den YB-Kulissen – Trainer Contini mit kryptischen Andeutungen
«Wenn ich sagen würde, was ich weiss ...»
Nach dem 0:5-Debakel in Luzern muss aus Berner Sicht nicht nur die Nicht-Leistung auf dem Platz zu denken geben. Sondern auch die kryptischen Aussagen von Trainer Giorgio Contini.
Die grosse Berner Aufholjagd endet in einer Frontalkollision. Nach der 0:5-Klatsche in Luzern liegt YB in der Tabelle plötzlich wieder acht Punkte hinter dem Leader aus Basel. Und auch in der Jahrestabelle hat der FCB plötzlich die Nase vorne.
Ist der Titel sechs Runden vor Schluss endgültig futsch? «Ich hatte gar nie Zeit, um vom Meistertitel zu träumen. Ich hatte mit anderem zu tun», sagt Giorgio Contini (51).
Spuren hat die Pleite beim YB-Trainer aber dennoch hinterlassen. «Es gilt, die richtigen Worte im richtigen Moment zu finden. Ich werde jetzt aber nicht aus den Emotionen heraus in der Öffentlichkeit Tacheles reden», so Contini. Er verspricht aber: «Die Spieler werden sicher mitbekommen, was ich heute beim Zuschauen festgestellt habe.»
Contini mit kryptischer Aussage
Doch wie ist es überhaupt möglich, dass sein Team einem bislang durchaus überzeugenden Jahr innerhalb einer Woche zwei ganz schwache Spiele einzieht?
Schon vergangenes Wochenende liessen die Berner zu Hause gegen Yverdon (1:1) zwei Punkte liegen – und waren damit noch gut bedient. «Ich weiss, wo der Wurm liegt. Wenn ich aber sagen würde, was ich weiss, würde das die nächsten vier Wochen in den Zeitungen stehen», so Contini.
Es rumort hinter den YB-Kulissen. Und zwar seit dem miserablen Saisonbeginn. Daran hat auch der neue Trainer nichts ändern können. «Die Spieler sind im Gegensatz zu mir seit Anfang Saison da und haben einen langen Weg hinter sich», erklärt Contini. «Trotzdem haben wir es in den letzten Wochen hinbekommen, unsere Leistung auf den Platz zu bringen.»
Gegen Luzern gelingt das nicht mehr. Und innerhalb von 90 Minuten zeigen die Berner eindrücklich auf, wo in dieser Saison eines der grossen Probleme liegt. Läuft es dem Serienmeister, weiss er, wie er seinen Lauf fortsetzen kann. So wie in diesem Frühling, als YB neun Siege aus elf Spielen eingefahren hat.
Wie man auf Rückschläge reagieren muss, scheint man in Bern hingegen verlernt zu haben. Anders ist es nicht zu erklären, dass YB gegen Luzern derart in seine Einzelteile zerlegt wird. https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 81307.html
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shalako
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Verfasst: Dienstag 15. April 2025, 00:18 |
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14.04.2025  Zitat: «Leider ist mir ein Fehler unterlaufen»
YB-Coach Contini erklärt seine kryptischen Andeutungen
YB kassiert beim 0:5 in Luzern eine Ohrfeige und erleidet einen herben Rückschlag im Kampf um den Meistertitel. Auch Aussagen von Giorgio Contini nach dem Spiel sorgen für Wirbel.
Die grosse Berner Aufholjagd endet in einer Frontalkollision. Nach der 0:5-Klatsche in Luzern liegt YB in der Tabelle plötzlich wieder acht Punkte hinter dem Leader aus Basel. Und auch in der Jahrestabelle hat der FCB plötzlich die Nase vorne. Zudem sorgen die kryptischen Aussagen von Trainer Giorgio Contini (51) nach dem Spiel für Aufsehen. Im Interview mit Blick nimmt der YB-Trainer einen Tag nach dem Debakel Stellung.
Wie geht es Ihnen, nachdem Sie eine Nacht über die Partie geschlafen haben? Giorgio Contini: Gut, danke. Ich erhole mich schnell, sobald ich zur Mannschaft gesprochen habe.
Was haben Sie ihr gesagt? Ich musste ein paar Sachen ansprechen, auch dass wir in solchen Spielen zu wenig souverän sind. Obwohl die Situation, das Erreichen der Top 6, eigentlich Kräfte hätte freisetzen sollen, nachdem wir wochenlang unter Druck gestanden haben.
Haben Sie eine Erklärung für diesen Absturz? Wir gehen im Moment mit Dingen, die nicht nach Wunsch laufen, schlecht um. Das kann ein Fehlpass sein, eine vergebene Torchance, ein Gegentor oder ein Ausfall wie bei Loris (Benito - Red.). Dann ist das Selbstvertrauen weg, das haben wir immer wieder erlebt. Das kriegen wir noch nicht raus. Aber es war keine Arbeitsverweigerung, wie einige Medien geschrieben haben.
Ihre Aussage nach dem Spiel, «wenn ich sagen würde, was ich weiss, würde das die nächsten vier Wochen in den Zeitungen stehen» könnte man so interpretieren, dass bei YB vieles im Argen liegt. Leider ist mir ein sprachlicher Fehler unterlaufen. Ich hätte anstatt wissen denken sagen sollen. Richtig wäre in diesen Momenten des Frusts gewesen: Wenn ich sagen würde, was ich denke.
So schlimm steht es also nicht um YB, trotz der höchsten Zu-Null-Pleite seit 2014. Nein, auch wenn meine unglückliche Aussage Raum für Interpretationen gelassen hat. Ich weiss, dass die Mannschaft nach dem Yverdon-Spiel sehr enttäuscht war, weil wir dort ja die Möglichkeit gehabt hätten, in einem Heimspiel als Favorit richtig heranzukommen. Ganz haben wir das wohl nicht aus den Köpfen gebracht, obwohl wir gegen Luzern gut ins Spiel gefunden haben.
Aber zwischenmenschlich gibts in Bern keine Probleme? Nein. Das Verhältnis zum Sportchef ist sehr eng und konstruktiv. Und das Innenleben der Mannschaft ist intakt. Ich führe das Team sehr eng und hätte, falls negative Strömungen aufgekommen wären, diese im Keim erstickt. Es ist aber nicht meine Art, Spieler öffentlich an den Pranger zu stellen.
Aber Ali Camara werden Sie sich schon vorgeknöpft haben? Mit seiner Sperre ist er genügend bestraft, die Saison ist für ihn praktisch gelaufen. Damit schadet er in erster Linie sich, aber natürlich auch dem Team. Ein Spieler mit seiner Erfahrung darf nicht dreimal in einer Saison vom Platz fliegen, aber das weiss er selbst.
Man hat das Gefühl, dass YB ins Straucheln kommt, sobald es Widerstände gibt. Nein. Dieses Gefühl hatte ich zwar lange auch, aber in diesem Bereich haben wir eine Entwicklung gemacht. Denn sonst hätten wir in Genf gegen Servette nicht 1:0 gewonnen, obwohl wir nicht gut im Spiel waren. Wir sind aber solidarisch aufgetreten und haben alles reingelegt, um den Sieg zu verteidigen. Und beim 1:1 gegen Yverdon haben wir erstmals in der Liga nach einem Rückstand etwas Zählbares geholt, was wir ja auch schon im Cup gegen den FCZ geschafft haben.
In der Offensive harzt es, ausser Christian Fassnacht trifft keiner. Ja, da haben wir momentan ein Problem, wir sind extrem Fasi-lastig, uns fehlen andere Torschützen.
Gibt es eine Begründung dafür? Unser Spiel soll vertikal und schnell nach vorne sein. Mit den Ausfällen von Colley und Monteiro fehlen uns zwei Spieler mit überdurchschnittlichem Tempo. Auch wenn sie vielleicht nicht immer geskort haben, haben sie dafür gesorgt, dass die gegnerische Abwehr ein Problem und den Fokus auch auf sie zu richten hatte.
Auch in der Abwehr gibts Probleme, Camara ist sechs Spiele gesperrt, Benito ist wieder einmal verletzt. Wir sind – die Partie gegen Luzern ausgenommen – defensiv stabiler geworden, weil wir hinten eingespielt waren und kaum wechseln mussten. Momentan haben wir mit Lauper und Zoukrou noch zwei Innenverteidiger. Das wird eine Herausforderung, aber es bringt nichts, Trübsal zu blasen. Wir wollen das Beste aus der Situation machen.
Sie haben trotz der Schlappe in Luzern das Zwischenziel, die Qualifikation für die Meisterrunde erreicht. Was sind die neuen Ziele? Wir wollen das Maximum herausholen, aber nach einem 0:5 vom Meistertitel zu sprechen, wäre vermessen. Zudem ist der FCB vorne weg, Platz 2 ist realistisch. Und wenn Basel doch noch stolpern sollte, wollen wir profitieren und näher rücken.
Wird nun der Cup noch wichtiger, will man doch zumindest einen Titel gewinnen? Ein Titel ist immer sehr wichtig für einen Klub und der Cup für uns ein grosses Ziel, zumal der Cupsieg die direkte Qualifikation für eine europäische Gruppenphase bringt. Biel im Halbfinal ist ein sehr spezielles Spiel. Wir dürfen den Gegner auf keinen Fall unterschätzen. https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 82994.html
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shalako
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Verfasst: Dienstag 15. April 2025, 22:54 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 29376
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15.04.2024  Zitat: YB: Was will uns Trainer Contini bloss sagen?
Mit seiner Aussage nach der 0:5-Klatsche gegen Luzern sorgt YB-Trainer Giorgio Contini für Spekulationen. Das kommt nicht nur gut an.
Das Wichtigste in Kürze
- Meister YB geht am Sonntag in Luzern mit 0:5 unter. - Im Anschluss wirft eine Aussage von Trainer Contini Fragen auf. - Brennt beim Meister intern der Baum? - Ein Blick hinter die Kulissen.
Meister YB kassiert beim FC Luzern eine historische Klatsche. Das 0:5 ist die höchste Liga-Niederlage seit fast zehn Jahren. Letztmals derart unter die Räder kamen die Berner im Mai 2014 beim 0:5 im Letzi gegen GC.
Mit der Pleite und dem 4:0-Sieg von Basel im Klassiker ist das Meisterrennen praktisch gelaufen. Sechs Runden vor Schluss beträgt der Rückstand auf den Leader acht Punkte (plus das schlechtere Torverhältnis).
Bei YB herrscht nach dem Spiel Ratlosigkeit. «Die Leistung war total daneben», findet Giorgio Contini.
Und der Trainer sorgt mit einer Aussage auch noch für Spekulationen. «Ich weiss, wo der Wurm liegt. Wenn ich sagen würde, was ich weiss, wäre es die nächsten vier Wochen in der Zeitung», sagt der 51-Jährige.
Contini entschärft seine Aussage – das Problem bleibt
Im «Blick» entschärft Contini seine Aussage etwas. Es sei ihm ein sprachlicher Fehler unterlaufen. Er hätte anstatt «wissen» «denken» sagen sollen. Richtig wäre in diesen Momenten des Frusts aber gewesen, wenn er ganz geschwiegen hätte, sagt Contini.
Hat er aber nicht. Und das ist nicht ideal für den Meister.
Denn: Ob «denken» oder «wissen», mit diesen Aussagen öffnet der YB-Trainer viel Raum für Spekulationen und Diskussionen. Und zwar intern und extern.
Disziplin bleibt ein YB-Problem
Was ist bloss los bei YB, fragt man sich. Geht es um falsche Transfers, interne Unruhen oder um Probleme im Staff?
Gut möglich, dass es einmal mehr in dieser Saison um die fehlende Disziplin in der Mannschaft geht. Darunter hatten vor Contini bereits die Ex-Trainer Patrick Rahmen und Joel Magnin zu kämpfen.
Spieler kamen zu spät oder leisteten sich sonst irgendwelche Disziplinlosigkeiten, was sich negativ auf den Teamgeist auswirkt. Davon explizit ausgenommen sind Akteure wie Captain Benito, Lauper, Ugrinic, Itten, Blum und die Goalies.
Die Berner mussten nach dem miserablen Saisonstart die Garderobe in den Griff kriegen, die Bosse reagierten. Mit der Rückkehr von Christian Fassnacht nach der Vorrunde dürfte sich das Problem deutlich verbessert haben, was man nun auch an der Tabelle ablesen kann.
Fakt ist aber, dass es im Team weiterhin Grüppchen gibt und man sich dauernd mit Nebenschauplätzen beschäftigen muss.
Darunter leidet die Stimmung im Team, was sich negativ auf die Leistung auswirkt. Und so ist es auch zu erklären, dass man in Luzern am Ende so auseinanderfällt.
Fehlende Kommunikation auf dem Rasen
Fassnacht selbst kritisierte in der Pause gegen Yverdon, dass kaum eine Kommunikation unter den Spielern stattgefunden habe. Wie kann das passieren, fragt man sich. Stehen bei YB elf Freunde auf dem Platz? Kaum.
Cupsieg könnte Saison retten
Sportlich bleibt Gelb-Schwarz heuer klar unter den Erwartungen. Der Meistertitel ist in weite Ferne gerückt. Mit einem Cupsieg könnte man die Saison aber noch halbwegs retten. https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-wa ... n-66964697
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shalako
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Verfasst: Mittwoch 23. April 2025, 21:44 |
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21.04.2025  Zitat: Ist YB aus dem Meisterrennen?
«Wir haben jetzt fünf Finalspiele»
YB schlägt zu Hause den FCZ mit 2:1. Goalie Marvin Keller hat grossen Anteil am Sieg. Das Meisterrennen scheint für die Berner aber schon entschieden zu sein. https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 01174.html
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shalako
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Verfasst: Sonntag 27. April 2025, 01:31 |
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26.04.2025  Zitat: Young-Boys-Coach im Interview
Vom Lehrling bei Löw zum Erfolgstrainer in Bern: Continis besonderer Weg
Als sich der Schweizer Serienmeister BSC Young Boys im Oktober des vergangenen Jahres von Cheftrainer Patrick Rahmen trennte, steckten die Berner tief in einer Negativspirale. Als zwischenzeitlicher Tabellenletzter galt die Saison als gelaufen. Doch mit der Verpflichtung von Giorgio Contini, nachdem zuvor noch U21-Coach Joël Magnin aushalf, wehte sofort ein anderer Wind. Mittlerweile ist YB zurück in der Erfolgsspur und auch im Schweizer Cup noch im Rennen. Bei Transfermarkt spricht Contini darüber, was ihm Jogi Löw noch als Spieler mit auf den Weg gab, warum aus seiner Sicht ein Trainer kein Motivator sein darf und was er von Carlo Ancelotti und Urs Fischer lernte.
Es sind eindeutige Werte, die die Jahrestabelle zeigt. Aus 15 Partien holte der BSC Young Boys 30 Punkte und liegt damit nur knapp hinter dem FC Basel, der auch die reguläre Tabelle anführt. Was wäre also möglich gewesen, wenn Bern schon frühzeitig auf Contini als Coach gesetzt hätte? „Was wäre der Fußball ohne seine hypothetischen Fragen. Meistens kommt es im Fußball anders, als man es plant. Deshalb stellt sich mir diese Frage nicht. Wir schauen auf das Hier und Jetzt und das macht uns stolz. Wenn man bedenkt, wo wir vor ein paar Monaten noch standen, spiegelt der Punkteschnitt wider, dass das Trainerteam einen Zugang zur Mannschaft gefunden hat. Gleichzeitig spiegelt die Serie aber auch wider, dass die Mannschaft den Glauben an ihre Fähigkeiten zurückgewonnen hat. Man kann sagen, dass es zwischen uns matcht“, so Contini.
Seinen Spielern versucht er zu vermitteln, wie wichtig es ist, die richtige Mentalität zu besitzen und vor allem den Glauben an sich selbst und seine Fähigkeiten nicht zu verlieren. Als konkretes Beispiel nennt er dabei gerne seinen einzigen Einsatz für die Schweizer Nationalmannschaft im Jahr 2001. „Ich war nie gesegnet mit großem fußballerischem Talent. Als 18-Jähriger hieß es, ich wäre zu klein für den Profifußball, entsprechend hatte ich den Fokus bereits auf den Job als Versicherungskaufmann gelegt. Zu dieser Zeit haben mich aber zwei Personen sehr geprägt und motiviert. Zu einem war das mein Vater, der Schweizer Landesmeister im Boxen war. Er hat immer gesagt: ‚Wenn du einen Traum hast, kämpfe dafür. Wenn du einen Fehler machst, lerne daraus, aber gib niemals auf.‘ Die andere Person, die wichtig für mich war, war mein damaliger Trainer Jogi Löw beim FC Frauenfeld. Jogi hat mir vermittelt, wie wichtig die Mischung aus Professionalität und Lockerheit, aber gleichzeitig das Dranbleiben an Zielen ist. Vom FC Frauenfeld habe ich es auch dank Jogi am Ende bis in den Schweizer Profifußball geschafft“, blickt der 51-Jährige zurück, der als Spieler mit dem FC St. Gallen Schweizer Meister wurde.
Contini lernt Trainerberuf von Pike auf und legt eigene Prinzipien fest
Nach seinem Karriereende entschloss sich Contini, Trainer zu werden, und wollte diesen Beruf von der Pike auf lernen. So arbeitete er zunächst einige Jahre als Assistent bei den Profis sowie als Trainer in der U21 von St. Gallen. Die damals gesammelten Erfahrungen prägten ihn nachhaltig bis heute. „Viele sehen es als Selbstverständlichkeit an, direkt den Sprung ins Trainerbusiness zu schaffen. Ich nicht. Es ist schwierig, den Übergang zu schaffen, weil du die Denkweise als Spieler ablegen musst. Natürlich ist es gut, dass du weißt, wie Spieler ticken und denken, aber die Entscheidungen treffen die Spieler auf dem Platz. Du musst lernen loszulassen. Für mich war die Zeit im Jugendbereich unheimlich lehrreich, weil ich mich mit elementaren Fragen beschäftigt habe: Wie bringe ich den Spieler dazu, bestimmte Dinge zu tun? Wie vermittle ich spielerisches, taktisches Wissen? Welcher Führungstyp ist bei welchem Spieler wichtig? Wie gehe ich mit den Einflüssen von außen um? Über allem steht aber die Authentizität, egal, was du tust, egal, ob du erfolgreich bist oder Misserfolg hast, du musst authentisch bleiben. Du musst Du bleiben“, betont er.
Was zeichnet in seinen Augen einen erfolgreichen Trainer aus – unabhängig von den Spielergebnissen? „Kurz gefasst, dass du die Sprache der Spieler sprichst. Die Kommunikation, das Zwischenmenschliche ist heute viel wichtiger als zu meiner aktiven Zeit. Wie schaffe ich es, erfolgreich zu sein? Indem ich meine Spieler von meinen Ideen überzeugen kann. Die Überzeugung schaffe ich nur mit der richtigen Kommunikation. Als Beispiel: Ich habe früh erkannt, dass ich zu einem ausländischen Spieler eine bessere Bindung finde, wenn ich seine Muttersprache spreche. Ich spreche mittlerweile fünf Sprachen. Leider stehen die heutigen Trainer unter Dauerstrom und Dauerstress, aber genau deshalb oder gerade trotzdem ist es wichtig, sich Zeit für die Spieler zu nehmen. Es mag Zeit kosten, aber Spieler X kann dafür verantwortlich sein, dass er das entscheidende Tor erzielt, weil du ihm zuvor mit hoher Sozialkompetenz erklärt hast, was du von ihm im Spiel erwartest“, ist der 51-Jährige überzeugt.
Genauso überzeugt ist er davon, dass ein Trainer kein Motivator sein darf. „Einen Motivator sehe ich im Robinson Club mit einer Poolnudel in der Hand. Ein Trainer sollte einen Input liefern, er sollte Energie versprühen, Leidenschaft, aber er sollte keinen Spieler motivieren müssen. Besonders das Wort ‚müssen‘ ist im Fußball fehl am Platz. Wir dürfen, wir haben uns diesen Beruf ausgesucht. Die intrinsische Motivation ist für einen Spieler unabdingbar, gepaart mit dem ‚warum‘. Warum möchte ich diesen Weg gehen? Warum möchte ich erfolgreich sein?“
Nach St. Gallen zog Contini als Cheftrainer zum FC Vaduz weiter. Was den gebürtigen Winterthurer auf all seinen Stationen immer auszeichnet, ist, dass er kontinuierlich und konsequent Spieler entwickeln möchte und die Vereine nicht als persönliches Sprungbrett sieht. „Es gibt Trainer, die kommen, um zu gehen und dann gibt es Trainer, die kommen, um zu bleiben. Ich sehe mich in der letzteren Kategorie. Ich habe den Anspruch an mich selbst, etwas zu hinterlassen und möchte, dass die Menschen sagen, der hat hier gute Arbeit geleistet. Ich sehe den Trainerberuf als ein Privileg und so agiere ich auch jeden Tag“, sagt Contini, der bei Vaduz und dem FC Lausanne-Sport jeweils über 100-mal an der Seitenlinie stand.
Contini springt als Schweizer Co-Trainer ein – Großes Lob von und für Xhaka
Obwohl Contini durch und durch Cheftrainer ist, übernahm er im vergangenen Jahr an der Seite von Murat Yakin, den er bereits aus Luzern kannte, für 15 Partien die Rolle als Assistenzcoach bei der Schweizer Nationalmannschaft. Eine Tätigkeit, die ihm eine neue Perspektive bot – und die er laut Führungsspieler Granit Xhaka sehr gut ausfüllte. „Sein Abgang ist ein sehr großer Verlust. Ein Mann mit einem enormen Fußball-Sachverstand und Erfahrung. Seine Inputs waren vom ersten Tag an spürbar, seine perfekte Kommunikation war extrem wertvoll.“
Auch Contini findet nur lobende Worte für den Leverkusener. „Granit Xhaka, aber auch Remo Freuler oder Manuel Akanji sind die Paradebeispiele für absolute Leader. Granit hat mich maximal beeindruckt. Er zieht das Spiel komplett an sich, er ist ein Lenker, ein Denker. Er ist jetzt schon ein spielender Trainer. Rückblickend war es eine sensationelle Zeit, obwohl ich mir zu Beginn nicht sicher war, ob die Rolle etwas für mich ist, schließlich sehe ich mich als Cheftrainer. Ich habe von Murat aber extrem viele Freiheiten bekommen und es hat unglaublich viel Spaß gemacht, mit den besten Schweizer Spielern zusammenarbeiten zu dürfen. Es war auch eine Challenge an mich selber, ob ich in der Lage bin, mit meiner Art zu coachen und zu führen, die Top-Spieler zu erreichen.“
Contini führt Bern zurück in Erfolgsspur – Hospitationen bei Ancelotti und Fischer
Dass Contini ein besonderer Kommunikator und Trainer ist, zeigt sich auch aktuell in Bern. Er vermittelte der Mannschaft wieder Hoffnung und drehte an einigen entscheidenden Stellschrauben. Ein Erfolgsfaktor war unter anderem die Entscheidung, auf eine neue Nummer 1 im Tor zu setzen. Der langjährige Stammkeeper David von Ballmoos musste dem 22-jährigen Marvin Keller weichen. Der als eines der größten Schweizer Torwarttalente geltende Keller bedankte sich sofort mit stabilen Leistungen und steht bis dato bei sechs Zu-Null-Spielen bei 16 Liga-Einsätzen.
In den letzten Jahren hat Contini für sich Prinzipien und Wertestränge aufgebaut, die für ihn als Trainer unabdingbar sind. „Ohne Disziplin und Leitplanken geht es im Profifußball nicht, ohne Freiheiten für die Spieler aber auch nicht. Ich arbeite mit 27 Individuen zusammen, die unterschiedlich behandelt werden wollen oder auch müssen. Ich vergleiche es gerne mit einer Autofahrt. Der eine Autofahrer hat auf seiner Strecke ständig Baustellen, muss Umwege fahren, der andere Autofahrer hat eine freie Autobahn. Es gibt Spieler, die brauchen am Anfang einer Woche Lockerheit im Training, die muss man in Ruhe lassen, damit sie am Wochenende abliefern können. Andere Spieler brauchen jeden Tag ihre Einzelgespräche, um am Wochenende voll da zu sein. Als Trainer hast du keinen klassischen 8-Stunden-Arbeitstag“, sagt Contini lachend.
Während Contini seine Spieler inspirieren möchte, sucht er selbst Inspiration bei anderen Trainern. „Ich hatte die Chance, im vergangenen Jahr bei Carlo Ancelotti zu hospitieren. Carlo ist der Inbegriff von Menschlichkeit. Er führt die Spieler auf Augenhöhe. Er hat den Druck, Titel gewinnen zu müssen, aber im Training merkst du diesen Druck nicht, du merkst nur, wie die Spieler absolute Freude am Tun haben. Einen wichtigen Austausch hatte ich auch mit Urs Fischer. Es war unglaublich interessant zu sehen, wie sich ein Verein innerhalb von Jahren verändern kann, wie sich die Erwartungen verschoben haben und wie schwierig es auf einmal werden kann, den Erfolg zu bestätigen, beziehungsweise wie unterschiedlich Erfolge definiert werden.“
Contini träumt von einem Titel: „Wäre für mich etwas ganz Besonderes“
Mittlerweile darf sich Contini Rekordtrainer des 2003/04 in Super League umbenannten Schweizer Fußball-Oberhauses nennen. Seine 256 Partien an der Seitenlinie überbietet keiner. „Natürlich bin ich stolz auf die Auszeichnung. Es zeigt, dass meine Arbeit wertgeschätzt wird und Anklang findet. Es gibt aber bestimmt auch kritische Stimmen, die sagen: ‚Den Titel hat er nur bekommen, weil er zu schlecht für das Ausland war.‘ Vielleicht bekomme ich irgendwann die Chance, das Gegenteil zu beweisen“, sagt Contini mit einem Lachen, der sich in Bern einen Traum erfüllen möchte, den von einem Titel.
Während YB in der Liga bereits acht Zähler auf Tabellenführer Basel Rückstand hat, sind die Chancen im Cup deutlich größer. Dort trifft Bern am Samstagabend im Halbfinale auf den Drittligisten FC Biel-Bienne. „Vor Monaten hat keiner davon geträumt, die Meistergruppe erreichen zu können, jetzt haben wir es aus schwieriger Position geschafft. Die Chance auf den Titel ist dennoch sehr klein, wenngleich man im Fußball nichts ausschließen darf. Im Pokal könnten wir mit zwei Siegen etwas Großes erreichen. Es wäre auch für mich etwas ganz Besonderes, da ich bisher zweimal im Finale war und zweimal verloren habe“, bilanziert Giorgio Contini zum Abschluss. https://www.transfermarkt.de/vom-lehrli ... ews/453071
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shalako
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Verfasst: Sonntag 4. Mai 2025, 01:35 |
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02.05.2025  Zitat: Giorgio Contini im Interview
«Nach so einer Niederlage müssen wir das über uns ergehen lassen»
Der YB-Trainer blickt auf das blamable Cup-Out gegen Biel zurück. Wie er mit der Häme umgeht, was seinem Team fehlt – und weshalb er nicht an eine Wachablösung durch den FC Basel glaubt.
Wie sehr hallt das Cup-Out vom Samstag gegen Biel noch nach?
Natürlich ist das eine grosse Enttäuschung, mit der wir sehr selbstkritisch umgehen. Aber was in Biel passiert ist, können wir nicht mehr ändern. Nun stehen in der Meisterrunde noch fünf wichtige Spiele vor uns, darauf müssen wir uns fokussieren.
Wie schwierig ist es, nach so einer Enttäuschung zum Tagesgeschäft überzugehen?
Extrem schwierig, solche Niederlagen können lange in den Köpfen hängen bleiben. Es gibt kein Handbuch, das einem vorgibt, wie man mit Misserfolg in einem Cup-Halbfinal umgehen soll. Jeder muss selbst einen Weg finden, wieder aufzustehen. Als Trainer muss ich der Erste sein, der das tut. Weil ich dem Team ein positives Gefühl vermitteln und ihm Energie geben will.
An Kritik und Häme mangelte es nach der Niederlage gegen Promotion-Ligist Biel nicht. Was macht das mit Ihnen?
In unserem Business ist es immer so: Hast du Erfolg, gibt es Schulterklopfer. Passiert so etwas wie gegen Biel, ist die Schadenfreude gross. Natürlich darf uns so etwas nicht passieren. Aber YB ist nicht das erste Team, das im Cup an einem Unterklassigen gescheitert ist. Nun liegt es an uns, sofort zu reagieren.
Mit etwas Distanz und nach der Analyse: Warum ist YB an Biel gescheitert?
Weil wir die Tore nicht geschossen haben. Wir haben uns minutiös vorbereitet, es gab keine Experimente in der Aufstellung. Der einzige Vorwurf, den ich dem Team machen kann: Wir haben die Führung verpasst und so den Gegner in der Hoffnung gelassen, dass ihm ein Lucky Punch gelingen kann.
Die Dringlichkeit, den Gegner unter Druck zu setzen, kam aber erst nach dem Platzverweis gegen Kastriot Imeri. Zuvor wirkte YB ideenlos.
Nein, das hat nichts damit zu tun. Wir hatten schlicht keinen Platz, der Gegner agierte mit einer Fünferkette, davor mit vier Mann – und das 30 Meter vor dem eigenen Tor. Da gilt es, den Ball schnell laufen zu lassen, geduldig zu spielen und die Chancen zu nutzen. Letzteres ist uns nicht gelungen. Wir hatten auch in der Meisterschaft Mühe gegen Mannschaften, die sehr tief gestanden sind.
Im Podcast «Dritte Halbzeit» sagte Biels Sportkoordinator Oliver Zesiger, YB habe den FC Biel nicht überrascht. Muss Sie das nicht ärgern?
(überlegt) Ich kenne Oli gut und schätze ihn. Er hat das nicht despektierlich gemeint. Und nach so einer Niederlage müssen wir das über uns ergehen lassen.
Nun geht es weiter mit der Meisterrunde. Was erwarten Sie von Ihrem Team am Samstag in Lausanne?
Auch Lausanne hat nach der knappen Niederlage im Cup-Halbfinal gegen Basel eine Enttäuschung zu überwinden. Wir wollen zurück auf die Siegerstrasse.
Als Ziel haben Sie neben dem Cupsieg Platz 2 in der Super League proklamiert. Gilt Letzteres noch?
Ja, das ist das höchste Ziel, das wir aus eigener Kraft erreichen können. Es ist wichtig, dass wir nächste Saison europäisch dabei sind.
Dafür wäre Stabilität von Nöten. Aber es scheint wenig zu brauchen, um YB zu verunsichern. Wie erklären Sie sich das?
Natürlich gab es immer wieder Spiele, in denen uns die Gegner vor Probleme stellten. Aber wir haben es geschafft, in die Top 6 zu kommen, weil wir die Stabilität bis vor ein paar Wochen hinbekommen hatten. Dann verletzten sich mit Joël Monteiro und Ebrima Colley zwei Spieler, die mit Tempo und Wucht unsere Offensive beleben. Hinzu kam die Sperre gegen Mohamed Ali Camara. Um im Flow zu bleiben, sind Verletzungen und Sperren nicht förderlich.
Nach vier Siegen in Serie war YB Anfang April zurück im Meisterrennen. Es folgten ein 1:1 gegen Yverdon und die 0:5-Abreibung in Luzern. Hat Sie dieser Einbruch überrascht?
Habe ich oder hat jemand anderes bei YB vom Meistertitel gesprochen?
Nein.
Demut ist ein guter Begleiter im Fussball. Wenn man so einen Parcours hinter sich hat wie wir, dann braucht es Geduld. Ich habe mich über diese vier Siege extrem gefreut, aber ich wusste, dass es schnell in die andere Richtung gehen kann. Die Gegner liessen in diesen Spielen ein paar Grosschancen aus, unser Goalie hielt Penaltys. Wir waren da nicht so überragend gut, und wir sind jetzt nicht so unglaublich schlecht. Der Unterschied liegt in der Effizienz.
Torgefahr geht bei YB aktuell primär von einem Spieler aus: Christian Fassnacht.
In den letzten Spielen war das so, ja. Trifft Fassnacht, gewinnen wir oft. Trifft er nicht, gewinnen wir nicht. Unsere anderen Offensivspieler treffen im Moment nicht regelmässig, wir sind von wenigen Spielern abhängig. Also ist das Kollektiv gefragt: dass wir aus dem Mittelfeld Tore schiessen, dass wir bei Standards gefährlich sind. Wenn wir gewonnen haben, dann meistens nur mit einem oder zwei Toren Unterschied. Da wären wir wieder bei der fehlenden Effizienz.
Fehlt diesem Team die Klasse?
Uns fehlt ein Gerüst von vier, fünf Spielern in der Offensive, auf das wir uns abstützen können. Das hat nichts mit der Qualität zu tun, sondern mit der Situation, in der wir uns befinden.
Wie meinen Sie das?
YB hat in den letzten Jahren regelmässig abgeliefert, die Spieler wurden gehypt, alles war positiv. Jetzt bekommen sie den Misserfolg von allen Seiten zu spüren. Damit müssen sie erst einmal umgehen können. Die Selbstsicherheit ging verloren, es ist logisch, dass wir die nicht von heute auf morgen zurückerlangen.
Nun ist Basel de facto Meister. Wenn es kein weiteres Fussball-Wunder gibt, holt der FCB das Double. Droht die Gefahr einer Wachablösung?
Ich glaube nicht. Der FC Basel hat letzte Saison verpasst, was wir geschafft haben: sich nach einer schlechten Vorrunde noch für die Top 6 zu qualifizieren. Aber der Club hat anschliessend Korrekturen vorgenommen. Sicher ist der FCB wieder stark. Das tut der Liga gut, das tut auch uns gut, weil es uns motiviert, dorthin zurückzukommen, wo wir in den letzten Jahren waren.
YB wird im Sommer kaum darum herumkommen, nochmals in die Mannschaft zu investieren. Auch, um mit Basel Schritt halten zu können.
Ich konzentriere mich darauf, diese Saison gut zu Ende zu spielen. Die Verantwortlichen sind im Austausch mit den Spielern. Aber es ist noch zu früh, um über die nächste Saison zu reden. Die Vereinsführung wird sicher die richtigen Botschaften senden.
Aber Sie sind der Trainer. Haben Sie den Eindruck, dass es so weitergehen kann?
Korrekturen wird es so oder so geben, es gibt ausgeliehene Spieler, Spieler mit Optionen. Wir versuchen, das Team so stark wie möglich für die neue Saison zu machen. Dafür ist aber massgebend, wie wir die aktuelle abschliessen. Schiesst einer noch ein paar Tore und weckt das Interesse anderer Teams? Qualifizieren wir uns für den Europacup? Es liegt in unseren Händen. https://www.bernerzeitung.ch/yb-nach-de ... 8903737823
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shalako
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Verfasst: Sonntag 4. Mai 2025, 20:16 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 29376
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04.05.2025  Zitat: YB-Trainer Giorgio Contini nach der Lausanne-Schlappe bedient
«Hypen und draufschlagen, das ist nicht meine Sprache»
YB-Trainer Giorgio Contini ist nach dem erneuten Rückschlag restlos bedient. Nach wie vor versucht er, nicht alles schlecht zu sehen. Wie sogar schon gegen Biel. Holt er mit seinem Optimismus sein Team aus dem Tiefschlaf?
Das Cupout gegen Biel zeigt Folgen. Nach dem Tiefschlag im Seeland folgt nun jener im Waadtland. Beide Male wollen die Berner – egal ob Trainer oder VR Sport – keine unprofessionelle Herangehensweise der Profis an diese Spiele ausgemacht haben. Und Trainer Giorgio Contini wehrt sich sogar gegen das Wort «Rückschritt.»
«Ich mag diese Schlagzeilen nicht. Hypen und danach draufschlagen, das ist definitiv nicht meine Sprache. Es geht aber auch nicht ums Schönreden, das wird sonst wieder thematisiert. Also rede ich nichts schön. Es ist schlecht», sagt er deshalb. Fügt aber hinzu: «… dass wir nicht gewonnen haben. Es war ja nicht sehr vieles falsch.»
Continis Exkurs in die Fussball-Philosophie
Als schon mal nicht grundsätzlich schlecht. Was fehlte denn? «Ein bisschen böse sein bei den stehenden Bällen. Da waren wir zu lieb.» YB kassiert ein Tor auf Corner und eines auf eine Freistoss-Flanke, jeweils kurz vor und kurz nach der Pause. Das muss doch einen Trainer auf die Palme bringen? Das darf doch nicht sein? «Und doch passiert es. In der Champions League fällt in beiden Topspielen nach einer Minute ein Tor. Auch das darf nicht sein. Und doch passiert es. Fussball ist doch deswegen auch schön, dass man ganz viel interpretieren kann, ganz viel erklären kann. Und doch hat man dann oft keine Erklärung.» Kleine Exkurse in die Philosophie mögen viel Wahres an sich haben, auch derjenige von Contini. Alleine: Sie helfen diesem Team nicht, das einen derart fragilen Eindruck macht.
Selbst das Minimalziel ist nicht gesichert
Der Vorsprung auf Platz sechs, der in keinem Fall berechtigt europäisch zu spielen, beträgt derzeit vier Punkte. Sollte Lugano heute punkten, gar nur noch drei. Es droht also das Worst-Case-Szenario, dass YB nicht nur das neue Ziel für den Rest dieser Saison (Platz zwei) verpasst, sondern auch das minimalste aller Minimalziele. Nämlich europäisch zu werden. Sollte Basel gegen Biel Cupsieger werden, reicht da Platz fünf. Doch nicht mal der ist gesichert. «Daran denke ich definitiv nicht, dazu bin ich zu optimistisch», sagt Contini. «Ich sehe ja, wie die Mannschaft unter der Woche unterwegs ist. Es braucht Detailarbeit und den Willen sowie den Ehrgeiz, das Bisschen, das nicht geht, besser zu machen.»
Benito und Monteiro vor Comebacks
Dass YB defensiv wieder labil geworden ist – zehn Gegentore aus den letzten vier Spielen –, nachdem man Anfang Jahr derart stabil gestanden war, führt Contini auf die vielen Absenzen zurück. «Das soll keine Ausrede sein. Aber Stabilität erreicht man durch Kontinuität. Die hatten wir zuletzt weder in der Offensive mit den Ausfällen von Colley und Monteiro, noch defensiv, weil wir die Innenverteidigung immer wieder ändern mussten.» Weshalb Contini froh ist, dass Colley zurück ist. Dass Captain Loris Benito bereits wieder auf der Bank sitzt. Und dass Monteiro grosse Fortschritte macht. «Ich hoffe, dass Loris bald wieder beginnen kann. Wir wollten jetzt noch nichts riskieren, aber nächsten Sonntag sollte er so weit sein.» Und auch Monteiro hat wieder mit dem Team trainiert. «Wenn es mit den Fortschritten so weitergeht, ist ein Einsatz in dieser Saison noch denkbar. Es hätte ja fast schon für das Lausanne-Spiel gereicht.»
Good News. Davon gibts derzeit nicht viele bei Gelbschwarz. https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 36942.html
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