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Forum ybfans.chTreffpunkt der Fans des BSC Young Boys |
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shalako
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Verfasst: Donnerstag 16. Januar 2025, 23:40 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 29376
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16.01.2025  Zitat: «Kein Bauch-Entscheid»:
Goalie-Knall in Bern: Keller löst von Ballmoos im YB-Tor ab
Marvin Keller ist ab sofort die neue Nummer 1 im YB-Tor. Dies bestätigt Trainer Giorgio Contini am Donnerstag offiziell.
Darum gehts
- Marvin Keller ist die neue Nummer 1 im Tor der Young Boys. - Trainer Giorgio Contini entschied sich nach gründlicher Analyse für Keller. - David von Ballmoos wird von Keller als Stammtorhüter abgelöst. - Keller überzeugte bereits zu Beginn der Saison.
YB startet nicht nur mit einem neuen Trainer in die Rückrunde, sondern auch mit einer neuen Nummer 1 im Tor. Was zu Beginn der Saison schon öfters spekuliert wurde, ist nun Tatsache. Marvin Keller löst David von Ballmoos als Stammgoalie im Berner Kasten ab.
«Ich habe heute Morgen mit den Goalies geredet. Es ist definitiv so, dass Marvin Keller die Nummer 1 sein wird», bestätigte der neue Berner Trainer Giorgio Contini an der Pressekonferenz zum Start in die zweite Saisonhälfte.
Giorgio Contini: «War mein persönlicher Entscheid»
Der Entscheid sei durchdacht. «Ich nahm mir die Zeit, alle Positionen zu durchleuchten», so Contini. Es habe verschiedene Parameter gegeben, die bei diesem Thema zu berücksichtigen waren. «Die Person, aber auch die Entwicklung. Es sprach vieles für Marvin.» Es sei kein Bauch-Entscheid, sondern ein analytischer.
«Es war ein Entscheid von mir persönlich und vom technischen Staff, unterstrich Contini, als ihn 20 Minuten dazu befragte. Ein allfälliger Wiederverkaufswert von Keller sei nicht im Fokus gestanden, die sportliche Führung von YB habe Contini beim Goaliewechsel nicht reingeredet.
David von Ballmoos: So nahm es die YB-Legende auf
«Wer Dävu kennt, weiss, dass ihn so etwas enttäuscht. Er hat aber ein grosses Herzblut für den Verein und weiss, was YB bedeutet», antwortete der neue YB-Trainer auf die Frage, wie von Ballmoos die Degradierung aufgefasst habe. Nun gelte es für die Club-Legende seine Rolle als Ersatzmann für Keller zu akzeptieren und Gas im Training zu geben.
Keller kehrte nach einer starken Saison bei Winterthur im Sommer zurück zu den Young Boys. Schon dort wurden Diskussionen um die Nummer 1 laut. Der 22-Jährige kam unter Patrick Rahmen immer mal wieder zum Einsatz und zeigte gute Leistungen. So auch im entscheidenden Champions-League-Playoffspiel gegen Galatasaray Istanbul.
Dank mehreren guten Spielen erhob der Zürcher definitiv Anspruch auf die Nummer 1. Interimscoach Joël Magnin hielt an Clublegende von Ballmoos fest. Mit Giorgio Contini weht nun ein neuer Wind beim aktuellen Schweizer Meister – auch auf der Goalie-Position. https://www.20min.ch/story/rueckrundens ... -103259705
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shalako
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Verfasst: Donnerstag 16. Januar 2025, 23:41 |
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16.01.2025  Zitat: Von Ballmoos degradiert
Contini macht Keller zur Nummer 1 bei YB: «Kein Bauchentscheid»
Marvin Keller wird bei YB die Nummer 1 im Tor. Trainer Giorgio Contini zieht den 22-Jährigen dem langjährigen Goalie David von Ballmoos vor.
Die Young Boys kommen mit einer neuen Nummer 1 im Tor aus der Winterpause. Wie der neue Trainer Giorgio Contini während einer Medienkonferenz in Bern verriet, wird der Meister künftig mit Marvin Keller anstelle von David von Ballmoos im Tor spielen.
Bei so einem Entscheid flössen sowohl fussballerische, als auch menschliche Faktoren ein, sagte Contini. Zusätzlich sei auch die Entwicklungsfähigkeit eine wichtige Komponente, die ebenfalls für den 22-jährigen Zürcher und gegen den 30-jährigen Emmentaler gesprochen habe. «Es war kein Bauchentscheid, sondern einer, der in einem analytischen Prozess über längere Zeit gereift ist und den wir im Staff mit voller Überzeugung gefällt haben.»
Die Young Boys starten am Samstag mit einem Heimspiel gegen Schlusslicht Winterthur in die zweite Saisonhälfte der Super League. Sie liegen mit acht Punkten Rückstand auf Leader Lugano im 9. Rang. https://www.bluewin.ch/de/sport/super-l ... 22969.html
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shalako
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Verfasst: Freitag 17. Januar 2025, 14:32 |
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16.01.2025  Zitat: Marvin Keller wieder Goalie Nummer 1 bei YB
Auf die Rückrunde hin erhält Marvin Keller von Chefcoach Giorgio Contini das Vertrauen zwischen den Pfosten. Damit herrscht unter Contini frischer Wind in den Reihen von YB, um in der zweiten Saisonhälfte wieder auf Kurs zu kommen. https://www.telebaern.tv/telebaern-news ... -159808762
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shalako
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Verfasst: Donnerstag 23. Januar 2025, 23:10 |
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23.01.2025  Zitat: YB: Keller hält (fast) alles, nur Einwürfe muss er noch üben
Goalie Marvin Keller wächst gegen Celtic über sich hinaus und hält YB lange im Spiel. In der Nachspielzeit sorgt er mit einem kuriosen Einwurf für Lacher.
Das Wichtigste in Kürze
- Goalie Marvin Keller ist gegen Celtic mit Abstand bester YB-Spieler. - Der junge Keeper wird in Glasgow sogar als «Player of the Game» ausgezeichnet. - In der Schlussphase der Partie unterläuft ihm ein ungewöhnlicher Fauxpas.
86 Minuten lang verzweifeln die Angreifer von Celtic Glasgow an YB-Keeper Marvin Keller.
Der 22-Jährige, welcher im Winter von Neo-Coach Contini zur Nummer eins gemacht wurde, hält einfach alles. Im ersten Durchgang pariert er sogar einen Penalty. Foul-Einwurf sorgt für Lacher
Passend dazu ist es schliesslich ein Spieler aus den eigenen Reihen, welcher Keller bezwingt. Verteidiger Benito lenkt einen Abpraller unglücklich ins eigene Tor ab und besiegelt die nächste YB-Niederlage in der Königsklasse.
In der fünfminütigen Nachspielzeit werfen die Berner noch einmal alles nach vorne. Dabei sorgt Goalie Keller für einen Lacher (Video oben).
Ein Befreiungsschlag von Celtic kullert in der Hälfte von YB ins Aus. Marvin Keller will das Spiel schnell machen und holt sich den Ball.
Nur: Einwürfe gehören nicht unbedingt zu den Kernaufgaben eines Torhüters. Das sehen die Fans auch bei der Ausführung von Keller.
Dem Schiedsrichter bleibt nichts anderes übrig, als abzupfeifen – Foul-Einwurf!
Die TV-Kameras fangen in der Folge YB-Trainer Contini ein. Dieser schlägt die Hände vor sein Gesicht, er kann es nicht glauben.
Celtic kommt dadurch wieder in Ballbesitz und gewinnt wichtige Sekunden. Am Ende bringen die Schotten den knappen Vorsprung über die Zeit.
Keeper Marvin Keller wird nach Abpfiff trotz Fauxpas zum besten Spieler der Partie gewählt. Er hat auf der Insel definitiv einen starken Eindruck hinterlassen.
Nur Einwürfe muss der Schlussmann von YB noch etwas üben ... https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-ke ... n-66897792
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shalako
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Verfasst: Donnerstag 23. Januar 2025, 23:20 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 29376
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23.01.2025  Zitat: Marvin Keller erzählt die Geschichte des gehaltenen Elfers
Player of the Match ohne Freude
YB-Goalie Marvin Keller wird trotz der Niederlage bei Celtic von der Uefa zum Player of the Match gewählt. Getröstet hat ihn das nicht. Aber es wird seinen Marktwert in die Höhe schiessen lassen.
Nein, die Trophäe hat Marvin Keller (22) nicht mitgebracht zum Interview. Die Trophäe für den besten Spieler des Matches, den Player of the Match. «Grosse Goalie-Vorführung. Machte mehrere Saves (sieben) inklusive jenen beim Penalty. Dann noch dieser Big Save kurz vor Schluss, der unglücklich von einem Mitspieler zum entscheidenden Tor abgelenkt wird.» Dies die Laudatio der Uefa.
Damit ist viel gesagt. Vom Himmel in die Hölle. Ein echt grosser Match. Und dann als Verlierer vom Technik-Panel der Uefa zum besten Spieler gewählt. Passiert nicht jeden Tag. Aber darf man da überhaupt gratulieren? Wir tun es, auch in Anbetracht dessen, dass der Junge nach wie vor erst 22 ist. «Danke», sagt er artig. «Aber es ist ein schwacher Trost, weil wir in erster Linie mal sehr enttäuscht sind, denn es wäre verdient gewesen, etwas mitzunehmen.» Hätte, hätte, Fahrradkette. Am Ende kassiert YB dieses dämliche Tor eben doch noch.
Penalty wegen akribischer Vorbereitung gehalten
Keller überragend. Fast hätte es dank ihm gereicht in einem Stadion, in dem letztmals ein Gegner Ende 2023 gewann und in dieser Saison gar keiner. Nur zwei holten ein Remis. Also hat Trainer Giorgio Contini (51) alles richtig gemacht, Keller zur neuen Nummer eins zu machen? Der Zürcher muss lachen. «Ich versuche der Mannschaft zu helfen, was mir über weite Strecken gelungen ist, weshalb ich über meine persönliche Leistung viel Freude verspüre.»
Und dann ist da noch der Penalty von Arne Engels (21), dem belgischen Elfmetermonster: Sieben mal angetreten diese Saison. Sieben verwandelt. Bis zum achten, fatalen Schuss. Jenem gegen Keller, der übrigens alles andere als ein Penaltykiller ist. Er hat in seiner Profikarriere erst vier Elfer gehalten. Zwei davon noch in der Challenge League. Und wettbewerbsübergreifend 24 Mal blieb der Schütze gegen den gebürtigen Londoner Sieger. Ausbaufähig!
Intuition? Wissen? «Mit dem Goalietrainer analysieren wir das immer. Aber am Ende ist doch immer ein bisschen Bauchgefühl dabei.» Ja was nun? Intuition oder Wissen? Keller, nun ganz klar: «Ich wusste, wohin er schiesst …»
Der bittere Epilog
Und dann ist da dieser ganz bittere Epilog mit diesem Eigentor des Captains. Keller versuchte Loris Benito (33) nach dem Spiel aufzumuntern. Doch der Captain war derart in seinem Tunnel und im Loch, dass er das nicht mal wahrnahm. Jedenfalls unmittelbar nach dem Spiel.
Immerhin konnte Contini die Früchte seiner Goalie-Rochade – Klublegende David von Ballmoos (30) raus, Keller rein – ein erstes Mal ernten. «Das ist vielleicht anhand des gehaltenen Penaltys ein bisschen gehypt», so der Coach. «Aber Marvin hat einen sehr guten Match gemacht. Es ist sehr erfreulich für ihn, dass er das abrufen konnte.»
Bei 3,5 Millionen schätzt Transfermarkt den aktuellen Wert von Keller. Seit er zurück ist bei YB, hat er nur um eine Million zugelegt. Wetten, dass der Wert nur schon nach diesem Spiel in die Höhe schiessen wird? https://www.blick.ch/sport/fussball/cha ... 20103.html
_________________ For Ever
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Hauptstadt
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Verfasst: Freitag 24. Januar 2025, 00:38 |
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Registriert: Donnerstag 6. Mai 2004, 14:28 Beiträge: 6742
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shalako
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Verfasst: Sonntag 26. Januar 2025, 01:35 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 29376
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shalako
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Verfasst: Sonntag 16. Februar 2025, 23:19 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 29376
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16.02.2025  Zitat: YB unterliegt Winti – Keller: «Muss ich auf meine Kappe nehmen»
Nach drei Siegen in Serie muss YB als Verlierer vom Platz. Joker Di Giusto schiesst Winterthur zum Heimsieg. Keeper Keller sieht beim Gegentor nicht gut aus.
Das Wichtigste in Kürze
- YB kassiert in Winterthur eine verdiente Niederlage. - Durch das 0:1 verpasst die Contini-Elf den Sprung in die Top 6. - Goalie Marvin Keller gibt beim Gegentor eine unglückliche Figur ab.
Die Serie von drei Siegen in Folge ist vorbei: YB verliert auswärts auf der Schützenwiese mit 0:1. Bereits beim letzten Duell vor einem Monat blieben die Berner gegen denselben Gegner ohne Tor.
In der ersten Halbzeit fallen auf der schwer bespielbaren Schützenwiese keine Tore. Einem Treffer deutlich näher sind aber die Gastgeber.
Die beiden grössten Chancen vor der Pause lässt Christian Gomis liegen. Einmal scheitert er alleine vor Keller am stark reagierenden YB-Goalie, dann trifft er aus kurzer Distanz den Ball nicht optimal.
Bei den Berner ist von der Zielstrebigkeit der letzten Spiele wenig zu sehen. Die Contini-Elf bekundet mit den defensiv eingestellten Winterthurern ihre liebe Mühe.
Auch nach dem Seitenwechsel setzt sich Gomis wieder in Szene. Im Laufduell lässt der Senegalese Benito alt aussehen, trifft aber aus spitzem Winkel nur den Pfosten.
Auch in der Folge liefern sich die beiden Teams einen offenen Schlagabtausch. Auf Seiten von YB kommt der eingewechselt Blum einem Tor am nächsten, er trifft mit einem Weitschuss nur den Pfosten.
Keller-Bock führt zu Niederlage
In der 84. Minute werden die Berner dann doch für ihren schlechten Auftritt bestraft. Der kurz zuvor eingewechselt Matteo Di Giusto bringt den Tabellenletzten mit einem schönen Weitschuss in Führung.
YB-Keeper Keller macht dabei keine gute Figur (Video oben).
Im SRF-Interview nach der Partie sagt er: «Den muss ich auf meine Kappe nehmen, das ist klar. Es tut mir leid für die Mannschaft.»
Allerdings habe YB auch sonst zu wenig gemacht für den Sieg. «Darum sind wir sicher enttäuscht», so Keller.
In der vierminütigen Nachspielzeit fällt kein weiteres Tor. Und so feiert Winterthur den ersten Liga-Sieg seit dem 9. November!
Das freut auch den gesperrten Trainer Uli Forte, der die Partie von der Tribüne aus verfolgt (Video unten).
Für YB geht es kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen Lugano weiter. Winterthur trifft am selben Tag auswärts auf Servette. https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-un ... n-66914480
_________________ For Ever
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shalako
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Verfasst: Sonntag 13. April 2025, 19:59 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 29376
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13.04.2025  Zitat: Die neue Nummer 1 in Bern
Marvin Keller über die YB-Resultate, Konkurrent Von Ballmoos und die Nati
Marvin Keller hat sich im Tor von YB als neue Nummer 1 etabliert. Der junge Torhüter beeindruckt mit starken Leistungen und selbstbewussten Auftritten. Im exklusiven Interview spricht er über seine Entwicklung und Zukunftspläne.
In einer verrückten Achterbahnsaison gehört er zu den grossen Gewinnern bei YB: die neue Nummer 1 im Tor, Marvin Keller (22). Mit überragenden Paraden, starkem Spiel mit dem Ball am Fuss und ungewohnt klaren sowie selbstbewussten Interviews nach den Spielen entzückt der 22-Jährige Fans und Experten im Schweizer Fussball. Blick trifft Keller zu seinem ersten grossen Interview als Berner Stammgoalie.
Marvin Keller, Sie lesen gerne Bücher. Aktuell etwas darüber, wie man das Unmögliche noch möglich macht und Meister wird? Marvin Keller: Nein, da muss ich Sie enttäuschen. Ich habe aktuell eine kleine Flaute beim Lesen von Büchern. Zuletzt habe ich «Ego is the Enemy» angefangen – es geht darum, dass das eigene Ego das grösste Hindernis im persönlichen und beruflichen Leben sein kann.
Gut um die Meisterfrage gedribbelt. Anders gefragt: Wie kann diese YB-Saison trotzdem noch mit einem guten Gefühl enden? Wenn wir die ganze Saison betrachten, ist die jetzige Konstellation schon mal etwas Gutes. Es wäre vermessen, wenn wir zum jetzigen Zeitpunkt auch noch von Titeln sprechen würden.
Aber es ist dennoch möglich – in der Liga wie auch im Cup. Das ist so. Wir haben uns zurück ins Rennen gekämpft, und natürlich wollen wir jetzt oben angreifen. In dieser Liga kann jeder gegen jeden gewinnen, aber auch jeder gegen jeden verlieren.
So kann man sich das auch schönreden, dass es im Kampf um die Tabellenspitze zuletzt nur ein Remis gegen Yverdon gab? Logisch haben wir den Anspruch, solche Spiele zu gewinnen. Nach vier Siegen in Folge hat uns das sehr geärgert, aber wir dürfen uns davon jetzt nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Defensiv ist YB plötzlich sehr solid. In der Hinrunde kam es teilweise zu slapstickartigen Toren und Komplettausfällen in der Verteidigung. Was ist anders? Das gehört zu den Mysterien unseres Herbstes. Qualität war schon in der Vorrunde vorhanden. Ich glaube auch nicht, dass wir damals aufgrund der Abwärtsspirale an unseren Qualitäten gezweifelt haben. Im Fussball ist es wirklich so: Wenn es mal schlecht läuft, ist es schwierig, wieder herauszukommen. Dann kommt es zu Szenen, die wir uns alle nicht erklären können. Umgekehrt ist es genauso, wenn man mal in den Flow kommt.
Sie sind im letzten Sommer gemeinsam mit Patrick Rahmen von Winterthur gekommen. Waren Sie überrascht, wie schnell sein YB-Engagement wieder zu Ende war? Ja, ich dachte, dass das ein sehr guter Match sein kann. Es tut mir leid für ihn, wie es gelaufen ist. Bis heute ist es schwierig für mich, zu erklären, was im Herbst passiert ist. Ich habe auch überhaupt nicht das Gefühl, dass es an ihm lag. Ich halte viel von ihm als Mensch und Trainer – wir werden ihn sicher bald wieder in einer Form erfolgreich sehen.
Was macht Giorgio Contini besser als Patrick Rahmen? Wir sind nun taktisch anders eingestellt. Wir spielen viel mit dem Ball von hinten heraus – was mir sehr liegt. Giorgio zeichnet sicher aus, dass er den Spagat zwischen kollegialem Austausch und Autorität gut schafft.
In der Jahrestabelle 2025 ist YB jetzt ganz weit vorne. Was ist in den letzten Monaten passiert? In der Wintervorbereitung ist mit dem neuen Trainer ein positiver Ruck durch die Mannschaft gegangen. Wir haben einen klaren Plan, wie wir spielen wollen, und die Entwicklung ist sehr positiv – auch wenn wir noch immer Ausreisser nach unten haben.
Seit Sie die Nummer 1 im YB-Tor sind, geht es ebenfalls bergauf. Zufall? Schwierige Frage. Wir haben uns gemeinsam als Team gut entwickelt, würde ich sagen.
Wie war es, als Giorgio Contini Ihnen vor dem Rückrundenstart gesagt hat, dass Sie die Nummer 1 im Tor sind? Es gab innerhalb der Vorbereitung wenige Gespräche, daher bin ich nicht davon ausgegangen, dass es so kommt. Umso glücklicher war ich über diese Entscheidung und vor allem über die Art und Weise, wie der Trainer es mir erläutert hat.
Schon im schwierigen Herbst gab es Highlights für Sie: Was geht einem durch den Kopf, wenn man erfährt, dass man in der Champions League gegen Barcelona in der Startelf steht? Ich habe mich riesig gefreut. Mein erstes Spiel auf dem höchsten Level überhaupt – und gleich gegen Barcelona. Das ist ein Bubentraum, der in Erfüllung ging.
Danach ging es wieder auf die Bank. Im Herbst war es ein schwer durchschaubares Hin und Her auf der Goalie-Position. Wie war das für Sie? Ich kam von meiner ersten Super-League-Saison bei Winterthur zurück. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mit viel Geduld in die neue Saison gestartet bin. Ich wollte natürlich spielen. Als junger Goalie musst du Vertrauen spüren.
«Ich kenne Nati-Goalietrainer Patrick Foletti, seit ich zehn Jahre alt bin» Marvin Keller über seine mögliche Zukunft in der Nationalmannschaft
Das Vertrauen, dass man auch mal einen Fehler machen darf und nicht gleich aus der Startelf fliegt? (Lacht.) Nein, nein. Wir sind hier bei den Young Boys. Keiner hat einen Freifahrtschein, und es gilt das Leistungsprinzip. Ich muss jedes Wochenende liefern, ansonsten ist David von Ballmoos bereit.
Wie ist das Verhältnis zu David von Ballmoos? Er ist im Klub eine grosse Figur, die Sie verdrängt haben. Spüren Sie das? Wir sind Konkurrenten um diese Position, ja. Aber ich möchte betonen, dass mein Verhältnis zu ihm sehr gut ist. Sein Umgang mit mir, als er die Nummer 1 war, wie auch jetzt, war immer ausgezeichnet. Er ist ein absoluter Teamplayer und top Mensch.
Wie gehen Sie mit dem jetzigen Hype um? Vom Herausforderer bei YB zum besten Goalie der Liga ging es schnell in der öffentlichen Wahrnehmung. Sagt man das wirklich? Das ehrt mich natürlich, aber ich sehe es anders. Ich spiele gerade mal drei Monate regelmässig bei YB. Es gibt noch sehr vieles, das ich für meine weitere Entwicklung lernen kann und muss. Ich fühle, wie ich von Match zu Match reifer und besser werde.
Sie stapeln tief. Sie werden schon mit Yann Sommer verglichen. Auch das ist ein wunderschönes Kompliment – auch wenn Roman Bürki für mich als GC-Junior damals noch der grössere Held war (lacht). Nein, im Ernst: Yann ist der beste Torhüter, den die Schweiz vermutlich je hatte. Er war immer ein Vorbild für mich. Ich bin noch weit weg von solchen Vergleichen. Wenn ich nur annähernd erreiche, was er geschafft hat, wäre ich sehr glücklich.
Wie viel zusätzlicher Aufwand steckt in Ihrer Entwicklung? Sehr viel. Ich bin extrem ehrgeizig und will immer gewinnen. Dieser Einstellung ordne ich alles unter. Seit ich im Profifussball zum Thema wurde, arbeite ich viel auch ausserhalb des Klubs an mir – sei es im athletischen Bereich oder im mentalen. Regeneration, Erholung, Lifestyle – alles habe ich für meine Ziele angepasst.
Es ist kein Geheimnis, dass Sie mit Ihrem Ehrgeiz irgendwann einmal in einer internationalen Liga spielen möchten. Sie haben zu einer deutschen Berateragentur gewechselt. Könnte dieser Schritt schon bald kommen? Darüber mache ich mir keinerlei Gedanken. Ich habe mit Winterthur meine erste Saison in der Super League machen können, dafür bin ich sehr dankbar. Jetzt kann ich mich beim erfolgreichsten Schweizer Klub der letzten Jahre weiterentwickeln. Über das Ausland können wir in Zukunft sicher mal sprechen. Es ist ein Ziel in meinem Leben, aber aktuell gibts nur YB.
Wenn Ihr Ziel eine internationale Karriere ist, haben Sie aber sicher auch Ziele in der Nationalmannschaft, oder? Natürlich ist es mein Anspruch, wenn ich weiterhin hart arbeite, in meiner Karriere auch mal eine Rolle in der Schweizer Nationalmannschaft zu spielen.
Und wie sieht der Austausch mit den Nati-Verantwortlichen aus? Ich kenne Nati-Goalietrainer Patrick Foletti, seit ich zehn Jahre alt bin, aus gemeinsamen GC-Zeiten. Wir haben einen guten Austausch.
Murat Yakin sagte uns, dass er Sie im Juni für die Testspiele in den USA sicher mitnehmen wird. Das habe ich auch vernommen. Wenn das so sein wird, freue ich mich natürlich sehr. Aber darüber können wir gerne sprechen, wenn der Moment gekommen ist.
Marvin Keller persönlich
Marvin Keller wird am 3. Juli 2002 in London geboren, da sein Vater zum damaligen Zeitpunkt in der englischen Hauptstadt arbeitet. Er wächst im Raum Zürich auf und schliesst sich in jungen Jahren den Grasshoppers an. Nach der U21 wechselt Keller nicht ins GC-Tor, sondern im Sommer 2021 nach Wil, wo er sich als Stammgoalie durchsetzt. Nach 1,5 Jahren und 52 Pflichtspielen zieht YB bei Keller eine Vertragsoption und holt ihn im Februar 2023 nach Bern. Für Spielpraxis leihen ihn die Berner im darauffolgenden Sommer für eine Saison nach Winterthur aus. In der Nationalmannschaft hat Keller bisher drei Spiele für die U17 und sieben Spiele für die U21 auf dem Konto. https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 78077.html
_________________ For Ever
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shalako
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Verfasst: Donnerstag 15. Mai 2025, 00:07 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 29376
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14.05.2025  Zitat: YB-Goalie Marvin Keller sagt vor dem Spiel gegen den FCL: «Ich habe viel Respekt davor, wie in Luzern gearbeitet wird»
Vor einem Monat kassierten die Berner Young Boys gegen den FC Luzern eine 0:5-Niederlage. Am Donnerstagabend (20.30 Uhr) könnte sich YB zuhause revanchieren. Zu den raren Lichtblicken in dieser Saison gehört Torhüter Marvin Keller.
YB spielt die vermutlich enttäuschendste Saison, seit der Klub 2018 zum Ligaprimus aufstieg und unter dem heutigen Monaco-Coach Adi Hütter dafür sorgte, dass die Wortkreation «veryoungboysen» umständlich aus den Lexika dieser Welt gestrichen wird. Dritter sind die Berner nur, die Mannschaft verlor in der Champions League sämtliche Partien und scheiterte im Cup-Halbfinal am Amateurklub Biel. Selbstredend hat diese YB-Saison viele Verlierer produziert, darunter der praktisch ausser Rang und Traktanden gefallene einstige Millionentransfer Kastriot Imeri. Und mit Abstrichen auch der ehemalige FCL-Profi Filip Ugrinic, der trotz seinen unbestrittenen Qualitäten oft glücklos agiert. Ugrinic, 26, lässt über die YB-Medienabteilung ausrichten, dass er sich derzeit lieber nicht öffentlich äussere.
Das tut dafür einer der wenigen Gewinner im YB-Kollektiv: Marvin Keller. Der 23-jährige Torhüter ist die Entdeckung der Saison – dank ihm und dem zwei Jahre jüngeren FCL-Goalie Pascal Loretz muss man sich um die Schweizer Torhütergilde keine Sorgen mehr machen. Beide stehen an der Schwelle zum Nationalteam; es heisst, dass Murat Yakin Keller im Juni für die USA-Reise nominieren wird.
Roman Bürki als Vorbild
Weil Keller in London geboren wurde, könnte er auch den englischen Pass beantragen, er hat es aber nie getan. Sein Vater ist Banker und arbeitete jahrelang in der Finanzmetropole; als Marvin drei Jahre alt war, ging es zurück in die Schweiz. Wo er mit 6 eher zufällig Goalie wurde: Nachdem der Vater ihm ein paar Torwarthandschuhe kaufte, hechtete er erst durchs Wohnzimmer und schloss sich bald darauf dem GC-Nachwuchs an, wo er Roman Bürki nacheiferte. Seither geht es in der Karriere flott voran.
In der Super League brillierte Keller schon 2023/24 auf Leihbasis im FC Winterthur. Und doch ist die Entwicklung zum Nationalgoalie keine Selbstverständlichkeit: Bei YB begann er die Saison als Nummer 2 hinter dem arrivierten David von Ballmoos. Sein Status veränderte sich erst, als der ehemalige FCL-Assistenzcoach Giorgio Contini als Cheftrainer installiert wurde – er rief Keller im Januar zur Nummer 1 aus. Ohne diese Entwicklung wäre Keller möglicherweise weitergezogen. Im November wechselte er den Berater und wird seither von Volker Struth vertreten, einem deutschen Agenten mit prominentem Portfolio, das unter anderem Julian Nagelsmann, Timo Werner (Tottenham) und Niklas Süle (Dortmund) umfasst.
Wenn man Keller fragt, wie schwierig es war, das Reservistendasein zu akzeptieren, erhält man diese Antwort: «Ich bin jung und brauche Spielpraxis. Das habe ich intern auch deponiert. Weil ich an meine Qualitäten glaube. Aber ich war nie nahe an einem Wechsel. Ich wollte mich unbedingt bei YB durchsetzen.»
Der Respekt vor dem FCL
Das ist längst gelungen. Und bereits fragt es sich, wie lange Keller noch in der Super League spielt; ob es nicht bereits Zeit ist für den nächsten Schritt. Er sagt: «Ich spiele bei YB seit knapp vier Monaten regelmässig. Da wäre es völlig vermessen, jetzt an etwas anderes zu denken. Natürlich will ich irgendwann ins Ausland. Aber der Fokus liegt voll bei YB, für meine Entwicklung ist die Super League optimal.»
Die nächste Bewährungsprobe ist am Donnerstag im Wankdorf der FCL, mit dem YB nach dem 0:5-Debakel vor Monatsfrist noch eine Rechnung offen hat. Keller sagt: «Ich habe viel Respekt davor, wie in Luzern gearbeitet wird. Es ist eine hungrige Mannschaft, die einen engagierten, coolen Fussball spielt. Und in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch ein bisschen unterschätzt wird. Dabei ist der Top-6-Platz hochverdient.»
Es ist das nächste Sechs-Punkte-Spiel im Ringen um die europäischen Plätze – vor allem Rang 3 ist hochattraktiv, weil er im Fall eines Basler Cup-Triumphes zumindest das Erreichen der Gruppenphase in der Conference League garantiert. Trotz allen Enttäuschungen der letzten Wochen wähnt Keller YB für den Schlussspurt auf dem richtigen Weg, er sagt: «Die ganze Saison war eine Achterbahnfahrt. Wir haben viel Qualität, aber die Konstanz hat gefehlt. Seit dem Trainerwechsel haben wir uns defensiv stabilisiert und zeigten auch immer wieder sehr gute Spiele. Man darf nicht vergessen, dass wir unter anderem in Basel und Genf gewonnen haben.»
Inklusive Cup hat YB von den letzten sechs Partien allerdings nur eine siegreich gestaltet. Es ist eine schaurige Bilanz gemessen an den Möglichkeiten dieses Klubs. Sie würde sich fraglos vorteilhafter gestalten, hätten der Rest des Kaders sein Potenzial vergleichbar effektiv ausgenutzt wie Marvin Keller. https://www.luzernerzeitung.ch/sport/fc ... ld.2771215
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