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Von Ballmoos vs. Racioppi

«Einer von beiden muss im Winter gehen» – Zwei Nummer-1-Goalies bei YB

In Bern sorgt das Goalie-Duell zwischen David von Ballmoos und Anthony Racioppi für Gesprächsstoff. Während die YB-Verantwortlichen die Sache herunterspielen, sieht blue Sport Experte Timm Klose viel Zündstoff.

In der verletzungsbedingten Abwesenheit von David von Ballmoos vermochte Anthony Racioppi zu Beginn im YB-Tor zu überzeugen. Der 24-Jährige wurde im Herbst gar erstmals zur A-Nati berufen. David von Ballmoos, die langjährige Nummer 1 in Bern, musste sich mit der Rolle als Ersatz-Torhüter anfreunden. Einzig im Cup durfte der fünffache Schweizer Meister auflaufen.

Dem 24-jährigen Racioppi, der bei Olympique Lyon ausgebildet und von YB im Januar 2022 von Dijon verpflichtet wurde, schien die Zukunft zu gehören. Doch in den letzten Spielen schwächelte Racioppi, der mehrmals mit dem Ball am Fuss zu viel Risiko nahm und so den Gegner zu hochkarätigen Chancen einlud – was etwa jüngst beim Liga-Spitzenspiel gegen den FC Zürich die Niederlage einleitete.

In Bern wird der Leistungsgedanke speziell hochgehalten. Und so setzte Trainer Raphael Wicky nun auch im Heimspiel gegen St.Gallen auf David von Ballmoos, wie schon unter der Woche gegen Stade-Luasanne Ouchy.

«Beide Torhüter haben grosse Qualität», erläutert Wicky den Entscheid und führt aus: «Von Ballmoos kann der Mannschaft momentan sehr viel geben.» Eine definitive Rückkehr zur alten Hackordnung sei das aber nicht, so der 46-Jährige. Man werde das Ganze jeweils neu beurteilen.

Sportchef Steve von Bergen meint zur Situation bei den Goalies: «Konkurrenz ist sehr gesund». Ob man auch mit einer solchen Konstellation in die Rückrunde starten will, liess der Romand offen.

Heikles Goalie-Duell

Für blue Sport Experte Timm Klose ist hingegen klar, dass man mit «zwei Nummern 1» im Verein nicht lange weitermachen kann. «Sie haben beide die Qualität, um Stamm-Goalie zu sein», betont der ehemalige Internationale und erläutert: «Das birgt Zündstoff – du kreierst damit Reibung im Klub und hast keine Ruhe». Für ihn ist klar: «Einer von beiden muss im Winter gehen.»

Am Ende sei es aus Klubsicht primär eine Frage des Marktwerts, findet Klose: «Willst du Geld machen, musst du auf den Jüngeren setzen.»
Für den 28-jährigen David von Ballmoos, der aus dem eigenen Nachwuchs der Berner stammt und seit einer zweijährigen Leihe zu Winterthur ab 2017 bei seinem Stammklub spielte, wäre es wohl auch die letzte Chance, ins Ausland zu gehen. Viel Geld würde man aber für den Routinier nicht mehr kriegen. Und wenn man Racioppi zu früh schickt, erhält YB auch nicht viel», analysiert Klose. Er betont: «Man muss eine Lösung finden.»

Entscheidung im YB-Tor gefallenVon Ballmoos wieder die Nummer 1 – und Amenda muss sich gedulden

Trainer Raphael Wicky ernennt früher als erwartet seinen Stammgoalie. In der Transfer-Causa Aurèle Amenda zeichnet sich derweil eine Tendenz ab.

Es war der 2. Januar, die Young Boys nahmen die Wintervorbereitung auf, und ihr Sportchef Steve von Bergen sagte, in den Tagen vor dem Liga-Restart gegen GC am 20. Januar werde die Entscheidung fallen, wer in der Rückrunde die Nummer 1 im YB-Tor sei. Von Bergen fügte an, das alles sei aber natürlich die Entscheidung von Trainer Raphael Wicky und seinem Staff. Er werde nicht hineinreden.

Nun ist klar: Wicky hatte seinen eigenen Zeitplan. Schon am 3. Januar fällte er den Entscheid. David von Ballmoos ist wieder gesetzt und hat nun definitiv den Status zurück, den er im September nach langer Verletzungspause an Anthony Racioppi verloren hatte. So bestätigt das der YB-Trainer gegenüber dem «Blick» nach dem 4:3 im Testspiel gegen den FC Sion am Dienstagnachmittag, als von Ballmoos die erste und Racioppi die zweite Halbzeit bestritten hatte.

«Ich hatte den Goalies vor Weihnachten gesagt, dass ich das früh klären werde. So habe ich ihnen am zweiten Trainingstag eröffnet, dass Dävu als Nummer eins in die Rückrunde geht. Die Vorbereitung ist sehr kurz, und für zehn Tage wollte ich keinen Konkurrenzkampf eröffnen.»

Von Ballmoos bestritt schon die letzten vier Partien 2023, nachdem sich Racioppi den einen Abspielfehler zu viel geleistet hatte. Für den Genfer war das nach einer über weite Strecken vorzüglichen Vorrunde, in der er sich ins Blickfeld des Nationalteams gespielt hatte, schon ein erster Rückschlag. Der zweite folgte dann also kurz nach Wiederaufnahme des Trainings. Seine Karriere, die noch vor kurzem einen vielversprechenden Verlauf zu nehmen schien, ist ins Stocken geraten.

Racioppis Vertrag läuft bis 2025 (jener von Ballmoos ebenfalls), sollte sich sein Status nicht erneut verändern, dürfte er spätestens im Sommer seinen Abschied aus Bern forcieren. Zumal dann auch Marvin Keller vom FC Winterthur zurückkehren dürfte. Der 21-Jährige, der sich in der Super League etabliert hat und Goalie des Schweizer U-21-Nationalteams ist, besitzt bei YB einen Vertrag bis 2027.

Ein Abgang Racioppis in diesem Winter ist hingegen unwahrscheinlich, die Young Boys wollen mit von Ballmoos und ihm die Rückrunde bestreiten.

Amenda bleibt – tendenziell

Auch bei Aurèle Amenda sieht es derzeit eher danach aus, dass er bis zum Sommer in Bern bleibt. Eintracht Frankfurt bemüht sich seit Wochen um das grosse Talent in der Innenverteidigung. Und der 20-Jährige fühlt sich bereit, den Schritt in die Bundesliga zu wagen. Gemäss «Sky» liegt ihm ein Vertragsangebot bis 2029 vor, inklusive Bonuszahlungen würde YB eine Ablösesumme im tiefen zweistelligen Millionenbereich erhalten. Die Transferverhandlungen sind weit fortgeschritten, offen scheint nur noch der Zeitpunkt.

Weil Mohamed Camara mit Guinea in diesen Wochen den Afrika-Cup bestreitet, hätte YB ohne Amenda mit Loris Benito und Fabian Lustenberger zwischenzeitlich nur zwei Innenverteidiger. Und einen valablen Ersatz für Amenda im Winter zu finden, ist eine Herausforderung. In diesem Transferfenster bieten sich in der Regel weniger Optionen als im Sommer.

Zudem hätte ein neuer Spieler kaum Zeit, sich einzufügen, womöglich müsste YB aber sofort auf ihn bauen können. Und Mitte Februar steht das Playoff in der Europa League gegen Sporting an. Kurz: Amenda nun abzugeben, wäre riskant.

Für Amenda kann derweil ein Verbleib bis zum Sommer eine Chance sein. In Bern sind seine Aussichten auf Einsatzzeit besser als bei der Eintracht. In Abwesenheit von Camara hat der Seeländer in den ersten Partien 2024 die Gelegenheit, sich für eine grössere Rolle zu empfehlen. Sofern sein Transfer nicht doch noch vollzogen wird.

YB – Wicky legt sich fest: Das ist die Nummer 1 im Meister-Tor!

Raphael Wicky legt sich fest: David von Ballmoos startet als Nummer 1 in die Rückrunde bei YB! Die Vorbereitung sei zu kurz für Konkurrenzkampf.

Das Wichtigste in Kürze

- Raphael Wicky ernennt David von Ballmoos zur Nummer 1 im YB-Tor.
- Anthony Racioppi muss von nun an wieder hinten anstehen.
- Aber: «Das ist kein Roter Teppich für Dävu.»

YB startet mit einem 4:3-Testspiel-Sieg in die Vorbereitung. Gegen Sion darf David von Ballmoos zu Beginn ins Tor. In Halbzeit zwei steht Anthony Racioppi zwischen den Pfosten.

Während von Ballmoos zwei Ziegler-Freistösse reinlässt, kassiert Racioppi nur ein Gegentor per Penalty.

Trotzdem ist jetzt klar: Auch wenn YB am 20. Januar zu Hause gegen GC in die Super League startet, wird David von Ballmoos den Vorzug bekommen. Raphael Wicky hat sich für ihn als Nummer 1 im Meister-Tor entschieden.

Nach dem Sion-Spiel bestätigt der Walliser beim «Blick», dass seine Wahl auf den Emmentaler gefallen ist. «Ich hatte den Goalies vor Weihnachten gesagt, dass ich das früh klären werde.»

So habe er ihnen schon am zweiten Trainingstag am 3. Januar gesagt, dass «Dävu als Nummer eins in die Rückrunde geht. Die Vorbereitung ist sehr kurz, und für zehn Tage wollte ich keinen Konkurrenzkampf eröffnen.»

Dies bedeute aber nicht, dass sich von Ballmoos in einer Luxussituation befinde. «Das ist kein roter Teppich für Dävu. Und für Anthony Racioppi heisst das: Mund abputzen, weiterarbeiten und von hinten pushen. Man weiss ja, wie schnell es gehen kann.»

Auch Aurèle Amenda startet für YB

Bemerkenswert: Bei den Bernern steht gestern auch Aurèle Amenda in der Startelf. Der Innenverteidiger beklagte sich über seine Einsatzzeiten. Und wird vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt umworben. Eine Entscheidung, ob er gehen wird, gibt es noch nicht.

Für YB stehen am Samstag zwei weitere Testspiele auf dem Programm. Der Meister empfängt im Wankdorf erst Vaduz, dann den FC Wil.

Von Ballmoos wieder Nummer 1

YB-Trainer Wicky klärt die Goaliefrage

Die Young Boys werden mit David von Ballmoos als Nummer 1 in die Rückrunde der Super League starten.

Im Testspiel gegen Sion am Dienstagnachmittag (4:3) waren sowohl David von Ballmoos wie auch Anthony Racioppi zum Einsatz gekommen – der eine in der ersten, der andere in der zweiten Halbzeit. Nach der Partie liess YB-Trainer Raphael Wicky die Katze gegenüber dem Blick aus dem Sack: In der Rückrunde wird von Ballmoos die Nummer 1 im Tor der Berner sein.

Keine Zeit für Konkurrenzkampf

«Ich hatte den Goalies vor Weihnachten gesagt, dass ich das früh klären werde. So habe ich ihnen am 2. Trainingstag eröffnet, dass David als Nummer 1 in die Rückrunde geht. Die Vorbereitung ist sehr kurz, und für 10 Tage wollte ich keinen Konkurrenzkampf eröffnen», so Wicky.

Racioppi war für von Ballmoos nach dessen Knieverletzung Ende 2022 ins YB-Tor gerückt. Auch als von Ballmoos Mitte August wieder fit war, behielt der Genfer seinen Status als Nummer 1. Nach einigen Patzern, so zum Beispiel in der Champions League bei Roter Stern Belgrad, begann dieser zu bröckeln. Von Ballmoos hütete bereits in den letzten 3 Super-League-Spielen 2023 das Tor – nun ist er definitiv zurück zwischen den Pfosten.

Eine Analyse zur YB-Torhüterhierarchie

Für Anthony Racioppi gibt es jetzt nur eine Option: Wechseln!

Kurz nach dem Trainingsauftakt im neuen Jahr hat der YB-Trainer Raphael Wicky für Klarheit gesorgt. David von Ballmoos ist in der Rückrunde wieder die Nummer eins beim Schweizer Doublegewinner. Der Trainerstaff gesteht damit indirekt einen Fehler ein, der grosse Verlierer ist aber ganz klar Anthony Racioppi.

Der Kampf um die Nummer eins in Bern

Auf den Tag genau vor zwei Jahren, sprich am 10. Januar 2022, verpflichtete der BSC Young Boys den jungen Schweizer Torhüter Anthony Racioppi vom Dijon FCO. Stammkeeper David von Ballmoos fehlte zu Jahresbeginn wegen einer Schulterverletzung. Racioppi durfte sich sogleich erstmals im YB-Tor beweisen, ehe im März der Stammkeeper wieder zwischen die Pfosten zurückkehrte. Racioppis nächste Chance sollte sich aber schon bald bieten. Im November desselben Jahres verletzte sich von Ballmoos am Knie. Diese Verletzung zog eine zehnmonatige Zwangspause für den zu diesem Zeitpunkt vierfachen Meistertorhüter nach sich.

Racioppi sprang ein und verhalf YB bekanntlich mit vielen starken Spielen zum Doublegewinn. Ausgerechnet im Cupfinale musste die nominelle Nummer zwei allerdings passen. Mit Marwin Keller sprang ein 21-jähriger Nachwuchstorhüter ein und auch er machte seine Sache gut. Plötzlich gab es einen zusätzlichen Konkurrenten im Kampf um die Nummer eins im Tor der Young Boys. Eigentlich war aber auch zum Saisonstart alles klar: Sobald David von Ballmoos zurückkehrt, hätte er die Nummer eins wieder übernehmen sollen. Racioppi stand vorerst zum Saisonbeginn wieder im Tor, behielt also intern gegen den jungen Keller die Oberhand.

Der gebürtige Genfer machte seinen Job erneut gut, auch in den wichtigen Qualifikationsspielen der Champions League und später in der Gruppenphase wusste er zu gefallen. Das veranlasste den Trainerstab rund um Raphael Wicky zu einer unpopulären Entscheidung. Obschon von Ballmoos Ende September wieder einsatzbereit war, blieb Racioppi die Nummer eins. Eine bittere Pille für den gebürtigen Burgdorfer, schliesslich darf die Nummer eins der Young Boys auf einen Platz im EM-Kader 2024 spekulieren. Bereits im zweiten Spiel, nachdem sich YB auf Racioppi als Nummer eins festgelegt hatte, stand aber von Ballmoos in einer englischen Woche wieder im Tor. Auswärts beim FCSG setzte es eine 1:2-Niederlage ab, danach übernahm wieder die neue Nummer eins. Es war gewissermassen eine 90-minütige Belohnung für von Ballmoos' Kampfwillen auf dem Weg zurück.

Als Racioppi kurz vor der Winterpause einige Unsicherheiten zeigte, erhielt erneut in einer englischen Woche von Ballmoos auswärts beim FC Stade-Lausanne-Ouchy einen Einsatz. Es war ein 1:0-Sieg mit Folgen, beim Spitzenspiel gegen die Espen stand am darauffolgenden Wochenende wieder von Ballmoos im Kasten - erneuter Sieg, erneut zu Null. Auch das letzte Spiel machte der ältere der beiden Torhütern. Von Ballmoos' Bilanz im Dezember liess sich sehen: drei Spiele, drei Siege, nur ein Gegentor. Die Karten im Kampf um die Nummer eins wurden neu gemischt.

Ein wohl folgenloser Fehler von Raphael Wicky

Schon am zweiten Vorbereitungstag entschied sich die YB-Trainercrew um Wicky und Torhütertrainer Christoph Born: In der Rückrunde wird David von Ballmoos im Tor stehen. YB befinde sich in einer Luxussituation mit zwei absoluten Top-Torhütern. Wicky pochte gegenüber dem Blick aber weiterhin auf das Leistungsprinzip: "Das ist kein roter Teppich für Dävu. Und für Anthony Racioppi heisst das: Mund abputzen, weiterarbeiten und von hinten pushen. Man weiss ja, wie schnell es gehen kann."

David von Ballmoos hat sich sportlich gegen seinen Herausforderer behauptet. Dass der 29-Jährige für die Rückrunde wieder die Nummer eins der Berner sein wird, ist gleichzeitig auch ein indirekt eingestandener Fehler des Trainerstaffs. Mit der Einschätzung, dass es im Herbst Zeit war für eine Wachablösung, lag Wicky und sein Team offenbar falsch, das haben sie jetzt auch eingesehen. Unter dem Strich haben sich die YB-Coaches das Leben selbst schwer gemacht.

Racioppi hätte auch ohne öffentliche Beförderung zur Nummer eins gut und gerne noch einige weitere Wochen das YB-Tor hüten können. Jeder hätte es verstanden, wenn von Ballmoos nach einer zehnmonatigen Wettkampfpause noch einige Zusatzwochen vor seinem Comeback auf Profistufe gebraucht hätte. Der langjährige Erfolgskeeper hätte derweil Spielpraxis in der U21 sammeln können. Es wäre definitiv die charmantere Lösung gewesen, die Entscheidung über die Nummer eins bis auf die Winterpause aufzuschieben.

Dieser Fehler der Trainercrew dürfte für sie schlussendlich nicht zum Stolperstein werden, dem sportlichen Erfolg sei Dank. Auch mit Racioppi im Tor hat YB international überwintert. In der Meisterschaft sind die Berner auf Kurs in Richtung Titelverteidigung. Nur wenn Gelb-Schwarz auf dem Weg zum Meistertitel noch abgefangen wird, dürfte die etwas verfrühte Torhüterentscheidung in der Saisonanalyse nochmals aufgerollt werden.

Jetzt muss Racioppi gehen

David von Ballmoos hat sich also durchgesetzt. Der 29-Jährige gibt seinen Posten nicht so schnell ab. Ein nicht ganz irrelevanter Faktor dürfte sein, dass der "YB-Junge" die Fans geschlossen hinter sich hat. Von Ballmoos wird damit in der Rangliste der YB-Rekordspieler weiter nach oben klettern, schon jetzt steht er an 24. Stelle - Rang 16 zum Saisonende ist durchaus realistisch. Nach 50 Einsätzen für die Young Boys muss sich Racioppi derweil wieder mit der Nummer zwei abfinden. Zum zweiten Mal nach seinem Engagement bei Dijon wird der vielversprechende Keeper degradiert. Es ist ein herber Rückschlag, nachdem er im September noch erstmals ein Aufgebot für die A-Nationalmannschaft erhalten hat.

Der Super-League-Leader befindet sich in einer Luxussituation, was die Torhüter angeht. Für Anthony Racioppi gibt es aber jetzt eigentlich nur eine Lösung, er muss den Verein wechseln und zwar noch im Winter. Wicky meinte zwar gegenüber dem Blick: "Er hat mir nicht gesagt, dass er wegwill", schob aber sogleich nach, "aber ich habe das Gespräch mit ihm nicht so geführt, dass es um einen Transfer geht. Ich bin hier, um die sportlichen Entscheidungen zu treffen."

Dennoch legen wir dem 25-Jährigen einen Wechsel sehr ans Herz, zwar aus den folgenden Gründen. An von Ballmoos gibt es derzeit kein Vorbeikommen, sportlich ist nicht damit zu rechnen, dass er den Trainern Anlass geben wird, seine Position wieder zu hinterfragen. Racioppi befindet sich allerdings in einer ganz entscheidenden Phase seiner Karriere, es droht ihm allmählich die Rolle der ewigen Nummer zwei. Denn auch seine Zukunftsaussichten in Bern sind bescheiden. Der vier Jahre jüngere Marvin Keller hat deutlich bessere Karten, dereinst von Ballmoos als Nummer eins in Bern zu beerben. Derzeit darf der Youngster per Leihe in der Super League beim FC Winterthur wertvolle Erfahrung sammeln, während Racioppi sich mit den Cupsspielen abspeisen lassen muss. Gleichwohl sind seine internationalen Auftritte in der Champions League, allen voran viele Paraden gegen ManCity, präsent. Racioppi kann daher gute Argumente für sich vorbringen. Aus diesem Grund gibt es nur eins: Wechseln, auch wenn das bedeuten sollte, ein allfällig weiteres YB-Double zu verpassen.

«Wollte keinen Konkurrenzkampf eröffnen»

Raphael Wicky verrät, wer die Nummer eins bei YB ist

Knapp zwei Wochen, bevor die Super League aus der Winterpause zurückkehrt, bestimmt YB-Trainer Raphael Wicky seine Nummer eins. Die Wahl fällt auf David von Ballmoos, der den Vorzug gegenüber von Anthony Racioppi erhält.

Raphael Wicky macht schon ganz früh im Jahr reinen Tisch und verkündet seinen beiden Torhütern, wie er in die Rückrunde gehen will. Die Wahl des Trainers fällt auf David von Ballmoos. Wicky erklärt beim «Blick»: «Ich hatte den Goalies vor Weihnachten gesagt, dass ich das früh klären werde. So habe ich ihnen am zweiten Trainingstag am 3. Januar eröffnet, dass Dävu als Nummer eins in die Rückrunde geht. Die Vorbereitung ist sehr kurz, und für zehn Tage wollte ich keinen Konkurrenzkampf eröffnen.»

Wicky spricht dabei von einer Luxussituation mit zwei absoluten Toptorhütern, in welche er vollstes Vertrauen habe: «Aber ich habe mich in Absprache mit dem Staff und Goalietrainer Chris Born für von Ballmoos entscheiden. Aber: Das ist kein roter Teppich für Dävu. Und für Anthony Racioppi heisst das: Mund abputzen, weiterarbeiten und von hinten pushen. Man weiss ja, wie schnell es gehen kann.»

Racioppi war plötzlich die Nummer eins

Schnell gegangen ist es zum Beispiel zu Beginn der Saison. Noch im Frühling sagte Sportchef Steve von Bergen, dass von Ballmoos wieder die Nummer eins werde, sobald er sich von seiner Verletzung erholt habe. Doch es kam anders. Von Ballmoos kehrte im September zurück, allerdings nur als Nummer zwei. Racioppi hat ihn in dessen Abwesenheit so gut vertreten, dass er zur neuen Nummer eins wurde.

Das führte unter anderem dazu, dass sich Gaetano Giallanza, Berater von David von Ballmoos, nach Alternativen umschaute für seinen Klienten. So forderte Giallanza, dass Wicky verkünden solle, wer im Hinblick auf die Rückrunde die Nummer eins sei. Falls die Wahl nicht auf von Ballmoos gefallen wäre, hätte man sich mit YB an einen Tisch setzen und nach einer Lösung suchen wollen.

So weit kommt nun aber nicht. Von Ballmoos wird als Nummer eins von YB in die Rückrunde gehen.

Bebbi halten Augen wegen eines neuen Goalies offen

Racioppi oder Hammel könnten beim FC Basel Hitz als Nummer 1 ablösen

Marwin Hitz besitzt beim FC Basel noch einen gültigen Vertrag bis 2025, doch ob der St.Galler auch in der kommenden Saison Stammgoalie bei den Bebbi sein wird, ist äusserst fraglich. Gemäss der Basler Zeitung sollen die Bebbi Interesse an zwei CSSL-Goalies haben.

Zum einen konnte sich der gebürtige Basler Justin Hammel in den Fokus spielen, der beim abstiegsgefährdeten Grasshopper Club Zürich eine starke Saison zeigt. Sollten die Hoppers tatsächlich absteigen, dürfte Hammel kaum mit in die Challenge League gehen wollen. Gemäss der genannten Quelle stellt der 23-Jährige für die sportliche FCB-Führung eine realistische Option dar.

Auch ein YB-Goalie ist auf dem FCB-Radar aufgetaucht. Dabei handelt es sich um Anthony Racioppi, welcher einem Vereinswechsel nicht abgeneigt sein soll. Schliesslich hat er seinen Stammplatz an David von Ballmoos verloren. Der 25-Jährige soll ebenfalls ein Thema beim FC Basel sein. Es ist aber auch nicht auszuschliessen, dass Marwin Hitz eine weitere Saison als Stammgoalie beim FCB zwischen den Pfosten stehen darf.