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YB verpflichtet Monteiro von Lausanne-Sport

YB: Monteiro bis 2024 gebunden

Die Young Boys verpflichten von Lausanne-Sport den Stürmer Joël Monteiro. Der 21-jährige in Sitten geborene Portugiese steht bis 2024 bei den Bernern unter Vertrag, wird die Saison aber in der Challenge League bei Stade Lausanne-Ouchy zu Ende spielen. Monteiro, der Bruder des Lausanner Verteidigers Elton Monteiro, kam bislang viermal für insgesamt 72 Minuten in der Super League zum Einsatz und erzielte ein Tor.

YB verpflichtet Joël Monteiro

Die Young Boys verpflichten von Lausanne-Sport den Stürmer Joël Monteiro.

Der 21-jährige, in Sitten geborene Portugiese steht bis 2024 bei den Bernern unter Vertrag, wird die Saison aber in der Challenge League bei Stade Lausanne-Ouchy zu Ende spielen.

Monteiro, der Bruder des Lausanner Verteidigers Elton Monteiro, kam bislang viermal für insgesamt 72 Minuten in der Super League zum Einsatz und erzielte ein Tor.

Lefort und Monteiro fallen aus

Sein letztes Wettbewerbsspiel über 90 Minuten bestritt Toure im Dezember 2020, entsprechend behutsam wird er bei den Young Boys aufgebaut werden. Im Sturm tun sich beim Meister vor dem Playoffhinspiel zur Champions League gegen Ferencvaros am Mittwoch zwar keine Lücken auf, dennoch fällt mit Joel Monteiro ein Angreifer der hinteren Garde noch länger verletzt aus. Der 22-Jährige muss sich am linken Knie operieren lassen, fehlt mindestens acht Wochen. Überhaupt häufen sich beim Meister gerade die Verletzungssorgen: Nach dem Ausfall von David von Ballmoos und Sandro Lauper wird YB auch auf Jordan Lefort bis nach der anstehenden Länderspielpause verzichten müssen: Der Verteidiger muss mit einer Muskelverletzung an der Wade pausieren.

YB-Stürmer Joël Monteiro

Der Durchbruch? Vorerst braucht er mal wieder Geduld

Vor wenigen Jahren spielte Joël Monteiro fünftklassig, nun verblüfft er im YB-Sturm – wenn er darf. Sein Auftritt in St. Gallen war das vorläufige Highlight einer bisher schwierigen Karriere.

Auf diesen Moment musste er elf Monate warten. Es läuft die 44. Minute in St. Gallen, Joël Monteiro läuft in den Strafraum, in seine Richtung fliegt der Kopfball von Christian Fassnacht. Monteiro wird bedrängt, bleibt stabil und blockt seinen Gegenspieler aus dem Weg, sodass hinten Jordan Siebatcheu problemlos einschieben kann. 2:0 für YB – und elf Monate nach seinem Transfer zu den Young Boys darf Monteiro den Berner Fans endlich seine Visitenkarte abgeben. «Der vielleicht schönste Moment meines bisherigen Lebens», so beschreibt er es selber. Es ist der Lohn für einen Weg, den es so im Profifussball kaum mehr gibt.

Monteiro ist ein 22-Jähriger mit portugiesischer Staatsbürgerschaft, geboren in Sitten, als talentierter Bursche mit der Wucht eines Bulldozers ist es naheliegend, dass er in der Nachwuchsabteilung des FC Sion landet. Er ist noch keine 18, als er erstmals vier Monate verletzt ausfällt. Danach reicht es nicht mehr für die U-21, also bittet er einen Freund, ihm bei der Vereinssuche zu helfen. Azzurri Lausanne wird es, 1. Liga, vierthöchste Spielklasse. Doch auch da kommt er nicht vollends auf Touren, Monteiro macht noch einen Schritt zurück zum FC Conthey, 2. Liga interregional. Dort kickt er mit seinen Freunden, der Profifussball ist in diesem Sommer 2018 mittlerweile weit, weit weg. «Dennoch habe ich immer daran geglaubt, dass ich es schaffen kann», sagt Monteiro heute.

Der Anlauf bei Conthey gibt ihm Schwung, der 1,91 Meter grosse Mittelstürmer wuchtet sich durch die Liga. Dazu ist er schnell, technisch versiert, spielintelligent und kopfballstark, so zumindest berichtete es sein früherer Juniorentrainer Riccardo Mattei dem «Nouvelliste».

Die Diagnose: Anämie

Ein ziemlich komplettes Paket, doch da gab es zwei schwergewichtige Bremsklötze, die Monteiros Aufstieg bremsen. Einerseits erzählte Mattei von einer gewissen Nonchalance, die Monteiro in Jugendjahren zeitweise begleitet haben soll: «Wenn er voll bei der Sache war, machte er in der 2. Liga interregional im Alleingang den Unterschied aus.» Dazu kommt diese Verletzungsanfälligkeit, die auch Monteiro selber beunruhigte.

Durch seinen Bruder Elton lernt er das Wort Anämie, es bringt ihn darauf, sich ärztlich untersuchen zu lassen. Und tatsächlich, ebenso wie Elton in Teenagerjahren leidet auch Joël unter Blutarmut, eine gezielte Behandlung bringt Besserung. Endlich bleibt er länger beschwerdefrei, kann sein volles Potenzial zeigen.

Und das wird für Proficlubs interessant, Lausanne erkennt das Talent, holt ihn in die U-21. Dort bleibt Monteiro nur eine Saison, dann schafft er den Sprung in die erste Mannschaft. In den ersten vier Spielen der Saison 2020/21 kommt er bei Lausanne immer zum Einsatz, nur ein Jahr nachdem er noch tief im Amateurfussball hat kicken müssen – am zweiten Spieltag gelingt ihm gegen Luzern sein erstes Super-League-Tor. Monteiro sieht darin den Lohn seiner Hartnäckigkeit: «Wenn man etwas unbedingt will, kann man es erreichen. Das habe ich bewiesen.»

Endlich der Durchbruch? Nein, der nächste Bruch.

Denn Monteiro erhält einen Profivertrag vorgesetzt, den er heute beinahe mit einer Respektlosigkeit gleichsetzt. «Ganz ehrlich: Ich hätte sehr gerne unterschrieben – aber das Geld hätte nicht gereicht, um selbstständig zu leben.» Also lehnt er ab, als Strafe wird er aus dem Kader gestrichen, fortan trainiert Monteiro wieder mit der U-21, zum Spielen kommt er gar nicht mehr.

Missglückte Ausleihe

Umso überraschter ist er, als wenige Monate nach seiner Degradierung die Young Boys anklopfen. «Bis ich die Verantwortlichen zum ersten Mal traf, dachte ich, es wäre ein Scherz», erzählt Monteiro. Am 1. März 2021 verkündet der Meister den Transfer, in der Medienmitteilung schwärmt Sportchef Christoph Spycher von Monteiros Mentalität, seiner Lernbereitschaft und natürlich von diesem Gesamtpaket, das der Fussballer Joël Monteiro mitbringt.

Bis Saisonende spielt Monteiro leihweise bei Stade-Lausanne-Ouchy in der Challenge League, wobei spielen möglicherweise das falsche Verb ist. In den drei Monaten kommt er auf ganze 14 Einsatzminuten, mehrheitlich steht er gar nicht im Aufgebot und wenn, dann verbringt er viel Zeit auf der Ersatzbank. In der Retrospektive findet er für diese Zeit ein Wort: «Erfahrung.» Nur, um nach kurzer Pause anzufügen: «Keine schöne Erfahrung.»

Dennoch sind sie bei YB weiterhin von den Anlagen des Stürmers überzeugt, in der Saisonvorbereitung darf er sich für einen Platz im Team empfehlen. Noch heute ist Spycher überzeugt von ihm, bezeichnet Monteiro als «spannenden Spieler mit grossem Potenzial».

Es läuft gut, zwei Wochen lang. Im Training spürt er nach einem Torschuss plötzlich einen Schmerz, er fühlt sich an wie ein Messerstich, so beschreibt er es selber. Die Ärzte diagnostizieren eine Schambeinentzündung, an sich schon eine komplizierte Sportlerverletzung, die mehrere Monate Reha benötigen kann. Doch während des Aufbaus schwillt sein linkes Knie an, Produkt eines Knorpelschadens. Der Verein kommuniziert einen Ausfall von acht Wochen, schlussendlich verpasst Monteiro die komplette Hinrunde. Er sieht die Champions-League-Spiele gegen Villarreal, Manchester United und Atalanta Bergamo von der Tribüne aus, nimmt sich dabei vor, nicht frustriert zu sein, sondern daran zu glauben, eines Tages bei solchen Gelegenheiten selber auf dem Rasen stehen zu dürfen.

Ein glänzendes Debüt

Also kämpft er sich auch von dieser Verletzung zurück, macht die Wintervorbereitung mit dem Team mit. Beim Testspiel gegen Sion, seinem ersten Auftritt in Gelb-Schwarz, gelingen ihm ein Tor und eine Vorlage, vor allem aber ist er ein erfrischendes Element im Berner Angriff. Kaum etwas deutet darauf hin, dass er in den letzten 14 Monaten gerade mal 88 Pflichtspielminuten absolvieren durfte.

Diesen Eindruck bestätigt er in St. Gallen, bis zu seiner Auswechslung in der 74. Minute gehört er zu den Besten seines Teams, diese Zeitung gibt ihm bei seinem Super-League-Debüt für YB die Note 5,5. Abgesehen von seiner cleveren Bewegung vor dem 2:0 bereitet er die Grosschancen von Siebatcheu und Wilfried Kanga vor, sie hätten das 4:0 und damit die Entscheidung sein müssen. Stattdessen muss er von der Ersatzbank aus zusehen, wie St. Gallen ausgleicht.

Jetzt aber, der Durchbruch? Vielleicht, vorerst braucht Monteiro mal wieder etwas Geduld. Aufgrund muskulärer Probleme droht er für den Schlager vom Sonntag gegen den FCB (14.15 Uhr) auszufallen. Eine Vorsichtsmassnahme, er ist davon überzeugt, dass sein nächster grosser Moment kommen wird – ohne elf weitere Monate darauf warten zu müssen.

Zwei Spieler fallen aus

Nächster Verletzungs-Schock für YB

Die Berner Young Boys werden das Verletzungspech nicht los. Am Montagnachmittag gibt der Verein bekannt, dass Miralem Sulejmani und Joel Monteiro ausfallen – trotzdem gibt es auch positive News.

Die Verletztenliste von YB wird einfach nicht kleiner. Die neusten Namen darauf: Miralem Sulejmani (33) und Joël Monteiro (22). Die beiden haben sich eine Oberschenkel-Verletzung zugezogen, schreiben die Berner in einer Medienmitteilung. Über die Ausfallzeit lässt sich noch nicht viel sagen – hängt vom Heilungsverlauf ab.

Auf der Website macht der Schweizermeister seinen Fans jedoch Hoffnung mit einer anderen Meldung: Christian Fassnacht (28) soll im Verlaufe dieser Woche in das Mannschaftstraining zurückkehren. Auch Nico Maier (21), der nach seiner Verletzung am Sonntag in der zweiten Mannschaft zum Einsatz gekommen ist, steht dem Team wieder zur Verfügung.