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YB-Captain Fabian Lustenberger: «Wir müssen uns neu beweisen»

Im 125. Jahr nach der Gründung konnte der BSC Young Boys ein Double bejubeln. Captain Fabian Lustenberger weiss aber: «Jetzt geht es wieder bei Null los».

Das Wichtigste in Kürze

- Ausgerechnet im Jubiläumsjahr gelingt den Berner Young Boys der dritte Double-Gewinn.
- Captain Fabian Lustenberger weiss: «Es geht bei Null los und wir müssen uns neu beweisen.»
- Das Gefühl beim 35-jährigen Routinier ist nach der Vorbereitung aber «sehr gut».

Überlegen und mit schlussendlich 16 Punkten Vorsprung sicherte sich der BSC Young Boys in der abgelaufenen Saison den Super-League-Meistertitel. Darauf folgte der Cupfinal, in dem sich die Berner auch gleich noch eine zweite Trophäe sichern konnten. Damit kam es im Jahr des 125-jährigen Clubbestehens zum Double.

Die beiden Pokale werden am Donnerstag von Captain Fabian Lustenberger und Mittelfeldspieler Sandro Lauper zum Historischen Museum gebracht. Dort werden die Pokale teil einer YB-Ausstellung anlässlich des 125. Geburtstags.

Den Weg von Wankdorf-Stadion bis Museum überbrücken die beiden im gelb-schwarzen YB-Tram. Und dieses wurde erst noch angepasst: Aus dem Meister-Tram wurde das Double-Tram.

Double als Extra-Motivation für neue Saison

Doch nun gilt es für die Berner, von vorne anzufangen und auf neue Saisonziele hinzuarbeiten. Lustenberger sagt gegenüber Nau.ch: «Das ist für uns nicht so schwierig. Man kennt das ja, es fängt immer bei Null an beim Trainingsstart.»

Eine gute Vorsaison mache das ganze eher noch einfacher. Die Vorfreude und Motivation sei besonders hoch. «Du weisst, was du erreicht hast und wieder erleben willst», erklärt der erfahrene Innenverteidiger.

Fabian Lustenberger: «Müssen uns neu beweisen»

Der Captain betont, das Gefühl nach der bisherigen Vorbereitung sei «sehr gut». Man habe in der Vorbereitung gut gearbeitet und gute Testspiele gespielt. Trotzdem sagt Fabian Lustenberger auch: «Wir haben immer noch Dinge, die wir besser machen müssen.»

Diese könne und werde man noch verbessern, so der 35-Jährige. Er ist überzeugt: «Wir werden beim Heimspiel am 23. Juli gegen Lausanne voll bereit sein». Vor dem ersten Saisonspiel sei auch er als Routinier wieder angespannt, sagt Lustenberger: «Es geht wieder bei Null los und wir müssen uns neu beweisen.»

«Jetzt ist man verewigt»

YB-Stars gehen mit den Double-Trophäen auf Reisen

Anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Young Boys findet im Historischen Museum in Bern eine Ausstellung statt. Das Highlight sind sicherlich die Double-Trophäen der vergangenen Saison. Fabian Lustenberger und Sandro Lauper nahmen diese im YB-Tram mit.

Lustenberger schwärmt von Abwehrkollegen

«Macht er so weiter, hat er eine grosse Karriere vor sich»

35 Jahre alt, 131 Super-League-Spiele in den Knochen und trotzdem noch nicht müde: Fabian Lustenberger geht mit YB in seine fünfte Saison. Der Routinier ist guter Dinge. Und lobt seinen um mehr als ein Jahrzehnt jüngeren Abwehrkollegen Aurèle Amenda.

Trotz oder gerade wegen seiner vielen Verletzungen hat sich Fabian Lustenberger (35) dazu entschieden, noch mindestens eine Saison im YB-Dress anzuhängen. «Ich war noch nicht bereit, um aufzuhören. Der Entscheid, weiterzumachen, fiel relativ schnell», sagt der gebürtige Luzerner im Rahmen der Pokal-Fahrt, auf der YB-Captain Lustenberger den Meisterpokal und die Cup-Trophäe ins Bernische Museum bringt.

Kämpfernatur Lustenberger litt in seiner YB-Zeit immer wieder an Verletzungen, die ihn teilweise mehrere Wochen zurückgeworfen haben. Im April 2021 zog er sich einen Achillessehnenriss zu, musste 18 Wochen pausieren. Es folgten weitere kleinere Blessuren, oft muskuläre Geschichten.

«Ich werde bereit sein»

In diesem Sommer hat er mit YB die komplette Saisonvorbereitung mitgemacht. Lustenberger peilt wieder die tragende Rolle in der Verteidigung an, er soll das Team durch die Saison führen. Zumal mit Cédric Zesiger (25) und Kevin Rüegg (24) zwei Abwehrspieler den Klub verlassen haben. Im vergangenen Jahr stand der 35-Jährige 20-mal in der YB-Startelf, blieb aber nicht durchgehend von Verletzungen verschont. Das soll sich in der kommenden Saison ändern. «Ich fühle mich gut und fit, ich werde bereit sein, wenns losgeht.»

Lustenberger schwärmt von Amenda

Los gehts am 23. Juli. Dann startet Lustenberger mit YB gegen Lausanne-Sport in die Mission Titelverteidigung. Den Sommer-Abgängen sieht der Verteidiger gelassen entgegen. Auch, weil YB mit dem 19-jährigen Aurèle Amenda eines der grössten Schweizer Verteidigertalente in seinen Reihen geniesst. «Er ist – glaube ich – 15 Jahre jünger als ich. Das ist Wahnsinn. Aurèle war in den wichtigen Spielen immer da, hat seinen Mann gestanden. Er hat eine grosse Karriere vor sich, wenn er so weitermacht. Er wird uns helfen, unsere Ziele im kommenden Jahr zu erreichen.»

Eines dieser Ziele ist der Meistertitel. Schon drei Mal konnte er mit den Bernern die Meistertrophäe in die Höhe stemmen, erst einmal aber feiern. Die ersten beiden Meistersausen fielen der Corona-Pandemie zum Opfer. Kommendes Jahr soll die nächste YB-Meisterparty steigen. Möglich, dass eine solche auch als Abschiedsparty von Lustenberger dienen könnte.

YB: Captain Lustenberger schwärmt von Juwel Aurèle Amenda

Welche elf Spieler schickt Raphael Wicky bei YB am Samstag ins Rennen? Der Trainer hat die Qual der Wahl – auch in der Innenverteidigung.

Das Wichtigste in Kürze

-Aurèle Amenda (19) hat sich in der letzten Saison bei YB stark entwickelt.
-Der Verteidiger dürfte als Stammspieler in die kommende Saison gehen.
-Captain Fabian Lustenberger ist überzeugt, dass Amenda eine grosse Zukunft vor sich habe.

Am Sonntag startet Meister YB die Mission Titelverteidigung zuhause gegen Aufsteiger Lausanne. Die Doppel-Hauptprobe ist den Bernern am Samstag geglückt: Die Testspiele gegen Schaffhausen (3:1) und Thun (4:0) werden beide gewonnen.

Auffallend: Trainer Raphael Wicky lässt zwei unterschiedliche Teams auflaufen. Beide Mannschaften weisen mehrheitlich Spieler auf, die am Wochenende in der Startelf stehen könnten. Die Auswahl ist riesig, der Konkurrenzkampf entsprechend gross.

Ein Beispiel: In der Innenverteidigung kommen Captain Fabian Lustenberger, Ali Camara, Aurèle Amenda oder Loris Benito in Frage. Wie sieht die Konstellation nach dem Abgang von Abwehrchef Cedric Zesiger zu Wolfsburg aus?

Amenda stiess nach der U21-EM erst später zum Team. Und: Benito dürfte aufgrund der Verletzungen von Garcia und Neuzugang Persson vorerst auf seiner angestammten Position hinten links zum Einsatz kommen.

Lustenberger: «Er war in den wichtigen Spielen immer da»

Gut möglich, dass YB gegen Lausanne mit dem Duo Lustenberger/Camara starten wird – auch wenn die Zukunft Aurèle Amenda gehört. «Er war in den wichtigen Spiele da, hat seinen Mann gestanden», so Captain Lustenberger. «Wenn er so weitermacht, hat er eine grosse Karriere vor sich», ist der rund 15 Jahre ältere Captain überzeugt.

Und anlässlich des Transports der beiden Pokale ins Historische Museum zeigt sich Lustenberger auch ready für die nächste Saison. «Ich fühle mich gut und fit, ich werde bereit sein», so der Routinier. Der 35-Jährige hat seinen Vertrag bei YB um eine Saison verlängert – seine letzte?

YB: Ist das Ihre letzte Saison, Captain Fabian Lustenberger?

YB startet am Sonntag gegen Lausanne die Mission Titelverteidigung. Captain Fabian Lustenberger (35) geht in seine 18. und vielleicht letzte Saison als Profi.

Das Wichtigste in Kürze

- Die Super-League-Saison 2023/24 hat begonnen.
- YB trifft am Sonntag (16.30 Uhr) zum Auftakt auf Aufsteiger Lausanne-Sport.
- Für Fabian Lustenberger ist es wahrscheinlich die Abschiedstour.

Mit vier Siegen und einem Remis hat YB eine nahezu perfekte Vorbereitung hingelegt. Aber Routinier Loris Benito (31) mahnt: «Die Resultate sind definitiv zweitrangig. Darauf darf man nicht zu viel einbilden, Ernstkämpfe sind noch immer etwas anderes.»

Ernst gilt es für den Double-Gewinner am Sonntag um 16.30 Uhr, wenn man zum Saisonauftakt Lausanne-Sport im Wankdorf empfängt. Die Waadtländer seien hinsichtlich der Klubgrösse und dem Prestige kein gewöhnlicher Aufsteiger, sagt Benito. «Wir müssen top vorbereitet in das Spiel gehen.»

Lustenberger: «Wahrscheinlich meine letzte Saison»

Ins gleiche Horn bläst der noch etwas routiniertere Fabian Lustenberger, er geht 35-jährig in seine 18. Saison als Profi. Als YB ihm signalisiert habe, den Vertrag verlängern zu wollen, sei die Entscheidung schnell gefallen. Die Aussicht, mit einem Double aufhören zu können, habe dabei keine Rolle gespielt.

«Das Jahr zu viel gibt es im Fussball nicht, wenn du Spass daran hast», ergänzt der Captain von YB. Natürlich werde es wieder Gespräche über eine Verlängerung geben, wo der Verein mitentscheidend sein werde. Aber: «Ich gehe ein wenig mit dem Gedanken in die Saison, dass es wahrscheinlich die letzte ist.»

YB – Lustenberger: «Von Valentin Stocker konnte ich viel lernen»

Vor dem Abschiedsspiel von FCB-Legende Valentin Stocker melden sich Weggefährten zu Wort – darunter auch Fabian Lustenberger, der aktuelle Captain von YB.

Das Wichtigste in Kürze

- Fabian Lustenberger und Valentin Stocker spielten gemeinsam bei Hertha Berlin.
- Der YB-Captain schwärmt vom zurückgetretenen FCB-Spieler.
- Stockers Karriere wird am 10. September bei einem Abschiedsspiel im Joggeli gewürdigt.

Am 10. September kriegt Ex-FCB-Angreifer Valentin Stocker einen gebührenden Abschied im Joggeli. Nach der Saison 2021/22 beendete er seine Karriere. Nun soll er bei einem Freundschaftsspiel mit ehemaligen Teamkollegen und Basler Legenden gefeiert werden.

Am Montag kündete der FCB das Abschiedsspiel von «Vale» an. Dabei äusserten sich mehrere ehemalige Weggefährten über den 34-Jährigen. Darunter auch der aktuelle Captain von YB, Fabian Lustenberger.

«Stolz auf unsere Freundschaft»

Sowohl Stocker als auch Lustenberger stammen aus dem Kanton Luzern. Zwischen 2014 und 2018 spielten die beiden zudem zusammen bei Hertha Berlin. Insgesamt bringen sie es auf 57 gemeinsame Partien.

Lustenberger schwärmt: «Ich war lieber der Mitspieler von Vali als sein Gegenspieler. Er ist ein aussergewöhnlicher Charakter, von dem ich in unserer gemeinsamen Zeit in Berlin sehr viel lernen konnte. Er hat Grosses erreicht und ich bin stolz auf unsere Freundschaft.»

Zweimal standen die beiden auch für die Schweiz gemeinsam im Einsatz. Einmal in der U21, einmal in der A-Nationalmannschaft.

Bis heute pflegen sie eine Freundschaft. Während Lustenberger mit YB weiter aktiv spielt, hat sich Stocker, der mittlerweile zweifacher Papa ist, etwas zurückgezogen. Derzeit lasse er sich zum Sportchef ausbilden, schreibt der FCB.

Was YB-Coach Wicky sagt

Lustenberger fordert mehr Einsatzzeit!

Traumtor und Top-Leistung. YB-Captain Fabian Lustenberger (35) ist gegen Lugano der beste Mann auf dem Platz. Darf der Edelreservist nun öfter in die Hosen?

Wäre das Spiel zwischen YB und Lugano ein Film, es wäre eine Schnulze. Triefend vor Kitsch, einfach perfekt. Nicht nur, dass die Berner einen der potenziell grössten Konkurrenten mit 4:1 aus dem Stadion schiessen, Lugano nicht den Hauch einer Chance lassen, sich vor voller Hütte abfeiern lassen, wieder von der Tabellenspitze grüssen. Nein, quasi als Zuckerguss auf der Berner Torte, trifft auch noch Edelreservist Fabian Lustenberger (35). Aus rund 25 Metern. Wunderbar ins linke Eck. Ein Traumtor. Es ist Lustenbergers allererster Super-League-Treffer. Im 100. Spiel. Nicht mal Rosamunde Pilcher hätte sich sowas ausdenken können.

«Das ist schon sehr speziell, ich bin es nicht gewohnt, Tore zu schiessen», sagt Lustenberger. Deswegen habe er auch nicht gewusst, wie er jubeln solle. «Meine Teamkollegen haben mich deswegen nach dem Spiel aufgezogen.» Darauf angesprochen, dass er in der aktuellen Saison kaum zum Einsatz kommt, sagt der Routinier: «Natürlich wünsche ich mir mehr Spielzeit. Aber ich bin da, wenn der Trainer mich braucht. Wir haben einen Slogan bei YB. Das ‹Wir› steht vor dem ‹Ich›.»

Wicky lobt Lustenberger

Für Coach Raphael Wicky (46) ist klar, dass Lustenberger nicht restlos zufrieden ist. «Seine Rolle ist nicht immer einfach, aber jetzt kommen die englischen Wochen, da brauchen wir ihn. Und er war gegen Lugano absolut bereit, hat das gut gemacht, von hinten dirigiert, viele Bälle antizipiert und sich dann auch noch als Torschütze präsentiert.»

Dass Lustenberger am Mittwoch beim schwierigen Auswärtsspiel gegen St.Gallen in der Startelf stehen wird, ist trotzdem zu bezweifeln. Der gegen Lugano gesperrte Ali Camara (26) kehrt zurück. Und mit Aurèle Amenda (20) verfügen die Berner über eines der grössten Verteidigertalente der Schweiz.

4:1-Heimsieg gegen Lugano

Lustenberger feiert seine Jugend und YB Platz 1

Im Training sagen sie ihm, er solle das lassen. Im Spiel gegen Lugano trifft Lustenberger aus 25 Metern. Möglicherweise öffnet ihm das eine Tür.

Während der Stadionsprecher «Fabian!» ins Mikrofon schrie und knapp 28’000 Menschen im Wankdorf «Lustenberger!» brüllten, rannte dieser Fabian Lustenberger zurück. Im Mittelkreis hob er den rechten Arm gen Himmel und ballte die Faust. Kurz danach zog der linke Arm nach. Mit der Geste bejubelte Lustenberger, was gerade geschehen war. Eine Ecke kam in den Tessiner Strafraum geflogen und über Umwege zu ihm. Er schoss aus 25 Metern und erzielte seinen ersten Treffer im 133. Super-League-Spiel.

Die Kollegen warfen sich auf ihren Jubelbruder. Und etwas bleibt Lustenberger von diesem Moment in der Traube besonders: «Die Überraschung in den Gesichtern meiner Mitspieler. Ich glaube, dass gar niemand so richtig wusste, wohin er jetzt mit seinen Emotionen sollte. Im Training nehme ich mir ab und an einen Ball und versuche diese Schüsse aus der Distanz. Die Mitspieler sagen dann jeweils: ‹Komm lass, das machst du im Match ja doch nicht.›»

YB hatte vor ein paar Wochen ziemlich offen und ziemlich branchenunüblich verkündet, dass Lustenberger noch ein Jahr weitermache, weil man ihn auch in der Kabine brauche. Und manchmal auf dem Platz in der Innenverteidigung. Wie in dieser siebten Runde beim 4:1-Sieg gegen Lugano: Loris Benito hat sich im Training eine Wadenverletzung zugezogen und Ali Camara fehlte gelbgesperrt. Darum spielte Lustenberger neben dem jungen Aurèle Amenda.

Die von ihnen koordinierte Viererkette unterband die Tessiner Angriffe meistens, bevor diese eine Abschlussposition fanden. Da gab es etwa die Szene, als Lustenberger einen Konter mit einem Tackling beendete, das seine ganze Beweglichkeit erforderte.

Lustenberger tackelte. Lustenberger klärte mit dem Kopf. Lustenberger schoss ein Tor. Und Lustenberger spielte lange Bälle, die er mit viel Unterschnitt beim rechten Aussenläufer Saidy Janko auf dem Brust-Logo des Hauptsponsors platzierte, ohne dass sich dieser bewegen musste. Keine Frage, an diesem frühen Sonntagabend zelebrierte einer die letzten Einheiten Jugend, die in seinem 35-jährigen Körper noch immer wohnen.

Nsame überholt schon wieder alle

Lustenberger war fünf Tage nach der Niederlage gegen Leipzig in der Champions League einer der vier Neuen in Raphael Wickys Startaufstellung. Darian Males und Joel Monteiro kehrten ins Mittelfeld zurück und im Sturm ersetzte Jean-Pierre Nsame Cedric Itten.

Und damit zur zweiten grossen Figur dieser Partie: Nsame brachte YB in der 19. Minute in Führung, nachdem die Startphase so aufregend gewesen war wie die Berner Innenstadt an einem Sonntagnachmittag. Males flankte, in der Mitte drosch Nsame den Ball via Lattenunterkante ins Tor.

Nsame stand zum ersten Mal seit Ende Juli in einer Liga-Startaufstellung. Und wenige Minute vor der Pause lieferte er ein weiteres Tor ab: Meschack Elia reichte ein Hüftwackler gegen Albian Hajdari, dann flankte er und Nsame gewann im Zentrum das Duell gegen Lukas Mai. Über alle Wettbewerbe gesehen, sind es Nsames Saisontreffer Nummer 5 und 6. Er steht damit wieder an der Spitze der teaminternen Rangliste.

Und weil zwischen seinen Toren auch noch Joel Monteiro traf, stand es zur Pause 3:0. Jeder Schuss, der in der ersten Halbzeit auf Amir Saipis Tor flog, war ein Treffer. Wicky klatschte nach dem Pausenpfiff dreimal in die Hände, für jedes Tor einmal, richtete sich die Haare und wusste: Hier und heute kann fast nichts mehr passieren. Hier und heute wird er mit seinen Young Boys am Ende des Tages auf dem ersten Tabellenrang liegen. Und das zum ersten Mal in dieser Saison.

Lustenberger hat Instagram im Kopf

Wicky hatte sein Team nach dem Versuch mit der Fünferkette gegen Leipzig wieder in die gewohnte 4-4-2-Grundordnung zurückgeformt. Dabei dürfte der Trainer in den nächsten Tagen bleiben. Und die haben es in sich, was die Belastung betrifft. Am Mittwoch spielt YB auswärts gegen den FC St. Gallen, am Samstag in Zürich gegen GC und vier Tage danach in Belgrad gegen Roter Stern in der Champions League.

Drei Auswärtsspiele innerhalb von acht Tagen stehen also an. Und weil YB noch nicht weiss, wie lange Loris Benito ausfallen wird, war Lustenbergers Auftritt möglicherweise nicht sein letzter in dieser Saisonphase. Daran mag der Abwehrspieler in der Interviewzone noch nicht denken. Er denkt an die Familie, die im Stadion war und mit der er ein wenig feiern wolle. Und er denkt an die Plattform Instagram, auf der er sein Tor irgendwann noch verlinken werde. So geht Jugend.

YB: Hier trifft Captain Fabian Lustenberger aus 25 Metern

YB ist zurück auf dem Leaderthron. Beim 4:1-Spektakel gegen Lugano trägt sich sogar Altmeister Fabian Lustenberger (35) in die Torschützenliste ein.

Das Wichtigste in Kürze

- YB feiert gegen Lugano einen diskussionslosen Heimsieg.
- Fabian Lustenberger sorgt mit seinem Traumtor für eine Premiere.

Obwohl das Spiel längst entschieden ist, feiern die Spieler von YB den Treffer zum 4:0 gegen Lugano besonders euphorisch. Grund: Der Torschütze heisst Fabian Lustenberger. Es ist sein erster Treffer in der Super League – und das im 133. Spiel!

Dass der 35-Jähriger kein regelmässiger Torschütze ist, merkt man bei dieser Bude nicht. In Stürmer-Manier zieht er aus grosser Distanz ab und lässt Goalie Saipi keine Chance. Insgesamt steht Lustenberger jetzt bei zehn Treffer in fast 500 Partien auf Profi-Ebene.

Lustig: Beim Jubeln hat Lustenberger Mühe – es fehlt ihm schlicht die Erfahrung. «Meine Kollegen haben mich deswegen nach dem Spiel aufgezogen», sagt der Captain.

Mit dem Sieg erobern sich die Young Boys die Leaderposition zurück. Bereits am Mittwoch wartet das schwierige Auswärtsspiel beim FC St. Gallen auf die Mannschaft von Raphael Wicky. Am Samstag gastiert dann Rekordmeister GC im Wankdorf.

Ob Lustenberger für die beiden Spiele wieder ein Thema ist? Mit Loris Benito fällt ein Stamm-Innenverteidiger mit einer Muskelverletzung aus. Dafür kehrt Ali Camara nach seiner Gelb-Sperre wieder zurück.

YB: Abgeschriebener Fabian Lustenberger hat es allen gezeigt

Zum zweiten Mal steht Fabian Lustenberger am Sonntag in dieser Saison bei YB in der Liga-Startelf. Seine Leistung lässt Kritiker verstummen. Ein Kommentar.

Das Wichtigste in Kürze

- Fabian Lustenberger kehrt beim 4:1-Sieg über Lugano in die YB-Startelf zurück.
- Der 35-Jährige feiert seine Torpremiere in der Super League und straft Kritiker lügen.

Ja, ich gebe es zu: Beim Blick auf die Startelf gegen Lugano habe ich mir aus Sicht von YB ein wenig Sorgen gemacht. Nicht nur Abwehrchef Ali Camara fehlte gestern wegen einer Gelb-Sperre, auch Loris Benito musste verletzt passen. Neben Abwehr-Juwel Aurèle Amenda verteidigte deshalb Fabian Lustenberger.

Dessen wenige Einsätze in dieser Saison liessen vermuten, dass sich der 35-Jährige vielleicht die eine Saison zu viel zugemutet hat.

Im Cup gegen Xamax bekundet er Mühe mit schnellen Gegenspielern, in der Liga gegen Lausanne unterlaufen ihm ungewohnt viele Fehlpässe. Genügt der Routinier in seiner fünften Saison bei YB überhaupt noch den Ansprüchen?

Das 4:1 gegen Lugano zeigt aber: Alles Mumpitz!

Lustenberger liefert gegen die Tessiner ab, als wäre er immer noch unbestrittener Stammspieler. Defensiv hat er den Laden im Griff, seine Grätschen haben das richtige Timing, seine Spieleröffnung ist präzis.

Und dann gelingt ihm mit einem Distanzschuss auch noch sein erstes Super-League-Tor überhaupt!

Captain «Lusti» zeigt, dass er bei YB auch in seiner letzten Saison noch etwas zu bieten hat. Und das nicht nur neben dem Platz, wo der 35-Jährige nach wie vor noch unheimlich wichtig ist.

In den englischen Wochen wird Trainer Raphael Wicky gezwungen sein, die Belastung auf mehrere Schultern zu verteilen.

Seit gestern weiss er, dass er sich zumindest in der Liga weiterhin auf den Team-Captain verlassen kann.

Und rund um Bern müssen sich alle beim YB-Captain entschuldigen, die ihn bereits in den Ruhestand verabschiedet haben.

Ich inklusive: pardon, Fabian Lustenberger!