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Forum ybfans.chTreffpunkt der Fans des BSC Young Boys |
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shalako
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Verfasst: Mittwoch 31. Juli 2024, 20:04 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 29376
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30.07.2024  Zitat: YB-Boss Spycher zum Berner Fehlstart
«Wir werden in den nächsten Wochen Entscheidungen treffen»
YB ist in der vergangenen Saison souverän Meister geworden. Der Start in die aktuelle Spielzeit ist hingegen missglückt. Nun äussert sich Christoph Spycher dazu.
Drei Spiele, drei Niederlagen – so lautet die bisherige Bilanz von Meister YB. Zu wenig für die Ansprüche der Berner. Und für Patrick Rahmen. Er wurde erst im Mai als neuer Trainer vorgestellt. Und legt einen solchen Albtraum-Start hin.
Vorläufiger Tiefpunkt der Berner Krise: das 0:4 auswärts beim FC St. Gallen. Davor gab es ein 1:3 gegen Servette und in der ersten Runde eine 1:2-Pleite gegen Aufsteiger Sion.
Nun äussert sich YB-Boss Christoph Spycher (46) zur Krise. «Es geht mir nicht gut», sagt er. «Es ist eine grosse Unzufriedenheit da. Ich habe weniger geschlafen in dieser Woche als auch schon. Das gibt uns zu denken.»
Es gebe verschiedene Gründe, weshalb der Meister in einer Krise steckt. «Wir sind noch nicht die Einheit, die wir uns vorgestellt haben», so Spycher. Ausserdem spielen die Verletzungen eine Rolle. «Uns fehlt Persönlichkeit auf dem Spielfeld. Loris Benito ist auf dem Weg zurück. Die Verletzung von Mohamed Ali Camara hat uns hart getroffen. Saidy Janko ist auch noch ausgefallen. So sind wir aktuell instabiler.»
Das Problem mit dem Transfermarkt
YB will auf dem Transfermarkt aktiv werden. Dies sei aber schwierig, da die Super League so früh startet. «Wir sind am Sondieren. Aktuell konnten wir aber gewisse Spieler noch nicht verpflichten, da diese noch hoffen, in einer Top-5-Liga unterzukommen. Aber wir sind bereit, was zu machen. Es braucht aber Geduld.»
Aktuell gibts Gerüchte um den Franzosen Alan Virginius (21). Der Franzose soll nach Angaben von «Foot Mercato» von OSC Lille nach Bern wechseln. In der Ligue 1 gelangen ihm vergangene Saison in 16 Spielen drei Assists, aber kein Treffer. Sein Vertrag läuft noch bis 2027.
Spycher ist optimistisch, aus dieser Krise herauszufinden. Zusammen mit Patrick Rahmen und Sportchef Steve von Bergen. «Ich habe schon viele schwierige Situationen in meiner Karriere erlebt. Und auch Steve und Patrick bringen viel Erfahrung mit. Wir wissen, wie wir da rauskommen: als Einheit und mit harter Arbeit.»
Und dann sagt er: «Wir werden in den nächsten Wochen Entscheidungen treffen – und die werden nur zum Wohl von YB sein.» Wir sind gespannt. https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 89283.html
_________________ For Ever
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Rino
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Verfasst: Samstag 17. August 2024, 23:52 |
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Registriert: Samstag 8. Mai 2004, 12:12 Beiträge: 3258 Wohnort: Bern
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10.08.2024  Zitat: Harte Fragen an den YB-Boss
Wann wird der Trainer zum Thema, Christoph Spycher?
Nach dem monumentalen Fehlstart gehts bei YB drunter und drüber. In diesen Wirren versucht Obersportchef Christoph Spycher ruhig Blut zu bewahren. Am Ende des Gesprächs redet er sich doch ein bisschen in Rage.
Blick: Christoph Spycher, legen wir ohne Umschweife los: Warum holt YB nicht endlich eine Leaderfigur, wie sie Guillaume Hoarau oder Fabian Lustenberger waren? Christoph Spycher: Solche Spieler sind nicht einfach zu finden. Da muss auch das Timing stimmen. Zudem warten potenzielle Verstärkungen, die Hoffnung auf einen Verein in den Top-Five-Ländern haben, noch ab und gehen nicht jetzt zu einem Verein wie YB.
Hortet YB das Geld? (lacht) Wir gehen wie immer sorgfältig mit dem Geld um und wollen nachhaltig erfolgreich sein. Wir sind bereit zu investieren, aber es muss bei einem Transfer alles passen.
Das Positive am sportlichen Misserfolg: Bei den extremen erfolgsbezogenen Verträgen, die YB hat, spart man viel Geld … Erfolg ist immer viel besser als Prämien zu sparen. Unser Lohnsystem honoriert gute Leistungen, das stimmt.
Das Schema mit Neuzuzügen aus Frankreich, vornehmlich der Ligue 2, hat sich zuletzt gehäuft. Beackert YB keine anderen Märkte mehr? Wir sind in alle Richtungen offen, für den ganzen Markt. Letzte Saison haben wir Spieler aus Italien, Spanien, Polen, Schweden und Deutschland geholt. Wir haben mit Transfers aus Frankreich gute Erfahrungen gemacht. Das hat eine gewisse Sogwirkung für Spieler.
Weshalb braucht YB einen dritten Linksverteidiger? Wir wollten da einen Spieler, der Wettkampferfahrung hat. Zumal Abdu Conté auch in einer Dreierverteidigung links spielen kann.
«Die Spieler brauchen jetzt mehr Unterstützung» Christoph Spycher
Weshalb braucht YB einen dritten Assistenztrainer? Wir sind ständig mit der Frage beschäftigt, wie wir uns verbessern können. Gerade in der aktuellen Situation ist es wichtig, die maximale Energie zur Mannschaft zu bringen. Die Qualitäten von Matteo Vanetta passen als Ergänzung optimal. Patrick Rahmen hat das von Beginn weg eine gute Sache gefunden. Matteo kann zusätzliche Dinge einbringen in einer Phase, in der die Spieler mehr Unterstützung brauchen, weil die meisten noch nie mit drei Niederlagen in die Saison gestartet sind.
Vor zwei Jahren haben Sie gesagt, Vanetta könne nicht im Staff der ersten Mannschaft bleiben, weil er sich als Cheftrainer beworben habe. Nur zwei Jahre später spielt das schon keine Rolle mehr? Matteo wurde sich nach dem Job als Interimscoach bewusst, dass er seine Qualitäten auf diesem Posten nicht am besten einsetzen kann. Es konnte damals nicht nahtlos weitergehen. Aber jetzt ist eine neue Ausgangslage, die Konstellation stimmt. Matteo hat keine Ambition zum Cheftrainer mehr. Bei Joël Magnin haben wir von Beginn weg gesagt, er gehe danach in seinen Job als U21-Coach zurück, um ihn zu schützen, damit er nicht in eine Situation wie Matteo gerät.
Haben Sie nach wie vor das letzte Wort bei Transfers? Seit ich 2016 Sportchef geworden bin, sind Transfers bei YB Teamarbeit. Es gibt bei Spielern immer verschiedene Meinungen. Wir diskutieren über die Profile und am Ende entscheiden wir gemeinsam. Das hat sich sehr bewährt.
Aber am Ende hält Spycher den Daumen rauf oder runter. Nein. Wir sind nicht hierarchisch organisiert. Es gibt auch keine Abstimmungen. Es wird abgewogen und diskutiert. Am Schluss finden wir einen Entscheid, hinter dem alle stehen können.
Können Sie die momentane Wut der Fans nachvollziehen? Ich weiss nicht, ob Wut das richtige Wort ist. Natürlich verstehen wir die Enttäuschung, wir sind selber am meisten enttäuscht. Wir haben die Messlatte mit unseren Erfolgen hochgelegt. Aber es geht nun darum, diese Situation anzunehmen und weiterhin die besten Entscheide für YB zu fällen.
«Transfers sind Teamarbeit» Christoph Spycher
Die Kritik fokussiert sich vor allem auf Von Bergen. Haben sie eine Erklärung dafür? Nein, das verstehe ich überhaupt nicht. Steve gibt alles für YB und macht aus meiner Sicht einen sehr guten Job. Er hat in seinen ersten zwei Jahren als Sportchef zwei Meistertitel geholt, einen Cupsieg und eine Champions-League-Qualifikation.
Aber sie haben ursprünglich Pirmin Schwegler gewollt, der dann abgesagt haben soll. Es gab auf dem Markt nicht viele Leute, die wir uns vorstellen konnten. Einer davon war Steve. Zum Glück hat er unser Angebot angenommen.
Auch sie werden von Kritik nicht verschont. Vor allem ihre Machtfülle ist vielen ein Dorn im Auge, seit sie Mitinhaber des Klubs sind. Mir ist wichtig, was die Menschen sagen, die mich kennen und mit mir zusammenarbeiten. Wenn sie irgendjemanden finden, mit dem ich in den letzten Jahren gearbeitet habe, auch als Spieler, der sagt, ich sei kein Teamplayer und es gehe mir um Macht, dann bin ich sehr gespannt, wer das ist. Ein Teamplayer zu sein, hat für mich einen enorm grossen Wert. Das versuche ich jeden Tag vorzuleben.
Und wenn ich da den Namen von Ex-CEO Wanja Greuel nenne, der derart in die Enge getrieben wurde, bis er selber kündigte? Da müssen Sie ihn fragen. Ich kann das nicht beantworten.
Dennoch: Der Abgang von Greuel war unschön. Am Schluss wurde er zur persona non grata erklärt. Das hätte doch auch in Würde geschehen können. Es ist immer schade, wenn sich Wege im Unschönen trennen. Mehr kann ich nicht sagen.
«Es wird keinen CEO mehr geben» Christoph Spycher
Aus rechtlichen Gründen? Das haben Sie gesagt. Wir schauen nach vorn.
Wer wird neuer CEO? Es wird keinen CEO im eigentlichen Sinn mehr geben. Wir haben zwei Profile definiert und suchen zwei Persönlichkeiten, welche die verschiedenen Bereiche abdecken. Mein Fokus liegt aber auf dem Sport. Wir sind in einer sehr schwierigen Situation, die unsere volle Aufmerksamkeit verlangt.
Wenn ein Ex-Beirat und dienstältester Donator und Mitglied des President’s Clubs medienwirksam verkündet, daraus austreten zu wollen, dann ist das doch auch ein Alarmzeichen. Ich habe dieses Mitglied oft im Stadion angetroffen. Es hat nie ein schlechtes Wort zu mir gesagt. Wenn diese Person das nun in der Öffentlichkeit machen will, ist das ihre Sache.
«Will ein Spieler ins Ausland, muss er überragend sein» Christoph Spycher
Was sagen Sie zum Vorwurf, dass YB Spielern durch überhöhte Forderungen Transfers ins Ausland erschwere? Für diese Sichtweise habe ich wenig Verständnis. Wie hätten wir in den letzten Jahren 25, 30 Transfers machen können, wenn wir nicht marktgerechte Preise verlangt hätten? Man kann gern bei Rieder, Zesiger, Amenda, Garcia, Fassnacht und vielen anderen nachfragen. Sie reden alle in den höchsten Tönen über YB. Wie kommen Sie auf sowas?
Nun, aus dem Lager von Meschack Elia wurden solche Vorwürfe medienwirksam kolportiert. Wenn ein Spieler weg will von YB, dann ist er hauptverantwortlich dafür, weil die Leistung entscheidet. Will er ins Ausland, muss er nicht gut, er muss überragend sein. Diejenigen Spieler, die das machten, haben diesen Weg gehen können. Diejenigen, die das nun machen, werden ihn auch gehen können. Jeder Traum wird sich aber nicht erfüllen.
Und Elia hat seit dem Afrikacup Anfang Jahr nie mehr überragend gespielt. Mmh.
Was braucht es, bis der Cheftrainer zum Thema wird? Wie viele Spiele darf er verlieren? Unsere Situation ist herausfordernd. Diese Herausforderung haben wir zusammen angenommen. Da diskutieren wir sicher nicht über Patrick Rahmen.
Was, wenn YB in Yverdon nicht gewinnt? Wir tun alles, um den ersten Sieg einzufahren.
Thema Champions League. Als YB gesetzt war, atmeten alle auf. Und dann wird ihnen der schlimmstmögliche Gegner zugelost: Galatasaray Istanbul. Was haben sie in diesem Moment gedacht? Ich habe mich längst davon gelöst, irgendwelche Wünsche zu haben. Am Schluss kriegst du jemanden zugelost und musst dich dann damit befassen. Nun ist es Galatasaray. Eine sehr grosse Aufgabe, auf die wir uns freuen und die wir voller Elan angehen werden.
Und wenns nicht klappt, gibts in der Europa League mehr Punkte. Mit dieser Eventualität beschäftigen wir uns derzeit nicht. Wir denken momentan nur an das Spiel in Yverdon. https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 25808.html
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shalako
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Verfasst: Montag 2. September 2024, 00:10 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 29376
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shalako
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Verfasst: Montag 2. September 2024, 00:16 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 29376
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01.09.2024  Zitat: Liga-Frust nach Europa-Märchen
«Alle Spieler ungenügend» – YB-Boss Spycher vergeht die gute Laune
YB-Boss Christoph Spycher spricht bei blue Sport vor dem Spiel gegen Lausanne über die Glücksgefühle nach dem Einzug in die Champions League. Bis zur Pause ist die gute Laune trotz Führung bereits verflogen.
Nach dem sensationellen Einzug in die Gruppenphase der Champions League spricht YB-Boss Christoph Spycher am Samstag vor dem Spiel gegen Lausanne-Sport mit blue Sport über die emotionalen Tage nach dem Erfolg in Istanbul.
Nach dem Triumph gegen Galatasaray ist die Freude bei den Young Boys gross. «Es war eine extrem emotionale Zeit für uns alle. Wir sind nicht nur stolz auf die Qualifikation, sondern besonders auch auf die Art und Weise, wie sie zustande kam», erklärt Spycher und betont, wie wichtig dieser Erfolg für die gesamte sportliche Führung und das Trainerteam um Steve von Bergen und Patrick Rahmen ist. «Der Start war alles andere als einfach, aber sie haben grossartige Arbeit geleistet.»
Die Berner haben sich bereits zum vierten Mal für die Champions League qualifiziert. «Jede Qualifikation für eine Gruppenphase ist etwas Besonderes, unabhängig vom Gegner», sagt Spycher, und fügt hinzu, dass der Sieg gegen das renommierte Galatasaray Istanbul eine grosse Leistung darstellt. «Über beide Spiele hinweg haben wir uns absolut verdient qualifiziert.»
Auf die Frage nach dem finanziellen Wert dieser Qualifikation will Spycher nicht zu sehr eingehen und betont stattdessen die sportliche Bedeutung: «Natürlich ist das finanziell extrem wertvoll, aber für uns steht die Freude im Vordergrund. Jeder Spieler träumt davon, in der Champions League zu spielen, und wir haben jetzt wieder diese Möglichkeit.»
«Die persönliche Genugtuung ist ein schlechter Ratgeber»
Nachdem es zuletzt aufgrund des schwachen Saisonstarts in der Super League ordentlich Kritik gehagelt hat, verspürt Spycher keine Genugtuung, wie er darauf angesprochen klarstellt: «Die persönliche Genugtuung ist ein schlechter Ratgeber. Wir sind in einer Position, in der wir strategische Entscheidungen für die Zukunft des Vereins treffen müssen. Da darf man sich nicht von Emotionen leiten lassen.» Er betont, dass die Entscheidungen immer zum Wohl des Vereins getroffen werden und nicht aus persönlichen Motiven heraus.
Mit Blick auf die kommenden Herausforderungen in der Champions League, sagt der 46-Jährige: «Wir freuen uns auf die Spiele, besonders gegen Gegner wie Barcelona und Inter Mailand. Es ist ein toller Wettbewerb, in dem wir uns mit den Besten messen können.» Auch das Wiedersehen mit dem ehemaligen YB-Spieler Fabian Rieder oder Ex-Nati-Goalie Yann Sommer werde besonders sein.
Spycher ist in der Halbzeit total angefressen
Der Fokus der Mannschaft liegt jedoch bereits wieder auf der nationalen Meisterschaft. «Wir müssen unseren Weg mit voller Überzeugung weitergehen und beweisen, dass wir auf dem richtigen Weg sind,» sagt Spycher bei blue Sport und verabschiedet sich Richtung Tribüne, von wo aus er die Partie gegen Lausanne-Sport verfolgt.
Was er dann zu sehen bekommt, das gefällt ihm überhaupt nicht. Lausanne dominiert das Spielgeschehen und hätte sich eine Pausenführung mehr als verdient. Dass Filip Ugrinic die Berner in der Nachspielzeit entgegen dem Spielverlauf noch in Führung schiesst, besänftigt den YB-Boss nicht.
Im Pauseninterview bei SRF lässt er Dampf ab. Vor der Leistung gegen Galatasaray könne man nur den Hut ziehen. Ganz anders sieht das am Samstag aus: «Heute war jeder Spieler, der auf dem Platz gewesen ist, ungenügend. Das ist nicht das, was wir erwarten, aber das ist auch das Schwierigste, was es als Sportler eben braucht. Man muss mental im Dreitagesrhythmus wieder auf den Punkt bereit sein, egal was darum herum ist und wer der Gegner ist. Da muss sich jeder Spieler von uns massiv steigern.»
Dabei nimmt Spycher besonders jene Spieler in die Pflicht, die schon Erfahrung mit solchen Situationen haben. «Von denen erwarten wir, dass sie hier vorangehen.» Namentlich nennt er Cheick Niasse, Filip Ugrinic, Sandro Lauper, Joël Monteiro, Cedric Itten und Ebrima Colley.
Später treten auch die YB-Spieler und Trainer Patrick Rahmen vor die Kamera und suchen nach Gründen für den erneut schwachen Auftritt in der Liga. Denn YB muss sich am Ende mit einem Punkt begnügen und wartet auch nach sechs Spielen auf den ersten Sieg und bleibt das Schlusslicht der Super League. https://www.bluewin.ch/de/sport/super-l ... 48396.html
_________________ For Ever
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shalako
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Verfasst: Montag 2. September 2024, 11:16 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 29376
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02.09.2024  Zitat: YB-Chef Spycher hat genug von der Liga-Krise und nimmt die Spieler in die Pflicht
Wenige Tage nach dem Champions-League-Coup herrscht beim Schweizer Meister wieder Katzenjammer. Sogar die Spieler deuten Motivationsprobleme im Liga-Alltag an.
Es ist erst gerade mal vier Tage her, da fielen rund um YB die Wörter «sensationell», «historisch» oder «nicht hoch genug einzuschätzen». Seit dem späten Samstagabend heisst es: «Von A bis Z ungenügend», «nicht unseren Ansprüchen entsprechend», die Lokalzeitung nennt die Spieler nach dem glücklichen 1:1 gegen Lausanne-Sport «Kummerbuben».
Himmel und Hölle. Da zieht der Schweizer Meister sensationell gegen das hochdekorierte und hochfavorisierte Galatasaray Istanbul in die Champions League ein. Der Lohn sind 40 Millionen Franken garantierte Einnahmen und ein Herbst voller Traumspiele gegen Barcelona, Inter Mailand und Celtic Glasgow.
Vier Tage nach dem Coup muss sich das Team beim jungen Goalie Marvin Keller bedanken, dass es im heimischen Wankdorf-Stadion immerhin einen Punkt gibt. Gegen das notabene seit bis dahin vier Spiele sieglose Lausanne. Apropos: YB ist, weil Yverdon gegen GC gewonnen hat, nun das einzige Super-League-Team ohne Saisonsieg.
YB-Stratege Christoph Spycher schont den Trainer und fordert Spieler
Der Auftritt gegen die Romands ist resultatmässig ein Stillstand. Und spielerisch ein Rückschritt. Die Gäste haben genug Chancen, alle drei Punkte abzuholen. Sie sind es, die sich über den verpassten Dreier ärgern müssen. Vor allem in der ersten Halbzeit gibt YB ein erschreckendes Bild ab. Chefstratege Christoph Spycher jedenfalls fühlt sich im Pauseninterview bei «SRF» zu einem ungewohnt schonungslosen Statement bemüssigt: «Alle Spieler ungenügend!»
Sowieso richtet Spycher in seiner Analyse den Fokus auf die Mannschaft. Dem Duo Steve von Bergen (Sportchef) und Patrick Rahmen (Trainer) attestiert er «hervorragende Arbeit», aber jetzt seien die Spieler gefragt: «Das Schwierigste für einen Sportler ist es, alle drei, vier Tage mental bereit zu sein. In diesem Punkt müssen sich alle steigern. Und unsere Spieler, die den eng getakteten Rhythmus kennen, müssen vorangehen. Im Zentrum haben Filip Ugrinic und Cheikh Niasse das Potenzial für eine Topliga, Lauper hat viele Titel geholt und Champions-League-Erfahrung. Sie und die Nationalspieler müssen jetzt vorangehen und Signale aussenden.»
Kein Qualitätsproblem also. Logisch, sonst hätte YB das auf dem Papier viel bessere Galatasaray nicht in gleich beiden Spielen dominieren können. Vielmehr eine Frage des Charakters.
Fragwürdige Aussagen der YB-Spieler
Dass passieren kann, was nun eingetroffen ist (international Top, national Flop), deutete sich schon nach dem 3:2-Hinspielsieg gegen Istanbul an. Da sagte Ugrinic: «Es hat gut getan, neben der Meisterschaft mal in einem anderen Wettbewerb zu starten. Heute hat kein Spieler eine Extra-Motivation gebraucht.» Im Pflichtprogramm Super League jedoch schon?
Oder Joël Monteiro. Er sagte nach dem Weiterkommen: «Dieser Wettbewerb, das ist doch ein Traum für jeden, da zu spielen. Da gibt jeder dreihundert Prozent. Deshalb hatten wir null Zweifel, dass wir dieses Spiel gewinnen können.»
Menschlich nachvollziehbar sind unterschiedliche Motivationslevels in Super und Champions League allemal. Erlauben darf ein Profi sie sich trotzdem nicht. So gesehen hatte schon der Triumph gegen Galatasaray ein «Gschmäckle», weil die Eindrücke der schwachen Liga-Auftritte zuvor noch präsent waren. Heikel ist zudem, dass mit Ugrinic und Monteiro zwei Spieler aus der oberen Hälfte der teaminternen Machtpyramide Motivationsprobleme im Liga-Alltag offenbaren.
Warum Marvin Keller wieder auf die Bank muss
Vor diesem Hintergrund lassen auch die folgenden Worte von Cheftrainer Patrick Rahmen tief blicken: «Es ist Zusammenspiel vieler Faktoren. Uns fehlt auch ein wenig die Führung auf dem Platz. Ich erwarte mehr Leadership von den erfahrenen Spielern.»
Diese Sätze sprechen für die Rückkehr von David von Ballmoos ins YB-Tor, sobald seine Schulterschmerzen zu hundert Prozent abgeklungen sind. Obwohl Marvin Keller den Stammgoalie zwei Mal hervorragend vertrat und untermauerte, was hinter vorgehaltener Hand schon länger rumgeht: Er ist mindestens der gleich gute Goalie wie von Ballmoos. Der aber hat das Ass «Erfahrung» im Ärmel, Rahmen braucht ihn - und sagt deshalb: «Dävu bleibt unsere Nummer 1.» Genauso wie jene des Goalies sehnt Rahmen die Rückkehr von Captain Loris Benito auf den Platz zurück, im September dürfte es so weit sein.
Im September geht's dann auch weiter auf der internationalen Reise. Mit dem ersten Heimspiel in der Champions-League-Ligaphase gegen Aston Villa. Man darf gespannt sein, ob sich in den kommenden Wochen die zwei Gesichter der Young Boys wieder annähern. https://www.watson.ch/sport/fussball/29 ... er-spieler
_________________ For Ever
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Hauptstadt
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Verfasst: Dienstag 3. September 2024, 00:16 |
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Registriert: Donnerstag 6. Mai 2004, 14:28 Beiträge: 6742
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shalako
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Verfasst: Montag 16. September 2024, 22:02 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 29376
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16.09.2024  Zitat: Christoph Spycher wehrt sich gegen den Vorwurf, dass YB Leadership verloren habe. Aber er sagt: «Hoaraus und Källströms gibt’s nicht wie Sand am Meer»
Der 46-jährige Berner hat in der YB-Organisation schier grösstmögliche Machtfülle erlangt. Er legt vor dem Beginn der Champions League die Philosophie des Klubs dar, spricht über unschöne Trennungen und die Herausforderung einer Krise.
Christoph Spycher, haben Sie früher als Fussballer einen starken Leistungsabfall eines Teams von einer Saison auf die nächste erlebt?
Ja, mit GC nach dem Meistertitel 2003. Die folgende Saison war schlecht. In der Mannschaft gab’s zwei, drei Wechsel, aber das war nicht Erklärung genug.
Und von einem Spiel auf das nächste? YB zieht in Istanbul gegen Galatasaray in die Champions League ein und zeigt vier Tage danach beim 1:1 gegen Lausanne-Sport im eigenen Stadion einen miserablen Match.
Eine der schwierigsten Aufgaben für einen Profifussballer ist es, am Tag X bereit zu sein. Egal, was rundherum los ist. Zuerst das Cup-Spiel gegen Printse-Nendaz, dann Istanbul, danach das Heimspiel gegen Lausanne. In Istanbul musst du nicht viel für die Anspannung tun, da gibt’s so viele Einflüsse. Oder du musst höchstens schauen, nicht zu nervös zu werden. Wenn aber rundherum wenig passiert, hast du selbst Spannung aufzubauen. Damit umzugehen, gehört zum Erwachsenwerden des Fussballers, ist aber eine schwierige Herausforderung.
In der Halbzeitpause gegen Lausanne kritisierten Sie das Team im Fernsehen scharf. Sie nannten Namen: Filip Ugrinic, Sandro Lauper, Cheikh Niasse.
Es geht darum, dass die Führungsspieler vorangehen müssen. Loris Benito, Mohamed Ali Camara, Saidy Janko und Patric Pfeiffer fehlten, das sind Spieler mit Erfahrung. Der 21-jährige Tanguy Zoukrou, der Ligue 2 gespielt hat und erstmals europäisch spielt, muss hingegen zuerst Erfahrungen sammeln. Andere wissen, wie sie Schwierigkeiten erkennen und meistern können.
Einer der Vorwürfe lautet, YB fehlten Leaderfiguren.
Einer ist Leader, weil er mit seiner Spielweise der Mannschaft Energie gibt. Einer ist Leader, weil er für die Organisation wichtig ist. Ein anderer ist führend in der Garderobe. Ein Vierter mit seiner Genialität auf dem Platz. Miralem Sulejmani ist einer der liebsten und ruhigsten Menschen, war für uns aber während Jahren auf dem Rasen führend. Die Hierarchie in einem Team ist flacher geworden als noch vor zehn Jahren. Die Jungen wollen einbezogen werden, wollen mitreden.
Aber Leader braucht’s auch heute noch.
Als ich YB-Sportchef war, war die Hierarchie einfach: Steve von Bergen, Sékou Sanogo, Guillaume Hoarau. Da wusste man: Wenn du die drei überzeugt hast, hast du fast alle in der Garderobe. Von Bergen war klar, äusserte seine Meinung direkt. Das gibt’s heute weniger. Aber Leader sind immer noch da. David von Ballmoos, Benito, Camara, Cedric Itten, Ugrinic. Lauper ist fünffacher Meister, jetzt zum vierten Mal in der Champions League.
Gleichwohl hat YB etwas verloren. In welcher Ecke suchen Sie Antworten?
Die Gründe sind vielschichtig. Viele spielen nicht auf dem Niveau wie in den letzten Jahren. Wir hatten in sechs Meisterschaftsspielen drei Platzverweise. Das ist viel zu viel. Formtiefs haben Gründe. Bei einem Spieler hat das Transferfenster einen Einfluss, ein anderer hat vielleicht privat gerade eine schwierige Phase. Einige Spieler fielen aus. Wenn Camara, der bei erst einem Meisterschaftsspiel dabei war, so spielt wie in Istanbul, macht er alle um ihn herum besser.
Habt ihr die Lage nach dem Meistertitel unterschätzt?
Wir brauchen Spieler mit Erfahrung, aber auch Talente. Jetzt kann man fragen: Warum habt ihr in der zentralen Abwehr nicht vier 30-Jährige? Wir sind in einer Ausbildungsliga und wollen Platz schaffen für junge Spieler. Wenn wir für einen Spieler viel bezahlen, wollen wir nicht einen, der in der Schweiz noch etwas Ferien macht. Da muss Hunger sein, wie in den letzten Jahren in den Fällen Sulejmani, Hoarau, von Bergen oder Fabian Lustenberger. Als Kim Källström seinerzeit zu GC kam, war das sehr gut. Aber Källströms oder Hoaraus gibt’s nicht wie Sand am Meer.
Wie nahe ist die Unvernunft vor dem Hintergrund, wie viel Geld in der Champions League verdient wird?
Wir wollen mutig, aber auch vernünftig sein. Eine europäische Gruppenphase wird für uns nie der Treiber sein, zusätzlich sieben Spieler zu kaufen. Nehmen wir das Beispiel Zoukrou: Wir haben ein Projekt mit ihm. Er hat Konkurrenz. Wenn wir an ihn glauben, stellen wir ihm nicht noch zusätzlich einen 30-Jährigen vor die Nase, der schon 350 Spiele gemacht hat.
Teilen Sie den Eindruck, dass die letzten YB-Transfers nicht mehr so gut waren wie in den letzten Jahren?
Im Transfergeschäft geht nie alles auf, und eine Mannschaft in der heutigen Zeit ist praktisch immer im Umbruch, weil so vieles passiert. Es braucht Beobachtung, Verhandlung, Begleitung vom Trainer, vom Sportchef. Es braucht Führungsspieler an der Seite. Vor ein paar Wochen sagten viele: Warum kaufen die Ebrima Colley? Nach den Galatasaray-Spielen sagen die gleichen Leute: Wow, Colley, was für ein Spieler, der wird sicher noch verkauft. Spielerentwicklungen werden oft betrachtet wie Börsenkurse. Wir wollen es differenzierter angehen.
Die YB-Lupe ist grösser geworden, da kommen 30 000 Zuschauer, da geben mehr ihren Senf dazu. Fühlten Sie sich in den letzten Wochen unverstanden?
Eine Zeit wie jetzt, in der man so viele Herausforderungen zu meistern hat, ist lehrreich und aufschlussreich für die Zukunft. Da kommt mehr an die Oberfläche, als wenn alles nach Plan läuft. Man kann sehen, wer sich mit welcher Vehemenz den Schwierigkeiten entgegenstellt. Wir haben Spieler, die serienweise Titel geholt haben. Sie haben zuvor eine solche Situation noch nie erlebt.
Das trifft auf den Klub generell zu. Stichworte: Genügsamkeit, Gewöhnung.
Wir sind mit uns kritisch unterwegs. Wir hatten nicht ein Jahr, in dem das Gefühl aufkam, als würden wir schweben. Sowohl im Erfolg als auch in weniger guten Zeiten.
Seid ihr oft unterschiedlicher Meinung in der sportlichen Führung?
Ja, unsere Diskussionskultur ist offen. Alle sagen ihre Meinung. Was es aber nicht gibt: dass wir einen Entscheid treffen und jemand danach den Raum verlässt und sagt: Das ist nicht mein Entscheid. Wir tragen ihn als Gremium gemeinsam.
Im ersten Halbjahr 2024 trennte sich YB vom Stürmer Jean-Pierre Nsame, vom Trainer Raphael Wicky und vom CEO Wanja Greuel. Nicht ohne starke Nebengeräusche. Das ist zu viel in einem Halbjahr, oder?
YB wurde über Jahre als relativ langweiliger Klub dargestellt. Keine Schlagzeilen, zu geschliffen, zu weiss-nicht-was.
Zu viel Spycher.
Solche Trennungen sind nicht nach unserem Gusto. Aber für jede Trennung im guten Einvernehmen braucht es beide Parteien. Wir hatten geglückte Rücktritte wie denjenigen von Bergens. Bei Hoarau gab’s eine kleine Eruption. Das schwierigste Gespräch hatte ich mit Sulejmani. Er war unglaublich enttäuscht. Er wollte noch ein Jahr anhängen, aber wir sahen das nicht. Es gelang dennoch, gut auseinanderzugehen. Manchmal kommen die Emotionen zu sehr hoch. Das ist jetzt keine Wertung. Das gute Ende gelingt nicht immer. Das ist im ganzen Leben so.
ie mühsam sind Gespräche mit einem Spieler, der unbedingt wegwill?
Nicht alle Gespräche sind angenehm. Aber das kennt jede Führungsperson. Unter dem Strich musst du in diesem Geschäft Lust haben, mit Menschen zusammenzuarbeiten. Da gibt’s immer wieder wunderbare Momente, aber es kann auch unschön und unangenehm werden. Wenn du das nicht in Kauf nehmen willst, musst du dafür schauen, nur mit Maschinen in einem Raum oder allein in einem Büro zu sein.
YB hat manchmal Unruhe, wenn Spieler nicht weggehen durften. Nsame, jetzt Meschack Elia, das war auch bei Christian Fassnacht so. YB pocht auf gewisse Summen. Wie schwierig ist es für Sie, wenn Spieler unglücklich werden?
In diesem Sommer stimmten wir einem Angebot zu, und der Spieler sagte auf einmal Nein. Auch das ist eine Realität. Ein Spieler kann von uns nicht verlangen, dass er zum Zeitpunkt X einfach so gehen kann. Vor einem wichtigen Spiel lassen wir wichtige Spieler nicht ziehen. Wir haben eine Verantwortung gegenüber den Fans, den Mitarbeitenden und der Mannschaft. Es geht immer darum, den besten Entscheid für YB zu fällen. Das ist unsere Philosophie, und das müssen alle Beteiligten wissen. Wir haben zwei Parameter: Das Timing muss stimmen. Und der Preis. Wenn ein Spieler meint, er könne zu YB und später für eine Million in eine Topliga, wird’s schwierig.
Die YB-Erfolge werden stark mit Ihrer Person verknüpft. Ist das zum Problem geworden?
Das ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Alles muss personalisiert sein, jeder Erfolg, jeder Misserfolg braucht ein Gesicht. Das ist der Zeitgeist. Gleichwohl wissen alle: Es braucht ein Team. Einer allein kann wenig bewirken.
YB und Sie müssen mit einem Personenkult umgehen.
Das stimmt. Jeder Mensch hat Wertschätzung gern. Lob freut alle. Aber es ist wichtig, dass in einer Organisation wie YB das Lob alle erreicht.
Sie stiegen die YB-Treppe hoch: Spieler, Talentmanager, Sportchef, Verwaltungsrat, Mitbesitzer. Sie vereinen viel Macht auf sich. Was würden Sie als Aussenstehender darüber denken?
Die Minderheitsbeteiligung habe ich mir lange überlegt. Das war ein Wunsch des Klubbesitzers Hans-Ueli Rihs. Ihm gegenüber empfinde ich grosse Dankbarkeit für das, was er für YB getan hat. Es trifft zu, dass ich bei YB an verschiedenen Fronten tätig bin. Für mich entscheidend ist, wie es intern gelebt wird. Ich verhalte mich nicht anders als früher.
Ein Spielerberater sagt, dass immer noch alles über den Tisch von Spycher laufe.
Nein. Ich teile mit dem Sportchef Steve von Bergen das Büro, wir sind nahe. Er war als Captain mein wichtigster Spieler in der Garderobe. Vor der Vertragsverlängerung mit Loris Benito haben wir in der sportlichen Führung darüber diskutiert, ob wir ihn auch künftig bei uns sehen. Wir waren alle der Meinung: Ja. Aber ich war danach erst am Ende beim Unterschreiben des Vertrags involviert. In den letzten zwei Jahren war ich nur vereinzelt in der Garderobe. Dort ist von Bergen, wenn jemand von der Führung gefragt ist.
Wenn Sie an eine Fehleinschätzung der letzten Wochen denken – welche ist das?
Mit dem Wissen der Verletzung von Camara hätten wir wohl den Transfer des Innenverteidigers Patric Pfeiffer ein paar Wochen früher abgewickelt.
Bei YB haben Sie alles erreicht. Was kommt noch?
Erste Priorität hat das Bestreben, vom letzten Tabellenplatz wegzukommen. YB liegt mir am Herzen. Was kann ich noch gewinnen? Was verlieren? Wer so denkt, muss an meiner Stelle irgendwann gehen, weil er mehr verlieren als gewinnen kann. Doch das ist nicht mein Antrieb. Ich schätze es ungemein, mit den Leuten bei YB zu arbeiten. In einem solchen Betrieb verändert sich viel. Wir haben ein Campus-Projekt. Das ist neben den kurzfristigen Herausforderungen zu meistern. Es gibt viele Rädchen, an denen man drehen muss. Der Staff von heute ist nicht mehr derjenige von 2016. Das ist nie abgeschlossen. Man muss immer wieder Kompetenzen vereinen.
Mit Christoph Spycher hat YB die Düsternis verlassen Zum vierten Mal Königsklasse
bir. · Als der frühere Fussballer Christoph Spycher 2016 zum YB-Sportchef befördert wurde, war die Lage instabil. Die Familie Rihs hatte zuvor über Jahre Dutzende Millionen Schweizerfranken eingeschossen und war von allen Seiten beeinflusst worden, bisweilen war’s in der Chefetage drunter und drüber gegangen. Doch mit Spycher kam die Erweckung: sechs Meistertitel seit 2018, vier Teilnahmen an der Champions League und ein Transfer-Nettoerlös im hohen zweistelligen Millionenbereich. Spycher hat sich zu Beginn ausbedungen, nicht dem CEO unterstellt zu sein. 2024 ist er mit einer Minderheitsbeteiligung neben der Familie Rihs zum Mitbesitzer aufgestiegen. In Bern hat er schier einen Status der Unantastbarkeit erlangt. Das ist nicht ungefährlich. Doch die Resultate geben Spycher recht. Am Dienstag starten die Berner im Wankdorf gegen Aston Villa in die Champions League. Die neuerliche Qualifikation ist einer der grössten Kluberfolge – mitten in einem national denkbar schlechten Saisonstart. https://www.nzz.ch/sport/fussball/chris ... ld.1848495
_________________ For Ever
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shalako
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Verfasst: Sonntag 6. Oktober 2024, 21:15 |
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06.10.2024  Zitat: Christoph Spycher, VR-Delegierter Sport von YB, im Kriseninterview
«Sie können noch auf zehn Arten nach dem Trainer fragen ...»
Krise total bei YB! In der Meisterschaft ist man historisch schlecht. In der Champions League startet man mit zwei Klatschen. Ober-Sportchef Christoph Spycher gesteht Fehler ein. Nur einem Thema weicht er notorisch aus: die Zukunft von Trainer Patrick Rahmen.
Blick: Christoph Spycher, wo waren ihre Gedanken am Tag nach dem peinlichen 0:5 in Barcelona? Christoph Spycher: Wir mussten uns mit einem Gegner messen, der auf einem anderen Level spielt als wir, der uns in allen Belangen klar überlegen war. An diesem Tag kamen diese Unterschiede stark zum Tragen. So war es eine klare Angelegenheit, wie wir sie in der Champions League auch schon erlebt haben: In Turin gegen Juventus waren wir chancenlos. Auch in Manchester gegen City.
Nach dem 0:3 zu Hause gegen Aston Villa und im Nachgang des Barça-Spiels tauchte vielerorts die Frage auf, was dieses YB in der Champions League verloren habe. Wir haben uns die Teilnahme mit zwei sehr guten Spielen gegen Galatasaray Istanbul verdient. Das war nicht irgendeine Mannschaft, sondern eine, die sonst jedes Jahr Champions League spielt. Diese haben wir verdient eliminiert. So ein Spiel wie in Barcelona kann es geben, wenn der Gegner einen sehr guten Tag hat und wir einen nicht so guten. Dann wird die Differenz gross. Eine Chance zu Punkten zu kommen hat man nur mit einem eigenen nahezu perfekten Spiel.
it den europäischen Spielen hat man sich Abwechslung vom tristen Liga-Alltag erhofft. Das hat gegen Gala tipptopp geklappt. Mit Auftritten wie in Barcelona wirds aber eher eine zusätzliche mentale Belastung. Das glaube ich nicht. Champions League zu spielen ist ein Traum für jeden Spieler. Bei der Kadenz der Matches haben wir ohnehin kaum Zeit, lange an diesen herumzustudieren. Das Barça-Spiel hat uns erlaubt, einige Rückschlüsse zu ziehen und Dinge zu lernen. Aber der Fokus lag bald danach auf dem schwierigen Match in Basel.
Welche Rückschlüsse habt ihr im Hinblick auf den Basel-Match ziehen können? Wir haben gesehen, wie hoch die Messlatte in gewissen Bereichen liegt. Wir haben live erlebt, wie gut der Ball zirkulieren kann. Wie viele Läufe in die Tiefe die Offensivspieler machen. Wie extrem intensiv das Gegenpressing nach Ballverlusten ist. Wie gross der Siegeshunger, wenn nach einer 4:0-Führung ständig weitergepresst wird. Wie überragend die Kompaktheit in allen Phasen. Dies alles eins zu eins zu erleben, kann aufschlussreich sein für die Zukunft.
«Wir haben mit Benito und Camara zwei Spieler, welche die YB-DNA verinnerlicht haben» Spycher über die Frage nach Leader-Typen im Kader
Zum Glück für Euch ist der FCB, der nun auf YB wartet, nicht ganz so gut wie dieser FCB … Im Moment müssen wir uns alles schwer erarbeiten. Also dürfen wir nicht allzu sehr auf den Gegner schauen. Basel gegen YB sind immer spezielle Spiele. Um etwas zu holen, müssen wir die Basics auf den Platz bringen.
Was in Barcelona auffiel: Es fehlt der Leader, der einen Widerstandswillen aufbaut und dem Team vermittelt: So, jetzt ist mal Schluss! Typen wie sie YB zuvor mit Steve von Bergen und Fabian Lustenberger hatte. Das würde ich nicht sagen. Die Leader-Hierarchien sind nicht nur in Fussball-Mannschaften, sondern auch in der Gesellschaft flacher geworden. Bei uns ist es so, dass aktuell Spieler, die Führungsfunktionen einnehmen könnten, mit sich selber zu kämpfen haben. Dazu kam die neue Situation mit drei Niederlagen zum Saisonstart. Es gilt, zusammenzustehen, maximale Energie zur Mannschaft zu bringen und die richtigen Impulse zu geben.
Okay. Aber nochmals: Leadertypen wie Steve und Fabian hat es keine. Habt ihr solch eine Figur schlicht nicht gefunden? Leadertypen sind immer sehr gefragt. Der Übergang von Steve von Bergen zu Fabian Lustenberger war nahtlos, auch wenn das verschiedene Leadertypen waren und Lustenberger letzte Saison nicht mehr so viel gespielt hat. Wir haben mit Loris Benito und Ali Camara zwei Spieler, welche die YB-DNA verinnerlicht haben. Auch Goalie David von Ballmoos bringt das mit. Dazu kommen Ugrinic, Lauper, Itten, Janko, die wissen, wie der Laden läuft. Und Nationalspieler wie Ganvoula oder Elia. Wie gesagt, die Hierarchien sind flacher geworden. Da hat sich einiges verändert.
Welchen Einfluss auf den Fehlstart und die internationalen Klatschen hatte die eigentümliche Goalie-Rochade? Keinen. Von Ballmoos ist die Nummer eins und Marvin Keller eine sehr gute und aufstrebende Nummer zwei, die auch Spielzeit benötigt und bekommt. Dass er diese nun auch in Barcelona erhielt, hatte keinen Einfluss auf Leistung und Resultat.
Wir haben von Von Bergen als Spieler gesprochen. Nun ist er Sportchef, und ein solcher wird primär an Spielern gemessen, die er holt und die einschlagen. Diese Bilanz ist bislang nicht gut. Welches Zeugnis stellt ihm der Chef aus? Die Bewertung des Sportchefs alleine über die Transfers zu machen, ist aus meiner Sicht falsch. Diese tätigt er ja nicht alleine. Bei uns ist die gesamte sportliche Führung involviert. Das ist seit 2016 so, als ich Sportchef wurde. Niemand macht bei uns Transfers alleine. Und zum Aufgabengebiet des Sportchefs gehört viel mehr. Ich sehe täglich, wie Steve von Bergen arbeitet, wie viel Herzblut er investiert. Auch dank seiner Energie konnten wir letzte Saison den Titel verteidigen. Ich bin absolut zufrieden mit ihm.
Die NZZ hat bereits mit dem Namen Pirmin Schwegler als neuen Sportchef spekuliert, sollten Sie sich von Von Bergen trennen. Ich weiss nicht, was das für Theorien sind.
Stimmt es aber, dass Von Bergen zweite Wahl war hinter Schwegler? Nein.
«Dass wir nicht alles richtig gemacht haben, ist klar» Der YB-Boss über den verpatzten Saisonstart
Am Sonntag heisst die Affiche Krisengipfel statt Spitzenkampf, wie das jahrzehntelang der Fall war. Das mutet fast surreal an. Das ist nicht schön. Wir waren in den letzten Jahren sehr erfolgsverwöhnt. Derzeit ist die Situation sehr schwierig. Der FC Basel verzeichnete gute Resultate, hatte zuletzt aber eine Baisse. Aber am Ende des Tages sind YB und Basel immer noch zwei grosse Vereine, welche die letzten Jahre im Schweizer Fussball geprägt haben. Weshalb es ein Spiel mit besonderer Brisanz ist.
Die Sportkommission beurteilt die Arbeit des Trainers laufend. Wie fällt das Urteil aktuell aus? Bei dem Rhythmus, in welchem sich die Spiele folgen, hält man sich nicht allzu lange auf mit Diskussionen über die verflossenen Monate. Und dass wir nicht alles richtig gemacht haben, wenn man in einer solchen Situation ist, ist klar. Die sportliche Führung ist nicht zufrieden. Der Trainerstaff ist nicht zufrieden. Die Spieler sind nicht zufrieden. Das ist auch richtig so.
Zwei Zahlen sagen alles über die Situation von YB aus. Der Punkteschnitt von Patrick Rahmen beträgt 1,29. Derjenige des sehr bald entlassenen David Wagner 1,73 … Das ist definitiv nicht gut.
Im Team soll die Stimmung ziemlich auf dem Nullpunkt sein, hört man. Es ist einfach: Die Stimmung ist in einem Fussballteam immer besser, wenn man erfolgreich ist. Kommt hinzu, dass viele unserer Spieler sich solch eine Lage nicht gewöhnt sind.
Wenn zuletzt die Kadenz der Spiele zu hoch war für Standortbestimmungen, dann darf man davon ausgehen, dass eine solche unmittelbar nach dem Basel-Spiel stattfindet. Dann ist nämlich Nati-Pause. Wir haben nicht definiert, wann eine Standortbestimmung vorgenommen wird. Der Austausch zwischen Von Bergen und Rahmen ist sehr eng. Wir haben laufend Diskussionen.
YB-Legende Guillaume Hoarau, der ja nun Blue-Experte ist, hat nach dem Barcelona-Spiel gesagt, dass das Basel-Spiel über die Zukunft von Rahmen entscheiden werde. Wir denken das auch. Jeder darf seine Meinung haben. Unser Fokus liegt nicht darauf, Szenarien zu definieren, was ist, wenn ein Spiel so oder so ausgeht. Sondern darauf, einen Schritt nach vorne zu machen und Stabilität hinzukriegen, damit wir wieder regelmässig punkten.
Dann frage ich mal so: Heisst der Trainer gegen Luzern, im ersten Spiel nach der Nati-Pause, immer noch Patrick Rahmen? Sie können noch auf zehn verschiedene Arten fragen: Unser ganzer Fokus liegt auf dem Spiel gegen Basel und einem positiven Resultat.
Sie weichen aber auch immer aus, wie auch immer die Fragestellung ist … Ich kann ihnen nicht sagen, was in fünf Wochen sein wird oder in drei Monaten, weil ich leider über keinerlei hellseherische Fähigkeiten verfüge.
Kommen Sie sich in dieser Situation zwischendurch nicht vor wie im falschen Film – YB Letzter mit nur einem Sieg. Und dann wiederholen sich solche Albtraum-Szenarien auch noch wie in «Und täglich grüsst das Murmeltier». Ich habe den Film nicht gesehen. Aber was wir alle bei YB und die YB-Fans erleben müssen, tut weh. Durch die Erfolge der letzten Jahre ist der Fall umso tiefer. Aber es bringt nichts, sich im falschen Film zu fühlen. Man erwacht ja nicht am nächsten Tag und alles ist anders und gut. Wir sind in der Realität. Diese ist die Tabelle, sind die Leistungen. Damit müssen wir uns abfinden und uns der Situation stellen. Man ist gut beraten, sich darauf zu konzentrieren, das zu beeinflussen, was man beeinflussen kann.
Wenn Sie die Ergebnisse ihrer Handlungen im Nachhinein bewerten, bei welchen sagen Sie sich: Das hätte ich anders machen müssen? Niemand würde alles nochmals genau gleich machen, wen man ein Spiel verliert. Das gehört zu unserem Job dazu. Fussball ist ein Fehlerspiel. Wenn man in der Tabelle dort steht, wo wir stehen, sind viele Fehler passiert. Da müssen alle die Fehler bei sich suchen. Vielleicht hätten wir den Transfer von Patric Pfeiffer früher machen müssen, um einen weiteren gestandenen Innenverteidiger zu haben. Doch Pfeiffer hat sich sogleich verletzt. Hätten wir ihn früher geholt und er hätte sich im ersten Spiel verletzt, hätte das auch nichts gebracht. Oft ist es halt so: Wenns nicht läuft, kommen viele Sachen zusammen. Das ist bei uns aktuell der Fall.
Christoph Spycher persönlich
Christoph Spycher (44) wächst in Köniz BE auf, wird aber beim FCL und bei GC gross. 2006 wechselt er in die Bundesliga zu Eintracht Frankfurt, ist dort zeitweise Captain, kehrt 2010 in seine Heimat zurück und spielt die letzten vier Karrierejahre für YB. Spycher macht 47 Länderspiele. Er arbeitet bei YB nach Karriereende zwei Jahre als Talentmanager, bevor er 2016 Sportchef wird. Er feiert vier Meistertitel, einen Cupsieg und drei Champions-League-Teilnahmen. Im Mai 2022 wird er zum Verwaltungsrats-Delegierten im Sportbereich befördert. Das Amt des Sportchefs übernimmt Steve von Bergen. YB wird mit Spycher als Ober-Sportchef zweimal Meister, einmal Cupsieger und qualifiziert sich 2024 für die Gruppenphase der Champions League. https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 01668.html
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Hauptstadt
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Verfasst: Dienstag 8. Oktober 2024, 13:25 |
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Registriert: Donnerstag 6. Mai 2004, 14:28 Beiträge: 6742
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shalako
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Verfasst: Freitag 22. November 2024, 17:43 |
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Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 00:08 Beiträge: 29376
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22.11.2024  Zitat: Platz von Greuel neu besetzt
Spycher in die SFL-Führungsetage gewählt
Christoph Spycher wurde an der GV der Schweizer Fussballliga SFL ins Führungsgremium gewählt. Damit ist der Platz, den Wanja Greuel hinterlassen hat, wieder besetzt.
Das Führungsgremium der Swiss Football League (SFL) hat ein neues Mitglied: Christoph Spycher. Der frühere Fussballer, der beim amtierenden Meister YB als Verwaltungsrats-Delegierter Sport amtet, besetzt den freigewordenen Platz im Komitee (zuvor Ex-YB-CEO Wanja Greuel).
Der 46-Jährige war der einzige Kandidat, der an der Generalversammlung präsentiert wurde. Die Delegierten sämtlicher 22 Klubs haben dem Ex-Nati-Spieler (47 Länderspiele) ihre Stimme gegeben. Neben Präsident Philipp Studhalter und Spycher sitzen Michele Campana (Vize), Matthias Hüppi, David Degen, Patrick Burgmeier, Sandro Burki, Urs Egger und Vincent Steinemann im Gremium.
An der GV wurde zudem beschlossen, dass sämtliche Profiklubs bis spätestens Ende 2025 ein Nachhaltigkeitskonzept inklusive Verantwortlichen bei der Liga einreichen müssen. Das wird für kommende Saison auch für die Lizenzerteilung relevant sein.
Zudem sicherten alle 22 Vereine Peter Knäbel ihre Stimmen zu, der 58-Jährige kandidiert am 24. Mai 2025 für das Amt des SFV-Präsidenten. https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 44549.html
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