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 Betreff des Beitrags: Re: Stéphane Chapuisat - Chefscout
 Beitrag Verfasst: Montag 18. September 2023, 23:44 
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Berns Stürmerlegende Chapuisat

„Wunderschön, als Schweizer in der Königsklasse zu spielen”

Stéphane Chapuisat gehört zu den erfolgreichsten Stürmern der Bundesliga-Historie. Von 1991 bis 1999 schoss er für den BVB 123 Tore in 284 Spielen, wurde Champions-League- und Weltpokalsieger. Von 2002 bis 2005 spielte er bei den Young Boys Bern und traf auch im reiferen Angreiferalter noch 58 mal. Seit 2008 arbeitet er für RB Leipzigs Gegner in der Champions League (Di., 18.45 Uhr), aktuell als Chefscout und Stürmertrainer im Nachwuchs. Im Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung und RBlive berichtet der stille Ex-Torjäger über Berns lange Leidenszeit, die Seele des 125 Jahre alten Traditionsklubs, die aktuelle Phase unter Trainer Raphael Wicky, seine Dortmunder Jahre und die Atmosphäre im legendären Wankdorf-Stadion.

Stéphane, was bedeuten die Champions-League-Teilnahme und dieses Spiel gegen RB Leipzig für die Young Boys Bern?
Stéphane Chapuisat: Es ist für uns immer ein Highlight, wenn wir uns für diesen Wettbewerb qualifizieren. Es ist wunderschön, wenn man als Schweizer in der „Königsklasse” spielen kann.

Was verbinden Sie mit RB Leipzig? Als Sie in der Bundesliga gespielt haben, war an den Klub noch nicht zu denken.
Ich habe das aus der Ferne beobachtet. Mein Eindruck ist: Der Verein arbeitet sehr professionell, hat beste Voraussetzungen und sportlich sehr interessante Perspektiven.

Chapuisat: „Leipzig macht es hervorragend”

Sie haben 1994 gegen den VfB in der Bundesliga gespielt. Haben Sie noch Erinnerungen an Leipzig?
Ich erinnere mich, wir haben damals in dem riesigen Zentralstadion gespielt. Ich habe beim 3:2-Sieg ein Tor geschossen.

In Deutschland polarisiert RB stark, wie betrachtet man das in der Schweiz?
Ich sehe in erster Linie das Sportliche und da macht es Leipzig hervorragend. Das ist eine Mannschaft, die probiert, sich ganz vorn in der Bundesliga zu etablieren. Das gelingt auch gut. Dieser Verein ist sportlich hervorragend aufgestellt.

Bei den Young Boys ist der Erfolg in den vergangenen Jahren mit fünf Meistertiteln seit 2018 zurückgekehrt. Was zeichnet die aktuelle Phase aus?
Wir haben sehr lange auf einen Titel warten müssen. Die letzte Meisterschaft lag 32 Jahre zurück, der letzte Pokalsieg 31 Jahre, ehe wir 2018 wieder erfolgreich waren. Aber das Schwierigste im Fußball ist, das auch zu bestätigen. Das haben wir geschafft. Doch wir wissen: Wir müssen immer dranbleiben, um uns weiter zu etablieren. Da zählt nur gute Arbeit.

Was machen die Mannschaft und Trainer Raphael Wicky aktuell aus?
Wir hatten eine schwierige Saison 21/22, als wir Dritter wurden. Dann ist Raphael Wicky gekommen und hat die Mannschaft wieder stabilisiert. Die Art von YB ist es, dominant zu spielen und mutig die Offensive zu suchen.

Lösungen mit weniger Dominanz

Wie wird Bern in der Champions League spielen?
Die Champions League ist ein anderes Niveau für uns. Da werden wir nicht mehr so dominant sein können. Es wird interessant für die Mannschaft, Erfahrungen zu sammeln und Lösungen zu finden, wie man das Spiel mit weniger Dominanz gestalten muss.

Wie gut ist das Team aktuell in Form?
Der Fokus lag voll auf den beiden Play-off-Spielen gegen Maccabi Haifa (0:0, 3:0, Anm.d.Red.), um in die Champions League einzuziehen. Es war für uns sehr wichtig, dass wir in diesen beiden Spielen topfit waren. Da haben wir zweimal sehr gut geschafft. Die kleinen Fußballnationen haben ja oft die wichtigsten Spiele gleich zu Beginn der Saison. Das macht die Vorbereitung speziell. In der Liga sind wir nicht optimal gestartet, haben uns aber zuletzt gesteigert.

Es gab in den vergangenen Jahren tolle internationale Spiele im Wankdorf-Stadion. Was ist für die Young Boys diesmal möglich?
Diese Gruppe hat sicher zwei Topfavoriten auf die ersten beiden Plätze: Manchester City und Leipzig. Wir sind mit Roter Stern Belgrad auf ähnlichem Niveau. In so einer Gruppe müssen wir realistisch betrachtet versuchen, Dritter zu werden. Aber ein Spiel nach dem anderen: Zuerst freuen wir uns auf das Match gegen Leipzig.

„Atmosphäre am Dienstag wird mitreißend sein”

Sie sind schon lange in Bern dabei. Was zeichnet diesen 125 Jahre alten Verein aus?
Wir haben viele kompetente Mitarbeiter, die schon lange im Verein sind. Das spricht für die Young Boys. Wir können hier stabil und in Ruhe gut arbeiten – auch finanziell sind wir solide aufgestellt. Es ist immens wichtig, dass man diese Ruhe im Verein und in der Öffentlichkeit hat, aber natürlich muss man intern auch immer neue Reizpunkte setzen.

Bern gilt als der Klub mit den meisten und besten Fans in der Schweiz. Sind die Young Boys der BVB der Schweiz?
Das ist ein schwieriger Vergleich. Aber wir haben viele und gute Fans, die lange leiden mussten und uns dennoch die Treue gehalten haben. Es ist schön, wenn man ein so begeisterungsfähiges Publikum hat.

Wie ist die Atmosphäre im neu erbauten Wankdorf-Stadion?
Es steht wie in Leipzig auch am gleichen Ort wie das alte Stadion. Natürlich ist alles moderner, es ist einfach ein wunderschönes Fußballstadion. Die Atmosphäre am Dienstag wird mitreißend sein.

Weshalb spielt Bern eigentlich auf Kunstrasen?
Wir haben keine guten Trainingsmöglichkeiten, probieren aktuell ein zusätzliches Gelände zu bekommen. Wir haben zu wenig Trainingsplätze für alle Mannschaften. Dank des Kunstrasens können drei Mannschaften regelmäßig im Stadion trainieren. Hier in der Schweiz wird viel auf Kunstrasen gespielt, weil überall Plätze fehlen. Dazu ist der Winter ab Dezember bis März härter, sodass die meisten Rasenplätze gesperrt sind. Die jungen Spieler hier wachsen mit Kunstrasen auf.

„Aktuelle Spieler haben sich mit Titeln selbst zu Legenden gemacht”

Sie stammen ursprünglich aus Lausanne. Weshalb sind Sie eigentlich 2002 nach Bern gewechselt – wegen der schwarz-gelben Farben?
Das passte damals einfach, es war fast der letzte Schritt in meiner Karriere. Und der Verein und ich passen auch heute noch gut zusammen. Nach meiner aktiven Karriere arbeite ich ja seit 2008 wieder hier – das war eine gute Entscheidung. Ich bin hier heimisch geworden, wohne seit 20 Jahren 20 Minuten von Bern entfernt, wo wir ein Haus gebaut haben.

Sie sind zum besten Young-Boys-Spieler der Geschichte gewählt worden. Was bedeutet Ihnen das?
Es ist schön, wenn man diese Anerkennung für eine ganze Karriere bekommt. Aber wichtiger ist, dass sich die aktuellen Spieler mit Titeln selbst zu Legenden gemacht haben.

Wie gut ist die Verbindung zum BVB noch?
Ich bin in meinem Job selbst viel unterwegs, schaffe es leider selten, die Spiele von Dortmund vor Ort zu schauen. Vergangenes Jahr waren wir mit den Young Boys mal ein Jahr nicht international dabei, da war ich mal wieder bei einem Spiel im Stadion – gegen Man City. Da kamen natürlich viele schöne Erinnerungen hoch.

„Hoffe, dass Dortmund mal wieder ganz vorn in der Meisterschaft mitspielen kann”

Sie haben für Dortmund über 100 Tore geschossen, wurden Champions-League- und Weltpokalsieger, zweimal Deutscher Meister. Was bedeuten Ihnen die Dortmunder Jahre?
Die schönste Zeit als Fußballer habe ich in Dortmund erlebt. Das sind unvergessliche Momente. Ich hoffe, dass Dortmund mal wieder ganz vorn in der Meisterschaft mitspielen kann – auch wenn der Start vielleicht nicht optimal war.

Sie arbeiten auch als Stürmertrainer der U15 und U16. Was können Sie jungen Stürmern mitgeben?
Technisch-Taktisches, Laufwege, Abschluss. Wir arbeiten daran, dass die Stürmer vor dem Tor Sicherheit bekommen. Es macht mir großen Spaß, mit den Jungs zu arbeiten und etwas weiterzugeben.

Welche Pläne haben Sie persönlich für die Zukunft?
Ich habe nach meiner Laufbahn meinen Weg im Scouting gemacht. Diese Arbeit macht mich sehr glücklich. Es ist für mich kein Thema, an etwas anderes zu denken. Für mich ist das Wichtigste, aufzustehen und mit Freude zur Arbeit zu gehen.

https://rblive.de/news/rb-leipzig-bern- ... kt-3693197


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 Betreff des Beitrags: Re: Stéphane Chapuisat - Chefscout
 Beitrag Verfasst: Dienstag 28. November 2023, 01:49 
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Stéphane Chapuisat: «Die Situation ist für uns nicht neu»

Der YB-Chefscout ist überzeugt, dass YB gegen den serbischen Serienmeister Roter Stern Belgrad dem Druck standhält – und auch dank dem Publikum im Wankdorf die Aufgabe erfolgreich lösen wird.

Stéphane, was für ein Spiel erwartest Du gegen Roter Stern Belgrad?
Ich rechne mit einer physisch geprägten Partie gegen eine Mannschaft, mit der wir uns auf Augenhöhe bewegen und die unter ihrem Trainer Barak Bakhar ziemlich offensiv ausgerichtet ist. Roter Stern Belgrad hat in den vergangenen Jahren die Liga dominiert und ist sich gewohnt, Erfolg zu haben. Wir stellen uns auf einen starken Gegner ein, gegen den wir konzentriert bleiben und die Emotionen im Griff haben müssen. Dieses Spiel ist ein Final: Gewinnen wir, überwintern wir europäisch. Und das ist unser grosses Ziel.

Siehst Du bei Roter Stern einen Schlüsselspieler, auf den es besonders aufzupassen gilt?
Ich sehe in erster Linie eine hohe individuelle Qualität in diesem Team, das gut organisiert ist und über Spieler verfügt, die ein hohes Tempo anschlagen können.

Was spricht für YB?
Der Heimvorteil, das eigene Publikum im Rücken. Ausserdem ist die Situation nicht neu: Wir haben schon viele Spiele bestritten, die den Charakter eines Finals hatten. Dass wir dem Druck standhalten können, zeigten wir zuletzt in der Champions-League-Qualifikation gegen Maccabi Haifa. Nach dem 0:0 auswärts mussten wir unbedingt gewinnen, um in die Gruppenphase einzuziehen. Das gelang uns mit einem 3:0 souverän. Unsere Mannschaft weiss, worum es geht.

Welche Bilanz ziehst Du nach den ersten vier Auftritten in der UEFA Champions League?
Zuhause lieferten wir zwei gute Leistungen ab, belohnten uns aber nicht dafür. In Belgrad holten wir verdientermassen einen Punkt, und dass es schwierig ist, aus Manchester etwas Zählbares mitzunehmen, wussten wir. Da verlieren auch andere Teams. Was jetzt zählt, ist einzig und allein das Spiel gegen Roter Stern. Auch die Niederlage vom Samstag in Zürich musste sofort abgehakt werden.

Du hast 2004/05 mit YB gegen Roter Stern Belgrad in der Qualifikation zur Champions League gespielt und im Hinspiel ein Tor erzielt. Erinnerst Du Dich noch an diese zwei Partien?
Wir waren damals klare Aussenseiter, gingen im ersten Spiel aber 2:0 in Führung und erarbeiteten uns eine gute Ausgangslage. Aber wir konnten es leider nicht durchziehen und kassierten noch den Ausgleich zum 2:2. Eine Woche später mussten wir uns in Belgrad 0:3 geschlagen geben. Heute sind die Stärkeverhältnisse anders. Und ein wichtiger Unterschied zu 2004/05 ist der Spielort. Damals stand das neue Wankdorf noch nicht, deshalb mussten wir in den Zürcher Hardturm ausweichen. Von einem klaren Heimvorteil konnte man nicht reden. Das wird diesmal anders sein.


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 Betreff des Beitrags: Re: Stéphane Chapuisat - Chefscout
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 27. Dezember 2023, 01:20 
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Was macht eigentlich Stephane Chapuisat?

- Erster Schweizer der die CL gewann
- ruhig und bescheiden

In den 90er Jahren war der Schweizer Stephane Chapuisat der Torjäger von Borussia Dortmund und ein nicht wegzudenkender Bestandteil des BVB. Was macht Chappi heute?

Der in Lausanne geborene Stéphane Chapuisat war von 1991 bis 1999 ein nahezu unverzichtbarer Leistungsträger beim BVB und gewann mit den Dortmundern 1997 die Champions League, insgesamt zwei deutsche Meisterschaften, zwei deutsche Superpokale und einmal den Weltpokal. Mit 123 Toren und 64 Vorlagen in 284 Pflichtspielen für die Schwarzgelben unterstrich Chapuisat eindrucksvoll seine Torgefährlichkeit. In der Bundesliga traf Chappi 102 Mal und knackte als erster ausländischer Spieler die 100-Tore Marke in der Bundesliga. Mit seinen BL-Treffern belegt er aktuell Platz fünf der ewigen BVB-Torschützenliste. Mit seinen Leistungen war er einer der Gründe, warum der BVB zu dieser Zeit noch wesentlich mehr auf Augenhöhe mit dem FC Bayern war.

Auch in der Schweizer Nationalmannschaft wusste Chapuisat, wo das Tor steht. Mit 21 Länderspieltoren in 103 Einsätzen für die Nati ist Chapuisat auch heute noch fast jedem Fussballfan ein Begriff.

Bescheidener Familienmensch

Doch was macht der 54-Jährige nun? Chapuisat ist heute als Chefscout beim Schweizer Spitzenklub Young Boys Bern auf der Suche nach Talenten und damit ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs von den YB. Der eher zurückhaltende und bescheidene Chapuisat hatte in Bern schon einige Funktionen inne, unter anderem war er Stürmertrainer und Technischer Direktor des Traditionsvereins, seit 2007 ist er zudem FIFA-Botschafter für die SOS-Kinderdörfer.

Mit seiner Familie lebt er abseits des Rampenlichts und genießt in zweiter Ehe die Ruhe und Bescheidenheit als Familienvater.

https://www.90min.de/posts/was-macht-ei ... -chapuisat


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