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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) Joël Magnin
 Beitrag Verfasst: Sonntag 10. März 2024, 12:12 
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Interview mit Joël Magnin

Joël Magnin übernimmt interimistisch bis zum Saisonende das Amt des Cheftrainers. Am Mittwoch hat er das erste Training geleitet und am Sonntag steht bereits das erste Spiel unter seiner Leitung gegen den FC Basel auf dem Programm.




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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) Joël Magnin
 Beitrag Verfasst: Sonntag 10. März 2024, 14:01 
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Joël Magnin: «Immer ein gewisser Druck, wenn man Trainer bei YB ist»

Seit vergangenem Montag ist Joël Magnin interimistischer Cheftrainer der Young Boys. Einen Tag vor dem Klassiker gegen den FC Basel spricht er über die mentale Verfassung und die Qualität seiner Mannschaft.

Noch vor zwei Wochen war die gelb-schwarze Welt heil. Klar, unter Raphael Wicky versprühte die Mannschaft nicht mehr den Glanz der vergangenen Meisterjahre. Die Gegner wurden nicht mehr nach Belieben dominiert. Doch die Ergebnisse stimmten. International hatte YB zumindest resultatmässig überzeugt und im Europacup überwintert. Die Super League führte man mit grossem Vorsprung an, im Cup stand man unter den letzten acht Mannschaften, das zweite Double in Folge schien realistisch.

Doch der Wind hat gedreht. Statt die Weichen im Direktduell mit Servette endgültig auf Meisterkurs zu stellen, schmolz der Vorsprung innerhalb von einer Woche auf einen Punkt. Hinzu kam das Aus im Cup-Viertelfinal mit einem blutleeren Auftritt beim Challenge-League-Leader Sion. Zu viel für die Verantwortlichen von YB. Am Montag verkündeten sie die Trennung von Trainer Raphael Wicky.

Die YB-DNA im Blut

Interimistisch bis Saisonende installierten sie Joël Magnin als Cheftrainer. «Wir brauchen jemanden, der den Schweizer Fussball kennt und der weiss, was YB stark macht», sagte Christoph Spycher, VR-Delegierter Sport bei den Young Boys.

Überrascht sei er gewesen, als das Telefon am Montag geklingelt habe, Spycher und Sportchef Steve von Bergen ihre Pläne offenlegten, sagt Magnin vier Tage nach seiner Amtseinsetzung, als sich der 52-Jährige gemeinsam mit den beiden Routiniers Fabian Lustenberger und David von Ballmoos den Fragen der Journalisten stellt. Während der Captain und der Goalie von Aufbruchstimmung sprechen und die medial verbreiteten Gerüchte über atmosphärische Störungen innerhalb der Mannschaft ins Land der Fabeln verweisen, spricht der Trainer von der YB-DNA, die man wieder auf den Platz bringen wolle.

Wer ist Magnin?

Joël Magnin ist durch und durch Berner, obwohl er in Neuenburg geboren wurde und seine Karriere bei den Grasshoppers lancierte. 2002 kam er von Lugano zu YB und absolvierte über 150 Spiele für die Berner. Er blieb dem Verein auch nach seinem Karriereende treu, wurde Trainer im Nachwuchs und schnupperte 2013 als Co-Trainer der Profis kurz Super-League-Luft. Nach einem Abstecher zu Xamax, wo er als Cheftrainer den Abstieg aus der höchsten Spielklasse nicht verhindern konnte, und einem kurzen Intermezzo als Co-Trainer beim FC Zürich, kehrte Magnin 2022 nach Bern zurück. Seither betreute er die U21 von YB.

Am Sonntag folgt mit dem Klassiker gegen einen ebenfalls angeschlagenen FC Basel der erste Härtetest unter dem neuen Trainer. Sollte Magnins Plan aufgehen und YB den fünften Heimsieg in Serie gegen den FCB holen, dürfte es auch den Heimfans wieder warm ums Herz werden. Gewinnen jedoch die Gäste erstmals seit Mai 2016 in Bern und fügen YB die wettbewerbsübergreifend vierte Niederlage in Folge zu, brauen sich dunkle Wolken über dem Wankdorfstadion zusammen.


https://www.baerntoday.ch/sport/fussbal ... -156490928

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) Joël Magnin
 Beitrag Verfasst: Sonntag 31. März 2024, 23:49 
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«Mentale Arbeit elementar»

So will Feuerwehrmann Magnin den Meistertitel in Bern behalten

Die Young Boys haben ihren komfortablen Vorsprung verspielt und sind im Meisterrennen mit Servette gefordert. Interimstrainer Joël Magnin sagt im Interview mit blue Sport, wie die Berner die Mission Titelverteidigung nun angehen.

Vor gut einem Monat fahren die Young Boys am 24. Spieltag der Super League gegen Schlusslicht Stade-Lausanne-Ouchy einen 1:0-Heimsieg ein und verteidigen so ihren Vorsprung von sieben Punkten auf den ersten Verfolger Servette. Der Weg zur Titelverteidigung scheint bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Meisterschaft geebnet.

Doch nur vier Spieltage später hat sich die Ausgangslage für die Berner dramatisch verändert. Die Reserve auf Servette ist nach nur einem Vollerfolg aus vier Partien aufgebraucht. Zudem kostet die sportliche Baisse Raphael Wicky seinen Job als Cheftrainer.

Fokus auf den mentalen Bereich

Bis zum Saisonende soll Joël Magnin an der Seitenlinie der Berner stehen – und die Mannschaft wieder auf Kurs bringen. «Das Team hat vor meinem Engagement dreimal in Folge verloren, es brauchte deshalb vor allem mentale Arbeit», erklärt Magnin im Gespräch mit blue Sport seine Herangehensweise. «Ich lerne die Spieler individuell kennen, das ist für mich sehr wichtig. In einem zweimonatigen Zeitfenster ist die mentale Arbeit elementar.»

Er versuche aus jedem Spieler jeden Tag etwas mehr herauszuholen. «Wir haben bereits Fortschritte gemacht, auch wenn wir die in Lausanne nicht zeigen konnten. Für die nächsten Spiele sind wir aber bereit, wieder die bekannte Intensität zu zeigen», so Magnin, der 2019 bei Xamax während einer Saison bereits Trainerluft in der Super League schnuppern kann.

«Es waren meine ersten Schritte in der Super League und ich habe dabei viel gelernt. Ich konnte meinen Rucksack mit wertvollen Erfahrungen füllen», sagt Magnin und ist sich seiner Situation bei YB bewusst: «Mein Engagement endet spätestens in zwei Monaten, aber man weiss ja, wie schnell es im Fussball gehen kann.»


https://www.bluewin.ch/de/sport/super-l ... 43048.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) Joël Magnin
 Beitrag Verfasst: Freitag 3. Mai 2024, 23:14 
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YB – Magnin: «Geht darum, für diesen Arbeitgeber alles zu geben»

Mit der ersten Mannschaft von YB will Interimstrainer Joël Magnin die Meisterschaft gewinnen. Danach geht es zur U21 zurück.

Das Wichtigste in Kürze

- YB geht laut Trainer Joël Magnin «voller Energie» in die entscheidenden fünf Spiele.
- Holt die Interimslösung mit den Bernern den Meistertitel?
- Nach dem Job bei der Profi-Mannschaft werde er «sehr schöne Arbeit» in der U21 haben.

Joël Magnin soll YB zum 17. Meistertitel coachen. Der 52-jährige Interimstrainer ist bei den Bernern ein Urgestein, das im Nachwuchs zahlreiche spätere Meisterspieler ausgebildet hat.

Im Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA spricht der Neuenburger, der in seiner raren Freizeit gerne fischen geht, über seine anfänglichen Vorbehalte gegenüber dem Job des Trainers, Buvettenbesuche im altehrwürdigen Neufeld, die gestiegene Erwartungshaltung im Umfeld der Young Boys und seinen traumhaften Einstand mit einem 5:1 gegen den FC Basel.

Und Magnin sagt, weshalb es ihm im Nachwuchs so wohl ist, dass er keine Ambitionen hegt, den Job als Chef der ersten Mannschaft definitiv zu übernehmen.

Keystone-SDA: Joël Magnin, nach dem Ende der Qualifikationsphase hatten Sie nun eine ungewohnte Pause von zwei Wochen. Was haben Sie mit ihrem Team gemacht?

Joel Magnin: «Wir haben ein kurzes Trainingslager in Thun durchgeführt. Der Fokus lag auf dem Teamgeist, und das lief meiner Meinung nach sehr positiv. Wir hatten auch ein Freundschaftsspiel gegen Stade Lausanne-Ouchy. Und jetzt gehen wir voller Energie in die letzten fünf Spiele.»

Keystone-SDA: YB hat in den letzten Jahren immer das ruhige Umfeld ausgezeichnet. Als Sie Anfang März übernahmen, schien es gerade gar nicht ruhig. Die Kritik an ihrem Vorgänger Raphael Wicky war schon länger wahrzunehmen, auch innerhalb des Teams schien es längst nicht so harmonisch zu sein wie in früheren Jahren. Wie haben Sie das erlebt?

Magnin: «Ich habe keine grosse Unruhe gespürt. Klar fehlte es einigen Spielern im Training an Sicherheit, aber das Spiel gegen Basel hat sehr geholfen, in die Spur zu kommen.»

Keystone-SDA: Einen besseren Start als dieses 5:1 hätten Sie sich kaum wünschen können.

Magnin: «Ja, das war sehr emotional. Die erste Mannschaft von YB zu trainieren, ist etwas sehr Aussergewöhnliches für mich. Ich habe mich extrem gefreut. Auch die Stimmung am Ende mit dem Regenbogen im Wankdorf war etwas Besonderes. Es hat sich angefühlt wie in einem Traum. Aber wir sind nicht hier, um zu träumen. Schon am nächsten Tag ging die Arbeit weiter.»

Keystone-SDA: Die Rolle als Trainer der ersten YB-Mannschaft ist aber nicht ganz neu für Sie. Im April 2013 übernahmen Sie für 22 Stunden und 43 Minuten vom entlassenen Martin Rueda.

Magnin: «Das war ein ganz kurzes Intermezzo als Interimstrainer. Am Morgen habe ich das Training geleitet, am Nachmittag war schon bekannt, dass Bernard Challandes übernehmen würde bis zum Saisonende. Und ich blieb sein Assistent. Das war schon damals etwas Besonderes für mich.»

Keystone-SDA: Damals war YB noch weit weg von der nationalen Spitze.

Magnin: «Ja, der Verein hat eine grosse Entwicklung gemacht. Man macht Erfahrungen, macht Fehler, analysiert diese und geht so Schritt für Schritt weiter, und wenn man das konsequent macht, ist man irgendwann auf einem sehr hohen Level. Heute ist bei YB alles sehr professionell, und alle sind hungrig und wollen YB vorwärtsbringen.»

Keystone-SDA: Mit dem Erfolg steigt aber auch die Erwartungshaltung.

Magnin: «Das ist normal, wenn ein Verein in sechs Jahren fünf Mal Meister geworden ist. Die Leute kommen in Scharen ins Stadion, wollen ein Spektakel und ihre Mannschaft gewinnen sehen. Das gehört dazu. Ich habe gewusst, wo die Messlatte liegt. Wir müssen uns jeden Tag im Staff und in der Mannschaft gegenseitig fördern und pushen, damit wir dieses Level erreichen oder sogar erhöhen. Das ist eine schöne Herausforderung.»

Keystone-SDA: Ist denn überhaupt noch mehr möglich?

Magnin: «Ja, mehr ist immer möglich. Die Kurve verläuft nie gerade nach oben, auch wenn man in den letzten Jahren bei YB von aussen vielleicht das Gefühl bekommen hatte. Wichtig ist, dass es eine positive Entwicklung gibt. Aber es gibt immer Rückschläge, bei denen man sieht, ob eine Mannschaft solid und mental stark ist.»

Keystone-SDA: Als Spieler haben Sie ja auch noch die Zeit im Neufeldstadion (2001 bis 2005) erlebt, als es YB vor dem Umzug ins neue Stadion sportlich auch nicht immer rund lief.

Magnin: «Die Zeit im Neufeld war sehr speziell mit dieser familiären Atmosphäre und dem Chalet. Als du nach dem Spiel aus der Kabine kamst, warteten hunderte Leute auf dich. Das war sehr schön. Aber der Umzug ins neue Stadion war ein sehr wichtiger Schritt für den Verein, auch wenn es mit dem Gewinn des Meistertitels noch etwas dauerte.»

Keystone-SDA: Fehlt diese Nahbarkeit manchmal im heutigen Fussball?

Magnin: «Ja, ab und zu schon. Ich hatte gerne Kontakt mit den Fans gleich nach dem Spiel. Das war im positiven Sinn wie bei einem Zweitligaspiel, bei dem man nach dem Schlusspfiff in die Buvette geht und etwas trinkt mit den Leuten. Das gibt es heute weniger, das ist klar, der Fussball entwickelt sich sehr schnell.»

Keystone-SDA: Sie haben eine Ausbildung als Elektriker, und als Sie Spieler bei GC waren, sagten Sie einmal, dass Sie sicher nie als Trainer arbeiten wollen, oder höchstens im Amateurbereich unter Freunden. Jetzt sind Sie seit fast 20 Jahren Coach.

Magnin: «Zu diesem Zeitpunkt bei GC hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich einmal Profitrainer würde. Aber man entwickelt sich. Auf Französisch sagt man: ‹Il n'y a que les imbéciles qui ne changent pas d'avis.› Also nur die Dummen ändern ihre Meinung nicht. Mit der Erfahrung habe ich die Lust entwickelt, meine Kenntnisse weiterzugeben, und jetzt bereue ich überhaupt nichts. Auch diese Aussage von damals nicht, weil sie zu dieser Zeit zutreffend war.»

Keystone-SDA: Als Sie 2019 nach 17 Jahren bei YB aus dem Nachwuchs zu Xamax wechselten, sagten Sie, dass Sie das Gefühl hätten, noch etwas anderes sehen und erleben zu wollen. Und jetzt sind Sie doch wieder da. Ist die Abenteuerlust gestillt?

Magnin: «Man muss im Leben seine Erfahrungen machen. Als ich bei Xamax in der Super League war, habe ich gemerkt, wie sehr mich die Arbeit mit Jungen reizt. Man muss seine Komfortzone verlassen, um zu wissen, wo man hingehört. Es war gut, dass ich damals zu Xamax gegangen bin. Ich habe Erfahrungen gesammelt und gesehen, wie ein anderer Verein funktioniert. Solche Erfahrungen muss man machen, um zu wissen, was man braucht. Ich schätze die Arbeit mit Jungen sehr und stehe jeden Morgen gern auf.»

Keystone-SDA: Was ist anders, wenn Sie die erste Mannschaft betreuen im Vergleich zur U21?

Magnin: «Wie kann ich das erklären? (überlegt). Auf der einen Seite habe ich Formel-1-Autos, auf der anderen Seite stehen auch schöne Audis, aber keine Formel-1-Boliden. Die Formel-1-Autos sind sehr sensibel, und man muss sie ganz genau einstellen, damit sie ihre Leistung abrufen.»

Keystone-SDA: Und das gelingt Ihnen gut?

Magnin: «Ja, ich probiere es jedenfalls (lacht).»

Keystone-SDA: Ihre Zeit als Cheftrainer war von Anfang an auf zwölf Spiele beschränkt. Danach kehren Sie zur U21 zurück. Wie gehen Sie damit um?

Magnin: «Ich geniesse jeden Moment mit der Mannschaft, mit dem Staff, mit allen Leuten. Ich weiss, dass diese Zeit ein Ende hat, und ich gebe mein Bestes, damit wir unser Ziel erreichen. Danach habe ich auch eine sehr schöne Arbeit in der U21. Ich bin Angestellter von YB. Es geht darum, für diesen Arbeitgeber alles zu geben.»

Keystone-SDA: Sie sind jetzt sehr nahe bei der Mannschaft. Was braucht sie für einen Trainer? Wer wäre der ideale Nachfolger von Ihnen?

Magnin: «Das liegt nicht an mir, das zu entscheiden, sondern an der sportlichen Leitung. Ich habe hier eine Aufgabe, eine Mission, und ich will diese erfüllen.»

Keystone-SDA: Die Mission Meistertitel. Was würde es Ihnen persönlich bedeuten, mit ihrer grossen Verbundenheit zu YB als achter Meistertrainer in die Geschichte einzugehen?

Magnin: «Daran denke ich noch nicht. Wir konzentrieren uns nur auf die restlichen fünf Spiele. Danach habe ich genug Zeit, um darüber nachzudenken.»


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-ma ... n-66756679

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 Beitrag Verfasst: Samstag 4. Mai 2024, 21:34 
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Joel Magnin: «Man muss Komfortzonen verlassen, um zu wissen, wo man hingehört»

Joël Magnin soll YB zum 17. Meistertitel coachen. Der 52-jährige Interimstrainer ist bei den Bernern ein Urgestein, das im Nachwuchs zahlreiche spätere Meisterspieler ausgebildet hat. Im Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA spricht der Neuenburger über seine anfänglichen Vorbehalte gegenüber dem Job des Trainers, Buvettenbesuche im altehrwürdigen Neufeld und die Erwartungshaltung im Umfeld der Young Boys. Nächste Saison will er den Job wieder abgeben und zurück zur U21.

Joël Magnin, nach dem Ende der Qualifikationsphase hatten Sie nun eine ungewohnte Pause von zwei Wochen. Was haben Sie mit ihrem Team gemacht?

Wir haben ein kurzes Trainingslager in Thun durchgeführt. Der Fokus lag auf dem Teamgeist, und das lief meiner Meinung nach sehr positiv. Wir hatten auch ein Freundschaftsspiel gegen Stade Lausanne-Ouchy. Und jetzt gehen wir voller Energie in die letzten fünf Spiele.

YB hat in den letzten Jahren immer das ruhige Umfeld ausgezeichnet. Als Sie Anfang März übernahmen, schien es gerade gar nicht ruhig. Die Kritik an ihrem Vorgänger Raphael Wicky war schon länger wahrzunehmen, auch innerhalb des Teams schien es längst nicht so harmonisch zu sein wie in früheren Jahren. Wie haben Sie das erlebt?

Ich habe keine grosse Unruhe gespürt. Klar fehlte es einigen Spielern im Training an Sicherheit, aber das Spiel gegen Basel hat sehr geholfen, in die Spur zu kommen.

Einen besseren Start als dieses 5:1 hätten Sie sich kaum wünschen können.

Ja, das war sehr emotional. Die erste Mannschaft von YB zu trainieren, ist etwas sehr Aussergewöhnliches für mich. Ich habe mich extrem gefreut. Auch die Stimmung am Ende mit dem Regenbogen im Wankdorf war etwas Besonderes. Es hat sich angefühlt wie in einem Traum. Aber wir sind nicht hier um zu träumen. Schon am nächsten Tag ging die Arbeit weiter.
Die Rolle als Trainer der ersten YB-Mannschaft ist aber nicht ganz neu für Sie. Im April 2013 übernahmen Sie für 22 Stunden und 43 Minuten vom entlassenen Martin Rueda.

Das war ein ganz kurzes Intermezzo als Interimstrainer. Am Morgen habe ich das Training geleitet, am Nachmittag war schon bekannt, dass Bernard Challandes übernehmen würde bis zum Saisonende. Und ich blieb sein Assistent. Das war schon damals etwas Besonderes für mich.

Damals war YB noch weit weg von der nationalen Spitze.

Ja, der Verein hat eine grosse Entwicklung gemacht. Man macht Erfahrungen, macht Fehler, analysiert diese und geht so Schritt für Schritt weiter, und wenn man das konsequent macht, ist man irgendwann auf einem sehr hohen Level. Heute ist bei YB alles sehr professionell, und alle sind hungrig und wollen YB vorwärts bringen.

Mit dem Erfolg steigt aber auch die Erwartungshaltung.

Das ist normal, wenn ein Verein in sechs Jahren fünf Mal Meister geworden ist. Die Leute kommen in Scharen ins Stadion, wollen ein Spektakel und ihre Mannschaft gewinnen sehen. Das gehört dazu. Ich habe gewusst, wo die Messlatte liegt. Wir müssen uns jeden Tag im Staff und in der Mannschaft gegenseitig fördern und pushen, damit wir dieses Level erreichen oder sogar erhöhen. Das ist eine schöne Herausforderung.

Ist denn überhaupt noch mehr möglich?

Ja, mehr ist immer möglich. Die Kurve verläuft nie gerade nach oben, auch wenn man in den letzten Jahren bei YB von aussen vielleicht das Gefühl bekommen hatte. Wichtig ist, dass es eine positive Entwicklung gibt. Aber es gibt immer Rückschläge, bei denen man sieht, ob eine Mannschaft solid und mental stark ist.

Als Spieler haben Sie ja auch noch die Zeit im Neufeldstadion (2001 bis 2005) erlebt, als es YB vor dem Umzug ins neue Stadion sportlich auch nicht immer rund lief.

Die Zeit im Neufeld war sehr speziell mit dieser familiären Atmosphäre und dem Chalet. Als du nach dem Spiel aus der Kabine kamst, warteten hunderte Leute auf dich. Das war sehr schön. Aber der Umzug ins neue Stadion war ein sehr wichtiger Schritt für den Verein, auch wenn es mit dem Gewinn des Meistertitels noch etwas dauerte.

Fehlt diese Nahbarkeit manchmal im heutigen Fussball?

Ja, ab und zu schon. Ich hatte gerne Kontakt mit den Fans gleich nach dem Spiel. Das war im positiven Sinn wie bei einem Zweitligaspiel, bei dem man nach dem Schlusspfiff in die Buvette geht und etwas trinkt mit den Leuten. Das gibt es heute weniger, das ist klar, der Fussball entwickelt sich sehr schnell.

Sie haben eine Ausbildung als Elektriker, und als Sie Spieler bei GC waren, sagten Sie einmal, dass Sie sicher nie als Trainer arbeiten wollen, oder höchstens im Amateurbereich unter Freunden. Jetzt sind Sie seit fast 20 Jahren Coach.

Zu diesem Zeitpunkt bei GC hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich einmal Profitrainer würde. Aber man entwickelt sich. Auf Französisch sagt man: «Il n'y a que les imbéciles qui ne changent pas d'avis.» Also nur die Dummen ändern ihre Meinung nicht. Mit der Erfahrung habe ich die Lust entwickelt, meine Kenntnisse weiterzugeben, und jetzt bereue ich überhaupt nichts. Auch diese Aussage von damals nicht, weil sie zu dieser Zeit zutreffend war.

Als Sie 2019 nach 17 Jahren bei YB aus dem Nachwuchs zu Xamax wechselten, sagten Sie, dass Sie das Gefühl hätten, noch etwas anderes sehen und erleben zu wollen. Und jetzt sind Sie doch wieder da. Ist die Abenteuerlust gestillt?

Man muss im Leben seine Erfahrungen machen. Als ich bei Xamax in der Super League war, habe ich gemerkt, wie sehr mich die Arbeit mit Jungen reizt. Man muss seine Komfortzone verlassen, um zu wissen, wo man hingehört. Es war gut, dass ich damals zu Xamax gegangen bin. Ich habe Erfahrungen gesammelt und gesehen, wie ein anderer Verein funktioniert. Solche Erfahrungen muss man machen, um zu wissen, was man braucht. Ich schätze die Arbeit mit Jungen sehr und stehe jeden Morgen gern auf.

Was ist anders, wenn Sie die erste Mannschaft betreuen im Vergleich zur U21?

Wie kann ich das erklären? (überlegt). Auf der einen Seite habe ich Formel-1-Autos, auf der anderen Seite stehen auch schöne Audis, aber keine Formel-1-Boliden. Die Formel-1-Autos sind sehr sensibel, und man muss sie ganz genau einstellen, damit sie ihre Leistung abrufen.

Und das gelingt Ihnen gut?

Ja, ich probiere es jedenfalls (lacht).

Ihre Zeit als Cheftrainer war von Anfang an auf zwölf Spiele beschränkt. Danach kehren Sie zur U21 zurück. Wie gehen Sie damit um?

Ich geniesse jeden Moment mit der Mannschaft, mit dem Staff, mit allen Leuten. Ich weiss, dass diese Zeit ein Ende hat, und ich gebe mein Bestes, damit wir unser Ziel erreichen. Danach habe ich auch eine sehr schöne Arbeit in der U21. Ich bin Angestellter von YB. Es geht darum, für diesen Arbeitgeber alles zu geben.

Sie sind jetzt sehr nahe bei der Mannschaft. Was braucht sie für einen Trainer? Wer wäre der ideale Nachfolger von Ihnen?

Das liegt nicht an mir, das zu entscheiden, sondern an der sportlichen Leitung. Ich habe hier eine Aufgabe, eine Mission, und ich will diese erfüllen.

Die Mission Meistertitel. Was würde es Ihnen persönlich bedeuten, mit ihrer grossen Verbundenheit zu YB als achter Meistertrainer in die Geschichte einzugehen?

Daran denke ich noch nicht. Wir konzentrieren uns nur auf die restlichen fünf Spiele. Danach habe ich genug Zeit, um darüber nachzudenken.


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 Beitrag Verfasst: Montag 6. Mai 2024, 22:43 
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YB: «Richten Sie Sofa für Meistertitel ein, Trainer Joël Magnin?»

Fünf Punkte fehlen YB noch zum 17. Meistertitel der Club-Geschichte. Bereits kommenden Sonntag könnten die Berner Grund zum Feiern haben.

Das Wichtigste in Kürze

- YB rückt dem Meistertitel dank des 2:0-Sieges beim FCZ immer näher.
- Gewinnen Sie nächsten Samstag gegen Lugano, könnte am Sonntag alles klar sein.
- Trainer Joël Magnin will noch nichts vom «Sofa-Meistertitel» wissen.

Gewinnt YB kommenden Samstag gegen Lugano, droht den Bernern ein weiterer Sofa-Meistertitel. Dann nämlich, wenn Servette am Sonntag in St.Gallen verlieren oder unentschieden spielen sollte. Ein durchaus mögliches Szenario.

Trotzdem: Trainer Joel Magnin hat sich noch nicht darauf eingestellt. «Ich habe noch gar nicht gerechnet», sagt er und ergänzt lächelnd: «Ich war in der Schule nicht gut in Mathematik.» Ihn interessiere nur das Spiel am Samstag.

«Unser Ziel war es, das Spiel hier zu gewinnen», meint Magnin nach dem 2:0-Sieg gegen den FCZ. Das Fallrückzieher-Tor von Ganvoula habe seinem Team «einen Kick gegeben». Die Rote Karte gegen Zürichs Condé habe YB natürlich sehr geholfen.

Magnins Gegenüber Ricardo Moniz sagt nach der Niederlage gegen den Leader: «Wir sind sehr enttäuscht. Für uns war das ein Final.» Er übernehme aber die Verantwortung, auch für die Spieler. Mit dem Ball müsse sein Team viel mutiger sein, als es gegen YB der Fall war.

Die wohl spielentscheidende Szene war der Platzverweis direkt nach der Pause gegen Condé. Sauer sei er auf den Guineer aber nicht, versichert Moniz. «Auf internationaler Ebene wird diese Szene nicht gepfiffen. Der Schiedsrichter muss mit viel mehr Gefühl damit umgehen.»

Nach dem 0:2 gegen YB wartet der FCZ seit drei Spielen auf einen eigenen Treffer. «Wir haben keinen typischen Spieler, aber wir müssen dennoch zu Chancen kommen. Das muss ich reparieren, es muss sich etwas ändern.»

Für YB geht es kommenden Samstag mit dem Heimspiel gegen den drittplatzierten FC Lugano. Der FCZ trifft nächsten Sonntag auswärts im Kantonsderby auf Winterthur.


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-ri ... n-66757396

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 Beitrag Verfasst: Freitag 17. Mai 2024, 16:03 
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Joël Magnin ist der erste Interimscoach, der Meister wird

«Ich kann den Spielern doch nicht sagen, in Adiletten zu spielen»

Also wenn das nicht eine komfortable Ausgangslage ist! Man hat noch zwei Spiele. Darf beide verlieren – und wird dennoch Meister. Deshalb muss YB-Trainer Joël Magnin dem Badelatschen-Groove entgegenwirken.

Es ist vollbracht. Also quasi. «Fast vollbracht», nennt es Joël Magnin. Der Interimstrainer, der die Mission Titelverteidigung zu Ende gebracht hat. Zwei Spiele ausstehend. Sechs Punkte Vorsprung mit einem um 19 Tore besseren Torverhältnis als Lugano. Da brennt nichts mehr an. «Aber wir haben noch nichts in der Hand», sagt Magnin. «Wir haben wohl beide Hände am Kübel. Aber wir können ihn noch nicht hochstemmen.»

Public Viewing, Freinacht und grosser Empfang

Der Deckel soll nun am Pfingstmontag draufkommen. Mit einem eigenen Punkt gegen Servette. Oder bei einer eigenen Niederlage mit einem Punktverlust von Lugano in Zürich gegen den FCZ. Und dann würde es offiziell zur grossen Meistersause kommen. Heisst: Das aus Genf zurückkommende Team wird im Wankdorf empfangen und von den Fans gefeiert. Diese dürften zahlreich anwesend sein, denn im Stadion findet ein Public Viewing des Spiels statt. Und danach ist Freinacht in Bern! So wie das immer automatisch passiert, wenn ein Team aus der Bundes-Hauptstadt entweder im Fussball oder Eishockey Schweizer Meister wird.

Magnin völlig losgelöst

Aber schon jetzt spürt man natürlich auch bei den Spielern, dass alles ein bisschen anders ist als nach einem «normalen» Sieg. Die Jubelorgien sind ausgeprägter als sonst, Freudentänze inklusive. Standing Ovations gibts sonst auch nicht. Auch nicht, dass die Ostkurve «Schwiizermaischter Bee Ess Zee» singt.

«Auch in der Kabine war die Stimmung anders als sonst», erklärt Magnin, der Meistermacher. Wie genau? «Es war alles ein bisschen lauter und ausgelassener.» Irgendwie sei es natürlich eine komische Situation. Man weiss, man ist Meister. Aber man kann es noch nicht rauslassen. «Und ich kann meiner Mannschaft ja auch nicht sagen, okay, wir treten im Stade de Genève nun in Adiletten an …» Auch der Neuenburger ist an diesem Abend natürlich völlig relaxed.

YB hat grosse Erfahrung mit Kehrauspartien

Zudem, so Magnin, gehe es dabei auch um den Fair-Play-Gedanken, die Meisterschaft nicht zu verfälschen. Bis zur allerletzten Sekunde. Hat YB das jemals getan in den letzten Jahren, fragt der Mann, der mit einem kurzen Unterbruch von 2019 bis 2021 seit 2007 ununterbrochen für die Berner tätig ist, rhetorisch? Natürlich nicht. Und Erfahrung damit hatten die Berner, die zwei Meistertitel schon in der 29. Runde bejubeln konnten, weiss Gott genug, Kehrauspartien sauber zu Ende zu bringen.

Magnin ist ein Novum ...
Stellt sich zum Schluss nur noch eine Frage. Hat jemals ein Interimstrainer ein Team zur Meisterschaft geführt? Die Antwort: Nein! Mindestens nicht, wenn man sechzig Jahre zurückgeht bis in die Saison 1963/64, als ein gewisser Henri Skiba den FC La Chaux-de-Fonds als Spielertrainer zum dritten Meistertitel führte. Das waren noch Zeiten …

... und er hat nun Wicky überholt
Und mit dem Sieg gegen St. Gallen hat Magnin noch einen kleinen statistischen Schönheitsfehler behoben. Er kommt nun auf einen Schnitt von genau zwei Punkten pro Spiel. Sein entlassener Vorgänger Raphael Wicky lag da bei 1,96. Nicht vergessen: Der Oberwalliser lag ja auch an der Spitze, als er gehen musste.


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 Beitrag Verfasst: Samstag 18. Mai 2024, 11:42 
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YB – Magnin: «Haben zwei Hände am Pokal»

YB habe bereits zwei Hände am Pokal, müsse ihn nur noch hochstemmen, sagt Joël Magnin. Der Trainer hofft, dass am Montag alles erledigt ist.

Das Wichtigste in Kürze

- YB-Interimstrainer Magnin hofft, dass die Berner den Meistertitel am Montag sicher machen.
- Er lobt seinen Edeljoker Itten, der mit einem Doppelpack den Sieg sicherte.
- St.Gallens Zeidler will nicht lange trauern, sich dafür auf Montag konzentrieren.

Noch ist YB nicht Meister, Lugano hat zumindest rechnerisch noch eine Chance. Doch die Berner haben zwei Runden vor Schluss sechs Punkte Vorsprung und das um 19 Tore bessere Torverhältnis.

Entsprechend sagt dann YB-Trainer Joël Magnin, der 3:1-Sieg gegen St.Gallen sei ein grosser Schritt gewesen. «Wir haben zwei Hände am Pokal, jetzt müssen wir ihn nur noch in die Höhe stemmen.» Er hoffe, dass das am Montag in Genf der Fall sein wird, dass dann «alles erledigt ist».

Die Mannschaft habe sich den Meistertitel verdient, sie habe in den letzten zwei Monaten viel Charakter gezeigt. Viele Spiele habe man durch die Mentalität noch gedreht.
Magnin fragte seine Spieler bei YB, ob sie wirklich Meister werden wollen

Auch gegen die Espen lagen die Berner zur Pause im Rückstand. Er habe in der Pause einige Dinge geändert und mehr Qualität gefordert, sagt Magnin. «Und ich habe die Spieler gefragt, ob sie wirklich Meister werden wollen.»

Der Interimstrainer lobt Cedric Itten, den Spieler der Partie. Es sei fantastisch, einen solchen Spieler zu haben. In letzter Zeit habe er wenig von Beginn weg gespielt. Doch er komme stets mit einer Topmentalität rein. Wegen des Doppelpacks sei er «sehr happy für ihn».

St.Gallen-Trainer Peter Zeidler lobt, dass sein Team früh in Führung ging. Danach habe man erwartet, dass YB den Druck erhöht und aggressiver wird. «Dann war es ersichtlich, dass wir es nicht geschafft haben, Ballbesitz zu haben und rauszukommen.»

Durch den hohen Druck sei es zu vielen Standards gekommen. «Und dann gibt es Spieler wie Itten, die ein aus unserer Sicht komisches Tor erzielen», so Zeidler.

Nach dem 1:1 sei man noch zu einigen Chancen gekommen, es sei schade, dass der Ausgleich nicht gelungen sei. Das 1:3 sei dann bloss noch Kosmetik gewesen.

Jetzt könne man nicht lange trauern, sagt Zeidler. «Am Montag geht es weiter.» Dann treffen die Espen auf Winterthur, bevor sie die Saison gegen den FC Zürich beenden.


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-ma ... l-66763646

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) Joël Magnin
 Beitrag Verfasst: Samstag 18. Mai 2024, 12:03 
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Joël Magnin ist der erste Interimscoach, der Meister wird

«Ich kann den Spielern doch nicht sagen, in Adiletten zu spielen»

Also wenn das nicht eine komfortable Ausgangslage ist! Man hat noch zwei Spiele. Darf beide verlieren – und wird dennoch Meister. Deshalb muss YB-Trainer Joël Magnin dem Badelatschen-Groove entgegenwirken.

Es ist vollbracht. Also quasi. «Fast vollbracht», nennt es Joël Magnin. Der Interimstrainer, der die Mission Titelverteidigung zu Ende gebracht hat. Zwei Spiele ausstehend. Sechs Punkte Vorsprung mit einem um 19 Tore besseren Torverhältnis als Lugano. Da brennt nichts mehr an. «Aber wir haben noch nichts in der Hand», sagt Magnin. «Wir haben wohl beide Hände am Kübel. Aber wir können ihn noch nicht hochstemmen.»

Public Viewing, Freinacht und grosser Empfang

Der Deckel soll nun am Pfingstmontag draufkommen. Mit einem eigenen Punkt gegen Servette. Oder bei einer eigenen Niederlage mit einem Punktverlust von Lugano in Zürich gegen den FCZ. Und dann würde es offiziell zur grossen Meistersause kommen. Heisst: Das aus Genf zurückkommende Team wird im Wankdorf empfangen und von den Fans gefeiert. Diese dürften zahlreich anwesend sein, denn im Stadion findet ein Public Viewing des Spiels statt. Und danach ist Freinacht in Bern! So wie das immer automatisch passiert, wenn ein Team aus der Bundes-Hauptstadt entweder im Fussball oder Eishockey Schweizer Meister wird.

Magnin völlig losgelöst

Aber schon jetzt spürt man natürlich auch bei den Spielern, dass alles ein bisschen anders ist als nach einem «normalen» Sieg. Die Jubelorgien sind ausgeprägter als sonst, Freudentänze inklusive. Standing Ovations gibts sonst auch nicht. Auch nicht, dass die Ostkurve «Schwiizermaischter Bee Ess Zee» singt.

«Auch in der Kabine war die Stimmung anders als sonst», erklärt Magnin, der Meistermacher. Wie genau? «Es war alles ein bisschen lauter und ausgelassener.» Irgendwie sei es natürlich eine komische Situation. Man weiss, man ist Meister. Aber man kann es noch nicht rauslassen. «Und ich kann meiner Mannschaft ja auch nicht sagen, okay, wir treten im Stade de Genève nun in Adiletten an …» Auch der Neuenburger ist an diesem Abend natürlich völlig relaxed.

YB hat grosse Erfahrung mit Kehrauspartien

Zudem, so Magnin, gehe es dabei auch um den Fair-Play-Gedanken, die Meisterschaft nicht zu verfälschen. Bis zur allerletzten Sekunde. Hat YB das jemals getan in den letzten Jahren, fragt der Mann, der mit einem kurzen Unterbruch von 2019 bis 2021 seit 2007 ununterbrochen für die Berner tätig ist, rhetorisch? Natürlich nicht. Und Erfahrung damit hatten die Berner, die zwei Meistertitel schon in der 29. Runde bejubeln konnten, weiss Gott genug, Kehrauspartien sauber zu Ende zu bringen.

Magnin ist ein Novum ...

Stellt sich zum Schluss nur noch eine Frage. Hat jemals ein Interimstrainer ein Team zur Meisterschaft geführt? Die Antwort: Nein! Mindestens nicht, wenn man sechzig Jahre zurückgeht bis in die Saison 1963/64, als ein gewisser Henri Skiba den FC La Chaux-de-Fonds als Spielertrainer zum dritten Meistertitel führte. Das waren noch Zeiten …

... und er hat nun Wicky überholt

Und mit dem Sieg gegen St. Gallen hat Magnin noch einen kleinen statistischen Schönheitsfehler behoben. Er kommt nun auf einen Schnitt von genau zwei Punkten pro Spiel. Sein entlassener Vorgänger Raphael Wicky lag da bei 1,96. Nicht vergessen: Der Oberwalliser lag ja auch an der Spitze, als er gehen musste.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 48255.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) Joël Magnin
 Beitrag Verfasst: Dienstag 21. Mai 2024, 15:16 
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Joël Magnin geht zurück in die Promotion League

Warum sich der YB-Meistercoach in der U21 pudelwohl fühlt

YB-Trainer Joël Magnin erzählt im grossen Meisterinterview, wie er die Mannschaft zurück in die Erfolgsspur geführt hat, welche Negativ-Erfahrung ihn geprägt hat und was sein Anti-Stress-Rezept ist.

Blick: Joël Magnin, wie tönt das, «Meistertrainer Magnin»?
Joël Magnin: Ich freue mich riesig und bin natürlich sehr stolz. Auch, weil ich schon lange in diesem Verein bin. Aber vor allem habe ich einen sehr guten Staff um mich herum. Enorm fähige Leute, die mir sehr geholfen haben. Und das Team hat mich extrem gut aufgenommen. Die Jungs haben viel Eigenverantwortung übernommen. Als YB-Trainer hat man viele Instrumente zur Verfügung. Man spürt die Professionalität und die Arbeit in dieselbe Richtung. Und einen grossen Anteil hat natürlich auch Raphael Wicky, der zehn Monate der Saison das Team gecoacht hat.

Meister waren Sie aber schon: dreimal mit GC als Spieler. Was ist da der wesentlichste Unterschied?
Als Spieler sind die Emotionen auf dem Feld riesig. Grösser als jene als Trainer. Es wäre lehrreich, wenn jeder Spieler, bevor er Spieler wird, Trainer gewesen wäre. Damit er sähe, was für eine Arbeit es braucht, um eine Mannschaft zu managen.

Die Bilanz Ihrer ersten drei Spiele war ja durchaus durchzogen: Sieg, Niederlage, Remis.
Ich habe eine Mannschaft angetroffen, die nicht mit vollem Selbstvertrauen am Werk war. Peu à peu haben wir das wieder aufgebaut, mit Einzelgesprächen und Events ausserhalb des Platzes. Spielerisch war dann immer noch nicht alles top, aber die Solidarität stimmte.

Was wurde denn neben dem Platz so unternommen?
In Thun im Kurz-Trainingscamp haben wir zum Beispiel die Laser Mission City gespielt, das Spiel mit Lasern im Cinedome in Muri. Da spielen Teams gegeneinander und es geht darum, strategisch zu handeln. Aber auch Bowling. Poker. Ein Quiz für alle. Alles kleine Dinge. Dieses Minicamp hat die Mannschaft weiter zusammengeschweisst. Wir haben gespürt: Wenn es hart auf hart geht, hat sie ein gewisses Plus auf ihrer Seite. Und dieses Plus kann man mit solchen Dingen auch irgendwie provozieren.

Poker? Am Bildschirm oder mit echten Karten, physisch?
Ich war nicht dabei, aber es waren echte Karten.

Aber es war alles vom Staff verordnet?
Nein. Die Spieler haben auch eigene Ideen umgesetzt und Dinge miteinander unternommen. So sind sie zusammen auswärts essen gegangen. Die Jungs haben viel Einfluss genommen. Das hat mir gezeigt, dass dieses Team lebt und sich näherkommen will.

Welchen Wert hat das Zusammenleben der Spieler neben dem Platz für Sie als Coach?
Ich bin nun gut zweieinhalb Monate im Job. Es war eines der Ziele, die wir definiert haben, weil wir in diesem Bereich Einfluss nehmen können. Den Fussball kann man ja nicht neu erfinden. Aber jedem Einzelnen das Vertrauen aussprechen und das Team näher zusammenbringen. Das ist ganz gut gelungen.

Mit ihnen ist Nachwuchschef Gérard Castella als zweiter Assistenztrainer zum Staff gestossen. Was war seine Rolle?
Gérard kenne ich natürlich sehr gut vom Nachwuchs. Er spürt mit seiner riesigen Erfahrung Dinge, die ich vielleicht nicht sehe. Er kann enorm gut Spiele analysieren. Es entgeht ihm kein Detail. Das ist enorm hilfreich. Klar, am Ende entscheide ich, wer spielt und wer nicht. Aber diese Details helfen, keine Frage. Zudem ist Gérard auch menschlich top.

War das Ihre Idee, ihn in den Staff zu holen?
Nein, ich bin aufgeboten worden und man hat mir gesagt, der Plan sei, dass ich als Interimstrainer bis Saisonende die Mannschaft übernehme, mit Zoltan Kadar und Castella als Assistenten. Das war ein guter Plan.

Ihre einzige Erfahrung als Trainer einer ersten Mannschaft war jene mit Xamax. Das ging ja gehörig in die Hosen. Sechs Runden vor Schluss wurden Sie entlassen. Am Ende stieg Xamax dennoch ab. Wie wichtig war diese Negativerfahrung für Ihre Karriere?
Im Nachhinein extrem wichtig. Einerseits, weil ich meine ersten Schritte in der Super League machen konnte. Andererseits schickte mich der Fussballgott zuerst an einen Ort, an dem ich lernen und Erfahrungen sammeln musste. Das muss man dann analysieren und darüber reflektieren, um besser zu werden. Wichtig im Leben ist für mich, den Mut zu haben, etwas zu probieren. Dabei das Risiko in Kauf nehmend, zu stürzen. Nur so lernt man. Genau das ist nun passiert.

Wenn ich sage, Sie hätten nur die Xamax-Erfahrung als Cheftrainer mitgebracht, so tue ich Ihnen Unrecht: Sie hatten diese Position bei YB ja 2013 22 Stunden und ein paar Minuten inne.
Ja genau. Aber da war bereits klar, dass am Nachmittag Bernard Challandes übernehmen würde. Ich hatte das Glück, immerhin ein Training zu leiten. Ich war dann bis Ende Saison sein Assistent. Übrigens war ich auch beim FCZ unter Massimo Rizzo ein halbes Jahr Assistent. Da habe ich auch einige Dinge mitgenommen. Aber die Verantwortung als Haupttrainer ist natürlich ganz eine andere.

Nun ist abgemacht, dass Sie Ende Saison wieder zurück zur U21 gehen. Ist das kein Problem für Sie? Man kann sich vorstellen, dass man als Meistertrainer gewisse Begehrlichkeiten entwickelt, die über den Job als Coach der zweiten Mannschaft hinausgehen.
Als Trainer hast du dieselben Emotionen. Egal, ob du ein U21-Spiel oder eines mit der ersten Mannschaft gewinnst. Klar bin ich überglücklich, als Coach der Super-League-Mannschaft zu arbeiten. Und klar hat es sehr viel mehr Zuschauende und ist rund um die Mannschaft sehr viel mehr los. Aber die Arbeit an sich ist dieselbe. Und jene auf dem Feld gibt mir extrem viel Energie. Aber die Antwort darauf, wie das ist, nach dem Meistertitel diesen Schritt zurück zu machen, kann ich jetzt nicht geben. Das muss ich zuerst erleben. Ich kann nur sagen, dass ich dieses Manko nicht hatte, als ich von Xamax zur U21 von YB zurückkehrte. Ich fühle mich im YB-Nachwuchs sehr wohl.

Aber damals kamen Sie von einem Misserfolg zurück. Jetzt als strahlender Meisterheld der Super League.
Ich sehe jetzt ja auch den einen oder anderen aus der U21, der mit der ersten Mannschaft trainiert. Sie derart Fortschritte machen zu sehen, macht doch Freude. Aber eben: Wie es um meine Emotionen stehen wird, kann ich jetzt unmöglich sagen.

Und doch: Auf dem Eizmoos in Cham – nichts gegen Cham, im Gegenteil – vor 300 Zuschauern oder im Wankdorf vor 30'000 Fans ein Team anzuführen, sind doch zwei komplett verschiedene Welten.
Klar. Aber nach dem Spiel in Cham kannst du in die Buvette gehen, was trinken und mit den Leuten über Gott und die Welt reden. Das ist doch auch etwas Schönes, was man vielleicht in Basel oder Genf nicht kann. Das sind Dinge, die für mich auch zählen.

Sie haben zwei Söhne. Wachsen da zukünftige Nationalspieler heran?
Beim Grösseren, der 19 ist, sicher nicht, weil er Tennis spielt. Der Jüngere, der 14-jährig ist, spielt bei der U14 von YB. Mal schauen.

Was machen Sie, wenn Sie nicht für den Fussball unterwegs sind?
Ich gehe mit der Familie und unserem Hund spazieren, einem australischen Cobberdog namens Ciro. Wie Immobile. Oder dann gehe ich im Neuenburgersee oder im Berner Oberland fischen. Das ist mein Anti-Stress- und Druck-Abbau-Programm.

Bei Fischen beschaffen sie sich gleich ein gesundes Nachtessen?
Auf dem Neuenburgersee: ja. Dort habe ich ein Boot mit einem Kollegen zusammen. Und wenn ich mal nichts fische, habe ich meinen Bruder. Er ist Berufsfischer.

Und wenn Sie zu viel fischen, können Sie ihm die Fische verkaufen.
Das gibt es ganz selten.

Was ist Ihre Lebensphilosophie?
Mein Motto ist: Du erntest, was du säst.

Welches Ereignis in ihrem Leben hat sie am meisten geprägt?
Die Geburt meiner Söhne, ganz klar. Ich war zweimal dabei. Beim ersten war ich noch Spieler, von YB, und liess mich in der Halbzeit auswechseln, um von Zürich nach Bern ins Spital zu fahren, als es so weit war.


Persönlich

Joël Magnin wird am 31. Mai 1971 in Neuenburg geboren. Als 21-Jähriger wechselt er vom FC Boudry zu GC, wo er den Durchbruch schafft. Mit den Hoppers, zu denen er nach einem Intermezzo in Lugano zurückkehrt, holt er drei Meistertitel und einen Cupsieg. Seine Aktivkarriere beendet Magnin mit vier Saisons bei YB. Er macht ein Länderspiel, 2001 beim 1:0-Sieg in der WM-Quali auf den Färöern. Als Trainer kennt er mit Ausnahme einer unglücklichen Saison bei Xamax 2019/20, wo er vier Runden vor Schluss entlassen wird, und einer halben als Assistent von Massimo Rizzo beim FCZ, nur einen Klub: YB. Von der U18 über die U21 und den Assistentenjob bis zum (Interims-)Meistertrainer.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 59555.html

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