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 Beitrag Verfasst: Donnerstag 21. September 2023, 01:21 
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YB-CEO Greuel: Das passiert mit den Champions-League-Millionen

Keine Punkte im ersten Gruppenspiel – YB verliert 1:3 gegen Leipzig

Im ersten Gruppenspiel der Champions League bleiben die Berner Young Boys ohne Punkte. Das Team von Raphael Wicky verliert im heimischen Wankdorf gegen RB Leipzig 1:3. Der entscheidende Treffer für die Deutschen fällt in der 73. Minute durch einen gezielten Weitschuss von Xaver Schlager.

Ein schöner Treffer von Meschack Elia, eine Glanztat von Anthony Racioppi, ein starkes Kollektiv und das beschworene Quäntchen Glück: Die Young Boys enttäuschten die 31'500 Fans im Wankdorf am ersten Champions-League-Abend im Wankdorf keineswegs. Wenig fehlte, und die Young Boys hätten ihre dritte Champions-League-Kampagne mit einer positiven Überraschung lanciert.

Die Entscheidung fiel in der 73. Minute

Trotz sehr frühem Rückstand, 15-minütigem anfänglichem Leipziger Powerplay und am Ende 6:21 Abschlüssen stand es bis zur 73. Minute 1:1. Erst dann fiel das 2:1 durch Schlager, das sich zugegebenermassen in der zweiten Halbzeit angebahnt hatte. Seskos Konter in der Nachspielzeit änderte nur noch das Schlussresultat.

Entscheidend war das 2:1 durch den Österreicher Xaver Schlager, der mit einem platzierten Distanzschuss aus 25 Metern Entfernung erfolgreich war. Racioppi, seit dieser Woche auch nach der Rückkehr von David von Ballmoos offiziell die Nummer 1, war die Sicht leicht verdeckt. Zehn Minuten zuvor hatte der Keeper das 1:2 mit einem glänzenden Reflex noch verhindert.

Dazwischen hatten die Young Boys auch noch Glück, dass ein Treffer des eingewechselten Leipzigers Benjamin Sesko aufgrund einer knappen Abseitsposition nicht zählte. Und davor hatte es auch der albanische Schiedsrichter Enea Jorgji gut gemeint mit den Bernern, als er eine Aktion von Racioppi gegen Xavi Simons auch nach Sichtung der Videobilder als nicht penaltywürdig taxierte. Zwar lag eine Berührung vor, für Jorgji war der Kontakt aber nicht stark genug, um seinen ursprünglichen Entscheid zu revidieren.

Grosser Respekt der Berner vor dem deutschen Spitzenteam

Auch wenn ein Punkt greifbar schien: Die Niederlage auf dem heimischen Kunstrasen entsprach letztlich den Stärkeverhältnissen. Wie gross der Respekt der Berner vor dem formstarken Spitzenteam aus der Bundesliga war, zeigte Wickys Aufstellung. Überraschend und überhaupt zum ersten Mal schickte der YB-Trainer mit Aurèle Amenda, Mohamed Camara und Loris Benito drei Innenverteidiger aufs Feld. Saidy Janko beackerte die rechte Seite, der auf dem Papier im Mittelfeld aufgeführte Ulisses Garcia die linke Seite. Es war die defensivste Formation, die Wicky als YB-Trainer bislang wählte.

Was die Defensive stärken sollte, schien zu Beginn der Partie wenig erfolgversprechend. Leipzigs filigrane Tempofussballer starteten furios, tauchten schon in den ersten drei Minuten dreimal gefährlich im Strafraum auf und nutzten die dritte Gelegenheit bereits zur Führung. Innenverteidiger Mohamed Simakan war nach einem Corner von David Raum am nahen Pfosten zur Stelle und traf ins kurze Eck. Anthony Racioppi sah nicht allzu gut, aber wohl auch deshalb, weil der Kopfball abgefälscht wurde.

Umso beeindruckender war, wie sich die Young Boys nach der erdrückenden 15-minütigen gegnerischen Druckphase auffing. Ohne dass Wicky von der taktischen Formation abrückte, verlief das Geschehen bis zur Pause ausgeglichen. Nach einer halben Stunde kamen die Young Boys selbst zu den ersten Chancen. Meschack Elia und Sandro Lauper blieben zunächst noch hängen, dann führte eine schöne Kombination über Ulisses Garcia und dem wieder fitten Filip Ugrinic zum Ausgleich durch Elia. Mit einer «Spitzguuge», wie sie im Buche steht, traf Elia von ausserhalb des Strafraums, nachdem Ugrinic das flache Zuspiel von Garcia in die Mitte geschickt abgelenkt hatte.


https://www.baerntoday.ch/sport/fussbal ... -153616321

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 Beitrag Verfasst: Donnerstag 21. September 2023, 01:23 
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YB-Stürmer Meschack Elia

Ja, er ist immer noch da – und wie

Der Berner Angreifer trifft in der Champions League gegen Leipzig. Und beweist, dass geplatzte Wechselträume kein Grund für schwache Leistungen sind.

Ja, man darf sich durchaus wundern. Wie Marco Streller – oder die Verteidiger von RB Leipzig nach rund einer halben Stunde. Huch, da ist ja dieser Meschack Elia! Was tut der denn immer noch im Wankdorf?

Nun, zum Beispiel ins Tor treffen. Fein, mit dem Aussenrist angeschnitten. Genau so, dass sich der Ball ideal von den ausgestreckten Armen Janis Blaswichs weg ins Netz dreht.

Eine Szene als Grund für Strellers Rätselraten. Der ehemalige Schweizer Nationalstürmer sagt vor dem Spiel auf «Blue»: «Ich kann mir nicht erklären, warum er noch in Bern spielt.»

Man darf sich aus Berner Sicht aber auch einfach freuen. Selbst wenn Elias Treffer zum 1:1 am Ende nicht zum Punktgewinn reicht und sein Verzweiflungsdribbling in der Nachspielzeit am Ursprung des 1:3 steht.

Ja, dieser Elia ist noch immer in Gelb-Schwarz unterwegs. Obwohl er so vieles mitbringt, was auf dem internationalen Transfermarkt gemeinhin die Fantasie anregt und die Preise in die Höhe treibt: Technik, Passqualität, Schusstechnik. Und vor allem: Sprinterqualitäten. Teamkollege Loris Benito sagt: «Er ist unser Speedy Gonzalez.»

Das Karussell dreht sich nicht für Elia

Im Sommer, da stand Elia bei einigen Clubs in grösseren Ligen auf der Liste. «Viele betrachten ihn als spannende Alternative, sollte einer ihrer Stürmer gehen», sagte YB-Verwaltungsrat Christoph Spycher Anfang Juni. Elias Pech: Das Transferkarussell drehte danach nicht so, dass für ihn ein Plätzchen frei wurde.

Es spricht für den 26-Jährigen, dass er danach nicht beleidigt in eine Schaffenskrise verfallen ist. In den Playoffs zur Gruppenphase war er mit zwei Flanken massgeblich daran beteiligt, dass das Heimspiel gegen Maccabi Haifa nicht zu einem Nervenspiel wurde.

Vielleicht hilft es Elia, dass er am eigenen Leib erfahren hat, wie eine Fussballerkarriere auch mal eine unvorhergesehene Abzweigung nimmt. Und dass einen das Glück auch in Bern finden kann.

Ein Karrierestart wie ein Krimi

Als er im Januar 2020 bei den Young Boys auftauchte, da machte er erst einmal Schlagzeilen mit einer Geschichte, die sich wie ein Krimi las. Zutaten: ein geplatzter Wechsel zu Anderlecht, eine Flucht zu Verwandten in die Westschweiz, ein angeblich gefälschter Pass – und ein jahrelanger Rechtsstreit. Der endete erst 2022 damit, dass YB noch eine Million Dollar Ablöse nach Kinshasa überweisen musste.

Zwischenzeitlich war Elia gar vom Verband seines Heimatlandes gesperrt. Weil der Name seines ehemaligen Clubs TP Mazembe zumindest in der Demokratischen Republik Kongo Sinn macht. TP steht für Tout Puissant: allmächtig.

So gross die Unruhe um ihn herum zu Beginn war, so unaufgeregt wirkte Elia seither in seiner Berner Zeit. Bezeichnend, dass er an der letzten Meisterfeier gesichtet wurde, wie er die Party aus sicherer Distanz verfolgte.

Spielt er weiter so, ist er vielleicht doch bald weg

Nur einmal, als Anfang 2023 der Konkurrenzkampf im Berner Angriff zunahm, schien Elia so etwas wie Nerven zu zeigen. Da holte er sich in der 95. Minute gegen GC mit einem Ellbogenschlag Rot.

Inzwischen ist der Kampf um die Startplätze im Berner Angriff nicht kleiner geworden. Aber Elia hat einen anderen Weg gefunden, mit dem Druck umzugehen: durch Leistung. Der Treffer gegen Leipzig ist sein 34. im 143. Spiel im Dress von YB.

Auch sonst ist er an diesem Dienstagabend an jeder guten Berner Offensivaktion beteiligt. Zum Beispiel, als er in der 72. Minute Silvere Ganvoula bedient, der die YB-Führung verpasst. Kurz darauf fällt die Entscheidung gegen die Berner.

Bestätigt Meschack Elia in den kommenden fünf Gruppenspielen seinen Auftritt gegen Leipzig, könnte es doch noch was werden mit dem Wechsel in eine grosse Liga. Vertrag bis Juni 2026 zum Trotz. Was aus Berner Sicht bedeuten würde: geniessen, solange es nur geht.


https://www.bernerzeitung.ch/yb-stuerme ... 6114531672

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 Beitrag Verfasst: Donnerstag 21. September 2023, 01:24 
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1:3-Niederlage gegen Leipzig

YB misslingt der Auftakt in die Champions League

- Schweizer Meister YB unterliegt am 1. Spieltag der Champions League RB Leipzig im Wankdorf mit 1:3.
- Den frühen Rückstand durch Mohamed Simakan (3.) kann Meschack Elia in der 33. Minute ausgleichen.
- Mit einem Distanzschuss trifft Xaver Schlager in der 74. Minute zum 2:1, Benjamin Sesko macht in der Nachspielzeit alles klar.
- Im 2. Spiel der Gruppe G gewinnt Titelverteidiger Manchester City gegen Roter Stern Belgrad 3:1.

Bereits nach 32 Sekunden zitterte das YB-Tornetz, allerdings nur von aussen. Xavi Simons und Loïs Openda hatten die YB-Defensive ein erstes Mal ausgespielt, das Ziel aber noch knapp verfehlt. Doch nur zwei Minuten später stand es dann doch 1:0 für Leipzig. Mohamed Simakan traf nach einer Ecke per Kopf zur – bereits zu diesem Zeitpunkt verdienten – Führung.

Gerade einmal 142 Sekunden hatte es gedauert, bis sich die Berner bei ihrer Rückkehr in die «Königsklasse» hatten bezwingen lassen müssen. Auch im Anschluss an das Gegentor bezahlte YB Lehrgeld, war mit dem Tempo der Sachsen Mal für Mal überfordert.

Elia bringt YB zurück ins Spiel

Erst nach knapp 20 Minuten wurden die Berner, die überraschenderweise mit einer Dreierkette in der Abwehr angetreten waren, mutiger. Sie pressten höher und schafften es dadurch auch, mehr Druck auf Leipzig aufzubauen. Belohnt wurde diese Leistungssteigerung in der 33. Minute. Meschack Elia erhielt am Strafraumrand den Ball und schloss ansatzlos in die rechte Ecke ab – 1:1.

Nach dem Seitenwechsel war es dann aber wieder Leipzig, das das Spieldiktat übernahm. Zuerst forderte der wirblige und omnipräsente Simons einen Elfmeter (52.), den es allerdings zurecht auch nach Video-Überprüfung nicht gab. Später rettete Anthony Racioppi mirakulös gegen einen Kopfball von Openda (60.).

Schlager aus der Distanz

Dass Leipzig dann aber doch noch mit den verdienten drei Punkten im Gepäck die Heimreise antreten konnte, lag an Xaver Schlager. Der Österreicher schloss aus rund 25 Metern ab und traf flach rechts in die Ecke – Racioppi war nicht schnell genug unten.

Auf diesen Rückschlag konnten die Berner nicht mehr reagieren. Stattdessen machte der eingewechselte Benjamin Sesko mit dem 3:1 nach einem Konter in der Nachspielzeit den Deckel drauf.

Der Schweizer Meister geht damit trotz einer engagierten Leistung im 1. Champions-League-Gruppenspiel leer aus. Trotz mehr Ballbesitz und mehr Pässen konnten er zu wenig gefährliche Situationen heraufbeschwören – zog sich aber achtbar aus der Affäre, nachdem der Start komplett misslungen war.

Manchester City dreht Partie gegen Roter Stern

Im anderen Spiel der Gruppe G feierte Manchester City einen 3:1-Erfolg über Roter Stern Belgrad. Der Titelverteidiger geriet quasi mit dem Pausenpfiff durch Osman Bukari in Rückstand. Ein Doppelschlag durch Julian Alvarez nach dem Seitenwechsel (47./60.) brachte die Wende für das Heimteam. Rodri sorgte in der 73. Minute doch noch für den standesgemässen Sieg des haushohen Favoriten.

So geht's weiter

Im nächsten Spiel trifft YB auswärts auf Roter Stern Belgrad (4. Oktober, 21:00 Uhr). Zeitgleich empfängt Leipzig Manchester City. In der Super League trifft YB am Sonntag auf den FC Lugano.


https://www.srf.ch/sport/fussball/champ ... ons-league

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 Beitrag Verfasst: Donnerstag 21. September 2023, 01:25 
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YB gut – Leipzig besser

Die Young Boys verkaufen sich teuer, müssen sich aber RB Leipzig zum Auftakt der Champions-League-Gruppenphase im ausverkauften Wankdorfstadion mit 1:3 geschlagen geben.

Elia einziger YB-Torschütze

RB Leipzig legt im ausverkauften Wankdorfstadion los wie die Feuerwehr, kommt in den ersten zwei Minuten bereits zu drei Abschlüssen. Eine Minute später führen die Deutschen. Nach einem Eckball von Raum kommt Simakan zum Kopfball. Der Ball wird noch leicht abgefälscht, trotzdem macht Racioppi im YB-Tor keine sehr gute Figur. Auch in der Folge müssen die Berner arg untendurch. Erst nach rund 20 Minuten kommen die Young Boys besser ins Spiel. Sie haben nun ihre beste Phase der Partie – und gleichen in der Person von Elia nicht unverdient aus. Über Garcia und Ugrinic kommt der Ball zum YB-Stürmer, der herrlich in die rechte Ecke trifft.

In der zweiten Halbzeit kann YB lange auf einen Punktgewinn hoffen, auch wenn RB Leipzig nach der Pause die bessere Mannschaft ist. Racioppi verhindert mit einer Glanzparade gegen Openda noch den erneuten Rückstand (62.). Fünf Minuten später kommt Xavi Simons, der auffälligste Spieler auf dem Platz, gegen Racioppi zu Fall – und fordert vehement Elfmeter. Der albanische Schiedsrichter Enea Jorgji sieht es anders. Und bleibt auch nach Konsultation der TV-Bilder an der Seitenlinie bei seinem Entscheid. Glück für die Berner. Kurze Zeit später aber ist es dann soweit. Xaver Schlager wird rund 20 Meter vor dem Tor zentral angespielt, nutzt seinen Freiraum und trifft zur erneuten Führung. Die Young Boys sind in der Folge bemüht, werfen in der Schlussphase alles nach vorne – und laufen in der Nachspielzeit in einen Konter, den Benjamin Sesko souverän zu Ende spielt. Der Joker trifft zum 3:1- Endstand.

Ein alles in allem sicher verdienter Sieg der Leipziger, auch wenn sich die Young Boys heute sehr teuer verkauft haben. In der Champions League geht es für die Berner weiter am 4. Oktober, auswärts bei Roter Stern Belgrad. Die Leipziger empfangen gleichentags Manchester City.


https://www.bernerzeitung.ch/champions- ... 2630714244

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 Beitrag Verfasst: Donnerstag 21. September 2023, 01:25 
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Young Boys - RB Leipzig: 1:3

Schockstarre, Ekstase, Hadern – YB zeigt die ganze Gefühlspalette

Die Berner müssen gegen die Deutschen erst unten durch. Doch ihr 1:1 hält lange Bestand. Bis der Abend für sie doch noch in der Enttäuschung endet.

Sie haben gejubelt, gehofft, gebibbert. Doch als das Auftaktspiel der Young Boys in der Champions League im ausverkauften Wankdorf gegen RB Leipzig beendet ist, hadern die Berner. «Zwei Tore nach Standards», sagt Sandro Lauper zu den ersten beiden Gegentreffern. «Das darf nicht passieren. Gegen einen solchen Gegner müssten wir diese Situationen eigentlich für uns entscheiden.»

Was der Mittelfeldspieler meint: Bei stehenden Bällen kann der Aussenseiter den Qualitätsverlust wettmachen – zumindest in der Theorie.

1:3 verlieren die Young Boys, sie geraten damit im Kampf um Rang zwei frühestmöglich in Rücklage. Natürlich, ein Überwintern in der Champions League würde einem Exploit gleichkommen. Realistischer ist da schon Rang drei. Roter Stern Belgrad ist in zwei Wochen nicht nur der nächste Gegner, sondern auch einer auf Augenhöhe. «Die Enttäuschung ist da», sagt YB-Trainer Raphael Wicky. «Aber über weite Strecken zeigten wir einen guten Match.»

Wicky scheint den Pep zu machen

Wicky überrascht mit seiner Aufstellung. In seiner 58. Partie als YB-Trainer rückt er erstmals vom 4-4-2-System ab, er setzt stattdessen auf eine defensive Dreierkette plus Fünfermittelfeld, mit den Verteidigern Ulisses Garcia und Saidy Janko als Aussenläufer. Es ist auf dem Papier eine defensive Aufstellung, aber die Leipziger sind auch der mit Abstand stärkste Gegner, auf den die Young Boys unter Wicky getroffen sind.

Die erste Hälfte lässt sich in zwei Hälften teilen. Und die erste würden die Berner am liebsten so schnell wie möglich vergessen: Keine 30 Sekunden sind absolviert, als Sandro Lauper in der Mittelzone den Ball verliert, ein absolutes No-go gegen den rasanten Rasenball-Fussball. Ein paar Augenblicke später hadert RB-Stürmer Loïs Openda schon über die erste vergebene Chance.

Aber das genügt den Young Boys nicht als Warnung. Wicky sieht ein Team in «Schockstarre». Die Berner suchen ihre Positionen und finden keinen Halt, gerade die linke Seite mit Loris Benito und Garcia ist enorm anfällig.

Als die Leipziger wieder einmal über diese Seite angreifen und einen Corner herausholen, führt dieser zum 1:0 durch Mohamed Simakan. Aurèle Amenda, einer der Neuen in der Startaufstellung, hat den Leipziger Verteidiger aus den Augen verloren, Goalie Anthony Racioppi sieht beim Kopfball aus kurzer Distanz auch nicht gut aus. 3 Minuten sind gespielt, 1:0 RB, ein erstes Fazit: Wicky scheint den Pep zu machen.

Guardiola mag der Welttrainer sein, aber er hat sich gerade in grossen Partien einige Male vercoacht, weil er mit seiner Taktik zu kreativ werden wollte.

So geht es noch ein bisschen weiter, es sind lange Minuten für die Young Boys, in denen sie den Gegner immer wieder zu Gegenzügen einladen. Bald einmal lautet das Schussverhältnis 7:1 für die Gäste.

Elia als Tippkick-Figur

Aber es bleibt bei diesem einen Tor. Und allmählich wird sichtbar, was sich Wicky mit der Aufstellung überlegt hat. Die Leipziger Stürmer sind bei der Dreierkette nun gut aufgehoben, das Mittelfeld um Lauper und Niasse behauptet sich mit Ruhe und Giftigkeit im Ballbesitz wie in den Zweikämpfen. Und Garcia ist in seiner offensiveren Position Ausgangspunkt fast jedes Angriffs. Einzig der uninspirierte Janko ist rechts im Mittelfeld eine Fehlbesetzung.

Und dann ist da noch Meschack Elia, der kleine Wirbelwind, der wieder einmal die grosse Bühne zu einem Glanzauftritt nutzt. Nach 33 Minuten leitet Filip Ugrinic den Ball zu ihm weiter, er zögert nicht, er hat nur diesen einen Gedanken: den Ball sofort aufs Tor zu bringen. Mit der Fussspitze und durchgestrecktem Bein trifft er, er mag dabei wie eine Tippkick-Figur aussehen, aber es ist ein herrlicher Treffer.

Die Young Boys sind nun ebenbürtig, sie gewinnen mit jeder Minute an Selbstvertrauen, das Schwimmfest aus der Anfangsphase? Vergessen. Leipzigs Trainer Marco Rose sieht beim Gang in die Kabine in seinen Air Jordans immer noch lässig aus. Die Lockerheit jedoch ist verflogen.

Der mutige Schiedsrichter

Dabei kommt die Pause zum richtigen Zeitpunkt für sein Team. Achtung, fertig, los: Als die zweite Halbzeit beginnt, setzt RB sogleich wieder zum Tempofussball an. YB braucht Racioppi, der herausragend pariert und nun zeigt, weshalb ihn Wicky vergangene Woche definitiv zur Nummer 1 erklärt hat. Und YB braucht einen Schiedsrichter, der viel Mut beweist.

Nach 52 Minuten wird dieser vom VAR an die Seitenlinie geschickt. Er soll sich anschauen, wie Simons Camara enteilt und im Strafraum von Racioppi zu Fall gebracht worden ist. Der YB-Goalie trifft den Holländer am Fuss, das ist augenfällig, doch der Schiedsrichter bleibt bei seinem Entscheid: Abstoss statt Elfmeter. Im Wankdorf bricht Jubel aus.

Es bleibt nicht die einzige Szene, bei der die Deutschen hadern. Der eingewechselte Benjamin Sesko erzielt nur das vermeintliche 2:1 (67.), die Fahne des Assistenten geht sofort hoch. Der Stürmer steht tatsächlich im Offside. Nur ein paar Millimeter allerdings.

YB ist in dieser Phase fast nur noch in der Defensive. So kommt es, wie es kommen muss: Nach einem Corner verpassen es die Berner, energisch herauszurücken, Xaver Schlager nimmt die Einladung an, er legt sich den Ball zurecht und trifft aus der Distanz zum 2:1 (74.).

Darauf haben die Berner keine Antwort mehr parat. Auch wenn sie durch eine abgefälschte Flanke von Elia und einen Kopfball von Camara zu Chancen kommen. Das 1:3 fällt in der 92. Minute. Elia, die überragende YB-Figur, verliert am gegnerischen Strafraum den Ball. 15 Sekunden später liegt dieser nach Gegenzug über den ganzen Platz und Schuss des eingewechselten Benjamin Sesko im Tor.

Es ist das letzte Müsterchen des Leipziger Tempofussballs.


https://www.bernerzeitung.ch/young-boys ... 0338158571

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 Beitrag Verfasst: Donnerstag 21. September 2023, 01:26 
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YB-Stürmer Meschack Elia

Ja, er ist immer noch da – und wie

Der Berner Angreifer trifft in der Champions League gegen Leipzig. Und beweist, dass geplatzte Wechselträume kein Grund für schwache Leistungen sind.

Ja, man darf sich durchaus wundern. Wie Marco Streller – oder die Verteidiger von RB Leipzig nach rund einer halben Stunde. Huch, da ist ja dieser Meschack Elia! Was tut der denn immer noch im Wankdorf?

Nun, zum Beispiel ins Tor treffen. Fein, mit dem Aussenrist angeschnitten. Genau so, dass sich der Ball ideal von den ausgestreckten Armen Janis Blaswichs weg ins Netz dreht.

Eine Szene als Grund für Strellers Rätselraten. Der ehemalige Schweizer Nationalstürmer sagt vor dem Spiel auf «Blue»: «Ich kann mir nicht erklären, warum er noch in Bern spielt.»

Man darf sich aus Berner Sicht aber auch einfach freuen. Selbst wenn Elias Treffer zum 1:1 am Ende nicht zum Punktgewinn reicht und sein Verzweiflungsdribbling in der Nachspielzeit am Ursprung des 1:3 steht.

Ja, dieser Elia ist noch immer in Gelb-Schwarz unterwegs. Obwohl er so vieles mitbringt, was auf dem internationalen Transfermarkt gemeinhin die Fantasie anregt und die Preise in die Höhe treibt: Technik, Passqualität, Schusstechnik. Und vor allem: Sprinterqualitäten. Teamkollege Loris Benito sagt: «Er ist unser Speedy Gonzalez.»

Das Karussell dreht sich nicht für Elia

Im Sommer, da stand Elia bei einigen Clubs in grösseren Ligen auf der Liste. «Viele betrachten ihn als spannende Alternative, sollte einer ihrer Stürmer gehen», sagte YB-Verwaltungsrat Christoph Spycher Anfang Juni. Elias Pech: Das Transferkarussell drehte danach nicht so, dass für ihn ein Plätzchen frei wurde.

Es spricht für den 26-Jährigen, dass er danach nicht beleidigt in eine Schaffenskrise verfallen ist. In den Playoffs zur Gruppenphase war er mit zwei Flanken massgeblich daran beteiligt, dass das Heimspiel gegen Maccabi Haifa nicht zu einem Nervenspiel wurde.

Vielleicht hilft es Elia, dass er am eigenen Leib erfahren hat, wie eine Fussballerkarriere auch mal eine unvorhergesehene Abzweigung nimmt. Und dass einen das Glück auch in Bern finden kann.

Ein Karrierestart wie ein Krimi

Als er im Januar 2020 bei den Young Boys auftauchte, da machte er erst einmal Schlagzeilen mit einer Geschichte, die sich wie ein Krimi las. Zutaten: ein geplatzter Wechsel zu Anderlecht, eine Flucht zu Verwandten in die Westschweiz, ein angeblich gefälschter Pass – und ein jahrelanger Rechtsstreit. Der endete erst 2022 damit, dass YB noch eine Million Dollar Ablöse nach Kinshasa überweisen musste.

Zwischenzeitlich war Elia gar vom Verband seines Heimatlandes gesperrt. Weil der Name seines ehemaligen Clubs TP Mazembe zumindest in der Demokratischen Republik Kongo Sinn macht. TP steht für Tout Puissant: allmächtig.

So gross die Unruhe um ihn herum zu Beginn war, so unaufgeregt wirkte Elia seither in seiner Berner Zeit. Bezeichnend, dass er an der letzten Meisterfeier gesichtet wurde, wie er die Party aus sicherer Distanz verfolgte.

Spielt er weiter so, ist er vielleicht doch bald weg

Nur einmal, als Anfang 2023 der Konkurrenzkampf im Berner Angriff zunahm, schien Elia so etwas wie Nerven zu zeigen. Da holte er sich in der 95. Minute gegen GC mit einem Ellbogenschlag Rot.

Inzwischen ist der Kampf um die Startplätze im Berner Angriff nicht kleiner geworden. Aber Elia hat einen anderen Weg gefunden, mit dem Druck umzugehen: durch Leistung. Der Treffer gegen Leipzig ist sein 34. im 143. Spiel im Dress von YB.

Auch sonst ist er an diesem Dienstagabend an jeder guten Berner Offensivaktion beteiligt. Zum Beispiel, als er in der 72. Minute Silvere Ganvoula bedient, der die YB-Führung verpasst. Kurz darauf fällt die Entscheidung gegen die Berner.

Bestätigt Meschack Elia in den kommenden fünf Gruppenspielen seinen Auftritt gegen Leipzig, könnte es doch noch was werden mit dem Wechsel in eine grosse Liga. Vertrag bis Juni 2026 zum Trotz. Was aus Berner Sicht bedeuten würde: geniessen, solange es nur geht.


https://www.bernerzeitung.ch/yb-stuerme ... 6114531672

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YB unterliegt RB Leipzig – Schlager: «Wir haben den Faden verloren»

RB Leipzig müht sich zu einem 3:1-Sieg bei YB zum Champions-League-Auftakt. Die Leistung der Berner wird gelobt, mit sich selbst sind die Roten Bullen kritisch.

Das Wichtigste in Kürze

- Zum Champions-League-Auftakt gewinnt RB Leipzig auswärts bei YB mit 3:1.
- Die Berner machen es dem Bundesliga-Dritten aber alles andere als leicht.
- Der vieldiskutierte Kunstrasen spaltet die Gemüter bei den Roten Bullen.

Mit einem 3:1-Auswärtssieg bei YB startet der deutsche DFB-Pokalsieger RB Leipzig erfolgreich in die Champions League. Die Roten Bullen tun sich im Wankdorf aber trotz eines Blitzstarts lange schwer. Erst in der Schlussphase setzt sich der favorisierte Bundesligist gegen den Schweizer Double-Gewinner durch.

Wesentlichen Anteil daran hat Xaver Schlager, der die Leipziger mit dem Treffer zum 2:1 auf die Siegerstrasse bringt. Die Leistung seiner Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit sieht der österreichische Nationalspieler aber kritisch. «Nach dem 1:0 war es schwierig, wir haben den Faden verloren und wurden passiv.»

YB habe den Ball trotz des frühen Gegentreffers gut laufen lassen. «Das war dann nicht so einfach für uns, wir haben verdient den Ausgleich bekommen», bilanziert Schlager. «Wir waren in der Halbzeit unzufrieden – nicht mit dem Ergebnis, sondern mit der Leistung. Wir wissen, dass wir es besser können.»

Kunstrasen für YB ein Vorteil oder nicht?

Der im Vorfeld vieldiskutierte Kunstrasen bei YB habe keinen Unterschied gemacht, so Schlager. «Ich bin auf Kunstrasen gross geworden, wir hatten das bei Salzburg früher auch. So einen Kunstrasen finde ich besser als irgendeinen katastrophalen Platz, auf dem du keine drei geraden Pässe spielen kannst.»

Sein Teamkollege Emil Forsberg hatte grössere Probleme mit dem Untergrund bei YB. «Es ist nicht leicht, hier auf Kunstrasen gegen sie zu spielen – sie sind gut. Wir sind in der zweiten Halbzeit ruhig geblieben und haben zwei schöne Tore gemacht. Dass es nicht einfach wird, hier zu gewinnen, das wussten wir.»


https://www.nau.ch/ort/bern/yb-unterlie ... n-66605813

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Nur Ehren- statt Erfolgsmeldung: RB Leipzig lässt sich von YB nicht auffressen und gewinnt 3:1

Die Young Boys verlieren das erste Champions-League-Gruppenspiel nach einem verblüffend schwachen Start und einer bemerkenswerten Reaktion. Der Trainer Raphael Wicky fährt in der Champions League fast so weiter, wie er einst aufgehört hat – aber nur fast.

Es war die 92. Minute des Champions-League-Spiels YB - RB Leipzig, als mehrere Berner Spieler vornübergebeugt auf dem Platz standen, die Hände auf den Knien, offensichtlich erschöpft. Die Leipziger hatten soeben das 3:1 erzielt und damit die Partie entschieden, es war der fünfte Sieg in dieser Saison, aber der knappste.

RB Leipzig hat seit Mitte August nur gegen Leverkusen verloren, dafür aber den FC Bayern 3:0 bezwungen, Stuttgart 5:1, Union Berlin 3:0, Augsburg auch 3:0.

Die Mannschaft des Trainers Marco Rose ist derzeit eine Maschine, die ziemlich gut läuft und läuft, eine Maschine überdies, die mit Transfers für rund 150 Millionen frisiert worden ist. Deshalb ist es durchaus bemerkenswert, wie lange sich die Young Boys in diesem ersten Gruppenmatch der Königsklasse hielten – vor allem: weil sie früh eigentlich schon verschwunden gewesen waren.

Am Anfang schien YB einfach wehrlos, System hin oder her

YB hatte sich überrollen lassen, in den ersten gut 100 Sekunden entfachte RB Leipzig dreimal Feuer im YB-Strafraum, nach dem vierten Mal und gut 2 Minuten führten die Deutschen 1:0.

Der YB-Trainer Raphael Wicky überraschte mit der Aufstellung; nach Rücksprache mit Staff und Mannschaft liess er erstmals seit dem Amtsantritt im Sommer 2022 mit einer Dreierabwehrkette spielen. Die frühe Führung der Leipziger erinnerte an ein ähnliches Experiment von Wickys Vor-Vorgänger David Wagner vor knapp zwei Jahren, ebenfalls in der Champions League, gegen Villarreal. Damals lag YB nach 16 Minuten 0:2 zurück, und es war nicht an den Haaren herbeigezogen, diese frühe Hypothek mit der Systemumstellung zu erklären.

Diesmal war es anders: YB schien am Anfang einfach nur wehrlos, System hin oder her – oder die Leipziger so entschlossen, auf gar keinen Fall lockerzulassen, bis sie den Ball endlich im Berner Tor untergebracht hatten. Vor allem Xavi Simons fiel mit dieser Entschlossenheit auf, erst zwanzig Jahre alt, aber schon im vierten Land fussballerisch aktiv. Als Siebenjähriger war er einst zu Barcelona gewechselt, auch für PSV Eindhoven spielte er schon, derzeit ist er vertraglich an Paris Saint-Germain gebunden und an Leipzig ausgeliehen. Der Trainer Marco Rose bezeichnete ihn vor dem Match als vielseitigen Spieler, stark mit dem und auch gegen den Ball, «eine Mischung, die du dir als Trainer wünschst».

Es war auch ein Start, den du dir als Trainer wünschst – aber plötzlich hielt YB dagegen. Nach der ersten Halbzeit lagen die Berner statistisch in mehreren Punkten vorne: im Ballbesitz (56:44 Prozent), in der Passgenauigkeit, in der Anzahl angekommener Pässe (268:163). Das Skore war ausgeglichen, 1:1, nachdem Meschack Elia nach gut einer halben Stunde sehenswert getroffen hatte.

Elia fiel mit seiner Schnelligkeit auf und Lauper mit seiner Präsenz

Danach durften die Young Boys quasi noch einmal neu beginnen, und ein Weilchen schien es, der YB-Coach Wicky fahre in der Champions League so weiter, wie er einst aufgehört hatte: mit einer Erfolgsmeldung. Vor sechs Jahren war Wicky mit Basel in die Champions-League-Achtelfinals einzogen, mit Siegen gegen Benfica Lissabon, ZSKA Moskau und Manchester United.

YB hielt mit den Mitteln dagegen, die der Leipziger Trainer Rose vor dem Match herausgestrichen hatte. Es klang fast wie ein Loblied, was er über YB zu erzählen hatte, das Team spiele «sehr physisch», mit geradlinigem Fussball. Und als wollten die Berner zeigen, dass Rose nicht nur aus Höflichkeit so geredet hatte, versuchten sie das 1:1 mit fast allem erdenklichen Widerstand ins Ziel zu bringen.

Es gab immer wieder Momente, in denen ihre Unterlegenheit offensichtlich war, weil Leipzig mehr als einen Fussballer von der Güteklasse von Xavi Simons hat – aber es gab auch diese Augenblicke, in denen YB Anlass zum Staunen gab. Rose hatte auf «ein paar Jungs» verwiesen, die auch schon in der Bundesliga gespielt hätten, auf Silvère Ganvoula (25 Bundesliga-Einsätze), auf Cedric Itten (12) und auf den «rechten Verteidiger» (Saidy Janko, 20). Vergessen hatte er Ulisses Garcia (19) und vor allem Fabian Lustenberger (220), den langjährigen Defensivspieler von Hertha Berlin, der 90 Minuten lang auf der YB-Ersatzbank sass.

Aber es waren andere YB-Spieler, die herausstachen, etwa Elia, mit seiner Schnelligkeit, und Sandro Lauper, mit seiner Präsenz. Es war nicht das erste Mal, dass Lauper auf europäischem Parkett auffiel, es gibt die eine oder andere Erinnerung an starke Lauper-Leistungen auf dieser Bühne – aber alles in allem hätte es mehr erinnerungswürdige Leistungen von YB-Spielern gebraucht.

Es war fahrlässig, wie «schwach» (Zitat Wicky) sie starteten; wie schlecht sie teilweise stehende Bälle verteidigten; und wie frei sie Xaver Schlager in der 73. Minute vor dem 2:1 zum Weitschuss kommen liessen – und diese Fahrlässigkeit führte dazu, dass Wicky nicht mit einer Erfolgsmeldung in die Champions League zurückkehrte, nur mit einer Ehrenmeldung. Rose indes lobte weiter, das Wankdorf sei ein «tolles kleines Fussballstadion», da könne «schon die Post abgehen, und dann kannst du hier auch aufgefressen werden».

Aber es waren die Deutschen, die dieses mit 31 500 Zuschauern ausverkaufte Stadion gesättigt verliessen.


https://www.nzz.ch/sport/yb-im-champion ... ld.1756981

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Wird YB jetzt variabler?

Die Niederlage gegen Leipzig kann Gutes tun

Raphael Wicky bricht beim 1:3 gegen RB Leipzig mit einem Grundsatz. Auch wenn der Exploit ausbleibt, deutet der YB-Trainer ein Umdenken an.

Der Satz gewährt Einblick in die Denkweise des Trainers. So kurios er ist. Raphael Wicky also sagt am Dienstagabend nach dem 1:3 gegen RB Leipzig: «In den ersten zwanzig Sekunden haben wir top angefangen.»

Trainer gehen im Vorfeld eines Spiels jedes Detail durch. Sie studieren stundenlang, sie schicken Mitarbeiter los, die den Gegner vor Ort analysieren. Sie sehen sich Videos an, besprechen sich. Sie suchen Schwächen, erkennen Möglichkeiten. So kommen solche Sätze heraus.

Wicky gefällt, wie Lauper den Ball eroberte, es war eine dieser Möglichkeiten, die er herausgearbeitet hatte. Blöderweise verlor der Mittelfeldspieler den Ball gleich wieder, eine Szene aus der Kategorie «Gilt es zu vermeiden». Die Folge: nach 33 Sekunden erste Leipziger Chance, in der zweiten Minute die zweite, nach drei Minuten das erste YB-Gegentor.

Was ist das Gegenteil eines Topstarts?

Das 0:1 war bereits der vierte Schuss der Deutschen, das bedeutet einen Rekord in der langen Geschichte der Champions League. Real Madrid hatte Malmö mal 8:0 bezwungen, Liverpool Besiktas ebenfalls. Aber selbst die Spanier wie die Engländer waren da nicht auf vier Abschlüsse in den ersten drei Minuten gekommen.

Die Young Boys drohten vom Platz gefegt zu werden. Für einmal bekundete ein Gast im Europacup keine Mühe, sich an den Kunstrasen im Wankdorf zu gewöhnen. Dabei hatten die Leipziger das Abschlusstraining am Vorabend in Turnschuhen absolvieren müssen. Ihre zweite Delegation (ja, so reisen Topteams), die nicht nur die Fussballschuhe transportiert, sondern auch die U-19 umfasst hatte, war wegen eines Zwischenfalls verspätet in Bern angekommen. Die RB-Junioren bezwangen YB in der Youth League übrigens ebenfalls 3:1.

Der ausgebliebene Exploit

Stattdessen können die Young Boys nun zumindest festhalten, sich gegen Leipzig verhältnismässig gut aus einer schwierigen Situation befreit zu haben. RB hat seit Mitte August nur gegen Leverkusen verloren, dafür aber den FC Bayern 3:0 bezwungen, Stuttgart 5:1, Union Berlin 3:0, Augsburg 3:0. Die Brause-unterstützten Tempofussballer befinden sich im Rausch.

Insofern haben die Young Boys beim 1:3 vermieden, wonach es zwischenzeitlich ausgesehen hatte: den Worst Case. Sie haben allerdings auch den Exploit verpasst.

Leipzig hat im Sommer 150 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben, YB rund 4, Leipzig kommt auf einen Gesamtmarktwert von 403 Millionen, YB auf 56. Wie YB gegen Yverdon gewinnen muss, so muss RB gegen YB gewinnen. Wenn alles normal läuft.

Aber weil es nicht immer normal läuft, sitzen Leute im Stadion und vor dem Fernseher, verwetten Menschen ihr ganzes Geld. Aussenseiter-Siege sind die Würze des Sports. Darüber werden Filme gedreht.

Die europäischen Exploits der Young Boys lassen sich in der letzten Dekade an einer Hand abzählen: das 2:1 gegen Juventus 2018 in der Champions League, das Weiterkommen gegen Leverkusen 2021 im Sechzehntelfinal der Europa League. Ebenfalls 2021: das 2:1 gegen Manchester United zum Auftakt der Königsklasse. That’s it.

Wickys Premiere

In Basel war Wicky 2017/18 auf zwei Siege gegen Benfica Lissabon gekommen, einen gegen Manchester United sowie einen im Achtelfinal der Champions League gegen Pep Guardiolas Manchester City. Er erreichte in einer Saison, wonach seine Vorgänger bei YB vergebens strebten.

Diese Erfolge trugen zum Ruf des Trainertalents bei, sie halfen ihm auch, den Job bei den Young Boys zu ergattern. Sie nährten die Hoffnung, dass YB unter Wicky europäisch das nächste Level erreicht.

Die Resultate stimmen, er ist Doublesieger und hat sich für die Champions League qualifiziert. Der Fussball, den er ausführen lässt, ist meistens solid, selten spektakulär. Oft bleibt nach YB-Partien der Eindruck, dass mit diesem Kader spielerisch mehr drinliegen sollte, dass YB variabler agieren könnte, unberechenbarer auch.

Hier das Resultat, da der Unterhaltungswert: Es ist die grosse Diskrepanz bei YB unter Wicky.

Doch womöglich findet beim Trainer gerade ein Umdenken statt. Erstmals überhaupt ist er von seinem 4-4-2-System abgewichen, er wollte das Leipziger Spiel durch die Mitte verhindern, er stellte auf ein 3-5-2 um. Der Entscheid sei nach dem Cupsieg bei Xamax gereift, sagt Wicky. Er habe dazu neben seinem Staff auch die Spieler einbezogen.

Der Gedanke hinter der Umstellung war ein defensiver – eine Reaktion auf die Power des Gegners. Aber eventuell hat Wicky gegen Leipzig auch eine Antwort für die Offensive gefunden, mit Dreierkette und Fünfermittelfeld lässt sich auch Angriffsfussball spielen – je nach Personal. Anschauungsbeispiele gibt es dafür in Europas Elite zu genüge.

Vielleicht traut Wicky seinem Team zu, flexibler zu agieren, in welcher Formation auch immer. Dann könnte die Niederlage gegen Leipzig auch Gutes tun.


https://www.bernerzeitung.ch/wird-yb-je ... 0304895505

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