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 Beitrag Verfasst: Dienstag 24. Oktober 2023, 21:46 
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Champions League: 3. Runde

Wegen Kunstrasen: Manchester City passt Programm vor YB-Spiel an

Der Kunstrasen im Berner Wankdorf sorgt für eine angepasste Vorbereitung beim Titelverteidiger in der Champions League.

Manchester City hat am Dienstagabend das Abschlusstraining im Wankdorf-Stadion absolviert. Was sonst eigentlich üblich ist, stellt für das Starensemble von Coach Pep Guardiola eine Ausnahme dar. Seit der Corona-Pandemie bevorzugen es die «Citizens», in der heimischen City Football Academy zu trainieren und nur für die Medienkonferenz anzureisen. Die Uefa-Regeln sind bezüglich der Abschlusseinheit nicht so strikt wie bezüglich der Medienaktivitäten.

Hat YB auf Kunstrasen einen Vorteil?

Ziel des Titelverteidigers ist es, sich an die ungewohnte Unterlage anzupassen. «Wenn die Uefa es erlaubt, hier zu spielen, so wird der Platz in einem guten Zustand sein. Wir sind am Morgen hierher geflogen, damit die Spieler sich daran gewöhnen und herausfinden können, wie der Ball abspringt», lässt sich Coach Guardiola zitieren.

In Englands Profifussball gibt es keine Stadien mit Kunstrasen. Allerdings hat in den letzten Jahrzehnten auch im Mutterland des Fussballs die Technologie Einzug gehalten: Polyethylen-Fasern sind fester Bestandteil der Terrains in der Premier League.

Ob YB gegen das aktuell beste Team der Welt einen Vorteil hat, wird sich am Mittwochabend (Anpfiff 21:00 Uhr) zeigen. Die Bilanz in den letzten Jahren spricht nicht unbedingt für die Berner:

Citys Stadtrivale Manchester United beschwerte sich nach der 1:2-Niederlage im Wankdorf vor zwei Jahren über die Unterlage. «Wir haben das Spiel verloren, da gibt es keine Ausrede. Wir können dem Platz nicht die Schuld geben, aber in der Champions League sollte das nicht erlaubt sein. Es ist zu gefährlich», sagte Luke Shaw.

Apropos Manchester United: Zum Duell gegen den Stadtrivalen kommt es am nächsten Sonntag. Seit 10 Jahren hat City die Meisterschaft stets vor den «Red Devils» abgeschlossen. Aktuell liegt das Team von Erling Haaland, Manuel Akanji und Co. 6 Zähler vor der United.


https://www.srf.ch/sport/fussball/champ ... b-spiel-an

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 Beitrag Verfasst: Dienstag 24. Oktober 2023, 21:48 
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YB gegen ManCity – Wicky: «Müssen Chancen und Möglichkeiten sehen»

YB empfängt am Mittwoch in der Champions League den Titelverteidiger Manchester City. Trainer Raphael Wicky weiss, wie gross die nächste Hürde ist.

Das Wichtigste in Kürze

- YB trifft am Mittwoch (21 Uhr) in der Champions League auf Manchester City.
- Die Berner wissen um ihre Aussenseiterrolle im Spiel gegen den Triple-Gewinner.
- Trainer Raphael Wicky fordert von seinen Spielern die richtige Mentalität.

Einen stärkeren Gegner hätte YB für die Gruppenphase der Champions League kaum zugelost bekommen können: Der Schweizer Double-Gewinner trifft am Mittwochabend (21 Uhr) zuhause auf Titelverteidiger Manchester City. Der englische Triple-Champion ist beim Gastspiel im Wankdorf der haushohe Favorit.

Das weiss auch Trainer Raphael Wicky, der sich über die Rolle als Aussenseiter keinen Illusionen hingibt. «Wir können nur gewinnen – wir müssen die Chancen und die Möglichkeiten sehen. Die Realität ist, dass wir gegen die momentan wahrscheinlich beste Mannschaft spielen. Deswegen haben wir hier nichts zu verlieren.»

Es sei «eine grosse Chance» für die Mannschaft, in der Champions League zu spielen. Die Spieler hätten sich spektakuläre Duelle mit Teams wie Manchester City verdient. Als Aussenseiter habe man deshalb nichts zu verlieren, wie Wicky betont. «Jetzt muss man auf die Möglichkeiten schauen, und nicht die Gefahren.»

YB nimmt die Aussenseiter-Rolle gerne an

Von seinen Spielern fordert der YB-Trainer vor allem die richtige Einstellung. «Extrem wichtig ist der Glaube an sich selbst, und mutig aufs Feld zu gehen. Wir wissen, was auf uns zukommt», so Wicky. «Das ist die Realität – wir müssen diese Challenge akzeptieren und trotzdem an uns glauben.»

Mit der bisherigen Champions-League-Kampagne der Berner ist Wicky vor allem in Sachen Ausbeute nicht glücklich. «Punktemässig sind wir nicht zufrieden, das ist klar. Wir gehen in jedes Spiel, um zu gewinnen. Von daher sind wir mit einem Punkt natürlich nicht zufrieden», so der Trainer von YB.

Allerdings habe man sich im Heimspiel zuhause gegen Leipzig gut präsentiert, «da haben einige Details nicht gepasst». Auswärts bei Roter Stern Belgrad habe man «ein gutes, zum Teil sehr gutes Auswärtsspiel gemacht». Zufrieden ist Wicky mit der Mentalität: «Wir haben uns in diesen Spielen mutig präsentiert, das ist mir wichtig.»


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-ge ... n-66634190

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 Beitrag Verfasst: Dienstag 24. Oktober 2023, 21:49 
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Für die Manchester City-Stars wird in Bern alles abgeriegelt

Morgen Abend treffen die Berner Young Boys zum ersten Mal auf die englische Spitzenmannschaft Manchester City. Es ist das dritte Spiel von YB in der Champions League Gruppenphase. Die Stars, wie Erling Haaland und Co. sind heute am Flughafen Bern-Belp gelandet.


https://www.telebaern.tv/telebaern-news ... -154414002

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 Beitrag Verfasst: Dienstag 24. Oktober 2023, 21:52 
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«Was für ein Transfer»

Guardiola schwärmt vor Duell mit YB für Akanji

Titelverteidiger Manchester City ist in Bern angekommen. Einen Tag vor dem Champions-League-Kracher gegen die Young Boys sprechen Manuel Akanji und Pep Guardiola über die Begegnung.

Manchester City betritt am Mittwochabend den Kunstrasen im Wankdorf. «Wir sind uns diese Unterlage nicht gewohnt», sagt City-Coach Guardiola an der Medienkonferenz vor der Partie gegen Schweizer Meister YB. «Alle Teams müssen sich an den Rasen anpassen – so auch wir.»

Anpassen müsse Manchester City auch das Spielsystem – an jenes von YB nämlich. «YB ist ein aggressives und physisches Team.» Der spanische Erfolgs-Coach erwähnt allem voran Meschack Elia, der «sehr stark» sei. «Es wird ein sehr hartes Spiel», schätzt Guardiola die Partie gegen YB ein.

Guardiola verliert auch noch ein paar wenige Worte über Manuel Akanji. «Was für ein Transfer», hält der 52-Jährige fest. Der im Sommer 2022 verpflichtete Verteidiger könne auf drei Positionen spielen. «Es ist eine Freude, mit Manu zu arbeiten – jeden einzelnen Tag.»

Akanji weiss noch nichts über eine mögliche Dolmetscher-Rolle

Auch Manuel Akanji kommt an der Medienkonferenz zu Wort. Er rechnet gegen Schweizer Meister YB mit einer zähen Angelegenheit. Manchester City geht zwar als Favorit in die Partie, doch der Verteidiger hält fest, dass im Fussball alles passieren könne. «Wenn YB einen guten Tag hat und wir einen schlechten, können sie natürlich gewinnen.»

Über eine mögliche Dolmetscher-Rolle weiss Akanji nichts. «Nein, bis jetzt noch nicht», antwortet Akanji auf die Frage, ob er von City die Aufgabe erhalten hat, die schweizerdeutschen Konversationen der YB-Akteure zu übersetzen. Er kann sich am Mittwoch aller Voraussicht nach voll und ganz auf das Fussballspielen konzentrieren. Anpfiff ist um 21:00 Uhr.


https://www.bluewin.ch/de/sport/champio ... 40486.html

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 Beitrag Verfasst: Dienstag 24. Oktober 2023, 21:55 
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YB: Schweizerhof in Bern wird für ManCity abgesperrt

YB trifft am Mittwoch auf den amtierenden Champions-League-Sieger. Und Manchester City sorgt schon im Vorfeld der Partie für Rummel in der Bundesstadt.

Das Wichtigste in Kürze

- Manchester City weilt während dem Aufenthal in Bern im Hotel Schweizerhof.
- Damit der Car mit den Stars problemlos an- und abfahren kann, wird die Strasse abgesperrt.

Am Montag ist die derzeit beste Club-Mannschaft der Welt in der Bundesstadt eingetroffen. Manchester City trifft am Mittwoch in der Champions League auf YB und weilt bis dahin Hotel Schweizerhof.

Damit der Car mit den Weltstars auch problemlos vor dem Schweizerhof anhalten kann, wird die Strasse jeweils abgesperrt. Damit können Erling Haaland, Manuel Akanji und ihre Teamkollegen unbehelligt in ihr Hotelzimmer gelangen.

Am Dienstagabend um 18.30 Uhr bestreitet ManCity im Wankdorf das Abschlusstraining. Die Berner standen bereits um 11 Uhr auf dem Kunstrasen. Anpfiff am Mittwoch ist um 21 Uhr.


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-sc ... t-66636220

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 Beitrag Verfasst: Dienstag 24. Oktober 2023, 22:02 
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Gegen Titelverteidiger

Experte vor CL-Kracher: «YB sollte Respekt, aber nicht Angst haben»

Für die Young Boys wartet am Mittwochabend eine der grössten sportlichen Herausforderungen der Clubgeschichte. Im heimischen Wankdorf empfängt YB den Champions-League-Titelverteidiger Manchester City. So schätzt Fussballexperte Marcel Reif von blue Sport den Match ein.

BärnToday: Mit welchen Gefühlen geht YB gegen Manchester City auf das Spielfeld?

Marcel Reif, Fussballexperte von blue Sport: Ich hoffe, es ist nur Respekt und nicht Angst – aber Respekt musst du haben. Wenn du siehst, wie die Fussball spielen, musst du als YB sagen: «Die sind klarer Favorit, wir haben keine Chance.»

Vielleicht geht YB mit Ehrfurcht in das Spiel.

Ehrfurcht wäre mir zu viel. Mir reicht vernünftiger Respekt, das Spiel ernst nehmen und schauen, welche Chancen sich ergeben. Vielleicht hat Manchester City die Nase ein bisschen zu weit oben und sagt: «Wer ist schon YB?» Das ist eine Chance. Aber wenn man es nüchtern betrachtet, sind die Kräfteverhältnisse eigentlich klar verteilt.

"Die Favoritenrolle ist klar. Aber manchmal schlägt an einem Abend die Form die Klasse."
Marcel Reif, Fussballexperte

Was ist Ihre Hoffnung für YB?

Ich hoffe, dass sich YB als würdiger Gegner erweist und dass sie es mit dem nötigen Respekt, Mut und Freude angehen, gegen eine solche Mannschaft zu spielen. Ob das dann zu einem vernünftigen Ergebnis reicht, weiss ich nicht. Die Favoritenrolle ist klar bei Manchester City. Aber manchmal schlägt an einem Abend die Form die Klasse.

Was raten sie dem YB-Trainer Raphael Wicky?

Am Ende ist es ein Fussballspiel. Raphael Wicky kennt die Stärken von Manchester City. Ich glaube, er findet auch noch ein, zwei Schwächen bei ihnen, was aber nicht einfach wird. Jedenfalls musst du mit einer Mischung aus Mut und Respekt an die Sache rangehen. Aber Wicky ist sehr lange im Geschäft. Ich denke, er wird die richtigen Worte finden.

Im Gegensatz zum Wankdorf wird in England nicht auf Kunstrasen gespielt. Wie wird das für Manchester City?

Auf das muss man sich einstellen. Das ist sicher ein kleiner Vorteil für YB. Aber die Spieler von Manchester City sind so gut – das wird sicher nicht den Ausschlag geben am Ende.

Wie wird wohl die Stimmung sein?

Die Stimmung im Wankdorf kann wunderbar sein, aber wenn man völlig chancenlos ist, kann es auch still werden. Es braucht die richtige Mischung. Gegen einen solchen Gegner wird es einen Exploit oder einen Effort brauchen von den Rängen zum Platz zu den Spielern und umgekehrt. Alle müssen mitmachen – wenn das gelingt, gibt es im Wankdorf eine eindrucksvolle Stimmung.

Warum sollte man als Nicht-Fussball-Fan YB gegen Manchester City schauen?

Ich würde behaupten, Manchester City ist im Moment die beste Mannschaft der Welt. Ob sie das an dem Abend sein wird, werden wir sehen. Aber von all ihren Möglichkeiten und dem, was sie zuletzt gezeigt haben, sind sie das Mass der Dinge.

Wenn man also einen Fussball nahe an der Perfektion sehen möchten, dann sollte man sich das Spiel mal anschauen. Da sieht man mal einen Underdog gegen die besten und da könnte es ja eine Sensation geben.


https://www.baerntoday.ch/sport/fussbal ... -154383538

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 Beitrag Verfasst: Dienstag 24. Oktober 2023, 22:11 
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Erling Haaland zu Gast in Bern

Ein Koloss schaut schnell vorbei

Der grossartige Stürmer stellt sich in der Champions League bei den Young Boys vor – er besitzt Muskeln, Willen, Torinstinkt und einen speziellen Radar.

Doch, doch, es kommt vor. Auch Manchester City verliert, und zwar sogar öfters wie vor der Länderspielpause, als sich das gleich in drei von vier Spielen ereignete. Es kann sich zudem zutragen, dass Erling Haaland kein Tor gelingt.

Am vergangenen Samstag herrscht wieder Normalität. Rodri stabilisiert das Mittelfeld wieder, nachdem er bei den verlorenen Spielen verletzt gefehlt hat. Haaland trifft wieder, nachdem er dreimal in Folge erfolglos gewesen ist. Und City gewinnt gegen Brighton 2:1.

Gut gelaunt kommt die englische Übermannschaft fürs Champions-League-Spiel am Mittwoch nach Bern. Was mit ihr im Wankdorf schnell vorbeischaut, ist ein Koloss des europäischen Fussballs. Umsatz Saison 2021/22: 653 Millionen Franken (ohne Transfers). Personalkosten: 383 Millionen. Marktwert der Spieler: 1,2 Milliarden. Bei den Young Boys lesen sich die Zahlen der Reihe nach so: 73,8 Millionen (inklusive Transfers), 31,6 Millionen, 55 Millionen. Bei City haben elf Spieler allein einen höheren Marktwert als bei YB die gesamte Mannschaft, angeführt werden sie von Haaland mit 170 Millionen.

Erling Braut Haaland, noch immer erst 23, 1,94 m gross, 88 Kilo schwer: Er ist für sich schon ein Koloss. Seine Zahlen sind ähnlich beeindruckend wie die seines Clubs und machen ihn zu einem Phänomen auf den Fussballplätzen dieser Welt. Dafür reicht nur schon ein Blick auf die letzte Saison, seine erste in England. In 53 Spielen brachte er es auf 52 Tore, 36 allein in der Premier League.

Guardiolas Schachzug

Als Pep Guardiola auf die Idee kam, Haaland im Sommer 2022 zu verpflichten, machte sich leise Verblüffung breit. Nicht dass einer glaubhaft an Haalands grundsätzlicher Befähigung zweifeln konnte, schliesslich brachte er die Referenz von 86 Toren in 89 Einsätzen für Borussia Dortmund mit. Aber wie sollte ausgerechnet dieser Hüne zu einem Trainer passen, der ein Flair für feingliedrige, wendige Techniker ebenso kultiviert hat wie das Spiel ohne klassischen Mittelstürmer?

Die Zweifel waren schnell zerstreut, spätestens nach den ersten elf Spielen, in denen Haaland auf 19 Treffer kam. Er war angekommen und bestätigte, was der Trainer mit ihm vorhatte. Er brachte die Physis ein, die City zuvor immer gefehlt hatte, um den letzten Schritt in den Olymp zu gehen. Worum es bei seiner Verpflichtung ging, wusste er selbst genau. «Ich bin aus einem bestimmten Grund hier», sagte er, «um die Champions League zu gewinnen.» Am 10. Juni im Final gegen Inter Mailand war diese Mission erfüllt.

Haaland ist in Leeds geboren, als Sohn des früheren Profifussballers Alf-Inge und der ehemaligen Siebenkämpferin Gry Marita Braut. Offensichtlich hat er von ihnen gute Gene mitbekommen, als Fünfjähriger springt er aus dem Stand 1,63 m weit. In Bryne, der Heimatstadt seiner Eltern, findet er seinen ersten Club.

«Ich bin damals explodiert.»
Erling Haaland

Er ist keine 17, als er für Molde in der höchsten norwegischen Liga debütiert. Eine Minute dauert es, bis er verwarnt wird, keine sechs bis zum ersten Tor. Er ist keine 18, als er gegen den damaligen Leader Brann Bergen bis zur 21. Minute gleich viermal trifft. Das Spiel wird zum Katalysator in seiner Karriere. Oder wie er es im Rückblick formuliert: «Ich bin damals explodiert.»

In diesen frühen Jahren weiss er einen Trainer an seiner Seite, der selbst ein ausgewiesener Torjäger war. Ole-Gunnar Solskjaer gibt ihm einen Rat mit auf den Weg: «Verwende nicht zu viel Kraft. Oder versuche nicht, den Goalie aus dem Tor zu schiessen.» Solskjaer ist aufgefallen, wie der junge Haaland verzweifelt, wenn er selbst im Training erfolglos bleibt. Also sagt er ihm auch: «Ruhig bleiben und stets auf den einen, wichtigen Moment vorbereitet sein.» Haaland ist ihm bis heute dankbar.

Wie ein Unwetter

Anfang 2019 wechselt er nach Salzburg, er wählt Red Bull, weil er hier die Förderung erhält, um den nächsten Schritt zu machen. Nach zwölf Monaten, 27 Spielen und 29 Toren ist er reif genug für eine Topliga. Die Prominenz bemüht sich um ihn, Manchester United, Juventus Turin. Er sucht sich Borussia Dortmund aus, ein Ausbildungsclub auf höchster Stufe mit einem Ausbildungstrainer erster Güte, Lucien Favre.

Haaland kommt wie ein Unwetter über die Bundesliga. Der Stürmer aus Willen und Muskeln, mit einem Körper, der, sagt der frühere Salzburger Vordenker Ralf Rangnick, «wie aus Marmor gemeisselt ist» – dieser Stürmer steht in den ersten drei Spielen für die Borussia 136 Minuten auf dem Platz und schiesst sieben Tore. Später gegen Hertha gelingen ihm gleich so viele Treffer, dass Favre mit Zählen nicht mehr nachkommt. Favre meint, es seien drei, Haaland muss ihn korrigieren: Es sind vier in einer halben Stunde.

Der Norweger steht für Wucht, Dynamik, Kraft und Schnelligkeit. Er steht auch für etwas, das bei all seinen athletischen Vorzügen fast etwas vergessen geht: für Technik. Beispiele hat er dafür schon genug abgeliefert, auch im fein abgestimmten Ensemble von Guardiola.

Da ist aber noch etwas, was ihn ausmacht. Das erkennt nur, wer sein Spiel studiert. Geir Jordet macht das, Jordet forscht an der Schule für Sportwissenschaften in Oslo und gilt über die Landesgrenzen hinaus als Fachmann für Fussballpsychologie. In einem Interview mit der «Schweiz am Wochenende», geführt vor einem Jahr, macht er auf ein Geheimnis des Spiels von Haaland aufmerksam. «Die ganze Magie passiert, bevor der Ball zu ihm kommt», sagt Jordet.

Haaland, so der Professor, ist ein Spieler, der nicht nur auf den Ball schaut, ein normalerweise ausgeprägter Instinkt eines Fussballers. Er studiert die Umgebung: Was passiert wo? Wo bin ich? Wo der Gegenspieler? Wo ist der freie Raum? Wo die Abseitslinie? «Scanning» nennt das der Fachmann: «Die Kunst ist es, im richtigen Moment die Augen vom Ball zu nehmen. Haaland kann das perfekt. Mit dem Ergebnis, dass er einen Informationsvorsprung hat, sich sehr gut positioniert, zur richtigen Zeit am richtigen Ort steht. Und dann gibt es ein Tor.»

600’000 Franken pro Woche

Wenn es um Haaland geht, sind die Ansprüche enorm. Das zeigt sich, wenn er einmal nicht trifft. Dann wird ihm in den englischen Zeitungen gleich vorgerechnet, wie er vor einem Jahr nach elf Spielen dastand und wie er es jetzt tut. Damals hatte er 70 Prozent seiner Chancen verwertet und zu 19 Toren genutzt. Jetzt steht er bei 70 Prozent nicht verwertete Chancen. Für einen Stürmer in seinem Universum mag sich das nach Krise anhören. Es reicht ihm noch immer, mit 9 Toren die Nummer 1 in der Premier League zu sein.

57 Millionen Franken Ablöse musste City für ihn nach Dortmund überweisen. Das ist bei heutigen Massstäben und seinem Alter alles andere als überteuert. Teurer ist Haaland schon im Unterhalt. 600’000 Franken kassiert er in der Woche, 31,2 Millionen im Jahr.

Die Mitspieler schätzen ihn, weil er kein Ronaldo-Double ist, sondern ein Teamplayer. Die Fans lieben ihn. Und die Kinder lassen sich die Haare zur Löwenmähne wachsen, wie er eine hat. Zumindest berichtet Kevin de Bruyne, der derzeit verletzte kongeniale Partner des Norwegers, von seinem Bub. Der sei «ein Riesenfan» von Haaland, sagt er. «Er trägt die Haare wie Haaland, in der Schule machen das alle auch.» Die Knirpse sind siebenjährig.


https://www.bernerzeitung.ch/erling-haa ... 3348806469

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 Beitrag Verfasst: Dienstag 24. Oktober 2023, 22:15 
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BSC Young Boys - Manchester City


Fabian Rieder: «Das europäische Überwintern ist durchaus drin»

Am 29. August 2023 trug er zum 122. und letzten Mal das YB-Dress und leistete seinen Beitrag zur Qualifikation für die UEFA Champions League, danach wechselte er zu Rennes: Fabian Rieder (21) verfolgt seinen alten Klub nun als grosser Fan aus der Ferne.

Fabian, seit Anfang September stehst Du bei Rennes in der französischen Ligue 1 unter Vertrag. Wie fällt Deine erste Zwischenbilanz aus?
Für mich persönlich ist sie sehr positiv. Ich stiess spät zur Mannschaft, fand mich aber ziemlich schnell zurecht und stand am 1. Oktober im wichtigen Derby gegen Nantes erstmals von Anfang an auf dem Platz. Der 3:1-Sieg rundete diesen Tag ab. Eine Woche später stand ich gegen PSG erneut in der Startformation und hatte trotz der 1:3-Niederlage gute Momente.

Du bist also sehr gut aufgenommen worden.
Absolut. Die neuen Teamkollegen verfügen nicht nur über grosse fussballerische Qualitäten, sondern sind auch coole Jungs mit viel Persönlichkeit. Die Leute vom Staff sorgten ebenfalls dafür, dass ich schnell integriert wurde. Im Klub herrscht eine ausgezeichnete Atmosphäre, wenn ich Hilfe benötige, ist immer jemand da. Ich schätze das ungemein. Und mein Vorteil ist es, dass ich mit der französischen Sprache keine grossen Probleme habe. Der Wechsel nach Frankreich war eine sehr gute Entscheidung.

Aber die vergangenen Monate kosteten gewiss Energie.
Allerdings. Es war sehr turbulent. Im Sommer hatte ich wegen der U21-EM kaum Ferien, und als ich das letzte Mal für YB spielte, spürte ich schon, dass die Energiereserven langsam aufgebraucht sind.

Dieses letzte Spiel war die Partie gegen Maccabi Haifa, in der Du Deinen Beitrag zum 3:0-Sieg und damit zur Qualifikation für die Champions League geleistet hast.
Mir war es extrem wichtig, bis zum Schluss alles für YB zu geben. Umso mehr freute ich mich, dass es mit dem Einzug in die UEFA Champions League klappte.

Wie verfolgst Du YB aus der Ferne?
Sehr eng. Zum einen konnte ich bis jetzt im Fernsehen alle Spiele fast vollumfänglich sehen, zum anderen habe ich natürlich immer noch Kontakt mit den alten Weggefährten, die echte Kollegen geworden sind. YB ist speziell, da habe ich Freunde fürs Leben gefunden. Lewin Blum ist einer von ihnen.

Nun kommt Manchester City ins Stadion Wankdorf. Was ist gegen dieses Weltklasseteam möglich?
Natürlich ist allen bei YB bewusst, mit was für einem Kaliber man es zu tun bekommt. Wer bei Manchester City auf dem Platz steht, hat Weltklasseniveau. Obwohl die Rollen verteilt sind, geht man als Aussenseiter nicht mit dem Gedanken auf den Rasen, sowieso nichts holen zu können. Auch YB hat eine starke Mannschaft beisammen, die in den ersten zwei Gruppenspielen gute Leistungen abgeliefert hat. Ich glaube, dass ein europäisches Überwintern durchaus drin ist. Gegen Manchester City muss selbstverständlich alles passen, aber wenn das Publikum die Spieler trägt und das Glück mitspielt, wer weiss… Ich hoffe jedenfalls als grosser Fan auf einen erfolgreichen YB-Abend.


Manchester City, ein absolutes Schwergewicht

Der englische Meister gastiert als amtierender Titelverteidiger der UEFA Champions League in Bern. Bei den Cityzens steht ein Mann an der Seitenlinie, der für Raphael Wicky ein Genie ist: Pep Guardiola

2018/19 und 2021/22 traf YB im Rahmen der UEFA Champions League jeweils auf Manchester United – nun kommt es erstmals zum Duell mit der anderen Grösse aus der Stadt: Manchester City. Die Cityzens sind ein absolutes Schwergewicht im europäischen Klubfussball. Sie gewannen in der vergangenen Saison erstmals in ihrer Geschichte die Königsklasse und dominierten in den letzten Jahren auch die Premier League. Seit 2018 sicherten sie sich 5-mal den Meistertitel in England, einzig 2020 mussten sie Liverpool den Vortritt lassen.

Einen grossen Anteil am Erfolg hat zweifellos Pep Guardiola, der im Sommer 2016 das Traineramt übernahm. Der 52-Jährige beeindruckt nicht zuletzt auch YB-Coach Raphael Wicky: «Er ist für mich der beste Trainer der Welt. Pep Guardiola inspiriert mit seinem Fussball extrem viele Leute. Für mich ist er ein Genie.»

In Manchester steht dem Spanier ein hochkarätiges Kader zur Verfügung. Ederson (Brasilien), Kyle Walker, Jack Grealish, Phil Foden, John Stones (alle England), Ruben Dias, Bernardo Silva (beide Portugal), Rodri (Spanien), Julian Alvarez (Argentinien), Jérémy Doku und der derzeit verletzte Kevin de Bruyne (Belgien), Manuel Akanji (Schweiz) und natürlich Erling Haaland (Norwegen) – die Liste der Nationalspieler in den Reihen von City ist lang und könnte noch erweitert werden.

Guardiolas Team, das 2022/23 dank dem 2:1 gegen Manchester United im FA-Cupfinal das Double holte, gewann in der Premier League sieben der ersten neun Partien. Zuletzt gab es gegen Brighton ein 2:1 dank Toren von Alvarez und Haaland, Manuel Akanji sah in der 95. Minute die gelb-rote Karte. Vor diesem Sieg musste sich Manchester City zweimal in Folge geschlagen geben: Auf das 1:2 bei Wolverhampton folgte ein 0:1 in London gegen Arsenal. Der Treffsicherste in der Meisterschaft war bisher Haaland. Der Stürmer, der vergangene Saison 36-mal erfolgreich abschloss und damit so oft wie kein anderer Spieler der Liga, steht aktuell bei 9 Toren.

Geglückt ist City der Start in die Gruppenphase der UEFA Champions League 2023/24. Gegen Roter Stern Belgrad drehte die Mannschaft einen 0:1-Pausenrückstand und siegte 3:1 dank Treffern von Alvarez (2) und Rodri. Mit dem gleichen Ergebnis setzte sie sich in der zweiten Runde bei RB Leipzig durch. Alvarez gehörte neben Foden und Doku erneut zu den Torschützen.


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 Beitrag Verfasst: Donnerstag 26. Oktober 2023, 00:59 
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Elia ist vor dem Spiel seines Lebens frustriert

«Ich muss schauen, dass sich das ändert»

Meschack Elia ist derjenige YB-Stürmer von vieren, der immer spielt. In Europa hat er schon für Aufsehen gesorgt. Es fehlen nur die Tore. «Das frustriert mich selber», sagt er.

Blick: Meschack Elia, Sie spielen gegen Manchester City. Wie ordnen Sie dieses Spiel für Sie persönlich ein?
Meschack Elia: Es ist das grösste Spiel meines Lebens! Manchester City ist die beste Mannschaft der Welt, keine Frage.

Ihnen liegen offenbar grosse Spiele wie jenes gegen Maccabi Haifa oder RB Leipzig. Der Respekt seitens von Roter Stern Belgrad war jedenfalls riesig. Die Serben schrieben von einem enorm schnellen Spieler, den man kaum verteidigen könne, wenn er auf die Abwehr zuläuft. Macht Sie das stolz?
Das ist schön. Aber man darf nie stehenbleiben. Und man muss die richtige Einstellung für die Champions League mitbringen, was mir gelungen ist.

Dann sind Sie ein Spieler für die ganz grossen Spiele?
Sagen wir es so: Ich habe ganz grosse Spiele absolvieren dürfen und bin sicher: Auf mich warten weitere schöne Dinge, wenn ich mich weiter verbessere.

Und nun gehts gegen Manuel Akanji, vielleicht den besten Innenverteidiger, den die Schweiz je gehabt hat.
Ich habe noch nie gegen Manuel Akanji gespielt. Das wird sicher ein tolles Duell. Er gehört auf jeden Fall zu den weltbesten Verteidigern.

Dann sind da noch Walker, Stones, Aké, Gvardiol, Ruben Dias. Marktwert dieser Jungs: 300 Millionen!
Das ist eine Superabwehr! Aber solche Duelle helfen dir, besser zu werden. Ich habe ganz viele Spiele von City gesehen und mir da immer wieder dieselbe Frage gestellt: Was müsste ich tun, um da irgendwie durchzukommen …

Im Sommer gabs Gerüchte um einen Transfer zu Besiktas Istanbul. Oder waren das mehr als Gerüchte?
Es gab eine Offerte. Aber ich wollte unbedingt die Champions League mit YB machen.

Die Türkei wäre auch das falsche Land gewesen – mit einer nur unwesentlich besseren Liga als die Schweiz – für einen, der die Möglichkeit hat, nach einer zweiten starken Champions-League-Kampagne in den ganz grossen Ligen zu landen.
Das ist auch mein Wunsch. Ich habe immer davon geträumt, via Frankreich oder die Schweiz nach England oder Deutschland zu gehen.

Bei YB hats vier Stürmer. Einer, der immer spielt, drei, die rotieren. Sie sind der erste, derjenige, der immer spielt.
Ich spiele aber oft auch am Flügel. Vor meiner YB-Zeit sogar mehrheitlich. Erst hier wurde ich zum zentralen Stürmer. Das Wichtigste ist ohnehin, dass jeder von uns vieren, wenn er spielt, seine Leistung bringt. Und die anderen bereit sind, wenn sie gebraucht werden, denn es erhalten alle Einsatzzeit.

Sie sind aber nicht überspielt, weil Sie so viel Einsatzzeit haben?
Nein. Ich bin einfach nach dem Spiel müde und schaue, dass ich mich so gut wie möglich erhole. Mein Körper reagiert da positiv. Denn für Spieler, die aus Afrika kommen, ist der europäische Rhythmus mit Spielen alle drei Tage unbekannt. Da muss man sich erst daran gewöhnen.

Wie sieht das aus?
Ich gehe mit meiner Frau und den dreijährigen Zwillingen sowie meiner sieben Monate alten Tochter ein bisschen spazieren. So wie jetzt nach dem Spiel gegen den FC Zürich. Aber nicht allzu lange.

Sieben Monate? Kommen Sie da zu genügend Schlaf?
Meine Schwägerin ist auch bei uns. So sind wir zu dritt.

Und als Fussballprofi müssen Sie keine Nachtschichten schieben.
So ist es. Ich darf durchschlafen. Oft auch in einem separaten Zimmer, um möglichst ungestört zu schlafen.

Sie sind einer, der immer verteidigt, dass man das machen müsse, was der Coach sagt. Hat der Ihnen nie gesagt, Sie sollten mehr Tore schiessen?
Klar hat er das. Ich versuche es. Ich schiesse oft aufs Tor. Und ich bin sicher: Die Tore werden kommen. Und sobald ich treffe, wird das regelmässig der Fall sein.

Als wir das letzte Mal ein grosses Interview mit Ihnen führten, das war Ende April, hielten sie denselben Diskurs. Und nun sind wir bei zwei Toren aus 15 Spielen. Kein guter Wert …
Ich bin in einer schwierigen Phase, was das Toreschiessen angeht. Die Anzahl Tore ist nicht gut und frustriert mich selber. Ich spiele gut und kann meinem Team auch ohne Tore helfen, aber ich treffe zu selten. Nun muss ich schauen, dass sich das ändert. Ich arbeite hart weiter. Das ist der einzige Weg.

Fabian Rieder ist weg. Nun ist Meschack Elia der wertvollste YB-Spieler.
Das habe ich auch gesehen. Das ist aber auch dank Ihnen, den Medien, der Fall. Denn wenn sie gut über einen Spieler schreiben, so hilft das dem Marktwert.

Und YB ist vielleicht gar nicht unglücklich, wenn sie nicht allzu oft treffen. Denn würden sie pro Saison 20 Tore machen, hätten sie YB längst für 20 Millionen Franken verlassen.
Auch die YB-Verantwortlichen stellen sich die Frage: Warum spielt der gut und trifft nicht oft. Denn auch sie wären sicher glücklich, wenn ich mehr Tore schiessen und mein Marktwert in die Höhe gehen würde.


https://www.blick.ch/sport/fussball/cha ... 76263.html

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 Beitrag Verfasst: Donnerstag 26. Oktober 2023, 01:02 
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Manchester City kommt nach Bern – der Märchenklub aus der Fussballwelt, Version 3.0

Manchester City, morgen Gegner von YB, ist der beste Klub der Welt – und versinnbildlicht, wie sich der moderne Fussball entwickelt hat.

Die Champions League ist die Krone des Vereinsfussball, grösser geht es nicht mehr. Zuweilen kommt es vor, dass der Träger dieser Krone sich in die Schweiz verirrt. Weil es gerade wieder einmal ein Schweizer Klub in die Champions League geschafft hat. Und sich dann auch noch die Losfee grosszügig zeigt.

Heuer sind die Dinge wieder einmal so zusammengekommen, und darum läuft am Mittwochabend Manchester City ins Berner Wankdorf ein. Der bisher letzte Besuch eines Champions-League-Titelträgers in der Schweiz geht auf das Jahr 2014 zurück. An einem Novemberabend spielte Real Madrid in Basel und gewann 1:0. Neun Jahre liegen zwischen den zwei Begegnungen, und man kann an ihnen ganz vortrefflich erzählen, wie sich die Fussballwelt entwickelt hat.

Bern statt Basel, das ist dabei die eine, die Schweizer Geschichte. Die andere: Manchester statt Madrid, und nicht etwa United, sondern eben City.

Die Scheichs machten City innert 15 Jahren gross

Dieses City stand in Manchester, dieser Stadt des Fussballs, viele Jahre lang im Schatten von United. Es ist noch nicht lange her, dass der Klub in der Drittklassigkeit herumdümpelte – noch 1998 war er dort unterwegs -, und es ist erst 15 Jahre her, dass City ein englischer Mittelfeldklub war, bestenfalls, und dazu noch einer, den das Chaos stets zuverlässig umtoste.

Jetzt kommt der Klub als Triple-Sieger nach Bern, er hat zuletzt die englische Meisterschaft gewonnen, den FA Cup, und eben: die Champions League. City darf sich gerade mit Fug und Recht als bester Klub der Welt bezeichnen, aber wichtiger ist etwas anderes. Der Klub steht wie kein anderer dafür, wohin sich der moderne Fussball gerade entwickelt. Oder, wie es Simon Chadwick, der sich an der Skema Business School in Paris mit Sport, Wirtschaft und Politik befasst, formuliert: für das «dritte Zeitalter» des Fussballs.

Als Manchester City im Juni in Istanbul die Champions League gewann, sass Mansour bin Zayed Al Nahyan auf der Tribüne. Der Scheich aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte sich einen Schal in blau und weiss um den Hals gebunden und seinen Bruder, Scheich Mohamed bin Zayed Al Nahyan, den Präsidenten der Emirate, mitgebracht.

Es waren Bilder, die um die Welt gingen: Während unten auf dem Rasen Pep Guardiola, der katalanische Trainergott, sein Starensemble zum Triumph anleitete, strahlten oben in der Loge jene Männer, die das alles mit ihren Milliarden möglich gemacht hatten.

Scheich Mansour hatte Manchester City im Jahr 2008 gekauft, und natürlich ging es am Ende immer um die Champions League, den grössten aller Preise. Auf dem Weg dorthin haben die Scheichs aus den Emiraten Manchester City verwandelt. Alles glitzert und glänzt nun an diesem Klub, der längst zu einem Netzwerk gewachsen ist, das sich City Football Group nennt und Ableger in vielen Ländern hat, von den USA über Europa bis nach China.

Beim Fussball geht es zunehmend um Macht und Kontrolle

Wenn Simon Chadwick über die Geschichte des europäischen Fussballs spricht, dann teilt er sie in drei Kapitel. Der Fussball 1.0 ist europäisch, lokal verwurzelt. Der Fussball 2.0 wird ab dem letzten Viertel des 20. Jahrhunderts kapitalistischer, es gibt jetzt amerikanische Einflüsse, Sponsoring, Fernsehverträge. Und dann beginnt mit dem 21. Jahrhundert das dritte Zeitalter, Fussball 3.0. Es gehe nun, sagt Chadwick, um «Macht, um Politik, um Geld, um staatliche Interessen». Fussballklubs sind ein Vehikel geworden, um geopolitische Ziele zu verfolgen und die Wirtschaft zu diversifizieren.

Scheich Mansour, der zur Herrscherfamilie in den Vereinigten Arabischen Emiraten gehört, kreiert mit Manchester City «eine Vorlage», wie Chadwick es formuliert, der längst andere Golfstaaten nacheifern. Paris Saint-Germain gehört seit 2011 Katar, Newcastle United seit 2021 Saudi-Arabien. Allen drei Ländern ist gemein, dass sie von Öl und Gas abhängen und das ändern wollen; allen drei Ländern ist gemein, dass sie den Fussball nutzen, um ihr Image zu verbessern und sich Macht und Einfluss zu verschaffen.

Geht bei City wirklich alles mit rechten Dingen zu?

Dass die Scheichs aus den Emiraten als erste den ganz grossen Preis gewonnen haben, ist kein Zufall. Seit 2008 haben sie über 1,5 Milliarden Franken für neue Spieler ausgegeben, netto, ein paar davon auch für Manuel Akanji, den Nati-Verteidiger.

Doch mit Geld alleine ist es bekanntlich nicht getan, es lassen grüssen, neben anderen: Zuletzt Chelsea, schon länger Stadtrivale Manchester United und Paris Saint-Germain. City macht es etwas Entscheidendes besser: Es nutzt seine Millionen, um auch neben dem Platz die besten Leute zu holen. Und sie dann arbeiten zu lassen.

Kopf des Klubs ist bereits seit elf Jahren CEO Ferran Soriano, der zuvor wie andere wichtige Führungsleute bei City – allen voran Trainer Guardiola und Sportchef Txiki Begiristain – beim FC Barcelona grosse Erfolge gefeiert hatte.

Manchester City läuft morgen als Gigant ins Wankdorf ein, doch schon länger begleitet den Klub die Frage, ob er sich auf dem Weg nach oben stets an die Regeln gehalten hat. Mehrmals wurde gegen ihn ermittelt, namentlich ging es dabei um Finanzdoping, etwa über aufgeblähte Sponsorenverträge.

2020 verhängte die UEFA gar eine zweijährige Champions-League-Sperre, die später vom Sportgerichtshof CAS aufgehoben wurde – was allerdings nicht bedeutet, dass der Klub sich nichts zu Schulde kommen liess. Vielmehr kam der CAS zum Schluss, dass die Beweise zu dünn und die Vergehen teilweise verjährt seien.

Eine Busse über zehn Millionen gab es dennoch. City konnte sie verschmerzen. Doch seit Anfang Jahr droht neues Ungemach, dieses Mal von der Premier League: Satte 115 Vergehen werden dem Klub vorgeworfen, es geht unter anderem erneut um Finanzdoping.

Wie es in der Causa weitergeht, ist offen. Seit Februar ermittelt eine unabhängige Kommission. Im schlimmsten Fall droht gar ein Ausschluss aus der Premier League. Doch City ist berühmt-berüchtigt dafür, sich die besten Anwälte zu leisten.


https://www.watson.ch/sport/fussball/80 ... en-aergert

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