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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2022/2023
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 13. Juli 2022, 20:52 
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Super-League-Start am Samstag

Eine ungewöhnliche Saison startet mit heissen Tänzen

Höchstens ein Absteiger, lange Winterpause, Trainerkarussell: Die letzte Saison der 10er-Super-League ist keine wie jede andere.

Die 1. Runde: Heisser Tanz in Bern

Der Helvetiaplatz in Zürich ist gefühlt noch kaum fertig aufgeräumt, schon startet die Super League in ihre nächste Saison. Am Samstag dem 16. Juli wird die 126. Spielzeit lanciert. Und sie startet mit einem Knall: Gleich zum Auftakt muss der Meister FC Zürich bei den mit zahlreichen prominenten Neuzugängen ausgestatteten Young Boys antreten. Nicht nur aus meteorologischer Sicht ein heisser Tanz.

Später am Samstag schnuppert Aufsteiger Winterthur zuhause gegen Basel Oberhaus-Luft (live bei SRF). Auch dort liegt Spannung in der Luft, kehrt doch der neue FCB-Trainer Alex Frei an seine letzte Arbeitsstelle zurück. Am ersten Wochenende kommt es jedoch nur zu 4 Partien: Weil die Swissporarena am Sonntag nicht verfügbar ist, wurde Luzerns Spiel der 1. Runde gegen GC auf den 10. August verschoben.

Samstag, 18 Uhr Young Boys – FC Zürich
Samstag, 20:30 Uhr Winterthur – Basel (live bei SRF)
Sonntag, 16:30 Uhr Lugano – Sion
Sonntag, 16:30 Uhr Servette – St. Gallen

Die lange Pause: Katar statt kybunpark

Wegen der WM in Katar wird auch die Winterpause etwas anders gestaltet. Nach der 16. Runde ruht der Ligabetrieb für rund 2 Monate. Oder in Daten: Vom 13. November 2022 bis 20. Januar 2023 ist in den Super-League-Stadien nichts los. Schliesslich folgt der reguläre Spielbetrieb bis 29. Mai. Noch ein letztes Mal wird bis dahin der Meister im «klassischen» Format ausgemarcht.

Der Abstiegskampf: (K)ein Absteiger?

Nach der Meisterschaft folgt die Barrage. Aufgrund der Modusänderung und Aufstockung der Liga auf 12 Teams ab der Saison 2023/24 tritt der 10. der Super League gegen den 3. der Challenge League an. Der 1. und 2. der Challenge League steigen direkt auf. Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich die verringerte Abstiegsgefahr auf das Gebaren der Klubs auswirkt. Ist der Geduldsfaden für vorübergehend erfolgslose Trainer länger? Gibt man sich im Winter auf dem Transfermarkt zurückhaltender?

Die europäischen Plätze: Zusätzlicher Königsklassen-Kandidat

Andererseits kann es sich lohnen, Investitionen zu tätigen, um vorne mitzuspielen. Weil die Schweiz in der letzten Saison in der Fünfjahreswertung der Uefa vom 19. auf den 14. Platz sprang, darf sie künftig nämlich einen zusätzlichen Klub im Europacup stellen. Heisst: Neben dem Meister spielt auch der Zweitplatzierte in der Champions-League-Qualifikation. Der Cupsieger tritt eine Stufe tiefer in der Quali zur Europa League an, dazu kommen zwei Startplätze in der Conference League.

Das Novum: 3 Top-Teams, 3 neue Trainer

Dass sich das Trainerkarussell dreht, ist in der höchsten Schweizer Liga mitnichten ungewöhnlich. Gleichermassen erstaunlich und einzigartig ist jedoch, welche Klubs mit einem neuen Chef an der Seitenlinie ins Fussballjahr starten: Nicht etwa Sion, dafür aber die Top-3-Teams der letzten Saison haben alle einen neuen Trainer verpflichtet. Der FC Zürich versucht es mit Franco Foda erneut mit einem deutschen Coach. Basel (Frei) und YB (Raphael Wicky) setzen auf junge Einheimische und ehemalige Nati-Spieler (s. Audio ganz oben). Was auch für Aufsteiger Winterthur gilt, das Bruno Berner als Chef installiert hat.


https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... en-taenzen

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2022/2023
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 13. Juli 2022, 20:54 
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Vor dem Saisonstart gegen den FCZ

Eine kleine Wolke gibt es am YB-Himmel dann doch

Kaum Verletzte, ein ausverkauftes Stadion gegen den Meister FC Zürich zum Auftakt – bei den Young Boys herrscht in diesen Tagen eitel Sonnenschein. Wäre da nicht die eine kleine Sorge.

Draussen brennt die Sonne, drinnen zeichnen die YB-Verantwortlichen bei der Medienkonferenz vor dem Saisonstart gegen den Meister FC Zürich einen strahlend blauen Himmel. Die Grosswetterlage bei YB: ausgezeichnet wie das Juliwetter. Sehr gut verlaufen sei die Vorbereitung, sagt der neue Sportchef Steve von Bergen am Dienstag. Und der neue Trainer Raphael Wicky spricht von einer «sehr, sehr, sehr interessanten Mannschaft. Ich freue mich sehr auf den Saisonstart.»

Superlative stehen bei YB so hoch im Kurs wie bei den Bernerinnen und Bernern der feierabendliche Sprung in die Aare.

Die Gründe: Verletzte gibt es – welch Unterschied zu grossen Teilen der letzten Saison – so gut wie keine. Von den 28 Spielern im Kader stehen am Samstag gegen den FC Zürich wohl nur zwei nicht zur Verfügung. Rechtsverteidiger Quentin Maceiras, der sich früh in der Vorbereitung einen Muskelbündelriss zuzog, konnte am Dienstag erstmals wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren. Sandro Lauper plagt derweil eine Entzündung im Knie, allerdings nicht im rechten, dessen Kreuzband schon zweimal riss. Der Mittelfeldspieler dürfte bald wieder eingreifen können.

Damit nicht genug der guten Nachrichten: 19’300 Saisonkarten hat der Club abgesetzt und somit schon fast tausend mehr als im Vorjahr. Die schwache letzte Saison, in der die Sorgen teilweise wie dicke Nebelschwaden über dem Wankdorf hingen, wirkte sich nicht negativ aus. Im Gegenteil: Es scheint, als sei die Vorfreude beim Anhang umso grösser, nun, da es den Titel zurückzuerobern statt zu verteidigen gilt. Der Auftakt am Samstag gegen den FCZ dürfte trotz Gurtenfestival und Ferienzeit ausverkauft sein.

YB fehlt es an Mitarbeitern

Eine Sorge beschäftigt die Young Boys aber in diesen Tagen dann doch. Ihnen gehen im Gastrobereich die Mitarbeiter aus. Es hilft nicht, dass gleichzeitig mit dem Saisonstart das Gurtenfestival stattfindet, was die Rekrutierung von jungen Kräften erschwert. Möglich, dass einige Verpflegungsstände im Wankdorf am Samstag geschlossen bleiben werden. Das Stadionrestaurant Eleven kann seit Wochen am Abend nur noch Salate anbieten, weil es an Küchenpersonal fehlt.

Aber was ist schon ein solcher Mangel im Vergleich zum Sommer 2020, als Corona-bedingt niemand in der Fussballszene so genau wusste, wie es weitergeht? Oder zum Frühjahr 2022, als die Young Boys in die Krise stürzten und nicht einmal der Trainerwechsel etwas bewirkte? Eben.

Die Grosswetterlage ist jedoch immer eine Momentaufnahme. Es kann im Fussball – Achtung, Floskel – schnell gehen. Hier eine kleine Baisse, da ein paar Verletzte – und schon ziehen die Wolken auf. Auch deshalb machen die Young Boys nicht den Anschein, als streben sie mit Vehemenz eine Verkleinerung des Kaders an.

Sollten sie sich für die Gruppenphase der Conference League qualifizieren und im Cup die ersten beiden Hürden nehmen, werden sie bis zum WM-Unterbruch Mitte November innert vier Monaten 31 Partien absolvieren. «Wir werden deutlich mehr als 18 Spieler benötigen», sagt von Bergen. Der Sportchef ist «sehr zufrieden», wie sich das Team präsentiert. Gleichzeitig meint er, es sei beim noch lange geöffneten Transferfenster klar, dass es zu Veränderungen komme. Eine erste gibt YB später am Nachmittag bekannt: Der 21-jährige Yannick Touré, in der Stürmerhierarchie an siebter und letzter Stelle, wird für eine Saison an den FC Thun in der Challenge League verliehen.

Fassnacht trennt sich vom Berater

Ein Kandidat für einen Transfer ist auch Christian Fassnacht – wie jedes Jahr, seit er 2017 zu YB gewechselt ist. Der Nationalspieler hat sich in diesen Tagen von seinem langjährigen Agenten getrennt, er wird nun von der international tätigen Sports Entertainment Group beraten. Das könnte dahingehend interpretiert werden, dass der 28-Jährige den Auslandswechsel nun vehementer anstreben möchte.

Diesen Eindruck hat von Bergen allerdings nicht. Er gehe, Stand jetzt, davon aus, dass Fassnacht bleibe. Auch wenn man beim Blick in gewisse türkische Medien meinen könnte, dass der Offensivspieler jeden Moment nach Istanbul wechselt. Aber von Besiktas Istanbul liegt den Young Boys nach wie vor kein verbessertes Angebot vor, zudem lehnte Fassnacht selbst schon vor Wochen eine erste Vertragsofferte des türkischen Spitzenclubs ab.

Fassnacht wird gegen den FCZ sehr wahrscheinlich in der Startaufstellung stehen. Einen «Knüller» nennt Neutrainer Wicky die Partie. YB-Saisonstart, Gurtenfestival und viel Sonnenschein: Auf Bern wartet ein aufregendes Wochenende.


https://www.bernerzeitung.ch/eine-wolke ... 0519945048

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2022/2023
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 13. Juli 2022, 20:58 
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Start in die Super League

Endlich knistert es wieder in der Super League

Am Samstag nimmt die Schweizer Fussballliga ihr Programm auf. Und anders als in früheren Jahren verspricht die Ausgangslage viel Spannung – vor allem an der Tabellenspitze.

Meister FC Zürich: Saison der Bestätigung

Über den Sommer hat sich beim Meister einiges verändert. Der Trainer heisst nicht mehr André Breitenreiter, sondern Franco Foda, fünf Spieler sind weg, allen voran Ousmane Doumbia und Assan Ceesay. Vier Neue sind da, sie heissen Cheick Conde, Ole Selnaes (beide Mittelfeld), Jonathan Okita und Ivan Santini (beide Angriff). Noch immer da ist, trotz der kurzen Aufregung wegen seines Debüts für Italien, der 18-jährige Wilfried Gnonto. 10 Millionen ist der Richtpreis, den Präsident Ancillo Canepa bei einem allfälligen Transfer für ihn lösen will.

Das erste Saisonziel ist das Erreichen der Gruppenphase eines europäischen Wettbewerbs und das zweite ein Spitzenplatz in der Super League. Canepa geht mit Zuversicht in die Saison: «Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt, wir haben sehr gute Spieler verpflichtet und qualitativ hoffentlich den nächsten Schritt gemacht.» Was er nicht sagt, aber durchblicken lässt: Der FCZ ist zumindest nicht schlechter als letzte Saison.

Basel: Umbruch nach dem Umbruch

Der FC Basel befindet sich im Umbruch. Und das ist ja durchaus eine stolze Leistung, wenn man bedenkt, dass der Club sich schon vor einem Jahr im Umbruch befand. Damals gingen 26 Spieler, es kamen 28 neue.
Im Gegensatz dazu war es diesen Sommer fast beängstigend ruhig: Man hat «nur» 15 Neuzugänge und 14 Abgänge vermeldet. Aber dafür steht beim FCB zum ersten Mal ein Team auf dem Rasen, das (fast) keine Spuren der Ära Burgener mehr enthält.

David Degen ist sich treu geblieben: Er hat Talente wie Anton Kade (Hertha), Hugo Vogel (Lyon) oder Adriano Onyegbule (Leipzig) von Grossclubs verpflichtet. Mit Marwin Hitz einen Routinier fürs Tor, mit Jean-Kévin Augustin eine gestrandete Hoffnung und mit Zeki Amdouni eines der grössten Schweizer Talente. Die wichtigste Personalie aber ist der Trainer, der diese Spieler zu einer Einheit formen darf: Auch Alex Frei ist Degens erste richtige Wahl auf dieser Position. Und man darf gespannt sein, wie das funktioniert, Frei und Degen. Oder ob es schon bald den nächsten Umbruch gibt.

Young Boys: Wicky stapelt lieber tief

Kürzlich gab YB bekannt, dass Nicolas Ngamaleu neu die 10 trage, jene Nummer, die jahrelang Miralem Sulejmani gehörte. Der Serbe ist nun vereinslos. Der Nummernwechsel löste eine Kettenreaktion im Team aus, Mohamed Camara übernahm Ngamaleus 13 – und so weiter und so fort.

Die Randnotiz steht für den YB-Sommer 2022, in dem nach Rang 3 vieles in Bewegung geraten ist. Allen voran ist da der neue Trainer Raphael Wicky, als Wunschkandidat vorgestellt, dessen Zeit bei Basel und in Chicago aber nicht wunschgemäss verlaufen war. In Bern hat Wicky die Qual der Wahl, die Equipe ist enorm breit aufgestellt, die ewig lange Serie an Verletzten 2021/22 hat sich in den Köpfen der Kaderplaner eingebrannt. Trotz des Abgangs von Torschützenkönig Jordan Siebatcheu zu Union Berlin stehen nach wie vor sieben Stürmer im Team. Jean-Pierre Nsame ist nach Ausleihe in die Serie A zurück, Cedric Itten hofft, bei YB wieder in Schwung zu kommen. Zudem kam mit Filip Ugrinic (Luzern) einer der besten Mittelfeldspieler der Liga.

Die Erwartungen an YB und Wicky sind hoch. Aber der 45-jährige Walliser gibt sich betont vorsichtig, er findet, YB sei nicht Favorit. «Warum sollte ich jetzt sagen, dass wir Meister werden müssen?»

Lugano: Doumbia als neues Sinnbild

Da ist Mattia Croci-Torti, dieser identifikationsstiftende Vulkan eines Trainers, da ist der milliardenschwere Besitzer Joe Mansueto, der für Seriosität und Vernunft steht. Und da ist vor allem der Cupsieg im Mai gegen St. Gallen. Die Samen für eine erfolgreiche Zukunft sind in Lugano gesät.

Für die neuen Ambitionen steht Ousmane Doumbia, der einen Wechsel ins Tessin dem Verbleib beim Meister FC Zürich vorzog. Gekommen sind auch der deutsche Innenverteidiger Lars Lukas Mai, im Nachwuchs von Bayern München ausgebildet, sowie Allan Arigoni (GC), Boris Babic (St. Gallen) und Hicham Mahou (Lausanne). Sie sollen die Abgänge der langjährigen Leistungsträger Sandi Lovric (Udinese), Numa Lavanchy (Sion) und Mijat Maric (Karriereende) auffangen. Torjäger Zan Celar ist trotz Wechselgerüchten nach wie vor im Tessin. Die Samen sind gesät, jetzt soll das Pflänzchen FC Lugano wachsen.

St. Gallen: Den Fans einfach Freude bereiten

Getreu ihrem Motto «Espen on tour» waren die St. Galler auch in dieser Saisonvorbereitung in der Region auf Reisen. Präsident Matthias Hüppi berichtet von einem «Riesen-Happening». Die Niederlage im Cupfinal gegen Lugano hat in der Ostschweiz keine negativen Spuren hinterlassen, im Gegenteil. Auch jetzt sind schon wieder über 9000 Saisonkarten abgesetzt worden. «Das fällt einem nicht einfach vom Himmel», sagt Hüppi.

Wie immer verzichtet er darauf, eine konkrete Platzierung als Ziel auszurufen. Lieber sagt er: «Ich bin überzeugt, dass wir eine gute Chance haben, den Leuten Freude zu bereiten.» Kwadwo Duah wechselte für gut 1 Million Franken nach Nürnberg, und Betim Fazliji möchte zu St. Pauli. Im Kern aber ist die Gruppe zusammengeblieben. Ergänzt ist sie um Chadrac Akolo (Amiens), Emmanuel Latte Lath (Spal Ferrara), Daounda Guindo (Salzburg) und Randy Schneider (Aarau), die St. Gallens typischem Beuteschema entsprechen.

Servette: Kein Geld, aber forsche Töne

Trainer Alain Geiger hat bewiesen, dass er es versteht, die geringen Mittel bei Servette optimal zu nutzen. Schlechter als auf Rang 6 war der Club seit dem Aufstieg 2019 nie klassiert, obwohl die Zugänge jeweils ein Hauptkriterium erfüllen müssen: so wenig wie möglich kosten.

Doch nun dürfte für Geiger die bisher schwierigste Saison anstehen, Servette hat seit Anfang Jahr wichtige Spieler verloren, von Sasso über Kyei bis hin zu Schalk. Gekommen ist nur ein gestandener Profi, die deutsche Offensivkraft Patrick Pflücke aus der zweiten niederländischen Liga. Zudem könnte es Nationalspieler Kastriot Imeri in eine grössere Liga ziehen, immerhin wird der 22-Jährige den Grenats Millionen-Einnahmen einbringen.

Geiger ist nicht zu beneiden. Zumal die Zurückhaltung auf dem Transfermarkt seinen Chef Didier Fischer nicht daran hinderte, in der «Tribune de Genève» forsche Töne anzuschlagen. Das Ziel sei es, Servette so schnell wie möglich und dauerhaft in den Top 3 zu etablieren. «Alles andere ist uninteressant.»

Sion: Der düstere Blick von Constantin

Vor einem Jahr wurde Gelson Fernandes als Vizepräsident installiert. Der Trainer hiess Marco Walker, Altstar Guillaume Hoarau verlängerte seinen Vertrag um eine Saison. Nun ist Fernandes den Verlockungen des sicheren Jobs bei der Fifa gefolgt, Walker trainiert den FC Brig-Glis in der 2. Liga regional. Und Hoarau ist vereinslos und damit nur einer von 23 (!) Abgängen im Team.

Am Scheideweg stehe der FC Sion, schrieb Präsident Christian Constantin kürzlich in einem fünfseitigen Brief an die Fans. Seit 2006 habe er 83,4 Millionen investiert, um die Budgets auszugleichen, 16 Jahre lang jeden Tag 15’000 Franken. Er beklagte die veraltete Infrastruktur und schickte voraus, dass auf einen potenziell neuen Besitzer eine enorm schwierige Aufgabe warte. Der 65-Jährige plant, in einigen Jahren zurückzutreten.

Vorerst wirkt Constantin noch, er hat den langjährigen Goalie Kevin Fickentscher degradiert und Heinz Lindner aus Basel verpflichtet. Dass dieser sogleich Hoffnungsträger ist, zeigt, dass bei Sion die Ansprüche schon höher waren.

GC: Hart arbeiten statt gross reden

Die wesentliche Personalie gibt es in Niederhasli auf einem Bürostuhl. Da hat Bernt Haas als neuer Sportchef und Nachfolger der Fehlbesetzung Seyi Olofinjana Platz genommen. Olofinjana wurde abgesetzt wie Managing Director Jimmy Berisha, der in seiner Funktion ebenso überfordert war.

Haas, 44-jährig, einst als Verteidiger bei GC gross geworden, kennt immerhin den Schweizer Fussball und bringt als Sportchef die Erfahrungen aus Vaduz und Schaffhausen mit. Die ersten Erwartungen dämpft er allerdings gleich selbst: «Ich bin keiner, der grosse Antrittsreden hält und Kampfansagen macht.»

Zehn Abgänge (unter anderem Sène, Arigoni, Bonatini und Lenjani) haben das Kader ausgedünnt. Nach Tsiy Ndenge (Luzern) und dem talentierten Ersatzgoalie Justin Hammel (Stade Lausanne-Ouchy) hat Haas als erste Amtshandlung Meritan Shabani und Renat Dadashov verpflichtet. Die beiden Offensivspieler sind Beleg dafür, dass auch er auf die alten Kontakte des Clubs setzt: Sie kommen von den Wolverhampton Wanderers.

Luzern: Euphorie statt Angst – aber wie lange?

Es war nur ein Testspiel, Luzerns Trainer Mario Frick nahm es jedoch zum Anlass, Grundsätzliches abzuleiten. 4:1 gewann sein Team vorletztes Wochenende gegen Vaduz, vor allem kamen über 2000 Zuschauer zur Partie im Luzerner Hinterland. Frick sagte: «Man sieht, dass in dem halben Jahr eine Euphorie entstanden ist. Jetzt liegt es an uns, dass diese Welle der Begeisterung anhält.»

Frick kam im Winter aus Vaduz, nach einer desaströsen Hinrunde machte er den FCL zum viertbesten Team der Rückrunde, in der Barrage konnte der Abstieg gegen Schaffhausen verhindert werden. Die Angst wich der Hochstimmung. Mit Ugrinic (YB) und Marvin Schulz (Kiel) hat der FCL nun aber zwei Stützen verloren, gekommen sind Spieler aus der Challenge League, allen voran der beste Torschütze Joaquin Ardaiz (Schaffhausen). Die Welle zu reiten, wird kein Leichtes.

Winterthur: Erster Anwärter auf Platz 10

37 Jahre musste der FCW auf diesen Tag warten. Am Samstag ist es endlich so weit: Erstmals seit 1985 kann er wieder ein Spiel in der höchsten Liga bestreiten. Und der Gegner könnte nicht reizvoller sein. Der FC Basel macht seine Aufwartung – mit Alex Frei an der Seitenlinie, der nur ein halbes Jahr auf der Schützenwiese brauchte, um den FCW zum Aufstieg zu führen.

Die Euphorie in Winterthur ist ungebremst, die bislang verfügbaren 4100 Saisonkarten waren im Nu vergriffen. Die total 8400 Plätze werden bis auf Weiteres bei jedem Spiel ausverkauft sein. Dabei ist der FCW mit seinen bescheidenen finanziellen Mitteln der erste Anwärter auf Platz 10. Bruno Berner ist der neue Trainer, Timothy Fayulu der neue Goalie, Florian Kamberi soll die Tore schiessen. Auf der anderen Seite stehen neun Abgänge, vor allem von Sayfallah Ltaief, der Frei nach Basel folgte, und von Roberto Alves, der das polnische Radom verlockender fand.


https://www.bernerzeitung.ch/endlich-kn ... 6837984134

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2022/2023
 Beitrag Verfasst: Freitag 15. Juli 2022, 00:51 
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Die Super League ist zurück

Eine Saison mit Dreikampf und Fallschirm

Zürich, Basel, YB: Nach den landläufigen Prognosen sind die ersten drei der letzten Saison auch in der am Samstag beginnenden Schweizer Fussballmeisterschaft 2022/23 wieder ganz weit vorne zu erwarten.

Nach der anstehenden 20. Saison in Folge mit der Grösse von zehn Mannschaften und dem Modus mit 36 Runden wird die Swiss Football League (SFL) auf 2023/24 in der Super League vieles verändern, eventuell auch noch den Namen. «Hyper League» wäre eine verfügbare aufwertende Steigerung. Noch bevor der Ligabetrieb mit zwölf statt zehn Teams geführt wird und noch bevor Playoffs auf die Meisterschaft gestülpt werden, hat die Saison 2022/23 zuerst einmal nur die Funktion, die Vergrösserung zu ermöglichen. Deshalb steigt der Zehnte und Letzte nicht automatisch ab und muss sich der Neunte nicht in einer Barrage bewähren.

Der Zehnte bekommt vielmehr einem Fallschirm ausgehändigt: Er wird am Schluss noch gegen den Dritten der Challenge League um einen Platz in der Super League 2023/24 stechen können. Die schwächeren Teams der Super League - wer diese in Wirklichkeit sind, wird sich im Lauf der Meisterschaft herausstellen - werden dank diesem einmaligen Modus ein wenig aufatmen können. So könnte es beispielsweise für den FC Winterthur in dessen erster Saison im Oberhaus seit 1984/85 eine Erleichterung sein.

Favoriten mit neuen Cheftrainern

Die ersten drei der letzten Saison erfuhren die wichtigste Änderung auf dem Trainerposten. Nach der wunderbaren Erfahrung mit Meistertrainer André Breitenreiter fährt der FC Zürich auf seiner neuen deutschen Welle weiter. Franco Foda bekommt die Chance zu beweisen, dass er nicht nur in Österreich - insgesamt neun Saisons mit Sturm Graz, fünf Jahre mit der Nationalmannschaft - erfolgreich arbeiten kann. Foda wird Breitenreiter nicht kopieren wollen, sondern seinen eigenen Stil, auf den er sich verlassen kann, zur Geltung bringen.

Alex Frei fuhr diesen Frühling seinen ersten ganz grossen Erfolg als Trainer ein. In einem halben Jahr schaffte er mit dem Aufstieg des unaufsteigbaren FC Winterthur etwas Historisches. Die Voraussetzungen scheinen gegeben zu sein, dass der Ur-Basler Frei eine Stufe höher, beim Titelanwärter Basel, ähnlich erfolgreich weiterfahren kann. Jedenfalls versteht sich Frei mit VR-Präsident David Degen viel besser, als er sich vorher mit VR-Präsident Bernhard Burgener verstanden hatte (wegen dem er 2020 dem FCB den Rücken kehrte). Nach turbulenten Jahren mit Unruhe und Intrigen könnte eine neue Harmonie die Rotblauen zu Erfolg und mithin zum Titelgewinn zurückführen.

In Bern hat Raphael Wicky im Juni seine zweite Stelle als Cheftrainer in der Schweiz angetreten. In seiner ersten Anstellung 2017/18 beim FC Basel konnte er nicht verhindern, dass die damals wie in den drei nachfolgenden Saisons klar überlegenen Young Boys der Basler Serie von acht Meistertiteln ein Ende setzten. Unter dem Duo Bernhard Burgener/Sportchef Marco Streller hatte es der Oberwalliser nicht leicht. Aber zuletzt konnte er sich in der Major League Soccer bei Chicago Fire weiterbilden. Bei YB findet er eine gewachsene Umgebung vor, die es ihm erlauben wird, mit der Mannschaft und den Spielern in Ruhe zu arbeiten. Diesen Vorzug des BSC YB hatte auch Gerardo Seoane in seinen drei Jahren in Bern (mit drei Meistertiteln) oftmals hervorgehoben.

Basler Angriff, Berner Verteidigung

Nach seinen ersten Eindrücken in Basel sprach Alex Frei von einer «unfassbaren Qualität» der Mannschaft, des Kaders. Schon letzte Saison galt die Offensive als Basler Haupttrumpf. Trotzdem brachten die Basler in vier der letzten Super-League-Spiele kein Tor zustande, und über diese sieben Spiele insgesamt nur sechs Tore. Im Vergleich zur letzten Herbstrunde fehlt der Dauergoalgetter Arthur Cabral, und den Leihvertrag mit dem ebenso begabten wie aufmüpfigen Sebastiano Esposito liess der Besitzer Inter Mailand auf die neue Saison nicht verläht verlängern. So setzt man in Basel jetzt besonders auf den von Lausanne-Sport geholten Zeki Amdouni. Aber Amdouni ist noch jung. Wie wird er dem Druck der Erwartungen standhalten?

In YBs Abwehrreihe ist Captain Fabian Lustenberger der Chef. Cedric Zesiger und Ulisses Garcia sind Internationale, Quentin Maceiras und Ali Camara bewährte Kräfte. Dennoch spielte YB im Frühling in 16 aufeinanderfolgenden Meisterschaftsspielen nie zu null, einen negativen Klubrekord in der Ära der Super League aufstellend. Die genannten Defensiven sind alle noch dabei. Wicky wird also wissen, woran er arbeiten lassen muss.

Wie André Breitenreiter hatten auch die Stürmer Assan Ceesay und Wilfried Gnonto ein grosses Verdienst daran, dass der FCZ erstmals seit 2009 wieder Meister wurde. Ceesay wird in der neuen Saison fehlen, Gnonto mit einiger Wahrscheinlichkeit ebenfalls. Nach YB (80) erzielte Zürich letzte Saison die meisten Tore (78). Wie druckvoll die Zürcher in der neuen Saison spielen werden, wird man sehen.


https://www.bluewin.ch/de/sport/super-l ... 98319.html

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2022/2023
 Beitrag Verfasst: Samstag 16. Juli 2022, 13:25 
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Saison mit Dreikampf und Fallschirm

Zürich, Basel, und die Young Boys: Nach den landläufigen Prognosen sind die ersten drei der letzten Saison auch in der am Samstag beginnenden Schweizer Fussballmeisterschaft 2022/23 wieder ganz weit vorne zu erwarten.

Nach der anstehenden 20. Saison in Folge mit der Grösse von zehn Mannschaften und dem Modus mit 36 Runden wird die Swiss Football League (SFL) auf 2023/24 in der Super League vieles verändern, eventuell auch noch den Namen. «Hyper League» wäre eine verfügbare aufwertende Steigerung. Noch bevor der Ligabetrieb mit zwölf statt zehn Teams geführt wird und noch bevor Playoffs auf die Meisterschaft gestülpt werden, hat die Saison 2022/23 zuerst einmal nur die Funktion, die Vergrösserung zu ermöglichen. Deshalb steigt der Zehnte und Letzte nicht automatisch ab und muss sich der Neunte nicht in einer Barrage bewähren.

Der Zehnte bekommt vielmehr einem Fallschirm ausgehändigt: Er wird am Schluss noch gegen den Dritten der Challenge League um einen Platz in der Super League 2023/24 stechen können. Die schwächeren Teams der Super League – wer diese in Wirklichkeit sind, wird sich im Lauf der Meisterschaft herausstellen – werden dank diesem einmaligen Modus ein wenig aufatmen können. So könnte es beispielsweise für den FC Winterthur in dessen erster Saison im Oberhaus seit 1984/85 eine Erleichterung sein.

Noch bis zum 31. August kann Handel betrieben werden. Dennoch dürften die Super-League-Klubs auf Beginn der Meisterschaft das Gros der Transfers getätigt haben. Die jetzigen Kader dürften weitgehend denen im September entsprechen, sodass man die Leistungsstärken schon jetzt einigermassen schlüssig beurteilen kann.


Die Transfers der letztjährigen Top Drei im Überblick

FC Zürich (letzte Saison: Meister)

Trainer: Franco Foda (1966, GER, neu, zuvor bis März 2022 Nationaltrainer Österreich).

Zuzüge: Cheick Conde (GUI, Zlin/CZE), Jonathan Okita (COD/GER, Nijmegen), Ivan Santini (CRO, Al-Fateh Al-Mubarraz/KSA), Ole Selnaes (NOR, Shenzhen).
Abgänge: Assan Ceesay (GAM, Lecce), Ousmane Doumbia (CIV, Lugano), Blaz Kramer (SLO, Legia Warschau), Moritz Leitner (GER), Salim Khelifi , Ante Coric (CRO/Roma).

FC Basel (2. Super League)

Trainer: Alex Frei (1979, neu, Winterthur).

Zuzüge: Zeki Amdouni (Lausanne-Sport), Jean-Kévin Augustin (FRA, Nantes), Marwin Hitz (Borussia Dortmund), Mirko Salvi (Yverdon), Arnau Comas (ESP, Barcelona Atlètic), Anton Kade (GER, Hertha Berlin), Yannick Marchand (Neuchâtel Xamax), Nils de Mol (Wil), Syafallah Ltaief (TUN/ass., Winterthur), Tician Tushi (Winterthur), Hugo Vogel (FRA, Lyon B).
Abgänge: Sebastiano Esposito (ITA, Anderlecht), Pajtim Kasami, Heinz Lindner (AUT, Sion), Djordje Nikolic (SRB), Strahinja Pavlovic (SRB, Salzburg), Raoul Petretta (GER/ITA, Kasimpasa Istanbul), Valentin Stocker (Karrierenende), Tomas Tavares (POR, Benfica Lissabon), Fedor Tschalow (RUS), Felix Gebhardt (GER, Hallescher FC), Albian Hajdari (SUI/KOS, Lugano).

BSC Young Boys (3. Super League)

Trainer: Raphael Wicky (1977, neu, zuvor bis September 2021 Chicago Fire).

Zuzüge: Loris Benito (Sion), Cedric Itten (Glasgow Rangers), Alexandre Jankewitz (St. Gallen), Jean-Pierre Nsame (FRA/CMR, Venezia), Donat Rrudhani (KOS/ass., Aarau), Filip Ugrinic (Luzern), Miguel Chaiwa (ZAM, Shamuel/ZAM), Dario Marzino (Schaffhausen).
Abgänge: Guillaume Faivre (Karrierenende), Edimilson Fernandes, Jordan Siebatcheu (FRA/USA, Union Berlin), Miralem Sulejmani (SRB), Kevin Varga (HUN), Nico Maier (Wil).

Bemerkungen: ass. = assimiliert. Vermerkt wurden nur vollzogene Transfers. Internationale und nationale Transfers sind noch bis 31. August erlaubt. Lokal ausgebildete Spieler unter 21 Jahren dürfen auch darüber hinaus wechseln.

Favoriten mit neuen Cheftrainern

Die ersten drei der letzten Saison erfuhren die wichtigste Änderung auf dem Trainerposten. Nach der wunderbaren Erfahrung mit Meistertrainer André Breitenreiter fährt der FC Zürich auf seiner neuen deutschen Welle weiter. Franco Foda bekommt die Chance zu beweisen, dass er nicht nur in Österreich – insgesamt neun Saisons mit Sturm Graz, fünf Jahre mit der Nationalmannschaft – erfolgreich arbeiten kann. Foda wird Breitenreiter nicht kopieren wollen, sondern seinen eigenen Stil, auf den er sich verlassen kann, zur Geltung bringen.

Alex Frei fuhr diesen Frühling seinen ersten ganz grossen Erfolg als Trainer ein. In einem halben Jahr schaffte er mit dem Aufstieg des unaufsteigbaren FC Winterthur etwas Historisches. Die Voraussetzungen scheinen gegeben zu sein, dass der Ur-Basler Frei eine Stufe höher, beim Titelanwärter Basel, ähnlich erfolgreich weiterfahren kann. Jedenfalls versteht sich Frei mit VR-Präsident David Degen viel besser, als er sich vorher mit VR-Präsident Bernhard Burgener verstanden hatte (wegen dem er 2020 dem FCB den Rücken kehrte). Nach turbulenten Jahren mit Unruhe und Intrigen könnte eine neue Harmonie die Rotblauen zu Erfolg und mithin zum Titelgewinn zurückführen.

In Bern hat Raphael Wicky im Juni seine zweite Stelle als Cheftrainer in der Schweiz angetreten. In seiner ersten Anstellung 2017/18 beim FC Basel konnte er nicht verhindern, dass die damals wie in den drei nachfolgenden Saisons klar überlegenen Young Boys der Basler Serie von acht Meistertiteln ein Ende setzten.

Unter dem Duo Bernhard Burgener/Sportchef Marco Streller hatte es der Oberwalliser nicht leicht. Aber zuletzt konnte er sich in der Major League Soccer bei Chicago Fire weiterbilden. Bei YB findet er eine gewachsene Umgebung vor, die es ihm erlauben wird, mit der Mannschaft und den Spielern in Ruhe zu arbeiten. Diesen Vorzug des BSC YB hatte auch Gerardo Seoane in seinen drei Jahren in Bern (mit drei Meistertiteln) oftmals hervorgehoben.

Könnte einer Zürichs Rolle übernehmen?

Doch welche der sieben übrigen Mannschaften könnte in den Dreikampf unter Zürich, Basel und YB eingreifen, der für die Saison 2022/23 an der Spitze der Super League allenthalben erwartet wird?


Die Transfers der restlichen sieben Teams

FC Lugano (4. Super League)

Trainer: Mattia Croci-Torti (1982, seit September 2021).

Zuzüge: Allan Arigoni (Grasshoppers), Boris Babic (St. Gallen), Ousmane Doumbia (CIV, Zürich), Albian Hajdari (Basel), Hicham Mahou (FRA/MAR, Lausanne-Sport), Lars Lukas Mai (GER, Werder Bremen).
Abgänge: Noam Baumann, Olivier Custodio (Lausanne-Sport), Stefano Guidotti (St. Gallen), Numa Lavanchy (Sion), Sandi Lovric (AUT/SLO), Mijat Maric (Karrierenende), Alexander Muci (Bellinzona), Nikolas Muci (Wil), Kevin Rüegg, Yuri (BRA).

FC St. Gallen (5. Super League)

Trainer: Peter Zeidler (1962, GER, seit Juli 2018).

Zuzüge: Chadrac Akolo (COD/ass., Amiens), Stefano Guidotti (Lugano), Aida Guindo (MLI, Salzburg), Emmanuel Latte Lath (CIV, SPAL Ferrara), Randy Schneider (Aarau), Bela Dumrath (Chur).
Abgänge: Boris Babic (Lugano), Euclides Cabral (POR/CPV/ass., Apollon Limassol), Salifou Diarassouba (CIV), Kwadwo Duah (Nürnberg), Alexandre Jankewitz (Young Boys), Christopher Lungoyi (Ascoli), Bastien Toma (Genk), Armin Abaz (Winterthur).

Servette FC (6. Super League)

Trainer: Alain Geiger (1960, seit Juli 2018).

Zuzüge: Samba Diba (SEN, Ndiambour Louga/SEN), Patrick Pflücke (GER, Roda Kerkrade).
Abgänge: Papu Mendes (POR), Nils Pédat, Vincent Sasso (FRA, Boavista Porto).

FC Sion (7. Super League)

Trainer: Paolo Tramezzani (1970, ITA, seit Oktober 2021).

Zuzüge: Numa Lavanchy (Lugano), Heinz Lindner (AUT, Basel), Ilyas Chouaref (FRA/ALG, Châteauroux), Denis-Will Poha (Pau), Abdel Zagré (BUR, Kadiogo/BUR).
Abgänge: Adryan (BRA), Jan Bamert, Loris Benito (Young Boys), Gaetano Berardi (Bellinzona), Théo Berdayes (Yverdon), Marquinhos Cipriano (BRA), Timothy Fayulu (Winterthur), Guillaume Hoarau (FRA), Arian Kabashi, Kader Keita (FRA/CIV, Westerlo/BEL), Ivan Martic, Birama Ndoye (SEN), Mauro Rodrigues (Yverdon), Geoffroy Serey Dié (CIV, Karrierenende), Sandro Theler (Yverdon), Matteo Tosetti (Bellinzona), Vagner (CPV/POR, Metz), Wesley (BRA).

Grasshopper Club Zürich (8. Super League)

Trainer: Giorgio Contini (1974, seit Juli 2021).

Zuzüge: Renat Dadashov (GER/AZE, Tondela/POR), Justin Hammel (Stade Lausanne-Ouchy), Robin Kalem (GER/ass., Schaffhausen), Shkelqim Demhasaj (SUI/KOS, Winterthur), Tsiy Ndenge (GER, Luzern), Meritan Shabani (GER/KOS, Wolverhampton U23).
Abgänge: Allan Arigoni (Lugano), Léo Bonatini (BRA), Kaly Sène (SEN, Basel), Nuno da Silva (Aarau), Bruno Jordão, Ermir Lenjani (ALB/KOS/ass., Ümraniyespor/TUR), Mateo Matic, Elmin Rastoder (Vaduz), Brayan Riascos (COL), André Santos (POR).

FC Luzern (9. Super League)

Trainer: Mario Frick (1974, LIE, seit Januar 2022).

Zuzüge: Joaquin Ardaiz (URU, Schaffhausen), Nicky Beloko (Neuchâtel Xamax), Pius Dorn (GER, Thun).
Abgänge: Nikola Cumic (SRB), Simon Grether, Marko Kvasina (AUT), Tsiy Ndenge (GER, Grasshoppers), Marvin Schulz (GER, Holstein Kiel), Silvan Sidler (Arminia Bielefeld), Varol Tasar (GER/TUR Giresunspor/TUR), Filip Ugrinic (Young Boys), Jordy Wehrmann (NED, ADO Den Haag), Serkan Izmirlioglu (Bellinzona).

FC Winterthur (1. Challenge League)

Trainer: Bruno Berner (1977, neu, U19-Nationaltrainer).

Zuzüge: Armin Abaz (St. Gallen), Matteo Di Giusto (Vaduz), Timothy Fayulu (Sion), Florian Kamberi (SUI/ALB, Sheffield Wednesday), Francisco Rodriguez (Schaffhausen).
Abgänge: Roberto Alves (Radomiak Radom/POL), Florian Baak (GER), Shkelqim Demhasaj (SUI/KOS, Grasshoppers), Gabriel Isik (GER, Vaduz), Silvan Kriz (SUI/AUT, Dornbirn), Syafallah Ltaief (TUN/ass., Basel), Raphael Spiegel (Lausanne-Sport), Tician Tushi (Basel), Dimitri Volkart (Rapperswil-Jona), Sandro Di Nucci (Brühl St. Gallen), Gianluca Tolino (Rielasingen/GER).

Bemerkungen: ass. = assimiliert. Vermerkt wurden nur vollzogene Transfers. Internationale und nationale Transfers sind noch bis 31. August erlaubt. Lokal ausgebildete Spieler unter 21 Jahren dürfen auch darüber hinaus wechseln.

Servette? Lugano?

Servette ist nicht erst in diesem Sommer die Mannschaft mit den wenigsten Veränderungen im Kader. Cheftrainer Alain Geiger, seit vier Jahren im Amt, weiss, was er hat: ein ausgeglichenes Ensemble mit ein paar weit überdurchschnittlichen Spielern wie Miroslav Stevanovic oder Kastriot Imeri. Wenn die Genfer seit dem Wiederaufstieg im Sommer 2019 noch nie ganz vorne mitspielen konnten, so lag es daran, dass sie nicht selten in schier unerklärliche, ein paar Spiele anhaltende Baissen gerieten. Dagegen gibt es kein Rezept, aber vielleicht bleiben die kostspieligen Zwischentiefs für einmal aus.

Mit Platz vier und dem Cupsieg unterstrichen die Tessiner in der letzten Saison ihre Ambitionen.

Der FC Lugano ist unter der Ägide des US-Milliardärs Joe Mansueto und seines Statthalters Georg Heitz heute längst ein Klub mit einem gefestigten, transparenten Gefüge und mit Ambitionen, die Saison für Saison ein bisschen höher angesetzt werden dürfen. In der bisherigen Transferzeit konnten die Tessiner die Substanz wohl ungefähr bewahren.

St. Gallen? Luzern?

Die Spieler des FC St. Gallen sind mittlerweile ein bisschen weniger blutjung als auch schon. Aber vielleicht ist gerade die bessere Mischung aus Jugendlichkeit und Erfahrung ein Trumpf für das Team von Trainer Peter Zeidler, der in seine fünfte Saison in der Ostschweiz steigt. Gelingt es, den Wegzug von Kwadwo Duah, dem 15-fachen Super-League-Torschützen der letzten Saison, auszugleichen, ist dem FCSG für 2022/23 eine gute Rolle zuzutrauen.

In nur einem halben Jahr konnte Trainer Mario Frick in Luzern vieles ausrichten. Mit einer deutlich positiven Bilanz war der FCL noch vor den Young Boys die viertbeste Mannschaft der Rückrunde. Diesmal hat Frick von Anfang an die Zügel in der Hand. Der schmerzhafte Transfer von Filip Ugrinic nach Bern kann eventuell durch den Zuzug des Challenge-League-Topskorers Joaquin Ardaiz aufgefangen werden. Es ist damit zu rechnen, dass Luzern bis Ende August noch Spieler verpflichten wird.

Sion, GC, Winterthur

Sion und die Grasshoppers konnten sich letzte Saison nur knapp der Barrage-Teilnahme entziehen. Klammert man Sions neuen Goalie Heinz Lindner aus, haben sich beide Teams in der bisherigen Transferzeit nicht verstärkt. Die Zürcher haben sogar deutlich an Substanz eingebüsst. Wird es ihnen reichen, den historischen Aufsteiger Winterthur hinter sich zu lassen?

Immerhin werden die schwächsten Teams der Super League nicht in Panik geraten müssen. Infolge der Aufstockung der Liga gibt es keinen Direktabsteiger. Der Letzte wird die Chance bekommen, sich über eine Barrage gegen den Dritten der Challenge League zu retten.


Die ersten drei Runden der Super League im Überblick

1. Runde

Samstag, 16. Juli, 18.00 Uhr: Young Boys – Zürich. 20.30 Uhr: Winterthur – Basel. Sonntag, 17. Juli, 16.30 Uhr: Lugano – Sion, Servette – St. Gallen. Mittwoch, 10. August, 19.00 Uhr: Luzern – Grasshoppers.

2. Runde

Samstag, 23. Juli, 18.00 Uhr: Zürich – Luzern. 20.30 Uhr: St. Gallen – Winterthur. Sonntag, 24. Juli, 14.15 Uhr: Basel – Servette. 16.30 Uhr: Grasshoppers – Lugano, Sion – Young Boys.

3. Runde

Samstag, 30. Juli, 18.00 Uhr: St. Gallen – Zürich. 20.30 Uhr: Sion – Servette. Sonntag, 31. Juli, 16.30 Uhr: Winterthur – Lugano, Young Boys – Grasshoppers. Ansetzung noch offen: Luzern – Basel.


https://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/201410

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 Beitrag Verfasst: Samstag 16. Juli 2022, 13:36 
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Wer hat sich verstärkt?

Itten, Hitz und Co.: Die wichtigsten Transfers der Super League

Am Samstag startet die Saison 2022/23 in der Super League. Die wichtigsten Neuzugänge in der Übersicht.


https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... per-league

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 Beitrag Verfasst: Samstag 16. Juli 2022, 13:40 
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Leitartikel zum Super-League-Start

Achtung, Fertig, Vollgas!

Sonnenschein, sommerliche Temperaturen und zwei Kracher zum Auftakt: In der Super League heisst es Achtung, fertig, Vollgas! YB ist der heisseste Titelkandidat, Basel der erste Herausforderer, Lugano das potenzielle Überraschungsteam.

YB gegen Meister FCZ, Aufsteiger Winterthur gegen Basel. Mit zwei Knüllern beginnt die neue Super-League-Saison – es heisst gleich: Achtung, fertig, Vollgas! Zum Ende einer Ära erwartet uns ein Feuerwerk. Nach 20 Jahren ist die Zehnerliga Geschichte, noch einmal erhält der Tabellenerste am Saisonende den Meisterpokal überreicht. Ab 2023/24 wird der Meister in einem Playoff-Duell gekürt – ein Novum.

Manches ändert sich bereits jetzt: Kein direkter Absteiger aus der Super League und zwei Aufsteiger aus der Challenge League sind die Folge. Die Barrage bleibt. Hinzu kommt die Winter-WM in Katar (21. November bis 18. Dezember), was zu einem zehnwöchigen Unterbruch der Meisterschaft führt. Auch dies ist ein Novum.

Ein gemächlicher Start? Fehlanzeige. Für den FCZ und Neo-Trainer Foda bleibt keine Zeit für Experimente. Bereits am Sonntag folgt die Reise nach Baku zum Hinspiel der 2. Runde der Champions-League-Qualifikation. Weitere englische Wochen folgen. Im Idealfall winken die Millionen der Champions League, im Worst Case droht der (Meister-)Kater und das Verpassen einer europäischen Gruppenphase.

Titelrennen endlich wieder spannend?

Auf dem Papier sind andere stärker. Allen voran YB. Die Berner blasen nach einer verkorksten Saison mit neuem Trainer und einer Transferoffensive zum Angriff. Wicky und seine Männer liessen sich schon vor dem Saisonstart das M-Wort entlocken. Die Offensive ist trotz des Abgangs von Liga-Topskorer Siebatcheu herausragend besetzt.

Nicht minder potent kommt das Kader des FC Basel daher. Der grösste Name sitzt aber auf der Bank: Klubikone und Nati-Rekordtorschütze Alex Frei. Die Frage lautet: Kommen die beiden Alphatiere Frei und Klubboss David Degen miteinander klar?

Das Meisterrennen kündigt sich spannend an wie lange nicht mehr, denn auch mit Cupsieger Lugano ist zu rechnen. Im Tessin braut sich dank den Millionen des amerikanischen Besitzers Joe Mansueto und viel Schweizer Know-how etwas zusammen. Auch St. Gallen machte einen guten Job. Luzern und Servette schielen ebenfalls nach oben.

Viel zu gewinnen, wenig zu verlieren

Die Mittelklasse der Liga profitiert vom neuen Modus. Das Abstiegsgespenst sitzt für einmal nicht der halben Liga bis im Frühjahr im Nacken. Das erhöht die Chance, dass Trainer mehr Risiken eingehen und die Präsidenten länger als gewöhnlich die Nerven behalten.

Hinzu kommt: In dieser Saison gibt es viel mehr zu gewinnen als zu verlieren, denn die halbe Liga spielt 2023/24 europäisch. Neben dem Meister nimmt auch die Nummer 2 an der Champions-League-Qualifikation teil. Der Dritte und Vierte spielt in der Conference League. Und der Cupsieger kämpft um einen Platz in der Europa League.

Dank den zwei direkten Aufsteigern träumen auch die Klubs in der Challenge League gross. Mehr als die halbe Liga liebäugelt von der Promotion in die höchste Spielklasse.

Sommer-Feeling geniessen

Mehr Sorgen als Träume haben die GC-Fans. Der Rekordmeister ist zwei Jahre nach dem Einstieg der chinesischen Geldgeber mehr denn je auf der Suche nach der eigenen Identität. Von Strategie keine Spur.

Auch im Wallis ist eine solche schwer zu erkennen, auch wenn der FC Sion den einen oder anderen Transfer noch tätigen wird – vielleicht klappt es ja wirklich mit Spektakel-Stürmer Mario Balotelli. Absteiger Winterthur gefällt sich nach 37 Jahren Abstinenz in der Rolle des Aussenseiters und Kult-Klubs und könnte positiv überraschen.

Trotz Sommer-Feeling und grosser Vorfreude ist aber nicht alles eitel Sonnenschein. Gewitter-Wolken bilden sich am Horizont. Die Corona-Pandemie lauert noch immer. Und die Folgen des Ukraine-Kriegs für den Alltag in Westeuropa, wenn es wieder kälter wird, sind schwierig abzuschätzen. Umso mehr gilt es, den Fussball-Sommer zu geniessen!


https://www.blick.ch/sport/fussball/lei ... 65496.html

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 Beitrag Verfasst: Samstag 16. Juli 2022, 23:03 
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So präsentiert sich YB mit Wicky

Ein Teenager als Gewinner – aber was passiert mit Ngamaleu?

Vor dem Saisonstart gegen den FC Zürich beantworten wir die drängendsten Fragen. Etwa, wer unter dem neuen Trainer Pluspunkte gesammelt hat – und wer nicht.

Nicht, dass das YB-Kader Wünsche offenliess, jede Position ist mindestens doppelt besetzt. Doch am Freitag sickert durch, dass der frühere FCZ-Captain Kevin Rüegg vor einem Wechsel nach Bern steht. Der Rechtsverteidiger vermochte sich bei Hellas Verona in der Serie A nicht durchzusetzen. Das letzte Halbjahr verbrachte er leihweise beim FC Lugano, gewann mit den Tessinern den Schweizer Cup. Die sich abzeichnende Verpflichtung des 23-Jährigen zeigt, wie ernst es den Young Boys mit der Mission Titelzurückeroberung ist.

Rüegg würde das Gedränge rechts hinten erhöhen, wo sich zuletzt der erst 18-jährige Miguel Chaiwa in den Vordergrund spielte (siehe Gewinner), wo mit Levin Blum ein U-21-Nationalspieler unter Vertrag steht. Und wo Quentin Maceiras den soliden Backup hätte geben können. Für den Walliser dürfte YB, falls Rüegg kommt, einen Abnehmer suchen, er würde damit zu den Verlierern unter dem neuen Trainer Raphael Wicky gehören (siehe unten).

Wie wird YB unter Wicky spielen?

Das Flügelspiel war ein Merkmal der YB-Meisterjahre, ob im 4-4-2-System oder im 4-2-3-1, die Young Boys erzeugten enormen Druck über die Seiten. Aussenspieler wie Miralem Sulejmani, Christian Fassnacht und Nicolas Ngamaleu kamen Hauptrollen zu. Insofern hat Wicky in Bern eine kleine Revolution angezettelt. Er setzt auf ein 4-4-2 mit Mittelfeldraute. Die Young Boys spielen nun mit einem zentralen defensiven und offensiven Mittelfeldspieler sowie zwei Achtern, die sich in den Räumen zwischen dem Zentrum und der Seite bewegen. Gegen den FC Zürich dürfte am Samstag (18 Uhr) auf halbrechter Position Christian Fassnacht beginnen, auf halblinker Zugang Filip Ugrinic.

Zeigt YB unter Wicky also ein völlig neues Gesicht?

«Nein», sagt Captain Fabian Lustenberger. «YB holt ja nicht einen Trainer, der eine ganz andere Philosophie als der Club hat.» In Wickys System sollen mal die Achter auf die Seiten ausweichen, mal die Angreifer. Zudem kann je nach Spielsituation und Gegner auch mit einem gewöhnlichen Vierermittelfeld agiert werden. Im Spiel gegen den Ball ist diese flache Formation so oder so oft zwingend, da es gilt, die Aussenspieler des Kontrahenten anzulaufen.

Gibt es noch Platz für Ngamaleu?

Ja (siehe Punkt oben). Der 28-Jährige, der jetzt die Nummer 10 trägt, bringt wie Ugrinic und Fassnacht den nötigen Werkzeugkasten mit, um sowohl auf der Achter- als auch der Zehnerposition spielen zu können. Neu ist die Situation für ihn insofern, dass er durch die Zugänge von Ugrinic und Donat Rrudhani Konkurrenz erhalten hat. In den vergangenen Saisons gab es kaum Alternativen zu Ngamaleu, er wirkte teilweise überspielt. Zuletzt war Ngamaleu angeschlagen, er fehlte etwa gegen Dynamo Kiew (0:0) und bei der Hauptprobe gegen Bundesliga-Absteiger Greuther Fürth (1:1). Er wird sich beweisen müssen und seine Aussichten in den nächsten Wochen genau abwägen. Mit der WM-Teilnahme im November rückt für den Kameruner der Karrierehöhepunkt näher.

Wer sind die Gewinner unter Wicky?

Da ist der 20-jährige Fabian Rieder, der sich in der Hierarchie der zentralen Mittelfeldspieler ganz nach oben gearbeitet und seinen Vertrag kürzlich bis 2025 verlängert hat. Rieder fühlt sich im offensiven Mittelfeld äusserst wohl, setzt er seinen Aufstieg fort, dürfte er YB spätestens nächsten Sommer für viel Geld verlassen. Da ist auch der 22-jährige Cheikh Niasse, im Winter aus Lille gekommen. Der Senegalese benötigte Eingewöhnungszeit, nun hat Wicky für ihn im defensiven Mittelfeld die Hauptrolle vorgesehen. Und dann ist da vor allem Chaiwa, der Überflieger der Vorbereitungsphase.

Weshalb hat Chaiwa die Young Boys so überrascht?

Die Young Boys verpflichteten Chaiwa im Juni fürs defensive Mittelfeld – im Wissen, dass er auch schon als Innenverteidiger zum Einsatz kam. Dann fielen im Trainingslager in Gstaad die Rechtsverteidiger Blum und Maceiras aus. Der Teenager meldete an, er habe auf dieser Position auch schon gespielt. Ein paar Wochen später ist aus der Notlösung eine echte Alternative geworden.

«Ganz ehrlich», sagt YB-Sportchef Steve von Bergen, «diese Entwicklung haben wir nicht vorhergesehen.» Und Routinier Lustenberger sagt zum Aufstieg des sambischen Nationalspielers: «Wahnsinn.» Chaiwa, der im YB-Haus mit anderen Talenten wohnt, hat den «Kulturschock» (von Bergen), fern der Heimat zu leben, spielend weggesteckt.

Wer sind die Verlierer?

Für YB könnten bis zum WM-Unterbruch im November 31 Partien anstehen, Wicky wird also viel rotieren müssen. Und doch haben sich einige Kräfte im Streben nach Einsatzzeit einen Rückstand eingehandelt.

Angreifer Felix Mambimbi etwa, immer noch erst 21-Jährig, der in der letzten Saison in seiner Entwicklung stagnierte und nicht nur durch den Zuzug von Cedric Itten viel Konkurrenz erhalten hat. Unter Wicky ist die Losung, im Zweiersturm auf einen grossen und einen kleinen Stürmer zu setzen, nicht mehr festgeschrieben (auch wenn mit Elia und Rückkehrer Nsame gegen Zürich ein Gross-Klein-Duo beginnen dürfte). Das erweitert den Kandidatenkreis enorm: Von Wilfried Kanga soll der neue Trainer angetan sein, Joël Monteiro beklagte in den letzten eineinhalb Jahren immer wieder gesundheitliche Probleme, wenn fit, zeigte er aber vielversprechende Ansätze. Kurz: Die Konkurrenz für Mambimbi ist riesig, zuletzt wurde er von Wicky auch im Mittelfeld eingesetzt.

Schwierig hat es hinten links Jordan Lefort, ihm wird neben Ulisses Garcia nun auch noch Rückkehrer Loris Benito vorgezogen – er wird sich nach neuen Arbeitgebern umschauen. Und in der Innenverteidigung dürfte Mohamed Camara vorerst gegen Zesiger und Lustenberger das Nachsehen haben, auch der Guineer kämpfte mit gesundheitlichen Problemen und stagnierte. Zudem ist da noch das grosse 18-jährige Abwehrtalent Aurèle Amenda, das zunehmend Spielzeit erhalten dürfte.

Ist das Abwehrproblem gelöst?

50 Gegentore erhielten die Young Boys 2021/22 in der Super League – und damit 21 mehr als in der Vorsaison. Ob Lustenberger, Zesiger oder Camara, alle waren über eine längere Zeit verletzt. Die Young Boys glauben, die Abwehr-Schwäche sei der Gesundheit des Personals geschuldet gewesen, und verzichteten auf Eingriffe in der zentralen Defensive. Lustenberger sagt: «Wir mussten gefühlt Spiel für Spiel die Innenverteidigung verändern. Das half natürlich nicht.»

Lustenberger, der Ende letztes Jahr nach Achillessehnenriss zurückkam, weiss, dass er in der Rückrunde sein Niveau nicht erreichte. Nun absolvierte er die ganze Vorbereitung, machte jedes Training mit. «Ich bin fit. Jetzt muss ich mich auf dem Platz beweisen.»

Auch Nsame kam im Winter nach einem Achillessehnenriss zurück, die Ausleihe nach Venedig verlief enttäuschend, in der Vorbereitung näherte sich der 29-jährige Meisterheld seiner Form früherer Tage an. Wicky sprach zuletzt von einer «sehr, sehr, sehr interessanten Mannschaft. Wir haben auf jeder Position Qualität und eine gute Struktur im Kader mit jungen, entwicklungsfähigen Spielern sowie Routiniers.»


https://www.bernerzeitung.ch/ein-teenag ... 2713894093

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2022/2023
 Beitrag Verfasst: Samstag 16. Juli 2022, 23:06 
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Kommentar zum Saisonstart

Für dieses YB darf nur der Titel gut genug sein

Die Young Boys starten gestärkt in die Saison. Gelingt es dem neuen Trainer Raphael Wicky nicht, Zweifel an seinen Fähigkeiten auszuräumen, wird der Ruf von Christoph Spycher leiden.

Was haben Mohamed Camara, Loris Benito, Nicolas Ngamaleu, Vincent Sierro und Cedric Itten gemeinsam? Sie sitzen wohl am Samstag beim Saisonstart gegen den FC Zürich auf der Ersatzbank. Bis auf Sierro sind oder waren sie Nationalspieler, bei den allermeisten Teams in der Super League wären sie gesetzt.

Meister FC Zürich hat nicht nur Erfolgstrainer André Breitenreiter verloren, sondern auch die Leistungsträger Assan Ceesay und Ousmane Doumbia. Der Europacup sorgt – anders als in der Vorsaison – für eine Mehrfachbelastung. Der FC Basel hat mit Alex Frei ebenfalls einen neuen Trainer, gekommen sind auch wieder etliche Spieler, besonders erwähnenswert: Stürmer Zeki Amdouni sowie Goalie Marwin Hitz. Der FCB dürfte stärker einzuschätzen sein als in der Vorsaison.

Auch die B-Elf der Young Boys würde in der Super League um die vordersten Plätze spielen.

Das gilt allerdings auch für YB – und wie! Torschützenkönig Jordan Siebatcheu hat die Young Boys zwar verlassen, verpflichtet wurden mit Itten, Benito und Filip Ugrinic gleich drei gestandene Spieler, mit Kevin Rüegg steht ein vierter vor dem Transfer nach Bern. Und der erst 18-jährige Miguel Chaiwa hat sich völlig überraschend in den Vordergrund gespielt. Finden die Stützen Fabian Lustenberger und Jean-Pierre Nsame nach ihren schweren Verletzungen und auch deshalb enttäuschenden Leistungen im letzten Halbjahr zu alter Stärke zurück, sind sie wie Neuzugänge.

28 Spieler stehen im YB-Kader, auch die B-Elf würde in der Super League um die vordersten Plätze spielen. Das Team lässt keine Wünsche offen. In der Conference League sollte mindestens die Gruppenphase erreicht werden.

Das Fragezeichen stellt vorerst Trainer Raphael Wicky dar. Die Resultate bei seinen Engagements in Basel und Chicago waren vornehmlich enttäuschend. Und diese sind nun mal das Kriterium, an dem ein Trainer gemessen wird. Da können Wickys menschliche und sprachliche Qualitäten noch so gut sein.

Wicky war noch Christoph Spychers Wahl gewesen, bevor dieser vom Sportchef zum VR-Delegierten Sport aufstieg. Der Architekt der YB-Meisterteams hat sich im Club nach und nach zu Recht eine Position der Stärke verschafft, mit den Ernennungen von David Wagner und Interimscoach Matteo Vanetta lag er aber bei der Trainerwahl zuletzt zweimal falsch. Sollte Wicky mit diesem YB keinen Titel holen, wird nicht nur die Karriere des Trainers einen Knacks erhalten, sondern auch Spychers glänzender Ruf einen Schaden nehmen.


https://www.bernerzeitung.ch/fuer-diese ... 1890347040

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