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 Beitrag Verfasst: Montag 23. Mai 2022, 02:49 
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3:0 gegen GC

Abschied und Aufbruch

Der scheidende Miralem Sulejmani verabschiedet sich mit einer letzten Torvorlage – YB beendet die Saison nach dem Heimsieg auf Rang 3.

Und jetzt bitte: Augen zu. Wir spulen zwei Jahre vor und sind in der Saison 2023/24, die Super League spielt im neuen Modus – und verfolgt gespannt, wer sich mit 17 Punkten Rückstand auf die Spitze noch den Zutritt zum Meisterschaftsplayoff sichert und dort um den Titel spielt. Basel oder YB?

Nun, das Gedankenexperiment hat seinen wahren Kern, die Young Boys balgen sich am Ende der aktuellen Saison tatsächlich mit dem FCB um Rang 2. Und lange Zeit sieht es so aus, als gelänge den Bernern mit einem Sieg gegen GC am Ende einer schwierigen Spielzeit tatsächlich noch ein Prestigeerfolg. 1:0 führen sie in einer etwas mühseligen Partie, dank einem frühen Treffer von Christian Fassnacht, der nach seinem Kopfballtor aber sofort sein Trikot auszieht und mit dem Leibchen darunter zeigt, um wen es an diesem Nachmittag den meisten im Stadion wirklich geht: um die Nummer 10, Miralem Sulejmani, nach sieben Jahren und 219 Spielen für YB eine Legende der neueren Vereinsgeschichte und gegen GC zum Abschied in der Startformation mit der Captainbinde am Arm.

Auch Faivre sagt leise Adieu

Sulejmani also tut schon nach wenigen Minuten, was er für YB während Jahren getan hat, täuscht rechts an, zieht links an seinem Gegenspieler vorbei, bedient mit seiner Flanke Fassnacht, Tor für YB, ein erstes Mal Ovationen im ausverkauften Wankdorfstadion.

Dass nach mühseligen Monaten in einer Partie mit Kehraus-Charakter 31’120 Zuschauer da sind, sagt vieles aus, über den Status des Fussballers Sulejmani in Bern, über den Kredit bei der Fanbasis, von dem der Club nach fünf Titeln in vier Jahren aktuell zehrt. «In diesen Jahren ging es für uns steil aufwärts», sagt Fassnacht, der mit seinen drei Verletzungen innerhalb der gleichen Saison wie kein Zweiter für eine YB-Saison voller Pech und Pannen steht. Aus schwierigen Zeiten könne man immer viel lernen, sagt Fassnacht noch. Es klingt wahlweise wie ein Versprechen an den Anhang oder ein Zuspruch an sich selbst.

Vollends überzeugen die Young Boys auch in diesem letzten Spiel der Saison nicht, zu schnell nehmen sie nach der ersten guten Phase den Fuss vom Gas, lassen die sich nur noch in theoretischer Barrage-Gefahr befindenden Grasshoppers aufkommen und kassieren in der zweiten Halbzeit beinahe den Ausgleich, als Guillaume Faivre im YB-Tor einmal gegen Hayao Kawabe, dann gegen Francis Momoh retten muss.

Faivre ist noch so einer, der sich an diesem Nachmittag verabschiedet. Nach zwei Jahren in Bern sagt der 35-jährige Neuenburger – einer von sechs eingesetzten YB-Torhütern in dieser Saison und immerhin mit drei Auftritten in der Champions League – leise Adieu, er beendet seine Karriere. Zu seinen letzten Minuten in Gelb-Schwarz kommt er kurz nach der Pause, unter dem minutenlangen, tosenden Applaus, der bei der gleichzeitigen Auswechslung von Sulejmani aufkommt, ersetzt er von Ballmoos.

Nach 76 Minuten und mitten in dieser GC-Druckphase erzielt Wilfried Kanga nach einem massgenauen Steilpass von Fabian Rieder das 2:0, kurz vor Schluss gelingt Joël Monteiro das 3:0. YB gewinnt die Partie am Ende überlegen, aber weil dem FCB in seinem Heimspiel gegen Lugano noch das 2:1 gelingt, wird es nichts mit dem Prestige, nichts mit dem zweiten Platz.

Nach dem Schlusspfiff interessiert das kaum jemanden. Der YB-Anhang bittet den Helden des Tages in die Fankurve, deckt ihn mit Sprechchören und viel Zuneigung ein. Als der 33-jährige Serbe später zum Interview erscheint, wischt er sich die letzte Träne aus dem Gesicht und sagt, dass er eine solche Begegnung noch nie zuvor erlebt habe.

Nach fünf Jahren in Amsterdam gab es ein nettes Plakat, in Lissabon bei Benfica war er nur zwei Jahre, «den Rest meiner Karriere habe ich hier verbracht», sagt er und zeigt bedeutsam ins Stadion. Es ist eine Karriere, die an dieser Stelle zu einem runden Abschluss kommen könnte. Sulejmani sagt, er habe noch Lust auf Fussball, «zuerst aber fahre ich mit meiner Familie in die Ferien, dann schaue ich, was da ist, wohin es gehen könnte».

Wie gross wohl das Bedürfnis nach Spannung ist?

Mit Rang 2 ist es für YB im abschliessenden Spiel nichts geworden, aber ein weiteres kleines Fernduell geht an diesem Nachmittag nach Bern. FCZ-Stürmer Assan Ceesay trifft zwar im Letzigrund gegen das sich leidenschaftlich gegen die Barrage wehrende Luzern zum zwischenzeitlichen 2:0, rückt so bis auf zwei Treffer an den abermals verletzt fehlenden YB-Angreifer Jordan Siebatcheu (22 Treffer) heran. Doch der FCL dreht das Spiel (und muss nach Sions spätem 3:3 gegen Servette doch noch in die Relegation), Ceesay wird bald ausgewechselt, und so steht fest: Wieder stellen die Young Boys den Torschützenkönig, zum vierten Mal seit 2019 und Guillaume Hoarau sowie danach zweimal in Folge Jean-Pierre Nsame.

Am Ende also verabschieden sich die Young Boys einigermassen versöhnlich in die Sommerpause. Nach dem Abschied wartet Aufbruch, sehr bald schon werden sie ihre Trainerfrage klären, am 13. Juni ist Trainingsauftakt. Und dann steht man in der Übergangssaison zum neuen Modus. Wobei sich nach einem Wochenende mit dem unfassbar engen Aufstiegsrennen in der Challenge League sowie einem neuen Zuschauerrekord in der Super League (104’495 Fans in der letzten Runde) die Frage stellt, wie gross das Bedürfnis nach künstlich erzeugter Spannung wirklich ist. Augen zu – und durch.


https://www.bernerzeitung.ch/abschied-u ... 0322785185

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 Beitrag Verfasst: Dienstag 24. Mai 2022, 00:14 
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Die Einzelkritik

YB-Noten: Vier Fäuste und kein Hallelujah

Beim 3:0 gegen GC tut sich bei YB ein Rückkehrer hervor – und zwei Goalies sind im Spiel.

David von Ballmoos – Note 4,5

Fügt sich in der von YB-Offensive geprägten Startphase mit einem nicht wirklich stilsicheren, dafür erfolgreichen Risiko-Dribbling gegen Kawabe in Spiel ein. Wenig später klärt er weit draussen per Kopf und räumt dabei etwas ungestüm den Zürcher Jeong ab – ohne Folgen für beide. Nach der Pause wird er noch von Morandi geprüft, besteht – und macht dann Faivre Platz.

Quentin Maceiras – Note 4

Startet aufmerskam, holt sich noch vor der Pause eine insofern sinnvolle Gelbe Karte ab, weil sein Gegenspieler sonst seitlich fast alleine aufs Tor gezogen wäre. Dann baut Maceiras wie die meisten Berner etwas ab.

Mohamed Camara – Note 4,5

Bleibt er auch über den Sommer hinweg bei YB, so wird man sich von ihm mehr Vorstellungen wie am Sonntag erhoffen: Camara fällt weder besonders auf noch mit einem altbekannten Aussetzer ab, sondern verrichtet zuverlässige, rustikale Arbeit in der Innenverteidigung.

Cédric Zesiger – Note 4

Ähnlich dominant wie Nebenmann Camara, allerdings mit dem einen oder anderen gefährlichen Ausriss aus der Abwehrkette, wie etwa, als er so Riascos eine Chance ermöglicht. Wacklig auch während diesen Minuten in der Schlussphase, in denen GC fast zum Ausgleich kommt.

Ulisses Garcia – Note 3,5

Fahriger Beginn beim Nationalspieler. Hat technische Unachtsamkeiten und Fehlzuspiele drin. Kommt dann im zweiten Durchgang besser ins Spiel, verursacht aber in gefährlicher Situation mit missglücktem Stellungsspiel einmal einen Konter.

Christian Fassnacht – Note 5,5

Man ertappt sich immer mehr beim Gedanken dabei, was für eine Saison er hätte spielen können, wäre er nicht ständig verletzt gewesen. Startet wieder mit enorm viel Schwung, lanciert Sulejmani, steht dann für dessen Flanke im Strafraum bereit und trifft zum 1:0. Könnte danach ohne Probleme erhöhen, scheitert am Goalie und an der Abwehr. Spielt nach der Auswechslung von Sulejmani als Captain weiter und bereitet noch Monteiros 3:0 vor. Für die Bestnote fehlt das Halleluja eines Doppelpacks.

Fabian Rieder – Note 4,5

Verbessert nach dem etwas verhaltenen Auftritt in Luzern. Spielfreudiger Start, als er einmal Fassnacht bedient, dann die Chance von Elia einleitet. Als sich erste Unachtsamkeiten einschleichen, spielt er plötzlich aus dem Nichts heraus diesen Ball auf Kanga – 2:0.

Edimilson Fernandes – Note 4

Letzte Partie in Gelb-Schwarz für den Walliser, er wechselt nach dem Leihgeschäft zurück nach Mainz. Unauffälliges Spiel im Zentrum.

Miralem Sulejmani – Note 4,5

Was für ein Einstand für den Mann des Tages: Nach zehn Minuten zieht er mit einem Übersteiger am Gegenspieler vorbei und flankt perfekt zu Fassnacht. Zuvor setzt er einen Freistoss knapp nebens Tor. Bleibt bemüht, doch kann ebensowenig die mangelnde Spielpraxis kaschieren. Auf die Pause hin wird bei ihm die Luft knapper, nach 50 Minuten erhält er seinen gebührenden Sonder-Abschied.

Meschack Elia – Note 4,5

Wird von Fassnacht perfekt freigespielt, setzt den Ball aber übers Tor. Ist dann eine Weile nicht mehr so zu sehen, bis er Sierro bei dessen erster Szene im Spiel gut lanciert. Umkurvt noch Goalie Matic, kann aber nicht zur Mitte geben. Dann muss er für Monteiro vom Feld.

Wilfried Kanga – 5

Holt den Freistoss für Sulejmani raus, lanciert dann Fassnacht. Streift mit dem Kopf eine gute Flanke von Garcia – und zieht dann mitten in der Zürcher Druckphase alleine aufs GC-Tor und bleibt cool – 2:0.

Guillaume Faivre – Note 5

51. Minute für von Ballmoos, bringt die YB-Fäuste Nummer drei und vier ins Spiel. Erhält zu seinem Abschied noch einmal 40 Minuten im Tor – und verteidigt es souverän. Schöne Flugeinlage gegen Kawabes Weitschuss, später bleibt er gegen Momohs Versuch stehen.

Vincent Sierro – Note 4

51. Minute für Sulejmani. Hat sogleich eine super Chance, die Matic im GC-Tor zunichte macht.

Joël Monteiro – ohne Note

61. Minute für Elia. Erzielt das 3:0 mit überlegtem Dribbling gegen Matic.

Aurèle Amenda – ohne Note

61. Minute für Camara.

Kevin Varga – ohne Note

72. Minute für Ferandes.


https://www.bernerzeitung.ch/yb-noten-v ... 1407749749

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 Beitrag Verfasst: Dienstag 24. Mai 2022, 00:16 
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Ein Sieg zum Sulejmani-Abschied

Eine Drei steht im Resultat, allerdings nur auf einer Seite: Zum Saisonabschluss – und zum Abschied einer Klublegende – gewinnen die Berner gegen die Zürcher. Trotzdem verpassten die Young Boys den Sprung auf Rang zwei.

Die Young Boys gewinnen zum Saisonabschluss 3:0 gegen die Grasshoppers und verabschieden mit Miralem Sulejmani eine Klublegende.

Das Zuschauerinteresse war gross an der Partie zwischen den Young Boys und den Grasshoppers am Sonntag. Nicht, weil es sportlich noch ein besonders brisantes Duell wäre. Dank des Sieges am Donnerstag gegen St. Gallen hatte sich der Aufsteiger mit dem deutlich besseren Torverhältnis als die Konkurrenten Sion und Luzern schon vor der Saisondernière im ausverkauften Wankdorf gerettet.

Die 31'120 Fans sollten vielmehr eine würdige Abschiedsbühne bieten für die Spieler, die den Verein verlassen. Allen voran Miralem Sulejmani. Der Serbe stiess vor sieben Jahren von Benfica Lissabon zu den Bernern, verlassen wird er sie als Klublegende, die den sportlichen Aufschwung mit vier Meistertiteln und einem Cupsieg entscheidend geprägt hat. Die Flanke im entscheidenden Spiel 2018 gegen Luzern auf Guillaume Hoarau, als die Young Boys dank dieses späten Siegtreffers zum 2:1 32 Jahren Titellosigkeit ein Ende setzen konnten, hat sich im kollektiven Berner Gedächtnis eingebrannt. Und fast als wollte Sulejmani noch einmal an diesen Moment erinnern, flankte er gegen GC in der siebten Minute auf Christian Fassnacht.

Der Nationalspieler köpfelte ein zur Führung. Vorab in der zweiten Halbzeit kamen die Grasshoppers besser ins Spiel. Hayao Kawabe traf nach 71 Minuten die Latte. Durch zwei Kontertore von Wilfried Kanga und Joel Monteiro sorgten die Berner aber für klare Verhältnisse. Weil Basel gleichzeitig gegen Lugano 2:1 gewann, verpassen die Young Boys den Sprung auf Rang zwei.


https://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/199893/

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