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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 24. November 2021, 10:03 
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So schafft es YB jetzt noch in die Europa League

Nach dem 3:3 gegen Atalanta lebt der Europa-Traum von YB weiter. In zwei Wochen braucht es aber einen Sieg im Old Trafford und Hilfe von Villarreal.

Das Wichtigste in Kürze

- YB hat nach dem 3:3 gegen Atalanta noch eine Chance auf das europäische Überwintern.
- Dafür braucht es aber zwingend einen Sieg gegen Manchester United.
- Gleichzeitig darf Atalanta gegen Villarreal nicht punkten.

Am Ende waren die YB-Spieler enttäuscht, sagte Michel Aebischer gegenüber SRF, weil das 3:3 so spät gefallen sei. Trotzdem könne man zufrieden sein. Mit dem Remis gegen Atalanta Bergamo wahrt YB auch die Chance, als Gruppen-Dritter in die Europa League zu kommen. Doch um dies zu schaffen, muss in zwei Wochen vieles richtig laufen.

Dann nämlich treffen die Berner auswärts auf Manchester United und brauchen einen Sieg, um weiterzukommen. «Das wird sicher nicht einfach», so Aebischer, «aber wir werden alles dafür geben.»

Trainer David Wagner sagte: «Das Old Trafford heisst nicht umsonst ‹Theatre of Dreams›». Doch damit das Stadion wirklich das «Theater der Träume» wird, braucht es neben dem Sieg auch noch Hilfe von Villarreal.

YB braucht Hilfe von Villarreal

Die Spanier werden zeitgleich in Bergamo gegen Atalanta spielen. Gewinnen sie, sichern sie sich den zweiten Gruppenrang und die Achtelfinal-Qualifikation. Endet das Spiel unentschieden, sind Atalanta und YB punktgleich.

Als erstes Kriterium entscheiden dann die Punkte aus den Direktbegegnungen. Und da haben die Bergamasken dank dem 1:0-Heimsieg die besseren Karten.

Manchester United steht dank den beiden Siegen gegen Villarreal bereits als Gruppensieger fest. Gut möglich also, dass die «Red Devils» einige ihrer Stars gegen YB schonen werden. Drei Tage später steht nämlich die Meisterschafts-Partie gegen Norwich an.

Es könnte aber auch sein, dass Ronaldo und Co. auf Rache für die Auswärts-Niederlage im Wankdorf aus sind.

Wir sind noch im Rennen», sagt David Wagner, «auch wenn der Funken klein ist.» Nach dem Atalanta-Spiel war er voll des Lobes für sein Team. Man könne stolz sein über die Leistung. «Was die Jungs gezeigt haben, ist grosse Klasse.»


https://www.nau.ch/sport/fussball/so-sc ... e-66050560

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 24. November 2021, 10:06 
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YB-Noten: Heftis vier Minuten zwischen Ekstase und Ernüchterung

Was für eine Moral, was für ein Spektakel. Dank der YB-Viertelstunde schnuppern die Young Boys an der Sensation – bis Hefti foult und Ngamaleu den Kopf einzieht.

Guillaume Faivre – Note 4,5
Die Statistik spricht nicht für ihn. Fünf Schüsse zählt die Uefa, drei davon landen im Tor. Bitter ist vor allem das 3:3 in der 88. Minute; der Freistoss ist aber sehr platziert, es wäre vermessen, ihm eine Schuld zuzuschieben. Sehenswert sind seine beiden Paraden – zugegeben auf dankbarer Höhe. Der 34-Jährige vertritt Stammgoalie von Ballmoos weiterhin souverän.

Silvan Hefti – Note 5
Am Schluss reduziert sich das Spiel des Rechtsverteidigers auf vier Minuten. Zuerst die 84.: Der Ball holpert, Hefti zieht mit dem schwächeren linken Fuss ab. Lattenkreuz. Traumtor. 3:2. Ekstase. Dann aber die 87.: Foul an Pezzella, Freistoss aus gefährlicher Position. Muriel wird eingewechselt, läuft zum Ball, zirkelt über die Mauer. 3:3. Ernüchterung. Hefti wurde von der Uefa als «Man of the Match» ausgezeichnet.

Nicolas Bürgy – Note 4
Hat in der 10. Minute Pech, dass er Zapatas Schuss unhaltbar abfälscht, und in der 64. Glück, dass sein Ballverlust als Foul taxiert wird. Jagt unmittelbar danach seinen Mitspielern noch einen Schrecken ein, als er sich ans Knie fasst – der 26-Jährige kann aber fertigspielen.

Sandro Lauper – Note 4,5
Beim 0:1 grätscht er ungestüm und generiert so eine Disbalance in der Defensive, die von Zapata bestraft wird. Ansonsten ist er hinten gewohnt zuverlässig und rettet zweimal, einmal gegen Pasalic, dann gegen De Roon. Seine langen Bälle hinter die Atalanta-Abwehr bringen den Gegner immer wieder in Bedrängnis. Sein Volleyschuss, der vom gegnerischen Goalie pariert wird, ist die letzte Aktion des Spiels.

Ulisses Garcia – Note 4,5
Als seine Mitspieler noch Probleme haben, ist er einer der wenigen offensiven Lichtblicke. Und als YB stärker wird, landet sein Gewaltschuss aus der Distanz auf, statt im Tor. Ansonsten ist er Teil eines starken Kollektivs.

Michel Aebischer – Note 4,5
Ist in defensiven Duellen oft nur zweiter Sieger. Vor dem 0:1 verliert er Freuler aus den Augen, beim 0:2 das Kopfballduell. Dennoch trägt auch er zur starken YB-Leistung bei, er kommt zur ersten Torchance seines Team und sein Eckball führt zum 1:1.

Christopher Martins – Note 5
War vor dem Spiel einer der Wackelkandidaten, rechtfertigt aber seine Nomination für die Startaufstellung. Sicher am Ball, starkes Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff und stabil in den Zweikämpfen.

Fabian Rieder – Note 5
Hatte offenbar von seinem Trainer die Anweisung erhalten, mit Läufen in die Tiefe die Räume hinter der Atalanta-Abwehr zu suchen. Das tut er oft, das tut er gut, das führt zu zwei guten Chancen für sein Team. Beim zweiten Mal taucht er alleine vor dem gegnerischen Tor auf, zögert aber zu lange. Dann hat er sofort Feierabend und wird durch Sierro ersetzt.

Meschack Elia – Note 4,5
Irgendwie schafft es der Kongolese, aus fast jeder aussichtslosen Situation etwas herauszuholen. In der 39. Minute führt sogar eine missglückte Flanke von ihm zu einem Eckball – und der zum 1:1. Nach der Pause hat er Glück, dass sein naives Tackling keinen Strafstoss gibt. Atalanta-Trainer Gasperini sagt danach: «Ein klarer Penalty.» Erlebt die famose Schlussphase nicht mehr auf dem Platz, weil er für Mambimbi Platz machen muss.

Jordan Siebatcheu – Note 4,5
Erlebt lange, was wir alle von einem Wegzug aus unserer Gemeinde kennen – er wird abgemeldet. Doch in der 39. Minute tritt er in Erscheinung. Nach einem Eckball von Aebischer verlängert er den Ball, dieser fliegt zuerst an die Latte, dann an den Pfosten, dann ins Tor. Der wichtige Ausgleich zum 1:1, gefolgt von der Umarmung mit Wagner. Beim 2:2 blockt er Sierro den Weg zum Tor frei.

Nicolas Ngamaleu – Note 5
Wie immer mutig am Ball, dribbelstark, ein Ärgernis für jeden Gegner. In der 79. Minute schaltet er am schnellsten, bietet dem einwerfenden Hefti eine Option. Diese ist so gut, dass Ngamaleu von der Grundlinie auf Sierro zurücklegen kann – und der erzielt das 2:2. Beim 3:3 aber ist es der Kameruner, der den Kopf einzieht und dem Ball den Weg ins Tor freimacht. Hat in der Nachspielzeit noch den Siegtreffer auf dem Fuss, sein Schuss wird aber in Extremis geblockt.

Felix Mambimbi – Note 4,5
67. für Elia. Erhält als Erstes mal Pasalics Hand ins Gesicht, rächt sich danach mit zwei Fouls, eines klug, eines unnötig – beide Male kommt er ohne Verwarnung davon. Offensiv wirbelt er, ohne ganz grosse Akzente zu setzen.

Vincent Sierro – Note 5
67. für Rieder. Verwertet Ngamaleus Vorlage zum 2:2, läutet die YB-Viertelstunde ein und sorgt beinahe ein weiteres Mal für Ekstase, als er in der 93. Minute von der Strafraumgrenze abzieht. Wie unmittelbar vor ihm Ngamaleu wird auch sein Schuss von einem Verteidiger abgefälscht.

Wilfried Kanga – ohne Bewertung
88. für Martins.


https://www.bernerzeitung.ch/yb-noten-h ... 3388286334

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 24. November 2021, 16:45 
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Drei unnötige Gegentore – warum YB Atalanta eigentlich hätte schlagen müssen

Die Young Boys haben am Dienstag in der Champions League einen Achtungserfolg feiern können. Die Berner holten gegen Atalanta Bergamo trotz zweimaligem Rückstand noch einen Punkt und können so doch noch auf ein europäisches Überwintern hoffen.

Dennoch zeigten sich die Berner nach dem Spiel nicht ganz zufrieden mit dem Resultat. Auch sie wussten: Gegen dieses Atalanta, welches nicht seinen besten Abend erwischt hatte, wäre mehr möglich gewesen.

«Nach dem 3:2 glaubten wir an den Sieg, am Schluss war dann natürlich die Enttäuschung da», ärgerte sich Mittelfeldspieler Michel Aebischer nach dem Spiel im Interview mit blue. Zudem fügte er an: «Die Treffer von Atalanta fielen wieder zu einfach.»

Tatsächlich zeigt sich beim Blick auf die drei Gegentore: Bei allen sah die YB-Defensive nicht besonders gut aus. Ohne das Stamm-Duo aus Fabian Lustenberger und Cédric Zesiger fehlte der Verteidigung in den wichtigen Szenen die Sicherheit, wodurch drei Tore entstanden, welche für die Berner bei der Videoanalyse besonders ärgerlich sein dürften.

Die Fehler beim 0:1

Der erste Treffer des Spiels ist ein richtig sehenswerter. Atalantas Sturmtank Duvan Zapata nimmt den Ball im gegnerischen Strafraum an, dreht sich um die eigene Achse und zimmert den Ball volley in die Maschen – ein herrliches Tor.

Auf den zweiten Blick fällt aber auf, dass die Young Boys dieses Tor gleich mehrmals deutlich besser hätten verteidigen können.

Aebischer lässt Freuler laufen

Die Entstehung der Situation findet bei Atalanta einige Meter hinter der Mittellinie auf der linken Aussenseite statt. Dabei schaltet sich auch der Schweizer Remo Freuler, der linke zentrale Mittelfeldspieler, ein.

Freuler wird zwar zunächst nichts ins Passspiel involviert, doch dann entscheidet er sich, in die Nähe des gegnerischen Strafraums zu laufen. In diesem Moment steht aber noch YB-Mittelfeldspieler Michel Aebischer, sein direkter Gegenspieler, gleich bei ihm.

Doch der Berner verliert in dieser Situation die Übersicht, er schaut auf den Ball, welcher an der Seitenlinie ist, und übersieht deshalb, wie ihm Freuler im Rücken enteilt.

Dieser merkt gleich, dass er Platz hat, und zeigt dies dem ballführenden Maehle an.

Dieser sieht Freulers Geste und lanciert den Schweizer, welcher so relativ unbedrängt in den Strafraum laufen und den Pass auf Zapata spielen kann.

Laupers missglückte Grätsche

Dass Freuler in der Nähe des gegnerischen Strafraums derart viel Platz hat, liegt auch daran, dass mit Sandro Lauper einer der beiden YB-Innenverteidiger nicht mehr an seinem angestammten Platz steht.

Lauper verfolgt Atalantas Mario Pasalic bis zur Seitenlinie, wo der Kroate an den Ball kommt. Die Position ist nicht besonders gefährlich, da Pasalic in diesem Moment nicht in Richtung Tor schaut und den Ball nur nach aussen spielen kann.

Dennoch entscheidet sich Lauper für eine Grätsche, mit welcher er den Ball allerdings verfehlt.

So läuft Atalantas Angriff weiter, während sich die Berner Verteidigung ohne Lauper neu organisieren muss. Davon profitiert Freuler, welcher den Raum erkennt und in den gegnerischen Strafraum zieht.

Rieder und Bürgy bedrängen Zapata nicht

Für YB ist es nach diesen Problemen dennoch nach wie vor möglich, die Situation zu klären – dies, weil der Pass von Freuler etwas ungenau ist und sich Zapata vom Tor wegdrehen muss, um den Ball zu kontrollieren.

So bietet sich der Berner Verteidigung die Chance, Zapata zu bedrängen und diesen am Torschuss zu hindern. Doch sowohl Nicolas Bürgy als auch der eigentlich gedankenschnell zurückgeeilte Fabian Rieder verpassen es, nahe genug beim Kolumbianer oder in der Schusslinie zu stehen.

So kann sich Zapata in Ruhe drehen und den Ball wuchtig am chancenlosen Guillaume Faivre vorbei in die Maschen zimmern.

Die Fehler beim 1:2

Auch der zweite Treffer von Atalanta ist richtig sehenswert. Doch auch hier gibt es gleich zwei offensichtliche Probleme in der Verteidigung der Young Boys.

Unordnung nach dem Eckball

Ausgangssituation vor dem Tor ist ein Eckball von Atalanta. Danach machen die Gäste weiter Druck, während es YB nicht schafft, hinten die Ordnung wieder zu finden.

Vor allem hinten links stimmt vieles nicht. Remo Freuler spielt einen hohen Ball auf Mehri Demiral, der ganz alleine im Strafraum weilt – Ulisses Garcia, der Linksverteidiger, steht weit weg.

Als Michel Aebischer das Problem erkennt, ist es schon zu spät. Der Berner verliert das Kopfballduell gegen den Türken und der Ball fliegt gefährlich ins Zentrum.

Garcia vergisst Palomino

Beim Kopfball Demirals scheint Garcia dann doch zu realisieren, dass eigentlich er auf dieser Position hätte klären sollen.

So joggt der Verteidiger danach doch in Richtung des Türken, der aber schon lange nicht mehr am Ball ist, und lässt dabei Atalantas José Palomino alleine stehen.

Mario Pasalic, der nach Demirals Kopfball an den Ball kommt, erkennt dies sofort und legt zurück auf den freistehenden Verteidiger. Bürgy und Nicolas Ngamaleu merken dies, kommen aber ebenfalls zu spät. So kann Palomino abziehen und den Ball herrlich im Tor versenken.

Der Fehler beim 3:3

Der Treffer zum 3:3 von Atalanta ist ebenfalls ein spezieller. Gian Piero Gasperini wechselt nach einem Foulspiel von Silvan Hefti an der Strafraumgrenze Luis Muriel ein. Die Ausführung des anfallenden Freistosses übernimmt daraufhin gleich der Kolumbianer – und das mit Erfolg.

Muriel versenkt den Ball in der nahen Ecke und gleicht so doch noch aus. Ein schönes Tor, welches YB aber ebenfalls gut hätte verhindern können.

Die Mauer teilt sich

Das Bittere am Ausgleichstreffer Atalantas ist, dass der Ball eigentlich in die Mauer geflogen wäre, wenn diese so hochgesprungen wäre wie eigentlich geplant. Allerdings drehten sowohl Nicolas Ngamaleu als auch Ulisses Garcia leicht zur Seite ab. Ein verständlicher Reflex, schliesslich fliegt der Ball etwa auf Kopfhöhe. Doch durch dieses Abdrehen entstand nun mal eine Lücke in der Mauer.

Genau durch diese flog der Ball auch durch, der etwas überraschte Goalie Guillaume Faivre konnte den Schaden auch nicht verhindern. So musste YB kurz nach dem Traumtor von Silvan Hefti die Hoffnungen auf den zweiten Heimsieg in dieser Champions-League-Kampagne doch noch begraben.


https://www.watson.ch/sport/analyse/605 ... gegentoren

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 24. November 2021, 16:49 
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Verlieren verboten für YB gegen den FCZ

Nach dem Rausch die harte Super-League-Realität

Die YB-Bilanz seit dem 16. Oktober ist grauenvoll: Nur ein Sieg aus acht Spielen. Zum Glück war Champions League und das Riesenspektakel, das davon ablenkte. Doch der FCZ kommt schnell genug.

3:2 gegen Lausanne am 23. Oktober. Mit einem späten Fassnacht-Siegtreffer. Das war der einzige YB-Sieg seit der 6:0-Gala bei Servette Anfang Oktober. Lange, lange ist es her. Und es sind ganz YB-untypische Zahlen, die im Rausch des 3:3-Spektakels gegen das starke Atalanta Bergamo schnell untergehen.

Trainer David Wagner liess denn auch keine Gelegenheit aus, die Leistung seiner Mannschaft hochleben zu lassen. «Wir haben richtig gut gefightet. Zweimal nach einem Rückstand auf diesem Niveau zurückzukommen, das war fantastisch! Und wir haben wahnsinnig gut verteidigt. Man hat durch die Bank weg richtig gutes Niveau gesehen.»

Man of the match – und doch unvollendet

Er hörte nicht auf mit Superlativen, sah über die eklatanten Verteidigungsschwächen bei den drei Gegentoren mal grosszügig hinweg, so wie Silvan Heftis Foul an Pezzella, das dem Freistoss von Muriel zum 3:3 voranging. «Silvan hat ein Bombentor gemacht und eine richtig gute Leistung abgeliefert.» Keine Einwände. Aber auch die Leistung des «Man of the match» war wegen seiner kurzen Konzentrationsschwäche kurz vor Spielende unvollendet. Wie vieles bei YB.

Weshalb trotz allem die Enttäuschung überwiegen musste. Wagner: «Wir sind sicher auch ein bisschen enttäuscht. Aber am anderen Tag sind wir dann einen Ticken stolz.» Aber maximal zu Tagesbeginn. Danach muss die nüchterne Analyse überwiegen und der nationale Fokus auf den FCZ und der internationale auf Manchester United gerichtet sein, mit der kleinen YB-Chance, doch noch europäisch zu überwintern. Die Champions League wird mit dem Auftritt im Old Trafford vorbei sein. Aber es könnte im Frühling in der Europa League weitergehen. Wie? Ganz einfach: YB muss gewinnen und Atalanta zu Hause gegen Villarreal gewinnen. Bei allen anderen Resultaten ist YB ausgeschieden.

Die Anspielung auf das Theater der Träume

«Sollte Atalanta seinen Job im letzten Spiel nicht machen, gilt es für uns dazu sein», legt Wagner die Ausgangslage dar. «Es ist ein letztes Spiel, bei dem wir nicht einfach einen Ausflug machen. Es geht noch um etwas. Das Stadion heisst Theatre of Dreams. Der Funken ist klein. Aber wir werden ganz arg daran arbeiten, diesen Funken grösser zu machen.»

Doch zuvor gehts gegen den FCZ. Das Spiel zwischen dem Vierten und dem Ersten mit einer Netto-Punkte-Differenz von sechs. Weshalb es wie schon am Dienstag für YB heisst: Verlieren verboten! Wagner: «Wir haben noch sieben richtig grosse Spiele vor uns. Es liegt an uns, das Ganze mit positiver Energie, mit Teamspirit, mit Hunger und Gier zu füllen. Da haben wir einen richtig guten ersten Schritt getan. Jetzt ist Spitzenkampf und wir haben nicht gesagt, wir wollen das nur einmal machen, wir wollen es durchziehen bis Weihnachten.»

Wir dürfen gespannt sein und stellen zum Schluss positiv fest: YB war bei der ersten Champions League-Teilnahme 2018 vor der letzten Runde bereits ausgeschieden und sieglos, hatte nur einen Punkt. Jetzt sind es vier und man ist noch nicht ganz draussen. Ein Fortschritt also.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 12580.html

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 24. November 2021, 16:52 
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Trotz steigender Fallzahlen

YB-Fans pfeifen auf Masken-Empfehlung

Dem Aufruf von YB, während des Champions-League-Spiels eine Maske zu tragen, folgte nur eine verschwindend kleine Minderheit.

Empfehlungen sind so eine Sache: Sie sind gut gemeint, bewirken in der Regel aber nur sehr wenig. YB hat es trotzdem versucht. Mit «Nachdruck» erinnerte der Verein seine Fans vor dem ausverkauften Spiel gegen Atalanta Bergamo daran, alle Schutzmassnahmen einzuhalten. Im Wankdorf-Stadion gilt das 3-G-Prinzip. Angesichts der rasant steigenden Fallzahlen empfahl YB seinen Fans in einem Aufruf vor dem Match aber zusätzlich das Tragen einer Maske.

«Das Wohlbefinden unserer Zuschauerinnen und Zuschauer ist für uns zentral», so YB-Chef Wanja Greuel. Mit der Empfehlung wolle man die Fans «sensibilisieren». Schliesslich ist der YB-Gegner ausgerechnet in jenem Ort in Norditalien beheimatet, wo das Militär im März 2020 Särge abtransportieren musste.

Die Masken-Empfehlung des YB-Chefs zeigte aber kaum Wirkung. Die allermeisten Fans hielten nichts von der freiwilligen Schutzmassnahme: Während des Spiels am Dienstagabend waren die Maskenträger unter den 31’120 Zuschauern eine winzige Minderheit, wie Bilder zeigen.

Auch ein Matchbesucher bestätigt den Befund: «Von den Fans trugen höchstens 10 Prozent eine Maske.» Zur tiefen Masken-Quote beigetragen habe wohl auch der Umstand, dass man mit Maske kein Bier trinken könne.

Die YB-Medienstelle war bis am Mittag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.


https://www.derbund.ch/yb-fans-pfeifen- ... 3701717334

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 24. November 2021, 21:37 
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YB nach dem grossen Abend gegen Bergamo

Ein geschüttelter Hefti und der Trainer als erster Fan

Das Aus in der Champions League steht für YB fest – und ist nach dem aufwühlenden 3:3 gegen Atalanta doch nicht das Thema. Eine Aufarbeitung mit drei Protagonisten.

Silvan Hefti: Endlich Abenteuer!

Da stand er nun, geschüttelt von seinen Emotionen, und wusste nicht so recht wohin mit sich. In der einen Hand hielt Silvan Hefti diese Auszeichnung, er erhielt sie als bester Spieler des Abends, sie zog ihm die Mundwinkel nach oben. Und andererseits waren da die letzten Minuten des Spiels, Heftis Foul am eigenen Strafraum, der Freistoss für Atalanta in der 88. Minute, das 3:3. «Es scheisst mich einfach an», sagte Hefti angesäuert, dazu lächelte er, mit diesem einen Mundwinkel.

Zum Verständnis, wie es dem Ostschweizer in diesem Moment ging, trägt auch ein Blick auf seinen Werdegang bei. Hefti kam im Sommer 2020 als gestandener Spieler zu YB, hatte mit St. Gallen schon über 150 Partien in der Super League absolviert, viele davon als Captain. Mit dem Wechsel nach Bern lud er auch Unmut auf sich, noch heute wird er inbrünstig ausgepfiffen, wenn er mit YB in St. Gallen spielt. Hefti aber reizte die Aussicht auf Abenteuer in Europa, das liess er durchblicken.

Und jetzt? Endlich Abenteuer! Zehn Spiele in der Europa League, fünf Partien in der Königsklasse. Die Entwicklung, die er sich von seinem Wechsel erhofft hatte, blieb ihm nicht verwehrt. Vor einem Monat gelang Hefti sein erstes Tor überhaupt für YB, in der Liga gegen Lausanne. Am Dienstagabend traf er zum zweiten Mal, zum zwischenzeitlichen 3:2, das Tor war ein «screamer», wie die englischen Portale am Tag danach schreiben, ein Hammer, eine echte Kiste halt. Er musste wieder lächeln, als er noch einmal darauf angesprochen wurde. «Das macht den Fussball wohl aus, ich freue mich und bin gleichzeitig enttäuscht.»

David Wagner: Nach den grossen Gefühlen jetzt der Ernst der Liga

Es ist hinlänglich beschrieben, dass der neue YB-Trainer einen gänzlich anderen Stil pflegt als seine Vorgänger. Seine mitreissende, aktive Art des Coachings offenbarte sich gerade in diesen Champions-League-Nächten in Bern. Beim 2:1 gegen Manchester United im September, da wandte sich Wagner nach dem Siegtor der Tribüne zu, eine geballte Faust, ein Schrei, es war eine erste echte Interaktion mit dem Publikum in Bern. Und am Dienstagabend gegen Atalanta, da rannte Wagner schon beim 1:1 dem Torschützen Siebatcheu entgegen. Wagner spricht viel von der Rolle des Publikums, für ihn ist es in seinem Wirken als Taktiker an der Seitenlinie ein Stein im grossen Mosaik. Überhaupt ist da ein Trainer am Werk, der sich immer auch als ersten Fan seiner Mannschaft positioniert. «Das Foul, die Mauer, dass es überhaupt zu dieser Situation kommt – klar ist das ärgerlich», sagte er etwa zum späten Ausgleich der Italiener, «wer sich nur darüber aufhalten will, der kann es gern tun.»

Mit seiner Vergangenheit als Trainer von Huddersfield in der Premier League bekommt der letzte Auftritt bei Manchester United eine besondere Couleur. Die Champions League ist für Wagners Young Boys vorbei, doch sie können dort mit einem Sieg und ein bisschen Schützenhilfe von Villarreal noch Rang 3 und die Europa League erreichen. «Theatre of Dreams», so nenne man doch das Stadion in Manchester, sagt Wagner noch.

Vorab aber muss Wagner die grossen Gefühle aus diesen Nächten für den Ernst der Liga beiseiteschieben. Ihm fehlen als Trainer in diesem zweiten Quartal der Saison noch immer die Resultate. Einen Sieg gab es aus den letzten sieben Spielen, und auch wenn darunter drei Partien in der Champions League waren, ist klar, dass bei einer Niederlage am Sonntag beim FCZ und dazumal neun Punkten Rückstand auf die Spitze die Nachtragsspiele gegen Lugano und den FCB unter äusserst unangenehmem Druck angegangen werden müssten. Es sei darum gegangen, all diese verbleibenden Partien mit positiver Energie zu füllen, sagte Wagner. «Einen ersten Schritt» sah er nach dem Spiel gegen Atalanta schon getan.

Michel Aebischer: Der Entwicklungsphilosoph

Auf die spontane Frage, wer denn an diesem denkwürdigen Abend in der Champions League die Young Boys als Captain angeführt hat, mag der eine oder die andere vielleicht zögern. Fabian Lustenberger? Sass am Dienstag nach Monaten zum ersten Mal wieder auf der Bank. David von Ballmoos? Sass nach überstandener Schulteroperation auf der Tribüne. Christian Fassnacht? Auch er fehlte verletzt.

Und so war es Michel Aebischer, der nach dem verrückten 3:3 mit der Binde am Arm konstatieren musste, dass «jetzt gerade noch der Frust» überwiege, der dann «bestimmt bald dem Stolz» weiche. Nach stark verinnerlichter Philosophie klingt es, wenn Aebischer sagt, dass wohl jeder bei YB an diesem Abend wieder mindestens einen Schritt nach vorn gemacht habe. Seit sich die Young Boys auch auf der höchsten Etage durch Europa bewegen, steht es wie ein Mantra über der Mannschaft: wachsen und lernen, akzeptieren und entwickeln.

Der Achtelfinal ist nach dem 3:3 gegen Bergamo nicht mehr möglich, die Premiere eines Frühlings in der Champions League vertagt. Aber es illustriert die Berner Entwicklung im Europacup doch einigermassen deutlich, dass mit Michel Aebischer auch der vierte Captain aus eigener Erfahrung von der ganz besonderen Atmosphäre im Old Trafford in Manchester berichten kann. «Schon nur das Abschlusstraining dort ist ein Erlebnis», sagte Aebischer am Dienstag.


https://www.bernerzeitung.ch/ein-geschu ... 6840962558

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YB kann stolz auf die Leistungen in der Königsklasse sein

Enttäuschte Gesichter bei YB nach dem späten 3:3 gegen Atalanta. Dabei verlässt der Schweizer Meister die Königsklasse mit erhobenem Haupt! Ein Kommentar.

Das Wichtigste in Kürze

- YB muss in der Champions League nach dem 3:3 gegen Atalanta die Segel streichen.
- Trotzdem können die Berner mit ihren Auftritten zufrieden sein.

Das Abenteuer Champions League ist für die Young Boys mit dem 3:3 gegen Atalanta Bergamo beendet. Auch wenn es bitter ist: Eine löchrige Freistoss-Mauer in der 88. Minute lässt den Berner Traum vom Überwintern in der Königsklasse zerplatzen.

Gegen den italienischen Spitzenclub dreht YB das Spiel zwischenzeitlich, geht nach Heftis Traumkiste sogar mit 3:2 in Führung (84.). Der zweite Heimsieg in der Gruppenphase war zum Greifen nah.

Wieder eine Chance verpasst, könnte man sagen. Bis auf das Auswärtsspiel in Bergamo (0:1) ist der Schweizer Meister nämlich in jeder Partie auf Schlagdistanz.

Gegen ManUtd feiert YB sogar einen Sensationssieg, die beiden Partien gegen Villarreal muss man nicht zwingend verlieren. Und nach dem 3:3 von gestern Dienstag verlassen die Berner den Platz mit gesenkten Köpfen.

Das ist aber nicht nötig. Denn: YB hat gezeigt, dass trotz deutlich kleinerem Budget erstaunlich wenig zu den ganz grossen Teams fehlt.

Physisch agiert der Aussenseiter aus der Schweiz auf absolutem Top-Niveau. Villarreal-Trainer Unai Emery nennt YB nach dem 4:1 in Bern sogar «eines der physisch stärksten Teams in Europa». Läuferisch ist YB top, das zeigen auch die Statistiken: Nur Leeds United leistet in Europa mehr Sprints als die Berner.

Zudem zeigen beispielsweise Nicolas Moumi Ngamaleu und der pfeilschnelle Meschack Elia, dass sie das Zeug dazu haben, auch an der Spitze des europäischen Fussballs zu brillieren.

Dass es am Ende nicht für mehr reicht, als für lobende Worte und Schulterklopfer, liegt auch am Verletzungspech: Mit Jean-Pierre Nsame, Christian Fassnacht, Ali Camara, Cedric Zesiger und David von Ballmoos fallen gegen Atalanta gleich fünf Stammspieler (und mehrfache Meisterhelden) aus.

Captain und Leitwolf Fabian Lustenberger steht zwar im Aufgebot, muss aber noch auf sein Comeback warten.

Die Konsequenz: Mit Sandro Lauper, Nicolas Bürgy und Goalie Guillaume Faivre stehen beim 3:3 gegen die Italiener drei Spieler auf dem Platz, die vor vier Jahren noch gemeinsam beim FC Thun spielten.

Auch, wenn gestern wenig gefehlt hat: Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln hat YB wohl das Optimum aus seinen Möglichkeiten geholt.

Und noch bleibt ja das «kleine Final» gegen Manchester United. Mit einem Sieg und etwas Schützenhilfe von Villarreal würde YB zumindest in der Europa League überwintern. Wer hätte bei dieser ultrastarken Gruppe gedacht, dass YB bis am Ende mitspielen kann?


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-ka ... n-66051354

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YB: Champions-League-Drama und Europa-League-Hoffnung

Der Traum der Champions League ist ausgeträumt. YB macht nach einer spannenden Schlussphase ein 3:3 gegen Atalante Bergamo. Dieses Resultat reicht leider nicht mehr für die Königsklasse. Die Berner bleiben aber im Rennen für die Europa League.


https://www.telebaern.tv/telebaern-news ... -144452389

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Nach dem 3:3 gegen Atalanta ist vor dem Spitzenkampf gegen den FC Zürich – und der YB-Trainer Wagner sagt: «Wir haben nicht gesagt, wir wollen das nur einmal machen»

Die Young Boys überzeugen im letzten Champions-League-Heimspiel, mit ihrer Spielweise und mit ihrem Weg. Vor der Partie gegen den FCZ vom Sonntag liesse sich die Situation der Berner durchaus als heikel betrachten.

Am Ende schien sogar der Schiedsrichter einen Funken Mitgefühl zu haben mit den Young Boys. Er legte Sandro Lauper den Arm über die Schulter und erklärte dem YB-Verteidiger wie ein geduldiger Lehrer, dass die Zeit beim besten Willen abgelaufen sei. Lauper hatte noch ein letztes Mal aufs Tor von Atalanta Bergamo geschossen, der Schuss war zum Corner geklärt worden – aber der Schiedsrichter pfiff ab, weil die Nachspielzeit von drei Minuten auch schon wieder um vierzig Sekunden überschritten war.

Und was vielleicht fast unterging: was in diesem Moment auch noch zu Ende ging. Es war das dritte und letzte Champions-League-Heimspiel der Young Boys in dieser Saison, 3:3 gegen Atalanta Bergamo; vor dem abschliessenden Gruppenspiel auswärts gegen Manchester United (8. Dezember) liegen die Berner im letzten Rang. Um wenigstens noch auf den dritten Platz und in die Europa League vorzustossen, braucht YB in Manchester einen Sieg und einen Erfolg von Villarreal gegen Atalanta Bergamo.

In diesem Moment, als der Schiedsrichter einen Funken Mitgefühl zeigte, verabschiedete sich also auch die Champions League aus der Stadt. Und was sie zurückliess: das Gefühl, dass es Spass gemacht hat, die Königsklasse im Wankdorf zu treffen. YB bot drei unterhaltsame Heimspiele, 2:1 gegen Manchester United, 1:4 gegen Villarreal, 3:3 gegen Atalanta. Die Fans brauchten nie zu befürchten, dass sie im Wankdorf Katastrophentourismus machen – dass sie Zeugen würden davon, wie YB auseinandergenommen und vorgeführt wird.

Wie sie es schafften und mit wem

Am realsten war diese Gefahr wohl noch am Dienstagabend gegen Atalanta, in Phasen der ersten Halbzeit zumindest, als die Bergamasken vorexerzierten, wie gut organisiert und eingespielt sie sind. Aber die Young Boys schafften es, den Sieg in Griffweite zu haben, das 3:3 kassierten sie in der 88. Minute, wegen der Kumulierung dreier Fehler. «Das ist ärgerlich, keine Frage», sagte der YB-Trainer David Wagner später – «wer sich nur darüber aufhalten möchte, kann’s gerne tun.» Wagner indes mochte sich nicht darüber aufhalten.

Die Berner haben in diesen Champions-League-Heimspielen immer wieder Wege gefunden, sich irgendwie hochzuhangeln auf das Niveau des Gegners, eine gewisse Ebenbürtigkeit herzustellen. Es mag auch der Tatsache geschuldet sein, dass die Widersacher schwierige Phasen durchleben. Manchester United beispielsweise ist nach der Niederlage gegen YB zwei Monate weitergetorkelt und am Wochenende zum Schluss gekommen, den Trainer Ole Gunnar Solskjaer zu entlassen; Villarreal hat in der heimischen Liga in 13 Spielen nur 3 Mal gewonnen.

Aber viel mehr als die Schwächen der Gegner gilt es die Stärken der Berner zu gewichten: wie sie es geschafft haben und mit wem. Es war ein durchwegs optimistischer Spielstil, immer möglichst vorwärts. Die Berner lebten nicht das Aussenseiter-Credo, indem sie alles daran setzten, kein Tor zu bekommen, nein, sie versuchten primär, ein Goal zu erzielen. Und auch wieder gegen Atalanta: Es fehlten viele wichtige Spieler – und doch unternahm YB alles, um mitzuhalten.

Im Tor stand der Ersatzgoalie Guillaume Faivre, in der Innenverteidigung spielte Nicolas Bürgy, ein Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, aber bereits 26 Jahre alt und schon viermal an andere Klubs ausgeliehen. Wenn Leute sagten, die Berner hätten nach der Champions-League-Qualifikation einen weiteren Innenverteidiger verpflichten müssen, schwangen darin vor allem Zweifel an Bürgy mit.

Im zentralen Mittelfeld spielten ebenso zwei eigene Junioren, Michel Aebischer, 24, und Fabian Rieder, 19. Für die letzte knappe halbe Stunde kam auch Felix Mambimbi noch zum Einsatz, ebenfalls erst 20, aber schon seit 2014 im Klub. Als Mambimbi im vergangenen Sommer den Vertrag mit YB bis 2024 verlängerte, sagte er: «Ich denke, es ist ein guter Platz für meine Entwicklung.»

Diese Aussage mochte nicht gross erstaunen in diesem Moment – welcher Junior behauptet schon das Gegenteil, wenn er den Vertrag mit dem vierfachen Schweizer Meister verlängert? Bloss: Die Champions League hat gezeigt, dass das Wankdorf in der Tat ein guter Platz ist für die Entwicklung von Spielern. Weil YB eben nicht noch einen weiteren Innenverteidiger verpflichtete, und weil sie alle spielten – Bürgy, Rieder, Mambimbi und der Nationalspieler Aebischer sowieso –, gingen auch Signale an andere Spieler aus, welche Chancen YB zu bieten bereit ist.

Der FCZ mit zwei Spielen und sechs Punkten mehr

So gesehen half dieser Punktgewinn gegen Atalanta den Young Boys auch bei der Rechtfertigung ihres Weges. Es war ein Punkt, der womöglich nicht genügt für den Verbleib in den europäischen Wettbewerben – aber es war ein Punkt für die Selbstsicherheit, ein Punkt für die Moral.

Denn was vielleicht auch noch fast unterging, in diesem Moment, als der Schiedsrichter einen Funken Mitgefühl zeigte und sich die Champions League aus der Stadt verabschiedete: dass YB am Sonntag im Spitzenkampf beim FC Zürich gastiert, bei einem hungrigen Herausforderer mit zwei Spielen und sechs Punkten mehr. Es gibt Leute, die finden, dass YB in der Super League unter einem gewissen Zugzwang steht – frei nach dem YB-Trainer Wagner könnte gesagt werden: Wer es so sehen möchte, kann’s gerne tun.

Was Wagner wirklich sagte: Sie hätten sich in der zurückliegenden Länderspielpause gesagt, dass den Young Boys 2021 noch mehrere «richtig, richtig grosse Spiele» bevorstünden. Es liege nun an YB, «das Ganze wieder mit positiver Energie zu füllen, mit Teamspirit, mit Hunger und Gier. Und da haben wir heute einen ersten Schritt getan. Und wir haben nicht gesagt, wir wollen das nur einmal machen.»

Wer es so sehen möchte, kann’s auch so tun: dass YB in den vergangenen acht Spielen nur einmal siegte; und dass der FCZ die Young Boys am Sonntag um neun Punkte distanzieren könnte, um neun Punkte, die YB in den Nachholspielen gegen Lugano und Basel nicht so kinderleicht aufholen könnte. Aber auf die Idee einer solchen Sichtweise kamen am Dienstagabend nicht viele.


https://www.nzz.ch/sport/fussball-champ ... ld.1656887

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Zitat:
Nach Spektakel-Remis in der CL:

b]«Gegen einen solchen Gegner zurückzukommen, ist unglaublich»[/b]

Das 3:3 gegen Atalanta Bergamo bedeutet für YB das sichere Ausscheiden aus der Champions League. Trotzdem können Trainer David Wagner und Verteidiger Silvan Hefti dem Spiel Positives abgewinnen.

Darum gehts

- YB ist nach dem spektakulären 3:3 gegen Atalanta aus der Champions League ausgeschieden.
- David Wagner zeigt sich mit dem Auftritt seiner Mannschaft trotzdem zufrieden.
- Silvan Hefti nervt sich ab seinem Fehler vor dem dritten Gegentor, ist aber auch stolz über seine insgesamte Leistung.

Was war das für eine irre Schlussphase im Wankdorf am Dienstagabend. YB lag gegen Atalanta bis zur 80. Minute mit 1:2 zurück und schnupperte dann dank einem Doppelschlag innert vier Minuten vom Sieg gegen das Top-Team aus der Serie A. Besonders bei Aussenverteidiger Silvan Hefti spielte die Gefühlswelt verrückt. Erst trifft der Ostschweizer mit einem Traumtor zum 3:2, dann ist er derjenige, der mit einem Foul den Freistoss verursacht, der zum 3:3 von Muriel führt.

«Das Ganze war sehr emotional. Bei der Szene vor dem Freistoss gibt einen Prellball und als mein Gegenspieler herangerauscht kommt, foule ich ihn. Das nervt mich natürlich sehr, dass wir so noch das 3:3 kassieren», meint Hefti nach der Partie. Mit ein wenig Abstand betrachtet, betont der 24-Jährige aber, dass der Stolz über eine «sehr gute Leistung» überwiege.

Auch von Gegner Atalanta gibt es nach dem Spiel vom Dienstag lobende Worte für YB. «Sie haben gut nach vorne gespielt und sich viele Chancen erarbeitet», sagt Nati-Star Remo Freuler, der anfügt, dass die Berner verbessert aufgetreten sind als noch in Hinspiel im Bergamo, wo ein Klassenunterschied deutlich spürbar war.

Wagner ist zufrieden mit der Leistung von YB

Sogar als «fantastisch» bezeichnet YB-Trainer David Wagner den Auftritt seiner Mannschaft. «Wir haben richtig gut gefightet und kommen zweimal zurück nach einem Rückstand. Das ist unglaublich auf diesem Niveau gegen solch einen starken Gegner», sagt der Deutsche, der nichts wissen will von einem «tragischen Helden» Silvan Hefti.

«Er hat ne richtig gute Leistung abgeliefert, wie die ganze Mannschaft», betont Wagner und nimmt beim 3:3 nicht Hefti alleine in den Fokus der Kritik. «Wir können die Situation schon vor dem Foul anders lösen. Dann hat die Mauer vom Personal her nicht gepasst und am Ende war die Schussbahn so freizugeben dann der dritte Fehler.» Der 50-Jährige ist zufrieden darüber, dass seine Mannschaft selbst nach dem 3:3 noch weiter versuchte den Siegtreffer zu erzielen.

Chance auf das Europa-League-Ticket bleibt bestehen

Durch das Unentschieden gegen Bergamo ist klar, dass YB den Champions-League-Achtelfinal definitiv verpassen wird, aber es bleibt die Chance auf den dritten Platz und der damit verbundenen Teilnahme an der K.o.-Phase in der Europa League.

«Wir werden da sein, sollte Atalanta seine Aufgabe nicht erledigen», meint Wagner und spielt damit auf das finale Spiel der Berner im Old Trafford an. Dass das legendäre Stadion in Manchester auch «Theater of Dreams» genannt wird, ist auch dem YB-Coach bekannt. Wer weiss, vielleicht gelingt dem Schweizer Meister in England ja nochmals so ein Husarenstück wie beim 2:1-Sieg zum Start in die Gruppenphase, als man Ronaldo und Co. zuhause sensationell besiegen konnte. Doch auch bei einem Sieg ist klar: Atalanta darf gegen Villarreal nicht punkten.


https://www.20min.ch/story/gegen-einen- ... 4532269638

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