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Europa League gegen Udinese

Zverotic rackert erneut im YB-Mittelfeld

YB ist in Udine angekommen. Nach wie vor ohne Teamleader Christoph Spycher. Ihn vertritt Elsad Zverotic auf der Staubsaugerposition.

Die Temperaturen sind angenehm, so um 15 Grad herum. Die Sonne verwöhnt das Friaul. Bars locken zum Corretto und zur Lektüre der Gazzetta. Fast kommt Ferienstimmung auf.

Nicht so beim Grüppchen aus Bern, das in Triest landet. Einem ebenso beschaulichen Flughafen wie jener in Bern-Belp. Gerade mal die Gäste eines einzigen weiteren Fluges warten auf ihr Gepäck. Die YB-Stars müssen das nicht. Sie können – die Dr.-Dre-Beats-Kopfhörer auf dem Kopf – gedankenlos in den bereitstehenden Car schlendern.

Auch Zverotic. Ohne Kopfhörer. Der Montenegriner ist einer der wenigen Sieger in der YB-Meisterschaftskrise. Er hat den Platz von Spycher geerbt auf der defensiven Mittelfeld-Position. Der Wolhuser verletzte sich Ende September am Knie und ist erst im Aufbautraining. Doch Zverotic hört ein Wort nicht gern: Vertreter.

«Was heisst Vertreter? In der Nati spiele ich immer auf dieser Position. Wir haben in der Ukraine gewonnen, gegen Polen unentschieden gespielt, sind noch ungeschlagen und können am nächsten Spieltag zu England aufschliessen.» Zverotic sagt das alles wohl überlegt und mit viel Anstand. Er ist ein Mann, für den Respekt kein Fremdwort ist. Deshalb ehrt es ihn auch, dass russische Medien seinen Namen in Zusammenhang gebracht haben mit Dynamo Moskau, einem der vier Moskowiter Grossklubs. «Die Zeitungen meines Landes haben das dann aufgegriffen. Aber Kontakt zu Dynamo? Nein, den gabs nicht.»

Dass das Interesse ausschliesslich auf seine Leistungen in der Nati zurückzuführen sei, weiss er nicht, glaubt es indes nicht: «Wir haben doch mit YB zumindest international auch gute Spiele gezeigt.» Beim 3:5 gegen Liverpool wars ein Offensivspektakel gewürzt mit Naivität. In Moskau gegen Anschi Machatschkala spielte YB wirklich gut, das 0:2 war nicht zwingend. Und gegen Udinese siegte man 3:1 mit der vielleicht besten Saisonleistung.

Am Donnerstag im Stadio Friuli, in welchem über 400 YB-Fans erwartet werden, steht Zverotic wieder in der Startelf. Und wenn Spycher zurück ist? «Ich will es dem Trainer möglichst schwer machen», sagt er. Ob es im defensiven Mittelfeld ist oder als rechter Aussenverteidiger als Alternative zu Scott Sutter, ist ihm egal. Hauptsache spielen.