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«Wir müssen vor dem Tor konkreter werden»

Die Young Boys sind am Mittwochmorgen zum Rückspiel der Europa League-Qualifikation nach Moldawien abgeflogen. Die Berner geben sich kampfbereit.

Kein optimaler Saisonstart und eine magere Ausbeute aus dem Hinspiel der Europa League-Qualifikation – YB steht unter Zugzwang. Dennoch war vor dem Abflug zum alles entscheidenden Rückspiel in Chisinau von Nervenflattern nicht die Rede. Im Gegenteil: «Wir wissen, was wir können und werden das auch zeigen», sagt Christian Schneuwly.

Schneuwly warnt jedoch vor unangebrachter Gelassenheit. «Wir dürfen dieses Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wie das enden kann, das hat Red Bull Salzburg gestern gezeigt.» Die Österreicher sind gestern nach einer blamablen 4:3-Niederlage gegen den luxemburgischen Meister Düdelingen aus der Champions League-Qualifikation ausgeschieden.

«Die Saison ist ja noch jung»

Schneuwly ist überzeugt, dass YB in Chisinau von Anfang an dominieren wird. «Eine erste Halbzeit wie im Hinspiel dürfen wir uns nicht mehr erlauben.» Torwart Marco Wölfli sieht es gleich. YB müsse einfach weiterkommen. Daher stellt er auch klare Forderungen an seine Vorderleute: «Wir müssen vor dem Tor konkreter werden.» Damit spricht der Captain die bisherige Torflaute seiner Mannschaft in der laufenden Saison an.

Doch hat YB im dritten Spiel innerhalb von zwei Wochen überhaupt noch Kraftreserven, um auf Torjagd zu gehen? «Klar, die Saison ist ja noch jung. Wir trainieren dafür weniger», sagt Wölfli. Eine treibende Kraft in der Offensive fehlt jedoch: Raul Bobadilla konnte die Reise nach Chisinau wegen seines Handgelenkbruchs nicht antreten.

YB will die Hürde Chisinau überspringen

Heute Donnerstag tritt YB zum Rückspiel der 2. Qualifikationsrunde zur Europa League bei Zimbru Chisinau an. Erreichen die Berner die Gruppenphase, wird YB ein Flugzeug gewidmet.

Das europäische YB-Ziel in dieser Saison ist klar fixiert. «Wir wollen die Gruppenphase der Europa League erreichen», sagt CEO Ilja Kaenzig. Und weil die Young Boys in allen Qualifikationsrunden gesetzt wären, darf man von ihnen erwarten, die klubinterne Vorgabe zu erfüllen. «Europäische Partien sind Höhepunkte für jeden Klub und Spieler», sagt Martin Rueda. Der YB-Trainer meint, es spiele auch keine Rolle, gegen wen man spiele. «Solche Spiele sind Festtage.»

Heute tritt seine Equipe zum Rückspiel der 2.Qualifikationsrunde beim krassen Aussenseiter Zimbru Chisinau an. «Wir haben im Hinspiel leider viel zu wenig Tore erzielt», sagt Captain und Goalie Marco Wölfli. «Deshalb dürfen wir den Gegner nicht unterschätzen und müssen in Moldau hellwach sein.» Vor einer Woche siegten die Young Boys im Stade de Suisse gegen den limitierten Kontrahenten nach deutlichem Chancenplus nur 1:0. Es war der junge Stürmer Michael Frey, der an seinem 18.Geburtstag das Siegestor erzielte.

Rund 100 YB-Fans dabei

Ein Ausscheiden der Young Boys heute im Zimbru-Stadion wäre eine riesengrosse Blamage für sie. Sensationen aber passieren im Fussball immer wieder, vorgestern scheiterte ja der reiche österreichische Topklub Red Bull Salzburg in der Champions-League-Qualifikation gegen die luxemburgischen Amateure von Düdelingen (4:3, 0:1).

Gestern Morgen hob die YB-Delegation in Belp ab, nach rund dreistündigem Flug landete sie zwanzig Minuten früher als erwartet in Chisinau. Einen Blitzstart und ein frühes Tor streben die Berner auch heute an, zumal man so Kräfte für das Derby am Sonntag in Bern gegen Thun sparen könnte. Unterstützt werden die Young Boys heute von rund 100 mitgereisten Fans. Es ist eine beachtliche Zahl, und als Zeichen der Wertschätzung stellt der Verein den Supportern heute die Eintrittskarten zur Verfügung.

Nächste Woche nach Kalmar?

Setzt sich YB heute wie erwartet durch, geht es bereits in einigen Tagen wieder ins Ausland. Am nächsten Donnerstag wartet im Hinspiel der 3.Qualifikationsrunde wohl Kalmar FF, eine Woche später fände das Rückspiel in Bern statt. Kalmar liegt auf Rang 11 in der schwedischen Liga, beendete die letzte Saison als Achter und erreichte den Europacup als Cupfinalverlierer gegen den Doublesieger Helsingborgs. Vor einer Woche siegte der schwedische Kleinklub im Hinspiel der 2.Qualifikationsrunde zur Europa League überraschend 3:1 beim kroatischen Verein Osijek. Chisinau und wohl Kalmar – der Weg in die Playoffspiele ist für YB überschaubar. Und auch dort würde als Gesetzter kein Grosskaliber wie Inter Mailand warten. Möglicherweise fliegt also bald schon ein YB-Flugzeug von Skywork durch Europa. Denn Tomislav Lang, CEO der Schweizer Fluglinie mit Sitz in Belp, erklärte gestern vor dem YB-Abflug, falls die Berner die Europa League erreichen, würde ein Skywork-Flieger mit YB-Emblem versehen und vielleicht gelb-schwarz angestrichen werden. Auch dem FC Thun, von dem Skywork Hauptsponsor ist, wurde schon ein Flieger gewidmet.

YBs problemlose Reise nach Chisinau

Die Mannschaft der BSC Young Boys ist in Moldawien angekommen. Die mitgereisten Fans erhalten ein Gratisticket für die Partie am Donnerstag gegen Zimbru Chisinau.

Die Young Boys sind mit 17 Feldspielern und drei Torhütern in einem Charter-Flugzeug der Skywork Airlines von Bern-Belp nach Chisinau geflogen. Die Reise verlief gemäss Plan, wobei die Berner Moldawien mit Vorsprung auf die Zeittabelle erreichten. Am Mittwochabend absolvieren die Young Boys im Zimbru-Stadion im Zentrum von Chisinau das Abschlusstraining, ehe am Donnerstag um 19:15 Uhr Schweizer Zeit das Rückspiel der zweiten Qualifikationsrunde zur Europa League ausgetragen wird.

Nach dem 1:0-Sieg vor einer Woche im Stade de Suisse wollen sich die Young Boys gegen Zimbru Chisinau für die nächste Runde qualifizieren, wo der Sieger der Begegnung Kalmar - Osijek warten würde. Ungefähr 100 YB-Fans haben sich entschlossen, die Reise nach Moldawien anzutreten, um die Mannschaft vor Ort zu unterstützen.

Als Zeichen der Wertschätzung stelle der Verein den Anhängern die entsprechenden Tickets für den Zutritt ins Stadion zur Verfügung, schreibt YB in einer Mitteilung. Trainer Martin Rueda stehen in Moldawien die verletzten Raul Bobadilla und Josh Simpson nicht zur Verfügung. Zudem figurieren Pascal Doubai und Josef Martinez dieses Mal nicht im Aufgebot.