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 Beitrag Verfasst: Sonntag 2. August 2020, 02:31 
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YB Meister-Special

Alles über den dritten YB-Meistertitel in Folge und die Party danach.


https://www.telebaern.tv/telebaern-spec ... -138628976

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 2. August 2020, 02:32 
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YB-Party in der Aarbergergasse: Polizei musste einschreiten

Bevor es zu einem tragischen Unfall eines YB-Fans kam, wurde der Meistertitel ausgiebig gefeiert. Besonders in der Aarbergergasse liessen die Fans ihrer Freude freien Lauf. Die Party fand jedoch ein abruptes Ende.


https://www.telebaern.tv/telebaern-news ... -138630933

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 2. August 2020, 13:15 
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YB holt den Meistertitel

Meister-Feiern ohne Abstand und mit Schwerverletztem

- Trotz Corona liessen es sich zahlreiche Berner Fussballfans nicht nehmen, den Meistertitel ihrer Young Boys zu feiern.
- Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) zieht eine gemischte Bilanz zur YB-Meisternacht.
- Ein schwerer Pyro-Unfall habe die Feierlichkeiten überschattet, zudem sei die Eigenverantwortung mancher Fans trotz Corona zeitweise an einem kleinen Ort gewesen.

Das sagte Reto Nause am Samstag gegenüber Radio SRF. Positiv beurteilte er die Polizeiarbeit: Der Polizei sei es gelungen, die Anzahl Personen in der Ausgehmeile Aarbergergasse auf etwa 1000 Menschen zu begrenzen.

Wie viele Fans insgesamt in Bern unterwegs waren, lasse sich nur schwer abschätzen, sagte Nause. Das im Vorfeld befürchtete Szenario, dass Abertausende YB-Fans in die Stadt strömen würden, habe sich jedenfalls nicht bewahrheitet.

«Sehr gut» beurteilte Nause die Zusammenarbeit mit der Fanarbeit und dem BSC Young Boys. Der Verein hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass sich die Mannschaft nach der Rückkehr aus dem Wallis nicht in der Stadt zeigen werde.

Die Behörden hatten die Fans aufgefordert, gesittet zu feiern und die Corona-Regeln einzuhalten. Nach Feststehen des Meistertitels um 22.24 Uhr brachen in der Aarbergergasse aber kurzzeitig alle Dämme. Die Fans lagen sich in den Armen und feierten dichtgedrängt den Triumph. Die Polizei sperrte die Gasse kurzfristig.

Eine Freinacht gab es ohnehin nicht. Auch hatte YB bereits im Vorfeld auf eine offizielle Meisterfeier verzichtet, wie sie in den letzten beiden Jahren stattfand. Damals waren jeweils Zehntausende Menschen in die Stadt und ins Wankdorfstadion geströmt. Diesmal zeigte sich das Team nicht einmal in der Stadt.

Trotzdem harrten viele Fans spätnachts dann vor dem Wankdorfstadion aus. Sie bescherten ihrer Mannschaft bei deren Rückkehr aus dem Wallis einen feurigen Empfang.


Mann verletzt sich schwer bei Pyro-Unfall

Ein YB-Fan hat sich gegen 1 Uhr früh im Breitenrain-Quartier schwere Verletzungen zugezogen. Die Indizien deuten auf einen Selbstunfall hin, wie Recherchen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA ergaben.

Vieles spreche dafür, dass dem Mann ein Böller in der eigenen Hand explodiert sei, hiess es aus informierten Kreisen. Bei dem Unfall soll der Mann mehrere Finger verloren haben. Die Kantonspolizei machte auf Anfrage keine näheren Angaben. Sie verwies auf die laufenden Ermittlungen. Auch Sicherheitsdirektor Reto Nause konnte keine weitere Auskünfte geben.

Der Vorfall ereignete sich beim Waldhöheweg, unweit eines bekannten YB-Fanlokals. Die Ambulanz brachte den Schwerverletzten ins Spital.

Auch in der Innenstadt waren nach Spielschluss zahlreiche Pyrotechnika gezündet worden.


https://www.srf.ch/news/regional/bern-f ... verletztem

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 2. August 2020, 13:32 
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Alle 77 Saisontore des Teams von Gerardo Seoane im Schnelldurchgang

Der YB-Meisterclip: Diese Tore bescherten den Bernern den Titel-Hattrick

Die BSC Young Boys haben es geschafft und sich auch in dieser Saison zum dritten Mal in Folge zum Schweizer Meister küren können. Dafür brauchte es 77 Tore, welche man in dieser Spielzeit erzielen konnte.

Das letztlich entscheidende Tor erzielte dabei Mittelfeldmann Christopher Martins Pereira in Sion, doch natürlich wurde die Basis für den Titel schon viel früher gelegt. Wir zeigen in diesem YB-Meisterclip nochmals sämtliche Saisontore der Berner, dank welchen das Team von Gerardo Seoane den Titel-Hattrick feiern kann! Wir wünschen dabei insbesondere den YB-Fans viel Spass beim Zuschauen und Mitjubeln.


https://www.sport.ch/bsc-young-boys/590 ... l-hattrick

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 2. August 2020, 13:48 
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02.08.2020

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Der YB-Sportchef im Interview«Am Ende ging es auch um Coolness»

Nach dem dritten Titel in Serie spricht Christoph Spycher über die Widerstände, die es zu überwinden galt, die andauernde Corona-Krise im Fussball, und er skizziert, wie das YB der nächsten Saison aussehen könnte.

Christoph Spycher, YB ist zum dritten Mal Meister. Im Rückblick fragen wir uns: Wann hat YB diesen Titel gewonnen? Gibt es den Schlüsselmoment?

Es gab für uns in dieser Saison eine Vielzahl von Widerständen, die wir überwinden mussten. Da war die Erwartungshaltung: Wer zweimal Meister wird, der muss es auch ein drittes Mal werden. Es gab den erwarteten Umbruch mit zahlreichen Abgängen und Zuzügen und den Start mit einer fast komplett neuen Viererkette in der Abwehr und neuer Rollenverteilung im Mittelfeld. Da war die Vorrunde mit dem aussergewöhnlichen Verletzungspech, das war eine enorme Prüfung.

Sie zwang YB sozusagen zu einem weiteren Umbruch.

In dieser Phase sind Spieler in den Vordergrund gerückt, für die diese Rolle zum Teil noch nicht vorgesehen war. Spieler, die schon länger dabei sind, müssen stets den nächsten Schritt machen, mehr Verantwortung übernehmen. Von Ballmoos, Aebischer, Fassnacht und Nsame sind nicht die gleichen Fussballer, die sie vor drei Jahren waren. Sie kamen aus dem eigenen Nachwuchs, aus der Challenge League oder von kleineren Clubs und sind heute Nationalspieler. Nach der Corona-Pause sind sie so richtig in diese Rolle gewachsen.

Welchen Einfluss hatte der Corona-Unterbruch auf dieses neu formierte Team?

Wir brauchten Zeit, um uns zu festigen, hierarchisch und spielerisch. Im Winter waren wir gut unterwegs, wir lagen vorne, hatten das Selbstvertrauen von zwei Titeln in Folge.

Und dann?

Schlecht ist einfach, wenn sich das Gefühl breitmacht, es klappe sowieso irgendwie mit dem Titel.

Das haben Sie im Team festgestellt?

Es gab Momente in der Rückrunde, in denen wir von uns mehr erwarteten.

Welche?

Da gab es Erlebnisse wie das 0:1 in Thun. Das hat uns wehgetan, nicht wegen der Niederlage, sondern wegen des Auftretens. Da fehlten Basiswerte wie Dynamik, Wucht und bedingungsloser Wille, die wir sonst fast immer auf den Platz bringen.

«Dieser Titel hat einen sehr hohen Stellenwert.»

Und was waren die Folgen dieses Auftritts?

Er hat schon von sich aus etwas ausgelöst in der Mannschaft. Die Spieler waren sich untereinander einig, dass so was nicht vorkommen dürfe, dass wir so unsere Ziele nicht erreichen können.

Wäre YB auch ohne die Corona-Krise Meister geworden?

Das ist sehr hypothetisch. Klar, haben wir den Glauben daran, dass wir das so oder so geschafft hätten. Die Ausgangslage nach der Corona-Pause war gut, dann kam St. Gallen in Schwung, und wir waren am Ende sehr gut unterwegs. Aber ich möchte diese Phase nicht überbewerten.

Aber YB hat eine Breite im Kader, auf die andere nicht zurückgreifen konnten.

Ja. Aber die Frage wäre auch: Welche Spieler hätten sich ohne Corona-Pause verletzt, welche wären zurückgekehrt? Da sind viele Unwägbarkeiten dabei, weshalb das schwer abzuschätzen ist. Diese Corona-Wochen zählen einfach zu den Widerständen, die wir auf dem Weg zum Titel überwinden mussten. Auch die Pause war keine einfache Zeit, gerade für jene Spieler, die hier allein wohnen und nicht zu ihren Familien konnten.

Mit St. Gallen hat sich YB lange ein spannendes Duell geliefert. Hatten Sie je das Gefühl, es könnte zugunsten der Ostschweizer ausgehen?

Es war immer eng, ja. Es gab Momente, da haben wir selber gemerkt: Wir sind noch nicht gut genug. Aber alle liessen Punkte liegen. Am Ende ging es auch um eine gewisse Coolness und das Vertrauen: Wir müssen unseren Job machen, dann kommt es gut.

Und diese Coolness geht von Ihnen aus?

Die kommt auch vom Verein, von der Besitzerfamilie Rihs und dem Verwaltungsrat. Ich bin sicher, es wäre bei uns auch nicht Unruhe ausgebrochen, wenn wir Zweiter geworden wären. Alle bei uns haben Vertrauen in den Weg, den wir gehen. Das reicht von oben über mich und den Trainer und seine Crew bis über die Führungsspieler in die Mannschaft hinein. Jeder weiss, dass Rückschläge unvermeidbar sind. Aber man muss sie nutzen, die Lehren daraus zu ziehen.

Stand der Meistertitel in dieser sehr ungewöhnlichen Saison vielleicht am Ende gar nicht so unverrückbar im Fokus?

Doch, absolut. Das ist das, was ich bei den Spielern als Ziel gespürt habe. Vielleicht hat es sich zeitweise nach weniger Druck angefühlt, weil der Fussball weniger im Zentrum stand. Jedoch kam schnell der wirtschaftliche Druck auf.

Ein Ende von Corona ist nicht absehbar. Was heisst das?

Die Situation dauert noch an. Aber die wirtschaftlichen Folgen werden massiv sein. Und für alle Clubs in der Super League ist es von existenzieller Bedeutung, dass wir ab der neuen Saison deutlich mehr Zuschauer ins Stadion lassen können. Wir sind überzeugt, dass wir mit den entsprechenden Schutzkonzepten die Stadien zu gewissen Teilen auslasten könnten. Sonst droht einigen Clubs der Konkurs.

Welchen Stellenwert hat dieser Titel im Vergleich mit 2018, mit 2019?

Für mich löst er eine sehr tiefe Befriedigung und grosse Freude aus. Es braucht so viel, um eine Meisterschaft als Erster zu beenden, da steckt von allen Beteiligten extrem viel Arbeit dahinter. Und es gab so viele Widerstände, die wir schliesslich als Einheit meistern konnten. Auch deswegen hat der Titel für mich einen sehr hohen Stellenwert.

Zeigt er auch, dass allein schon die Organisation YB Erfolg verspricht?

Wir sind in einer Art gefestigt, dass uns der Moment, in dem wieder ein anderer Club Meister wird, nicht aus der Bahn werfen wird. Unser Konzept funktioniert. Wir bieten Spielern eine gute Plattform, sind darauf angewiesen, einige gewinnbringend weiterzuverkaufen, dann müssen wir wieder welche mit Potenzial holen und so weiter. Alle Spieler sehen, was bei uns möglich ist.

So etwas gilt auch als Dynastie.

Bei YB ist Erfolg nicht von einer Person abhängig, das ist schon mal eine gute Voraussetzung. Wichtig ist auch, dass man mit Widrigkeiten umgehen kann. Wir werden auch mal einen schlechten Transfer tätigen, die falsche Entscheidung treffen. Das Ziel ist, den Hunger zu erhalten. Die beste Mannschaft zu sein. Nur wollen das die anderen auch.

Wird man auch in diesem Sommer für Spieler wie Jean-
Pierre Nsame viel bezahlen?

Er hat sich in eine sehr gute Ausgangslage gebracht. Auch da stellt sich die Frage, wie das Stürmerkarussell international in Gang kommt. Mit Jean-Pierre stehen wir sowieso gut da: Entweder gibt es einen wirtschaftlich interessanten Transfer oder einen Topstürmer, der nächstes Jahr weiter für uns spielt.

«Wir mussten diese Spieler auspressen.»

War YB in dieser Saison zu abhängig von Nsames Toren?

Sicherlich. Erwischte er für einmal keinen guten Tag, was bei diesem Pensum absolut normal ist, dann spürten wir das. Das war der Unterschied zu den vorhergehenden Saisons, da hatten wir etliche Spieler, die über 10 Tore erzielten, 15 bis 20 Skorerpunkte sammelten. Diesmal lastete zu viel Verantwortung auf Nsame.

Weshalb?

Hoarau und Sulejmani waren jahrelang prägende Spieler unserer Offensive, sie fehlten diesmal oft. Und Ngamaleu und Fassnacht kämpften mit Leistungsschwankungen, weil sie gerade während der Verletzungsmisere in der Vorrunde unglaublich stark gefordert waren. Wir mussten sie auspressen. Und sie stellten sich in den Dienst der Mannschaft.

Nach von Bergen im vergangenen Jahr tritt Wölfli zurück, Hoarau und Sulejmani haben eine ungewisse Zukunft bei YB. Könnte es sich der Club leisten, drei Identifikationsfiguren auf einmal zu verlieren?

Wir wollen eine gewisse Anzahl Identifikationsfiguren. Es gilt aber, in erster Linie sportliche Faktoren zu berücksichtigen. Wir dürfen nicht nur auf unser Herz hören, müssen auch mit dem Kopf entscheiden. Wir können nicht einfach sagen: «Wir brauchen jetzt noch eine Identifikationsfigur, deshalb soll dieser oder jener Spieler bleiben.» Zumal sich in solchen Fällen der Spieler oft selbst nicht mehr wohlfühlt, weil seine Rolle eine andere ist.

Können Sie uns ein Beispiel nennen?

Diesen Fall haben wir oft mit von Bergen diskutiert. Am Ende hat er von sich aus gesagt: «Nein, ich kann und will keine kleinere Rolle übernehmen. Der Zeitpunkt ist gekommen, ich höre auf.» Dieser Moment kommt für alle Spieler irgendeinmal. Wenn man sich gewohnt ist, Verantwortung zu tragen und dann plötzlich eine weniger wichtige Rolle hat, braucht das einen Mentalitätswechsel.

Wölfli hat das geschafft.

Seine Geschichte ist speziell. Er hat bei uns nicht nur schöne Sachen erlebt, musste auch die eine oder andere sportliche Massnahme schlucken. Er konnte das annehmen, ist diesen Weg mit Überzeugung gegangen. Aber die Rolle des Ersatzgoalies kann nicht mit jener des Feldspielers verglichen werden.

Was dachten Sie, als Sie von Hoaraus Verletzung erfuhren?

Es tat mir sehr weh, weil man sah, wie stark er litt. Er ist seit sechs Jahren bei YB – natürlich lässt uns seine Geschichte überhaupt nicht kalt. Ich habe immer gesagt: Die Corona-Krise und die Frage, ob weiterspielen oder nicht, war schwierig zu beantworten, und wir sprachen nie von einer Wunschlösung. Aber es ging immer um Gerechtigkeit, auch für die Spieler, deren Verträge auslaufen. Wie hätten wir eine seriöse Beurteilung machen sollen, ohne weiterzuspielen? Das wäre für mich das Schlimmste gewesen.

Hoarau wurde durch seine Verletzungen dieser Chance fast komplett beraubt.

Auch deshalb tut sein Fall enorm weh.

Wen sehen Sie als potenzielle neue Identifikationsfiguren?

Wölfli hat eine einmalige Karriere. Er hat bis auf ein eineinhalbjähriges Leihengagement bei Thun nur für YB gespielt – das ist der Traum jedes Vereins. Aber mit David von Ballmoos haben wir einen sensationellen Nachfolger, der diese Vereinstreue auch verkörpern könnte. Die Frage ist, ob er sich für diesen Weg entscheidet oder ob er dereinst einen Wechsel ins Ausland anstrebt.

«Der Fall von Hoarau tut mir enorm weh.»

An wen denken Sie noch?

Fabian Lustenberger, der mühelos in die grossen Fussstapfen von Bergens geschlüpft ist und hier seine Karriere beenden wird. Ich denke auch an Christian Fassnacht und Michel Aebischer, der mit seinem Weg vom YB-Junior zum Nationalspieler ein Vorzeigebeispiel für unsere Nachwuchsarbeit ist.

Wichtig ist auch der Trainer: Bei Gerardo Seoane deutet vieles darauf hin, dass er bei YB bleibt. Wie sehen Sie seine Zukunft?.

Ich arbeite sehr gerne mit ihm ­zusammen. Und bin optimistisch, dass er auch nächste Saison unser Trainer sein wird. Ich erachte unsere Zusammenarbeit als enorm konstruktiv, spüre bei ihm grosse Leidenschaft für YB. Aber klar: Er hat die Qualitäten, einst in einer Topliga zu arbeiten.


https://www.bernerzeitung.ch/bei-yb-ist ... 0566267191

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 2. August 2020, 16:53 
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YB nach dem TitelBurger, Bier – und ein Balanceakt auf rohen Eiern

Vom erlösenden Schlusspfiff in Sitten bis zum familiären Ausklang im Hause Hoarau – das meisterliche Wochenende der Young Boys.

Der Pfiff von Schiedsrichter Lionel Tschudi kommt kurz vor 22.30 Uhr. Er hat etwas Erlösendes für YB, an diesem Freitagabend im Stade de Tourbillon markiert er auch eine kleine Zäsur, weil man sich – just am heissesten Tag des Jahres – eine gewisse Abkühlung im Betrieb erhofft. Ein in der längsten Saison der Geschichte über 376 Tage und gegen so viele Widerwärtigkeiten verteidigter Meistertitel ist im Trockenen, auf dem langen Weg aufgekommene Zweifel sind beseitigt, Kritiker belehrt.

1:0 gegen Sion, dank des einzigen Treffers von Christopher Martins in der 14. Minute. Die Young Boys sind Meister, sie jubeln und hüpfen, einige von ihnen aber stehen in diesen ersten Minuten des Triumphes auch einfach da, ziemlich erschöpft, die Hitze, die Entbehrung – die Ungläubigkeit auch, am Ziel zu sein.

«Ich muss das alles erst einmal sacken lassen», sagt David von Ballmoos, die Augen feucht, die Beine schwer. «Wir waren so konzentriert, haben noch einmal so viel gegeben in diesem Spiel – und dann ist plötzlich alles vorbei.» Der Druckabfall lässt den YB-Goalie erschöpft zurück, sein Glück findet er erst einige Minuten später. Noch in der Vorwoche zum Titel wachte er am Tag vor dem Heimspiel gegen Luzern mit einem seltsamen Gefühl am Hals auf. Er merkte schnell, dass Spielen nicht drinliegt, und verpasste die Partie wegen Nackenstarre.

Für ihn sprang Marco Wölfli ein, wer auch sonst. Es war ein gewohntes Bild im YB-Tor, Wölfli, wie er schreit, flucht – und am Ende eben doch auch jubeln kann. 1:0 gewann YB mit Wölfli gegen Luzern, 1:0 gewann YB am Freitag mit von Ballmoos. Und nach dem Schlusspfiff bricht es sich Bahn, das Kind im Manne, der Wölfli im Leitwolf. Flugs schlüpft er in das gelbe Meisterhemd, ein lachendes Gespenst prangt dort auf dem Arm, YB ist «Geister-Meister» 2020.
Sierro dirigiert, von Ballmoos spendiert

Das passt zu diesem schalkhaften Wölfli, der in seinen drei letzten Jahren bei YB nicht nur schöne Geschichten geschrieben, sondern sich auch zu einem echten Gewinner entwickelt hat. In bekannter Montur bewegt er sich durchs Geschehen im Tourbillon, sie ist erprobt aus früheren Titelfeiern. Der Hut, Wölfli hat ihn sich selbst mit dem Vermerk «glücklich» signiert, ist am Freitag derselbe wie am 28. April 2018, als der ikonische Feier-Wölfli geboren wurde.

Nur der Stumpen ist grösser, viel grösser, vergnügt referiert Wölfli im Campingstuhl im improvisierten Studio von Radio Gelb-Schwarz darüber: «Es war ein Fangeschenk, und ich werde die ganze Nacht daran paffen.» Mit einer besonderen Rolle beim ersten Meistertitel nach 32 Jahren hat Wölfli den Status der Legende erreicht. Und mit dem Titel 2020 darf er sich nun als Fussballer zur Ruhe setzen. Das YB-Meisterwochenende hat schon am Freitagabend seine erste runde Klammer.

«Es war ein Fangeschenk, und ich werde die ganze Nacht daran paffen.»
Marco Wölfli über seinen Meisterstumpen

Es ist nach Mitternacht, als der YB-Mannschaftsbus das Stade de Tourbillon verlässt, erster Stopp: das McDonald’s-Restaurant in Conthey. Vincent Sierro, in Siders aufgewachsen, weiss, wohin um diese Uhrzeit. Und die Young Boys fahren gerade noch rechtzeitig vor, es gibt Burger und Bier, auf Rechnung von Goalie von Ballmoos.

Zurück im Bus, schnauft Captain Fabian Lustenberger durch, lässt die Eindrücke sacken. Er ist zum ersten Mal Meister, nach 15 Jahren im Business mit weit über vierhundert Partien für Luzern, Hertha Berlin und YB. Er spricht von einer «schönen Fahrt». Jeder darf sich mal als DJ versuchen, Meschack Elia wird zum Tanzen aufgefordert. Der Stürmer, der blitzschnell ist, aber erst langsam auftaut, legt seine Zurückhaltung ab, begeistert die Kollegen. Es sind intime Momente, sie schweissen zusammen. Drinnen das Team ganz für sich, draussen ziehen die Lichter vorbei.

Der Moment für die Ultras

Und diese Meisternacht ist auch eine Nacht der raren Gelegenheiten. Zu den grossen Verlierern im Corona-gepeinigten Fussball gehören die Ultras – ihre Kurvenkultur ist mit keinem Hygienekonzept, mit keinen Schutzmassnahmen vereinbar. Die laue Sommernacht ist ihr Moment, noch immer sind es 20 Grad, als der YB-Car um 3 Uhr morgens beim Wankdorfstadion ankommt. Die Fans empfangen ihr Team, man hat sich lange nicht gesehen, schliesslich. «Es war fast wie früher», sagt Christian Fassnacht.

An die 100 von ihnen sind da, sie zünden Fackeln, dunkelrot leuchtet der Himmel. Vor dem Stadioneingang haben Mannschaft und Supporter ihren flüchtigen Moment der Begegnung, vereint in den Farben, getrennt durch einen Zaun. Die Szene illustriert die Absurdität im Fussball der Gegenwart und den Balanceakt der Young Boys, die hervorgerufenen Emotionen postwendend wieder zu kontrollieren.

Zurückhaltend gehen sie zunächst mit dem Bildmaterial um, die ganze Meisterfeier ist für sie ein Tanz auf rohen Eiern. Nebst dem An- gilt es diesmal auch, den Abstand zu wahren. Die Stimmung kann schnell kippen, der Aufwind des Titelgewinns zu einem Shitstorm führen. Eine Menschenansammlung in der Aarbergergasse hatte noch am späten Abend für Entrüstung in der ganzen Schweiz gesorgt.

Dann leert sich der Platz um den Stadionausgang, die Feier geht in die Schlussrunde. Drinnen stossen in einer Loge die Verantwortlichen auf den Titel an, Sportchef Christoph Spycher ist da, Trainer Gerardo Seoane, der Staff, die Assistenten. Die Spieler verteilen sich, einige wie Lustenberger fahren in die grosse Wohnung von Guillaume Hoarau nach Thun, andere zu David von Ballmoos nach Ostermundigen. Die Titelfeier 2020 ist familiär – und hat nach dem eruptiven Rausch 2018 und dem grossen Triumph 2019 noch einmal einen ganz anderen Touch.

Seoane bekennt sich zu YB

In Sion stand Seoane lange allein auf dem Feld, eine Zigarre in der linken, das Telefon für ein Videogespräch in der rechten Hand. Es war ein irgendwie sinnhaftes Bild für diese spezielle Saison: des Meistertrainers digitaler Beckenbauer-Moment, so allein und doch vereint, genau 30 Jahre nachdem der deutsche Weltmeistertrainer in Rom nach dem Titelgewinn versonnen über den Rasen gewandelt war.

Am Samstag wirkt Seoane noch immer gelöst. Er, der immer genau überlegt, welche Botschaften er transportieren möchte, lässt sich fast ein wenig treiben. Als er Fassnacht und Lustenberger sieht, die sich für Interviews bereithalten, Aebischer und von Ballmoos, später auch Sportchef Spycher, herzt er sie alle. Es scheint, als könnte Seoane die ganze Welt umarmen.

Er ist mit diesem Titelgewinn, nach einer Saison voller Widerstände, aus dem Schatten seines Vorgängers Adi Hütter getreten. Und er dürfte wie der Österreicher dereinst in eine europäische Topliga wechseln. Aber nicht diesen Sommer, das versichert er beim Gespräch im Sektor D, im Herzen des Stadions, wo die Fans in Zeiten der Corona-Pandemie nicht mehr hindürfen. Der Innerschweizer mit spanischen Wurzeln findet, es sei nicht der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel.

In der Schweiz geht die Saison erst zu Ende, in anderen Ländern hat die Vorbereitung auf die neue schon längst begonnen. «Es wäre ein Fehler, jetzt etwas erzwingen zu wollen», sagt Seoane. Der Hauptgrund für seinen Verbleib sei allerdings, dass er sich bei YB enorm wohlfühle.

Stemmt Wölfli am Montag den Pokal?

Und jetzt? Wo führt das alles hin? Einen Druckabfall verspürten die Young Boys am Freitag, eine grosse Genugtuung . Am Samstagmorgen sitzt Mohamed Camara auf einem Spinning-Rad im Wankdorfstadion und lacht in die Kamera. Nach dem Titel ist vor dem letzten Saisonspiel am Montag gegen St. Gallen, nach der Super League wird vor dem Cup sein.

Am Donnerstag geht es im Viertelfinal gegen Luzern, ein allfälliger Final könnte, je nach Leistung des FCB im Europacup, erst Ende August ausgetragen werden, nach dem eigentlichen Saisonende. Irgendwann wird auch diese Spielzeit vorbei sein, doch Corona hat – so scheints – noch eine ganze Weile Saison. Die Unwägbarkeiten für die Young Boys sind zahlreich, und sie bestimmen die Zukunft.

Zunächst geht es im Kreis der Mannschaft um Abschiede. Jordan Lotomba steht vor einem Wechsel zu Nizza. Miralem Sulejmani und Guillaume Hoarau haben noch immer einen auslaufenden Vertrag. Marco Wölfli bestreitet am Montag gegen St. Gallen sein letztes Meisterschaftsspiel für die Young Boys, höchstwahrscheinlich steht er im Tor – und kann womöglich gar als Captain den Pokal entgegennehmen.

Der letzte Pfiff, er wird auch für ihn kommen.


https://www.bernerzeitung.ch/burger-bie ... 6561665622

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 2. August 2020, 17:51 
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Dritter YB-Titel: Über die Kräfte, die der Berner Mundartrock frei macht

Bern ist nicht nur die Hauptstadt des Landes, sondern auch die Sportstadt der Schweiz. Dank YB mit drei Titeln und dem SC Bern mit vier Titeln. Und das alles in nur acht Jahren.

Freitag, 22.25 Uhr. Im Stade de Tourbillon haben sich die YB-Ersatzspieler längst das Meistertrikot übergezogen, mit einer 14 auf dem Rücken. Sie steht für den 14. Titel, den der BSC Young Boys in seiner Geschichte holt.

Auch Manuel C. Widmer – kurz: mcw - hat sich ein neues Trikot übergezogen. Das «Geischter-Meischter»-T-Shirt, das er für sich und seine Kollegen herstellen liess. Es zeigt einen weissen Geist mit gelbem YB-Logo auf schwarzem Grund – und ist eine Anspielung auf Coronaspiele vor leeren Rängen.

Der DJ an YB- wie SCB-Meisterfeiern

Widmer ist Berner Stadtrat der Grünen Freien Liste (GFL), DJ und Primarlehrer. Vor allem aber ist er seit 30 Jahren YB-Fan und, was eher selten ist, auch Fan des SC Bern. Seine Lebenspartnerin Su Elsener, früher ebenfalls GFL-Stadträtin, macht Fanarbeit beim SCB. Widmer war schon DJ an Meisterfeiern von YB und dem SCB.

Widmer und Elsener hatten in den letzten acht Jahren Grund zum Feiern. Sieben Titel holten YB (2018/19/20) und der SCB (2013, 2016, 2017, 2019). Damit ist Bern nicht nur die Hauptstadt des Landes, sondern – inoffiziell – auch die Sportstadt der Schweiz.

Bernerinnen und Berner lieben ihre Stadt und deren Sportvereine. Geschätzt 400 gibt es in Bern. 100 davon hat der Journalist Peter Eichenberger fotografiert. Die Ausstellung ist zurzeit im Berner Kornhausforum zu sehen. Die mit Abstand grössten Magnete sind dabei YB und der SCB. 20000 Saisonkarten verkaufte YB diese Saison, 13000 der SCB.

Es geht um das Bern-Sein, das Bern-Gefühl

Die Songs an YB- und SCB-Spielen zeigen die innige Verbundenheit besonders deutlich. Selten geht es nur um den Klub. Meist wird auch die Stadt (oder der Kanton) besungen. Es geht um das Bern-Sein, das Bern-Gefühl.

Als YB vor zwei Jahren mit den Fans über ein neues Klub-Lied sprechen wollte, wurden die Verantwortlichen überrascht: Die Fans wollten kein neues YB-Lied. «Sondern einen Einlaufsong», wie Kommunikationschef Albert Staudenmann sagt, Präsident des Vereins YB mit 22500 Mitgliedern.

«Hie», eine Rapnummer von «Wurzel 5», wurde zur Einlaufhymne. Sie ist eine Ode an Bern, ohne Bern je zu nennen. «Hie ghöri härä, hie isch mis deheimä. Hie isch Heimat nüt u niemer wird üs trennä», heisst es da. Und: «Lueg ig kennä mini Stadt, bi ufgwachsä hie.» «Hie» kann nur Bern sein. Und der «Schuutclub» in «Hie» nur YB.

Berner Mundart ist wie ein Geheimcode

Berner Mundart ist selbsterklärend, wie ein Geheimcode. Grössere verbale Präzision ist nicht möglich. Das hebt Bern ab von allen anderen Städten der Schweiz - vielleicht sogar der Welt.

Als YB am 28. April 2018 nach 32 Jahren wieder Meister wurde, gingen die YB-Fans noch einen Schritt weiter. 30000 sangen «Scharlachrot» von Patent Ochsner. Deren Frontmann Büne Huber ist bekennender SCB-Fan.

«I boue mir myni tröim uuf rund um di & Male se scharlachrot a», heisst die Kernbotschaft des Liedes. Es ist ein Liebeslied, ein Lied von unerfüllter Sehnsucht, die unvermittelt doch erfüllt wird: «Jitz bisch du cho. Grad jitz. Won I’s nümm hätti dänkt.» Perfekter lässt sich das Gefühl für den Meistertitel von 2018 nicht umschreiben. Die YB-Fans ersetzten «scharlachrot» einfach durch «gäub u schwarz».

Bern-Lieder sind auch beim SCB wichtig. Seit Jahrzehnten folgt das Prozedere vor dem Einlaufen der Spieler in der Arena mit ihren 17031 Plätzen dem gleichen Schema. Zuerst wird der Song «Bärn Bärn Bärn i ha di gärn» gespielt, ein Hit des Tanzorchesters Fontana aus den achtziger Jahren. Um Punkt 19.31 Uhr – 1931 ist das Gründungsjahr des SCB – folgt der Berner Marsch. Die Fans ziehen die übergrosse SCB-Flagge die steile Stehplatzrampe hoch.

«Die Berner schwelgen noch immer im Ancien Regime»

Der Berner Marsch ist ein Relikt aus dem Ancien Regime, als Stadt und Republik Bern mächtigster Stadtstaat nördlich der Alpen waren. «Die Berner schwelgen noch immer im Ancien Regime», sagt Regierungsrat Christoph Neuhaus. «Sie trauern diesen alten Zeiten nach.»

1798 stahl Napoleon den sagenhaften Berner Goldschatz und die Wertpapiere, die Bern als zeitweise grösster Einzelinvestor auf Londons Finanzplatz angelegt hatte. 623 Milliarden wäre dieser Schatz heute wert, zeigt das neue Buch «Napoleons reiche Beute» aus dem Stämpfli-Verlag auf.

Der Berner Marsch wurde 1798 zum Widerstand gegen den Franzoseneinfall gespielt. Und er wurde zum Symbol für den Versuch, das Ancien Regime wiederherzustellen.

Der SC Bern verkörpert diese glorreiche Zeit noch heute. Er ist seit 19 Jahren Europas Zuschauerkrösus im Eishockey, Russland inklusive. Der SCB ist unbernisch laut und selbstbewusst - und 16-facher Schweizer Meister.

Neue Massstäbe bei der Finanzierung

Massstäbe setzt er auch mit der Finanzierung. Die SCB Group AG hat einen Umsatz von 60 Millionen Franken pro Jahr. Etwas mehr als die Hälfte kommt dank der Tochtergesellschaft Sportgastro mit ihren 17 Betrieben zustande. Die Gewinne aus der Gastronomie fliessen in den Sportbereich, in die SCB Eishockey AG. 2019 meldete CEO Marc Lüthi zum 19. Mal in Serie einen Reingewinn: 54175 Franken.

YB ist geografisch nur durch die Papiermühlestrasse vom SCB getrennt – und seit 2016 finanziell auch auf gesunden Beinen. Damals überdachte der Verein sein Geschäftsmodell und definierte es neu über Transfereinnahmen und Erträge aus den europäischen Wettbewerben. 2019 kam YB auf Gesamteinnahmen von 82 Millionen und einen Gewinn von 21 Millionen.

Lange ein Symbol für Stillstand und Schmarotzertum

Diese rosigen Zeiten für YB und damit für die Stadt Bern sind noch jung. Bis weit in die 2000er Jahre galt Bern in der öffentlichen Wahrnehmung als Symbol für Stillstand und Schmarotzertum. Noch heute bezieht der Kanton mit seiner Million Einwohner über eine Milliarde Finanzausgleich – mehr als tausend Franken pro Einwohner.

2007 schaffte es Bern auf die Titelseite der «New York Times». Der Grund war unrühmlich: die Krawalle vom 7. Oktober zu den nationalen Wahlen. Silvia Blocher, Gattin des damaligen Bundesrats Christoph Blocher, geisselte im November 2007 den Schmutz und die Drogen in der Hauptstadt. Schon auf den Perrons im Bahnhof empfange sie «der süssliche Geruch von Haschisch», schrieb sie im «Sonntag». Sie denke dann: «Weg. Nur weg.»

Verslumt, verschmutzt und unsicher: Bern galt als Verlierer-Stadt. Niemand symbolisierte das besser als die Young Boys. 2009 unterlagen sie im Cupfinal Sion mit 2:3, trotz 2:0-Führung. Und 2010 gaben sie den Meistertitel im letzten Spiel gegen den FC Basel preis, obwohl sie phasenweise 13 Punkte Vorsprung hatten. Veryoungboysen wurde der Begriff dafür.

Die Euro 08 brachte den Turnaround

Es war die Euro 08, die der Stadt neues Selbstvertrauen einhauchte. Verblüfft schaute die Welt zu, wie 80000 Holländer mit den Bernern ein einziges friedliches Euro-Fest feierten. Holland bedankte sich mit ganzseitigen Inseraten bei «der Stadt Bern, ihren Einwohnern und dem Stadtpräsidenten».

Mit einem Schlag galt Bern als jung, dynamisch und innovativ. «Noch heute bekomme ich Hühnerhaut, wenn ich an die Holländer in Bern denke», sagt YB-Kommunikationschef Staudenmann. «Die Euro 08 hat Bern gezeigt, was möglich ist. Diese Wochen der Feierstimmung taten Bern sehr gut.» Die Kornhausbrücke, die zum Stadion Wankdorf führt, heisst inzwischen auch Korenhuisbrug – im Andenken an die magischen Tage im Jahr 2008.

Die Coronakrise gefährdet die Modelle von YB und SCB

2020 verdüstern sich die Aussichten aber wieder. Die Coronakrise sorgt für Zukunftsängste. Die Modelle von YB und dem SCB, die beide auf hohen Zuschauerzahlen basieren, sind gefährdet. Vieles deutet darauf hin, dass bis Ende Jahr weder Fussball- noch Eishockeyspiele mit mehr als 1000 Zuschauern stattfinden dürfen.

Sucht der SCB nun Mäzene? «Nein», sagt Marc Lüthi. «Mäzene wachsen nicht auf Bäumen. Langfristig haben wir das gesündere Modell.» Es werde zwar nicht einfach, denkt Lüthi. «Aber wir werden – wie in den letzten 20 Jahren immer – auch jetzt Lösungen finden. Vielleicht braucht es ein bis zwei Jahre Zeit.» Gefährdet ist auch das YB-Modell. Ob sich mit europäischem Fussball und Transfereinnahmen immer noch so viele Mittel generieren lassen, wie zuletzt, steht in den Sternen. «Das YB-Geschäftsmodell ist in diesen Zeiten sehr volatil geworden», sagt Staudenmann. «Wir machen uns Gedanken dazu. Im Moment stimmt das Modell noch. Doch wir sind sehr wachsam.»

In dieser Situation hilft Bern die vielleicht wichtigste Eigenschaft, auf die es zählen kann: Der Berner und die Bernerin bewahren Ruhe. «Wir Berner glauben an die Ruhe, sind Stoiker», sagt Stadtrat, DJ und YB-/SCB-Fan Manuel C. Widmer. «Wir sagen uns: Äs chunnt scho guet.»


https://www.luzernerzeitung.ch/schweiz/ ... ld.1243332

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 2. August 2020, 20:33 
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YB krönt sich zum Titel-Hattrick, Hoffnung auf mehr Zuschauer utopisch

Die Gründe für den dritten Meistertitel der Berner Fussballer in Serie – derweil sind viele Klubs in ihrer Existenz bedroht, wenn nicht mehr Fans erlaubt werden

Vielleicht beginnt die Geschichte des YB-Titels in der Coronasaison 2019/20 mit einer Pizza. 13 Spiele in sechs ­Wochen mussten die Schweizer Fussballer seit Ende Juni bestreiten – es ­waren Herausfor­derungen an die Akteure wie sie es noch nie gab. Und darum waren ungewöhnliche Massnahmen notwendig. Die Young Boys etwa luden einen Ernährungsberater für ein Referat ein. Und dieser zeigte den Spielern auf, warum sie nun in diesen entscheidenden Wochen eben auf Pizza oder Ähnliches verzichten sollten.

Natürlich, es ist ein kleines Detail, aber es zeigt, wie seriös die Berner den Weg zum dritten Titel in Serie ­beschritten. Zu einem Titel, der dank zuletzt fünf Siegen in Serie gesichert wurde. Siege, die – typisch für diese ­Saison – eher ein Krampf denn ein Rausch waren.

Die verpasste Chance des FC Basel – Enthusiasmus in St.Gallen

Heute Abend endet diese spezielle Schweizer Fussballsaison. Vizemeister St.Gallen tritt beim frischen gekürten Meister in Bern an. Ein einziger Sieg hat den Ostschweizern gefehlt, und es wäre zur Finalissima gekommen. Aus Sicht des neutralen Fans wäre ein solcher Showdown die Krönung der insgesamt ausserordentlich spannenden und fussballerisch guten Saison gewesen. Doch mit Blick auf die steigenden Coronafälle ist es ein Glück, dass die Emotionen heute nicht noch einmal überborden.

Die Bilder aus Bern nach dem errungenen Titel waren grässlich genug. Obwohl es in der Hauptstadt bereits zum dritten Mal in Serie eine Meisterfeier gab, vergassen sich einige Fans. Und feierten, als hätte es Corona nie gegeben. Dass sich ein Fan beim Zünden von pyrotechnischem Material schwer verletzte, passte ins Bild.

Doch wo liegen die Gründe für diesen erneuten Berner Meistertitel? Auffallend ist, dass YB seit einigen Jahren als Einheit funktioniert. Im Vergleich zu den Titeln 2018 und 2019 musste das Team in dieser Saison viel leiden. Weil es einen grossen Umbruch bewältigen musste. Und es von grossem Verletzungspech ereilt wurde. Sportchef Christoph Spycher und Trainer Gerardo Seoane haben es dabei meisterhaft verstanden, die Ruhe zu behalten.

Etwas, das gerade beim FC Basel fundamental anders war. Die Basler müssen konstatieren, dass sie eine grosse Chance vertan haben, den verwundbaren Berner Rivalen zu besiegen. Und so überraschte es auch nicht, dass mit St.Gallen jenes Team YB am längsten fordern konnte, das mit seinem Enthusiasmus und seinem Zusammenhalt die ganze Fussballschweiz begeisterte.

Bald wieder Spiele mit mehr als 1000 Zuschauern? Unrealistisch!

Die Frage ist nun, ob es in naher Zukunft überhaupt noch irgendwo Grund für Begeisterung gibt. Am Wochenende des 12. Septembers soll die neue Saison beginnen. Die Fussballklubs hoffen, dann wieder mehr als nur 1000 Zuschauer ins Stadion lassen zu können. Die Liga hat in der vergangenen Woche erste Details des Schutzkonzepts vorgestellt (beispielsweise Maskenpflicht und keine Gästefans). Es wirkte wie ein erneuter Hilferuf vor dem drohenden Ruin.

Am 12. August orientiert der Bundesrat darüber, ob das Verbot für Veranstaltungen mit mehr als 1000 Leuten verlängert oder aufgehoben wird. Aufgrund der aktuellen Situation sind die Hoffnungen der Klubs wohl illusorisch. In einem Interview mit der Sonntagszeitung sagte der neue Corona-Taskforce-Chef Martin Ackermann zu möglichen Sportgrossveranstaltungen: «Es ist der falsche Zeitpunkt. Wir sind ganz nahe am exponentiellen Wachstum und haben deshalb keinen Spielraum mehr. Weitere Lockerungen liegen in dieser heiklen Situation nicht drin.» Das bedeutet wohl, dass sich die Fussball-, aber auch die Eishockeyklubs darauf einstellen müssen, weiter ohne Zuschauereinnahmen zu planen.

Die Situation für den Schweizer Profisport ist dramatisch. Und darum wird die Bundeshilfe sehr rasch wieder zum ernsten Thema. 100 Millionen Franken hat das Parlament als Soforthilfe für den Fussball bereitgestellt. Es hat die Darlehen allerdings an Bedingungen geknüpft, die unrealistisch sind. Beispielsweise haften Liga und Klubs solidarisch für Beträge, die nicht zurückgezahlt werden können. Diese Bedingungen gilt es nun in einem nächsten Schritt noch einmal zu überdenken. Ansonsten erleidet die Schweiz bald den ersten Konkurs-Fall im Profisport.


https://www.luzernerzeitung.ch/sport/yb ... ld.1243412

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 2. August 2020, 21:17 
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Die Champions im PorträtSo ticken die alten und neuen Meister

Christian Fassnacht und Michel Aebischer haben die drei Titelgewinne miterlebt. Sie gehören zum Führungszirkel der Young Boys. Gemeinsam stellen sie die Kollegen vor.

#1
Marco Wölfli, die Festhütte


Aebischer: Ein Kopf der Mannschaft. Der Älteste, aber immer noch mit kindlicher Freude. Und er kann feiern, das hat er bei allen drei Titeln gezeigt. Er sagt jeweils, daheim müsse er seine Pflichten als Familienvater erfüllen, deshalb lasse er es mit uns krachen.

Fassnacht: Als wir nach den Titeln 2018 und 2019 nach Barcelona und Ibiza reisten, zog er mit uns Jüngeren jeden Abend mit. Ein wenig Wehmut war bei ihm zu spüren in seinen letzten Monaten. Den Titel haben wir auch für ihn geholt, man merkte, wie wichtig ihm das noch einmal war.

#3
Frederik Sörensen, der deutsche Däne


Aebischer: Er hat eine deutsche Mentalität, spielt sehr kampfbetont. Wenn es im Training heisst «keine Grätschen heute», kannst du fast sicher sein, dass er ein Zeichen setzt und einen umgrätscht.

Fassnacht: Er kann ein «Hässeli-Bänz» sein und auf dem Feld richtig laut werden. Aber daneben ist er ein super Typ, entspannt und freundlich. Von seiner Zeit bei Juventus hat er erzählt, dass ihm Pirlo im Training sagte: «Wenn du nicht weisst, wohin mit dem Ball, dann spiel ihn einfach zu mir.»

#4
Mohamed Ali Camara, der Mann aus Stein


Fassnacht: Der Mann aus Stein. Bei Ali ziehst du im Training den Fuss schon mal zurück, sonst fehlst du im nächsten Spiel. Er tut richtig weh, ist eisenhart. Und seine Mentalität und Aggressivität auf dem Feld sind beeindruckend. Und er ist ein herzensguter Mensch. Er hat einen hohen Stellenwert im Team.

Aebischer: Ein enorm seriöser Arbeiter, Ali war der Erste, der am letzten Samstagmorgen schon wieder auf dem Velo war. Zu Beginn, als er die Namen noch nicht richtig kannte, schrie er immer, wenn jemand am Ball war, einfach «Ah, Ah, Ah!». Er spricht auch jetzt pausenlos im Spiel.

#5
Cédric Zesiger, der neue Frisurenkönig


Aebischer: Seine Frisur muss sitzen. Er hat Fassi als Frisurenkönig abgelöst.

Fassnacht: Er hat jetzt eigentlich alles erlebt im Fussball: Vor einem Jahr Abstieg mit GC, jetzt Meister. Er könnte jetzt schon aufhören.

Aebischer: Auch er weiss, wie man feiert. Er wurde ja zu Beginn der Saison ins kalte Wasser geworfen. Diese Prüfung hat er gut bestanden.

Fassnacht: Am Anfang war er schüchtern. Er wohnt in der Nähe von mir, aber er traute sich erst nicht zu fragen, ob ich ihn mitnehmen könnte, ich musste ihm jeweils schreiben. Und vergass ich es einmal, nahm er einfach den Zug ins Training.

#6
Esteban Petignat, der Bescheidene


Aebischer: Es braucht einiges, bis er etwas sagt. Este ist ein ganz Ruhiger. Es ist bewundernswert, wie er seinen Kreuzbandriss verarbeitet hat.

Fassnacht: Es gibt genug junge Spieler, die sich, sobald sie es zum Profi geschafft haben, ein bisschen überschätzen. Er ist da ganz anders, bleibt sehr bescheiden und hält sich zurück. Dass er ein guter Fussballer ist, ist offensichtlich.

#7
Marvin Spielmann, der Gamer


Fassnacht: Er spielt fürs Leben gern «Fortnite», ein Videospiel. Aber er wird bald Vater, dann muss er sich da vielleicht etwas zurücknehmen. Ich kenne ihn ja schon aus Thun, schätze ihn enorm. Er hat grosses Potenzial, aber der Start hier bei YB war für ihn nicht einfach.

Aebischer: Dass er sich selber stark unter Druck setzt, war ab und zu zu erkennen. Aber wenn er einmal in Fahrt kommt, ist er kaum zu stoppen.

#8
Vincent Sierro, die Bereicherung


Fassnacht: Am Freitag nach dem Sieg zum Meistertitel kam er zum ersten Mal so richtig aus sich heraus. Er hat getanzt, das war schön zu sehen. Vincent ist eine Bereicherung für unser Team, ein enorm guter Fussballer, der uns noch viel bringen kann.

#10 Miralem Sulejmani, der liebste Mensch

Fassnacht: Der liebste Mensch im Team, der gäbe dir sein letztes Hemd, …

Aebischer: … auch wenn es ein teures wäre.

Fassnacht: Genau, er hat einen speziellen Keidungsstil. Aber für die Mannschaft ist er so wichtig. Er kennt jeden, er kann es mit jedem. Und hat den besten linken Fuss der Liga.

Aebischer: Er hat mit Suarez und Eriksen gespielt und Titel in Serie geholt. Aber damit würde er nie angeben.

#11
Gianluca Gaudino, der DJ


Fassnacht: Er ist mit dem Ball auf die Welt gekommen. Wenn er irgendwo einen neuen Trick sieht, kann er ihn ein paar Minuten später auch. Unglaublich, am Ball gibt es keinen Zweiten wie ihn bei uns.

Aebischer: Egal, wie hoch ein Ball kommt und wie bedrängt er ist, ihm verspringt er nie. In der Kabine hat er sich ein wenig in die Rolle des Kabinen-DJs manövriert. Er schaut, dass sich da alle wohlfühlen, spielt auch Musik für die Afrikaner. Das passt vielleicht besser als früher Thorsten Schick mit seiner Après-Ski-Musik.

#13
Nicolas Moumi Ngamaleu, der Hierarchische


Aebischer: Eine Pferdelunge. Und er bringt positive Energie ins Team.Fassnacht: Er kann mit seinem Lachen alle anstecken. Unsere Afrikaner legen Wert auf Hierarchien, und er sieht sich als ihr Leader. Als er sich kürzlich in der Garderobe mit Camara anlegte, traute sich dieser nicht, sich zu wehren.

#14
Nicolas Bürgy, der Fremdenführer


Aebischer: Er kennt jedes Restaurant in Bern.

Fassnacht: Wenn du in Bern etwas brauchst, dann musst du bei ihm nachfragen. Er macht beste Werbung für seine Stadt, für ihn gibt es keine bessere auf dieser Welt. Und er ist unser Mister Gym, er trainiert gerne und viel.

Aebischer: Er hat seine Rolle klaglos akzeptiert, er ordnet sich dem Team unter; wenn es ihn braucht, ist er da und bringt seine Leistung. Er weiss, dass er seine Chance wieder erhalten wird.

#15
Meschack Elia, der Herzige


Fassnacht: Selbst Assalé war nicht so schnell auf den ersten Metern. Ein ganz ruhiger, in der Carfahrt von Sitten heim wurde er aufgefordert, zu tanzen. Und dann packte er plötzlich seine afrikanischen Skills aus.

Aebischer: Als er zur Vorstellung bei uns singen musste, schwieg er und tanzte einfach (lacht).

Fassnacht: Wie Assalé hat er einen speziellen Kleidungsstil, mit ausgefallenen Farben. Dabei steht er nicht gerne im Mittelpunkt. Er ist einfach enorm herzig, ihn muss man gern haben. Ich habe das Gefühl, er würde gerne mit allen reden, aber das ist derzeit noch unmöglich. Deutsch spricht er noch nicht, Englisch kaum, und sein Französisch ist relativ schwer verständlich.

#16
Christian Fassnacht, der Organisator


Aebischer: Im Training verfehlt er jeden Kopfball, im Spiel ist er dann ein Kopfballungeheuer. Ein super Typ, den alle mögen. Er organisiert die Teamessen, nachdem er Bürgy nach Rat gefragt hat (lacht). Ist schon lange dabei, ist dadurch deutlich präsenter in der Kabine geworden. Ein Anliegen von unserem Sportchef Spycher.

#18
Jean-Pierre Nsame, der Vielsprecher


Aebischer: Die Tormaschine. Wenn er im Strafraum angespielt wird, ist der Ball im Tor.

Fassnacht: Ausser in Sitten (lacht). Er spricht nicht laut, aber ziemlich viel. Fragt man ihn etwas, hört er nicht mehr auf zu erzählen. Gerade wenn es um Fussball geht.

Aebischer: Er kennt jedes Resultat. Und dann will er plötzlich über die Taktik reden.

Fassnacht: Manchmal ergreift er vor den Spielen das Wort. Irgendjemand muss dann etwas dazwischenrufen, damit er aufhört. Jean-Pierre ist ein sympathischer Typ. Als Gui verletzt fehlte, wusste er, dass er eine Führungsrolle übernehmen musste. Er ist ein Leader und ein enorm wichtiger Teil dieser Mannschaft.

#19
Felix Mambimbi, der Golden Boy


Aebischer: Der Golden Boy. Seit er in die Auswahl der hundert grössten Talente Europas gekommen ist, ziehen wir ihn damit auf. Er sitzt in der Garderobe neben mir, ich sage ihm manchmal, dass er durchaus eine Chance hat, die Wahl zu gewinnen – neben Spielern wie Haaland und Sancho. Er ist klein gewachsen, kann sich in den Duellen aber behaupten, weil er einen enorm tiefen Körperschwerpunkt hat.

Fassnacht: Er hat die kürzesten Beine, die ich im Fussball gesehen habe. Dadurch vermag er die Bälle sehr gut zu halten.

Aebischer: Selbst gegen Ali kann er den Ball abdecken.

#20
Michel Aebischer, das einstige Mäuschen


Fassnacht: Er hat eine Riesenentwicklung hingelegt. Ich weiss noch, als ich 2017 zu YB kam, war er ein ruhiges Mäuschen. Jetzt weiss man sofort, wenn er in der Kabine ist. Er hat hier einen grossen Stellenwert, ist ein Führungsspieler. Sein Entwicklung ist schön anzusehen.

#21
Ulisses Garcia, der Vater


Fassnacht: Ich glaube, dadurch, dass er Vater geworden ist, ist er viel ruhiger geworden. Früher war er offenbar ein kleiner Draufgänger, bei YB kennt man ihn als zurückhaltenden Typen.

Aebischer: Er ist ein gemütlicher Typ und viel mit der afrikanischen Fraktion zusammen. Wenn wir schon längst beim Essen sind, diskutieren sie noch immer in der Garderobe.

#23
Saidy Janko, der Muskulöse


Fassnacht: Der muss als Kind in einen Topf mit Zaubertrank gefallen sein. Niemand hat ihn je mit Hanteln oder im Kraftraum gesehen, aber er hat unfassbare Muskeln (lacht). Saidy wurde halt einfach breit geboren.

Aebischer: Er kommt unscheinbar und ruhig rüber. Aber wenn er dann mal etwas sagt, ists meistens lustig.

#25
Jordan Lefort, der typische Franzose


Fassnacht: Ein typischer Franzose, kommt mit Fischermütze zum Training. Hat sich super integriert bei uns, er bringt uns weiter, hat eine beeindruckende Technik.

Aebischer: Hoarau hat sich seiner angenommen, ihn gut an das Team herangeführt. Ich erinnere mich noch an das erste Training: Von ihm kam jeder Ball an. Da haben wir schon erst einmal grosse Augen gemacht.

#26
David von Ballmoos, der Fast-Captain


Aebischer: Auch er ist ein «Hässeli-Bänz». Er dirigiert lautstark von hinten raus und sagt, wenn er nicht zufrieden ist. Er wäre wahrscheinlich gerne Captain und streitet sich im Spass jeweils mit Lustenberger darüber.

Fassnacht: Er ist eine grosse Teamstütze geworden. Und somit ein Kandidat zum Captain (lacht).

#28
Fabian Lustenberger, der Ehrgeizige


Aebischer: Mister Fussball, ein Vollblutprofi. Auf dem Feld spricht er gar nicht so viel, aber mit seiner Ruhe auf dem Feld hilft er allen.

Fassnacht: Er ist sehr hart, vor allem zu sich selber. Flucht bei jedem Fehlpass von ihm im Training vor sich hin. Er ist ein ruhiger Captain, aber er ist immer da fürs Team, wenn es ihn braucht.

#29
Jordan Lotomba, der Wirbelwind


Fassnacht: Gegen ihn willst du nicht verteidigen – und eigentlich auch nicht angreifen. Er ist wendig und doch physisch stark, hat eine enorme Power, ist flink und schnell, gut am Ball. Ein riesiges Talent.

Aebischer: Neben dem Platz ist er sehr zurückhaltend. Es braucht viel, damit er aus sich rauskommt.

#30
Sandro Lauper, der E-Sportler


Aebischer: Der Fifa-Gamer.

Fassnacht: Wäre er nicht Fussballprofi geworden, dann sicher E-Sportler. Er ist wirklich ein extrem guter Fifa-Spieler. Eine solche Verletzungsgeschichte wie seine wünscht man niemandem. Ich weiss noch, als er sich im März wieder schwer am Knie verletzt hatte, da lief es mir kalt den Rücken runter. Aber er ist trotzdem immer da fürs Team, zieht nie einen Lätsch. Er freute sich enorm über diesen Titel in Sitten, feierte so ausgiebig, dass er mir irgendwann sagte, er fühle sich so erschöpft, als hätte er mitgespielt.

#35
Christopher Martins, die Krake


Aebischer: Die Krake. Er hat so lange Beine, wenn man denkt, man habe ihn ausgedribbelt, dann bringt er plötzlich von hinten noch seinen Fuss an den Ball, …

Fassnacht: … als würde sein Bein länger werden.

Aebischer: Auch er versprüht immer positive Energie. Er hat sich bestens bei uns integriert. Moumi hat ihn unter seine Fittiche genommen, die beiden sind eng befreundet.

#40
Dario Marzino, der Beliebte


Fassnacht: Ihn mögen einfach alle. Er ist auch schon lange dabei, das geht manchmal vergessen. Und er ist wirklich lustig!

Aebischer: Er ist stets fürs Team da. Will jemand nach dem Training noch Schüsse üben, dann stellt er sich ins Tor.

#99
Guillaume Hoarau, der Kleiderverschleisser


Fassnacht: Schlicht eine Legende. Eigentlich ist über ihn schon alles gesagt worden. Ausser vielleicht, dass er noch nie mit denselben Kleidern zweimal ins Training gekommen ist. Keine Ahnung, was er mit seinen Kleidern macht. Vielleicht schickt er sie nach La Réunion.

Aebischer: Seine bittere Verletzungsgeschichte ist ihm nicht anzumerken, er wirkt fast noch positiver als sonst. Ich glaube, er hat sich vorgenommen, uns nun halt neben dem Platz zu unterstützen. Ihm ist wichtig, dass sich jeder im Team wohlfühlt. Wenn er Geburtstagspartys schmeisst, ist das ganze Team eingeladen.


https://www.bernerzeitung.ch/so-ticken- ... 9732241042

Fassnacht: Und dann muss man da auch hin, sonst wird er sauer (lacht).

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 2. August 2020, 23:55 
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3 YB-Titel, 3 Geschichten – der Berner Meister-Hattrick

Am Freitagabend haben die Berner Young Boys den Titel-Hattrick perfekt gemacht. Ein Rückblick auf die drei Titel mit Stimmen der Protagonisten.

https://www.srf.ch/play/tv/sportpanoram ... a56a4e2ce6


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