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 Beitrag Verfasst: Sonntag 19. Juli 2020, 23:52 
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YB auf Betriebstemperatur hoch überlegen

Der untrainierte FC Zürich ist gegen lustvoll aufspielende Young Boys im Letzigrund chancenlos und überfordert. Die Berner gewinnen 5:0. Ein deutlich klareres Resultat wäre möglich.

(sda) Die Young Boys erzielten ihre beiden Tore der ersten Halbzeit nach schweren Fehlern der Zürcher Defensive. Die Torschützen Miralem Sulejmani und Jean-Pierre Nsame fanden das offene Tor vor sich. Die hoch überlegenen Berner hatten daneben ebenfalls vor der Pause fünf ausgezeichnete Möglichkeiten, um ohne gegnerische Hilfe zu skoren. Aber entweder rettete Goalie Yanick Brecher mit starken Paraden, oder es fehlten Zentimeter.

Mit dem Kopfball-Tor von Jean-Pierre Nsame - er hat als dreifacher Torschütze des Abends nun bereits 28 Mal getroffen - kurz nach der Pause fiel mehr als nur die Vorentscheidung.

YB beendete im Letzigrund eine für den Meister ungewöhnliche Durststrecke. Seit dem 24. November, einem 4:3 in Sitten, hatten die Berner kein Auswärtsspiel mehr gewonnen. In dieser Zeit bezogen sie in fremden Stadien fünf Niederlagen, zwei davon gegen den Erzrivalen Basel. Aus den übrigen drei Auswärtsspielen holten sie je einen Punkt.

Eine positive Erkenntnis für YB-Trainer Gerardo Seoane dürfte der Auftritt der Zweimann-Sturms Nsame/Elia sein. Der kleine, junge Kongolese Meschack Elia ist ein ähnlicher Spieler, wie es Roger Assalé war - und nach der Leistung in Zürich zu urteilen, ist er bereits jetzt ähnlich stark.

Die Zürcher sind in dieser Saison YBs zuverlässigstes Punktelieferant. Sie gaben gegen die Berner alle zwölf Punkte ab. Dem steht die hervorragende Bilanz aus den Spielen gegen Leader St. Gallen - 9 Punkte aus bislang 3 Spielen - gegenüber. Zu den Kuriositäten der Saison gehört auch das Gesamtscore von 13:0 aus drei Siegen der Young Boys gegen den FCZ.

Die Leistung des FCZ ist kaum schlüssig zu beurteilen. Die acht Tage ohne jedes Training haben sie auf jeden Fall ausgewirkt. Besonders in den ersten 25 Minuten, als es noch 0:0 stand, sahen die Zürcher gegen die Berner wie eine Juniorenmannschaft aus, und in der zweiten Halbzeit war es kaum besser. Ein Fünftore-Rückstand in der Pause wäre angemessen gewesen. Trainer Ludovic Magnin steht nun vor der Aufgabe, seine Spieler bis zum Match vom Mittwoch in Lugano wieder wettkampftauglich zu machen. Am Samstagabend waren sie es nicht.

Welche fünf weiteren Spieler - nebst dem bekannten Fall von Mirlind Kryeziu - am Coronavirus erkrankt sind, gab der Klub nicht offiziell bekannt. Zu ihnen dürften aber Kevin Rüegg, Toni Domgjoni, Nathan und der zweite Goalie Andris Vanins gehören. Sie alle standen nicht auf dem Matchblatt.

Zürich - Young Boys 0:5 (0:2)

1000 Zuschauer. - SR Jaccottet. - Tore: 33. Sulejmani (Nsame) 0:1. 42. Nsame (Elia) 0:2. 48. Nsame (Sulejmani) 0:3. 59. Nsame (Foulpenalty) 0:4. 73. Spielmann (Moumi Ngamaleu) 0:5.

Zürich: Brecher; Seiler (46. Bangura), Omeragic, Sauter, Kempter (75 Britto); Sohm, Hekuran Kryeziu; Winter, Marchesano (18. Kramer), Schönbächler (46. Koide); Kololli (85. Reichmuth).

Young Boys: Von Ballmoos; Janko, Camara (67. Bürgy), Zesiger, Lefort (60. Lotomba); Fassnacht (60. Moumi Ngamaleu), Aebischer, Sierro, Sulejmani (60. Gaudino); Nsame, Elia (67. Spielmann).

Bemerkungen: Zürich ohne Tosin, Mahi (beide verletzt), Janjicic (krank), Mirlind Kryeziu, Rüegg, Domgjoni, Nathan und Vanins (alle mutmasslich mit Coronavirus infiziert). Young Boys ohne Martins (gesperrt), Lustenberger, Hoarau, Garcia, Lauper, Sörensen und Petignat (alle verletzt). Verwarnungen: 24. Sohm (Foul), 24. Camara (Foul), 35. Schönbächler (Foul), 45. Kramer (Foul), 89. Sauter (Foul).

Rangliste: 1. Young Boys 32/64 (74:40). 2. St. Gallen 31/62 (68:45). 3. Basel 31/55 (63:32). 4. Servette 31/45 (48:35). 5. Luzern 31/42 (38:44). 6. Zürich 31/42 (40:61). 7. Lugano 31/36 (36:40). 8. Thun 31/29 (34:61). 9. Sion 30/28 (32:50). 10. Neuchâtel Xamax FCS 31/24 (30:55).


https://www.bielertagblatt.ch/sport/akt ... ueberlegen

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 19. Juli 2020, 23:56 
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FCZ-Kryeziu: «Jammern hat noch niemanden weitergebracht»

Nach der Corona-bedingten Zwangspause spielte der FCZ gegen YB ohne richtige Vorbereitung. Die Quittung: eine 0:5-Packung.

Das Wichtigste in Kürze

- YB gewinnt gegen den FCZ mit 5:0.
- Der FCZ kam aus einer 10-tägigen Corona-bedingten Isolation.
- Ein Mannschaftstraining konnte vor dem Spiel nicht absolviert werden.

YB lässt dem FCZ im Samstagsspiel nicht den Hauch einer Chance. Gleich mit 5:0 bezwingt der Meister die Zürcher.

Der FCZ spielte aufgrund der Corona-bedingten Zwangspause ohne absolviertes Mannschaftstraining. Das war der Magnin-Truppe anzumerken, sie hatte keinen Stich gegen die Berner.

Hekuran Kryeziu sagt nach dem Spiel: «Wir wollen alle, dass die Meisterschaft zu Ende gespielt wird. Jammern hat noch niemanden weitergebracht.»

FCZ mit acht Neuen in Startformation

Beim FCZ tauchten im Vergleich zum letzten Spiel gegen Basel acht neue Namen in der Startaufstellung auf. Sie alle kehrten aus der durch die positiven Corona-Fälle verursachte Pause auf den Platz zurück. Nur Schönbächler, Marchesano und Sauter durften erneut ran.

Michel Aebischer ist sich dies bewusst: «Man darf diesen Sieg nicht zu hoch bewerten. Gegen Ende des Spiels merkte man, dass bei Zürich die Kräfte fehlten.»
FCZ-Goalie Brecher mit Wink an Liga

Ein bitterer Abend erlebte Yanick Brecher im FCZ-Tor. Der Schlussmann will nach dem Spiel nicht von Wettbewerbsverzerrung sprechen. Er sagt aber: «So wie man es jetzt macht, ist das einzige Ziel, dass die Meisterschaft zu Ende gespielt wird.»

Für YB-Mittelfeld-Ass Gianluca Gaudino stand die eigene Leistung im Vordergrund. «Wir haben eine konzentrierte Leistung abgerufen. Dass wir noch so viele Tore geschossen haben, ist natürlich umso schöner.»

FCZ wehrt sich 32 Minuten lang gut

In der ersten Halbzeit hält das Zürcher Bollwerk 32 Minuten lang. Dann unterläuft Hekuran Kryeziu ein folgenschwerer Ballverlust in der eigenen Hälfte. Nsame zieht alleine auf FCZ-Hüter Brecher zu, legt den Ball auf Sulejmani quer, dieser kann nur noch einschieben. 1:0 für YB.

Und das Geschenke-Verteilen der FCZ-Abwehr geht gleich weiter. Sauter spielt drei Minuten vor der Pause einen Katastrophen-Pass auf Omeragic. Elia fängt diesen ab und spielt uneigennützig auf Nsame. Der Kameruner schiebt anschliessend in Sulejmani-Manier zum 2:0 ein.

YB kennt keine Gnade

Nur zwei Minuten nach dem Seitenwechsel doppelt Nsame mit seinem 27. Saisontor nach. Sulejmani flankt einen Eckball perfekt zur Mitte, der YB-Stürmer versenkt die Kugel per Kopf unten rechts.

Und YB denkt nicht daran, den Spielbetrieb einzustellen. Nach einer Stunde wird Nsame im Sechzehner gelegt. Der Gefoulte übernimmt die Verantwortung gleich selbst und erhöht auf 4:0.

Spielmann mit erstem Super-League-Tor für YB

Auch als Trainer Seoane bei YB durchwechselt, hält die Berner Dominanz an. Marvin Spielmann kommt nach wenigen Minuten auf dem Platz zu seinem ersten YB-Tor in der Super League. Der ebenfalls eingewechselte Ngamaleu lanciert den Ex-Thuner mit einer perfekten Flanke, dieser nickt zm 5:0 ein.

Mit dem Sieg zieht YB zumindest für eine Nacht an St. Gallen vorbei. Die Espen stehen nun morgen gegen den FC Thun unter Zugzwang.


https://www.nau.ch/sport/fussball/gegen ... d-65745948

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 Beitrag Verfasst: Sonntag 19. Juli 2020, 23:57 
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YB: Trainer Seoane spricht über das Meisterrennen

YB beendet beim FCZ seinen Auswärtsfluch. Trainer Seoane spricht nach dem Befreiungsschlag über das Meisterrennen – und Ludovic Magnin ist stolz auf sein Team.

Das Wichtigste in Kürze

- YB-Trainer Seoane ist nach dem 5:0 beim FCZ überzeugt von einem engen Meisterrennen.
- Ludovic Magnin ist trotz des deutlichen Resultats stolz auf seinen FCZ.

Ohne Training muss der FCZ nach zehntägiger Quarantäne in das Heimspiel gegen YB. Und die Zürcher bleiben gegen den Meister chancenlos: Gleich mit 5:0 gewinnen die Gäste im Letzigrund.

«Gratulation an YB. Sie haben uns von Anfang an unter Druck gesetzt», sagt Ludovic Magnin nach dem Spiel. In dieser komplizierten Woche haben die Zürcher mit einer Juniorentruppe 0:4 in Basel verloren. Am Samstag setzt es die nächste Packung ab.

Trotzdem betont Magnin: «Ich wüsste nicht, was wir in den beiden Spielen hätten anders machen können. Ich bin stolz auf meine Spieler, die ohne zu Jammern gekämpft haben.»

Magnin will sich nicht weiter über die Situation ärgern. «Ich versuche auch in dieser Zeit mit einem Lächeln durchs Leben zu gehen. Und ich habe in der Quarantäne gelernt, wie man eine Video-Konferenz macht», schmunzelt der Trainer.

YB beendet Negativlauf

«Wir wussten vor dem Spiel, dass es vor allem für den FCZ schwierige Umstände sind. Es ist ihnen hoch anzurechnen, sind sie angetreten», sagt Gerardo Seoane nach der Partie. Der YB-Trainer gibt auch zu: «Wir wollten die Situation ausnützen, auch wenn es für beide nicht ganz fair war.»

Mit dem 5:0 beendet YB seinen Negativlauf auf fremden Plätzen. «Das ist psychologisch wichtig. Das Meisterrennen wird eng sein bis zum Schluss, die Konstanz wird entscheidend sein.»


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-tr ... n-65746071

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Der FCZ in der Bredouille

«Ich verstehe, dass wir Mitleid erzeugen»

Der nach einer Corona-Quarantäne gehandicapte FC Zürich ist gegen YB körperlich überfordert und verliert 0:5. Trainer Ludovic Magnin schlägt danach leise Töne an.

Am Anfang ist es Ludovic Magnin noch ums Reklamieren. Vor dem Anpfiff macht der Trainer das, weil der FC Zürich seinen Match gegen YB nicht auf Sonntag verschieben darf und darum kein richtiges Training gehabt hat. Als eine Viertelstunde gespielt ist, versteht er nicht, wieso es kein Foul gegen Meschak Elia gibt: «He, Leute!», ruft er, «wir haben schon genug Nachteile! Da kann man auch mal Foul pfeifen!»

Acht Spieler, die gegen YB auflaufen, sind direkt aus ihrer Corona-Quarantäne auf den Platz gekommen. Am Samstagmorgen haben sie zusammen ein wenig Luft geschnuppert und ein paar stehende Bälle geübt. Ein wirkliches Training ist das nicht.

Das 0:5, das auch ein 0:9 sein könnte

Da ist dann schnell zu spüren, wie wenig geht bei diesem FCZ und gegen dieses YB. Da mag Goalie Yanick Brecher noch lange davon berichten, wie gut die Mannschaft gekämpft und aufgetreten sei, wie sehr sie sich aufgeopfert habe. Es reicht hinten und vorne nirgends. Und es reicht erst recht nicht, weil die Zürcher dem Gegner die ersten beiden Tore durch Miralem Sulejmani und Jean-Pierre Nsame noch schenken, als habe der solche Grosszügigkeit nötig.

«Zwei Fehler, ein Eckball, ein Penalty», zählt Magnin am Ende auf und schliesst die beiden schnellen Tore von Nsame nach der Pause in seine Analyse ein, «danach war die wenige Luft, die noch da war, weg.» Schon in der Pause haben einzelne aus seiner Mannschaft muskuläre Probleme gehabt. Hekuran Kryeziu, eigentlich ein laufstarker Spieler, gehört dazu, «nach zehn Tagen auf dem Sofa», wie er sagt, erstaunt ihn das nicht weiter.

0:5 verliert der FCZ, das liest sich hart. Die Realität ist, dass er gut und gern auch 0:8 oder 0:9 hätte verlieren können. Die Jungen in der Abwehr sind überfordert, Marchesano fällt früh verletzt aus, Schönbächler wird in der Pause ersetzt und erlöst. Der FCZ ist insgesamt so chancenlos, dass Magnin selbst sagt: «Ich verstehe, dass wir Mitleid erzeugen.» Vom Aufmucken gegen die Swiss Football League vor dem Spiel ist hinterher bei ihm nichts zu hören. «Hätte ein Tag Vorbereitung viel mehr gebracht?», wird er gefragt. «Ich glaube nicht», antwortet er.

Die Kampfansage von Hekuran Kryeziu

Der FCZ ist durch diesen Corona-Ausbruch in seinen Reihen in die Bredouille gekommen. Pech sei das gewesen, dass es sie so erwischt habe, sagt Sportchef Thomas Bickel. Sie hätten sich stets vorbildlich verhalten. Und die Spieler 24 Stunden am Tag unter Kontrolle zu halten, sei schlicht unmöglich: «Dafür haben wir nicht das Geld und nicht die Infrastruktur, um die Massnahmen so konsequent umzusetzen wie in Deutschland, Spanien oder England.»

Das 0:4 am letzten Dienstag in Basel mit einer besseren U-21-Auswahl und diese Niederlage gegen YB hinterlassen bei Magnin ein komisches Gefühl: «Die Resultate tun verdammt weh, aber ich weiss nicht, was wir anders hätten machen können.» Diese letzte Woche ist ein Dämpfer im Kampf um den vierten Europacup-Platz. «Wir stehen wieder auf», meldet aber Hekuran Kryeziu. Die Zeit drängt. 5 Spiele hat der FCZ bis zum 3. August noch auf dem Programm, 5 Spiele in 13 Tagen.


https://www.bernerzeitung.ch/ich-verste ... 6254270540

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 Beitrag Verfasst: Montag 20. Juli 2020, 00:13 
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19.07.2020

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Immer wieder Leader

YB hat sich zum fünften Mal in dieser Saison an die Tabellenspitze gekämpft. Was der 5:0-Sieg bei einem quarantäne-geschwächten FC Zürich nebst den drei Punkten wert ist, wird sich noch zeigen.

Kaum Jubel, kaum Wut. Zwei nachdenkliche Trainer, ein wenig betretene Stimmung an der Pressekonferenz. So war das, am Samstagabend nach Spielschluss im Letzigrund, und so ein zähes 0:0, das hätte gepasst zu dieser Gefühlswelt nach der Partie zwischen dem FCZ und YB. Aber 0:5? Oder 5:0? So fühlte sich das nicht an.

«Ich kann meiner Mannschaft ein Kompliment machen, wie seriös sie an diese Aufgabe herangegangen ist», sagte Gerardo Seoane. Es ist nicht das Statement eines Trainers, der mit seiner Mannschaft eben einen grossen Sieg errungen hat. Und es war nach diesem seltsamen Spiel an den Young Boys, Haltung zu zeigen – Zurückhaltung. Treffend bemerkte Seoane, wie wenig Unterschied es offensichtlich im Spitzenfussball hinsichtlich der physischen Frische vertrage.

«Der Auswärtssieg tut uns gut»

Der FCZ war am Samstag kein Gradmesser für YB, so viel gilt es festzuhalten. Den acht Akteuren, die mehr oder weniger direkt aus der zehntägigen Quarantäne in die Startaufstellung rutschten, fehlten Timing, Spritzigkeit und Fitness.

Wer will, kann aber auch festhalten, dass der FCZ in dieser Saison fast nie ein Gradmesser war für YB: 4:0, 4:0, zuletzt ein 3:2 und am Samstag das 5:0. Keinem anderen Verein in der Super League sind die Young Boys in dieser Saison so überlegen.

«Die Kräfte fehlten, das war nicht zu übersehen», sagte Michel Aebischer, der im YB-Mittelfeld hautnah mitverfolgen konnte, wie das Heimteam nach ein, zwei guten Ansätzen zu Spielbeginn zusammenfiel und gegen Ende den Betrieb fast einstellte. Die Ballstafette und das Tor von Marvin Spielmann zum 5:0 erinnerte an eine Szene aus dem Training – und gab die Stimmung nach dem Schlusspfiff vor: kein Ärger, kein Jubel. Nur die nackte Notiz: Es ist jetzt ein Kantersieg. «Aber drei Punkte auswärts, das tut uns schon gut», sagte Aebischer, fast ein wenig entschuldigend.

Sie tun YB vor allem gut, weil sie der erste Vollerfolg auf fremden Terrain überhaupt sind in diesem Jahr. Seit dem 4:3 gegen Sion im November warteten die Young Boys auf diesen Auswärtssieg. Gegen den FCZ haben sie ihn vielleicht ohne grosse Gegenwehr, aber dennoch verdient errungen.

Und es war ein Sieg, an dessen Ende mal wieder Jean-Pierre Nsame als prägende Figur stand. Am Sonntag vor exakt drei Jahren hat der Kameruner seinen ersten Vertrag bei YB unterschrieben, und es ist schwer vorstellbar, dass die Verlängerung im vergangenen Sommer (bis 2023) nicht seine letzte Unterschrift bei YB gewesen sein dürfte.

Die Finalissima schwebt über allem

Seine Leistung in dieser Saison wird ihm nicht nur zahlreiche Angebote bescheren, sie ist auch rekordreif – nach seinen Toren Nummer 26, 27 und 28 ist es sehr wahrscheinlich, dass er den Super-League-Rekord von Seydou Doumbia mit YB von 2010 (30 Tore) einstellen wird. Erst bereitete er den Führungstreffer von Miralem Sulejmani vor, dann liess er mit rechts, per Kopf und per Penalty seine drei Tore folgen. Den Matchball liess sich der Mann des Spiels anschliessend von seinen Teamkollegen unterschreiben.

Die Young Boys also schlugen den FCZ vernichtend hoch, waren aber womöglich am Samstagabend nicht ganz unfroh, hatten sie dieses Spiel hinter sich gebracht. Am Sonntagabend schliesslich kommt es noch besser für sie: Der St. Galler Lauf mit 14 Punkten aus den letzten sechs Spielen wird vom FC Thun gestoppt. YB liegt wieder zwei Punkte vor den Ostschweizern, hat sich schon zum fünften Mal in dieser Saison die Leaderposition erkämpft. Die Möglichkeit einer Finalissima – von der Liga originellerweise an einem Montagabend angesetzt – schwebt nach wie vor verheissungsvoll über den in ihrer Mehrheit noch immer zum Zuschauen am Bildschirm verdammten Fans.

«Wir beeinflussen das, was wir beeinflussen können.»
YB-Trainer Gerardo Seoane

Womöglich also könnte es dann genau dieses nicht ganz über alle wettbewerbsverzerrenden Zweifel erhabene Spiel in Zürich gewesen sein, das den Young Boys auf der Zielgerade zum Meistertitel Schub verliehen hat. «Es ist eine spezielle Meisterschaft», sagt auch YB-Trainer Seoane. «Ob sie fair ist oder nicht, das kann ich nicht bewerten. Wir beeinflussen das, was wir beeinflussen können.»

Noch drei volle Tage Ruhe geniessen die Berner jetzt, ehe sie am Donnerstag in Neuenburg gegen Xamax antreten, während St. Gallen schon am Mittwoch auf den FCB trifft. Die Basler wissen, dass sie nach dem 2:2 bei Servette kaum mehr ein Wort um den Titel mitzureden haben. Die St. Galler werden sich nach dem 1:2 in Thun über sich selber aufregen – der Fehltritt entzieht ihnen die Grundlage, sich über unfaire Rahmenbedingungen zu beschweren. Und die Berner schliesslich wissen, dass sie nach diesem Wochenende eigentlich nicht schlauer sind. Das 5:0 gegen den FCZ hat sie an die Tabellenspitze gebracht. Was es aber wirklich wert ist, wird sich am Donnerstag bei Xamax und am Wochenende gegen Luzern zeigen.


https://www.bernerzeitung.ch/immer-wied ... 8348332369

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 Beitrag Verfasst: Montag 20. Juli 2020, 00:16 
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19.07.2020

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Verkommt diese Saison zur Komödie?

Der FC Zürich setzt auf Spieler, die aus der Quarantäne kommen, und ist beim 0:5 gegen YB absolut chancenlos. Der FCZ-Trainer Magnin kritisiert die Liga.

Und dann ist der Abend zu Ende. Kurz vor halb elf Uhr ist es, und es ist der beste Moment für den FC Zürich. Endlich hat er das Spiel gegen YB überstanden. Er ist mit einem 0:5 davongekommen. Sein Glück besteht darin, dass der Meister im Abschluss nicht einmal richtig ernst macht, er hätte auch acht, neun Tore erzielen können.

Der Match bestätigt, wie kompliziert die Zeiten für den FCZ sind. Sein Name steht für den ersten ernsthaften Corona-Fall im Schweizer Fussball seit dem Wiederbeginn der Meisterschaft. Nach dem Spiel in Neuenburg am Dienstag letzter Woche wird für Spieler, Trainer und Betreuer von der ­Zürcher Kantonsärztin eine zehntägige Quarantäne angeordnet. Deshalb muss am Dienstag darauf eine U-21-Auswahl, die mit Schönbächler, Marchesano und Pa Modou ­ergänzt, aber nicht verstärkt wird, beim Spiel in Basel aushelfen, sie wehrt sich, so gut sie das kann, und verliert 0:4.

Das ist eine fast standesgemässe Niederlage für den FCZ. Zum neunten Mal in dieser Saison kassiert er vier oder mehr Gegentore.

Der FCZ hätte den Match gegen YB gerne um einen Tag verschoben, um zumindest einmal richtig trainieren zu können. Die Swiss Football League hat das Begehren abgewiesen, «ohne Begründung», sagt Thomas Bickel. Der Sportchef mag das nicht weiter kommentieren: «Es bringt nichts, deswegen zu hadern und den Fokus zu verlieren.»

Bickel versucht, die Ruhe zu bewahren. Ludovic Magnin dagegen gibt sich, wenig überraschend, gar keine Mühe, seinen Frust zu verbergen. «Es ist für mich unbegreiflich, dass wir heute spielen müssen», sagt der Zürcher Trainer. Seine Kritik zielt auf die Liga.

Die Spieler, die gegen YB auf dem Platz stehen, treffen sich am Vormittag zu einem «Kurz-Kurz-Training», sagt Bickel, «ein wenig Luft schnuppern, ein paar ruhende Bälle einüben, that’s it». Ungewöhnlich ist das allerdings nicht, es ist das übliche Programm am Tag eines Einsatzes.

Die Spieler fahren in ihren Privatautos direkt ins Stadion, auch das halten sie seit dem Wieder­beginn bei einem Heimspiel immer so. Acht Spieler kehren ins Team zurück, unter ihnen Goalie Brecher, Hekuran Kryeziu und ­Kololli. Dafür fehlen Domgjoni, Nathan, Rüegg, Tosin und Vanins, sie sind wohl die Spieler, die neben Mirlind Kryeziu vom Virus erwischt worden sind.

Die Gefahr, dass diese Saison zur Komödie verkommt

Der Corona-Fall des FCZ bringt das System Schweizer Fussball an seine Grenzen. Das Programm ist seit der Wiederaufnahme der Meisterschaft so eng und straff getaktet, dass bei einem ernsthaften ­Zwischenfall kaum noch Spielraum für Rettungsaktionen bleibt – ohne Gefahr zu laufen, dass die Saison zur Komödie verkommt.

Einzelne Spieler haben sich deshalb unter der Woche zu Wort gemeldet und die Swiss Football League angegriffen. «Skandal, was hier in dieser Liga passiert. Eine absolute Frechheit!», twittert Pajtim Kasami vom FC Sion. Und sein Teamkollege Ermir Lenjani: «Hauptsache alles dafür tun, dass die Liga zu Ende gespielt wird und auf die eigene Kasse schauen.»

Das schreiben sie, weil ihr Spiel mit Sion in Neuenburg wegen eines Corona-Falls bei Xamax vorsorglich um einen Tag verlegt worden ist. Ganz so, als sei es eine Zumutung, eine Nacht mehr in einem schönen Hotel zu verbringen. Mit ihren Kommentaren verraten die beiden, wie wenig sie von Solidarität halten und wie wenig Fussballer manchmal nachdenken. Ihren vollen Lohn kriegen sie nur, weil es die Clubs und damit die Arbeitgeber der Spieler selbst gewesen sind, die sich mit 17 von 20 Stimmen für eine Fortsetzung der Saison ausgesprochen haben.

Der FCZ reagiert für das Spiel gegen YB auf seine Weise, er schliesst alle Zuschauer aus. «Schade», sagt Bickel, auch er hat festgestellt, wie gut es der Atmosphäre tut, wenn 1000 Leute in einem ­Stadion sind. In der Südkurve hängt trotzdem ein Transparent: Dem Teleclub und der Liga wird darauf der Vorwurf gemacht, dass ihr Fairplay beim Profit aufhöre.

Die drei Tore von Nsame und der Trotz von Brecher

Am Nachmittag fragt sich der FCZ-Sportchef noch: «Wie kommen wir aus den Startblöcken? Läuft das Spiel für uns? Ist es ein Vor- oder Nachteil, dass wir mit YB einen starken Gegner haben? Wir haben es ja schon oft erlebt: Wenn man frisch von der Leber weg spielt, mit Herzblut, Leidenschaft und Freude, dann ist vieles möglich.»

Kololli hat eine erste gute Szene, er schlenzt den Ball am hinteren Pfosten vorbei. Das ist nach sieben Minuten, und danach beginnt YB zu machen, was es will. Es lässt sich nur viel Zeit, bis es das erste Tor erzielt. Das fällt in der 33. Minute durch Sulejmani. Eigentlich ist es schon die Entscheidung. Meschak Elia zum Beispiel überfordert mit seinem Tempo den bedauernswerten Stephan Seiler, der hinten rechts aushelfen muss.

Nach Hekuran Kryeziu zum 0:1 leistet sich Ilan Sauter, auch er erst 19 wie Seiler, einen kapitalen Fehlpass. Jean-Pierre Nsame nutzt das Geschenk zum 0:2.

Zur zweiten Halbzeit stellt Magnin das System um, er nimmt neben Sauter auch Schönbächler vom Platz. Das hilft alles nichts, Nsame darf in der 48. Minute das 0:3 schiessen und in der 59. Minute gleich noch das 0:4 auf Elfmeter. Seine Bilanz sagt alles: Es ist sein 28. Tor in der Liga, allein sein achtes gegen den FCZ.

Spielmann trifft schliesslich auch noch. Es ist der Schlusspunkt hinter ein Spiel, in dem es zwar um Punkte gegangen ist, das aber spätestens nach einer halben Stunde nur noch den Charakter einer Freundschaftspartie gehabt hat. Für YB ist es der erste Auswärtssieg nach neun Spielen. Beim FCZ gibt sich Captain Brecher trotzig: «Dieses Resultat wirft uns nicht um. Wir haben gut gekämpft.»


https://www.bernerzeitung.ch/verkommt-d ... 9271456166

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