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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Freitag 19. Juli 2019, 11:22 
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Gerardo Seoanes Spass am Umbau

Mit einem Jahr Verzögerung hat YB-Trainer Gerardo Seoane einen Umbruch zu moderieren. Die Abgänge scheinen ihn nicht zu beunruhigen, im Gegenteil.

Als YB vor einem Jahr in die Saison startete, stellte der Trainer das Fragezeichen dar. Gerardo Seoane hatte ein beachtliches erstes halbes Jahr im Profifussball beim FC Luzern hinter sich. Aber eben: Es war nur ein halbes Jahr.

Zwölf Monate später ist der 40-Jährige aus dem riesigen Schatten seines Vorgängers Adi Hütter getreten. Seoane gewann die ersten neun Ligapartien, führte YB erstmals in die Champions League, stellte mit seinem Team in der Super League einen Punkterekord auf. Und er hat das Interesse von Bundesligisten auf sich gezogen. Die Zweifel seiner Person gegenüber sind ausgeräumt.$

Er kann die zweite Saison dementsprechend entspannter angehen. Oder?

Seoane richtet sich in seinem Stuhl auf der Terrasse des Teamhotels in Fügen ein klein wenig auf. Dann antwortet er: «Jene Personen, die mich kennen, wissen, dass ich nicht so ticke. Mein Antrieb ist immer, das Beste herauszuholen. Ich kann nie ganz gelassen sein, bin immer zu einem gewissen Punkt unter Spannung.»

Die vergangene Saison hat keine Auswirkungen auf sein Be­finden?

«Es hilft insofern, dass ich letztes Jahr die Abläufe nicht kannte. Ich wusste etwa nicht, was mich im Trainingslager in Fügen erwarten würde, kannte den Uhrencup nicht. Jetzt erlebe ich alles zum zweiten Mal – das gibt Sicherheit.»

Mehr nicht?

«Als Trainer wird man immer aufs Neue vor Herausforderungen gestellt. Aber: Es soll nicht der Eindruck entstehen, ich jammere, im Gegenteil: Genau das mag ich an unserem Beruf.»

Der grosse Umbau

Es ist einer dieser sehr heissen Sommertage Ende Juni, der Schattenplatz spendet keine Abkühlung, die Luft, die sich zwischen Steinboden und Sonnenstore angestaut hat, ist zum Schneiden. Seoane sitzt vor einem Cola light und plaudert zwischendurch mit der Mutter von Mittelfeldspieler Gianluca Gaudino, die aus München angereist ist, um ihren Sohn am freien Nachmittag zu besuchen.

Der schweizerisch-spanische Doppelbürger mag gesagt haben, dass er nie ganz gelassen sein könne, in diesem Moment aber macht er einen entspannten Eindruck. Ja, er scheint regelrecht Spass an seiner Arbeit zu haben.

Im Gespräch geht es nun um die Herausforderungen, die sich ihm stellen. War er vor einem Jahr der Jungcoach, der von Hütter ein intaktes Team übernehmen konnte, das dank den Zuzügen von Sandro Lauper und Mohamed Ali Camara gar an Qualität dazugewann, wie Seoane selber findet, so ist er nun der Meistertrainer, der einen Umbruch zu vollziehen hat. Fünf Stützen der letzten beiden Saisons stehen nicht mehr im Kader, dazu wird Lauper in der Vorrunde verletzt fehlen.

Es ist jetzt der Umfang der Umbauarbeiten im Kader, der ein Fragezeichen darstellt. Doch Seoane meint, irgendwann habe es so kommen müssen. «Natürlich haben wir gehofft, dass sich die Abgänge gleichmässiger über die Transferperioden verteilen, aber so etwas lässt sich nicht planen.»

Die schöne Prüfung

Als sich die Young Boys im Mai 2018 mit Gerardo Seoane zu Bewerbungsgesprächen trafen, war ein Punkt, wie er mit Kaderveränderungen umzugehen gedenke. Schliesslich ist ein zentraler Teil der von Sportchef Christoph Spycher im Herbst 2016 implementierten Clubstrategie, junge Spieler auszubilden, sie auf die nächsten Schritte vorzubereiten, damit sie gewinnbringend verkauft werden können.

Mit dem positiven Nebeneffekt, dass Beispiele wie jene von Kevin Mbabu und Djibril Sow die Erwerbung neuer Talente erleichtern. «YB suchte einen Trainer, der sich mit dieser Herangehensweise identifizieren kann», sagt Seoane. «Auf mich trifft das zu hundert Prozent zu. Für mich ist es eine schöne Herausforderung.»

Nun lässt sich etwas sagen, ohne es so zu meinen. Mimik und Gestik verraten oft mehr als die Worte, führen viel eher zum Kern der Wahrheit als zurechtgelegte Statements. Es sind Details, die entscheiden, ob das Bild stimmig ist.

Das schlechte Beispiel

Als sich die Young Boys diesen Winter im türkischen Belek auf die Rückrunde vorbereiteten, trainierten unweit entfernt die Grasshoppers, die mit 17 Punkten aus 18 Partien auf dem zweitletzten Rang lagen. Thorsten Fink überliess die Trainingsleitung seinem Assistenten, sass mehrheitlich auf der Ersatzbank. Danach sagte er: «Geht die Vorbereitung in diesem Stil weiter, bin ich sehr zufrieden.»

Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Coach die Trainings nicht selbst leitet. In den wichtigsten europäischen Ligen, in denen die Trainerstäbe weit grösser sind, ist es sogar Usus. Und doch vervollständigte Finks Verhalten das Bild seines Auftritts.

Er konnte im Gespräch die Situation der Grass­hoppers schönfärben, wie er wollte, man nahm es ihm nicht ab. Es war seine monotone Tonlage,die Körperhaltung, die fehlende Verve, die den Eindruck verfestigten, dass er selbst nicht glaubte, was er sagte. Ein paar Wochen und Niederlagen später war der Deutsche entlassen. GC stieg Ende Saison ab.

Wenn Seoane meint, er möge Herausforderungen. Wenn er über die Wechsel und sein Team spricht. Wenn er sagt, ihm gefalle die Arbeit mit jungen Spielern – dann klingt das hingegen plausibel. Wegen seines Engagements, mit dem er die Trainings leitet, seiner Lust, die im Gespräch spürbar wird, als es um Spielideen und taktische Flexibilität geht. Seoane, der Umbauer – es ist ein stimmiges Bild.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/31785969

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Sonntag 21. Juli 2019, 19:30 
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Das Wiedersehen der YB-Meistertrainer

Adi Hütter war für YB ein Erlöser, mit Gerardo Seoane hielt der Erfolg an. Die zwei Meistertrainer reden vor dem Saisonstart über Tücken der Branche und den unglaublichen Wandel bei YB.

Sie sind die zwei einzigen YB-Meistertrainer der letzten 33 Jahre. Was sagt Ihnen das?
Adi Hütter: Dass Gerry da Druck hat, eine echte Serie weiterzuführen. (lacht) Nein, zuerst einmal war es enorm schön, dass die lange Zeit des Wartens ein Ende hatte. Und jetzt ist es noch schöner, dass das Ganze weiterläuft, dass man die Herrschaft des FC Basel zu durchbrechen vermochte.
Gerardo Seoane: Eine Titelserie ist immer nur möglich, wenn Leute gut zusammenarbeiten, und das sehr akribisch über längere Zeit. Das war bei YB in den letzten Jahren der Fall.

Als Sie, Adi Hütter, nach Bern kamen, war diese Vorherrschaft von Basel noch sehr ausgeprägt. Hätten Sie jemals für möglich gehalten, was bis heute passiert ist?
Hütter: Da muss ich ehrlich sein: nein. Mein Ziel war damals, dass wir einen Titel gewinnen. Die Historie zeigte: Das wird nicht einfach. Und ich traf auf eine Mentalität, die uns blockierte. Man dachte zum Beispiel, es muss unbedingt im Cup passieren. Niemand hielt es für möglich, die vom FCB gepachtete Meisterschaft zu gewinnen.

Und dann?
Hütter: Dann ist es uns allen gelungen, an den richtigen Schrauben zu drehen. Junge, hungrige Spieler zu verpflichten. Dem Verein ein klares Gesicht zu geben. Das alles hat dazu geführt, dass ich immer gerne auf YB schauen werde. Der Club liegt mir am Herzen.

Und wie umgingen Sie, Gerardo Seoane, die Gefahr, nur zum Verwalter dieses Vermächtnisses zu werden?
Seoane: Der Vorteil für mich war: Viele Leute vom Staff blieben bei YB. Und ich hatte einen wertvollen Austausch mit Adi. Ich habe schnell gemerkt: Unsere Spielidee, unsere Trainingsmethodik geht in dieselbe Richtung. Ich kann diesen Weg weitergehen, ohne mich zu verstellen.

Sie haben sich damals ja zu einem Mittagessen getroffen. Nicht unbedingt die branchenübliche Übergabe bei einem Trainerwechsel.
Hütter: Albi (Albert Staudenmann, YB-Kommunikationschef/die Red.) hat gemerkt, dass wir ähnlich ticken, und führte uns zusammen. Ich fand es damals mutig, aber auch richtig, erhielt Gerry diese Chance bei YB.

Und worüber haben Sie geredet?
Hütter: Das Gespräch drehte sich vor allem um einzelne Spieler, wie ich sie anzupacken pflegte. Und um die Auffassung, wie wir Fussball spielen wollen, wobei wir schnell gemerkt haben, dass die sehr ähnlich ist. Solche Gespräche sind hilfreich, ich habe meinen Frankfurt-Vorgänger Niko Kovac letzten Sommer auch getroffen.

Wie haben Sie YB nach Ihrem Wechsel zunächst verfolgt, als vielleicht noch am meisten Hütter drinsteckte?
Hütter: Wenn ich Zeit gefunden habe, habe ich genau hingeschaut, das war sehr interessant. Ich wusste ja, wie Gerry das ungefähr angehen würde. Er nahm zum Beispiel in Führung liegend oft einen Stürmer vom Feld, verstärkte das Zentrum. Solche Dinge fallen dir dann sofort auf. Er hat geschickt nur Details verändert, aber sukzessive seine Dinge mit eingebaut. Das ist intelligent.

Was tut man denn als Trainer lieber: von Grund auf neu gestalten oder etwas weiterführen?
Seoane: Das kommt sehr darauf an. Bei YB übernahm ich eine Mannschaft, mit deren Spielidee ich mich sofort identifizieren konnte. Da war klar: Ich führe das weiter, ergänze es. In Luzern machte ich bei meinem Amtsantritt einen kompletten Schnitt, die Ausgangslage war anders.

Wie Sie in Frankfurt, Adi Hütter?
Hütter: Zu Teilen, ja. Ich habe eine defensiv sehr solide, auf Konter ausgerichtete Mannschaft übernommen und habe versucht, das Ganze etwas offensiver zu gestalten, höher zu verteidigen. Das war ein grösserer Einschnitt. Aber: Wir Trainer sind gefordert, mutig zu sein. Wer Ideen hat, soll diese auch umsetzen. Ich habe das auch gemacht, weil ich mich sonst nicht mehr authentisch gefühlt hätte.
Seoane: Ich finde, es kommt sehr darauf an, was für Spieler du in welcher Liga zur Verfügung hast. Oft musst du dein Konzept den Bedingungen anpassen, das ist auch eine Aufgabe des Trainers. Aber du musst dich wohlfühlen.
Hütter: Das stimmt. Ich habe bei uns, wenn wir mit Dreierkette gespielt haben, alles um Makoto Hasebe herum aufgebaut, einen sehr spielintelligenten Fussballer.

Und Sie, Gerardo Seoane, haben dann die Spiele von Frankfurt anders verfolgt, da Sie über die Ideen des Trainers so genau Bescheid wussten?
Seoane: Ich habe die Eintracht intensiver verfolgt als andere Teams in der Bundesliga. Ich finde, es war ein Wandel, ein Fortschritt spürbar. Die Prinzipien waren sichtbar, ich mag mich an das Spiel in der Europa League bei Inter erinnern, bei dem Frankfurt dominant, offensiv sehr prägend war. Das sind Prinzipien, die wir bei YB auch verfolgen.

Wie erging es Ihnen, wenn YB in der Champions League gespielt hat, Adi Hütter?
Hütter: Ich weiss noch gut, wie Peinti (Christian Peintinger, Assistent/die Red.) und ich in Frankfurt damals noch im Hotel wohnten, wie ein altes Ehepaar auf dem Bett lagen, weil da der einzige Fernseher war, und das Rückspiel von YB gegen Zagreb in der Qualifikation schauten. Wir haben uns gefreut, als wären wir noch dabei. Dann die grossen Spiele, Juventus, Manchester, die habe ich mir genau angeschaut. Aber nicht nur international, wir haben immer geschaut, wie YB gespielt hat, es liess uns nie kalt.

Es gibt Kritiker, auch Stänkerer. Bei Ihnen, Gerardo Seoane, könnten die sagen, dass Sie einfach eine intakte Mannschaft übernommen und nur verwaltet hätten. Was entgegnen Sie denen?
Seoane: Nichts. Ich konzentriere mich auf meine Arbeit, es steht jetzt ein Umbruch an bei uns. Als Trainer muss ich auch nicht wissen, was alles geschrieben und gesagt wird, da greife ich bei Bedarf gerne auf unsere Kommunikationsleute zurück.

Und was entgegnen Sie, Adi Hütter, Kritikern, die sagen: Die Champions League muss doch drinliegen mit dieser Ausgangslage im letzten Saisonviertel?
Hütter: Mit solchen Voten befasse ich mich nicht. Es war nicht unser Ziel, die Champions League zu erreichen. Nach dem Saisonstart galt Frankfurt als Abstiegskandidat, es hiess, ich sei der erste Kandidat für einen Rauswurf. Und am Ende der Saison werde ich dann zum Trainer des Jahres gewählt.

Was sagt Ihnen das?
Hütter: Die Schnelllebigkeit im Geschäft ist enorm, es gibt so viele Trainer, hintenrum wird über deren Berater Druck aufgebaut. Das Wichtigste ist deshalb, dass im Verein Ruhe, Geduld und Vertrauen vorhanden sind – wie in Frankfurt und bei YB.

Sie wurden einmal entlassen und Sie, Gerardo Seoane, noch gar nie. Was schliessen Sie daraus?
Seoane: Dass im Nachwuchs keine Trainer entlassen werden. (beide lachen) Ich bin jünger als Adi, das ist der Unterschied. Wenn man wie er zehn Jahre im Profifussball tätig ist und nur einmal entlassen wurde, dann ist das ein grosses Qualitätsmerkmal.
Hütter: Dass du im ersten halben Jahr in Luzern nicht entlassen werden würdest, war mir klar. Wobei, auch solche Fälle hat es schon gegeben. Aber die Übernahme bei YB war nicht einfach. Wie du das gemacht hast, war überragend.
Seoane: Ein Trainer darf nicht über Entlassungen nachdenken.
Hütter: Es ist ein Teil des Jobs.
Seoane: Er muss seine Gedanken darauf fokussieren, was er verändern kann. Etwa, wo er nach einer Niederlage die Hebel ansetzen kann.

Eine ganze Saison zu planen hat etwas Widersprüchliches: Der Fussball wird immer mehr zum Wochen-, ja Tagesgeschäft – mit euch Trainern als schwächstem Glied in der Führungskette.
Hütter: Wer so denkt, ist als Trainer fehl am Platz. Man ist eine Führungsperson, muss vorangehen, Souveränität ausstrahlen – auch wenn es nicht wie gewünscht läuft. Die einzige Chance, die wir als Trainer haben, ist, Erfolg zu haben.
Seoane: Die Wahl des Arbeitgebers ist der erste Schritt, einer möglichen Entlassung entgegenzuwirken. Adi konnte in Frankfurt vorgängig prüfen, ob der Club, die Verantwortlichen und die Stadt zu ihm passen.

Ruhe und Geduld sind auch bei YB vorhanden.
Seoane: Deshalb zögerte ich nicht, als ich vor einem Jahr das Angebot erhalten hatte. Ich merkte beim ersten Gespräch, dass mir enorm viel Fussballkompetenz gegenüber sitzt ...
Hütter: ... das war bei mir erst noch anders. Zu Beginn meiner Zeit ging es bei YB wild zu und her. Es war nicht einfach, als Trainer und Mannschaft den Fokus zu bewahren.

Waren Sie damals überrascht, wie sich der Club präsentierte?
Hütter: Natürlich informiert man sich vorgängig. Ich wusste: YB kann ein unruhiger Verein sein. Es ist ja auch ein grosser Verein, gemeinsam mit Basel jener mit dem meisten Potenzial. Aber jetzt ist einfach Ruhe da: Mit Christoph Spycher hat YB einen hervorragenden Sportchef, dazu Fachkräfte im Hintergrund wie Chefscout Stéphane Chapuisat, der abgeklärt ist und ein gutes Auge hat. Wie sich der Verein zu meiner Anfangszeit präsentierte und jetzt, dieser Unterschied ist gewaltig.

Sie, Gerardo Seoane, generierten im Frühjahr Interesse aus der Bundesliga. Waren diese Verhältnisse ausschlaggebend für Ihren Verbleib?
Seoane: Ja. Sowohl beim Entscheid, Trainer bei YB werden zu wollen, wie auch jetzt beim Entscheid, in Bern zu bleiben. Ich stellte mir folgende Fragen: Kann ich mich in diesem Umfeld weiterentwickeln? Kann ich von den Strukturen profitieren? Den Job ungestört machen und das tun, was ich am liebsten tue: zu coachen? Ausschlaggebend war auch, dass ich erst seit eineinhalb Jahren auf höchster Stufe Trainer bin. Die Karriere von Adi ist vorbildlich für uns jungen Trainer. Er hatte in Österreich Erfolg, in der Schweiz, war schon zehn Jahre im Geschäft, als er den Schritt in die Bundesliga wagte.

Wann kommt es zum Wiedersehen in der Bundesliga?
Hütter: Das müssen Sie nicht mich fragen.
Seoane: Mich auch nicht. (lacht)

Sie, Adi Hütter, sagten zu Ihrer Zeit in Bern jeweils, die Bundesliga sei ein Fernziel. Gilt das für Sie auch, Gerardo Seoane?
Seoane: Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich das nicht so explizit sagen.

Und wann kommt die Zeit?
Hütter: Jeder Trainer muss das selber entscheiden. Als ich nach Deutschland wechselte, hatte ich in über 400 Pflichtspielen gecoacht. Fehler, die ich zu Beginn meiner Karriere machte, mache ich heute nicht mehr. Gerry ging einen anderen Weg, er konnte im Nachwuchs viel ausprobieren, übernahm Luzern, machte dann den Schritt zu YB, einem grossen Verein in der Schweiz. Es wird interessant zu verfolgen sein, wie er sich verhält, wenn er mal nicht so oft gewinnt. Diese Erfahrung wird er auch machen müssen, Krisenmanagement ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Aber für mich ist klar: Gerry hat das Potenzial, ein ganz grosser Trainer zu werden.

Sie verloren mit Frankfurt am Uhrencup 1:5 gegen YB. Waren Sie überrascht, wie gut das Spiel der Young Boys nach grösserem Umbruch bereits wieder funktionierte?
Hütter: Ich habe einmal mehr viele Dinge gesehen, die mir imponieren. YB hat eine deutliche Struktur im Spiel, klare Vorstellungen bei der Auswahl von Spielern. Sie müssen dynamisch sein, schnell, aggressiv. Wir hatten in allen Belangen das Nachsehen – auch wenn es uns natürlich noch an der Spritzigkeit fehlte. YB stellt erneut eine sehr spannende Mannschaft.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/13487082

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Dienstag 23. Juli 2019, 18:32 
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Der YB-Trainer Gerardo Seoane im Videoformat On Spot

Nach dem Fehlstart in die Saison: Der Meister-Trainer ist gefordert, findet er die richtigen Worte?

Der Trainer des BSC Young Boys im Videoportrait ON SPOT über seine grössten Erfolge, Tiefschläge, Schwächen und wichtige Werte.

Das 1:1 gegen den Aufsteiger Servette muss man im Falle der Berner Young Boys als Fehlstart bezeichnen. Der amtierende Meister hat sich das sicherlich anders vorgestellt, vor allem nach dem das Team von Trainer Gerardo Seoane bereits in der Startphase in Führung gehen konnte. Nun ist der Coach gefordert, er muss vor der nächsten Runde gegen Neuchâtel Xamax die richtigen Worte finden. Der BSC sollte nicht bereits vor der Doppelbelastung durch das internationale Geschäft Punkte liegen lassen. Es ist die Saison, in der der 40-jährige Seoane beweisen kann, was er als Trainer wirklich drauf hat. Beim FC Luzern stand er nur für eine Rückrunde an der Seitenlinie, ehe er zum Meister nach Bern wechselte. Dort übernahm er eine funktionierende Mannschaft und hatte mit dieser Erfolg. Nun gab es viele Wechsel, jetzt sind die Inputs des Übungsleiters gefragt. In dieser Saison zeigt sich, wie weit Seoane in seiner noch jungen Trainerkarriere bereits ist.


https://sport.ch/superleague/370141/nac ... igen-worte

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 22. August 2019, 11:52 
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Der YB-Trainer Seoane sagt nach dem Spiel gegen Roter Stern: «Das Tor kam aus dem Nichts»

Nach dem 2:2 im Hinspiel der Champions-League-Play-offs ist YB am nächsten Dienstag auswärts bei Roter Stern Belgrad unter Zugzwang. Gerardo Seoane lobt sein Team trotz mangelnder Chancenauswertung.

Gerardo Seoane, die Leistung der Young Boys gegen Roter Stern Belgrad war besser als das Resultat, oder?

Ja, ich darf die Mannschaft loben. Das Resultat spiegelt sicher nicht die Leistung. Trotzdem gibt es einige Dinge, die wir im Rückspiel vom nächsten Dienstag besser machen müssen. Wir dürfen wirklich praktisch gar nichts zulassen. Aber ich bin zufrieden, wie viel Offensivspiel das Team zeigte und wie viel Persönlichkeit, trotz dem jungen Durchschnittsalter. Die Mannschaft hatte keine schlottrigen Knie, im Gegenteil, sie spielte selbstbewusst nach vorne.

Es war wohl das beste Spiel von YB in dieser Saison. Staunten Sie darüber, dass Ihre Mannschaft schon so weit ist? Oder teilen Sie den Eindruck der bisher besten Leistung gar nicht?

Ich bin mit Ihrer Aussage einverstanden. Harte Arbeit zahlt sich aus, die Spieler trainieren vorbildlich. Die Entwicklung der vergangenen sechs Wochen stimmt mich positiv. Gegen Roter Stern setzten wir vieles um von unserem Spielplan. Wir kamen zu vielen Torchancen mit vielen Varianten. Das einzige Manko betraf den Abschluss, was einerseits an uns lag, wir waren zu wenig entschlossen oder manchmal zu überhastet. Anderseits lag es am starken gegnerischen Torhüter.

Vor dem 1:1-Ausgleichstreffer von Roter Stern gaben Sie der Mannschaft energisch Anweisungen, Ihr Assistent Patrick Schnarwiler tat es Ihnen gleich. Sahen Sie Ungemach kommen?

Gewisse Erkenntnisse aus der Gegneranalyse bewahrheiten sich, gewisse Dinge ändern sich im Spiel. Bei den Eckbällen hatten wir eine Veränderung bemerkt, auf die wir reagieren wollten. Aber das hatte nichts mit dem Gegentor zu tun. Wir wussten, dass Roter Stern kopfballstarke Spieler hat, wir hatten uns sehr gut darauf vorbereitet und das Mögliche gemacht. Das Tor kam aus dem Nichts. Wir hätten diese Aktion viel früher besser verteidigen können, damit es gar nicht zum Eckball gekommen wäre.

Welches sind Ihre Erwartungen an das Rückspiel, angesichts auch der Tatsache, dass Roter Stern in der jüngeren Vergangenheit gute Champions-League-Resultate erzielte? In der vergangenen Saison resultierte beispielsweise ein 2:0 gegen Liverpool und ein 0:0 gegen Napoli.

Wir wissen, dass es schwierig wird – und dass es eine grosse Unterstützung für das Heimteam geben wird, das ist uns allen bewusst. Die Mannschaft zeigte in der vergangenen Saison, dass sie solchen Situationen gewachsen ist. Aber es wird ein anderes Spiel werden in Belgrad als im Stade de Suisse.

Inwiefern?

Ich erwarte vom Gegner sicher mehr Druck nach vorne. Aber wenn wir es schaffen, zu null zu spielen, können wir uns Chancen ausrechnen, weil wir in der Regel immer zu Torchancen kommen. Heute waren es sehr viele. Die Effizienz muss einfach besser sein. Wir werden in Belgrad wahrscheinlich nicht 26 Abschlüsse haben.

Vor einem Jahr krempelten Sie das Team in englischen Wochen von Spiel zu Spiel immer wieder ziemlich um. Am Samstag trifft YB auf den FC Zürich, Roter Stern hingegen ist spielfrei – werden Sie wieder umbauen, oder haben Sie wegen verletzungsbedingter Absenzen derzeit gar nicht so viel Spielraum?

Zu viele Informationen will ich dem FCZ nicht geben. Aber wir haben Qualität und Breite im Kader. Das Spiel vom nächsten Dienstag steht momentan in der Prioritätenliste sicher zuoberst. Die Champions League zu erreichen, ist das Maximum der Gefühle und Wünsche. Es wird Veränderungen geben für das Spiel vom Samstag gegen den FCZ. Doch nicht jedem Spieler tut es gut, Pause zu machen. Der eine oder andere wird kurz oder länger spielen. Aber wir setzen im Moment den Fokus ganz klar auf das Spiel in Belgrad.


https://www.nzz.ch/sport/gerardo-seona- ... ld.1503466

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 22. August 2019, 11:54 
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Mittendrin statt nur dabei

Vor der Saison beförderte YB David von Ballmoos und Michel Aebischer zu Führungskräften. Gegen Roter Stern zeigen sie warum – und sich danach kämpferisch.

Es scheint, als würde Michel Aebischer den Ball förmlich anziehen. Ob hinten oder vorne: Der junge Freiburger ist mittendrin.

Es läuft die erste Halbzeit im Playoff zur Champions League gegen Roter Stern Belgrad, diese Begegnung, in der es um viele Millionen und grosse Gefühle geht. Als er einmal auf sein Debüt in der Königsklasse gegen Manchester United vor bald einem Jahr blickte, da sagte Aebischer: «Ein Bubentraum ging in Erfüllung.»

So spielt er auch jetzt: Wie einer, der seinen Träumen nachjagt. Nach 10 Minuten taucht er im Strafraum auf, freigespielt von Assalé, er verzieht. Nach 27 Minuten prüft er Goalie Milan Borjan mit einem strammen Distanzschuss. Aebischer interveniert beim Schiedsrichter, foult auch mal taktisch.

Es ist auf offensiver Position im Dreiermittelfeld eine überragende Darbietung, eigentlich, wäre nicht dieser eine Makel: Vor dem 1:1 ist es der 22-Jährige, der beim Corner seinen Gegenspieler Milos Degenek nicht am Abschluss hindern kann.

Der Leidtragende ist David von Ballmoos. Der Goalie muss machtlos zusehen, wie sich der Ball ins Tor senkt. YB verliert an Schwung, von Ballmoos gewinnt jetzt an Arbeit dazu. Bei einem ersten gefährlichen Konter muss er aus dem Tor stürmen und wird von Marko Marin überlupft, Fabian Lustenberger rettet vor der Linie. Momente später ist es der Goalie selbst, der das 1:2 verhindert. Mutig wirft er sich Belgrads Stürmer Richmond Boakye entgegen, der Stadionspeaker ruft spontan seinen Namen ins ausverkaufte Stade de Suisse.

Wie Aebischer wurde von Ballmoos vor der Saison ins erweiterte Captainteam befördert. Sie gehören als junge Eigengewächse zu den Führungskräften. Und so spielen sie auch: Als die Gäste just mit Wiederanpfiff in Führung gehen, ist es Aebischer, der den Kopf nicht hängen lässt, sondern motiviert.

Und als die Young Boys in der zweiten Halbzeit anrennen, ist von Ballmoos ganz hinten ein Antreiber. Er sieht, wie Aebischer noch einmal einem Torerfolg nahe kommt, erneut kann Borjan parieren.

Hoffen mit VAR

Dann ist Schluss für Aebischer. Dass es laut wird, hat weniger mit seiner Darbietung zu tun, vielmehr mit der Person, die ihn ersetzt. Es ist Guillaume Hoarau, der Hoffnungsträger, der YB vor einem Jahr in Zagreb mit seinen beiden Toren in die Champions League geführt hatte.

Hoarau braucht keine Zeit zu liefern. Der Videoschiedsrichter (VAR) hat interveniert, gebannt gehen die Blicke dorthin, wo sich Mittel- und Seitenlinie treffen und der Schiedsrichter sich die Bilder anschaut.

Die Spannung sei greifbar gewesen, wird Aebischer erzählen. «Es bleibt einem nichts anders übrig, als zu hoffen.» Und tatsächlich: Statt Abstoss für die Gäste gibt es Penalty. Der Franzose verwandelt eiskalt zum 2:2. «Es ist bewundernswert, wie abgebrüht Hoarau ist», sagt Aebischer.

Dabei bleibt es, obwohl sich den Young Boys in der Schlussphase etliche Chancen bieten. «Wir haben uns nicht belohnt für eine, wie ich finde, sehr gute Leistung», sagt von Ballmoos. Die Zuversicht ist da bei YB zurückgekehrt. Aebischer sagt: «Wir haben letztes Jahr gezeigt, dass wir auch auswärts Tore erzielen können.»


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/13022152

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Sonntag 22. September 2019, 10:37 
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Seoane – der akribische Trainer mit Experimentierlust

Es ist angerichtet, Spitzenspiel YB – FCB. Gerardo Seoane hat als Trainer noch keine Krise erlebt – auch deshalb ist er im Sommer bei Meister YB geblieben.

Am Ende hält Gerardo ­Seoane noch einen kulinarischen Tipp für den Trip nach Porto bereit. «Probiert unbedingt den Fisch in Salzkruste in einem schönen Restaurant unten am Douro», sagt der YB-Trainer am Dienstag zu den Journalisten, mit denen er sich über den Europa-League-Auftakt der Young Boys unterhalten hat.

Seoane stand als junger Spieler vier Jahre bei Deportivo La ­Coruña unter Vertrag. Gespielt hat er in der ersten Mannschaft zwar nie, aber der gebürtige Spanier kennt die ­Gegend bestens. La Coruña liegt drei Stunden von Porto entfernt. Er war ein feiner Fussballer, holte jedoch zu wenig aus seinem Talent heraus, weil er vielleicht nicht immer mit allerletzter Ernsthaftigkeit unterwegs war. Das Fussball­magazin «Zwölf» schrieb einmal, in Seoanes Akte bei Deportivo sei die Beschreibung «Nachtschwärmer» vermerkt gewesen sein. Er sei damals ein Lebemann gewesen, der keine Party ausgelassen habe.

«Das ist ein Lernprozess»

Das ist lange her. Als Trainer geht Seoane akribisch vor. Sieben Jahre lernte er im Nachwuchs des FC Luzern das Handwerk, er hatte reichlich Zeit, um allerlei Dinge auszuprobieren. In der Menschenführung. Im Trainingsbetrieb. Bei der Ansprache. Und bezüglich Systemlehre. Anfang 2018 übernahm Seoane das Super-League-Team Luzerns, ein halbes Jahr später ging er zu YB, heute ist er Meistertrainer – und im Nebenamt auch mal Fremdenführer für Medienvertreter.

Und mit seiner Experimentierlust hat der 40-Jährige einfach ­immer weitergemacht.

Zwei Tage nach der Fisch­empfehlung Seoanes verlieren die Young Boys beim FC Porto 1:2. Sie sind vor der Pause schwach, danach verbessert, es ist eine ehrenvolle Niederlage gegen den portugiesischen Spitzenclub. Der grosse ­Gegner hat den YB-Trainer nicht davon abgehalten, ein paar Dinge zu testen. Er stellt sein Team im 3-4-3-System auf, beordert Abwehrchef Fabian Lustenberger ins Mittelfeld und die jungen Nicolas Bürgy und Cédric Zesiger in die Verteidigung. YB und insbesondere der fehlerhafte Bürgy finden nur schwer in die Begegnung, am Ende des Abends sagt Seoane: «Das ist ein Lernprozess. Die jungen Spieler profitieren von solchen Erlebnissen.» Er verlangt Flexibilität und lebt diese vor. «Man muss die ­Spieler beschäftigen, damit sie sich intensiv mit ihrem Job befassen.»

Seoane sei ein Fussballlehrer, der die Spieler besser mache, findet YB-Sportchef Christoph Spycher: «Er ist ein moderner, mutiger Trainer, der perfekt zu unserer Philosophie passt, auf entwicklungsfähige Fussballer zu setzen.»

Als Nachfolger von Adi Hütter, der YB zum ersten Meistertitel seit 1987 geführt hatte, trat Seoane 2018 ein schwieriges Erbe an. Er benötigte nicht lange, um die Menschen im Stade de Suisse zu überzeugen. Auffällig ist seine bemerkenswerte Ruhe. Selbst rund um die Champions-League-Auftritte gegen Juventus, Manchester United und Valencia blieb Seoane souverän und locker, als seien das Testspiele im Wintertrainingslager.

Mehrere Bundesligisten beschäftigten sich mit Seoane

Nach seinem Wechsel zu YB riefen Seoane in Luzern einige Leute hinterher, er sei einer, der immer dorthin gehe, wo es mehr zu verdienen gebe. So mag möglicherweise der Fussballer Seoane gewesen sein. Der Trainer Seoane hat seine Lektion ­gelernt. Einige Bundesligisten beschäftigten sich im Frühling mit ihm, bei der Hertha in Berlin hätte er unterschreiben können. Seoane blieb bei den Young Boys, weil seine Arbeit nicht beendet sei. Und: Weil es für ihn beim FCL und bei YB stets aufwärts ging. Die erste Krise im hektischen Berlin zu erleben, das wäre unangenehm gewesen.

Das 1:2 in Porto vor drei Tagen bedeutete die erste YB-Niederlage im elften Pflichtspiel. Den Kaderumbau im Sommer hat YB geschickt moderiert, die halbe Stammelf der Meisterjahre ist nicht mehr da, und aktuell fehlt die ­halbe Stammelf verletzt.

Seoane ist keiner, der jammert, er nimmt die Verletztenserie zum Anlass, halt noch ein bisschen mehr zu pröbeln. Er bildet sich ständig weiter, unter anderem hört er auf der Autofahrt von seinem Wohnort in der Innerschweiz nach Bern gerne spanische Podcasts, er beherrscht mehrere Sprachen perfekt. Seine Karriere wird bestimmt nicht im Stade de Suisse zu Ende gehen.

Vorerst aber geht es für ­Gerardo Seoane heute im Gipfeltreffen gegen Basel darum, die erste Mini-Ergebniskrise mit YB abzuwenden. Er hinterlässt trotz Personalsorgen und Programmstress nicht den Eindruck, beunruhigt zu sein. Womöglich wünscht er sich insgeheim sogar komplizierte Zeiten – damit er ausprobieren kann, wie man sich in so einer Krise verhält.


https://www.bernerzeitung.ch/news/stand ... y/10167828

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 25. September 2019, 15:49 
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«Nicht YB-Like»

So erklärt YB-Seoane seine Hoarau-Aussage

War das ein Anflug von Trainer-Kritik an der Spielweise von Guillaume Hoarau nach dem 1:1 gegen Basel? Nicht ganz überraschend stellt Gerry Seoane klar: Nein!

Die Kurzformel lautete: «Das war nicht YB-like!» Damit brach Seoane die erste Halbzeit, die seine Mannschaft gegen Basel abgeliefert hat, auf den kleinsten Nenner herunter. «Das war eine Spur zu kompliziert. Zu wenig effizient, zu wenig zielstrebig. Schön anzuschauen dieses Kurzpassspiel, aber zu engmaschig.»

Und weiter: «Mit Guillaume Hoarau war ein neues Element in unserem Spiel. Er ist einer, der am Spiel beteiligt sein will, der sich in den Zwischenräumen zeigt.» Also liegt es doch nahe, zwischen den Zeilen verstehen zu wollen, dass Hoarau ein Hauptgrund für die ineffiziente Schönspielerei sei. Seoane sieht das mit zwei Tagen Abstand anders: «Das war überhaupt keine Kritik an Hoarau, sondern bezog sich auf unsere allgemeine Spielanlage. Basel machte im Zentrum die Räume sehr eng, so dass sich für uns über aussen Möglichkeiten aufgetan hätten. Diese Räume hätten wir vor der Pause besser nützen müssen. Wir hatten zu viele Ballverluste im Zentrum, die dem Gegner Kontermöglichkeiten eröffneten.»

Jetzt wieder «YB-Like»?
Also kein Hoarau-Problem. Und auch die Kompatibilität mit Topskorer Jean-Pierre Nsame ist für Seoane gegeben: «Sie haben schon oft gezeigt, dass sie gemeinsam auf Torjagd gehen können. Stehen sie zusammen auf dem Platz, ist es wichtig, dass sie sich ergänzen und aufeinander schauen, wer wann wo steht.» Im Normalfall werden sie das am Mittwoch im Derby in Thun machen. Denn Roger Assalé fällt mit einer Oberschenkelzerrung aus.

Und dann will Seoane wieder YB-like spielen. Wie in der zweiten Halbzeit gegen Basel. «Mit der Einwechslung von Nsame hatten wir mehr Grösse, mehr Wucht im Sturmzentrum», sagt der Luzerner nach dem Spiel. Zwei Tage danach präzisierte er das mit dem YB-like: «Wir wollen dynamisch und zielstrebig agieren – mit direktem Zug zum gegnerischen Tor.» Also nix Tiki-Taka. Die andere Philosophie, wie es Seoane nennt, soll es sein.

Und mit dieser, mit der Wucht von Halbzeit zwei gegen Basel, dürfte Seoane auch sein fünftes Berner Derby ungeschlagen überstehen.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 33434.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Sonntag 1. Dezember 2019, 23:21 
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YB-Coach vor Spitzenkampf im Interview

Darum schottet Seoane sein Privatleben komplett ab

Gerardo Seoane (41) ist einer der talentiertesten Trainer der Super League. Im Interview spricht er über den Spitzenkampf Basel gegen YB, die Europa League und wieso man von ihm als Privatperson kaum etwas weiss.

BLICK: Gerry, man kennt den Trainer Seoane wohl einigermassen. Den Menschen dahinter aber praktisch nicht. Warum ist das so?
Gerardo Seoane: Ich kann das nicht beurteilen, falls die Leute das so sagen. Klar ist: Ich versuche, Privatsphäre und Beruf zu trennen. Ich bin YB-Trainer. Das zählt.

Haben Sie nicht die Idee, sich ein bisschen mehr zu öffnen? Zum Beispiel mit einer Homestory über Ihre Partnerin und Ihre beiden Kinder?
(Lacht.) Nein. Meine Hauptauf­gabe als Trainer ist es, meinen Teil dazu beizutragen, dass die Mannschaft Leistung bringt. Dafür soll ich wahrgenommen werden. Und dafür soll ich auch in der Kritik stehen – positiv oder negativ.

Sind Sie dickhäutig?
Ich versuche, so ausgeglichen wie möglich zu sein ... Aber in der Hitze des Gefechts kann es schon vorkommen, dass man dünnhäutig wird. Mein Ziel ist es, in jeder Situation souverän zu bleiben. Ich glaube, bis jetzt ist mir das recht gut gelungen.

Das Spiel gegen Basel ist am ersten Adventstag. Was bedeutet Ihnen der Advent?
Für alle, die Kinder haben wie ich, ist es eine spezielle Zeit. Mit allem, was dazugehört – wie «Guetzli» backen, Geschenke und so. Die Kinder werden unruhig, freuen sich auf Weihnachten. Es ist eine besinnliche Zeit, in der Gefühle hochkommen wie Dankbarkeit oder Solidarität mit anderen.

Es gab mal eine Story über Sie in einem Magazin, in welcher Sie als schwierig dargestellt wurden, weil Sie zu Ihrer Zeit als Spieler von La Coruña ein «asiduo a la noche», also ein Nachtschwärmer, gewesen sein sollen.
Das hat jemand ohne Stellungnahme von mir geschrieben. Ich sehe nicht, weshalb ich jetzt Stellung dazu beziehen sollte, zumal es sich auf alte Zeiten bezieht.

Sie bevorzugen einen Konsensweg, ist das auch ein Weg weg von Egoismus?
Dieser Job bringt es mit sich, dass man in einer Führungsposition ist. Man muss Menschen führen, sie auf gemeinsame Ziele einschwören und begeistern. Die Spieler, den Staff. Neben dem Taktisch-Technisch-Konditionellen habe ich mich auf dem Weg in die Super League auch mit dieser Rolle beschäftigt. Das wird einem nicht in die Wiege gelegt. Es gehört zur Führungskompetenz, dass man diese Soft Skills so einsetzt, dass alle in die gleiche Richtung gehen.

Soft Skills?
Dass es Geduld braucht, Verständnis. Dass es nicht nur richtig oder falsch gibt, sondern ein Entwicklungsprozess stattfindet. Dass man als Trainer in der heutigen Zeit stark mit der menschlichen Komponente arbeiten muss, dass man eine Beziehung aufbaut mit den Spielern. Dass man die Spieler anders angeht, als ich als Spieler angegangen wurde.

Wie muss man sie angehen?
Die Spieler müssen nachvollziehen können, was der Trainer macht, warum er etwas macht. Spieler funktionieren auch oft lösungs­orientiert. Man soll ihnen die Lösungen aufzeigen.

Wo ist die Grenze, wenn Sie sagen, okay, der ist einfach mal auf der Bank, ohne das gross zu kommunizieren.
Wenn einer regelmässig Ersatz­spieler ist, herrscht mehr Erklärungsbedarf. Da muss man einem Spieler auch mal Mut zusprechen, damit einer durchhält, damit er weiss, woran er arbeiten muss. Es muss generell eine Stimmung der Lockerheit da sein, dass sich der Einzelne wohlfühlt, die Mannschaft sich wohlfühlt. Das sind gebildete Spieler, die einem auf Augenhöhe begegnen. Da braucht es einen Zugang zu ihnen. Man kann in diesem Bereich nicht genug leisten. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben als Trainer.
Gerardo Seoane

Gerardo Seoane wird am 30. Oktober 1978 in Luzern geboren. Als Junior ist er bei Rothenburg, geht dann zu Luzern. 1997 verlässt er die Innerschweizer Richtung Sion, wechselt dann zu La Coruña, wo er nur in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kommt. Über Bellinzona, Aarau und GC landet er wieder beim FCL, wo er nach der Karriere Juniorentrainer wird. Im ersten Halbjahr in der Super League ist er so gut, dass YB ihn 2018 abwirbt. In der ersten Saison wird er gleich Meister.

Früher war das Wort Wohlfühl­oase im Zusammenhang mit den Young Boys negativ kon­notiert. Nun ist es plötzlich der entscheidende Faktor für die grossen Erfolge?
Man darf das nicht verwechseln. Das bedeutet nicht Ferien, entspannen, nichts machen. Wir versuchen, eine Struktur hinzubringen, dass sich die Spieler schnell inte­grieren und schnell wohlfühlen. Dass sie Wertschätzung erhalten, Hilfsbereitschaft erfahren und auf gute Umgangsformen stossen. Danach sind wir sehr fordernd. Die Ansprüche auf dem Platz sind die höchstmöglichen. Wir sind überzeugt, dass man eine schnellere und bessere Entwicklung macht, wenn man sich wohlfühlt, Spass hat, man gerne zur Arbeit kommt.

Wieso eifern denn so viele, nicht nur im Fussball, dieser Maxime nicht nach?
Was die anderen machen, kann ich nicht beurteilen. Ich bin von diesem Weg absolut überzeugt! Das ist ein wichtiger Baustein der positiven Entwicklung von YB.

Die dazu geführt hat, dass YB jetzt keine Problemspieler mehr hat …
So ist es nicht. Es gibt immer wieder Spieler, die ein bisschen aus dem Rahmen fallen. Wir wollen ohnehin Spieler mit starker Per­sönlichkeit. Das Verständnis dafür, dass wir nicht alle gleich anschauen, herrscht schon. Wichtig ist, dass alle verstehen, dass wir alles für die Mannschaft machen.

Sagt Ihnen das Datum 10. August 2016 etwas?
Nein, warum?

Weil an diesem Tag der FC Basel YB zuletzt in einem Spiel geschlagen hat, in dem es um etwas ging! Der FCB muss ein YB-Trauma haben …
Das glaube ich nicht. Der FCB hat Selbstvertrauen und befindet sich auf einem guten Weg. Da erinnert sich wahrscheinlich niemand mehr an dieses Datum.

Wie sehen Sie die beiden Teams im Moment? Auf Augenhöhe?
Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Basel hat sich stabilisiert, die Automatismen beginnen zu greifen. Wir hatten einen Umbruch, verloren einige Leistungsträger. Aber es ist uns gelungen, die neuen Spieler gut zu integrieren. Wir sind dann von einer unglaublichen Verletzungsplage herausgefordert worden. Aber auch wir sind gut unterwegs. Beide Teams sind sehr eng beieinander.

Die Bedeutung des Spiels am Sonntag ist gewaltig! Weil YB nach der letzten Runde vier Punkte Vorsprung hat. Mit einem Sieg am Sonntag wären es sieben. Das ist dann nicht mehr so eng ...
Das Spiel findet in der 16. Runde statt, danach verbleiben noch 20 Spiele. Von einer Vorentscheidung kann keine Rede sein.

Aber es droht, aus der Sicht des neutralen Betrachters, dasselbe Szenario wie letzte Saison. YB zieht weg – und irgendwann einsam seine Kreise.
Solche Gedanken sind uns fern. Wir wissen sehr genau, wie viel es für jeden Sieg braucht. Und die letzte Saison war eine Saison der Rekorde. Sie kann nicht der Massstab sein.

Sie sind jetzt in Ihrer dritten Saison als Cheftrainer. Marcel Koller in seiner 23.
Das ist gewaltig!

Was sagt Ihnen das?
Dass er ein Trainer mit viel Kompetenz und Qualität ist, der den Fussball aus dem Effeff kennt. Dass er sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt hat. Er ist ganz sicher nicht mehr derselbe Trainer wie 1996.

Im 25. Heimspiel hat es YB gegen Porto erstmals nach über einem Jahr wieder erwischt. War Ihnen bewusst, wie lange diese Serie angedauert hat?
Nein, daran haben wir nie gedacht. Es ist aber wohl so, dass jede Niederlage noch mehr schmerzt, wenn man selten verliert.

Nun droht das Vorrunden-Out in der Europa League. YB muss in Glasgow gegen die Rangers gewinnen. Es wäre nach dem Verpassen der Champions League die zweite herbe Enttäuschung in diesem Halbjahr ...
Wir gehen nicht mit dieser Denkweise an die Aufgabe heran. Wir sehen das Spiel in Glasgow viel mehr als tolle Herausforderung und einen weiteren wichtigen Schritt in der Entwicklung unserer Mannschaft.

Haben Sie als Cheftrainer oft Kontakt mit dem CEO der Young Boys?
Wir haben relativ wenig Berührungspunkte, weil wir in verschiedenen Abteilungen tätig sind.

Wie haben Sie den Unfall von Geschäftsführer Wanja Greuel mitbekommen?
Es hat uns alle schockiert und zum Nachdenken gebracht. Zum Glück ist es so glimpflich ausgegangen.

Inwiefern zum Nachdenken gebracht?
Nein. Dass man dankbar sein muss für jeden Tag, dass man das Leben schätzt. Dass man Freude haben soll am Job und jedem Tag mit einem Lächeln begegnen soll.

Auch wenn Hassplakate vor Ihrem Haus aufgehängt werden wie vor zwei Jahren nach Ihrem Abgang beim FC Luzern?
In der Schweiz herrscht Meinungsfreiheit. Ich verstehe die Emotionen der Fans. Fussball besteht aus Emotionen. Deshalb reagiert man bei Toren, Niederlagen, Trainerwechseln, Transfers etc. Aber die Privatsphäre sollte respektiert werden. Da ist man einen Schritt zu weit gegangen.

Sie sind geschieden und in einer Beziehung ...
… ja. Aber das ist, wie gesagt, Privatsphäre.

Sie leben in Hergiswil NW und im Raum Bern. Ihr ehemaliger Erzfeind Rolf Fringer, der damalige FCL-Trainer, lebt auch in Hergiswil. Gehen Sie heute ab und zu mit ihm einen Kaffee trinken?
Wir haben ein ganz normales Verhältnis und sind sicher nicht Erzfeinde. Diese Geschichte ist längst vorbei. Rolf ist TV-Experte. Ich halte Experten bei den Spielen für sehr wichtig, weil sie andere Sichtweisen auf den Fussball haben. Rolf hat grosse Erfahrung, hat viel erlebt. Wir begegnen uns sehr entspannt und sind mit uns im Reinen.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 42997.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 4. Dezember 2019, 19:27 
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Gerardo Seoane ist erneut bei einem Bundesliga-Klub im Gespräch

Bundesligist Hertha BSC Berlin sucht im Hinblick auf die nächste Saison fieberhaft nach einem neuen Trainer. Der Wunschkandidat heisst offebar Niko Kovac, auch YB-Coach Gerardo Seoane ist aber im Gespräch.
Nachdem Jürgen Klinsmann das Traineramt bei den Berlinern bis Saisonende ausüben soll, wird er nächsten Sommer voraussichtlich wieder abgelöst. Nach Angaben der “Sport Bild” wird Hertha-Manager Michael Preetz im Februar bei Niko Kovac anfragen. Der Ex-Bayern-Trainer blickt auf eine Spieler-Vergangenheit bei den Hauptstädtern zurück und soll zuoberst auf der Liste der Klubverantwortlichen sein.

https://www.4-4-2.com/bundesliga/hertha ... ane-thema/


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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Samstag 14. Dezember 2019, 13:50 
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«Gerrardo» und die Wachablösung im Schaufenster

YB-Trainer Gerardo Seoane und Steven Gerrard erlebten unterschiedliche Emotionen. Daneben teilen sie aber einiges.

Auf den ersten Blick mögen sie nicht viel gemeinsam haben. Zumal sie sich am Donnerstagabend in ziemlich verschiedenen Gefühlswelten begegneten. YB-Trainer Gerardo Seoane musste nach dem 1:1 in Glasgow eine ungenügende Leistung erklären, sein Gegenüber, Rangers-Coach Steven Gerrard, durfte sich als der Trainer feiern, der den Rangers erstmals seit 2012 wieder einen europäischen Frühling beschert.

YB war keineswegs chancenlos, beendet die Gruppe auf Rang drei, scheidet mit acht Punkten aus. Dass es durchwegs noch mehr hätten werden können über die sechs Partien hinweg, damit wollte sich Seoane in einer ersten Analyse am späten Donnerstagabend nicht aufhalten. Nicht mit dem 1:1 in Rotterdam, wo YB in der Schlussphase Chancen zum Sieg hatte, nicht mit dem 1:2 zu Hause gegen Porto, wo die Führung binnen Minuten verspielt wurde. «Was wir heute gezeigt haben, genügt nicht», sagte Seoane.

Dass seine Mannschaft auch auf den letzten Metern des Fussballjahres 2019 sehr ersatzgeschwächt unterwegs ist, vermag er ebenso wenig als Entschuldigung anzuführen. «Von denen, die hier sind, erwarte ich Leistung.» Und, was er damit implizit mit aussprach: Sie haben sie nicht alle erbracht. Seoane sagte das zuletzt auch nach dem 0:3 in Genf, der Niederlage in Basel, dem 1:2 gegen Porto. Die Young Boys dürften heilfroh sein, ist nach dem letzten Auftritt des Jahres am Sonntag in Lugano endlich Winterpause.

Es war eine ausserordentliche Gruppe in der Europa League. Das vergass auch Steven Gerrard nicht noch einmal zu erwähnen. Er, und hier kommen wir zu den Gemeinsamkeiten, der wie Seoane als hoffnungsvoller Jungtrainer auch ein wenig angewiesen ist auf das internationale Schaufenster. Seoane hat es in der vergangenen Saison mit der Champions League und einem Sieg vor genau einem Jahr gegen Juventus Turin ziemlich gut genutzt und steht nicht erst seither auch bei Bundesligisten hoch im Kurs.

Spielerlegende Gerrard, der zwar seine Trainerkarriere ebenso pflegen muss, sich aber keinen Namen mehr zu machen braucht, könnte Kollege «Gerrardo» in diesem Schaufenster mit den Rangers im Frühling also ablösen. «Das ist ein super Gefühl, gerade nach den letzten Tagen», sagte Gerrard. Er rechnete es seiner Mannschaft hoch an, dass sie sich nach der unglücklichen Niederlage im League-Cup-Final gegen Celtic wieder aufraffte.

Einer für die Premier League

Gerrard, der Ur-Liverpooler, ist ein Trainer für die Premier League. Von seinem Namen, seiner Art, seinem Renommee her. Wenn er spricht, wenn er die zweite Halbzeit als «physisch tough» bezeichnet, weil YB mit mehr «body power», mit mehr Körperkraft, aufgekommen sei, dann hört man die Berufung für den englischen Fussball förmlich mit. Er würde die Rangers nie als Durchgangsstation bezeichnen, aber sie sind für ihn das perfekte Sprungbrett, für das er sich gar nicht erst von der Insel zu entfernen brauchte. Schon am Mittwoch verriet Gerrard, dass er seinen Vertrag mit dem 54-fachen schottischen Meister bis 2024 verlängere.

Dass er grad so lange bleibt, davon ist nicht auszugehen. Aber sein Ziel sei es immer gewesen, schob Gerrard noch nach, den Rangers international wieder Respekt zu verschaffen. Das ist ihm fürs Erste geglückt. «Uns hat in dieser Gruppe jedenfalls niemand etwas zugetraut.»


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/15974965

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