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 Betreff des Beitrags: Re: (18) Jean-Pierre Nsamé
 Beitrag Verfasst: Montag 23. September 2019, 11:46 
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YB-Nsame nach Basel-Spiel

«Ich bin frustriert, weil wir immer Gewinnen wollen!»

Jean-Pierre Nsame erzielt als Joker den 1:1-Ausgleich für YB gegen Basel in der 59. Minute. Mit seiner Rolle als Bankdrücker ist der Stürmer nicht zufrieden wie auch mit dem Resultat.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 29890.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (18) Jean-Pierre Nsamé
 Beitrag Verfasst: Montag 23. September 2019, 17:22 
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 Betreff des Beitrags: Re: (18) Jean-Pierre Nsamé
 Beitrag Verfasst: Montag 21. Oktober 2019, 15:25 
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Schon 10 Tore in 11 Spielen

Nsame: Einer, der immer auf der Lauer ist

YB hat eine Versicherung in der Offensive: Jean-Pierre Nsame. Und dieser hat Teamkollegen, auf die er sich verlassen kann.

Jean-Pierre Nsame gab bereits in seinem 1. Jahr in der Schweiz eine Empfehlung ab. 23 Tore in 31 Spielen für Servette waren 2016/17 seine stolze Ausbeute. Die Torschützen-Krone in der Challenge League war der Lohn für seine Abgebrühtheit vor dem gegnerischen Tor.

Mittlerweile in der 3. Saison bei den Young Boys stehend, jagt der 26-Jährige die gleiche Auszeichnung eine Stufe weiter oben. Mit 10 Treffern aus 11 Super-League-Partien ist er aktuell mit Abstand der beste Liga-Goalgetter.

Die Zahlen des bemerkenswerten Aufstiegs des 2-fachen Schweizer Meisters:

- Nsame erzielte im YB-Dress in bislang 102 Spielen 45 Treffer – das ergibt eine Erfolgsquote von 44 Prozent.
- Für sein allererstes Meisterschafts-Tor im Dienst der Berner benötigte er gerade mal 72 Minuten Anlaufzeit, ehe er in seinem Startspiel gegen GC einen strammen Schuss versenkte.
- In der aktuellen Saison sammelte der Kameruner aus gesamthaft 17 Einsätzen schon 14 Tore und 4 Assists. In der Meisterschaft 2019/20 blieb er einzig in 3 Matches ohne Treffer.

Das Ganze macht Spass, und das Selbstvertrauen ist da.
Autor:Jean-Pierre Nsame
über sein Hoch


Nsame ist bei Gelb-Schwarz das Paradebeispiel eines funktionierenden Zusammenspiels. So sagt er: «Unser Kollektiv zeichnet sich durch viel Qualität aus. Ich versuche einfach, meinen Teil zum Erfolg beizutragen.» Er versteht sich voll und ganz als mannschaftsdienlicher Spieler, der den Anweisungen des Trainers folge. «Darüber hinaus mache ich mir keine grossen Gedanken.»

Auch YB-Trainer Gerardo Seoane deckt die Ansichten seiner Nummer 18. «Wir haben ein Team, das Nsame gut lanciert. Seine Mitspieler wissen, dass er im 16-er präsent ist und dort auf Bälle lauert.» Seinen Stürmer schätzt er als überaus ehrgeizig ein. «Er arbeitet täglich hart an sich. Zudem konnte er von Guillaume Hoarau profitieren und schaut ihm im Training regelmässig einiges ab», erläutert Seoane.

Neu gesetzt und folglich souverän

Zwei Faktoren spielen Nsame zusätzlich in die Karten: Er hat Spass am Leben als YB-Fussballer und spürt grosses Vertrauen: «Wenn man viel Einsatzzeit erhält, ist das Selbstvertrauen natürlich da», lautet seine Schlussfolgerung. 10 Mal stand der einstige Joker in dieser Saison bereits in der Startelf.

https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... -lauer-ist

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 Betreff des Beitrags: Re: (18) Jean-Pierre Nsamé
 Beitrag Verfasst: Freitag 1. November 2019, 19:47 
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Nsame ist längst aus dem Schatten getreten

Jean-Pierre Nsame ist bei YB der Mann der Stunde – und viel mehr als die Alternative zu Guillaume Hoarau. Hinter dem wuchtigen Torjäger steckt ein nachdenklicher Mensch mit einer bewegten Jugend.

Alles musste schnell gehen, damals. Im Sommer 2017 kam Jean-Pierre Nsame bei YB an, er war 24 Jahre jung, voller Tatendrang und vor allem «furchtbar ungeduldig», wie er heute sagt. Bei seinem alten Club Servette hatte er sich seinen Abgang mit Trotz erzwungen, ein paar Trainings fanden ohne ihn statt.

Heute ist Nsame 26 Jahre jung, aber 74 Super-League-Partien alt, und über den Nsame von damals kann er nur lachend den Kopf schütteln. «Ich habe enorm viel gelernt hier», sagt er, wenn er auf seine zweieinhalb Jahre mit YB zurückblickt.

Und tatsächlich hat er ja auch schon viel erlebt mit den Young Boys, der Kameruner, der in Frankreich aufgewachsen ist. Den guten Einstand bei der Ankunft, schwierigere Zeiten auf der Ersatzbank im Winter, das märchenhafte Saisonende mit seinem Meistertor gegen Luzern, ein Hin und Her zwischen Bank und Startelf in der vergangenen Rekordsaison. Und jetzt? Jetzt ist Jean-Pierre Nsame eine der wenigen Konstanten in einer von Verletzungen geplagten, aber beeindruckend guten YB-Mannschaft. «Ich habe meine Balance gefunden», sagt er.

Die Geschichte von Jean-Pierre Nsame bei den Young Boys ist eng verknüpft mit dem Gesundheitsbulletin von Guillaume Hoarau. Ihre Form- sind identisch mit Sinuskurven – des einen Auf ist des anderen Ab. Auf einen Hoarau in Topform kann kein Super-League-Trainer verzichten und weil Nsame und Hoarau einen ähnlichen Spielertypen verkörpern, ist es dann meist Nsame, der über die Klinge (und auf die Bank) springen muss. Nun aber ist Hoarau schon 35 und im Herbst seiner Karriere, das Rendement des unverzichtbaren Führungsspielers erreicht er – wie aktuell – gesundheitsbedingt immer seltener.

Was ist also, wenn Hoarau mal wieder fit sein wird? «YB bekommt einen sehr wertvollen Leader zurück», sagt Nsame nur. Man merkt, wie gross sein Respekt vor dem mehr als zehn Jahre älteren Mitspieler ist. Das war schon im Winter 2017 so, als beide nebeneinander auf der Bühne an einer Liga-Ehrung standen – Nsame damals noch als bester Spieler der Challenge League.

Nsame aber ist bei YB längst mehr als der Schattenmann von Hoarau. Bald 50 Vereinstore ist er schwer, trifft, wie es ihm beliebt: neben Assalé im 4-4-2-, als Mittelstürmer im 4-3-3-, oder als einzige Spitze im 4-2-3-1-System. 17 Tore (11 in der Liga) sind es auch in dieser Saison schon, so viele wie noch nie zu diesem Zeitpunkt. «Er hat ein riesiges Potenzial, das macht ihn eigentlich unbestritten zum Stammspieler», sagte sein Trainer Gerardo Seoane von ihm schon im Frühling, als Nsame mal wieder hinter Hoarau anstehen musste.

Ex-Captain als Coach

Nsame ist in Bern gereift. Einer, der ihm seit Tag 1 dabei geholfen hat, ist Steve von Bergen. Dass sich Nsame mit dem langjährigen Teamkollegen und Captain heute noch rege austauscht, mag vielleicht erstaunen. Doch der Sturmtank kann durchaus noch vom Defensivspezialisten lernen. «Seine Tipps verbessern mein Kopfballspiel, mein Timing. Und er weiss, wie ich mich zwischen zwei Verteidigern als Angreifer positionieren soll.» So fragt Nsame den Verteidiger-Trainer im YB-Nachwuchs auch mal per SMS um Manöverkritik von der Tribüne aus an.

Und sollte er mal wieder länger auf einen Einsatz warten müssen, träfe es ihn, Nsame, nicht mehr so hart, sagt er. Er habe hier angefangen, auch an sich selber zu arbeiten, sich in Geduld zu üben. Geduld – «das war das vielleicht letzte, wichtigste Puzzleteil für mich als Sportler.»

Er erinnert sich dabei an eine Episode aus Amiens, wo er in der dritten französischen Liga kickte. Etwas stur sei er gewesen, auch mal ein wenig eingeschnappt und arrogant. Einmal kam er ins Spiel, verursachte direkt einen Penalty. Tags darauf wollte er mit niemandem reden, auch mit dem Trainer Samuel Michel nicht. «Er warf dann einfach so lange mit Fussbällen nach mir, bis ich lachen musste», erinnert sich Nsame, ebenso lachend. «Es war fast ein wenig ‹père-fils›», Vater-Sohn-haft.

Trennung vom Vater

Vielleicht ist es kein Zufall, sucht sich Nsame überall, wo er spielt einen persönlichen, individuellen Zugang. In Bern ist es von Bergen, beim nächsten Gegner Servette war es der damalige Assistenzcoach Bojan Dimic, in Amiens der erwähnte Trainer.

Mit seinem Vater brach Nsame früh, kurz, nachdem er als kleiner Junge von Kamerun in den Pariser Norden gezogen war, nach St-Denis, ins berüchtigte «Quatre-vingt-treize», eine der Banlieues vor der Grossstadt. Der Vater ging zurück nach Kamerun, zu ihm hat Nsame heute kaum mehr Kontakt. Stattdessen kam der kleine Jean-Pierre bei einer portugiesischen Adoptiv-Familie unter und begann erst im frühen Teenageralter, Clubfussball zu spielen.

Diese Familie ist heute gemeint, wenn Nsame von seiner «famille» spricht. Und in Paris fühlt er sich zu Hause, «weniger in Kamerun», wie er zugibt. 20 Jahre lang hat er das Land seiner Eltern nicht mehr gesehen. Erst, als er mit 24 für die Nationalmannschaft aufgeboten wurde, flog er wieder hin. «Es war ein Kulturschock», erinnert sich Nsame. Wenn ihm Team- und Nationalmannschaftskollege Nicolas Ngamaleu etwas aus dem kamerunischen Alltagsleben erzählt, zuckt Nsame oft mit den Schultern. «Ich kenne Afrika nicht wie er.»

Wer bei Jean-Pierre Nsame mal über den Fussballer – gross, kraftvoll, wuchtig – hinweg schaut, entdeckt dahinter eine andere Person: interessiert, ziemlich ruhig, etwas nachdenklich. Im Selbststudium hat sich Nsame Spanisch angeeignet, spricht mittlerweile fliessend. Warum? «Weil es so schön klang.» Bei YB kann er so etwa mit Trainer Seoane oder Esteban Petignat, Vincent Sierro und sogar Frederik Sörensen parlieren. Portugiesisch, die Sprache seiner Adoptivfamilie, spricht er noch nicht so gut – «zuhause wurde immer Französisch geredet».

Auf dem Lehrplan steht dazu nebst Deutsch, das er mit anderen YB-Spielern im Unterricht lernt, auch Englisch – «da haperts bei mir noch gewaltig», gibt er lachend zu. Nicht nur deshalb träumt er eher von einem Engagement in der Primera Division als bei einem Club der Premier League. Aber das habe alles noch Zeit, sagt er. Geduld ist eine Tugend – und Jean-Pierre Nsame hat sie in Bern gefunden.


https://www.bernerzeitung.ch/news/stand ... y/15895736?

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 Betreff des Beitrags: Re: (18) Jean-Pierre Nsamé
 Beitrag Verfasst: Sonntag 3. November 2019, 03:45 
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Saint-Etienne buhlt um Nsame

Kurz vor Transfer-Schluss Anfang September brandeten schon mal Gerüchte auf, die sich mit einem vorzeitigen Abgang von Jean-Pierre Nsame befassten. Die Young Boys Bern konnten jedoch intervenieren. In Frankreich kommt es erneut zu Spekulationen.

https://www.4-4-2.com/super-league/yb-b ... -um-nsame/


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 Betreff des Beitrags: Re: (18) Jean-Pierre Nsamé
 Beitrag Verfasst: Montag 25. November 2019, 12:34 
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Jean-Pierre Nsame: 15 Spiele, 15 Tore

Der treffsichere Stürmer Jean-Pierre Nsame hat nach 15 Runden 15 Tore erzielt. Und nun ist Guillaume Hoarau zurück.

Einen der Matchbälle hat Jean-Pierre Nsame unter den Arm gepackt, als er im Tourbillon vor der YB-Kabine zum Gespräch erscheint. Er strahlt, spricht von einem schönen Tag – für YB, für die Fans, aber auch für ihn. «Drei Tore waren mir für die Young Boys zuvor einzig im Cup gelungen», sagt er, «deshalb ist das speziell für mich. Zumal wir gewonnen haben, was immer am wichtigsten ist.»

Mit links und mit rechts

Nsame ist ein Musterprofi. Auf dem Platz als harter Arbeiter und zielstrebiger Goalgetter, neben dem Rasen mit vorbildlicher Einstellung. Und mit einem ausgeprägten Teamgedanken. Drei Treffer hat er beim 4:3 der Young Boys in Sion erzielt, das 1:0 und das 2:0 in den ersten zweieinhalb Minuten, das 3:2 nach knapp einer halben Stunde. Er besass Möglichkeiten zu weiteren Treffern, kämpfte verbissen, wurde nach einem Foul verwarnt, kämpfte verbissen weiter, wurde vom Schiedsrichter nach weiteren Fouls ermahnt – und schliesslich Mitte der zweiten Halbzeit ausgewechselt.

Jean-Pierre Nsame hat einen Lauf, der einfach immer weitergeht. Bei 15 Saisontoren steht er nun nach 15 Partien, es ist eine herausragende Bilanz. Und in Sion hat er das ganze Repertoire seines Könnens bewiesen. Das 1:0 erzielte er wuchtig mit links unter die Latte, das 2:0 elegant mit rechts und einem Schlenzer, das 3:2 überlegt durch die Beine des 20-jährigen Sion-Goalies Timothy Fayulu, normalerweise die Nummer 3 und überraschend erstmals in der Super League im Einsatz. «Es waren grossartige Vorlagen meiner Mitspieler», sagt Nsame, «und für mich war es in der Mitte ziemlich einfach, diese Pässe zu verwerten.»

Das Gerücht mit Juventus

Ganz so stimmt der zweite Teil dieser Aussage natürlich nicht. Doch Nsame ist kein Fussballer der lauten Töne. Er stand bei YB jahrelang im Schatten von Guillaume Hoarau, aber der Meisterschütze 2018 ist spätestens in dieser Saison aus dem langen Schatten seines Sturmkollegen getreten. Und längst wird er, 26 mittlerweile, auf dem Transfermarkt mit zahlreichen Vereinen in Verbindung gebracht – sogar schon mit Juventus Turin.

«Es wird viel geschrieben», sagt YB-Sportchef Christoph Spycher. «Doch unser Ziel ist es, die Mannschaft im Winter zusammenzuhalten.» Und Nsame selber meint wenig überraschend, er befasse sich mitten in der Saison nicht mit einem Transfer. «Ich fühle mich wohl in Bern und habe keinen Stress, was meine Zukunft anbelangt.»

Stress hat dafür vielleicht bald sein Trainer. Am Sonntag in Sion wechselte Gerardo Seoane nach 63 Minuten den mal wieder lange verletzt gewesenen Hoarau für Nsame ein. Den besten Super-League-Stürmer der letzten fünf Jahre für den besten Angreifer dieser Saison. Die beiden sind relativ typenähnlich, es sind Mittelstürmer, die es nicht unbedingt mögen, das Zentrum zu verlassen, wobei Nsame diesbezüglich flexibler ist.

Dennoch: In Seoanes Vorstellung von Fussball hat es eher nicht Platz für beide gemeinsam, wobei der Trainer das schon ausprobiert hat. Besonders ergiebig geriet das nicht. «Wir müssen die Spielweise anpassen, wenn beide auf dem Platz stehen», sagt Seoane. «Und mehr mit Flanken operieren.»

Seoane spricht aber nicht von Problemen oder zumindest von Luxusproblemen, wenn es um genügend Einsatzzeiten für Nsame und Hoarau, der diese Saison noch ohne Super-League-Tore ist, geht. «Das sind wertvolle Möglichkeiten», sagt der Trainer.

Hoarau mag mit 35 Jahren und wegen seiner Verletzungsanfälligkeit an Stellenwert eingebüsst haben, doch wenn der Franzose in Form ist, gehört er immer noch zu den herausragenden Akteuren der Liga.

Lustenbergers Erlebnis

Und in den zwei Partien gegen Porto und in Basel diese Woche ist es beruhigend für die Young Boys, Hoarau zumindest als Joker zur Verfügung zu haben. Fabian Lustenberger meint, es sei toll, über wie viele Möglichkeiten YB in der Offensive verfüge. In Sion erlebte der Captain ein Novum in seiner langen Karriere. «Wir führten 2:0», sagt Lustenberger, «und ich hatte noch keinen Ball berührt.»

Wenn Jean-Pierre Nsame so weitertrifft, wird er noch für einige bemerkenswerte Vorfälle sorgen. Statistisch gesehen ist er auf dem Weg, 36 Saisontore zu erzielen. «Letzte Saison traf ich erstmals 15-mal in der Super League, das habe ich nun bereits erreicht. Aber ich habe mir keine Marke zum Ziel gesetzt», sagt er.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/12806140

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 Betreff des Beitrags: Re: (18) Jean-Pierre Nsamé
 Beitrag Verfasst: Montag 25. November 2019, 21:04 
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Jetzt jagt er Doumbias Rekord

YBs Jean-Pierre Nsame ist die heisse Nummer im Schweizer Fussball. Mit seiner Torquote hat er gar die Super-League-Bestmarke im Visier.

Nein, die Show stehlen lassen wollte er sich wirklich nicht. Nicht jetzt. Nicht in dieser Phase. Also musste Jean-Pierre Nsame beim Super-League-Spiel in Sion etwas tun, spätestens als Pajtim Kasami mit seinem Doppelpack zum 2:2 ausglich. Sechs Minuten brauchte Nsame, um nach Kasamis zweitem Tor nachzulegen. Der Kameruner, der sein Team zuvor schon in den ersten 138 Spielsekunden 2:0 in Führung geschossen hatte, erzielte seinen dritten Treffer – gespielt war noch keine halbe Stunde.

Es waren seine Tore 13 bis 15, im 15. Ligaspiel. Europaweit erzielte nur Robert Lewandowski (16) mehr Treffer. Wettbewerbsübergreifend traf Nsame in 24 Spielen für YB 21 Mal und lieferte noch vier Assists. In der Liga braucht der 26-Jährige aktuell im Schnitt 81 Minuten, um einen Treffer zu erzielen. Zum Vergleich: In der Saison 2017/18 wurde Albian Ajeti mit 17 Toren Torschützenkönig.

Bricht er den Rekord?

Eine Marke, die für Nsame nur noch Formsache sein dürfte. Der Stürmer, eigentlich als Backup für Guillaume Hoarau vorgesehen, hat grössere Ziele vor Augen. Denn seit Bestehen der Super League (2003/04) hatte erst einer nach 15 Spielen mehr Tore auf dem Konto: In der Saison 2009/10 traf Doumbia 16 Mal. Die Saison schloss der Ivorer mit 30 Treffern ab – Rekord in der Super-League-Ära. Hält Nsame seinen aktuellen Toreschnitt, käme er auf 36.

Es wäre die Krönung seines steilen Aufstiegs, seit der Mittelstürmer 2016 in die Schweiz zog. Während seiner einzigen Saison bei Servette in der Challenge League war er in 31 Spielen an 28 direkt beteiligt (23 Tore, 5 Assists), bei YB startete er im Jahr darauf etwas gemächlicher. 13 Tore waren es in der ersten Super-League-Saison, 2018/19 steigerte er sich auf 15 Treffer – nun hat er also nach nicht einmal der Hälfte so viele auf dem Konto.

Luxusproblem für Seoane

Damit erschwert Nsame seinem Trainer die Arbeit, sind er und Hoarau doch etwas gar ähnliche Spielertypen, als dass sie oft gleichzeitig auf dem Platz stehen dürften. Eher ist es der pfeilschnelle Roger Assalé, der einen der beiden Stürmertanks begleitet. Und Gerardo Seoane bleibt somit die Qual der Wahl, ob er auf den zuletzt immer wieder verletzten, aber eigentlichen Leistungsträger und letztjährigen Torschützenkönig Hoarau setzen soll – oder doch auf den vielleicht konstantesten YB-Spieler der ersten Saisonhälfte.

Zoff zwischen den beiden Konkurrenten hat Seoane immerhin nicht zu erwarten. Denn Nsame blickt zu seinem Teamkollegen auf, er ist eine Art Vorbild. Oder in den Worten des Mannes der Stunde in der Super League: «Gui ist unser grosser Bruder.»


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/12934411

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 Betreff des Beitrags: Re: (18) Jean-Pierre Nsamé
 Beitrag Verfasst: Dienstag 26. November 2019, 14:26 
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YB-Überflieger jagt den Rekord von Seydou Doumbia

Wird Nsame der beste Torschützenkönig aller Zeiten?

Jean-Pierre Nsame trifft und trifft und trifft. Schon 15 Mal in 15 Spielen. Wird er mit diesem Schnitt der beste Super-League-Knipser überhaupt?

Nach 140 Sekunden scheint das Spiel in Sion gelaufen. Nach 140 Sekunden hat der Franko-Kameruner für YB zweimal getroffen. Doch es kommt anders. Das Spiel wird zum grandiosen Spektakel. Und Nsame (26) trifft ein drittes Mal. YB siegt 4:3. Danach kommt er mit dem Matchball zum Interview.

«Es ist mein erster Dreierpack für YB in der Super League. Deshalb hat Roger Assalé geistesgegenwärtig den Ball geschnappt und ihn mir gebracht. Es ist wohl der Matchball meines Hattricks. Aber ebenso sehr jener von Roger, von Ulisses Garcia und Christian Fassnacht, welche die Vorarbeit dazu geleistet haben.»

Interesse von europäischen Topklubs geweckt

Mit 15 Toren hat Nsame nun nach 15 Spielen bereits so oft getroffen wie in der gesamten letzten Saison. Wo soll das enden? «Ich setze mir kein festes Ziel. Ich fixiere keine Limite...», sagt Nsame. «Das Wichtigste ist ohnehin, dass wir dank diesen Toren etwas holen.»

Dass der Name Nsame mittlerweile in den Blöcken von diversen Agenten und Klubs auftaucht, versteht sich von selbst. So soll zum Beispiel Juventus Turin Interesse haben, wird kolportiert. Sportchef Christoph Spycher schmunzelt und sagt dazu: «Wie immer kommentieren wir solche Dinge nicht.» Was soll er auch dazu sagen? Nsame als dritter Backup von Mandzukic, Higuain, Dybala und Bernardeschi... Nein, Juve denkt in anderen Sphären als einem 26-jährigen Topskorer der Schweizer Super League hinterherzujagen.

Auf Rekordjagd

Apropos Jagd, und diese ist realistischer: Nsame macht Jagd auf Seydou Doumbia. Der Sion-Ivorer ist mit 30 Toren (in 36 Spielen) der beste Torschützenkönig seit Einführung der Super League im Jahr 2003. Nsame ist im Gleichmarsch mit John Eriksen, der den Rekord der Neuzeit hält, sprich seit in der Nationalliga A 32 Spiele zur Austragung gelangen. Das ist seit 1976 der Fall. Der Servette-Bomber, der mit 45 Jahren viel zu früh an Alzheimer verstarb, traf 1987/88 in 36 Spielen 36-mal!

Den Allzeit-Rekord hält allerdings ein anderer: Leopold «Poldi» Kielholz (†). Der Knipser mit der der Brille – er war der erste WM-Teilnehmer, der mit Brille spielte ­ und 1934 der erste Schweizer WM-Torschütze ­– buchte in der ersten Saison, die unter dem Stempel Nationalliga ausgetragen wurde, in 30 Spielen 40 Tore!


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 33090.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (18) Jean-Pierre Nsamé
 Beitrag Verfasst: Sonntag 1. Dezember 2019, 02:11 
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Jean-Pierre Nsame: Ein Lehrstück in Demut und Geduld

Weil Jean-Pierre Nsame seine Umgebung wechseln musste, ist der YB-Stürmer 2016 in die Schweiz gekommen.

Er fuhr oft frustriert von der Arbeit heim. Was soll das? Woran halte ich mich fest? Warum darf er − und ich nicht? Jean-Pierre Nsame durfte zu wenig Fussball spielen, obschon er starke Argumente vorgelegt hatte. An Weihnachten 2017 war er mit neun Toren der beste Torschütze der Super League.

Doch danach kam der zuvor verletzte Guillaume Hoarau zurück ins Team, und Nsame war nur noch zweite Wahl. «Das muss dir niemand ins Gesicht sagen, das spürst du ohne Worte», sagt Nsame heute. Nicht zum ersten Mal in seinem Leben hatte er psychologische Schwerarbeit zu verrichten.

Der grübelnde Fussballer tauschte sich mit dem YB-Sportchef Christoph Spycher aus, mit dem Scout Stéphane Chapuisat, mit dem damaligen Captain Steve von Bergen. Nsame lernte Demut und Geduld und verinnerlichte noch mehr, dass «ich nur zur Geltung kommen kann, wenn die Equipe gut ist».

Die war auch mit Hoarau prächtig unterwegs und raste 2018 dem ersten Meistertitel seit Jahrzehnten entgegen. Nsame stand hinten an, war aber am 28. April 2018 in der für ihn typischen Art im Strafraum zur Stelle und erzielte das Tor, das YB zum Champion machte. Als Pointe der Geschichte verwertete Nsame eine Kopfball-Vorlage Hoaraus. Das hätte kein Psychologe im Gedankenspiel besser hingekriegt.

Wer die Teile des erfolgreichen YB-Puzzles sucht, findet eines in der Steuerung Nsames. Und jetzt, da sich Hoarau am Ende seiner Karriere immer längere Pausen gönnen muss, ist es tatsächlich so, als würden Hoarau und seine 24 Tore der letzten Saison nicht vermisst. Akkordarbeiter Jean-Pierre Nsame erntet die Früchte seines persönlichen Psychologie-­Studiengangs: 15 Meisterschaftsspiele, 15 Tore.

Die YB-Topskorer

1. Der beste YB-Torschütze der letzten Jahre ist Guillaume Hoarau. 17, 18, 18, 15 und 24 Mal traf er in der Meisterschaft seit 2014. Heuer spielt er selten: 0 Tore.

2. Als Nsame 2017/18 in 31 Spielen 13 Tore erzielte, kam er im Schnitt nur 50 Minuten zum Einsatz. Jetzt sind es ungefähr 80 Minuten pro Match. Die Bilanz: 15 Spiele, 15 Tore.

3. Ist Roger Assalé mit seinen 25 Toren der drittbeste YB-Skorer im Championnat seit 2017? Nein. Christian Fassnacht mit 26 Torerfolgen.

Zwängerei in Genf

Wer Nsame dieser Tage reflektiert reden hört, kann sich kaum vorstellen, dass der gleiche Fussballer im Sommer 2017 die Chefetage des Servette FC schier die Wände hochgehen liess. Damals hatte Nsame in zehn Monaten beim damaligen Challenge-League-Klub 23 Tore erzielt und in den Lokalmedien den Genfer Treueschwur geleistet. Gegenüber der «Tribune de Genève» sagte er: «In meinem Kopf hat nichts anderes als der Servette FC Platz, der mir viel Vertrauen gegeben hat.»

Ein halbes Jahr später verpassten die Genfer Aufstieg und Wertsteigerung. Im Kopf des Kameruners gab es nur noch YB. Er erzwang wie ein trotziger und nicht zu beruhigender Bub den Wechsel.

YB beteiligte Servette bei einem allfälligen Weiterverkauf des Spielers etwas stärker und bot offenbar Hand für leistungsbezogene Boni. Zum knapp siebenstelligen Betrag von damals könnte es zum Beispiel einen kleinen Zuschuss geben, falls Nsame Torschützenkönig wird. So wird das zumindest in Genf herumgeboten.

«Bezugspersonen können mich führen, mir helfen, aber am Ende bin ich in der Verantwortung, weil sie nicht an meinen Platz rücken können.»

In Genf bleiben sie nicht nachhaltig verbittert zurück. «Doch es bleibt die Unausgewogenheit zwischen der Menschlichkeit und der Eleganz, wie er 2016 zu uns gekommen war − und wie er 2017 einfach so wegging», sagt eine Person, die das Dossier eng verfolgte. Schon in Genf schlug Nsame sofort ein, begann mit dem Torschuss, als wäre nichts einfacher als das. Bis dahin hatte der Afrikaner nicht nur die Sonnenseiten des Lebens kennengelernt.

Als Sechsjähriger kam er Ende der 1990er Jahre aus Kamerun nach Europa, nach Clichy-sous-Bois in die Agglomeration von Paris. Der junge Jean-Pierre dachte zuerst, er sei mit seiner jüngeren Schwester bei seinem Vater in den Ferien. Doch dem war nicht so. Er war in einem neuen Leben auf einem neuen Kontinent. «Unsere Mutter brachte Opfer, blieb in Afrika zurück und ermöglichte uns ein anderes Leben», sagt Nsame.

Die Familienverhältnisse waren schwierig. Als er in Europa ­ankam, sah er Dinge, die er noch nie gesehen hatte. «Ich mag mich an viel Beton, aber auch an Bäume erinnern, die mir fremd waren», sagt er. Jetzt fühle er sich fremd, wenn er zurück in Kamerun sei − «ich habe die europäische Mentalität angenommen, zu Kamerun habe ich keinen allzu grossen Bezug mehr».

Bis zur Affäre in Angers

Zum Türöffner für Nsame wurde der französische Klub Angers, der dieser Tage die Ligue 1 aufmischt. Dort wurde der Afrikaner im Ausbildungszentrum aufgenommen, dort erhielt er den ersten Profivertrag.

Olivier Pickeu ist Angers-Generalmanager und einer der Architekten des Erfolgs. Er erinnert sich genau, wie Nsame (Jahrgang 1993) fast zur gleichen Zeit nach Angers kam wie der heute für Strassburg stürmende Ludovic Ajorque (1994). «Nsame ist eine Maschine», sagt Pickeu. «Vor allem hört er zu und hinterfragt sich − das ist das Markenzeichen des Erfolgs.» Nsame hatte immer wieder Phasen der Ungeduld und Unsicherheit, in denen ihm andere vorgezogen wurden.

In jungen Jahren hat Pickeu dem damals kriselnden Spieler einen Satz mit auf den Weg gegeben, an den sich beide noch druckreif erinnern. Nsame äussert ihn ganz langsam, wie ein Gebet: «Ich glaube an dich. Aber ich kann nicht mehr an dich glauben als du es selbst kannst.» Die Worte seien in seinem Kopf eingraviert, sagt Nsame. «Bezugspersonen können mich führen, mir helfen, aber am Ende bin ich in der Verantwortung, weil sie nicht an meinen Platz rücken können.»

Er musste und wollte an seiner Technik feilen, weil ein massiger Körper allein kein Erfolg verspricht. Nsame ist ein Strafraumstürmer, der laut dem YB-Ausbildungschef Gérard Castella «Beine wie Eisen oder Beton hat und vom Gegenspieler nicht einfach zu bewegen ist».

Wie sich Nsame Anfang 2018 Hoarau untergeordnet habe, zeuge von «bemerkenswerter Persönlichkeit». Nonstop-Gespräche über ­Daseins- und Teamfragen hin oder her: Hält der Kameruner die Trefferquote bis zum Sommer 2020 aufrecht, dürfte es für YB schwierig werden, ihm darzulegen, dass Bern weiterhin der richtige Arbeitsort ist.

Verurteilung wegen Familiendrama

Der Wechsel von Angers nach Genf erfolgte 2016 auch deshalb, weil er nach einem Schlag in seinem Privatleben den Dekor wechseln wollte. Als er Ende 2015 erstmals seine noch nicht halbjährige Tochter allein umsorgte, kam es zu einer Notsituation. Das Kleinkind hatte gesundheitliche Probleme und musste hospitalisiert werden, weil es der junge Vater geschüttelt haben soll.

Auf jeden Fall durfte Nsame seine Partnerin und seine Tochter auf Geheiss der französischen Behörden nicht mehr sehen. Heute sagt Nsame: «Wir sind zwar inzwischen getrennt, aber die Geschichte verbindet uns. Sie hat mich mental stärker gemacht, weil ich meiner Tochter unbedingt helfen wollte, obschon ich lange Zeit physisch nicht mehr in ihrer Nähe sein durfte.» Ein Gericht verurteilte Nsame Anfang 2018 zu drei Jahren auf Bewährung, hob aber die Kontaktsperre zur Familie auf.

Letztlich kam Nsame nur deswegen in die Schweiz. «Er hätte in Angers bleiben können. Wir schauten, dass er sich bei der Arbeit zu Hause fühlen konnte. Sein Verhalten war vorbildlich. Aber er hatte die Intelligenz, die Ligue 1 zu verlassen und neu anzufangen», sagt sein Förderer Pickeu.

Es gab Berichte, Vermutungen, Gerüchte. «Obschon mich der Klub schützte, wurde meine Lage zu kompliziert», erinnert sich Nsame. Er geht offen mit dem Thema um. Auch das ist klug. Die Befreiung konnte nur anderswo erfolgen.


https://nzzas.nzz.ch/sport/jean-pierre- ... ld.1525494

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 Betreff des Beitrags: Re: (18) Jean-Pierre Nsamé
 Beitrag Verfasst: Sonntag 1. Dezember 2019, 23:48 
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Ein Sonntag zum Vergessen

Den schwachen Auftritt in Basel analysieren die YB-Vertreter ohne Schönfärberei. Die Gegentorflut ist besorgniserregend.

Es ist die Bilanz eines abgeschlagenen Tabellenletzten. 14 Gegentore haben die Young Boys in den letzten fünf Ligaspielen erhalten, zuletzt viermal in Serie drei, und jedes Mal gelingt es ihnen nicht, vier Treffer zu erzielen. Und so müssen sie nach dem saftlosen, ratlosen, chancenlosen Auftritt in Basel und der 0:3-Niederlage Gründe suchen für das ungenügende Defensivverhalten.

Sie tun das schonungslos, aber in aller Ruhe und mit jener Souveränität, die sie seit drei Jahren auszeichnet. Christoph Spycher sagt, das sei eine schwache Leistung gewesen, das sei allen bei YB bewusst. «Wir kamen nicht in die Zweikämpfe und haben die elementaren Tugenden vermissen lassen», sagt der Sportchef, «und wenn man nicht aggressiv genug ist, kann man in Basel nicht bestehen.»

So sieht das auch Nationalspieler Christian Fassnacht, der ebenfalls gar nicht erst auf die Idee kommt, sich als Schönfärber zu betätigen. «Wir waren schlecht», sagt er. Und: «Ohne totale Bereitschaft geht es nicht.»

Fassnacht spricht davon, dass YB in Basel «auf die Fresse bekommen» habe, aber niemand im Verein erwarte, dass die Young Boys mit lauter Siegen durch die Saison marschieren würden. «Es gibt halt schon ein paar Gründe, warum es uns nicht ideal läuft nach dem grossen Umbruch im Sommer und mit den vielen Verletzten in dieser Saison.» Das solle überhaupt keine Ausrede sein, sagt Fassnacht. Er findet bloss, man dürfe das erwähnen.

Kein Grund zur Panik

Die YB-Vertreter hinterlassen nach der klaren Niederlage im Gipfeltreffen einen gefassten Eindruck. «Klar, dieses 0:3 schmerzt sehr. Aber wir sind immer noch Leader», sagt Fassnacht. «Und manchmal gibt es halt solche Spiele, in denen es überhaupt nicht läuft. Nun müssen wir die richtigen Lehren daraus ziehen.»

Das betont auch Sportchef Spycher, wobei die Young Boys weit davon entfernt seien, in Panik zu geraten. «Wir dürfen mit unserer Vorrunde grundsätzlich immer noch sehr zufrieden sein. Nun werden wir diese Niederlage in Basel analysieren und es danach besser machen.»

Möglicherweise werden die Young Boys bei der Forschung nach der Ursache der Gegentorflut zum Schluss kommen, dass ihre Abwehr in der aktuellen personellen Besetzung halt nicht den allerhöchsten Ansprüchen genügen kann. Mit Sandro Lauper, Mohamed Camara und vor allem Captain Fabian Lustenberger fehlen drei Innenverteidiger verletzt, die in der Hierarchie vor den nicht besonders agilen Frederik Sörensen und Cédric Zesiger stehen, die seit Wochen das zentrale Abwehrduo bilden.

Insbesondere der junge Zesiger war in Basel fehlerhaft, wobei die Verteidigung sehr schlecht abgeschirmt wurde im offensiven 4-4-2-System – überraschend mit beiden Mittelstürmern Jean-Pierre Nsame und Guillaume Hoarau.

Der Faktor Lustenberger

Läuft dann ein flinker, dribbelstarker Fussballer wie Basels aufregender Youngster Edon Zhegrova mit hohem Tempo auf die Verteidiger zu, ist die Gefahr gross, ausgespielt zu werden. So wie vor dem 1:0 und vor dem 3:0.

Fabian Lustenberger jedenfalls fehlte in Basel als Abwehrpatron und als Mittelfeldchef und ganz allgemein als Persönlichkeit. Der bedauernswerte, weil untadelige Torhüter David von Ballmoos sagt, es sei nun wichtig, nicht über einzelne Spieler zu reden. «Denn wir haben in Basel als Kollektiv versagt.» Es sei ganz einfach ein Sonntag zum Vergessen gewesen.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/29617090

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