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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 25. April 2019, 23:41 
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YB verliert eine weitere Säule – aber das Vorsorgeprinzip lebt

Kevin Mbabu verlässt den Schweizer Fussballmeister und wechselt zu Wolfsburg. Doch die Berner versuchen auf dem Transfermarkt jeder Überraschung vorzubeugen. Aus Thun kommt Marvin Spielmann – flügellahm werden die Berner nicht werden.

Die YB-Fussballer verlieren nach Steve von Bergen einen weiteren Eckpfeiler der Meister-Abwehr. Der rechte Aussenverteidiger Kevin Mbabu wechselt mit Blick auf die nächste Saison zum Bundesligaklub Wolfsburg. Die Ablösesumme dürfte bei gut 9 Millionen Euro liegen, von einem solchen Betrag ist in Bern und in Deutschland zu hören. Diesen Transfer hatten Insider längst erwartet, am Donnerstag erfolgte die Offizialisierung.

Ähnlich klar zeichnet sich derzeit der Abgang von Djibril Sow ab. Der zentrale Mittelfeldspieler wird auch ins Ausland wechseln, daraus macht der YB-Sportchef Christoph Spycher seit längerem kein Geheimnis. Die Destination ist noch unklar, offenbar liegen Angebote aus mehreren grossen Ligen vor. Zu rechnen ist ferner mit einem Abgang von Loris Benito, der Vertrag des linken Aussenverteidigers läuft aus. Links hinten würde YB vermutlich einen Ersatz verpflichten, obwohl es kaderintern mit Ulisses Garcia bereits eine Alternative gibt. Sowohl links als auch rechts hinten ist zudem mit Jordan Lotomba zu rechnen, der in dieser Saison lange verletzt war.

Als Ersatz von Bergens wird im Sommer Fabian Lustenberger von Hertha Berlin zu YB stossen, diese Personalie steht längst fest. Am Donnerstag sorgten die Young Boys zudem für den Verlust eines Offensivspielers vor. Mit Marvin Spielmann lotsen sie wie schon so oft einen Stammspieler des Kantonsrivalen Thun nach Bern. Mit solchen Geschäften haben beide Klubs gute Erfahrungen gemacht, Renato Steffen, Sékou Sanogo, Christian Fassnacht oder Sandro Lauper nahmen nach dem Zuzug aus Thun bei YB früher oder später wichtige Rollen ein. Die Thuner wiederum sind auf die Transfereinnahmen angewiesen, Spielmann dürfte ihnen gut 1,5 Millionen Franken einbringen.

Für die Positionen im rechten und linken Mittelfeld haben die Young Boys für nächste Saison derzeit Spielmann, Miralem Sulejmani, Christian Fassnacht und Nicolas Moumi Ngamaleu unter Vertrag – mit anderen Worten: Sie sind so aufgestellt, dass sie ein sommerlicher Abgang von Fassnacht oder Ngamaleu nicht gleich flügellahm machen würde.


https://www.nzz.ch/sport/der-verteidige ... ld.1477596

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 25. April 2019, 23:44 
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Der nächste Königstransfer? YB bedient sich erneut beim FC Thun

Mit Marvin Spielmann verliert der FC Thun einen echten Leistungsträger an den Kantonsrivalen YB. Es ist nicht das erste Mal, dass es die besten Spieler aus dem Berner Oberland in die Landeshauptstadt zieht.

Im vergangenen August verlängerte Marvin Spielmann seinen Vertrag beim FC Thun noch vorzeitig bis 2022 – rund ein halbes Jahr später unterschreibt er bei den Berner Young Boys einen Vertrag über vier Jahre. Trotzdem ist der Wechsel keine grosse Überraschung, vielmehr ist es der logische nächste Schritt für den 23-Jährigen, der in dieser Saison in 33 Einsätzen für die Thuner elf Tore erzielte und acht Assists lieferte. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sich dieser Transfer förmlich abzeichnete.

Denn YB fand zuletzt Gefallen an der Verpflichtung der besten Thuner Einzelspieler. Innerhalb der letzten sechs Jahre wechselt nun der fünfte Schlüsselspieler der Berner Oberländer in die Hauptstadt zum BSC Young Boys – und ohne Ausnahme avancierten diese dann auch beim amtierenden Schweizer Meister zu Leistungsträgern. «Bluewin» blickt zurück:


Saison 2013/14

Renato Steffen

Nach nur einer Saison mit der ersten Mannschaft des FC Thun, in der er zu Beginn noch mit der U21 Spiele bestritt, wagt Renato Steffen im Sommer 2013 den Wechsel zu den Young Boys. In 19 Super-League-Einsätzen für Thun hatte Steffen vier Tore und fünf Assists erzielt und als schneller, wirbliger Flügelspieler das Interesse der besten Schweizer Klubs geweckt. Der damalige YB-Sportchef Freddy Bickel: «Bei Steffen mussten wir sofort handeln. Es wäre schade gewesen, wäre Steffen von Thun an Bern vorbeigezogen und zu einem anderen Super-League-Verein gegangen.»

Für YB absolvierte Steffen wettbewerbsübergreifend 84 Partien und traf 21 Mal ins Netz, bevor er im Januar 2016 nach Basel weiterzog.


Saison 2014/15

Sékou Sanogo

Ein Jahr darauf kehrt auch Sékou Sanogo den Thunern den Rücken, für die er in 65 Spielen 6 Tore und 3 Assists liefert und mehr und mehr zum Schlüsselspieler im zentralen Mittelfeld avanciert. Genau diese Rolle nimmt auch in Bern ein und zeigt insbesondere in der krönenden Meistersaison 2018/19 überragende Leistungen. 13 Tore und 16 Assists in 138 Einsätzen sagen nur wenig über die wertvolle Rolle des mittlerweile 29-Jährigen im YB-Mittelfeld aus. Nachdem sich sein Abgang ins Ausland bereits mehrmals abzeichnet, muss YB den Mittelfeldmotor im vergangenen Januar aber ziehen lassen – nach Saudi-Arabien zu Al Ittihad.


Saison 2017/18

Christian Fassnacht

Christian Fassnacht spielt bloss eine Saison im Thuner Trikot – aber was für eine! Sofort ist er unbestrittener Stammspieler und absolviert 36 Partien, wobei ihm gleich zehn Tore und 6 Assists gelingen. Eine Leistungsbilanz, die auch beim Kantonsrivalen Aufmerksamkeit weckt. Im Sommer 2017 unterschreibt der damals 23-Jährige einen Vertrag über vier Jahre. YB-Sportchef Spycher: «Christian ist ein schneller, hungriger und entwicklungsfähiger Spieler, der in der Offensive auf praktisch allen Positionen eingesetzt werden kann.»

Der Durchbruch gelingt und Fassnacht knüpft auch bei YB an die guten Leistungen an. In bisher 91 Einsätzen bringt er es auf 23 Tore und 12 Assists.


Saison 2018/19

Sandro Lauper

Den umgekehrten Weg wählt Sandro Lauper – vorerst. 2015 wechselt er von YBs U21 in die U21 des FC Thun und schafft ein Jahr später den Sprung in die erste Mannschaft der Berner Oberländer. Zunehmend zieht der zentrale Mittelfeldspieler im Thuner Spiel die Fäden, bestreitet 72 Partien und erzielt vier Tore. Im letzten Sommer holt ihn sein Stammverein zurück und Lauper dankt es mit ganz starken Auftritten. 30 Einsätze verzeichnet der 22-Jährige bei seiner Comeback-Saison bei YB, davon fünf in der Champions League und verbucht seinen ersten Treffer für die erste Mannschaft.

Saison 2019/20

Marvin Spielmann

Nun wagt also auch Marvin Spielmann den Schritt, der bisher 82 Mal für Thun aufläuft und dabei 25 Tore und 12 Assists verbucht. In Bern sind die Hoffnungen gross, dass der 23-Jährige auch in der Hauptstadt Fuss fassen und sich so gut entwickeln kann wie seine Vorgänger. YB-Sportchef Spycher rechnet fest damit: «Er wird dafür sorgen, dass wir in der Offensive noch schwieriger auszurechnen sein werden. Marvin ist ein Spieler mit grossen Potential. Wir freuen uns sehr, dass er sich für YB entschieden hat.»


https://www.bluewin.ch/de/sport/fussbal ... 42930.html

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 25. April 2019, 23:52 
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YB: Sportchef Christoph Spycher ist der grosse Thun-Retter

Dass Marvin Spielmann von Thun zu YB wechselt, vermeldete Nau vor zwei Wochen. Ein Kommentar.

Das Wichtigste in Kürze

- Der FC Thun kämpft seit Jahren mit finanziellen Problemen.
- Mit hohen Ablösesummen hilft Kantonsrivale YB gerne aus.
- Die Zuschauern pilgern in Scharen an die Berner-Derbys.

Marvin Spielmann, der mit Abstand beste Akteur des FC Thun, wechselt im Sommer zu den Young Boys. Er erhält einen Vertrag über vier Jahre. Der Transfer, welchen Nau exklusiv am 8. April vermeldete, kostet den Meister eine Stange Geld. Nämlich zwischen 1,5 und 2 Millionen Franken.

Dieses Geld benötigen die notorisch klammen Thuner dringend, um die nächste Saison überhaupt finanzieren zu können. Mit dem Cupsieg und den Einnahmen aus der Europa League darf Thun logischerweise noch nicht planen.

Dass Spieler vom kleinen FC Thun zum grossen Rivalen wechseln, hat System. YB-Sportchef Christoph Spycher und Thun-Sportchef Andres Gerber kennen sich aus gemeinsamen GC-Zeiten. Sie sind befreundet.

YB rettet Thun Jahr für Jahr


Seit Spycher im Amt ist, hilft er Gerber Jahr für Jahr aus der Patsche. Vor zwei Jahren stopft YB dem FC Thun mit den Transfer-Einnahmen von Christian Fassnacht das finanzielle Loch.

In Bern startet «Fasi» seither durch, avanciert zum Nationalspieler und dürfte YB mit einem Auslandtransfer noch Gewinn bringen.

Vor einem Jahr kauft YB Sandro Lauper, notabene einen eigenen Junior, aus Thun wieder zurück. Die Ablösesumme überschreitet laut Insidern auch hier die Millionengrenze bei weitem.

Lauper spielt in Gelb-Schwarz überragend. Auch er wird mittelfristig für viel Geld ins Ausland wechseln.

Für YB zahlen sich diese Deals also aus. Aber was noch viel wichtiger ist: Weil Thun mit dem Geld überlebt, sind die Kantonsderbys gesichert.

In Bern wollen die Fans den FC Thun sehen, nicht Vaduz mit 13 Gästefans. Anfang April haben im Derby 27'695 Fans Eintritt bezahlt, Bier getrunken und viele YB-Würste gegessen. Und damit die Berner Kassen gefüllt.


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-sp ... r-65505789

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Samstag 27. April 2019, 18:19 
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Wie ein zweiter Geburtstag

Am 28. April 2018 feierte YB das Fest aller Clubfeste. Ein Jahr später ist der Zustand der Organisation noch prächtiger.

Es gibt Momente, die sind für die Ewigkeit. Die Young Boys, gegründet im vorletzten Jahrhundert am 14. März 1898, haben seit 364 Tagen eine Art zweiten Geburtstag. Wer am 28. April letztes Jahr im Stade de Suisse dabei war, wird diesen Abend vermutlich nie mehr vergessen. Das 2:1 gegen Luzern. Der erste Meistertitel nach 32 Jahren. Marco Wölflis Penaltyparade und Jean-Pierre Nsames Last-Minute-Schuss. Der Platzsturm. Tränen und Freude und Begeisterung mit total rund 40'000 Gästen.

Die lange Meisternacht. Alte Männer weinten, junge Männer zündeten Bengalos. Jeder kennt eine Geschichte, die von Generation zu Generation weitererzählt und dabei bestimmt ausgeschmückt wird. Vielleicht wird man in 30 Jahren erzählen, es seien 100'000 Anhänger dabei gewesen.

Im Mai 1986, nach dem mittlerweile drittletzten YB-Meistertitel, feierten etwa 50 Menschen im alten Bocciahäuschen im alten Wankdorf – doch man erhält heute das Gefühl, erheblich mehr Augenzeugen wüssten Bescheid über diese legendären Stunden.

Der 28. April 2018 also. Ein Samstagabend, an dem YB den letzten Schritt ging auf dem Weg ins Delirium. Adi Hütter, damals Trainer in Bern, heute in Frankfurt, sagt, er werde sich immer voller Freude an diesen Abend erinnern. Wölfli, einer der Helden, findet, dieses Ereignis habe den Club verändert.

«Da kam so vieles zusammen», sagt er, «wir wurden entschädigt für die schwierigen Zeiten.» All die Enttäuschungen und Rückschläge, die bitteren Niederlagen und knapp verpassten Titel. Die aufgestaute Euphorie entlud sich in einer fantastischen Partynacht. Soll bloss keiner mehr behaupten, Berner seien bedächtig.

Die finalen Auftritte

Morgen jährt sich der magische Tag zum ersten Mal. Am Sonntagmorgen gibts auf dem Spitalacker ein Plauschspiel zwischen einer YB-Fanauswahl und den YB Old Stars. Und passenderweise bestreiten die Young Boys ein Heimspiel. Es hätte ja sogar sein können, dass sie in diesem Jahr erneut am 28. April Meister werden, aber sie waren zu gut, zu dominant, zu schnell. Es wird am Sonntagnachmittag im Stade de Suisse gegen Lugano vor annähernd 30'000 Besuchern erheblich gesitteter zu- und hergehen als ein Jahr vorher.

Diese prächtige Mannschaft befindet sich auf Abschiedstournee, noch sechs Auftritte, dann bricht die Doppelmeisterelf auseinander, viermal darf YB zu Hause antreten, letztmals am 25. Mai, wenn es nach der Partie gegen Luzern (wie angemessen) zur Pokalübergabe kommen wird. Einen Tag später geht in Bern der Meisterumzug mit offizieller Feier im Stadion über die Bühne.

Die Young Boys können im letzten Sechstel der Spielzeit noch einige Rekorde brechen. «Wir wollen diese grossartige Saison mit einem Schlussspurt krönen», sagt Gerardo Seoane. Der YB-Trainer war am 28. April 2018 ebenfalls dabei, als FCL- Coach, und er erinnert sich, wie er und die anderen Luzerner angesichts der tumultartigen Verhältnisse auf dem Kunstrasen so schnell wie möglich in die Kabine gingen, ja regelrecht flüchteten. «Diese Leidenschaft war sehr eindrücklich», sagt Seoane.

Die schwierigen Zeiten

Die Young Boys thronen 2019 derart stilsicher auf Rang 1, dass man sich ab und zu in Erinnerung rufen sollte, von wie weit unten her sie kommen. Es geht nicht mal um jahrelange Turbulenzen und Misswirtschaftskapriolen, bevor Sportchef Christoph Spycher im Herbst 2016 das Kommando übernahm.

Es ist 20 Jahre her, als die Young Boys auf dem Krankenbett lagen, manchmal noch knapp 2000 Zuschauer zu den NLB-Heimspielen im Wankdorf erschienen und die wenigen verbliebenen Fans auf Spruchbänder pinselten, YB dürfe nicht sterben. Die Medien zeichneten das sehr realistische Schreckensszenario, wonach sehr bald die Lichter bei den Young Boys für immer ausgingen. Nach stolzen 101 Jahren Vereinshistorie.

Es ging weiter, irgendwie, einmal wurden Steine in einer Hilfsaktion verkauft, vor allem aber wurden Steine gesprengt. Und Steine gebaut. Der Neubau des Stade de Suisse rettete YB.

Und es ist 10 Jahre, als die Young Boys möglicherweise die schmerzhafteste aller schmerzhaften Niederlagen erlitten. Im Cupfinal gegen Aussenseiter Sion. Nach früher 2:0-Führung. Das späte Walliser 3:2-Siegtor fühlte sich wie Sterben an für die gelb-schwarze Gemeinde.

Es sind solche Begebenheiten, die sich tief in die Berner Fussballseele eingegraben haben, 1999 die grenzenlose Tristesse, 2009 die totale Leere, die letztes Jahr für die ganz grosse Explosion der Gefühle gesorgt haben.

2019 blickt YB sportlich und wirtschaftlich auf das beste Jahr der Vereinsgeschichte zurück. Eine Champions-League-Teilnahme war 1999 noch unrealistischer als vor drei, vier Jahren die Vorstellung, Juventus-Bezwinger Young Boys würde acht Runden vor Schluss mit 25 Punkten Vorsprung auf den FC Basel als Meister feststehen.

Die spannende Zukunft

Was aber wird 2029 sein? Fussball ist ein rasantes, kompliziertes Geschäft, ein People Business, und unter Christoph Spychers Führung ist YB sportlich glänzend aufgestellt. Ob der Sportchef, Scout Stéphane Chapuisat, Verwaltungsrat Ernst Graf, Ausbildungschef Gérard Castella und all die anderen prägenden Figuren in zehn Jahren noch bei YB sein werden, darf stark bezweifelt werden.

Es sind entscheidende Zeiten für den Club, um die Strukturen nachhaltig so auszurichten, dass YB irgendwann auch unter veränderter Führung zu den ersten Adressen des Landes gehören wird. Immer werden in Zürich, Luzern, St. Gallen, Sitten, im Tessin und aktuell sogar in Basel nicht unruhige Zeiten herrschen mit einer exorbitanten Personalfluktuation, die man in Bern nur zu schlecht kennt.

Die umsichtige Planung

Heute klappt bei den Young Boys fast alles. Auch den umfassenden Personalumbau moderieren Spycher & Co mit bemerkenswerter Umsicht. Sie gehen das Transfergeschäft proaktiv an. Fabian Lustenberger war bereits verpflichtet, als sich Steve von Bergen entschloss, die Karriere zu beenden. Ulisses Garcia und Jordan Lotomba stehen schon im Kader, wenn die Aussenverteidiger Kevin Mbabu und Loris Benito Ende Saison gehen.

Marvin Spielmann, die neueste Akquisition, ist ein Vorgriff auf mögliche Abgänge in der Offensive. Und es wird weitere Zugänge geben: im zentralen Mittelfeld vor allem, dort gilt es den im Januar abgewanderten Sékou Sanogo sowie Djibril Sow zu ersetzen; mit Luzerns Ruben Vargas vielleicht ein weiteres grosses Talent für den Flügel; möglicherweise doch noch einen Aussenverteidiger.

Vorerst dürfen die Young Boys und ihre Anhänger aber noch die schier surreale Überlegenheit geniessen. Diesmal steht YB am 28. April vor der sechstletzten Runde längst als Champion fest.

Es ist, wer hätte das je gedacht, für den Berner Club fast schon ein bisschen langweilig geworden da oben. Aber so eine gewaltige Emotionseruption wie am 28. April 2018 werden die meisten YB-Freunde in diesem Leben ohnehin kaum mehr erleben.

So könnte YB spielen

Von Ballmoos; Mbabu, von Bergen, Camara, Benito; Fassnacht, Sow, Lauper, Assalé; Nsame, Hoarau.

Ein 4-3-3-System ist auch möglich.

Ohne Sulejmani und Ngamaleu (verletzt). Ngamaleu erlitt eine Oberschenkelzerrung und fällt rund drei Wochen aus.

Knapp 27'000 Tickets verkauft.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/27046904

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Sonntag 28. April 2019, 14:19 
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28.04.2019

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Tunnel-Steward Jean-Claude Bruttin

YB-Legende ist seit 14 Jahren Herr der Tube

Wenn die Fussballer im ­Berner Stade de­ Suisse das Spielfeld ­betreten,­ begegnen sie einem ehemaligen 
YB-Star: Jean-Claude Bruttin (74).

Man sieht sie. An jedem einzelnen Heimspiel von YB. Sie ziehen die Mayo-Tube nach vorn. Und sie bewachen sie, die beiden Stewards. Es sind die ­vielen anonymen Gesichter des Fussballs, die schlicht ihren Job ­machen. Für 20 Franken die Stunde.

Einer von ihnen ist kein Nobody: Er ist eine Legende. Weil er mit den Bernern 1977 Cupsieger geworden ist: Jean-Claude Bruttin. Von 1968 bis 1977 spielt Bruttin bei YB. Ab 1970 ist er Stammspieler. In der Cupsieger-Saison bildet er zusammen mit Andersen, Conz und Odermatt das Mittelfeld. Er spielt dort, wo ihn der Trainer braucht: «Mal hinten, links oder rechts. Mal im Mittelfeld, links oder rechts. Mal im Sturm, links oder rechts», ­erzählt er und lacht. Ein Beidfüsser vor dem Herrn. Bruttin: «Rechts 100 Prozent. Links 90.» 237 NLA-Spiele macht er in seiner Karriere. Schiesst 59 Tore.

«Ich will keiner sein, der dem Spielfeld den Rücken zukehren muss»

Bruttin ist Walliser, kommt aus ­St-Léonard bei Sion. Doch sein Herz verliert er – untypisch walliserisch – nicht an Sion, sondern an YB. «Nach meiner Zeit in Gelb-Schwarz ging ich zu Bulle, aber ich behielt meinen Wohnsitz Hinterkappelen. Bis ich in Rente ging», sagt Bruttin. Das ist dann der Moment, als das Stade de Suisse eröffnet wird. 2005. Es ist ­Ralph Zloczower, der damalige SFV-Präsident und vormalige Boss von YB, der Bruttin fragt, ob er nicht Steward im neuen Stadion werden wolle.

«Ich überlegte mir das kurz. Sagte dann: ‹Okay. Unter einer Bedingung. Ich will keiner sein, der dem Spielfeld den Rücken zukehren muss. Ich muss das Spiel sehen. Ich muss mitleben.›» Die Verantwortlichen sagen: «Okay.» Und als es dann darum ging, die Posten zu verteilen, bleiben von 25 noch zwei übrig. Bruttin und sein Kollege. Man weist den beiden den Weg zum Spielertunnel. Und da steht er nun seither!

Doumbia hat sich nie entschuldigt

Etwas, das eine grosse Ausnahme ist. «Die meisten ­Stewards machen das zwei, drei ­Monate. Ich aber sehe nach bald 
14 Jahren keinen Anlass, aufzuhören.» Und so steht er da. Unverrückbar. Allzeit bereit, den Tunnel aus- und einzufahren und zu öffnen, wenn Pause, Spielbeginn oder -schluss ist. Oder wenn sich ein Spieler verletzt oder Rot sieht.

Genau in diese Situation gerät der damalige GC-Verteidiger Souleyman Doumbia im Juli 2018. Der will nach seiner Gelb-Roten Karte möglichst auf direktestem Weg in die Kabine, räumt dabei Bruttin unsanft aus dem Weg. «Das Foul und der Platzverweis passierten unmittelbar bei der Tube. Ich schob die LED-Bande auf die Seite, und hielt Doumbia an der Schulter, um ihn hineinzubegleiten. Er stiess mich weg. Ich konnte mich nur knapp auf den Beinen halten und hatte Riesenglück, dass ich nicht auf den Kopf fiel.»

Entschuldigt hat sich Doumbia nie. «Schade, ist er nicht mehr bei GC. Ich hätte gerne mit ihm über die Szene gesprochen …»

Steward auf Lebzeiten?

14 Jahre. Und nur diese Szene, die Bruttin als aussergewöhnlich ­bezeichnet. Okay, da war noch Mama Yakin. «Das ist auch speziell», sagt Bruttin. «Beim ersten Spiel des FC Sion in Bern sass sie eine Stunde vor Spielbeginn plötzlich in den Katakomben. Am Tisch, wo sonst Interviews geführt werden. Kein Mensch wusste, wie sie hierher kam.» Und in diesem Jahr kam Emine in doppelter Begleitung durch den Tunnel, wie wenn dies das Normalste der Welt wäre. «Die Stewardess am unteren Ende der Tribüne wollte sie natürlich nicht aufs Feld lassen. Da musste erst ­Murat kommen. Und in die Röhre liessen wir sie nach Nach­frage bei meinem Chef.»

Jean-Claude Bruttin, Steward auf Lebzeiten? «Das wollen sie mir anhängen bei YB, ich weiss, also das dann doch nicht», sagt der Mann, der seit über zehn Jahren in Winterthur lebt und nie daran gedacht hat, deswegen aufzuhören. Im Gegenteil. «Mittlerweile sind auch meine Frau Claudine und mein Sohn Phi­lippe Stewards.»

Die Bruttins – eine ganz nor­male YB-Familie.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 94075.html

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 Beitrag Verfasst: Freitag 3. Mai 2019, 10:24 
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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Freitag 3. Mai 2019, 16:15 
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Fünf Spiele für die Geschichtsbücher

YB dreht diese Saison noch ein paar Ehrenrunden – und kämpft weiter um einige Rekorde.

Die Super-League-Saison dauert tatsächlich noch über drei Wochen. Aus Sicht der Young Boys stehen fünf Testspiele mit Wettkampfcharakter an. «Wir werden bis Saisonende auch Spieler einsetzen, die nicht regelmässig in der Startformation standen», sagt Trainer Gerardo Seoane.

Es heisst ja Abschied nehmen von dieser wunderbaren doppelten Meistermannschaft, die nach zwei fantastischen Jahren auseinanderbricht. Und nach der erfolgreichen Titelverteidigung fehlt verständlicherweise die allerletzte Konzentration.

«Das war bei uns letzte Saison am Ende auch so», sagt Adi Hütter, YB-Meistercoach 2018. «Das ist absolut normal, wenn ein Team über Monate derart stark aufgetreten ist wie die Young Boys.»

Immer noch drei Heimspiele

Vor einem Jahr gelang es Hütter und seiner Belegschaft im Cupfinal gegen Zürich (1:2) nicht mehr, die totale Spannung hinzubekommen. Aktuell sind zudem einige Akteure auch damit beschäftigt, ihre Zukunft zu regeln, mehrere Spieler wechseln in Topligen. Adi Hütter hätte Rechtsverteidiger Kevin Mbabu gerne bei sich in Frankfurt gehabt, er war bereits letzten Sommer stark interessiert.

«Leider liess sich der Transfer wirtschaftlich nicht realisieren», sagt der Österreicher, der findet, Mbabu würde mit seiner Energie auch ganz gut zu einem Verein mit leidenschaftlicher Fangemeinde wie Frankfurt, Schalke oder Dortmund passen. «Aber der Wechsel zu Wolfsburg ist ein guter Schritt für ihn, weil er sich dort weiterentwickeln kann.»

Im Mai geht es für die Young Boys noch um einige Rekorde. «Es ist uns wichtig, dass wir Bestwerte aufstellen», sagt Trainer Seoane. Auch die Spieler betonen, wie schön es wäre, sich in den Geschichtsbüchern zu verewigen.

Nach der überraschenden 0:1-Niederlage bei Xamax sowie dem ebenfalls eher unerwarteten 2:2 zu Hause gegen Lugano hat sich die Ausgangslage zwar verschlechtert – doch auch nach dem Heimspiel zuletzt darf YB in den letzten fünf Runden dreimal im Stade de Suisse antreten (gegen Basel, GC und Luzern). Dazu stehen die Partien am Sonntag in Sitten sowie der Auftritt in St. Gallen an.

Fünf Punkte verspielt

So früh wie noch nie eine Super-League-Mannschaft sind die Young Boys bereits Meister geworden. Und auch der Rivale Basel, der all die anderen schönen Rekorde hält, liess nach vollzogenem Titelgewinn vor zwei Jahren in seiner besten Saison stark nach – und gewann von den letzten zehn Partien nur noch vier.


Den damaligen FCB-Bestwert von 86 Punkten kann YB (79) mit acht weiteren Zählern überflügeln. Drei Heimsiege würden reichen – und zumindest im Prestigeduell gegen Basel wird es kaum an Motivation fehlen.

Bezüglich Rekordvorsprungs des FCB (20 Punkte vor Luzern 2012) sieht es schlechter aus als vor zwei Runden, als die Differenz zu Basel 25 Zähler betrug. Mittlerweile sind es genau 20 Punkte. Im Übrigen hat YB nur noch einen Punkt Vorsprung in der Rückrundentabelle auf den Verfolger.

Die Basler Bestmarken bezüglich geschossener Tore (92 vor zwei Jahren), erhaltener Treffer (31 vor sechs Jahren) sowie des besten Torverhältnisses (plus 54 vor 15 Jahren) sind ebenfalls alle noch zu knacken.

Derzeit stehen die Young Boys bei 81:30 Treffern und plus 51. Gelingen nicht fünf Zu-null-Auftritte, wird allerdings kein neuer Spitzenwert für die Abwehr aufgestellt. In der Offensive dürfte derweil vor allem Guillaume Hoarau, vielleicht der beste Super-League-Stürmer der Geschichte, motiviert sein.

Viermal wurde der Franzose bisher Zweiter im Torschützenranking, nun führt Hoarau mit 20 Treffern aus 23 Einsätzen deutlich vor Thuns Dejan Sorgic (15) sowie dem früheren YB-Spieler Raphael Nuzzolo von Xamax (14).

Zwei Siege fehlen

Zweimal beendete Basel eine Spielzeit mit nur zwei Niederlagen (2014 und 2017), das können die Young Boys egalisieren. Und sehr realistisch ist, dass es ihnen gelingen wird, so viele Siege zu erringen wie noch nie eine Super-League-Equipe. 26 haben sie vor einem Jahr geschafft, das gelang Basel ebenfalls schon. Um das zu übertreffen, fehlen nur zwei Dreier aus fünf Partien.

Ein wenig Spannung also versprechen die letzten Auftritte des Meisters schon noch. In Sachen Zuschauerschnitt werden sie ohnehin einen Vereinsrekord aufstellen. Mittlerweile sind es über 25200 Besucher pro Heimspiel in dieser Saison, der FCB steht bei knapp 24800. Und die Begegnungen gegen Basel sowie ganz am Ende gegen Luzern mit der Pokalübergabe dürften in Bern noch einmal ausverkauft sein.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/11711666

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 Beitrag Verfasst: Freitag 3. Mai 2019, 16:16 
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«Was isch öich sini Lieblingsfarb?»

Medienkonferenz der etwas andere Art: Die YB-Spieler stellten sich auch dieses Jahr den Fragen der Kinder aus dem YB Kids Club.

Für einmal nahmen im Stade de Suisse die Kinder die Plätze der Journalisten und stellten den YB-Spielern unverblümt ihre Fragen. Auf die Frage, wie viele Tore er bereits geschossen hat, musste YB-Captain und Abwehrchef Steve von Bergen lachend zugeben, dass es erst zwei an der Zahl waren.

Für Gelächter sorgte auch der Mini-Journalist, der auf die Rückfrage nach der Lieblingsfarbe von Albert Staudenmann fadengrad mit Orange anstatt wie erwartet Gelb-Schwarz antwortete. Goalie David von Ballmoos pflichtete ihm jedoch sofort bei, da sein Lieblingstrikot im Tor diese Farbe hat. Warum er kaum Fernsehen sieht, was Steve von Bergens Frisur mit seiner Lieblingsbahn im Europa Park zu tun hat und weitere lustige Antworten und herzergreifende Fragen sehen Sie oben im Video.


https://www.bernerzeitung.ch/region/ber ... y/17880479

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Samstag 4. Mai 2019, 01:03 
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Der koscherste YB-Fan

Michael Kohn (34) wird neuer Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Bern.

Letzte Woche, sagt Michael Kohn (34) und lacht herzhaft, habe es spontanen Applaus für ihn gegeben. Er stand an einer Tramhaltestelle, als ihn jemand fragte, ob auf seiner Kippa, der jüdischen Kopfbedeckung, das Logo des Berner Fussballclubs Young Boys prange. «Ich sagte: Sicher, ich bin schliesslich YB-Fan», erinnert er sich, und die Leute um ihn hätten zu klatschen begonnen: «Das war sehr schön, wirklich.»

Jetzt sitzt Kohn in der Bibliothek des Gemeindehauses der Jüdischen Gemeinde Bern (JGB), das an der Kapellenstrasse im Monbijouquartier direkt an die Synagoge anschliesst. Aus Sicherheitsgründen sind die beiden Gebäude nicht einfach zugänglich. Kohn stürzt einen Espresso hinunter. Seit zweieinhalb Jahren lebt er mit seiner englischen Frau Dorit und den beiden kleinen Kindern in Bern. Die Kippa trägt er immer. «Wenn ich unter Zeitdruck bin, trage ich einen Hut über der Kippa», witzelt Kohn, «weil ich auf der Strasse sehr oft angesprochen werde.» Die YB-Kippa liess er vor zwei Jahren exklusiv bei einem Hersteller in Israel anfertigen, inzwischen hat er für jüdische YB-Fans mindestens 50-mal nachbestellt.

Religiöser Manager

Die YB-Kippa bringe sein jüdisches Selbstverständnis auf den Punkt, findet Kohn: Sie signalisiere, dass er anders sei als die Mehrheit – und sich trotzdem zu Bern zugehörig fühle. Und als wäre es kein Zufall: Fast zeitgleich mit dem zweiten YB-Meistertitel in Folge erlebt auch YB-Fan Kohn einen Höhepunkt. Morgen Sonntag wird er, nach zweieinhalb Jahren als Assistent des abgetretenen David Polnauer, nach der einstimmigen Wahl vor sechs Monaten offiziell als Rabbiner der JGB eingesetzt.

Als Gemeinderabbiner könne er seine Interessen ideal kombinieren. Nach seiner Jugend in der jüdischen Gemeinde von Oslo – wo ihm YB wegen seiner norwegischen Spieler Mini Jakobsen und Lars Bohinen bereits ein Begriff war – absolvierte er in Manchester ein Managementstudium. Bald habe er realisiert, dass es ihm nicht genüge, seine jüdische Identität nur zwei Stunden am Tag zu leben. Jüdisch zu sein, wurde sein Lebensinhalt. Er zog für acht Jahre nach Israel und liess sich zum Rabbiner ausbilden.

Jetzt wird er sozusagen CEO der rund 500-köpfigen Jüdischen Gemeinde Bern. «Das ist eine Managementaufgabe», sagt Kohn. Es sei wichtig, dass der Chef die vielen Freiwilligen motiviere, inspiriere – und eine Vision vorlebe. Die JGB ist eine Einheitsgemeinde, in der sich unterschiedliche Interpretationen des Judentums treffen, was Konflikte auslösen könnte. «Meine Vision ist es, dass jeder und jede die jüdische Identität so natürlich erlebt wie eine Muttersprache», sagt Kohn. Wie auch immer sie tönt. Er möchte eine junge Generation aufbauen, «die sich wohlfühlt in ihrem Judentum und für die es selbstverständlich ist, in jeder Lebenslage jüdisch zu sein».

Golfen in Norwegen

Anders als ein christlicher Pfarrer berät ein Rabbiner die Gläubigen auch bei der korrekten Anwendung religiöser Regeln. Kohn bezeichnet sich als «modernen Orthodoxen», und seine Ambitionen als Rabbiner hat er in ein persönliches Bild gefasst. Er stelle sich die Heirat seiner heute vierjährigen Tochter vor, in 20 Jahren vielleicht, in der vitalen jüdischen Gemeinde in Bern, in der Synagoge, gefüllt mit jüdischen Freunden der Tochter, denen die jüdischen Hochzeitsmelodien leicht von der Zunge kommen. Daran wolle er arbeiten.

Das Hochzeitsmahl wäre koscher, der Brautvater in spe ist Experte. Kohn hat für Bern eine Liste erstellt, wo koscher eingekauft werden kann. Seit gut einem Jahr kann man im Haus der Religionen koscher essen – für die Zertifizierung sorgte Kohn. Aufwendig, es geht etwa um die konsequente Trennung von Fleischigem und Milchigem. «In Bern sind wir sehr gut bedient», sagt Kohn. Bloss: Das Schlachten von Tieren nach jüdischen Vorschriften ist in der Schweiz untersagt. Man vergesse das gern, sagt Kohn, für ihn sei das Schächtverbot Antisemitismus. Die Juden hätten sich zwar arrangiert und bestellten koscheres Fleisch im Ausland, tags darauf werde es per Kurier geliefert. Aber: «Es schmerzt.»

Als Rabbiner wolle sich aber darauf konzentrieren, «für unsere Leute da zu sein, nicht nur in schwierigen Momenten, sondern immer, jeden Tag». Ferien? Die brauche auch ein Rabbiner, sagt Kohn. Er lächelt breit: «Zwei, vielleicht drei Wochen Golfen in Norwegen – ein guter Plan für den Sommer, oder?»


https://www.bernerzeitung.ch/13914402

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 Betreff des Beitrags: Re: Presse-Thread Saison 2018/2019
 Beitrag Verfasst: Samstag 4. Mai 2019, 12:49 
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«Von Ballmoos schaut gern Spongebob»

An einer besonderen Medienkonferenz gehen die Spieler der Berner Young Boys auf Fragen von Kindern ein. Ihre Antworten sorgen für Lacher und «Jöös».

Im Stade de Suisse wurde am Freitag eine aussergewöhnliche Medienkonferenz abgehalten. Die vier YB-Spieler Steve von Bergen, Michel Aebischer, David von Ballmoos und Sandro Lauper standen für einmal Kindern statt Journalisten Red und Antwort. Die Highlights daraus können Sie oben im Video anschauen und das vollständige Best-of-Video finden Sie hier.

Zuerst werden die YB-Spieler gefragt, wie viele Tore sie schon geschossen haben. «Steve kann die gut beantworten», lacht von Ballmoos. Darob muss der Captain schmunzeln und sagt: «Allgemein zwei. Aber zwei schöne», ergänzt der 35-jährige Verteidiger umgehend.

Für viele Lacher sorgt auch die Reaktion auf die Frage «Wer war früher Euer Vorbild?» eines Neunjährigen. «Steve von Bergen», schiesst es aus Goalie von Ballmoos heraus. Der Angesprochene verrät daraufhin auf die entsprechende Frage, dass «natürlich Gelb-Schwarz» seine Lieblingsfarbe sei und wird dann sogleich gefordert. Denn ein elfjähriger Bub will wissen: «Wer wird neuer Captain von YB?» Da ergreift Aebischer das Wort: «Das bestimme ich und ich bestimme mich selber.» Mit breitem Grinsen gibt der Mittelfeldspieler zu verstehen: «Nein, das musst du Steve fragen. Er ist jetzt der Captain und bestimmt das dann mal, denke ich. Oder Steve?» Der Routinier, der seine Karriere nach dieser Saison beendet, meint mit ironischem Unterton: «Ich gebe die Binde nicht ab, ich behalte sie bei mir. Es wird keinen Captain geben nächstes Jahr.»

«Darum hat er keine Haare mehr»

Äusserst amüsant wird es auch, als sich ein Sechsjähriger beim Quartett nach Lieblingsfilmen erkundigt. «Ich glaube, von Ballmoos schaut sehr gerne Spongebob Schwammkopf», weiss Aebischer zu berichten, worauf allgemeines Gelächter den Raum füllt. «Das stimmt sogar», gesteht der Torhüter und will den Kindern dann den Bären aufbinden, dass er gar keinen Fernseher daheim habe. «Ich lese lieber oder rufe Steve an, um zu fragen, ob wir Kaffee trinken gehen.» Nein, er schaue wirklich selten Fernsehen, hält von Ballmoos fest. «Und wenn, dann Fussball.» – was für die Kinder kaum überraschend kommt.

Lustig wird es dann wieder bei der Frage nach der Lieblingsbahn im Europa Park. «Bluefire», antwortet Aebischer umgehend und fragt zurück: «Und deine?» Worauf der Kleine ihm erklärt: «Ich bin noch zu jung für alle.» Nach den Lachern sorgt von Ballmoos gleich für die nächsten. Denn von Bergens Antwort «Silverstar, erste Reihe, wenn es so nach unten geht...» (er senkt dabei den Kopf) ergänzt er mit: «Darum hat er keine Haare mehr, weil er so oft gefahren ist.»

Zuletzt verraten die YB-Spieler, welches ihr schönstes Erlebnis war. «Als ich erstmals Steve von Bergen begegnet bin. So einen super Typ hab ich noch selten gesehen», sagt Aebischer lachend. Worauf der Romand etwas ernsthafter wird und natürlich den letztjährigen Gewinn des Meistertitels hervorhebt. «Für mich war die Champions League, da wir jedes Spiel ein riesiges Erlebnis», fügt Lauper an, der im vergangenen Sommer auf diese Saison hin von Thun zu YB gewechselt hatte. Mit einer gemeinsamen Welle wird die Medienkonferenz abgerundet. Diese werden die Kinder bestimmt noch lange als schönes Erlebnis in Erinnerung behalten. Nicht zum ersten Mal konnten Mitglieder des YB Kids Clubs den Spielern das eine oder andere entlocken, was sie sonst wohl nicht preisgegeben hätten.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/11026159

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