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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2018, 16:38 
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Eintracht Frankfurt

Adi Hütter stellt sich als neuer Trainer vor

Seinen ersten Auftritt bei seinem neuen Arbeitgeber hat der Österreicher Adi Hütter sehr souverän und routiniert gemeistert.

Den ersten Eindruck von seinem neuen Klub bekam Adi Hütter noch hoch droben in der Luft, als er am Dienstag mit der Linienmaschine von Zürich nach Frankfurt flog und über das imposante Eintracht-Stadion im Stadtwald hinwegsegelte. Adi Hütter war ehrlich beeindruckt, „ein schöner Moment“. Auch nach der Landung und dem ersten Gang durch die Geschäftsstelle war der neue Frankfurter Cheftrainer rundweg zufrieden. „Ich habe einen unglaublich guten Eindruck, ein gutes Gefühl.“

Am Mittwochmittag ist der Österreicher bei seinem neuen Arbeitgeber vorgestellt worden, Adi Hütter, dunkelblauer Anzug, weißes Hemd, hat seinen ersten Auftritt sehr souverän und routiniert gemeistert, er machte einen aufgeräumten, guten Eindruck. Der 48-Jährige, das war schnell zu spüren, weiß sich auszudrücken, er ist ein Vollprofi, der sich auskennt in seinem Metier.

Ein Sprücheklopfer ist er gewiss nicht, bleibt verbal eher unverbindlich. Er scheint offen für die neue Aufgabe, die Enttäuschung über das verlorene Pokalfinale mit seinem alten Klub, Young Boys Bern, schien er aus den Kleidern geschüttelt zu haben. Seine Referenz ist ohnehin die erste Meisterschaft seit 32 Jahren, die er den Young Boys schenkte. Ein Husarenstreich. Wie der Pokalsieg der Eintracht.

Für den Vorarlberger war schnell klar, dass er die Chance ergreifen will, „diesen tollen Traditionsverein“ anzuleiten. „Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich gerne in der Bundesliga arbeiten möchte.“ Natürlich weiß er, dass er in große Fußstapfen treten wird. Vorgänger Niko Kovac hat sehr gute Arbeit geleistet, die Mannschaft zu Platz acht in der Liga und dem Pokalsieg geführt. Die Latte liegt hoch, „es wäre schön, wenn wir sie noch höher legen könnten“, sagt Hütter, der zwar mit dem nötigen Respekt an die Sache herangeht, aber ohne Bammel. „Angst habe ich vor gar nichts.“

Wie genau das Ziel sein wird in der neuen Saison, das könne er natürlich noch nicht sagen. „Erst, wenn der Kader steht.“ In den kommenden Tagen wird er mit Sportvorstand Fredi Bobic und Sportdirektor Bruno Hübner in Klausur gehen und besprechen, wie das Aufgebot aussehen soll. Mit der Ausbootung von Kapitän und Leitfigur Alex Meier, das stellte er in dürren Worten klar, hatte er nichts zu tun: „Das ist und war nicht mein Thema.“

Hütter steht für offensiven Fußball, dem ein 4:3 allemal lieber als ein 1:0 ist, aber er wird seine Herangehensweise an die Bundesliga und auch an sein Team anpassen, „man braucht einen Plan B“, befindet er. Er werde zusammen mit den Profis eine „Spielphilosophie entwickeln, die zu dieser Mannschaft passt.“ Der frühere Nationalspieler ist der festen Überzeugung, dass man mit „Teamspirit und gegenseitigem Respekt viel bewegen kann.“ Respekt ist ein Wort, das in seinen Ausführungen immer wieder vorkommt.

Hütter, der sich selbst als „kommunikativen Teamplayer“ bezeichnet, wird zu seinen Spielern eine gewisse Distanz halten. „Ich bin keiner, der ein Freund der Spieler ist“, sagt er. „Ich bin aber auch weit weg davon, ein Gegner von ihnen zu sein.“ Eher so der Mittelweg also, es gilt, die richtige Balance zu finden. Ob er, wie Vorgänger Niko Kovac, ein eher harter Hund sei? „Den Spielern ist es lieber, wenn sie mit korrekter und harter Hand geführt werden und nicht so Laissez-faire.“ Ihm ist auf alle Fälle wichtig, dass „wir nach außen ein sehr gutes Bild abgeben“.

Klar ist zudem, dass der Österreicher die Europa League als große Chance begreift. „Ich sehe sie nicht als Belastung, sondern als Freude und Herausforderung.“ Auch über die Begeisterungsfähigkeit der Eintracht-Fans ist er bestens informiert: „12.000 waren damals in Bordeaux, 7500 in Porto. Darauf freue ich mich extrem.“

Hütter wird seinen Co-Trainer Christian Peintinger mit nach Frankfurt bringen, auch Kovac-Assistent Armin Reutershahn bleibt an Bord, mit ihm hatte er sich am Dienstag bereits getroffen. „Da war gleich eine gute Bindung.“ So wie sie Adi Hütter an seinen ersten Eintracht-Tagen auf fast allen Ebenen gespürt haben will.


http://www.fr.de/sport/eintracht/eintra ... -1515540,2

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2018, 17:21 
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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 31. Mai 2018, 09:07 
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Als einst Hütter kam, staunten alle

Wer ersetzt den Meistertrainer Adi Hütter? Die schönsten Zeiten erlebte YB zuletzt nach überraschenden Lösungen.

Der sonntägliche Cup-Final gegen den FC Zürich war erst seit wenigen Minuten vorbei und verloren, als der YB-Trainer Adi Hütter auf dem Spielfeld stand und sagte, am Montag werde «der letzte Tag» bei YB sein – «und dann werde ich die Schweiz in Richtung Deutschland verlassen». Es klang nach einem hartgesottenen Handelsreisenden, wie es Fussballtrainer oft sind, mit immer wieder neuen Aufträgen an immer wieder neuen Orten. Am Mittwochmittag, 13 Uhr, gab Hütter erstmals eine Pressekonferenz als Trainer von Eintracht Frankfurt, der nächste Stopp, die nächste Aufgabe. Er wisse, dass die deutsche Bundesliga «ein anderes Pflaster ist», sagte Hütter, «aber dafür habe ich ja fast zehn Jahre gearbeitet: dass ich hier bin».

Neben ihm sass der Frankfurter Sportdirektor Fredi Bobic und sagte, als er nach einem Vorstellungsgespräch mit Hütter nach Hause geflogen sei, da habe er sich gedacht: «Oh, da muss aber noch was kommen, um das zu toppen.» Es kam nichts und niemand mehr, Hütter verliess die Schweiz in Richtung Deutschland – und YB sucht den Trainer, der alle anderen toppt.

Mut statt Mittelweg

Allerlei Spekulationen kamen zuletzt auf, Fabio Celestini galt früh als erster Kandidat, später hiess es, nur Pierluigi Tami und René Weiler seien noch im Rennen – nachdem Weiler von einem saudiarabischen Klub als neuer Trainer verkündet worden war, was jedoch auch nicht den Tatsachen entsprechen soll. All dies zeigt aber weniger klare Tendenzen auf, sondern eher: wie verschwiegen YB den neuen Trainer sucht. Noch sehen die Berner keine Eile, Trainingsstart ist am 20. Juni. Der Sportchef Christoph Spycher stellte zwar in Aussicht, «relativ schnell» eine Lösung zu finden. Aber seit der Bekanntgabe von Hütters Wechsel sind zwei Wochen vergangen – für die Wahl des späteren Meistertrainers Hütter nahm sich der damalige Sportchef Fredy Bickel 2015 kurz nach Meisterschaftsstart fast einen Monat Zeit.

Es mag klublose Schweizer VIP-Trainer geben, die bei YB eine gewisse Lobby fänden – aber keiner sticht die anderen vorbehaltlos aus. Von Tami ist bekannt, dass ihn Spycher schätzt, menschlich und fachlich. Urs Fischer stieg einst im FC Zürich vom U-21- zum Cheftrainer auf, als der heutige YB-Verwaltungsrat Ernst Graf im FCZ Nachwuchschef war. Celestini hat ein Faible für faszinierenden Fussball, der YB-Chefscout Stéphane Chapuisat soll ihn einst schon portiert haben. Eine langjährige Verbundenheit mit allen, mit Spycher, Graf und Chapuisat, gibt’s aber auch beim YB-U-21-Trainer Joël Magnin – und ein YB-Insider fragt, ob nicht Magnin die logische Wahl wäre, weil der Einbau eigener Junioren weiterhin forciert werden soll. Magnin trainiert den YB-Nachwuchs seit 2007 – man könnte sagen, frei nach Hütter, er habe zehn Jahre für seine Beförderung gearbeitet.

Doch: Hätte Magnin das Profil für einen Klub mit Champions-League-Aussichten? Aber auch: Hat Tamis Ruf bei GC und Lugano gelitten? Ist Weiler zu eigenwillig? Waren Celestinis Ideen in Lausanne zu verwegen? Ist Fischer ein Jahr nach der Entlassung in Basel als YB-Trainer vermittelbar? Pro, contra, hier, da. Was dadurch klar wird: Die Wahl wird ohnehin Mut brauchen, denn Vorbehalte finden sich überall. Aber es wird keinen Quasi-Kompromiss geben, wie ihn YB 2012 mit Martin Rueda traf, weil sich die verschiedenen Kräfte im Klub nicht einig geworden waren. Die heutige Führung scheint zu sehr um Homogenität bestrebt und um offenen internen Diskurs, als dass sie einen Mittelweg gehen würde.

Und es ist kaum so, dass nichts aufgegleist wäre. Hütters Abgang überraschte YB nicht, ebenso wenig, dass der Assistenztrainer Christian Peintinger seinen Chef begleitet. So erscheint durchaus möglich, dass der frühere Super-League-Spieler Matteo Vanetta (Lugano, Sitten, Servette, Aarau) zum Assistenten aufrückt. Vanetta, im Besitz des höchsten Trainerdiploms Uefa-Pro-Lizenz, war im Februar als Mitarbeiter im Nachwuchs verpflichtet worden; bei YB gab es früh schon die Überlegung, ihm dereinst eine Funktion im Fanionteam zu geben.

Zudem ist den Bernern zuzutrauen, dass sie auch Coachs evaluiert haben, die nicht auf der Hand liegen. Für eine unkonventionelle Lösung benötigte es ebenfalls gewissen Mut, aber die schönsten und prägendsten Zeiten im Stade de Suisse erlebte YB nach unerwarteten Wahlen: mit Vladimir Petkovic, der 2008 ohne Super-League-Erfahrung zu YB kam; und mit Hütter, bei dem es hiess: «Adi wer, wie, was, von wo? Aha, aus Österreich» – so sagte er es jüngst selber.

Fassnacht und der HSV

Wer, wie, was? Nach dem Meisterjubel folgt der Trubel. Auf dem Transfermarkt sind nicht nur die am häufigsten genannten Kevin Mbabu oder Roger Assalé umworben, sondern auch aufstrebende Spieler, die nächste Saison eine noch wichtigere Rolle hätten einnehmen sollen, etwa Christian Fassnacht. Die «Hamburger Morgenpost» schrieb am späteren Dienstagabend, der Bundesliga-Absteiger HSV wolle Fassnacht verpflichten – und Fassnacht wolle wechseln, «das soll er gegenüber den YB-Bossen deutlich gemacht haben». Die «YB-Bosse» nehmen dazu keine Stellung; aber sie werden bemüht sein, dass nicht bei jedem, der aufbrechen will, «der letzte Tag» bei YB naht.


https://www.nzz.ch/sport/yb-als-adi-hue ... ld.1390281

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Samstag 9. Juni 2018, 20:26 
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Trainergott in höheren Sphären

Vor zwölf Tagen verabschiedete sich Adi Hütter von YB. Der Meistertrainer hinterlässt ein grosses Erbe. Sein Abgang zeigt, wie schnell es im Fussballgeschäft gehen kann.

Aus den Augen, aus dem Sinn!

Am vorletzten Montagmittag, wenige Stunden nach dem ver­lorenen Cupfinal gegen den FC Zürich, verabschiedete sich Adi Hütter in Bern nach einem Brunch von den YB-Spielern. Dann flog er nach Frankfurt, gab am Mittwoch seine Antrittspressekonferenz und sagte: «Es war immer mein Ziel, in der Bundesliga zu arbeiten. Ich bin stolz, bei Eintracht Frankfurt zu sein. Ich habe einen unglaublich guten Eindruck, ein richtig gutes Gefühl.»

Es war ein souveräner Auftritt Hütters im Blitzlichtgewitter und vor jeder Menge Journalisten und TV-Kameras. Schlank und braun gebrannt wie immer, dunkelblauer Anzug, weisses Hemd, edles Einstecktuch.

YB war, keine 72 Stunden nach dem Cupfinal, weit weg.

Aus den Augen, aus dem Sinn?

Wer Adi Hütter nach dem Bekanntwerden seines Abgangs zu Frankfurt erlebt hatte, berichtet von einem wehmütigen Menschen. Er sagte allen Angestellten im Betrieb persönlich Adieu, es flossen Tränen, Hütter gefiel es in Bern ausserordentlich gut, sein Weggang schmerzte ihn. «Ich werde immer mit Freude an die Zeit bei YB denken», sagt er. «Es war die bisher beste Entscheidung meiner Karriere, bei diesem Club zu arbeiten.» Und: «Ich werde die Emotionen nie vergessen nach dem 2:1 gegen Luzern, als wir Meister wurden.»

YB eine Sprosse auf der Leiter

Mit wachen Augen und Sinnen!

Jeder Abschied ist auch ein Aufbruch. Und Adi Hütter hat in Bern zwar tiefe Spuren hinter­lassen, aber in seinem gradlinigen Karriereplan stellte YB halt auch nur eine Sprosse auf der Leiter nach ganz oben dar. So wie früher die Red Bull Salzburg Juniors, Altach, Grödig und Red Bull Salzburg. Und so wie nun Frankfurt. Man kann sich Hütter irgendwann bei Borussia Dortmund oder gar Bayern München vorstellen. Er hat überall Erfolge gefeiert, in Bern ist er für immer jener Mann, der die fast unendliche Titelsehnsucht nach 32 Jahren gestillt hat. Und obwohl er ein zurückhaltender Mensch ist, gab er sich zum Schluss bei YB volksnah.

Hütter liess zum Beispiel die Telefonnummer jenes Mannes aus dem Oberland herausfinden, der an einer der Meisterpartys im Stade de Suisse ein riesen­grosses Plakat mit Hütters Por­trät und der Aufschrift «Trainergott» in die Höhe hielt – und rief den YB-Fan an. Und auf dem Kunstrasen nahm er einmal das fürs Selfie vorbereitete Handy eines Anhängers in die Hand, als jemand anrief, und stellte sich als Adi Hütter vor. Der Anrufer antwortete, er könne sich selber veräppeln – und beendete das Gespräch.

«Es gibt immer Leute, die etwas besser wissen. Von ihnen kann ich profitieren.»
Adi Hütter


Adi Hütter verliess YB als Held. Alle liebten Uns Adi. In den Meisterfeierlichkeitswochen war er in Bern derart beliebt, dass er als Politiker bestimmt mit Bestergebnis in irgendein Amt gewählt worden wäre. Egal, für welche Partei.

Und dann war die ganze Herrlichkeit vorbei. Von einem Tag auf den anderen. So ist das im Fussball. Es ist ein wunderbares Geschäft voller Emotionen. Und eben auch voller Zynismus. Es geht immer weiter. In einem längeren Gespräch während eines Abendessens erklärte Hütter vor einem Jahr nachdenklich: «Leider bleibt einem nie Zeit, um besondere Momente richtig ge­niessen zu können. Das nächste Training, das nächste Spiel, die nächste schwierige Entscheidung folgt für einen Trainer immer gleich sofort.»

Das Lob der Mitarbeiter

Als Adi Hütter seine Trainerstelle im Spätsommer 2015 bei den Young Boys antrat, dachte er nicht daran, so lange in der Schweiz zu bleiben. «Ich wusste nicht, was mich erwartet», sagt er. Bei seinem Abschied war der Österreicher mit grossem Abstand dienstältester Super-League-Coach, ausser ihm war in der nervösen Liga keiner länger als seit letztem Juni im Amt. Im Verein hinterlässt Hütter von ihm begeisterte Angestellte. «Er ist nicht nur ein sehr guter Trainer, sondern auch ein toller Mensch», sagt Medienchef Albert Staudenmann.

Vielleicht gelang Hütter seine Meisterprüfung bei YB im un­ruhigen Herbst 2016 mit erneuten personellen Wechseln an der Clubspitze. Er arrangierte sich mit den Gegebenheiten, wobei die Zusammenarbeit mit Sportchef Christoph Spycher keineswegs spannungsfrei startete.

Hütter musste seine Rolle im veränderten Konstrukt zuerst finden. Schliesslich war mit Spycher nun einer sein Vorgesetzter, der ihm zuvor als Talentmanager zugearbeitet hatte. «Wir haben oft diskutiert», sagt Spycher, «aber unsere Gespräche waren stets von viel Respekt geprägt.»

Er braucht nun einen Plan B

Es ist eine der grössten Stärken von Hütter, Entwicklungen im Ansatz zu antizipieren. «Ich will als Trainer unberechenbar sein», sagt er. Den Beweis, ein unberechenbarer Trainer zu sein, muss Hütter auf dem Weg in Bayern-München-Sphären noch antreten.

Bei YB setzte er auf ein offensiv interpretiertes 4-4-2-System, eine andere Formation für heikle Auswärtsspiele, etwa im Europacup und zum Beispiel mit einer Dreierkette in der Defensive, liess er nie ernsthaft einüben. «Ich gewinne lieber 4:3 als 1:0», sagt Hütter, «Fussball ist auch Unterhaltung.» In Frankfurt wird der 48-Jährige einen Plan B benötigen, in Dortmund oder München kann er nicht auf Teufel komm raus angreifen. Das weiss der Trainer, das betonte er bei seiner Präsentation in Frankfurt auch.

«Ein Adi Hütter will immer Erfolg haben.»
Adi Hütter


Es gibt wenige Menschen, die sich kritisch über Hütter äussern. Hinter vorgehaltener Hand erklären Weggefährten, sein extremer Ehrgeiz und seine Konsequenz könnten ihm irgendwann im Weg stehen. In Salzburg war er 2015 trotz Double freiwillig gegangen, weil er die taktischen Dinge nicht so extrem sah wie Red Bulls Fussballbeauftragter und Pressingfanatiker Ralf Rangnick.

Konsequent und streng

Seine feinen Sensoren erlauben es Hütter allerdings, auf Fehl­einschätzungen angemessen zu reagieren. So gab es Phasen, in denen er bei YB mit Sékou Sa­nogo, Kevin Mbabu, Loris Benito und Djibril Sow nicht zufrieden war und diese Akteure teilweise loswerden wollte. Hütter gab die Spieler aber nicht auf, er arbeitete intensiv mit ihnen, am Ende zählte das Quartett zu den Leistungsträgern. «Wichtig ist», sagt er, «dass man miteinander spricht. Und nicht übereinander.»

Adi Hütter ist ein Spieler­bessermacher – und ein Perfektionist. Diese Beschreibung wird nicht gewählt, weil sich das passend anhört für einen Meistertrainer. Er ist mit Abstand der beste, kompetenteste, klügste Coach der letzten Jahre bei YB – und vielleicht in der ganzen Schweiz. Seine strenge, manchmal pedantische Art war bei den Spielern durchaus gefürchtet.

«Er war nie total zufrieden», sagt ­Captain Steve von Bergen. Goalie Marco Wölfli ergänzt, Hütter wolle immer mehr, auch nach Siegen habe er die negativen Punkte angesprochen: «Er trieb uns ständig an.» Der Trainer gibt zu, ungemütlich zu werden, wenn er Leidenschaft und Engagement vermisse. Seine manchmal autoritäre Seite kaschiert Hütter elegant. Er ist ein lockerer, smarter, jovialer Typ, der auch bei Sponsoren gut ankam.

Und auch die Medienarbeit absolviert Hütter äusserst kompetent, er bereitet sich auf Pressetermine sorgfältig vor. «Ich nehme mir ­immer vor, bei solchen Veran­staltungen meine wichtigste Botschaft zu platzieren», sagt Hütter. Den engsten Berichterstatter in Bern testete der einstige Nationalspieler (14 Länderspiele), indem er ihm bei einem der Nachtessen interne Abläufe im Vertrauen detailliert schilderte. Zum Beispiel, dass er einen Mitarbeiter des ­Trainerstabes rausschmiss, weil dieser am Mittag vor einem Spiel im Teamhotel Alkohol getrunken hatte. «Es gibt Dinge, die gehen nicht», sagt Hütter. Er sei kein Kontrollfreak. «Aber wir Trainer haben eine Vorbildfunktion. Auch den Spielern gegenüber.»

Lernen von den Besseren

Adi Hütter überlässt nichts dem Zufall und bespricht sich regelmässig mit langjährigen Begleitern und Experten aus Bereichen wie Wirtschaft, Finanzen, Motivationslehre, Medien und Sportwissenschaft. «Es gibt immer Leute, die etwas besser wissen», sagt Hütter, «vom Austausch mit ihnen kann ich nur profitieren.»

Hütter ist ein Fussballbesessener, der die schönen Dinge des Lebens pflegt. Einen edlen Wein trinken und ein gediegenes Essen geniessen, in kleiner Runde Anekdoten erzählen, auch mal eine Runde Golf spielen. «Aber in Bern kam ich kaum dazu. Mein Handicap 15 ist das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben ist.»

«Es gibt immer Leute, die etwas besser wissen. Vom Austausch mit ihnen kann ich nur profitieren.»
Adi Hütter


Jene Menschen, die nicht verstehen, warum Hütter YB verlässt, begreifen das Fussballbusiness nicht. Hütter hat nie verschwiegen, in der Bundesliga arbeiten zu wollen. Meister und Pokal­sieger ist er in Österreich geworden, Meister in der Schweiz, er ist überreif für die deutsche Eliteliga. Zumal er etwa Bremen im Herbst abgesagt und seinen Vertrag in Bern bis 2019 verlängert hatte. Mit einer Ausstiegsklausel versehen fürs Ausland.

Nun bezahlt Eintracht Frankfurt rund eine Million Franken Ablösesumme an YB. Knapp die Hälfte davon überweist der Meister an den FC Luzern für den neuen Coach Gerardo Seoane. Hütters Nachfolger tritt ein grosses Erbe an, aber er kann bereits Ende August ebenfalls Historisches realisieren – mit der Qualifikation für die Champions League. Sonst könnte es für YB in der Europa League gegen Hüt­ters neuen Verein gehen.

Nie Angst, stets Respekt

Hütter und Seoane erhielten Dreijahresverträge, das ist ein bemerkenswerter Vertrauensvorschuss, der selbstredend schnell aufgebraucht sein kann. Auch Hütters Vorgänger Niko Kovac unterschrieb in München bis 2021. Kovac hatte bei der Eintracht selbstbewusst eine Option im Kontrakt verankert, bei einem Angebot der Bayern gehen zu dürfen.

Auf die Frage, ob er einen ähnlichen Passus in seinen Vertrag eingebaut habe, ant­wortete Hütter in Frankfurt ausweichend: «Das ist nicht der Rahmen dafür, über vertrauliche Dinge zu sprechen.» Einmal leistete sich der Perfektionist bei seiner Vorstellung einen unerwarteten Spruch. Hütter findet Menschen, die in der dritten Person von sich sprechen, eigentlich suspekt. An seiner ersten Pressekonferenz in Deutschland sagte er: «Ein Adi Hütter will immer Erfolg haben.» Und er habe nie Angst, aber stets Respekt. Er sei kein Trainer, der ein Freund der Spieler sei. «Aber ich bin auch weit weg davon, ein Gegner von ihnen zu sein.»

Adi Hütter ist auf seinem Weg nach ganz oben also in Rekordzeit in Frankfurt angekommen. Und wenn man bösartig sein möchte, könnte man sagen, er habe es am Ende in Bern nicht mehr geschafft, den Fokus auf den Cup­final zu richten. Zu viele Partys, zu viel Nachdenken über die Zukunft in Topligen bei einigen Spielern. Für Hütter hätte sich bei einem Cupsieg ohnehin wenig geändert. Ein Wunderwuzzi ist er in Bern sowieso. Und in Deutschland interessiert es keinen, ob Hütter in der kleinen Schweiz auch den Pokal gewonnen hat.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/17456540

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 20. Juni 2018, 16:43 
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„Adi Hütter ist eine sehr gute Wahl“

Herr Spycher, Sie haben zwischen 2005 und 2010 in Frankfurt gespielt. Lässt sich die Eintracht von damals mit der von heute vergleichen?

Nein, ehrlich gesagt nicht. Ich denke, dass sich in Frankfurt extrem viel getan hat und die Eintracht unglaublich im Wandel war. Der Verein, der eine tolle Richtung eingeschlagen hat, ist heute sehr professionell aufgestellt. Die Eintracht ist eine Topadresse.

Hatten Sie als Sportchef von Young Boys Bern schon länger die Befürchtung, Trainer Adi Hütter an einen anderen Verein zu verlieren?

Adi Hütter und ich hatten ein absolut offenes Verhältnis und haben immer sehr offen miteinander kommuniziert. Er hat immer gesagt, dass die Bundesliga sein Ziel ist. Ich wusste, dass auch er mit unserem Erfolg an Attraktivität für andere Vereine gewinnen würde. Insofern war uns die Gefahr, ihn irgendwann verlieren zu können, präsent.

Haben Sie versucht, Ihren Meistertrainer noch umzustimmen?

Das habe ich nicht getan. Wir hatten schon vorher mal darüber diskutiert, welche Vereine am Tag X für ihn in Frage kommen und der nächste Schritt für ihn sein könnten. Im Hinblick auf die Sprache ist Deutschland eigentlich der logische Schritt. Als Trainer direkt aus der Schweiz kommend, wird man wahrscheinlich nicht in Frankreich, Italien oder Spanien tätig werden. Wenn man wie Adi Hütter eine große Qualität und ein großes Vertrauen in seine Arbeit hat, muss ich auf der rationalen Ebene Verständnis dafür haben, dass er ein Angebot wie das von der Frankfurter Eintracht nicht ablehnt. Aber natürlich hat es irgendwo geschmerzt, dass wir unseren Weg nicht mehr gemeinsam weitergehen können. Ich war über jeden seiner Schritte informiert. Insofern ist zwischen uns auch überhaupt nichts hängen geblieben.

Passt Adi Hütter zur Eintracht?

Er ist ein intelligenter Mensch und ein sehr guter und hochqualifizierter Trainer mit einem klaren Plan. Er reflektiert sich ständig und überlegt im Hinblick auf die Entwicklung im Fußball, was er gut macht und was er womöglich ändern muss. Außerdem kann sich Adi Hütter gut aufstellen, im Team zu arbeiten. Meinem Kollegen Fredi Bobic habe ich gratuliert zu dieser für die Eintracht sehr guten Wahl. Was die bisherigen Stationen von Adi Hütter in Österreich und bei uns angeht, liegt ein unheimlich interessanter Weg hinter ihm. Sein Rucksack ist prall gefüllt mit verschiedenen Erfahrungen.

Ist Adi Hütter eine starke Persönlichkeit?

Ja, absolut. Wir hatten auch immer mal wieder kontroverse Diskussionen. Aber dabei ging es immer extrem sachlich zu, das habe ich besonders in der knapp zweijährigen Zusammenarbeit mit Adi Hütter als Cheftrainer und mir als Sportchef sehr geschätzt. Als Mensch und Persönlichkeit kann er in unterschiedlichen Konstellationen gut und erfolgreich arbeiten.

Es heißt, auch Bayern München habe über eine Zusammenarbeit mit Adi Hütter nachgedacht. Sind Sie diesbezüglich kontaktiert worden?

Nein, nein. Ganz ehrlich: Ich glaube nicht, dass das ein heißes Thema war. Im Fußball gibt es gewisse Gesetzmäßigkeiten. Adi Hütter ist ein Toptrainer. Trotzdem glaube ich, dass kein Trainer von Young Boys Bern direkt zu Bayern München, AC Mailand oder Chelsea wechseln wird.

Wie hat es Adi Hütter gemeinsam mit Ihnen geschafft, Bern nach 32 Jahren wieder zum Titel zu führen?

Uns ist es gelungen, den Leistungsgedanken, den Hunger, Geschichte schreiben zu wollen, in den Vordergrund zu stellen. Und wir haben Mut gehabt. Wir haben uns von vielen älteren Spielern getrennt und junge, talentierte Spieler geholt. Adi Hütter hat dann die Mannschaft kontinuierlich weiter verbessert. Die einsetzende Dynamik im gesamten Verein war nicht mehr zu stoppen.

Was werden Sie in der Zusammenarbeit mit ihm am meisten vermissen?

In erster Linie werde ich den Menschen Adi Hütter vermissen. Und seinen Hunger nach Erfolg, den er jeden Tag vorgelebt hat, habe ich wirklich toll gefunden. Das war beeindruckend.

Hat Adi Hütter irgendeine Macke im positiven Sinne?

Schwierig zu sagen. Nein, eine klassische Macke hat er nicht.

Wie lässt er am liebsten Fußball spielen?

Er hat eine offensive Spielanlage und Spielausrichtung. Er schätzt das schnelle, vertikale Spiel. Der Weg ist eigentlich immer nach vorne. Aber er lässt seine Mannschaft natürlich nicht blind ins Verderben rennen. Das hat unser Spiel geprägt und stark gemacht. Adi Hütter wird nie ein Trainer sein, der auf 0:0 spielt. Er hat immer lieber ein 5:4 als ein 1:0. Ich glaube, dass seine Philosophie hervorragend zu Eintracht Frankfurt passt.

In Frankfurt waren in der Vorsaison Spieler aus 17 Nationen am Ball. In Bern waren es Spieler aus zehn Nationen.

Die Schweiz ist im Fußball sehr multikulturell. Adi Hütter hat immer einen sehr guten Zugang zu allen Spielern gefunden. Für die Eintracht war es bei seiner Verpflichtung sicherlich ein sehr wichtiges Element, dass Adi Hütter bei uns entsprechende Erfahrungen gesammelt hat.

Wird der Frankfurter Pokalsieg die Arbeit von Adi Hütter erschweren, weil die Erwartungen hoch sind?

Nein. Adi Hütter muss so oder so seinen Weg gehen. Fredi Bobic ist jemand, der langfristig arbeiten will. Adi Hütter wird sicherlich nicht an den ersten drei Spielen gemessen werden. Der Pokalsieg hat auch mich persönlich sehr gefreut. Die Menschen in Frankfurt haben sich das absolut verdient.

Würden Sie Adi Hütter jederzeit zurücknehmen, wenn sich irgendwann die Gelegenheit dazu böte?

Brauchten wir einen neuen Trainer und wäre Adi Hütter dann auf dem Markt, würden wir uns mit dem Thema sicher beschäftigen. Aber das ist alles Spekulation. Aktuell macht es keinen Sinn, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.

Hat die Eintracht eigentlich Interesse an einem Berner Spieler?

Es gibt bei uns mehrere Spieler, die sicherlich interessant sind und das Potential hätten, bei der Eintracht zu spielen. Aber klar ist auch, das wir nicht jeden Spieler verkaufen werden. Wir werden keinen Spieler nach Frankfurt verschenken, weil unser Ex-Trainer dort ist.

Als Sportchef sind Sie Teil des Berner Erfolgs. Haben Sie die Ambition, irgendwann in der Bundesliga zu arbeiten?

Grundsätzlich bin ich bei Young Boys Bern sehr glücklich. Ich bin in Bern aufgewachsen und habe hier meine Spielerkarriere beendet. Seit 2010 bin ich nun hier, irgendwie ist es sicherlich mein Verein im Sinne von sportlicher Heimat. Natürlich hat auch die Eintracht einen Platz in meinem Herzen. Persönlich bin ich davon weggekommen, Pläne für die kommenden fünf bis zehn Jahre zu machen. Ich lebe im Hier und Jetzt und freue mich auf die neue Saison bei uns.


http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/e ... 30-p2.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Freitag 24. August 2018, 10:14 
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Hütter: «Was kommt denn da für einer?»

Am Samstag startet Adi Hütter mit Frankfurt in seine erste Bundesliga-Saison. Der YB-Meistertrainer spricht über seinen Fehlstart und die neue Arbeit, über sein Team und begehrte Berner Spieler.

Wie ist das Befinden nach dem Fehlstart mit Frankfurt?
Adi Hütter: Eigentlich geht es mir hier sehr gut, die neue Aufgabe gefällt mir. Aber klar, ich wäre lieber nicht mit zwei Niederlagen gestartet. Wir haben den Supercup gegen Bayern 0:5 verloren, wobei wir erst nach dem zweiten Gegentor zerlegt worden sind.

Eine hohe Niederlage gegen die Bayern ist verschmerzbar, das 1:2 in der ersten Pokalrunde beim viertklassigen Ulm letztes Wochenende aber war blamabel.
Ja, da gibt es keine Ausreden, dieses Spiel dürfen wir nicht verlieren. Allerdings haben viele Bundesligisten in der 1. Runde Mühe gehabt, und im Übrigen siegte ja auch YB im Cup gegen Biel nur mit viel Glück. Es ist bitter, als ­Titelverteidiger in der 1. Runde zu scheitern, aber nun liegt unser Fokus auf der Bundesliga.

Am Samstag geht es für Sie mit dem Gastspiel beim SC Freiburg los. Sie hatten immer betont, es sei Ihr Ziel, einmal in der Bundesliga zu arbeiten. Sind Sie nun eigentlich stolz oder nervös?
Weder noch. Ich bin angespannt. Aber das bin ich vor jedem Spiel, das gehört dazu. Und natürlich ist es wunderschön, Trainer in der Bundesliga zu sein, ich freue mich sehr auf das Spiel in Freiburg.

Spüren Sie nach den zwei ­Niederlagen bereits Druck?
Druck hat man als Trainer immer, den mache ich mir auch selber. Ich bin nicht zufrieden, weil wir noch nicht so weit sind, wie ich es mir erhofft hatte. Aber das ist erklärbar, es gab hier im Sommer einen grossen personellen Umbruch. Leader Kevin-Prince Boateng ist nicht mehr da, Tor­hüter Lukas Hradecky ging zu ­Leverkusen, Marius Wolf zu Dortmund, Omar Mascarell zu Schalke. Das waren in Frankfurt Leistungsträger. Zudem kehrten unsere WM-Teilnehmer wie der kroatische Finalist Ante Rebic erst spät aus den Ferien zurück.

Es fällt auf, dass Frankfurt kein Adi-Hütter-Team ist. Es fehlt in weiten Teilen des Kaders an der notwendigen Schnelligkeit, um Ihren Spielstil umzusetzen.
So radikal würde ich das nicht ausdrücken. Es ist sicher so, dass wir nicht auf jeder Position schnelle Fussballer haben. Doch gerade in der Offensive sind wir stark besetzt. Stürmer Luka Jovic ist sensationell im Abschluss, Rebic und Mijat Gacinovic sind flink, dazu haben wir diese Woche Filip Kostic vom HSV geholt, auch er ist schnell und dribbelstark.

Insgesamt aber steckt im sehr breiten Multikulti-Kader viel Mittelmass. Es fehlt etwa an einer prägenden Figur unter den vielen zentralen Mittelfeldspielern. Und kürzlich mussten Sie gar sieben Spieler aussortieren, weil Sie nicht mit 30 Fussballern trainieren können.
Darunter sind sehr gute Spieler wie der Mexikaner Marco Fabian. Das zeigt, dass hier viel Potenzial vorhanden ist. Ein Trainer wünscht sich immer noch bessere Fussballer. Und ich bin keiner, der in der Öffentlichkeit jammert. Wir haben ein gutes, entwicklungsfähiges Team.

Wie haben Sie sich eingelebt?
Ausgezeichnet, Frankfurt ist eine tolle Stadt mit hoher Lebensqualität. Ich lebe noch im Hotel, bin auf der Suche nach einer Wohnung. In zwei Stunden bin ich dank idealen Flugverbindungen bei meiner Familie in Salzburg, von Bern aus hatte ich mit dem Auto über sieben Stunden. Das passt alles bestens, ich bin auch von Verein und Umfeld hervorragend aufgenommen worden.

Als Nachfolger von Pokalsiegertrainer Niko Kovac, der zu ­Bayern München ging, traten Sie ein grosses Erbe an.
Das ist mir bewusst. Aber ich glaube, die Menschen und auch die Medien haben bisher ein po­sitives Bild von mir erhalten, ich spüre viel Vertrauen und Herzlichkeit. Doch ich war noch nie in der Bundesliga tätig und muss mir den hohen Stellenwert noch erarbeiten. Das geht nur mit Leistung und guten Resultaten. Als ich damals aus Österreich zu YB wechselte, dachten in der Schweiz auch viele: Was kommt denn da für einer?

Und wie ist der Schritt aus der beschaulichen Fussballschweiz in die pulsierende Bundesliga?
Der Unterschied ist gewaltig. Und das, obwohl YB in der Schweiz ja derzeit die Nummer 1 ist. Alles ist bei der Eintracht viel grösser, das Stadion und das Trainingsgelände etwa oder der Scoutingapparat und die Medienabteilung. Es hat mehr Kondi­tionstrainer, Physiotherapeuten, Zeugwarte und andere Betreuer, es gibt auch einen eigenen Koch. Für mich am grössten ist die Umstellung bezüglich Medienarbeit.

Inwiefern?
In Bern kamen am Freitag zwei, drei Journalisten zur Medienrunde, hier sind an jedem Training mindestens acht Journalisten und einige TV-Teams, und an einer Pressekonferenz sind stets 20, 25 Medienvertreter dabei. Aber das ist kein Problem, ich erledige diese Arbeit gerne.

«Die Euphorie ist bemerkenswert, wie YB hat auch Frankfurt über 30 Jahre auf einen Titel gewartet.»

Sind die Erwartungen im Eintracht-Umfeld nach der gelungenen letzten Saison zu hoch?
Das ist schwierig zu beurteilen. Die Euphorie ist bemerkenswert, wie YB hat Frankfurt über 30 Jahre auf einen Titel gewartet. Unsere Heimspiele in der Europa League waren sofort ausverkauft, obwohl die Gegner noch gar nicht feststehen. Grundsätzlich hat es in der Bundesliga viele Vereine, die über höhere wirtschaftliche Möglichkeiten als wir verfügen. Aber die Eintracht hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt, die Ansprüche sind gestiegen, die Ambitionen hoch. Das soll auch so sein. Man darf aber nicht vergessen, dass wir einige Leistungsträger verloren haben und ein bisschen Zeit benötigen.

Immerhin haben Sie als Meistertrainer in Österreich und in der Schweiz einen Dreijahresvertrag erhalten. Das ist ein ­netter Vertrauensvorschuss.
Sie wissen so gut wie ich, dass einem Fussballtrainer auch ein 10-Jahres-Vertrag wenig hilft, wenn er jedes Spiel verliert. Es ist ohnehin ein Vertrag über zwei Jahre mit Option auf eine dritte Saison. Klar ist das ein schönes Signal, aber derzeit geht es nur darum, erfolgreich zu starten.

Welches sind Ihre Ziele?
Ich möchte mich rangmässig nicht festlegen, weil das im Moment sehr schwierig ist und auch unseriös wäre. Hinter den Bayern ist in der Bundesliga einiges möglich, es kann aber auch schnell gehen, und man steckt im Abstiegskampf. Wir möchten attraktiven und erfolgreichen Fussball zeigen sowie taktisch flexibel sein, mal mit Dreierkette hinten spielen und mal mit Viererkette. Und wir wollen mutig auftreten. Sie wissen genau, wie wichtig es mir ist, Unterhaltung zu bieten. Nun müssen wir die richtige Balance zwischen Spektakel und Realismus finden. So, wie es uns bei YB gelungen ist (schmunzelt).

Besitzt Frankfurt eigentlich das bessere Team als YB?
Es ist immer heikel, Mannschaften aus unterschiedlichen Ligen zu vergleichen. YB hat ein sehr starkes, eingespieltes Team mit einer perfekten Mischung aus Routiniers und Talenten. Gelson Fernandes, unser Schweizer Spieler, hat mir gesagt, die Young Boys würden in der Bundesliga in den Top 8 sein. Die Eintracht wurde letzte Saison Achter.

Wie eng sind Sie noch mit den Young Boys verbunden?
Sehr eng, ich bin ja erst ein paar Wochen weg. Ich habe wahnsinnig gerne in Bern gearbeitet, Stadt und Club und Menschen lieb gewonnen. Ich verfolge den Weg genau, und es ist toll, läuft es den Young Boys weiterhin so gut. Mein Nachfolger Gerardo Seoane hat gesagt, der Erfolg sei die Basis meiner Arbeit. Das hat mich unheimlich gefreut. YB ist ein äusserst kompetent geführter Verein mit Entscheidungsträgern, die klug und ruhig arbeiten.

Denken Sie noch oft an den verlorenen Cupfinal gegen Zürich, als es YB nicht mehr gelang, nach all den Meisterfeierlichkeiten Spannung aufzubauen?
Nein, nein, das ist vorbei, wir waren an diesem Tag das schwächere Team und haben verdient verloren. Aber ich werde mich ein Leben lang an all die wunderbaren Emotionen erinnern nach dem Gewinn der Meisterschaft. An die glücklichen Menschen, an die Jubelszenen, an die Erleichterung in Bern nach 32 Jahren ohne Meistertitel. Ich kriege immer noch Gänsehaut, wenn ich daran denke.

Es ist bekannt, dass Sie YB-Akteure wie Christian Fassnacht oder Djibril Sow sehr gerne auch bei Frankfurt trainieren würden. Wurden deren Engagements bei Frankfurt wegen der hohen ­Ablösesummen nicht realisiert?
Die Young Boys haben mehrere Fussballer, mit denen fast jeder Bundesliga-Trainer gerne arbeiten würde. Bei Sow weiss ich, dass er seine Karriere sehr umsichtig plant, er will noch eine Saison bei YB absolvieren und wird ganz ­bestimmt irgendwann bei einem europäischen Topclub spielen. Und auch Fassnacht wäre mit ­seinen Qualitäten und seiner Schnelligkeit eine Verstärkung für viele Teams in Deutschland.

«Kevin Mbabu würde sehr gut zur Eintracht und in die Bundesliga passen.»


Vielleicht klappt es für Sie ja noch mit der Verpflichtung von Kevin Mbabu . . .
(lacht) Ich kenne ihn seit zwei Jahren in- und auswendig. Er ist ein sehr interessanter Spieler für viele Clubs, nicht nur für uns.

Es ist eine Frage des Preises. Ihr Rechtsverteidiger Timothy Chandler fällt nun mit einer Knieverletzung monatelang aus.
Auch deshalb wäre Kevin Mbabu einer, der sehr gut zur Eintracht und in die Bundesliga passen würde.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/12833626

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Samstag 20. Oktober 2018, 21:43 
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Adi hat's im Griff

Adi Hütters Start in Frankfurt war holprig. Wochen später herrscht bei der Eintracht Euphorie. Der ehemalige YB-Coach ist angekommen.

Zu Beginn war da dieses herzliche «Grüssgott». Als Adi Hütter Ende Mai das Podium im Presseraum betrat, war zu spüren, dass dieser Tag nicht nur für Eintracht Frankfurt, sondern auch für ihn ein spezieller war.

Der Club hatte soeben seinen Erfolgscoach Nico Kovac an die Bayern verloren, fand in Hütter einen neuen Mann, der die Eintracht weiterentwickeln sollte. Hütter hatte mit den Young Boys das geschafft, was in den 32 vorangegangenen Jahren keinem YB-Coach mehr gelungen war: Er holte den Meistertitel. Seine Mission in Bern war beendet, ein neues Abenteuer sollte her. Die Bundesliga. Seine Wunschdestination.

Sympathisch war er den Menschen in Frankfurt ja von Beginn weg. «Er geht mit so viel Euphorie an die Sache», sagte etwa Sportdirektor Bruno Hübner. Und doch dauerte es nicht lange, bis ihm die ersten Kritiker nahelegten, das «Grüssgott» mit einem «Auf Wiedersehen» zu ersetzen. Denn der Start, der missriet Hütter gänzlich.

Im Supercup gingen die Hessen gegen die Bayern 0:5 unter. Wenige Tage später blamierte sich der Bundesligist beim Regionaligisten Ulm und schied in der ersten Pokal-Runde aus. Hütters Abenteuer drohte jäh zu enden.

Dass er zu Saisonbeginn in manchen Medien als Rauswurfkandidat Nummer eins betitelt wurde, liess den Voralberger nicht kalt. «Wenn man sich diese Listen anschaut und seinen Namen ganz oben findet, ist das unangenehm», sagte er kürzlich dem «Standard». Würde diese Liste heute aktualisiert, wäre sein Name weit nach unten gerutscht.

Hütter jammerte nicht, er versprühte Zuversicht

Seit den Startschwierigkeiten ist in Frankfurt einiges passiert. Hütter hat es geschafft, dass am Main der Glaube an die eigene Stärke zurück ist. Und das obwohl die Voraussetzungen alles andere als günstig waren. Leistungsträger wie Lukas Hradecky, Kevin-Prince Boateng oder Marius Wolf verliessen den Club im Sommer, einige Akteure waren von den WM-Strapazen gezeichnet und die Neuzugänge integrierten sich nicht so schnell wie erhofft. Er hätte Grund dazu gehabt, doch Hütter jammerte nie. Stattdessen versprühte er Zuversicht und Ruhe.

In einem ziemlich ruhigen Stadion war es dann auch, wo Hütter und Frankfurt das erste Ausrufezeichen setzten. Vor leeren Rängen ging das Europa-League-Spiel in Marseille überraschend 2:1 gewonnen.

Es war der Startschuss zu aufregenden Wochen. Es gab Siege gegen Hannover, Hoffenheim, Lazio und am Freitag gegen Düsseldorf. Die 7:1-Gala gegen die Fortuna war der vierte Pflichtspielsieg in Serie. Das gelang der Eintracht zuletzt vor über sechs Jahren.

Innert wenigen Wochen hat Hütter seine Position am Main spürbar gestärkt. Lob gibt es dafür, dass er Leistungsträger, die ihre Leistung nicht brachten, einfach mal auf die Tribüne beorderte. Komplimente bekam er auch für die Resozialisierung zwischenzeitlich aussortierter Spieler. Hütter sei heimlich, still und leise aus Kovacs Schatten getreten, schreibt die «Frankfurter Neue Presse». Der Österreicher habe sich eine Position der Stärke erarbeitet, meint die «Frankfurter Allgemeine Zeitung».

«Die Mannschaft ist hungrig und willig»

Sie hätten den Bock umgestossen, beschrieb Hütter den Umschwung jüngst in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». «Die Mannschaft ist hungrig und willig. Ich erwarte, dass wir den eingeschlagenen Weg weitergehen. Aber das wird kein Selbstläufer.»

Der 48-Jährige formuliert trotzdem ambitionierte Ziele bis zur nächsten Nationalmannschaftspause Mitte November. «Wir können uns in der Bundesliga in den Top Ten festbeissen und in der Europa League das Weiterkommen perfekt machen.» Eines sagt Hütter nicht: «Auf Wiedersehen.»


https://www.derbund.ch/sport/fussball/a ... y/24261645

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 29. November 2018, 19:37 
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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Montag 10. Dezember 2018, 20:18 
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Transfer-Offensive im Winter?

«Welche YB-Spieler holen Sie nach Frankfurt, Adi Hütter?»

YB-Meistertrainer Adi Hütter läuft es auch in Frankfurt prächtig. Streckt der Österreicher dennoch schon im Winter seine Fühler nach Bern aus?

Adi Hütters Start als Frankfurt-Trainer war harzig. Von den ersten fünf Bundesliga-Partien gewann die Eintracht nur eine. Zudem verabschiedete sie sich schon in der 1. Runde aus dem Pokal-Wettbewerb (bei Regionalligist Ulm).

Tempi passati. Frankfurt grüsst inzwischen von Platz 5. Hütter lässt wie während seiner Zeit in Bern attraktiven Offensiv-Fussball spielen. Das goutieren die Fans.

YB wird immer in meinem Herzen sein.
Autor: Adi Hütter


Obwohl seit seinem Abschied von den Young Boys schon ein halbes Jahr vergangen ist, verfolgt Hütter seine ehemalige Equipe noch immer genaustens.

«YB wird immer in meinem Herzen sein. Ich werde immer eine ganz starke Verbindung zu diesem Verein haben», sagte der 48-jährige Österreicher am Sonntag in Zürich, wo er bei den Sports Awards als Trainer des Jahres nominiert war.

Er verfolge sämtliche YB-Spiele, versicherte Hütter und stimmte ein Loblied über seinen Nachfolger an: «Gerardo Seoane macht einen Riesenjob und führt das toll weiter, was wir aufgebaut haben.»

Das Interesse an alten Weggefährten

Hütter ist freilich nicht verborgen geblieben, dass seine ehemaligen Berner Weggefährten bislang eine überragende Hinrunde spielen in der Super League. Das macht den einen oder anderen Spieler natürlich interessant für die Bundesliga. Vielleicht schon im Winter?

«Keine Frage, bei YB hat es einige interessante Spieler», gibt Hütter zu. Und schiebt nach: «Nicht nur bei YB gibt es gute Spieler, auch anderswo. Aber man schaut natürlich schon dorthin, wo man gearbeitet hat. Schliesslich kenne ich die Spieler und weiss, wer interessant sein könnte.»

Auf YB-Sportchef Christoph Spycher dürften spannende Wochen zukommen.


https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... di-huetter

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Freitag 14. Dezember 2018, 01:06 
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YB-Meistertrainer Hütter schreibt Fussballgeschichte

Adi Hütters Eintracht Frankfurt gewinnt auch das sechste Gruppenspiel der Europa League. Milan und Leipzig blamieren sich.

Adi Hütter, der Meistertrainer der Berner Young Boys, feiert mit seiner Eintracht Frankfurt in der Europa League mit dem 2:1 bei Lazio Rom den 6. Sieg im 6. Spiel. Nach dem Führungstor der Italiener durch Joaquim Correa (56.) drehten Mijat Gacinovic (65.) und Sebastien Haller (71.) die Partie innerhalb von sechs Minuten. Der Bundesliga-Fünfte mit dem Schweizer Gelson Fernandes ist der erste deutsche Verein, der alle Spiele in der Europa League gewinnen konnte. Auch Lazio Rom war schon vor Anpfiff für die K.o.-Phase qualifiziert.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/uefa ... y/22468520

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