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 Betreff des Beitrags: Re: (99) Guillaume Hoarau
 Beitrag Verfasst: Samstag 31. März 2018, 13:22 
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Guillaume Hoarau hat zusammen mit dem ehemaligen Weltklassefussballer Christian Karembeu an einem runden Tisch zum Thema "Fussball, ein Instrument gegen Rassismus?" teilgenommen.

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 Betreff des Beitrags: Re: (99) Guillaume Hoarau
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 11. April 2018, 00:36 
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Zehn Tore in acht Spielen: YB-Hüne Hoarau jetzt so gut wie Alex Frei

Das Spiel zwischen dem FC St. Gallen und dem BSC Young Boys war die 8. Partie in Serie, in der Guillaume Hoarau mindestens ein Tor für die Berner beisteuern konnte. Damit übertraf der französische Stürmer die 12-jährige Bestmarke von Francisco Aguirre und Mauro Lustrinelli und egalisierte jene von Alex Frei.

In jedem Spiel seit dem Jahreswechsel, indem Guillaume Hoarau für YB zum Einsatz kam, traf der Mann von der Insel La Réunion mindestens einmal ins Schwarze. Mit seinen zehn Toren in acht aufeinanderfolgenden Spielen egalisierte der 34-jährige Franzose den Rekord des Ex-Baslers Alex Frei. Einzig in der Partie vom 4. März gegen den FC Lugano (4:2) erschien die Nummer 99 der Berner nicht als Torschütze auf der Anzeigetafel: Der Goalgetter vom Dienst erhielt eine Ruhepause auf der Ersatzbank.

Damit schliesst Hoarau in der Rekordliste zu Alex Frei auf, der in der Saison 2010/11 mit 9 Treffern in 8 Spielen eine gleiche Serie hinlegen konnte. Dass ausgerechnet der Franzose den 7 Jahre alten Rekord egalisieren würde, ist nur logisch, wenn man die persönlichen Statistiken betrachtet: Seit seiner Ankunft in Bern im Herbst 2014 erzielte er in 89 Meisterschaftspartien 64 Tore und 23 Assists. Damit war der Franzose an 87 Treffern direkt beteiligt, was quasi einem Schnitt von fast einem Punkt pro Spiel entspricht.

Wird er auch Torschützenkönig?

Trotz der imposanten Zahlen blieb Hoarau in den letzten 4 Jahren die Krone des Torschützenkönigs verwehrt. Es reichte hinter Shkelzen Gashi (Basel, 2014/15), Munas Dabbur (GC, 2015/16) und Seydou Doumbia (Basel, 2016/17) jeweils immer nur zu Rang 2. Auch in der laufenden Saison steht Hoarau wieder mal «nur» auf Rang 2, ein Tor hinter Teamkollege Roger Assalé (12 Tore).

Noch stehen aber 8 Spieltage aus, um Assalé zu überholen. Gelingt das Unterfangen, wäre es ein weiterer Rekord für Hoarau: Noch nie seit Gründung der Swiss Football League im Jahr 2003 wurde ein Spieler Torschützenkönig, der an Weihnachten nur einen einzigen Treffer auf seinem Konto hatte. Wir erinnern uns: Hoarau fiel im Herbst wegen einer Oberschenkelverletzung acht Spiele aus - umso beeindruckender wäre der Gewinn der Torjägerkrone.


https://www.aargauerzeitung.ch/sport/ze ... -132420487

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 Betreff des Beitrags: Re: (99) Guillaume Hoarau
 Beitrag Verfasst: Sonntag 15. April 2018, 11:17 
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QUALITÄT, AUF UND NEBEN DEM PLATZ

HIP HIP HOARAU!

Langsam hat man sich in der Fussballschweiz an den jährlich wiederkehrenden Ablauf gewöhnt: In der Hinrunde der Super League verletz sich Guillaume Hoarau, verpasst mehrere bis ganz viele Spiele in Folge und trumpft dann nach seiner Rückkehr mit Toren am Laufmeter gross auf. Diese Saison weist zum bekannten Muster jedoch einen grossen Unterschied auf: Die Hoarau-Treffer reichen dem BSC Young Boys zum langersehnten Titel.

In der ersten Saison, die der grossgewachsene – wir sprechen von 1.92 Metern – Mann von der Insel La Réunion in Bern verbrachte, deutete noch nichts auf das Muster hin, welches sich in den drei folgenden Spielzeiten etablieren sollte. Hoarau wurde nach seiner Verpflichtung von Girondins Bordeaux am achten Spieltag das erste Mal eingesetzt, feierte zwei Wochen später seine Torpremiere und war kurze Zeit später aus der Startelf des BSC nicht mehr wegzudenken. Ende Saison kannte man «Air France» in der ganzen Schweiz für sein wuchtiges Kopfballspiel, die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und die unbestrittenen Führungsqualitäten. Doch nicht nur den Fussballverstand eroberte «Gui» – wie er in Bern liebevoll genannt wird – im Sturm, auch die Herzen flogen dem sympathischen Schlaks in Windeseile zu.

WEIT MEHR ALS NUR EIN FUSSBALLER

Guillaume Hoarau ist für Bern, die Super League und die Fussballwelt im Allgemeinen eine Bereicherung auch abseits des Platzes. Seine Liebe zur Musik, die unter anderem in einem Brassens-Cover mit dem Berner Chansonnier Oli Kehrli, verschiedentlichen Marley-Interpretationen oder auch der eigenen Band «Guillaume and Friends» ihren Niederschlag fand, gehört mittlerweile zum Allgemeinwissen. Neben den unbestritten vorhandenen Entertainer-Qualitäten hebt sich Hoarau aber auch durch seine soziale Ader, sein Interesse an politischen Themen (gerade erst war er an einem Podium an der Uni Neuchâtel zum Thema Fussball und Rassismus zu Gast) und seine – im Fussballzirkus immer seltener gesehene – Bescheidenheit ab.

«Ich führe ein normales Leben und fühle mich nicht als Star. Ich weiss, dass ich privilegiert bin, weil ich mit meinem Hobby in ganz kurzer Zeit viel Geld verdienen sann. Ich bin zwar stolz auf meine Karriere, denn die ist nicht vom Himmel gefallen. Aber ausser Fussball spielen kann ich nicht so viel.»

Spielt er; trifft er

Dies tat Hoarau auch in den darauffolgenden Spielzeiten sehr erfolgreich. Wenn er denn einsatzfähig war. In der Saison 15/16 verpasste er so ziemlich die gesamte Hinrunde aufgrund einer Adduktorenverletzung, 16/17 musste er für 14 Meisterschaftsspiele Forfait geben und letztes Jahr zwickte von Ende August bis Mitte November der Oberschenkel. Spielte er aber, so mussten sich die gegnerischen Torhüter darauf einstellen mindestens einmal hinter sich greifen zu müssen. In 89 Super League Partien war der atypische Fussballer an 88 Toren beteiligt, 64 davon erzielte er gleich selbst.

Diese Wahnsinns-Zahlen brachten ihm zwar individuelle Titel ein, wie die Wahl zum Super League Spieler des Jahres 2016, doch mit den Young Boys wollte und wollte es nicht klappen. Optimistisch liess sich der Leader aber auch in schwierigen Phasen mehrfach mit den Worten zitieren, dass er nicht aus Bern weggehen würde bevor die über 30 Jahre dauernde Titel-Durststrecke vorüber sei. Nun, da es in wenigen Wochen so weit sein wird, hofft die gesamte Fussballschweiz, dass die Ausnahmeerscheinung Guillaume Hoarau auch dann die Zelte noch nicht abbricht. Sein Abgang wäre ein herber fussballerischer und menschlicher Verlust.


http://sport.ch.sportalsports.com/sport ... 00000.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (99) Guillaume Hoarau
 Beitrag Verfasst: Montag 16. April 2018, 13:03 
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Noch drei Siege bis zum Titel

Darum ist YB-Hoarau neu blond

Blondie Hoarau – und schon klappts nicht mehr mit dem Toreschiessen. Doch warum ist AirFrance plötzlich gelbgolden-blond auf der Kappe?

Von Weitem sah es aus wie eine Glatze. Von Nahem ist die neue Haarfarbe Marke blondiert eine merkwürdige Mischung aus Geld und Gold. Was hat es denn damit auf sich? Eine spezielle Bewandtnis?

Hoaraus ehrliche Antwort: «Das hat keine spezielle Bedeutung. Okay, ich habe gesagt, ich würde es tun, weil man mir sagte, ich sei jemand, der etwas «langweilig» sei. Dass ich alt und «boring» sei. So habe ich einen Hauch Farbe reingebracht. Das ist doch jung. Und es ist die Farbe des Klubs. Gut!»

Gut? Immerhin hat es Blondie Hoarau mit neuer Haarfarbe verpasst, alleiniger neuer Torserien-Rekordhalter zu werden und Alex Frei abzulösen. «Ich war ja ganz nahe dran. Aber Yanick Brecher hat super gehalten. Nun ist meine Serie beendet.

Noch drei Siege bis zum Titel

Klar, solche Rekorde machen Freude. Aber es ist etwas für die Geschichtsbücher. Wichtiger waren die drei Punkte gegen Zürich. Denn vor diesem Spiel fehlten uns noch vier Siege. Jetzt sind es drei. Und wenn wir diesen Titel holen, gibt das einen ganz anderen Eintrag in den Geschichtsbüchern.»

Wie wahr! Und wenn man die Farbe auf Hoaraus Kopf genau anschaut, kann man durchaus zum Schluss kommen, dass es weniger YB-Gelb, aber mehr Gold ist. Gold wie der Meisterpokal …


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 57398.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (99) Guillaume Hoarau
 Beitrag Verfasst: Sonntag 29. April 2018, 22:12 
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Von Hoarau über «Hou ab!» zu «Hopp YB!»

Mit der Ankunft von Stürmer Guillaume Hoarau begann in Bern eine neue Zeitrechnung. Der stürmische Weg zum Meistertitel in fünf Kapiteln.

30. August 2014:
Hoarau kommt
Die Nachricht wird nüchtern transportiert: «YB verpflichtet neuen Stürmer», titelt zum Beispiel die «SonntagsZeitung». Er heisst Guillaume Hoarau, ist eine mächtige Erscheinung, 1,92 m gross, immerhin viereinhalb Jahre bei Paris St-Germain und fünffacher Nationalspieler Frankreichs. Es ist die zweite bedeutende Verpflichtung der Berner nach Steve von Bergen ein Jahr zuvor.

Hoarau kommt mit der Gitarre im Gepäck, weil er auch leidenschaftlich gerne Musik macht. Und lernt schnell die Geschichte eines Vereins kennen, der 1986 letztmals Meister und 1987 letztmals Cupsieger war, der Finalissimas in der Meisterschaft und Finals im Cup verlor, der zwischendurch abstieg und dessen Fans ihren Fatalismus zur Schau stellten. Anfang 2017 sagt Hoarau: «Ich werde hier nicht ohne Titel weggehen.» Sein Denken überträgt sich auf die Mannschaft. Seine Art prägt sie, weil er ein Stürmer ohne Nerven zu sein scheint und die Tore macht, wenn er sie machen muss. So richtig nervös ist er nicht, «nein, dafür habe ich zu viel erlebt, auch schlechte Dinge», sagt er.

4. September 2015:
Ein Österreicher in Bern
Uli Forte wird vorgehalten, sich isoliert zu haben, er wird nach fünf sieglosen Spielen zum Saisonstart entlassen. Der neue Trainer kommt aus Österreich und ist einer, der weiss, wie man Titel gewinnt: Immerhin hat Adi Hütter in der Saison davor mit Red Bull Salzburg das Double geholt. Dabei ist der damalige Sportchef Fredy Bickel noch skeptisch, als er Hütter erstmals trifft, er kennt ihn nicht, anders als die Trainer, die er vorher verpflichtete. Aber Hütter überzeugt ihn schnell, «Hütter weiss mehr von der Super League, als viele denken», sagt er.

Anders als bei Forte schreckt die Berner Erwartungshaltung Hütter nicht ab, im Gegenteil. Der Österreicher ist nicht schon zufrieden, wenn ein Spiel gewonnen wird. Er will mehr. Er will Titel. Er sagt: «YB hat grosses Potenzial. Ich bin überzeugt, dass wir die Mannschaft vorwärtsbringen werden.»

Hütter führt YB in seinen ersten zwei Saisons auf den 2. Platz, einmal 14, einmal 17 Punkte hinter dem FCB. In Basel denkt der neue Sportchef Marco Streller vor dieser Saison, der Vorsprung auf YB sei so gross, dass man den Einbau von Nachwuchsspielern riskieren könne. In Bern erklären sie gleichzeitig den Titel zum Ziel. Sie behalten das für sich.

13. September 2016:
Die Antwort auf das Chaos
Als Hütter erst ein Jahr in Bern ist, muss er mit ansehen, wie der Club innert weniger Tage ins Chaos stürzt. Bickel wird als Sportchef entlassen. Urs Siegenthaler, zu der Zeit noch Verwaltungsrat, sagt am Fernsehen: «Man hat schon vor Jahren nach den grossen Sternen gegriffen, sprich: Basel angegriffen. Und das ist einfach völlig unrealistisch.» Als er das sagt, hat er die Muttenzer Kurve des St.-Jakob-Parks im Rücken. Die Berner Volksseele kocht. «Hou ab», ruft sie Siegenthaler zu. Drei Tage nach dem Interview ist er nicht mehr YB-VR.

Eine Woche nach Bickels Sturz wird der bisherige Talentmanager von YB als neuer Sportchef vorgestellt. Christoph Spycher tritt eine schwierige Aufgabe an, weil er einen aufgeblähten Apparat entschlacken und gleichzeitig das sportliche Niveau halten soll. Er bedingt sich aus, dass ihm keiner in seinen Arbeitsbereich hereinredet. Spycher hat schon als Spieler eine hohe soziale Kompetenz und integrative Kraft gehabt. Auch als Sportchef geht es ihm nicht darum, möglichst viel Lob zu erhalten, sondern um den Erfolg der Mannschaft. Und wenn er merkt, dass einer nicht alles tut für den Sieg, stellt er ihn zur Rede. Im vergangenen Winter gelingt es ihm, alle Spieler zum Bleiben zu bewegen, die bei anderen Clubs gefragt sind, Mbabu, Nuhu oder Assalé. Das ist wesentlich, um den letzten Schritt zum Titel gehen zu können.

22. Juli 2017:
Nach 65 Minuten auf Platz 1

Der Spielplan will es so: Die Saison beginnt mit YB gegen Basel. YB war in den vorangegangenen zehn Jahren sechsmal Zweiter und dreimal Dritter, Basel dagegen neunmal Erster. YB hat ein Budget von rund 50 Millionen Franken, Basel weist inzwischen mehr als das Doppelte davon aus. YB hat eine veränderte Mannschaft, nachdem Mvogo und Zakaria für 18 Millionen in die Bundesliga verkauft worden sind. Basel hat eine komplett veränderte Führung, nachdem Bernhard Heusler als Präsident zurückgetreten ist.

Es ist lange kein gutes Spiel, es ist zäh. Nach 58 Minuten gelingt Ravet das 1:0 für YB. Nach 65 Minuten wird auf der Anzeigetafel die Blitztabelle eingeblendet. Das macht zwar keinen Sinn, aber die Fans in Gelb-Schwarz finden es trotzdem lustig: Ihr YB liegt auf Platz 1. Sie jubeln. Sulejmani gelingt noch das 2:0. Die Fans jubeln weiter über einen Sieg, der eine Botschaft ist. Sie heisst: YB ist bereit für alles. YB liegt bis heute nur während drei Runden nicht auf dem 1. Platz.

18. Februar 2018:
Endlich Thun besiegt
Der Samstag ist bitterkalt, als Basel daheim gegen St. Gallen 0:2 verliert. Der Sonntag ist bitterkalt, als YB gegen Thun 3:1 gewinnt. Natürlich, es ist nur Thun, das besiegt wird, zu dieser Zeit Vorletzter der Rangliste. Aber die Berner zeigen an diesem Tag, dass sie inzwischen gereift sind und sich auch von ihrem Angstgegner aus dem Oberland nicht mehr aufhalten lassen. Im ersten Halbjahr der Saison unterlagen sie ihm 0:4 und 1:3.

An diesem Sonntag im Februar bauen sie den Vorsprung gegenüber Basel auf acht Punkte aus. Der «Tages-Anzeiger» schreibt: «Am Wochenende wurde vielleicht die Meisterschaft entschieden.» Hoarau trifft gegen Thun zweimal. Es sind zwei von dreizehn Toren, die er allein im Frühjahr erzielt, nachdem er im Herbst wieder einmal längere Zeit ausgefallen ist. Am Samstag verwandelt er gegen Luzern den Elfmeter zum Ausgleich, als gäbe es nichts Leichteres. Nach dem 2:1 und Schlusspfiff ruft er: «Ich liebe euch. Hopp YB!»


https://www.derbund.ch/sport/fussball/V ... y/12760317

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 Betreff des Beitrags: Re: (99) Guillaume Hoarau
 Beitrag Verfasst: Dienstag 1. Mai 2018, 11:12 
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01.05.2018

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Vom Lückenfüller zur Legende

Guillaume Hoarau ist zu einer grossen Figur in der YB-Historie aufgestiegen. Dabei verlief der Start des 34-jährigen Stürmers in Bern nicht wunschgemäss.

Als Guillaume Hoarau im Spätsommer 2014 als Vertragsloser nach Bern kommt, schreibt YB in der Medienmitteilung, der französische Stürmer solle die Lücke schliessen, die der verletzte Alexander Gerndt hinterlasse. Er sei eine willkommene Alternative für die Offensive. Es sind Zeilen, die sich nun wie ein Hohn lesen - Hoarau, der Lückenfüller. Einen Stürmer mit seinem Charisma und seinem Torinstinkt hat es hierzulande sehr selten gegeben.

Dabei beginnt alles mit einer grossen Peinlichkeit. Es ist ein schöner Samstag im September in Buochs, Stadion Seefeld, 2200 Zuschauer. Hoarau steht in der zweiten Runde des Cups erstmals in der Startaufstellung. Der Cup und die Young Boys, es ist eine komplizierte Beziehung, im Jahr zuvor haben sie sich in Le Mont blamiert. Hoarau fällt seiner Körpergrösse wegen auf, er tut sich gegen die Feierabendfussballer aus der 2. Liga interregional schwer. Der fünffache Nationalspieler trifft nicht, YB verliert zu null, YB-Fans stürmen den Platz, die Polizei marschiert auf. Bienvenue à Berne, Guillaume.

Wenn ich gut spiele, kann alles passieren. Ob ich länger bleibe oder wechsle, sehen wir dann.»
(1. 9. 2014)


Hoarau ist nicht gekommen, um zu bleiben, sein Vertrag ist bis zum Ende der Vorrunde datiert. Der 34-Jährige ist ein Mann von Welt: aufgewachsen auf La Réunion im Indischen Ozean, 10 000 Kilometer vom französischen Festland entfernt, angehimmelt in Paris, auserwählt für die Équipe Tricolore. Im Jahr vor seinem Transfer zu YB war er in China, wo er als Fussballer nicht glücklich wurde, aber Shanghai zählt er dann doch in seine Top 3 der Weltstädte. Aus Hoaraus Perspektive muss Bern ein unscheinbarer, grüner Fleck sein, an dem die Läden sonntags geschlossen haben. Als ein Journalist ihm bei seiner ersten Europacupreise mit YB am Flughafen Belp eine Frage stellen will, wird er vom Franzosen abgewiesen. Nicht aus Arroganz, wie sich zeigen wird.

Hoarau passt sich an, nimmt Termine wahr und lässt sich Zeit, die Mediengespräche vor Hin- und Rückrunde werden zu seiner Bühne. Mal betritt er den Raum, die Mitspieler im Schlepptau, und ruft der Medienschar zu: «Hallo zusammen, die Schweiz ist ein wunderbares Land.» Mal schlüpft er in die Rolle des YB-Sprechers und gibt übers Mikrofon Anweisungen vom Podest herab.

«Wenn Singen für einen Fussballer atypisch ist, bin ich atypisch.»
(3. 12. 2016)


Hoarau und YB und Bern finden zusammen. Mitte September 2014 erzielt er beim 5:0 in der Europa League gegen Bratislava sein erstes Tor für YB, zwei Jahre später hat er mit elf Treffern Geni Meier als besten Europacup-Torschützen der Clubhistorie abgelöst. Daneben beginnt er sich niederzulassen, begleitet von Cousin Ludovic, der Freund, Seelsorger und Koch ist. Hoarau, mit Gitarre, Klavier und Schlagzeug vertraut, stellt eine Band zusammen, besucht Museen und Events, freundet sich mit Einheimischen an, lernt Deutsch. Er wird zum Botschafter für Club und Stadt. Und erfüllt sich mit dem Umbau eines Bauernhauses auf dem Land einen Wunsch. Für Hoarau wird Bern zur Insel der Ruhe und Gemütlichkeit.

«Bern ist einfach enorm schön.»
(2. 4. 2015)


Der 9-jährige Sohn Andrea weilt im Sommer 2017 in den Ferien in Bern und schaut an diesem Vormittag beim Training zu. Es ist ein wolkenloser Tag, die Young Boys üben auf dem Sportplatz Wyler. Die Konkurrenz ist gross, die Neuen haben sich bestens eingefügt, etliche Leistungsträger sind geblieben. Basel befindet sich derweil im grossen Umbruch. Die Gefühlslage in Bern lässt sich so beschreiben: Vielleicht reicht es dieses Jahr für den Titel, wenn a) alles perfekt läuft, b) Basel schwächelt und c) Hoarau wieder hundertprozentig fit wird und bleibt. Anfang April zog sich der Stürmer beim Spiel in Basel eine Hüftverletzung zu, die so schwer war, dass er kurzzeitig glaubte, seine Karriere sei zu Ende. Doch bereits zwei Wochen später kommt er zum Termin im Restaurant Eleven ohne Krücken gelaufen, jetzt, im Sommer, gibt er sich unerschrocken. Als er beim Gespräch auf der Geschäftsstelle gefragt wird, ob ihn die Verletzung verändert habe, winkt er cool ab. Es ist ein typischer Hoarau: Er wirkt mit seinen 192 Zentimern Lässigkeit nie überheblich, aber unbernisch forsch.

Hoarau braucht ein halbes Jahr, um auf Touren zu kommen. Roger Assalé wirbelt, Jean-Pierre Nsame trifft, YB vermisst Hoarau erstmals nicht. Vor dem Rückrundenstart mehren sich Stimmen, dass seine Rückkehr die harmonische Offensive aus dem Gleichgewicht bringen könnte. Solche Zweifel am Franzosen sind nicht neu, sie begleiten ihn in Bern trotz aller Begeisterung von Beginn an. Als Trainer Adi Hütter 2015 zu YB kam, wurde er bei der Pressekonferenz gefragt, ob Hoarau der geeignete Spieler für seinen Pressingfussball sei. Und jedes Mal, wenn Hoarau den Vertrag verlängert, schwingt ein kritischer Unterton mit: Ist er nicht zu alt? Wird er bald zur Hypothek? Ja: Verdient er nicht zu viel? Und dann schiesst er ein paar Tore, und alle Vorbehalte sind vergessen.

«Ich werde hier nicht ohne Titel weggehen.»
(5. 2. 2017)


Wie wichtig der Stürmer für die Young Boys ist, zeigt eine Episode vom Februar dieses Jahres: Hoarau muss drei Tage vor dem Duell mit Basel im Cuphalbfinal gegen Sion ausgewechselt werden, der Club gibt keine Angaben zu seiner Verletzung. Die Young Boys befürchten, falls sie dies täten, werde Basels Taulant Xhaka die entzündete Stelle am Fuss malträtieren. Hoarau kann spielen, und natürlich: Er erzielt das Tor zum 1:0, YB gewinnt 2:0. Es ist ein grosser Sieg, einer mit Signalwirkung, die Young Boys sind auf dem Weg zum Titel nicht mehr zu stoppen. Hoarau trifft nach der Winterpause nur in drei Partien nicht.

Als die Gelb-Schwarzen beim letzten Schritt zum ersten Meistertitel seit 32 Jahren am Samstag gegen Luzern weiche Knie bekommen, brauchen sie Hoarau. Er verwandelt den Penalty zum 1:1 und bereitet das späte 2:1 von Nsame vor. Doch es sind Szenen nach der Partie, die zeigen, welch spezieller Spieler er ist. Bei Abpfiff stürzt er sich auf Torhüter Marco Wölfli, dem Helden des Abends. Und als Mitbesitzer Hansueli Rihs, Bruder des kürzlich verstorbenen Andy, in der Kabine eine Ansprache hält, bedankt sich Hoarau mit einem dicken Kuss auf die Backe des Mäzens. Es ist eine kleine Geste, die mehr sagt als tausend Worte, der grosse eiskalte Torjäger ist auch ein grosser einfühlsamer Teamplayer.

«Wenn sie mich nicht rausschmeissen, bleibe ich.»
(28. 4. 2018)


Guillaume Hoarau hat in Bern eine Heimat gefunden. Sollte er irgendwann weiterziehen, wird er dennoch bleiben - in den Erinnerungen, für immer.


https://www.derbund.ch/sport/fussball/V ... y/16775771

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 Betreff des Beitrags: Re: (99) Guillaume Hoarau
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 9. Mai 2018, 23:33 
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09.05.2018

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Dreimal Zweiter und nun Torschützenkönig?

Raubt YB dem FCB den letzten möglichen Titel der Saison? Stürmer Guillaume Hoarau und das Basler Pendant Albian Ajeti duellieren sich um die Torjägerkrone.

Rund 20 Minuten reichten Albian Ajeti letzten Sonntag, um in St. Gallen den Treffer zum 4:2-Endstand zu erzielen. Für den FCB-Stürmer war es Saisontor Nummer 13 (drei davon für den FCSG). Damit liegt er in der SL-Torschützenliste noch einen Treffer hinter YB-Stürmer Guillaume Hoarau, der beim 1:0-Sieg des neuen Meisters in Sion pausieren durfte. Gegen den FCB wird Hoarau am Donnerstag (ab 16 Uhr live im Ticker) wohl wieder zum Einsatz kommen, um den Vorsprung auf seine(n) Verfolger ausbauen zu können. Oder vielleicht sogar auch, um den einzigen Titel, den der FCB in dieser Saison holen könnte, auch noch zu verhindern?

Die Statistik des 34-jährigen Franzosen ist imposant. Seit seiner Ankunft in Bern 2014 erzielte er in 93 Ligapartien 67 Tore. Sein Schnitt liegt bei 0,64 Toren pro Spiel. Anders gesagt: Er schiesst in der Liga alle 112 Minuten ein Tor. Aber trotz dieser beeindruckenden Zahlen war «AirFrance» in den letzten vier Jahren immer «nur» Zweiter in der Torschützenliste.

Ein Schweizer Rekord wackelt

Gefahr für Hoarau lauert nicht nur aus dem Lager des rotblauen Gegners, sondern auch aus den eigenen Reihen. Jean-Pierre Nsame und Roger Assalé (zwölf Tore) lauern auf den Rängen 3 und 4. Und auch einem anderen Berner – allerdings aus dem Oberland – fehlen nur zwei Treffer zu Hoarau: Thun-Angreifer Marvin Spielmann.

Dreimal Zweiter – nun Torschützenkönig? Schnappt sich Hoarau die Torjägerkrone, wäre es eine Bestmarke im Schweizer Fussball: Noch nie seit Gründung der SFL wurde ein Spieler Torschützenkönig, der an Weihnachten nur einen einzigen Treffer auf dem Konto hatte.

Lionel Messi, Jonas oder doch Salah?

Während sich Hoarau und Ajeti ein Kopf-an-Kopf-Rennen in der Super League liefern, ist der Kampf um die Torjägerkrone in den meisten europäischen Top-Ligen (siehe Box) entschieden. In Spanien liegt Lionel Messi nicht nur im Meisterrennen vor Cristiano Ronaldo. Der Barça-Superstar (33 Tore) führt auch die Torschützenliste deutlich vor dem Portugiesen (25 Tore) an.

Überhaupt hat nur ein anderer Stürmer in einer der europäischen Top-6-Ligen so häufig getroffen wie Messi: der Brasilianer Jonas, Mannschaftskollege von Haris Seferovic bei Benfica Lissabon. In Spanien sind noch zwei Spieltage zu absolvieren, in Portugal steht die letzte Partie an. Premier-League-Überflieger Mohamed Salah (31 Tore) ist dem Duo dicht auf den Fersen. Liverpool hat aber nur noch eine Runde zu absolvieren.

Die Ausnahme bildet die Serie A. In Italiens höchster Liga liefern sich Ciro Immobile (Lazio, 29 Tore) und Inters Stürmerstar Mauro Icardi (28) bei noch zwei ausstehenden Runden eine enge Kiste.


http://www.20min.ch/sport/dossier/super ... y/17166210

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 Betreff des Beitrags: Re: (99) Guillaume Hoarau
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 10. Mai 2018, 00:30 
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YB in Frankreich ein Thema

Beitrag bei Téléfoot über die Meister-Entscheidung

Dass YB nach 32 Jahren den Schweizer Meistertitel wieder nach Bern gebracht hat, ist auch in Frankreich ein Thema. Die Sendung "Téléfoot" widmete dem "Meisterstück" der Young Boys einen sehenswerten Beitrag.

https://www.tf1.fr/tf1/telefoot/videos/ ... uisse.html


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 Betreff des Beitrags: Re: (99) Guillaume Hoarau
 Beitrag Verfasst: Freitag 11. Mai 2018, 01:35 
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 Betreff des Beitrags: Re: (99) Guillaume Hoarau
 Beitrag Verfasst: Freitag 11. Mai 2018, 11:01 
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Das Duell um die Torjäger-Krone

Mit zwei Toren hat Basels Albian Ajeti am Donnerstag YB-Stürmer Guillaume Hoarau im Rennen um den Titel des Torschützenkönigs überholt.

Eine Pause war dem besten YB-Torschützen dann doch gegönnt. Nur zweimal stand Guillaume Hoarau in der Rückrunde für die Young Boys nicht in der Startelf, und weil der Meistertitel für YB nach dem 2:1 vor eineinhalb Wochen gegen Luzern feststand, liess ihn Trainer Adi Hütter letzte Woche gegen Sion einmal verschnaufen.

Am Donnerstag gegen den FCB durfte Hoarau dann wieder eingreifen, schliesslich geht es für ihn um die fast letzte Entscheidung in dieser Meisterschaft: das Duell um den Titel des besten Torschützen gegen den Basler Albian Ajeti.

Die jüngste Runde in diesem Zweikampf ging nach dem ges­trigen 5:1 des FCB gegen YB klar an den Basler Angreifer. Mit zwei Treffern überholte er Hoarau, hat jetzt 15 Treffer und somit eines mehr als der Franzose auf dem Konto. «Es ist immer schön, wenn meine Tore der Mannschaft helfen», gab sich der 21-Jährige bescheiden.

Lange hatte es danach ausgesehen, als ob die Young Boys auch im Klassement der besten Torschützen einsam ihre Kreise ziehen würden. Mit fünf Toren aus den letzten drei Partien hat der albanisch-schweizerische Doppelbürger aber plötzlich die gelb-schwarze Angriffsabteilung um Hoarau (14 Tore), Roger Assalé und Jean-Pierre Nsame (beide je 12) überholt. «Über so etwas denke ich auf dem Platz nicht nach», meinte Ajeti.

Von Hoarau ist nach dem gestrigen 1:5 nichts überliefert, aber nach der gerissenen Serie von 17 Spielen ohne Niederlage meinte Loris Benito stellvertretend für die Young Boys, man spiele nicht für Serien, «sondern für Titel». Als Meister sagt sich das besonders locker, und vielleicht kommt für Hoarau ja noch ein Einzeltitel hinzu.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/10965039

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