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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 9. Dezember 2015, 13:05 
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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2015, 12:40 
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Adi Hütter: 'Red Bull Salzburg muss sich weiterentwickeln'

Zu Gast bei „Talk & Tore" am Sonntag waren Young Boys Bern-Trainer Adi Hütter, HSV-Legionär Michael Gregoritsch, U21-Nationalteamtrainer Werner Gregoritsch und Ex-Austria und Ex-WAC-Trainer Nenad Bjelica. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.

Adi Hütter, Young Boys Bern:

...über die Tabellenkonstellation in der Schweizer Super League: „Aufgrund der Dominanz von Basel ist der erste Platz so gut wie vergeben. Der Erste darf Champions League spielen, der zweite Platz spielt die Quali. Daher ist für uns der zweite Platz enorm wichtig."

...über den Verein: „Wir haben eine gute Mannschaft, aber wir haben noch viel vor uns. Die Ansprüche und die Erwartungshaltung sind sehr hoch. Alles in allem ist Young Boys ein spannender, guter und großer Verein."

...über den Vergleich der Ligen in der Schweiz und Österreich: „Der Fussball in der Schweiz bietet ein bessere Infrastruktur. Es ist alles strukturierter und professioneller. Außerdem bewerte ich den Schweizer Fussball etwas stärker als den in der tipico Bundesliga. Zu sehen ist das auch daran, dass in der Schweiz mehr Ausländer spielen und in Österreich mehr junge Spieler die Chance bekommen."

...über eine übertriebene Erwartungshaltung bei der EM 2016: „Wir haben in den letzten drei Jahren eine gute Entwicklung gemacht und wir können in unserer Gruppe etwas bewegen. Aber ich habe heute gelesen, dass wir weiterkommen müssen. Dieses Unter- Druck-setzten macht für mich keinen Sinn. Bescheidenheit ist eine Tugend."

...über die Trennung Salzburgs von Peter Zeidler: „Dass es mit Peter Zeidler schlussendlich nur über fünf Monate gegangen ist, hat mich auch gewundert, weil er ein Trainer ist, der die Philosophie des Vereines lebt. Was der Grund gewesen sein kann, warum er nicht mehr Trainer ist, das wissen die Beteiligten am besten. Jetzt hat Tomas Letsch in zwei Spielen vier Punkte gemacht, zweimal zu Null gespielt. Ob er für die Zukunft eine Lösung ist, das weiß ich nicht. Man hört, Niko Kovac ist ein Thema. Die Frage wird für mich grundsätzlich sein, ob man weiterhin stur an dieser Art und Weise des Fußballs festhält. Ich finde sie grundsätzlich absolut okay, aber man muss auch irgendwann einmal wieder umdenken, vielleicht nicht nur Plan A haben."

...über die Gründe, die zur Trennung zwischen Adi Hütter und Salzburg geführt haben: „Es gab bei mir nicht nur Auffassungsunterschiede, was den Kader betroffen hat, sondern auch was die Spielphilosophie betrifft. Ich wollte die Mannschaft auch im Spiel mit dem Ball verbessern, das wurde nicht gern gesehen. Deswegen war für mich auch klar, dass ich meiner Linie treu bleiben wollte. Ich habe Fußball durch Ralf Rangnick und Helmut Groß anders kennengelernt, dafür bin ich auch dankbar. Aber ich glaube, wenn dann schon alle anderen Mannschaften draufkommen, dass es ein Gegenmittel gibt, dann muss man sich auch weiterentwickeln. Da hatten wir ganz klare Auffassungsunterschiede. Wenn ich heute den Fußball von RB Leipzig sehe, dann sehe ich nicht mehr das bedingungslose Attackieren nach vorne, das ständige Ball jagen, weil es auch im Endeffekt um Ergebnisse geht."

Adi Hütter ....

...über Martin Hinteregger: „Er ist ein toller Spieler mit riesigem Potenzial und ein eigener Typ. Ihn zu trainieren war ein Genuss. Was ich aber absolut nicht nachvollziehen kann, ist, wie er sich teilweise geäußert hat. Er ist ein Vorbild und sollte sich professionell verhalten, auch wenn man mit dem Trainer nicht kann."

Nenad Bjelica:

...über seine Zukunft: „Österreich ist für mich absolut ein Thema und ich bin offen für alles. In meiner Erholungszeit habe ich viele Anrufe bekommen, nicht nur von hier."

...über Österreichs Chancen bei der EM: „Die Gruppe ist sehr ausgeglichen. Portugal sehe ich als Favorit. obwohl sie in der letzten Zeit nicht überragend gespielt haben. Aufgrund der tollen Entwicklung Österreichs werden sie gegen jeden Gegner eine Siegchance haben."

Michael Gregoritsch, HSV:

...über das Aufspringen auf den EM-Zug: „Ich glaube, ich darf das mittlerweile als Ziel bezeichnen, A-Nationalspieler zu werden und dann vielleicht im Sommer schon dort dabei zu sein. Ich werde natürlich alles geben. Im Endeffekt entscheidet natürlich der Trainer. Aber bis dahin werde ich es ihm so schwer wie möglich machen, auf mich zu verzichten."

...über die Hilfsbereitschaft seiner Kollegen: „Wenn es gut läuft, mach ich schon den ein oder anderen Schritt weniger. Das ist eine meiner größten Schwächen. Ich muss aber René Adler und alle anderen Kollegen bei Bochum, St. Pauli und Hoffenheim loben, die mir immer wieder in den Arsch getreten haben. Sie haben mir aber auch gezeigt, dass ich was wert bin und ich helfen kann. Das ist nicht selbsverständlich."


Werner Gregoritsch, Trainer U21:

...über den bisherigen Saisonverlauf der Bundesliga: „Ich sehe sowohl die Ausgeglichenheit an der Spitze als auch die Tatsache, dass so viele von mir trainierte U21-Spieler zum Einsatz kommen, als sehr positiv. Die Bundesliga ist für das Publikum und die Vereine sehr spannend, im Vergleich zu anderen europäischen Topligen, wo es nur eine dominierende Mannschaft gibt."


http://www.90minuten.at/index.php/press ... ln?start=1

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Montag 18. Januar 2016, 01:04 
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Ecke direkt verwandelt

Das sagt YB-Hütter über Ravets Traum-Einstand

Der Steffen-Ersatz stellt sich spektakulär vor: Yoric Ravet erzielt gegen den HSV per direkt verwandeltem Eckball das 2:1-Siegtor.

YB gelingt der erste Auftritt im neuen Jahr. Mit einem Last-Minute-Goal gewinnen die Berner den Test gegen den HSV 2:1. Und wer macht das entscheidende Tor? Klar doch, irgendwie symptomatisch: Steffen-Ersatz Yoric Ravet, der wie der österreichische Neuzugang Philipp Zulechner in Halbzeit zwei ran durfte.
Yoric Ravet Goal 1-2 Hamburger SV 1-2 BSC Young Boys

Der von GC gekommenen Franzose trägt in Belek die Nummer elf – Steffens alte Nummer –, weil noch keine zehn beflockt wurde. Dies wird seine neue Nummer sein. Den Tipp zum Siegtor erhält er von Comeback-Spieler Guillaume Hoarau. Trainer Adi Hütter: «Gui hat ihm von der Bank zugerufen: Schiess doch direkt! Da hat man den Stellenwert von Gui gesehen, denn Yoric hat das gleich umgesetzt.» Es brauchte allerdings auch die gütige Mithilfe von HSV-Keeper René Adler dazu, der den direkt aufs Tor geschossenen Eckball passieren lässt...

YB hatte furios losgelegt und war dank Alex Gerndt völlig verdient 1:0 in Führung gegangen. Nach und nach übernahm der Bundesliga-Zwölfte das Zepter und Artjoms Rudnevs glich Mitte der zweiten Halbzeit aus. Insgesamt wirkte der HSV am zweitletzten Tag seines Camps in Belek noch nicht so bereit für die Bayern, die am nächsten Freitag zum ersten Bundesliga-Rückrundenspiel in der Imtech-Arena zu Gast sind. Sportchef Peter Knäbel: «Wir müssen noch ein bisschen was machen. Bleibt aber noch ne Woche.»


http://www.blick.ch/sport/fussball/supe ... 65043.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Freitag 5. Februar 2016, 17:29 
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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 14:05 
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Auch in der Küche ist er der Chef

Adi Hütter ist der nächste Trainer, der versucht, die Young Boys zum Erfolg zu führen. Bisher ist er mit seiner strengen Führung und seiner Direktheit nicht angeeckt.

Immerhin schon fünf Monate ist es her, seit Adi Hütter seine Tätigkeit beim BSC Young Boys aufgenommen hat. Von der Stadt, in der sein neuer Club zu Hause ist, hat er jedoch noch nicht viel mitgekriegt. Er findet die Altstadt, wo er hin und ­wieder essen geht, sehr schön. Und er geniesst die Aussicht in die Alpen, die sich ihm auf der Fahrt vom Stadion in seinen Wohnort Muri bietet. Zeit, um an der Aare joggen zu gehen, hat der Mann mit der Marathonläuferfigur bisher keine ­gefunden.

Die Arbeit bei seinem ersten Club ausserhalb der Heimat nimmt den Coach von morgens bis abends in Anspruch. Bei wem auch immer man sich über den 45-jährigen Vorarlberger erkundigt, es fallen immer die gleichen Stichworte: klar in der Sprache, direkt, ehrlich, korrekt und gewissenhaft. Es sind ­alles Dinge, die ihm schon als Spieler wichtig waren. Er gehörte in den 90er-Jahren zu den prägenden Figuren im Team von Austria Salzburg, das 1994 den Uefa-Cup-Final erreichte. Hätte er im zentralen Mittelfeld mit Andreas Herzog, Dietmar Kühbauer und Peter Stöger nicht extrem starke Mitbewerber gehabt, wäre er mit grosser Wahrscheinlichkeit auf mehr als 14 Länderspiele gekommen.

Adi Hütter ist kein Gute-Laune-Typ wie Uli Forte, der gerne mit den Spielern feixte und nie um einen Spruch verlegen war. Der frühere Mittelfeldregisseur legt Wert auf eine gewisse Distanz und auf Disziplin, ohne jedoch eine Gefühlskälte zu ­zeigen, wie es Christian Gross während seiner kurzen Tätigkeit bei YB tat. Hütter sei keiner, der in den Keller hinuntersteige, wenn er mal lachen wolle, versichern Spieler und Staff-Mitglieder. Sie schätzen es, dass der Österreicher Dinge, die ihn stören, sofort vor versammelter Belegschaft anspricht, nicht nachtragend ist und alle gleich behandelt.

Autorität und Autoritäres

Ob auf dem Trainingsplatz, in der Kabine oder in der noblen Hotelanlage im Trainingslager in Belek: Hütter lässt keine Zweifel aufkommen, wer der Chef ist. Der grossgewachsene Österreicher strahlt eine natürliche Autorität aus. Und da er keine Halbheiten duldet, hat sein Regime etwas Autoritäres. Das muss nicht zwingend schlecht sein. Schon gar nicht für einen Klub wie YB, der im Ruf steht, eine Wohlfühloase eingerichtet zu haben. Hütter betonte bei Amtsantritt, dass er gewillt ist, eine Leistungskultur zu implantieren, in der der Schlendrian keinen Platz hat.

Die Genügsamkeit, die sich nach einem fulminanten Start (6 Spiele: 5 Siege, 1 Unentschieden) breit machte im Team, war gar nicht nach dem Geschmack des ehrgeizigen Coachs, der von sich sagt, er sei ­eigentlich nie hundertprozentig zufrieden. Bis Ende Hinrunde nahm er sich Zeit, sein Arbeitsumfeld genau zu studieren und zu überlegen, wo er beim Personal den Hebel ansetzen wollte. Der Bannstrahl traf Goalietrainer Paolo Collaviti und Mitglieder des Physiotherapeutenteams. Collaviti musste seinen Job an Stefan Knutti abtreten. Physiotherapeut Timo Maurer wurde in die Nachwuchsabteilung versetzt, um Platz zu schaffen für Patrik Amstutz und ­Andreas Biritz.

Vertrauensleute aus der Heimat

Biritz ist nach Assistenztrainer Christian Peintinger die zweite Vertrauensperson, die Hütter aus seiner Heimat Österreich nach Bern gelotst hat. Kennen und schätzen gelernt haben sich die beiden beim SV Grödig, wo Hütter in den Jahren 2012 bis 2014 erfolgreich tätig war (u.?a. Aufstieg in die 1. Bundesliga). Eine langjährige Freundschaft verbindet den Coach mit Peintinger, mit dem er als ­Aktiver bei Graz gespielt hat. Dieser schmiss im letzten Herbst seinen Job als Referent der steirischen Wirtschaftskammer hin, um im Alter von immerhin schon 48 den Sprung vom Feierabend- zum Profitrainer zu vollziehen. Das alles verbunden mit dem Umzug in ein anderes Land.

Der Rollenwechsel bereite ihm keine Probleme – «zumal Adi und ich die gleiche Fussballphilosophie verfolgen», sagt Peintinger, der bei YB eher für die feinstoffigen ­Belange zuständig ist. Die beiden Österreicher tauschen sich auch ausserhalb des Trainings- und Spielbetriebes regelmässig aus. Nicht selten geschieht das beim gemeinsamen Nachtessen in Hütters Wohnung. Den Kochlöffel schwingt der Gastgeber höchstpersönlich. «Er ist auch in der Küche der Chef», erzählt Peintinger lachend. Wie Hütter hat er seine Frau und seine erwachsenen Kinder in Österreich zurückge­lassen.

Raus aus der Komfortzone

Hütter sieht sich noch lange nicht am Ende seines Berufswegs. Sein Fernziel ist es, eines Tages in der Deutschen Bundesliga zu arbeiten. Um dorthin zu ­gelangen, kann ein Umweg über die Schweiz, deren Trainer in Deutschland einen sehr guten Ruf geniessen seit den Erfolgen von Lucien Favre mit Borussia Mönchengladbach und von Martin Schmidt mit Mainz, nicht schaden. Es sei wichtig gewesen, dass er die Komfortzone verlassen habe nach dem Rücktritt bei Red Bull Salzburg, sagt Hütter. «Ich möchte meine Grenzen kennen lernen.»

Das wird er bei den Young Boys mit ziemlicher Sicherheit, denn seit dem Cupsieg 1987 unter der Führung von Alexander Mandziara hat es kein Coach mehr geschafft, YB zu ­einem Titel zu führen. Vor Hütter waren das immerhin deren 23.


http://www.derbund.ch/sport/fussball/Au ... y/28149500

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 14:10 
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YB im Angriffsmodus

Seit fünf Monaten ist Adi Hütter Trainer bei YB. Vor dem Rückrundenstart am Samstag gegen GC im Stade de Suisse (20 Uhr) spricht der ambitionierte Österreicher von einer Standortbestimmung.

Emotional und ausgelassen fiel der Jubel bei YB aus, als die Grass­hoppers das letzte Mal in Bern gastierten. Unter dem neuen Trainer Adi Hütter hatte es zuvor seine ersten vier Partien allesamt gewonnen und gegen Vaduz und Basel teils begeisternden Fussball gezeigt. Und dann betrieben die YB-Spieler gegen den Tabellenzweiten aus Zürich erneut beste Werbung für ihren neuen Stil.

Weil sie selbst weit in der Nachspielzeit und trotz 2:1-Führung noch entschlossen die Offensive suchten. Und weil schliesslich Renato Steffen seine vorzügliche Vorstellung mit der letzten Aktion der Partie mit dem Tor zum 3:1 krönte. Als sich die Zuschauer an diesem lauwarmen Sonntagnachmittag Anfang Oktober auf den Nachhauseweg begaben, war hier und da eine Euphorie auszumachen.

Wohlfühlen in Bern

Die Heiterkeit dieser Tage ist verflogen. Die Personalie Steffen ist ein Indiz dafür, der Offensivakteur spielt nun beim mit 15 Punkten enteilten Leader Basel – die Tabellenlage ist noch so ein Indiz. Die Gegner stellten sich nach der Siegesserie zum Start besser auf Pressing und Tempofussball Hütters ein, gerade gegen Teams, die sich weit zurückzogen und die nicht bestrebt waren, das Spiel an sich zu reissen, kamen die Gelb-Schwarzen jeweils nicht in Schwung. Im November resultierte nur ein Sieg, im Dezember verabschiedeten sie sich beim 1:3 in Luzern mit einer enttäuschend leblosen Darbietung in die Winterpause. «Ich erwarte, dass wir nun variabler sind. Dass wir einen Plan haben, wenn der Gegner passiv agiert», sagt Adi Hütter.

Der österreichische Trainer sitzt am Freitagmittag in den Katakomben des Stade de Suisse, das zweitletzte Training vor dem heutigen Heimspiel zum Rückrundenstart gegen GC (20 Uhr) ist zu Ende. Hütter wirkt zufrieden – und entspannter als in seinen ersten Tagen und Wochen in Bern. Er kennt den Klub, sein Umfeld und die Spieler nun, er sagt, er fühle sich in Bern wahnsinnig wohl und schwärmt vom Blick auf die Altstadt, wenn er von seiner Wohnung in Muri über den Aargauerstalden zum Training fährt. Frau und Tochter sind in Salzburg geblieben, Hütter findet, es wäre unklug, die Tochter, die vor der Matura steht, aus ihrer Umgebung zu reissen. «Manchmal muss man Abstriche machen», sagt er. Für ihn ist das Thema damit erledigt.

Schlüsselspiel gegen GC

Der 45-Jährige, der in ein paar Tagen seinen Geburtstag feiert, geht konsequent und unbeirrt seinen Weg. Er findet, die Partie gegen GC sei eine Standortbestimmung.

In der vierwöchigen Wintervorbereitung hatte er erstmals seit seinem Amtsantritt Anfang September ausgiebig Zeit, seine Ideen zu vermitteln. Zudem stehen ihm nun fast alle Akteure zur Verfügung, die Langzeitverletzten Steve von Bergen und Guillaume Hoarau können seit Anfang Jahr wieder mittun. Hütter bezeichnet die beiden als Schlüsselspieler.

Zweifel, ob der Franzose der geeignete Stürmer für das aggressive Spiel gegen den Ball sei, schiebt er mit dem Verweis auf die Zeit bei Red Bull Salzburg beiseite. Seine damaligen Angreifer Jonathan Soriano und Alan seien auch keine Pressinghaie gewesen, sagt er. Hoarau kann etwaige Diskussionen gegen die Grasshoppers im Keim ersticken, er wird an der Seite von Alexander Gerndt im 4-4-2-System agieren.

Adi Hütter scheut sich nicht davor, der heutigen Partie Gewicht zu verleihen. Ein Schlüsselspiel sei es, dafür genüge der Blick auf die Tabelle, in der die Zürcher fünf Punkte vor YB liegen. «Wir wollen den zweiten Platz angreifen», sagt er. Anders als im Oktober vermag ein Erfolg gegen die Grasshoppers diesmal keine Euphorie zu entfachen. Zuversicht spenden würde er aber allemal.


http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussb ... y/30016665

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Samstag 12. März 2016, 19:03 
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12.03.2016

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Trotz allem: Hütter ist mit YB auf Kurs

Vor genau sechs Monaten siegte Adi Hütter zum Einstand als YB-Trainer mit 4:0 gegen Vaduz. Der Österreicher hat sein Team deutlich stabilisiert – und setzt nach stürmischen Startwochen mittlerweile auf eine pragmatische Spielweise.

Vor genau einem halben Jahr feierte Adi Hütter seinen fulminanten Einstand in Bern. Die erste Partie als YB-Trainer gestaltete der Österreicher am 12. September triumphal, das 4:0 gegen Vaduz ist immer noch der höchste Saisonsieg der Young Boys. Es war der stürmische Startschuss zu einer vorerst äusserst leidenschaftlichen Beziehung zwischen Klub und Trainer.

YB agierte im Herbst enorm spektakulär und fegte die Topteams Basel (4:3) sowie GC (3:1) nach grossartigen Vorstellungen aus dem Stade de Suisse. Doch die Anfangsbegeisterung kühlte bald ab. «Wir holten zu viele Unentschieden», sagt Hütter heute. «Drei Siege und zwei Niederlagen wären besser als fünf Unentschieden gewesen.»

Adi Hütter ist nicht nur ein begabter Mathematiker, er ist auch ein Pragmatiker, der den Hurrafussball aus dem letzten September bald den Begebenheiten anpasste. «Die Gegner stellten sich besser auf uns ein, wir brauchten einen Plan B», sagt Hütter. «Zudem ist es ohnehin unmöglich, neunzig Minuten Pressing zu betreiben.» Vielleicht sei damals zu Beginn gleich eine derart grosse Euphorie entstanden, weil man von YB solche Leistungen nach dem enttäuschenden Saisonstart eher nicht erwartet habe.

Die YB-Mission

Und so stellt man Adi Hütter nach sechs Monaten Arbeitszeit in der Schweiz die Frage, wie nahe er eigentlich seinen Idealvorstellungen auf einer Skala von null bis hundert bereits komme. Der 46-Jährige sagt, das sei eine gute Frage, die Antwort aber falle ihm nicht leicht. Eine Zahl nennt er auch nach mehrmaligem Insistieren nicht.

Sportlich habe ihn in der Schweiz wenig überrascht, sagt er und fügt schmunzelnd an: «In­teressant ist aber, dass die Schweizer gar nicht so verschlossen sind, wie es bei uns in Österreich immer heisst.» Noch lieber spricht Hütter jedoch davon, die YB-Mission in der Rückrunde erfüllen zu wollen – und Rang 2 zu erreichen. «Wir haben seit der Winterpause nie verloren und uns diesen Platz in den letzten Wochen erobert.»

Es ist eine sachliche Betrachtungsweise. Sie zeigt auf, dass Hütter bei aller Liebe zum Offensivfussball kapiert hat, worum es bei den Young Boys geht. «Wir wollen Erfolg haben», sagt er. «Natürlich gewinne ich lieber wie zuletzt 5:2 als staubtrocken 1:0. Am wichtigsten ist aber, dass wir überhaupt gewinnen.»

Starke Bilanz unter Hütter

Diesbezüglich ist Hütter – trotz einigen Remis zu viel – ganz flott unterwegs. Er hat das stark besetzte Kader in die richtige Spur geführt. Nach enttäuschenden Ergebnissen und Ereignissen im letzten Jahr ist YB ja auf dem beschwerlichen Weg, beim frus­trierten Publikum Goodwill zurückzugewinnen – dabei geht ein wenig unter, wie erfolgreich die Young Boys nach dem Trainerwechsel trotz vereinzelt schwachen Auftritten eigentlich agieren. Sie sind in der Hütter-Tabelle ab dem 7. Spieltag ganz klar das zweitbeste Team der Liga – und liegen nur knapp hinter dem FC Basel.

Die Hütter-Tabelle (seit dem 7. Spieltag)
Verein Spiele S U N Tore Punkte
1. Basel 15 10 2 3 36:16 32
2. YB 16 8 6 2 29:18 30
3. St.Gallen 15 6 5 4 22:19 23
4. GC 16 6 4 6 27:26 22
5. Thun 16 6 4 6 21:20 22
6. Sion 15 6 2 7 17:19 20
7. Zürich 16 3 8 5 18:26 17
8. Lugano 15 3 6 6 25:29 15
9. Luzern 16 4 3 9 17:29 15
10. Vaduz 16 2 8 6 18:28 14

Irgendwie also ist Hütter mit YB auf Kurs. Man kann jetzt, wenn man spöttisch sein will, behaupten, der Plan B bestehe vor allem aus Guillaume Hoarau (zuletzt 6 Tore in 5 Spielen). Der französische Torjäger, wurde im Herbst während dessen Verletzungspause geunkt, passe nicht in den Hochgeschwindigkeitsballeroberungsfussball Hütters. Das erwies sich als Unsinn. Gute Spieler passen in jedes System, einerseits, und andererseits, findet der Trainer, sei es ja nicht so, dass Hoarau wenig laufe. «Er macht 10,5 bis 11 Kilometer pro Spiel, das ist für einen Stürmer viel. Zudem ist Hoarau erfahren und steuert unser Pressing.»

Seit 1897: GC vor YB

Und so ist YB – mal wieder – Zweiter hinter Basel. YB ist auch Zweiter in der Hütter-Tabelle. Und: YB ist seit letztem Wochenende Zweiter in der ewigen Rangliste der obersten Schweizer Spielklasse. Auf Wikipedia ist eine Tabelle zu finden, die alle Ergebnisse seit 1897 (!) berücksichtigt. Hütter steuerte dabei 30 von insgesamt 4315 Punkten der Young Boys bei. Allzeitleader GC dürfte noch Jahrzehnte an der Spitze figurieren – und der Dritte Servette bald auch von Basel überholt werden. Der FCB nähert sich zudem mit Siebenmeilenstiefelschritten YB, liegt aber noch 128 Punkte hinter den Bernern.

Rangliste Schweizer Topligen seit 1897
Verein Spiele Tore Punkte
1. GC 2822 6243:3937 5006
2. YB 2664 5247:3920 4315
3. Servette 2553 5383:3630 4313
4. Basel 2574 5215:4124 4187
5. Zürich 2556 5015:4037 4029

All diese Tabellen zeigen: Die Young Boys sind ein Schweizer Spitzenklub, Titel allerdings gewinnen seit 29 Jahren immer die anderen. Adi Hütter ist in Bern, um das zu ändern.


http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussb ... y/17987988

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Sonntag 3. April 2016, 10:12 
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YB-Coach Adi Hütter im Interview

«Irgendwann wollen wir Basel richtig fordern»

YB-Trainer Adi Hütter hat das Ziel, die Lücke zum FC Basel zu schliessen. Heute Sonntag tritt er mit den Bernern im St.-Jakob-Park gegen den Serienmeister an.

NZZ am Sonntag: Sie sind seit sieben Monaten YB-Trainer. Was ist YB für ein Klub?

Adi Hütter: YB ist ein grosser Klub, es gibt eine grosse Erwartungshaltung. In Österreich ist das gar nicht so bekannt. Das verwundert mich manchmal, wie wenig man als Nachbarn voneinander weiss. Die Tradition von YB ist in Titeln begründet, die in der Vergangenheit liegen. Diese Geschichte müssen wir annehmen, aber nicht mit Absichtserklärungen, sondern mit Arbeit.

Nachdem YB seit 30 Jahren vergeblich auf einen Titel wartet, ist Scheitern Teil der YB-Mentalität geworden.

An meinem ersten Tag habe ich das Verb «veryoungboysen» lernen dürfen. Ich habe rasch begriffen, das es sich auf verpasste Titelchancen bezieht.

Die Young Boys haben ein Verlierer-Image. Wie wollen Sie das ändern?

Ich komme von aussen, und meine Aufgabe ist es, eine Mannschaft aufzubauen, die dem FCB gefährlich werden kann. Ich sehe mich nicht als Verlierer. Wenn es so ist, dass YB diesen Ruf hat, müssen wir hart daran arbeiten, ihn zu verändern. Man könnte nun hohe Zielsetzungen herausgeben, aber man muss sehen, dass der FCB in jeder Beziehung einen Vorsprung hat. In Deutschland sagt keiner, wir wollen Meister werden, wenn es den FC Bayern gibt.

Die meisten Trainer vor Ihnen haben gesagt, dass sie nicht interessiert, was vor ihnen war. Können Sie die YB-Geschichte wegwischen?

Nein, das will ich auch nicht. Es ist wichtig, dass ich die YB-Geschichte kenne. Aber meine Aufgabe ist es, nach vorne zu schauen, damit man dieses Wort «veryoungboysen» zu den Akten legen kann.

Sie haben gesagt, dass Sie in Bern Spuren hinterlassen wollen. Bedeutet das, dass Sie einen Titel gewinnen müssen?

Ja. Spuren hinterlassen heisst, dass ich meine eigene Spur suchen will und nicht den Weg gehen möchte, den meine Vorgänger beschritten haben. Es ist mein Antrieb, etwas Besonderes zu erreichen. Man könnte auch sagen, gut, jetzt bin ich hier und werde halt auch Zweiter. Ich aber sage: Nein. Nein. Nein. Um Zweiter zu werden, bin ich nicht hierhergekommen. Ich bin sehr stolz, YB-Trainer zu sein, aber was mich wirklich interessiert, ist, dass wir hier etwas bewegen können. Und da muss es das Ziel sein, die Kluft zuerst zu verringern. Irgendwann wollen wir Basel richtig fordern. Seit ich bei YB bin, haben wir aus 18 Spielen 36 Punkte geholt, nur 2 weniger als Basel. Das ist ein Anfang.

Was sagt es über die Liga aus, wenn Basel zum siebten Mal in Folge den Titel gewinnt?

Was der FCB erreicht hat, ist aussergewöhnlich. Vor zwanzig Jahren war Basel ein ziemlicher Chaos-Verein, nun hat er sich auf sehr hohem Niveau stabilisiert. Ich muss auch erwähnen, dass es die finanziellen Möglichkeiten des FCB erleichtern, gute Spieler zu verpflichten. In Österreich spielen auch nur zwei oder drei Klubs um den Titel, in der Schweiz ist es momentan nur einer. Wir bei YB haben wahrscheinlich die zweitbesten Möglichkeiten.

Ist die Liga besser als in Österreich?

Ja, das würde ich so sagen. Man sieht das beispielsweise daran, dass routinierte Spieler wie Kerschakow, Källström, Janko oder Hoarau eben nicht in Österreich spielen. In Österreich gibt es die Ressourcen dafür nicht.

Man interessiert sich auch nicht füreinander.

Das stimmt. Die Schweizer interessieren sich für die Super League – und die Bundesliga. Die Österreicher für ihre Liga – und ebenfalls die Bundesliga.

Sie sind in Bern gut empfangen worden – besser, als damals Marcel Koller als Teamchef in Österreich. Wieso?

Was Marcel in Österreich erlebt hat, war extrem, unter der Gürtellinie. Er hatte keine Vorschusslorbeeren, aber heute ist er ein Held, verdientermassen. Im Gegensatz zu ihm bin ich in Bern sehr gut aufgenommen worden. Ich bin gern hier, man wird auf der Strasse nicht gleich beschimpft, wenn es nicht läuft. Die Menschen sind freundlich, hilfsbereit, entgegenkommend . . .

. . . also sehr nett. Etwas langweilig vielleicht? Vermissen Sie nicht einen schönen Schmäh?

Natürlich habe ich mitbekommen, dass die Berner angeblich etwas anders sein sollen als andere Schweizer, langsamer, heisst es.

Merkt man das Ihrer Mannschaft an?

Meine Spieler sind ja nicht unbedingt Berner. Ich empfinde es überhaupt nicht so, dass wir eine behäbige Mannschaft sind. Es soll ja eine Statistik geben, wonach wir sogar eines der aggressivsten Teams sind. Es bedeutet nicht, dass man keinen Erfolg haben kann, nur weil der Berner als gemütlich gilt. Ich habe im Eishockey im Halbfinal den SC Bern gesehen. Man kann den Modus zwischen Fussball und Eishockey zwar nicht vergleichen. Aber beim SCB spürt man: Die wissen, wie es geht, Meister zu werden.

Also ist es wieder eine Frage der Mentalität.

Ich habe die Mentalität bei YB auch schon kritisiert. Sie passt mir nicht hundertprozentig. Wenn es einmal gut läuft, stellt sich eine gewisse Zufriedenheit ein. Das mag ich nicht. Das haben wir im Herbst gesehen, als wir viel zu oft unentschieden gespielt haben.

Eine andere Frage: Warum sind Sie als Vorarlberger statt Skifahrer Fussballer geworden?

Bruno Pezzey war auch Vorarlberger, ein guter Fussballer, leider ist er viel zu früh verstorben. Vorarlbergische Spieler gab es schon vor mir ein paar. Was es aber noch nie gegeben hat, ist ein Trainer von dort.

Bis Sie gekommen sind.

Es gab einmal einen Vorarlberger, der in der höchsten österreichischen Liga interimistisch zwei Monate Trainer war. Sonst gibt es ausser mir keinen. Ich bin im achten Jahr Trainer, habe mit Salzburg das Double gewonnen, und jetzt bin ich im Ausland Trainer. Doch, das macht mich schon stolz.

Sie hatten als Spieler einmal ein Angebot von 1860 München, das Sie ablehnten, weil Sie Ihre Komfortzone in Österreich nicht verlassen wollten. Holen Sie das als Trainer jetzt nach?

Ich kam 1996 von der Hochzeitsreise aus der Dominikanischen Republik zurück, als 1860 mich unbedingt haben wollte – als Libero. Ich war aber Mittelfeldspieler. In die Bundesliga zu wechseln, war mir zu riskant. Wenn ich meine Spielerkarriere Revue passieren lasse, muss ich sagen: Das würde ich nicht mehr so machen. Ich würde auf alle Fälle rausgehen. Ich habe mir gesagt, dass ich die Komfortzone verlassen werde, wenn die Chance als Trainer kommen sollte.

Weshalb sind Sie plötzlich mutig geworden?

Es brauchte Zeit. Ich habe zum Beispiel als Trainer in Grödig nach erfolgreichen Jahren keinen neuen Vertrag unterschrieben, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch keinen neuen Verein hatte. Meine Risikofreudigkeit hat sich da zu entwickeln begonnen. Später hatte ich in Salzburg einen Zweijahresvertrag, wir gewannen das Double, aber nach einem Jahr habe ich mir gesagt: «Ich lasse es. Es passt nicht.» Das muss man sich erst trauen.

Ist die deutsche Bundesliga Ihr Ziel?

Es ist noch kein Trainer vom Himmel gefallen. Ich musste mir meinen Weg hart erarbeiten. Als österreichischer Trainer kommt man nicht so einfach ins Ausland. Es gibt nur drei: Peter Stöger in Köln, Ralph Hasenhüttl in Ingolstadt und mich bei YB. Es ist etwas Besonderes für mich, in Bern Trainer sein zu dürfen. Aber irgendwann möchte ich weiter. Das ist kein Geheimnis. Mein Gefühl ist, dass ich ein Talent für den Trainerberuf habe. Ich bin nur einmal entlassen worden, in Altach, als Tabellenzweiter. Wenn mir nichts Schlimmeres passiert, bin ich zufrieden. Ich möchte für mich herausfinden, wie weit ich noch kommen kann. Nach Österreich kann ich immer wieder zurück. Aber das ist nicht meine Erfüllung.


Double mit Salzburg

fcl./ram. Adi Hütter, der 46-jährige Vorarlberger, hat seine Karriere als Spieler ausschliesslich in der österreichischen Liga verbracht. Er absolvierte 14 Länderspiele und war vor allem für Austria Salzburg eine prägende Figur. Seine Trainerlaufbahn begann bei den RB Salzburg Juniors. Sie führte ihn über Altach zu Grödig. Den Klub führte er in die höchste Liga und sogar in den Europacup. 2014 übernahm er RB Salzburg als Cheftrainer und verliess den Verein ein Jahr später nach dem Doublegewinn; der Sportdirektor Ralf Rangnick und er hatten unterschiedliche Zukunftsvorstellungen. Am 3. September wurde Hütter bei den Young Boys zum Nachfolger des nach fünf Wettbewerbsspielen entlassenen Uli Forte ernannt.


http://www.nzz.ch/sport/fussball/irgend ... 1.18722042

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Dienstag 24. Mai 2016, 19:33 
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Adi Hütter: "Ich wollte mich weiterentwickeln"

Der Trainer der Young Boys Bern über seinen Werdegang und die Unterschiede zum Schweizer Fußball.

Auf den ersten Blick sieht die Sache eindeutig aus: Serienmeister FC Basel führt vor der letzten Runde souverän mit 83 Punkten, die Young Boys aus Bern haben als Zweiter 17 Punkten weniger. Eine einseitige Angelegenheit – so möchte man zumindest beim Studium der Tabelle meinen. Adi Hütter sieht die Sache anders. Der Cheftrainer der Young Boys kann Zahlen vorlegen, die ein enges Duell zwischen Basel und Bern zeichnen. In der Hütter-Tabelle sind die beiden Vereine nämlich praktisch gleichauf.

KURIER: Herr Hütter, sind Sie zufrieden mit Ihrer ersten Saison bei den Young Boys?

Adi Hütter: Als ich nach Bern gekommen bin, hatte YB einen enttäuschenden Start hinter sich. Insofern bin ich sehr zufrieden. Wir spielen in der neuen Saison international, und seit ich hier bin, sind wir praktisch auf Augenhöhe mit dem FC Basel.

Bedeutet das, die Young Boys gehen in der nächsten Saison auf den Titel los?

Moment: Den letzten Meistertitel hat YB vor 30 Jahren geholt, übrigens unter Alexandar Mandziara, der war später mein Coach beim LASK. Worauf ich hinaus will: Den FC Basel zu knacken ist eine enorme Herausforderung. Wenn man weiß, was für Möglichkeiten dieser Klub hat. Aber. .

.... aber?

Aber wichtig ist, dass wir den Abstand immer mehr verkürzen, die Lücke schließen. Wir müssen zur Stelle sein, sollte Basel einmal eine Schwäche zeigen. Die Berner sind extrem fußballbegeistert. Zu unseren Heimspielen kommen im Schnitt 17.000 Besucher, da ist viel Potenzial da.

Klingt danach, als wäre es die richtige Entscheidung gewesen, Salzburg nach dem Doublegewinn zu verlassen.

Ich habe mich damals so entschieden und möchte darüber eigentlich auch nicht mehr viele Worte verlieren. Salzburg war für mich eine ideale Station, ich bin dankbar, dass ich dort arbeiten durfte. Aber ich wollte den nächsten Schritt machen, mich als Trainer weiterentwickeln. Im Nachhinein habe ich alles richtig gemacht.

Was erwartet einen Trainer im Ausland?

Du musst dich vielleicht noch mehr behaupten, weil du zwangsläufig mehr im Fokus stehst. Es ist auch spannend, wenn du während der Saison als Trainer beginnst, die Spieler und die Liga nicht richtig gut kennst. Ich bin sehr stolz, wie schnell die Mannschaft verstanden und umgesetzt hat, wie wir spielen wollen. Wenn mir Anhänger sagen, dass sie gerne ins Stadion kommen, weil da immer etwas los ist, dann weiß ich, dass unser Weg stimmt. Das ist auf jeden Fall angenehmer, als wenn die Leute sagen würden: ,Den haben wir hier nicht gebraucht.‘

Was war dann die größte Umstellung für Sie? Die hohen Preise durch den Franken? Vielleicht die Sprache?

Stimmt schon, am Anfang ist es schon brutal, wenn du siehst, wie hier das Geld rausgeht. Sechs Franken für einen Kaffee, und, und, und. Was das Schwyzerdütsch betrifft: Als Vorarlberger ist das für mich kein Problem, da tut sich mein Co-Trainer Christian Peintinger schon schwerer. In der Mannschaft wird bei uns sowieso viel Englisch und Französisch gesprochen. Deshalb habe ich auch mit einem Französisch-Kurs begonnen.

Welche Unterschiede gibt es zwischen den beiden Ligen?

Was irgendwie erstaunlich ist: Wir sind Nachbarn, aber wir wissen eigentlich kaum etwas über die andere Liga. Die Leute hier in der Schweiz kennen keine zwei Spieler aus der österreichischen Liga, umgekehrt ist es aber genauso.

Dann geben Sie uns einen Einblick. Was ist anders in der Schweiz, was läuft besser?

Die Infrastruktur ist auf jeden Fall besser als in Österreich. Wenn man sich die Stadien ansieht, auch die Zuschauerzahlen, dann ist die Schweiz uns da voraus. Und es sind etliche erfahrene Spieler hier: Solche Altstars und Persönlichkeiten wie Guillaume Hoarau bei YB, der früher bei Paris St-Germain gespielt hat, ein Walter Samuel, ein Theofanis Gekas, ein Kim Källström oder ein Alexander Kerschakow, die sieht man in Österreich nicht.

Stöger, Hasenhüttl und nun Sie – alle drei österreichischen Auslandstrainer sind erfolgreich. Sehen Sie Parallelen?

Ich denke, wir drei sind Trainer, die sehr viel investieren und immer dazulernen wollen. Wir sind auch zwischenmenschlich gute Typen, die sich nicht verschließen und auch bei der Öffentlichkeit und den Medien gut ankommen. Ich kann Trainer nicht verstehen, die sich mit Journalisten anlegen und ständig nur herumgranteln. Als Trainer bist du einer der wichtigsten Repräsentanten des Vereins und ein Vorbild.

Apropos Vorbild: Glauben Sie, dass Ihnen noch mehr österreichische Trainer ins Ausland folgen werden?

Das Nationalteam hat für viel positive Stimmung gesorgt, auch dank Teamchef Marcel Koller. Das tut dem ganzen österreichischen Fußball sehr gut. Wichtig ist, dass wir uns auch als Trainer nicht kleiner machen, als wir sind. Unsere Trainerausbildung ist sehr gut.


http://kurier.at/sport/fussball/adi-hue ... 00.373.483

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Adi Hütter
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 26. Mai 2016, 23:02 
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«Die Mentalität hat sich stark verbessert»

Mit dem Derby in Thun beenden die Young Boys die Saison. Trainer Adi Hütter zieht Bilanz.

Adi Hütter, genau 30 Jahre ist es her, seit YB letztmals Meister wurde. Haben Sie von diesem «Jubiläum» auch etwas mitbekommen?
Die Historie des Clubs ist mir bekannt. Sie begleitet uns, schwebt über unseren Köpfen. Aber sie belastet mich nicht.

Jean-Marie Conz, der Meister-Captain von 1986, hat gesagt, die damalige Mannschaft habe sich unschlagbar gefühlt. Das ist für YB heute Wunschdenken.
Ich kann nicht beurteilen, wie gut die Qualität der Schweizer Fussball-Liga vor 30 Jahren war. Die Aktiven von damals dürfen zu recht stolz sein auf ihre Erfolge. Doch das lässt sich nicht mit heute vergleichen. Für uns geht es darum, YB jetzt ein gutes Gesicht zu geben.

Ist YB dabei auf Kurs?
Wir sind auf einem guten Weg und haben mehrere Siegesserien hingelegt, auch die Niederlagen haben uns nie aus der Bahn geworfen. Man sieht in dieser Saison einfach wieder, dass der FC Basel in der Schweiz ein grosses Kaliber ist. Er hat schon über 80 Punkte geholt, das ist beeindruckend.

Der letzte Vergleich mit Basel hat die Defizite aufgezeigt, die YB weiterhin hat. Was haben Sie zur Pause gedacht, als es 0:3 stand?
Ich habe mich über alle drei Fehler geärgert, die zu den Basler Toren geführt haben. Am meisten hat mich aber der dritte Gegentreffer gestört. Wenn wir nur mit einem 0:2 in die Pause gegangen wären, hätten wir noch eine Chance gehabt. Ein Kompliment mache ich dem Team für das Verhalten danach, für die Reaktion, dank der wir noch auf 2:3 verkürzen konnten.

Sie arbeiten nun neun Monate bei YB. In welchen Belangen hat die Mannschaft einen Schritt nach vorne gemacht?
Dafür gibt es mehrere Beispiele, vor allem in der Rückrunde. Wir haben im Frühjahr gegen sogenannt kleinere Gegner wie Lugano oder Vaduz viel mehr gepunktet. Wir haben attraktiv nach vorne gespielt und viele Tore erzielt. Und wir haben das umgesetzt, was ich im Herbst noch kritisieren musste. Es zählen die Siege, die Unentschieden bringen ein Team nicht weiter. Was das betrifft, hat sich die Mentalität stark verbessert.

Und das hat auch zu einer besseren Auswärtsbilanz geführt.
Wir waren im Herbst in der Auswärtstabelle nur auf Platz 5 klassiert. Doch wer vorne dabei sein will, muss auch auf fremden Plätzen gewinnen. Wir dürfen uns nicht nur auf die starke Bilanz auf dem Kunstrasen verlassen. In der Rückrunde haben wir nun fünf von sieben Auswärtsspielen gewonnen, nur einmal verloren. Und eine Niederlage in Sion ist keine Schande.

Dank zwei Punkten im Schnitt ist YB unter Ihrer Leitung von Platz 5 auf Platz 2 vorgestossen und hat die Champions-League-Qualifikation erreicht. Sie haben die Zielvorgaben erreicht – mit Ausnahme des Cups.
Das Cup-Out gegen den FC Zürich ist der schwarze Fleck in meiner Zwischenbilanz. Das stört mich sehr. Und es schmerzt noch mehr, wenn man sieht, wer im Final steht. Da wäre für uns mehr möglich gewesen. Leider kam dieses Spiel in einer Phase, in der wir mental nicht stark waren.

Sie haben vor der Rückrunde gesagt, dass YB neben dem Pressing-Spiel auch einen Plan B brauche. Wie steht es mit der Umsetzung?
Ich habe als Erstes das bedingungslose Attackieren, das Pressing reingebracht. Das geht aber physisch bedingt nicht in jeder Partie. Deshalb ist es nötig, das Spiel gut zu lesen, zwischendurch auch einmal im Mittelfeld kompakter zu sein, tiefer zu stehen. Man muss gut sein im Ballbesitz, Pressing und Gegenpressing. Es ist uns gelungen, das umzusetzen.

In welchen Spielen hat das Team das bereits umgesetzt?
Speziell beispielsweise auswärts beim 1:0 gegen den FCZ. Wir haben nicht bedingungslos attackiert, aber auch fast nichts zugelassen. Oder beim 3:2 in St. Gallen, als wir geschickt abgewartet und dann zugeschlagen haben. Oder in Luzern, als wir für den Sieg fighten und gut verteidigen mussten. Ich denke, man kann jetzt schon mehrere Gesichter bei YB erkennen, die zum Erfolg führen können. Wir wollen das alles nun weiterentwickeln, damit wir für die Gegner unberechenbar bleiben.

Mit welchen Zielen steigen Sie mit YB in die nächste Saison?
Darüber will ich jetzt noch nicht reden. Das müssen wir zuerst intern besprechen und dann im richtigen Zeitpunkt vor der neuen Saison kommunizieren.

Wer kommt, wer geht? Können Sie schon Namen nennen?
Wir sind noch immer am Durchleuchten des Kaders, um zu eruieren, wer unseren Weg mitgehen kann. Wir wollen international spielen und wissen durch die bereits bekannten Gegner, alles Topmannschaften, was auf uns zukommt.

Das heisst, dass YB ein breites, aber vor allem qualitativ noch besseres Kader braucht. Zuzüge also wie jenen von Ravet im Winter.
Wir haben eine gute Mannschaft, brauchen aber noch den einen oder anderen Qualitätsspieler wie Ravet, das stimmt. Er ist schnell, spielt spektakulär, hat einen besonderen Spielwitz, macht entscheidende Dinge. Ich sehe Ravet als absoluten Pluspunkt.

Wird YB daneben weiter auf junge Spieler wie den aufstrebenden Linus Obexer setzen?
Das ist der klare Auftrag, den wir von der Clubleitung haben und auch umsetzen. Das sind keine Lippenbekenntnisse. Linus Obexer wird auf alle Fälle dabei sein. Er bringt viel mit, ist ruhig am Ball, bissig und engagiert. Es gibt aber auch andere Kandidaten.

Beim Trainingsstart am 16. Juni sollte die Mannschaft zu einem grossen Teil stehen. Das tönt nach sehr intensiven Tagen.
Das ist so. Es wird auch in meinen Ferien nie ruhig sein. Trotzdem hoffe ich, dass ich mit meiner Familie in dieser Zeit etwas abschalten kann.

Wie sieht Ihr Fazit nach der ersten Saison in Bern aus: War der Wechsel zu YB der richtige Schritt?
Ganz sicher. Ich habe einen guten Verein verlassen und bin zu einem guten Verein gekommen. Dazu habe ich die Komfortzone verlassen, trainiere erstmals eine Mannschaft im Ausland. Ich kann nach neun Monaten sagen, dass ich mich hier sehr wohl fühle. Wer viele Opfer bringen muss, ist meine Familie. Das ist nicht einfach.

Welches sind neue Erfahrungen, die Sie im ersten Auslandjob machen?
Die vielen Sprachen in der Schweiz mit Schweizerdeutsch, das ich als Vorarlberger zum Glück gut verstehe, mit Italienisch und Französisch. Das hat Einfluss auf die Mentalitäten in der Mannschaft und auf den Zugang zu den Spielern.


http://www.derbund.ch/sport/fussball/Di ... y/26680079

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