Registrieren    Anmelden    Forum    Suche    FAQ

 

 

 

     

 

 

Foren-Übersicht » www.ybfans.ch » Ehemalige Spieler & Trainer




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 157 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5 ... 16  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) Raphael Wicky
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 2. Juni 2022, 12:07 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26894
02.06.2022

Bild

Zitat:
Ein Walliser in Bern

Wicky will mit dominantem Fussball Leidenschaft entfachen

Raphael Wicky hat für zwei Jahre als YB-Trainer unterschrieben. Er hat klare Vorstellungen, wie seine Mannschaft auftreten soll.

Die YB-Woche beginnt mit einem Transfer – aber nicht mit dem, den alle erwarteten: Filip Ugrinic wechselt nach Bern – und alle fragen sich: Wann kommt der Trainer? Die YB-Woche geht weiter mit einem Transfer – aber nicht dem, den alle erwarteten: Cedric Itten wechselt nach Bern – und alle fragen sich: Wann kommt der Trainer? Die YB-Woche steht in ihrem vierten Tag, Raphael Wicky ist als neuer Trainer verpflichtet – und viele fragen sich: Was kommt da zu auf die Young Boys?

Der 45-jährige Oberwalliser ist seit Wochen einer der meistgenannten Kandidaten für einen der begehrtesten Posten im Schweizer Clubfussball, der verfügbar war, sobald im Mai klar wurde, dass Interimstrainer Matteo Vanetta nach durchzogenen Resultaten als Dauerlösung schlecht vermittelbar sein würde. YB sah sich um, führte Gespräche, nebst Wicky auch mit Marc Schneider und Thomas Stamm. Der eine ging zu Greuther Fürth in die 2. Bundesliga, der andere ist noch beim SC Freiburg, vielleicht aber bald sonstwo in Deutschland unter Vertrag.

Zehn Monate nach seinem Abgang in Chicago bei Fire und dem Clubprojekt, bei dem der frühere FCB-Sportchef Georg Heitz mitwirkt, hat Wicky wieder einen Job, vier Jahre nach seinem Aus beim FC Basel. Als Wicky ging, kam YB auf – im Sommer 2018 war er nicht nur mit dem FCB entthront, YB liess dem damaligen Titel auch drei weitere folgen. Zu diesem Erfolg muss er mit den Young Boys zurückfinden. Wicky wird daran gemessen werden, ob er es mit YB schafft, den Titel wieder zurück zu holen. Im YB-Anhang wird er sich mit seiner Vergangenheit beim FCB die eine oder anderen Sympathie womöglich etwas länger erarbeiten müssen.

Bei der Vorstellung am Donnerstagmittag sagt Wicky, er sei stolz, neuer YB-Trainer zu sein und freue sich auf die Challenge. «Ich will aktiven, dominanten Fussball spielen lassen und Leidenschaft entfachen.» Er habe nach den Gesprächen nicht lange gebraucht, zuzusagen. Die Personen verfolgen die gleiche Philosophie wie er. Wer Wickys Assistenztrainer wird, ist noch nicht klar. Da werden in den nächsten Tagen Gespräche geführt.

Wickys Verbindungen zu den Young Boys

Die Liga und ihre Exponenten kennt Wicky bestens, auch die inoffizielle YB-Amtssprache Französisch ist für ihn kein Problem. Bei YB ist er vor allem mit Stéphane Chapuisat und Christoph Spycher vertraut, mit dem heutigen Chefscout und dem Gesamtverantwortlichen Sport stand er für die Nationalmannschaft auf dem Platz, auch mit dem neuen YB-Sportchef Steve von Bergen bestritt Wicky für die Schweiz noch ein Spiel.

Es sind Verbindungen, die Wicky nach seiner zehnmonatigen Auszeit den nächsten Job verschafft haben. Nach seinem Abschied im Herbst 2021 aus den USA zog er es vor, sich im Wallis um seinen erkrankten Vater zu kümmern. Die lange Auszeit hat er bewusst so gewählt.

Als Wicky 2009 seine lange und erfolgreiche Karriere als Spieler in den USA bei Chivas hatte ausklingen lassen, plante er seinen Einstieg als Trainer ebenfalls lange und ausführlich. 2013 fing er im Nachwuchs des FC Basel an, 2017 stieg er als Cheftrainer ein – und wurde zum ersten Basel-Trainer seit sieben Jahren, der den Titel nicht zu verteidigen mochte.


https://www.bernerzeitung.ch/raphael-wi ... 7697722632

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) Raphael Wicky
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 2. Juni 2022, 13:45 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26894
02.06.2022

Bild

Zitat:
Wicky: «Die Menschlichkeit, die bei YB vorgelebt wird, hat mich überzeugt»

YB hat heute auf einer eigens dafür anberaumten Pressekonferenz seinen neuen Trainer Raphael Wicky vorgestellt. Die wichtigsten Aussagen des neuen Hoffnungsträgers sowie der beiden Sportchefs Christoph Spycher und Steve von Bergen

Raphael Wicky:

«Ich bin stolz YB-Trainer zu sein und freue mich auf die neue Ausgabe. Christoph und Steve möchte ich fürs Vertrauen bedanken. Klar geht es ums Fussballerische. Aber auch das Menschliche ist extrem wichtig. Die Menschlichkeit, die hier bei YB vorgelebt wird, hat mich überzeugt. Wir haben uns zwar lange nicht mehr gesehen, aber wir haben ähnliche Werte, was mich nicht überrascht hat.»

Welche Lehren hat er aus den letzten Jahren gezogen?
«Ich habe mich in fünf Jahren als Mensch und als Trainer weiterentwickelt. Es gibt sicher Dinge, die ich jetzt anders mache. Mein Rucksack ist voll. Ich bin noch immer der gleiche Mensch mit den gleichen Werten, wie vor fünf Jahren, aber ich habe mich als Trainer sicher weiterentwickelt.»

Wie sahen die letzten Monate aus?
«Ich habe letzten Oktober entschieden, eine Auszeit zu nehmen. Ich wollte für meine Familie da sein. Wenn man nicht arbeitet, hat man natürlich Zeit, sich weiterzubilden. Ich habe aber keine anderen Trainer besucht. Ich habe aber immer gesagt, dass ich ab Sommer wieder arbeiten will. Dann gab es die Gespräche mit YB und am Ende war es eine leichte Entscheidung.»

Wie sieht seine Philosophie aus?
«Christoph, Steve und ich haben zusammen über Fussball und Philosophien gesprochen. Natürlich stehe ich für einen offensiven Fussball, aber muss natürlich die richtige Balance finden. Aber in der Vergangenheit habe ich schon gezeigt, dass ich einen offensiven und dynamischen Fussball spielen lassen will. Natürlich muss man aber auch solidarisch verteidigen.»

Worauf legt Wicky besonders Wert?
«Wir alle haben als Kinder mit dem Traum, Fussballer zu werden, angefangen. Irgendwo auf der Strasse oder auf einem Stück Rasen zwischen den Häusern. Dementsprechend erwarte ich, dass man mit einem gewissen Biss an die tägliche Arbeit, ins tägliche Training geht.»

Ob er ein Trainer ist, den die Spieler gernhaben?
«Das müssen Sie die Spieler fragen. Ich bin bei einem Klub angestellt, um einen Job zu erledigen, um Titel zu holen, um Ziele zu erreichen. Ich gehe nicht nach Hause und hoffe, dass mich alle Spieler lieben. Das geht auch nicht. Es können nur 11 spielen, und der Rest des Kaders mag dich dann vielleicht nicht so sehr. Also stellt sich diese Frage gar nicht. Wenn ich sie aber kritisiere, dann kritisiere ich den Fussballer und nicht den Menschen.»

Christoph Spycher:

«Wir freuen uns, dass wir Raphael Wicky als neuen Trainer präsentieren können. Der neue Sportchef Steve von Bergen war bei dieser Entscheidung noch nicht involviert. Wir glauben aber, dass er der richtige Mann ist, um YB in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Wir haben vor gut zwei Wochen erste Gespräche geführt. Raphi und ich haben eine gemeinsame Vergangenheit in der Nationalmannschaft. Nicht nur deshalb kann ich mit voller Überzeugung sagen, dass er mit seiner Persönlichkeit und seinem dominanten, offensiven Fussballstil die ideale Lösung ist. Raphael kann Spieler weiterentwickeln und hat international wertvolle Erfahrung gesammelt, seine Bodenständigkeit passt ebenfalls perfekt zu uns.»

Gab es auch andere Kandidaten?
«Es wäre sicher nicht professionell, wenn man nur mit einem Trainer sprechen würde. Am Ende war er der, der uns am meisten überzeugt hat. Raphi war bei uns schon im letzten Jahr ein Thema, aber da stand er noch unter Vertrag. Jetzt war er bei uns absoluter Wunschkandidat und deshalb sind wir auch happy, dass er heute hier sitzt.»

Was passiert mit Interimstrainer Vanetta?
«Matteo Vanetta ist ein weiter Weg bei YB gegangen, deshalb sind wir ihm dankbar, dass er auch als Interimscoach eingesprungen ist. Aber Matteo Vanetta wird nächste Saison nicht Teil des Trainer-Staffs der ersten Mannschaft sein.»

Steven von Bergen:

«Ich bin sicher, dass wir zusammen eine gute Arbeit leisten werden. In meinen Augen ist es sehr wichtig, dass wir als Einheit auftreten. Ich werde alles dafür geben, dass die Mannschaft und der Trainerstaff ab Trainingsstart am 14. Juni sich vollumfänglich auf die Arbeit auf dem Platz konzentrieren können. Wir freuen uns. Ich werden alles daran setzen, die Mannschaft eng zu begleiten. Der Trainer soll sich voll auf seine Arbeit konzentrieren können. Wir freuen uns, dass wir bald loslegen können.»


https://www.watson.ch/sport/fussball/45 ... hael-wicky

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) Raphael Wicky
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 2. Juni 2022, 13:48 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26894
02.06.2022

Bild

Zitat:
Walliser wird in Bern vorgestellt

Das sagt Wicky zu seiner neuen Aufgabe bei YB

Am Donnerstagmittag stellen die Young Boys Raphaël Wicky (45) als neuen Trainer vor. In einer Pressekonferenz stellen sich der VR-Delegierte Christoph Spycher, der neue Sportchef Steve von Bergen und Wicky erstmals der Öffentlichkeit.

Wicky über…

…seinen neuen Job: «Ich bin stolz, neuer YB-Trainer zu sein. Ich freue mich auf die neue Aufgabe. Es geht ums fachliche und um den Fussball, aber es geht uns allen hier auch ums menschliche. Das war mir von Anfang an wichtig, ich habe schon in den ersten Gesprächen gemerkt, dass das passt. Das war ein sehr wichtiger Faktor.»

…seine Philosophie: «Unsere Vision deckt sich. Ich will einen aktiven, dominanten Fussball spielen lasse. Wir wollen Leidenschaft zeigen, so den Funken überspringen lassen. Ich freue mich darauf, die Mannschaft bald kennenzulernen. Ich denke, das Team hat grosses Potential. Ich stehe für für einen offensiven Fussball, natürlich muss man immer eine Balance finden. Aber wir wollen offensiv und dynamisch spielen.»

…seine Ansprüche an die Mannschaft: «Man kann über Taktik reden und über Systeme, wenn man kein Herzblut und keine Leidenschaft hat, dann nützt das alles nichts. Das werden wir verlangen. Wir müssen füreinander gehen, mit Leidenschaft auf den Platz gehen, uns zerreissen. Die Spieler müssen sich bewusst sein, wie toll der Job ist, den sie machen. Mit diesem Wissen muss man jeden Tag ins Training gehen.»

…seinen Stil: «Die Spieler müssen mich nicht alle gern haben. Das Ziel ist es, Spiele und Titel zu gewinnen. Natürlich habe ich eine menschliche Komponente, ich werde den Spieler immer als Mensch sehen, als Mensch behandeln, das ist mir wichtig. Wenn ich kritisiere, kritisiere ich den Spieler, nicht den Menschen. Aber ich werde nicht 25 beste Freunde im Kader haben. Das geht gar nicht. Am Wochenende können 11 in der Startformation stehen, dass der eine oder andere, der nicht dabei ist, nicht begeistert ist, gehört dazu.»

…seine Lehren aus den letzten Jahren als Coach bei Chicago Fire und beim FC Basel: «Ich habe mich weiterentwickelt, seit ich vor fünf Jahren den FCB übernommen habe. Als Mensch, aber natürlich auch als Coach. Mein Rucksack ist voll – voller als vor fünf Jahren. Ich blicke mit positiven Gefühlen auf meine Zeit auf Basel zurück. Ich bin der gleiche Mensch mit den gleichen Werten wie vor fünf Jahren.»

…über seine Auszeit seit seinem Ende in Chicago: «Ich habe mir letzten Oktober gesagt, dass ich aus privaten Gründen eine Auszeit nehme (Wickys Vater war erkrankt, d. Red.). Ich habe die Zeit genutzt, um für meine Familie da zu sein. Aber natürlich hat man, wenn man nicht arbeitet, viel Zeit, um Fussball zu schauen und mit anderen Trainern zu reden, um sich weiterzubilden. Ich habe bewusst im Winter auch nichts angenommen, weil ich diese Pause wollte.»

Spycher über…

…die Trainersuche: «Wir haben bereits vor ein paar Wochen die ersten Gespräche mit Raphi geführt. Ich habe gewusst, dass er perfekt zu uns passt, weil er ein Teamplayer ist. Wir haben schon während der Saison mit ihm gesprochen, wollten die Chance, ihn näher kennenzulernen, wahrnehmen.»

…andere Trainerkandidaten: «Wir versuchen uns immer ein Bild von den verschiedenen Personen zu machen, die für uns interessant sind. Es wäre nicht professionell, wenn wir nur mit einem Kandidaten sprechen würden. Aber wir haben auch nicht mit 45 Trainern gesprochen.»

…ein früheres Interesse an Wicky: «Er war letztes Jahr schon für uns ein Thema, stand aber noch Vertrag und war nicht frei. Er ist jetzt unser absoluter Wunschkandidat.»

…Wickys Qualitäten: «Er wird das sportliche Führungsteam perfekt ergänzen, hat einen spannenden Werdegang und grosse Qualitäten bei der Weiterentwicklung von Spielern, was für uns sehr wichtig ist. Er hat klare Ideen, steht für einen offensiven, dominanten Fussball, den wir bei YB sehen wollen. Zusammen mit seinen menschlichen Qualitäten und seinem Ehrgeiz passt er perfekt zu uns.»

…die Zukunft von Interimscoach Matteo Vanetta: «Er hat einen langen Weg bei uns gemacht, ausgezeichnete Arbeit geleistet. Er wird nächste Saison nicht Teil des Trainerstabs sein, weil er auch als Trainerkandidat in Frage gekommen war..»

…das Trainerteam: «Wer Wickys Assistenten sein werden, ist noch offen. Wir machen uns selbstverständlich Überlegungen. Sicher ist, dass es Veränderungen geben wird. Wir wollen einen Stab zusammenstellen, der Raphi gut ergänzt.»

Von Berger über...

...den neuen Coach: «Ich freue mich sehr, dass Raphael Wicky neuer YB-Trainer wird. Er hat uns sehr stark überzeugt. Mit seiner menschlichen Qualität aber auch seiner fachlichen Qualität. Der Sportchef und der Trainerstaff tritt als Einheit auf, das ist in meinen Augen ganz wichtig. Mannschaft und Trainer müssen sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren können: Die Arbeit auf dem Platz. Jetzt freue ich mich auf den Trainingsbeginn am 14. Juni, wenn sich die Mannschaft und der Trainer kennenlernen.»


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 43220.html

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) Raphael Wicky
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 2. Juni 2022, 23:53 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26894
02.06.2022

Bild

Zitat:
Wicky als YB-Trainer vorgestellt

«Mein Ziel ist es nicht, 25 beste Freunde zu haben»

Die Young Boys haben ihren neuen Trainer gefunden. Raphael Wicky soll die Berner zurück zum Meistertitel führen. Hier kannst du die Pressekonferenz der Vorstellung im Live-Ticker nachlesen.


Die Pressekonferenz ist beendet

Es gibt keine weiteren Fragen, die Pressekonferenz ist beendet.
«Mein Ziel ist es nicht, 25 beste Freunde zu haben»

«Mein Ziel ist es nicht, dass mich alle Spieler immer gerne haben. Ich übernehme Verantwortung im Klub und will Titel gewinnen. Ich gehe nicht abends nach Hause und hoffe, dass mich alle Spieler lieben. Aber ich suche die Empathie zu den Spielern natürlich. Und wenn ich kritisiere, dann kritisiere ich nicht die Person, sondern den Fussballer. Aber mein Ziel ist es nicht, 25 beste Freunde zu haben.»

Vanetta künftig nicht im Trainerstab

Wickys Vorgänger als YB-Trainer, Matteo Vanetta, wird künftig nicht mehr mit der ersten Mannschaft arbeiten und auch kein Teil des neuen Trainerstaff werden, wie Spycher bestätigt. Diese Entscheidung sei im Konsens mit Vanetta getroffen worden.

«Wunschkandidat» Wicky über seinen geplanten Offensiv-Fussball

Beim «Bärnerbär» kommt die Angst auf, dass mit Wicky, Spycher und Von Bergen – als aktive Spieler waren sie alle eher defensiv veranlagt – zu wenig Offensiv-Gedankengut vorhanden ist. Nimmt die Defensive da nicht plötzlich Überhand, fragt der Journalist?

«Nein», lacht Wicky. «Wir haben Fussball-Philosophie diskutiert. Wir werden nicht mit einer Sechserkette auflaufen. Ich stehe für einen offensiven Fussball. Man muss immer eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive finden. Aber diese werden wir hier finden. Natürlich muss man auch geschlossen und solidarisch verteidigen. Diese Mannschaft hat sehr viel Offensiv-Potenzial. Wir werden nicht nur mit einem Spieler spielen, der Torgefahr ausstrahlt.»

Wicky sei der «absolute Wunschkandidat» gewesen, betont Spycher.

Wicky über seine Zeit in Basel

«Ich habe mich als Mensch und als Trainer entwickelt. Es gibt Dinge, die ich immer noch gleich mache wie in Basel und Dinge, die ich anders mache. Ich blicke sehr positiv auf meine Zeit in Basel zurück.»

Assistenztrainer-Frage noch nicht geklärt

Es ist noch kein Assistenz-Trainer verpflichtet worden, erklärt Spycher. «Wir werden versuchen, einen Trainerstab zusammenzustellen, der Raphael perfekt ergänzt. Er hat bestimmt auch seine Überlegungen. Das werden wir in den nächsten Tagen definieren.»

Wicky: «Ich will einen aktiven und dominanten Fussball»

«Ich bin stolz, YB-Trainer zu sein. Und ich freue mich auf die Challenge und die neue Aufgabe. Ich danke der Führung für das Vertrauen. Es geht hier nicht nur um Fussball, sondern auch ums Menschliche. Das habe ich in den Gesprächen sofort gespürt und das war für mich ein sehr, sehr wichtiger Faktor. Das hat mich auch nicht überrascht, aber ich habe Christoph doch einige Jahre lang nicht mehr gesehen.»

«Unsere Fussballvision deckt sich. Ich will einen aktiven, dominanten Fussball spielen lassen. Wir wollen Leidenschaft und Geschlossenheit. Ich freue mich extrem, jetzt mit dem Staff anfangen zu planen und zu arbeiten. Die Mannschaft hat grosses Potenzial und ich bin überzeugt, dass wir vor einer spannenden und guten Saison stehen.»

Christoph Spycher eröffnet die Medienkonferenz

«Wir sind überzeugt, dass Raphael Wicky der richtige Mann ist, um YB mit uns zusammen in die Zukunft zu führen», beginnt Spycher. «Ich wusste, dass Raphael als Mensch perfekt zu uns passt. Aber auch sein Werdegang ist spannend. Er hatte viel mit Spielerentwicklung zu tun und steht für einen offensiven Fussball, etwas das wir hier bei YB sehen wollen.»

Gleich geht's los

Gleich geben Wicky und die YB-Verantwortlichen an der Medienkonferenz in Bern Auskunft über den Trainerwechsel. Ab 11.30 Uhr soll es losgehen.

Wieder ein neuer YB-Coach

Wicky folgt auf Matteo Vanetta. Der vormalige Assistenztrainer, der den Posten Anfang März interimistisch für den entlassenen David Wagner übernommen hatte, konnte bei YB die erhoffte Trendwende zurück zum Erfolg nicht herbeiführen. Die Berner beendeten die Saison auf Platz 3. Wagner seinerseits war erst im Juni 2021 für den dreifachen YB-Meistertrainer Gerardo Seoane ins Wankdorf gekommen.

Raphael Wicky wird neuer YB-Trainer

Am Donnerstagmorgen geben die Young Boys bekannt, dass mit Raphael Wicky der neue Trainer gefunden wurde. Für Wicky, der zwischen Juli 2017 und Juli 2018 Cheftrainer beim FC Basel war, ist es eine Rückkehr in die Super League. Zuletzt war der 45-jährige Walliser bei MLS-Klub Chicago Fire engagiert, seit September war er vereinslos.


https://www.bluewin.ch/de/sport/super-l ... 43938.html

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) Raphael Wicky
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 2. Juni 2022, 23:56 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26894
02.06.2022

Bild

Zitat:
Kommentar zum neuen YB-Trainer

Bei YB trifft Wicky auf andere Vorzeichen

Raphael Wicky kann für die Young Boys ein eloquenter Mannschaftsvater sein – als Trainer blieb ihm der grosse Wurf bislang verwehrt.

Der neue YB-Trainer bedarf keiner Vorstellung. Raphael Wicky ist das Gegenstück zur letzten Berner Trainerwahl, als man sich bei der Präsentation von Trainer David Wagner fragte, aus welchem Hut die Führung nun diesen Namen gezaubert hatte.

Der Name Wicky ist einer der grossen im Schweizer Fussball, primär hängt das mit der Spielerkarriere des 45-jährigen Oberwallisers zusammen. Wicky ist ein Kind des FC Sion, prägte mit dem Club dessen erfolgreichste Ära überhaupt, noch als Teenager hatte er in der Schweiz sämtliche Titel in der Tasche. Wicky reüssierte in der Bundesliga, als gerade einmal 20-Jähriger und zu einer Zeit, in der hiesige Fussballer in Deutschland noch nicht ein begehrter Import waren. Und Wicky prägte die Geschicke der Nationalmannschaft, spielte neben Johann Vogel, hinter Hakan Yakin.

Die Trainerkarriere des Raphael Wicky war aufgegleist, sein Name öffnete ihm alle Türen. Der durchschlagende Erfolg als Coach blieb ihm auf Profistufe bislang verwehrt. In Bern wird er seine Vergangenheit beim FC Basel mittragen und ein gewisses Misstrauen im Anhang abzubauen haben. Unter ihm endete beim FCB die Dynastie von acht Titeln in Serie.

Den durchschlagenden Erfolg auf Profistufe weist er noch nicht vor.

Dabei darf nicht vergessen gehen, dass Wickys erstes Chefamt im Profibereich unter unglücklichen Vorzeichen stand: Wicky landete vom Nachwuchs aufsteigend nicht nur im kalten Wasser, sondern auch unter einer ebenso unerfahrenen Clubführung mit Bernhard Burgener als Präsident und Marco Streller als Sportchef. Wicky führte den FCB durch die beste Champions-League-Kampagne der Clubgeschichte, vermochte dort taktisch zu überzeugen und scheiterte schliesslich im Achtelfinal an Manchester City. In der Rückrunde verspielte der FCB den Titel, Wicky musste im Sommer gehen, in Basel wurden die Zeiten nicht ruhiger. Burgener gab Monate später zu, dass Wickys Entlassung ein Fehler gewesen sei.

Wickys Engagement bei YB steht unter gänzlich anderen Vorzeichen. Mit Christoph Spycher ist ein erfahrener Verantwortlicher am Werk, auch die Leute darüber führen den Club nicht erst seit gestern, von der Seite ist keine Unruhe zu erwarten. Wicky selbst wird an den Erfahrungen beim FCB und zuletzt in Chicago gewachsen sein, zumal man mit seiner Spielidee sowohl in Basel als auch in den USA jeweils zufrieden war.

Wickys Engagement bei YB steht unter gänzlich anderen Vorzeichen als seine Zeit beim FCB.

Der frühere Aufbauer lässt einen modernen, offensiven Fussball mit Gegenpressing spielen. Als Mannschaftsvater hat er einen gewissen Charme, ist polyglott und einfühlsam, er gilt als ruhiger Typ. Das eint ihn mit dem YB-Sportverantwortlichen Spycher, bei dem auch in der neuen Führungskonstellation die Fäden zusammenlaufen.

Für YB ist Wicky eine gute Wahl. Grosse Namen erzeugen Druck, aber den Titel müssen die Young Boys nach ihrer Entthronung als Serienmeister so oder so als Ziel ausrufen. Wicky wird dieses Ziel mittragen – und wie seine Vorgesetzten daran gemessen werden, ob er es erreicht.


https://www.bernerzeitung.ch/bei-yb-tri ... 4476153885

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) Raphael Wicky
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 2. Juni 2022, 23:57 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26894
02.06.2022

Bild

Zitat:
YB stellt seinen Trainer vor

«Ich will aktiven, dominanten Fussball spielen lassen»

Raphael Wicky hat bei YB für zwei Jahre unterschrieben. Er hat klare Vorstellungen, wie seine Mannschaft auftreten soll.

Die YB-Woche beginnt mit einem Transfer – aber nicht mit dem, den alle erwarteten: Filip Ugrinic wechselt nach Bern – und alle fragen sich: Wann kommt der Trainer? Die YB-Woche geht weiter mit einem Transfer – aber nicht dem, den alle erwarteten: Cedric Itten wechselt nach Bern – und alle fragen sich: Wann kommt der Trainer? Die YB-Woche steht in ihrem vierten Tag, Raphael Wicky ist als neuer Trainer verpflichtet – und viele fragen sich: Was kommt da zu auf die Young Boys?

Der 45-jährige Oberwalliser ist seit Wochen einer der meistgenannten Kandidaten für einen der begehrtesten Posten im Schweizer Clubfussball, der verfügbar war, sobald im Mai klar wurde, dass Interimstrainer Matteo Vanetta nach durchzogenen Resultaten als Dauerlösung schlecht vermittelbar sein würde. YB sah sich um, führte Gespräche, nebst Wicky auch mit Marc Schneider und Thomas Stamm. Der eine ging zu Greuther Fürth in die 2. Bundesliga, der andere ist noch beim SC Freiburg, vielleicht aber bald sonstwo in Deutschland unter Vertrag.

Vanetta fällt auch als Assistent weg

Zehn Monate nach seinem Abgang in Chicago bei Fire und dem Clubprojekt, bei dem der frühere FCB-Sportchef Georg Heitz mitwirkt, hat Wicky wieder einen Job, vier Jahre nach seinem Aus beim FC Basel. Als Wicky ging, kam YB auf – im Sommer 2018 war er nicht nur mit dem FCB entthront, YB liess dem damaligen Titel auch drei weitere folgen. Zu diesem Erfolg muss er mit den Young Boys zurückfinden. Wicky wird daran gemessen werden, ob er es mit YB schafft, den Titel wieder zurück zu holen. Im YB-Anhang wird er sich mit seiner Vergangenheit beim FCB die eine oder anderen Sympathie womöglich etwas länger erarbeiten müssen.

Bei der Vorstellung am Donnerstagmittag sagt Wicky, er sei stolz, neuer YB-Trainer zu sein und freue sich auf die Challenge. «Ich will aktiven, dominanten Fussball spielen lassen und Leidenschaft entfachen.» Er habe nach den Gesprächen nicht lange gebraucht, zuzusagen. Die Personen verfolgten die gleiche Philosophie wie er. Wer Wickys Assistenztrainer wird, ist noch nicht klar – Vanetta wird es nicht sein, er möchte keine Funktion mehr in der ersten Mannschaft haben.

Bereits vor einem Jahr bemühte sich der YB-Sportverantwortliche Christoph Spycher um Wicky, der damals noch bei Chicago und dem früheren Basler Sportchef Georg Heitz unter Vertrag war. Wicky war damals ein Thema, der Deutsche Alexander Blessin ein Top-Kandidat – Trainer wurde David Wagner. Und jetzt? Ist Wicky doch noch da. Unterschrieben hat er für zwei Jahre.

Die Young Boys bekommen mit ihm viel in einem: Einen bekannten Namen, eine gewisse Weltläufigkeit, die Erfahrung eines Trainers im Nachwuchsbereich. Sie bekommen mit Wicky aber auch eine Ungewissheit, die bei vielen Kandidaten mitschwingt: Wie gut passt er zum Team?

Spycher: ein Weggefährte, aber kein Freund

Die Voraussetzungen für eine passende Liaison sind nicht so schlecht. Als Spieler und Trainer war Wicky in vier verschiedenen Ländern tätig, er hat sich in seiner Karriere Französisch, Englisch, Spanisch und Italienisch angeeignet, er musste sich, erst als Spieler, später als Trainer, auf immer wieder neue Situationen einstellen, besitzt eine gewisse Anpassungsfähigkeit, hat in sieben verschiedenen Städten gelebt, ist mit einer Amerikanerin verheiratet. Das Chamäleon aus dem Oberwallis.

Seine Werte, sagt Wicky, sagt aber auch Christoph Spycher, die hätten sich nicht verändert: Bodenständigkeit, Loyalität, Gründlichkeit. Es sind Eigenschaften, die an den Fussballer Wicky erinnern – genau so wie an den Fussballer Spycher. Der Walliser war Aufbauer, der Könizer Linksverteidiger, zusammen spielten sie an der EM 2004, der WM 2006, liefen insgesamt 17-mal gemeinsam für die Schweiz auf.

In der Nationalmannschaft «streifte» Wicky auch Steve von Bergen, sieben Jahre ist er älter als der Neuenburger, und es zählt zu den feinen Eigenheiten des Fussballs, dass von Bergen damals der Neuling in der Nati war – und heute als neuer YB-Sportchef Wickys Vorgesetzter ist.

Taktisch hat Wicky bewiesen, dass er offensiv und vor allem auch variabel spielen lassen kann. Mit dem FC Basel vermochte er in der Champions League im Herbst 2017 zu beeindrucken, bespielte die Gegner in der Gruppenphase mit unterschiedlichen Konzepten und scheiterte im Achtelfinal an Manchester City und Pep Guardiola. Fragezeichen äussern Beobachter beim Durchsetzungsvermögen. Es könnte bei YB wegweisend sein, wer Wicky als Assistent zur Seite gestellt wird. Vanetta wird es nicht sein, er wird keine Funktion mehr in der ersten Mannschaft haben. An der Seite des eher diplomatischen, sanften Wicky wäre ein Co-Trainer mit härteren Zügen denkbar – ob und wie es mit Harald Gämperle bei YB weitergeht, ist noch unklar.

Trainingsbeginn ist bei YB am 14. Juni. Bis dahin bleibt Zeit, um sich gemeinsam über die Kaderliste zu beugen – bei der von Spycher und von Bergen angeschlagenen Kadenz in punkto Transfers sind die nächsten Mutationen gut vorstellbar.


https://www.bernerzeitung.ch/raphael-wi ... 7697722632

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) Raphael Wicky
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 2. Juni 2022, 23:58 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26894
02.06.2022

Bild

Zitat:
YB-Trainer Raphael Wicky

«In Chicago haben wir die Champions-League-Spiele von YB geschaut»

Wieso YB, wie will er spielen lassen – und was verbindet ihn mit Bern? Eine Aufzeichnung von Raphael Wickys Aussagen an der Vorstellung-Pressekonferenz.

Was für ein Mensch ist Raphael Wicky?

Ein Walliser, ich glaube, das hört man. (lacht) Ein Fussballverrückter, aber auch einer, der immer auch den Menschen im Spieler sieht. Ich habe meine Werte, früher habe ich mich nie darüber definiert, Fussballprofi zu sein. Als Spieler war ich ein Teamplayer, ich bin als Trainer noch immer ein Teamplayer, und das war auch ein wichtiger Punkt, wieso ich hier zugesagt habe. Klar, als Cheftrainer muss ich Entscheidungen treffen, aber mir gefällt es, dass wir bei YB im Team arbeiten.

Was hat sonst noch den Ausschlag gegeben, jetzt bei YB einzusteigen?

Ein wichtiger Grund war mein Bauchgefühl, dass man hier ein Team sein kann, ähnliche Werte hat. Und natürlich, YB ist eine Topadresse, ein Verein mit guten Strukturen. Letztes Jahr haben wir in Chicago die Champions-League-Spiele von YB geschaut, auch in den USA ist der Verein bekannt. Nach den Gesprächen war es eine einfache Entscheidung für mich.

Sie sprechen unter anderem Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Italienisch – aber noch kein Berndeutsch. Kommt das noch?

Nun, meine Mutter ist aus Biel, aus Safnern, deshalb habe ich sehr viel Zeit im Seeland verbracht und den Berner Dialekt von klein auf immer wieder gehört. Ich verstehe es also sehr gut, aber ich würde es mir nicht zumuten, jetzt ein gutes Berndeutsch zu reden.

Was verbindet Sie sonst noch mit Bern?

Für mich als Walliser und als früherer Fan des FC Sion waren die ersten Erinnerungen natürlich der Cupfinal. Ich war als kleiner Bub mit meinem Vater im Wankdorf. Ich weiss noch genau, wie ich am Bahnhof ankam, all diese Fans, alles weiss-rot, und wir dann zusammen ins Wankdorf spazierten. Ansonsten ist Bern eine wunderschöne Stadt, aber ich habe sie noch nicht so entdeckt und kennen gelernt.

Was haben Sie für Erinnerungen an Cupfinals als Spieler?

Ich hatte das Glück, dass ich dreimal hintereinander den Cup gewinnen durfte, in den Jahren 1995, 1996 und 1997. Das sind superschöne Erinnerungen. Dinge, die man sich als kleiner Walliser Bub immer erträumt hat.

Sie waren als Trainer bisher bei Basel und Chicago tätig. Was sind Ihre Lehren aus diesen Stationen?

Es ist jetzt fünf Jahre her, dass ich den FC Basel übernommen hatte, in dieser Zeit habe ich mich als Mensch, aber auch als Trainer entwickelt. Es gibt Sachen, die würde ich nochmals gleich machen, und andere, die ich jetzt anders machen würde. Mein Rucksack ist voller als vor fünf Jahren. Ich bin zwar der gleiche Mensch mit den gleichen Werten, aber natürlich habe ich mich weiterentwickelt, was das Trainerwesen angeht.

Seit September waren Sie arbeitslos. Was haben Sie in dieser Zeit gemacht?

Letzten Oktober habe ich mir gesagt, dass ich eine Auszeit haben will. Aus verschiedenen Gründen, auch privaten. Diese Zeit habe ich dann genutzt, um für meine Familie da zu sein. Wenn man nicht arbeitet, hat der Tag viele Stunden, in denen man Fussball schauen und sich mit anderen Trainern austauschen kann. Ich habe das bewusst so gewählt, auch im Winter keinen Kontakt mit anderen Vereinen aufzunehmen – und habe auch immer gesagt, dass ich im Sommer wieder arbeiten will.

Für welche Art von Fussball stehen Sie?

Ich will aktiven, dominanten Fussball spielen lassen. Natürlich muss man auch immer eine Balance zwischen Offensive und Defensive finden. Wenn man mit acht Spielern angreift, läuft man natürlich Gefahr, ausgekontert zu werden. In meinen bisherigen Stationen habe ich gezeigt, dass ich einen offensiven und dynamischen Fussball spielen lasse, aber auch geschlossen und solidarisch miteinander verteidigen. Man muss zusammen in allen Phasen gut sein. Dieses Team hat aber ein grosses offensives Potenzial.

Sie haben immer gesagt, Ihnen seien drei Attribute wichtig: Leidenschaft, Wille und Laufbereitschaft. Ist das immer noch so?

Definitiv, das waren Stärken, die ich als Spieler selber auch auf den Platz gebracht habe, diese muss ein Fussballer einfach haben. Man kann über Aufstellungen reden, über Taktik, aber wenn man das Herzblut nicht auf den Platz bringt, sich nicht für den Teamkollegen zerreissen will, dann bringt die ganze Taktik nichts. Deshalb sind das Grundelemente, die ich verlange, dass sie auf dem Platz gelebt werden. Die Fussballer müssen sich bewusst sein, dass sie einen super Job ausüben. Alle haben als kleine Buben angefangen, da war es ein Hobby. Auf der Strasse oder auf einem Stück Rasen. Jetzt ist es ihr Beruf. Mit diesem Wissen sollten wir jeden Tag ins Training.

Ihnen wird ein gutes Verhältnis zu Christoph Spycher nachgesagt, sie kennen sich aus der Nationalmannschaft. Gibt das auch etwas Nestwärme?

Mein Kontakt mit Christoph Spycher war in den letzten Jahren inexistent. Ja, wir kennen uns aus dem Nationalteam, haben sehr viele Schlachten zusammen ausgetragen und schöne Zeiten erlebt. Privat hatten wir aber nie gross miteinander zu tun, vielleicht selten mal eine Gratulations-SMS. Aber es ist schön, dass wir uns hier treffen und er mein Vorgesetzter ist.

YB hat bereits ein paar Spieler verpflichtet. Haben Sie noch weitere Wünsche?

Das ist die Arbeit von Christoph Spycher und seinem Team. Ich bin zufrieden mit dem Kader, es hat enorm viel Potenzial. Mir ist aber auch bewusst, dass der Transfermarkt eben erst geöffnet hat. Ich freue mich extrem, die Spieler bald kennen zu lernen.

Sie seien der Wunschkandidat gewesen. Seit wann wissen Sie das?

Das ist schön zu hören. Das habe ich so zwar nicht mitgekriegt, aber das muss ich auch nicht. Wichtig ist, dass ich in den Gesprächen ein gutes Gefühl hatte. Sie offenbar auch, sonst hätten sie sich nicht nochmals gemeldet. Und als die Gespräche konkreter wurden, habe ich gemerkt, dass sie mich wollen – das beruhte auf Gegenseitigkeit. Ich bin glücklich und stolz, hier sein zu dürfen.


https://www.bernerzeitung.ch/in-chicago ... 4361678022

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) Raphael Wicky
 Beitrag Verfasst: Freitag 3. Juni 2022, 00:00 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26894
02.06.2022

Bild

Zitat:
So lief die YB-Trainersuche

Bereits vor einem Jahr bemühte sich YB um Wicky

Bei den Young Boys trifft Raphael Wicky auf alte Mitspieler aus der Nationalmannschaft. Die Konstellation ist anfällig auf persönliche Statusgebaren – vor welchen der Oberwalliser aber gut gefeit scheint.

Für immer Sonntag. In den letzten neun Monaten führte Raphael Wicky ein Berufsleben im Wartestand. Als Fussballtrainer hatte er sich nach seinem Engagement in den USA bei Chicago Fire bewusst für eine Auszeit entschieden, er wollte für seine Familie da sein, für seinen erkrankten Vater. «Die Tage hatten viel Raum», sagt Wicky, er habe nachgedacht, über den Fussball, seine Situation, und irgendwann war für ihn klar: Im Sommer muss es für mich weitergehen. Am Donnerstagmittag sitzt er in Bern und erklärt, wie das gekommen ist: Wicky und YB.

Der 45-jährige Oberwalliser aus Steg ist das Ergebnis einer langen Trainersuche bei den Young Boys. Angefangen hat sie irgendwann im Mai, als im Verein klar wurde, dass man im Sommer mit einem neuen Trainer starten will, dass Matteo Vanetta eine Interims- und keine Dauerlösung sein würde. Spycher war damals noch Sportchef, heute trägt er als Gesandter des Verwaltungsrats die Gesamtverantwortung über den Sportbereich.

Schneider, Stamm – und eben wieder Wicky

Auch diesen Wechsel galt es bei der Suche zu berücksichtigen. Spycher erklärt, wie herausfordernd das war, sich mit den ersten Kandidaten zu unterhalten, dazu den heutigen Sportchef Steve von Bergen als damaligen Assistenten Vanettas noch nicht zu involvieren – und ihn dann schliesslich doch mit der Wunschlösung Wicky in Austausch zu bringen.

Mit der Wunschlösung ist es bei Trainerwahlen immer so eine Sache. Die Besetzung erfordert mehr noch als die Spielersuche verhandlungstaktisches Gespür. YB suchte das Gespräch mit diversen Kandidaten, mit Marc Schneider etwa, der nach seiner Entlassung in Belgien mittlerweile bei Greuther Fürth gelandet ist, und mit dem Nachwuchstrainer des SC Freiburg Thomas Stamm, dessen nähere Zukunft in Deutschland liegen dürfte. «Es wäre unprofessionell, wenn wir nur mit einem Kandidaten und erst nach Saisonschluss Gespräche geführt hätten», sagt Spycher nur dazu.

Bereits vor einem Jahr bemühte er sich um Wicky, der noch bei Chicago und dem früheren Basler Sportchef Georg Heitz unter Vertrag war. Wicky war damals ein Thema, der Deutsche Alexander Blessin ein Topkandidat – Trainer wurde David Wagner. Und jetzt? Ist Wicky doch noch da. Unterschrieben hat er für zwei Jahre.

Die Young Boys bekommen mit ihm viel in einem: einen bekannten Namen, eine gewisse Weltläufigkeit, die Erfahrung eines Trainers im Nachwuchsbereich. Sie bekommen mit Wicky aber auch eine Ungewissheit, die bei vielen Kandidaten mitschwingt: Wie gut passt er zum Team?

Die Voraussetzungen für eine passende Liaison sind nicht so schlecht. Als Spieler und Trainer war Wicky in vier verschiedenen Ländern tätig, er hat sich in seiner Karriere Französisch, Englisch, Spanisch und Italienisch angeeignet, er musste sich, erst als Spieler, später als Trainer, auf immer wieder neue Situationen einstellen, besitzt eine gewisse Anpassungsfähigkeit, hat in sieben verschiedenen Städten gelebt, ist mit einer Amerikanerin verheiratet. Das Chamäleon aus dem Oberwallis.

Seine Werte, sagt Wicky, sagt aber auch Christoph Spycher, hätten sich nicht verändert: Bodenständigkeit, Loyalität, Gründlichkeit. Es sind Eigenschaften, die an den Fussballer Wicky erinnern – genauso wie an den Fussballer Spycher. Im Nationalteam war der Walliser Aufbauer, der Könizer Linksverteidiger, zusammen spielten sie an der EM 2004, der WM 2006, liefen insgesamt 17-mal gemeinsam für die Schweiz auf.

Man entwickle sich als Mensch, sagt Wicky, er bezieht es auf die fünf Jahre, die seit seiner Zeit beim FC Basel vergangen sind. Aber natürlich hat er sich auch in den über fünfzehn Jahren seit der gemeinsamen Zeit mit Spycher entwickelt. Seither hätten sie sich noch ein-, zweimal gesehen, sagt Spycher, «aber da war kein intensiver Kontakt». Er streicht das wiederholt hervor und will darin vor allem den Vorteil sehen, ein neues Geschäftsverhältnis nicht eng befreundet einzugehen.

In der Nationalmannschaft «streifte» Wicky auch Steve von Bergen, sieben Jahre ist er älter als der Neuenburger, und es zählt zu den feinen Eigenheiten des Fussballs, dass von Bergen damals der Neuling in der Nati war – und heute als neuer YB-Sportchef Wickys Vorgesetzter ist.

Solche Konstellationen reagieren empfindlich auf persönliche Statusgebaren. Wicky scheint davor gefeit, weil er es bei aller Eloquenz immer auch versteht, nahbar aufzutreten. Als ihn am Donnerstag in Bern ein Lokalreporter in die Klischee-Mangel nimmt, reagiert er gelassen. Er erzählt von seiner Mutter aus dem Berner Seeland. Und er sei kein grosser Trinker, aber «es Glasji» vom heimischen Weisswein, doch, ab und zu, das schon.

Als ihn am Donnerstag in Bern ein Lokalreporter in die Klischee-Mangel nimmt, reagiert er gelassen. Er sei kein grosser Trinker, aber «es Glasji» vom heimischen Weisswein, doch, ab und zu, das schon.

Als Fussballlehrer versteht Wicky einiges von der Weiterentwicklung junger Spieler. Den Grossteil seiner Trainerjahre bestritt er im Nachwuchs, bei Servette, dem FCB, sogar als U-17-Trainer der USA zusammen mit dem aktuellen Nationalcoach Gregg Berhalter.

In Bern wird Wicky sofort auch im mentalen Bereich gefordert sein, die Mannschaft wirkte in der Rückrunde über weite Strecken verunsichert, gab Spiele aus der Hand, oft in letzter Minute. «Es geht um Fachliches, aber immer auch um Menschen», sagt er. YB habe mit den Zuzügen von Filip Ugrinic und Cedric Itten «auch punkto Mentalität» hinzugewonnen, sagt Spycher. «Und wir vertrauen auch unserem bisherigen Kader, viele werden an dieser Erfahrung einer ersten sportlichen Krise gewachsen sein.»

Taktisch hat Wicky bewiesen, dass er offensiv und vor allem auch variabel spielen lassen kann. Mit dem FC Basel vermochte er in der Champions League im Herbst 2017 zu beeindrucken, bespielte die Gegner in der Gruppenphase mit unterschiedlichen Konzepten und scheiterte im Achtelfinal an Manchester City und Pep Guardiola. Fragezeichen äussern Beobachter beim Durchsetzungsvermögen. Es könnte bei YB wegweisend sein, wer Wicky als Assistent zur Seite gestellt wird. Vanetta wird es nicht sein, er wird keine Funktion mehr in der ersten Mannschaft haben. An der Seite des eher diplomatischen, sanften Wicky wäre ein Co-Trainer mit härteren Zügen denkbar – ob und wie es mit Harald Gämperle bei YB weitergeht, ist noch unklar.

Trainingsbeginn ist bei YB am 14. Juni. Bis dahin bleibt Zeit, um sich gemeinsam über die Kaderliste zu beugen – bei der von Spycher und von Bergen angeschlagenen Kadenz in punkto Transfers sind die nächsten Mutationen gut vorstellbar.

Ende Juni beziehen die Young Boys ihr Trainingslager in Gstaad. Und Wicky nimmt Kurs auf seine zweite Saison als Trainer in der Super League. Mit YB steht er vor einem umfassenden Neubeginn. Für lange Zeit Montag.


https://www.bernerzeitung.ch/bereits-vo ... 5704465876

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) Raphael Wicky
 Beitrag Verfasst: Freitag 3. Juni 2022, 00:06 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26894
02.06.2022

Bild

Zitat:
Wicky weiss, wohin er mit YB will

Nach einem mehrmonatigen Sabbatical übernimmt Raphaël Wicky als Trainer der Young Boys. Der Walliser hat mit den Bernern, die nach vier Meistertiteln in Folge in der Super League zuletzt nur Platz drei belegten, hohe Ambitionen.

Von der sportlichen Leitung um Christoph Spycher und Steve von Bergen werden Sie als der YB-Wunschtrainer bezeichnet. Seit wann wissen Sie es?

Raphaël Wicky: Ich habe das heute vernommen, und es ist natürlich schön zu hören. Doch letztlich ist das nicht wichtig, ob ich der Wunschkandidat bin oder nicht.

Was dann?

Für mich ist wichtiger, dass ich nach unseren Gesprächen ein gutes Gefühl hatte. Es passt gegenseitig, auch die menschlichen Werte stimmen. Von meiner Seite war es ein leichter Entscheid.

Für die Klubverantwortlichen offenbar auch …

Genau, sonst hätten sie sich nach dem ersten Gespräch vor ein paar Wochen nicht wieder gemeldet. Ab dem Moment, ab dem es immer konkreter wurde, merkte ich natürlich, dass sie mich wirklich als Trainer wollen. Das beruht sehr auf Gegenseitigkeit, denn YB ist eine Top-Adresse. Ich bin sehr glücklich und stolz, jetzt als Trainer hier sein zu dürfen.

Für welchen Fussball stehen Sie?

Ich will bei YB aktiven, dominanten Fussball spielen lassen, sodass der Funke zu den Fans überspringt.

Und weiter?

Ein Fussball auch mit Leidenschaft, sowohl im offensiven wie auch defensiven Bereich. Da gilt es, eine gute Balance zu finden. Ich will mich jetzt nicht in taktischen Details verlieren, aber es geht darum, dynamisch zusammen anzugreifen, doch auch zusammen geschlossen und solidarisch zu verteidigen. Ich will eine Mannschaft mit Spielern, die für einander einstehen. Der Team-Gedanke soll über dem eigenen Ego stehen. Das werde ich den Spielern deutlich sagen und vorleben – und von ihnen auch jeden Tag schon im Training einfordern.

In knapp zwei Wochen ist bei den Young Boys Trainingsbeginn, in sechs Wochen erfolgt der Super-League-Saisonauftakt. Wie zufrieden sind Sie mit dem YB-Kader, welches in den vergangenen Tagen zwei Verstärkungen erhielt?

Dieses Kader hat enorm viel Potenzial. Ich bin mir aber auch bewusst, dass der Transfermarkt eben erst begonnen hat. Gut möglich, dass das Kader in einigen Wochen etwas anders aussehen wird – ohne, dass ich jetzt genau wüsste, was gerade im Tun ist. Momentan bin ich sehr zufrieden mit den Spielern, die ich zur Verfügung habe. Die Vorfreude, bald mit ihnen arbeiten zu können, ist sehr gross.

Und als Zielsetzung geben Sie den Titelgewinn heraus?

Heute ist nicht der Moment, um über klare Ziele zu sprechen. Selbstverständlich ist YB ein Klub mit Ambitionen. Ein Traditionsklub, der zuletzt viele Titel gewonnen hat. Wie zuvor gesagt, verfüge ich auch über ein starkes und talentiertes Kader. Nun geht es aber zuerst einmal darum, die Spieler persönlich kennenzulernen und mit dem Training zu beginnen. Ich verspreche aber, dass ich zusammen mit meinem Staff alles dafür unternehmen werde, um eine Top-Arbeit abzuliefern.


Alle bisherigen YB-Trainer

- ab Juni 2022: Raphaël Wicky (SUI)
- März 2022 bis Juni 2022: Matteo Vanetta* (SUI)
- Juni 2021 bis März 2022: David Wagner (GER/USA)
- Juni 2018 bis Juni 2021: Gerardo Seoane (SUI/ESP)
- September 2015 bis Juni 2018: Adi Hütter (AUT)
- Juli 2013 bis August 2015: Uli Forte (ITA/SUI)
- April 2013 bis Juni 2013: Bernard Challandes* (SUI)
- Juli 2012 bis April 2013: Martin Rueda (SUI)
- Juli 2011 bis April 2012: Christian Gross (SUI)
- August 2008 bis Mai 2011: Vladimir Petkovic (BOS)
- Oktober 2006 bis Juli 2008: Martin Andermatt (SUI)
- Oktober 2005 bis September 2005: Gernot Rohr (GER)
- Juli 2003 bis Oktober 2005: Hans-Peter Zaugg (SUI)
- September 1999 bis Juni 2003: Marco Schällibaum (SUI)
- Juli 1999 bis September 1999: Roger Läubli (SUI)
- April 1999 bis Juni 1999: Martin Weber* (SUI)
- Juli 1998 bis Mai 1999: Claude Ryf (SUI)
- April 1998 bis Juni 1998: Robert Schober/Admir Smajic (SUI)
- Juli 1997 bis April 1998: Roland Andersson/Thomas Sjöberg (SWE)
- April 1997 bis Juli 1997: Tord Grip (SWE)
- März 1995 bis April 1997: Jean-Marie Conz (SUI)
- Juli 1994 bis März 1995: Bernard Challandes (SUI)
- Juli 1990 bis Juni 1994: Martin Trümpler (SUI)
- Oktober 1989 bis Juni 1990: Pal Csernai † (HUN)
- Juli 1988 bis Oktober 1989: Tord Grip (SWE)
- Juli 1984 bis Juni 1988: Alexander Mandziara † (POL)
- Juli 1983 bis April 1984: Kurt Linder (GER)
- Juli 1980 bis Juni 1983: Lambertus Theunissen (NED)
- Juli 1978 bis Juni 1980: Timo Konietzka † (GER)
- Juli 1973 bis Dezember 1977: Kurt Linder (GER)

Bemerkung: * = interimistische Lösung (Interimslösungen von höchstens zwei Monaten sind nicht aufgeführt)


https://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/200205

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) Raphael Wicky
 Beitrag Verfasst: Freitag 3. Juni 2022, 00:08 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26894
02.06.2022

Bild

Zitat:
Raphaël Wicky: «Es ist nicht wichtig, ob ich der Wunschkandidat bin»

Raphaël Wicky ist neuer Trainer der Young Boys. Im Interview erklärt er, wie es zum Engagement kam und welche Ziele er mit den Bernern hat.

Nach einem mehrmonatigen Sabbatical übernimmt Raphaël Wicky als Trainer der Young Boys. Der Walliser hat mit den Bernern, die nach vier Meistertiteln in Folge in der Super League zuletzt nur Platz 3 belegten, hohe Ambitionen.

Keystone-SDA: Raphaël Wicky, von der sportlichen Leitung um Christoph Spycher und Steve von Bergen werden Sie als der YB-Wunschtrainer bezeichnet. Seit wann wissen Sie es?

Raphaël Wicky: Ich habe das heute gehört, und es ist natürlich schön zu hören. Doch letztlich ist das nicht wichtig, ob ich der Wunschkandidat bin oder nicht.

Was dann?

Für mich wichtiger ist, dass ich nach unseren Gesprächen ein gutes Gefühl hatte. Es passt gegenseitig, auch die menschlichen Werte stimmen. Von meiner Seite war es ein leichter Entscheid.

Für die Klubverantwortlichen offenbar auch …

Genau, sonst hätten sie sich nach dem ersten Gespräch vor ein paar Wochen nicht wieder gemeldet. Ab dem Moment, ab dem es immer konkreter wurde, merkte ich natürlich, dass sie mich wirklich als Trainer wollen. Das beruht sehr auf Gegenseitigkeit, denn YB ist eine Top-Adresse. Ich bin sehr glücklich und stolz, jetzt als Trainer hier sein zu dürfen.

Für welchen Fussball stehen Sie?

Ich will bei YB aktiven, dominanten Fussball spielen lassen, sodass der Funke zu den Fans überspringt.

Und weiter?

Ein Fussball auch mit Leidenschaft, sowohl im offensiven wie auch defensiven Bereich. Da gilt es eine gute Balance zu finden. Ich will mich jetzt nicht in taktischen Details verlieren, aber es geht darum, dynamisch zusammen anzugreifen, doch auch zusammen geschlossen und solidarisch zu verteidigen. Ich will eine Mannschaft mit Spielern, die für einander einstehen. Der Team-Gedanke soll über dem eigenen Ego stehen. Das werde ich den Spielern deutlich sagen und vorleben – und von ihnen auch jeden Tag schon im Training einfordern.

In knapp zwei Wochen ist bei den Young Boys Trainingsbeginn, in sechs Wochen erfolgt der Super-League-Saisonauftakt. Wie zufrieden sind Sie mit dem YB-Kader, welches in den vergangenen Tagen zwei Verstärkungen erhielt?

Dieses Kader hat enorm viel Potenzial. Ich bin mir aber auch bewusst, dass der Transfermarkt eben erst begonnen hat. Gut möglich, dass das Kader in einigen Wochen etwas anders aussehen wird – ohne, dass ich jetzt genau wüsste, was gerade im Tun ist. Momentan bin ich sehr zufrieden mit den Spielern, die ich zur Verfügung habe. Die Vorfreude, bald mit ihnen arbeiten zu können, ist sehr gross.

Und als Zielsetzung geben Sie den Titelgewinn heraus?

Heute ist nicht der Moment, um über klare Ziele zu sprechen. Selbstverständlich ist YB ein Klub mit Ambitionen. Ein Traditionsklub, der zuletzt viele Titel gewonnen hat. Wie zuvor gesagt, verfüge ich auch über ein starkes und talentiertes Kader. Nun geht es aber zuerst einmal darum, die Spieler persönlich kennenzulernen und mit dem Training zu beginnen. Ich verspreche aber, dass ich zusammen mit meinem Staff alles dafür unternehmen werde, um eine Top-Arbeit abzuliefern.


https://telebasel.ch/2022/06/02/raphael ... annel=3563

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
 
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 157 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5 ... 16  Nächste

Foren-Übersicht » www.ybfans.ch » Ehemalige Spieler & Trainer


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste

 
 

 
Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de