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 Betreff des Beitrags: Re: (8) Vincent Sierro
 Beitrag Verfasst: Freitag 8. Dezember 2023, 00:16 
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07.12.2023

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Frühere YB-Spieler

Hier die Anführer, da der beispiellose Absturz des Angreifers

Michel Aebischer und Vincent Sierro läuft es ausgezeichnet. Und während ein früherer YB-Stürmer abgestürzt ist, verdient ein anderer nun viel Geld in Bulgarien.

Aebischers Zimmerkollege ist ausgerechnet Schotte

Es ist nur ein einziges Wort, aber es zeigt Michel Aebischer, welche Anerkennung er sich in Bologna erarbeitet hat. Läuft er nun durch die Stadt, hört er, wie Leute nach ihm rufen: «Capitano!»

Seit dieser Saison trägt der 26-Jährige beim Siebten der Serie A, bei dem mit Remo Freuler und Dan Ndoye weitere Schweizer unter Vertrag stehen, regelmässig die Binde am Arm. Immer kommt er zum Einsatz, nur einmal nicht von Beginn an. Überlegte er sich im Sommer noch, die Italiener zu verlassen, weil er oft auf den Flügel hatte ausweichen müssen, sagt er jetzt: «Meine Geduld hat sich ausbezahlt.»

Aebischer fühlt sich in Bologna wohl, seine Freundin schreibt an der Masterarbeit, sie pendelt zwischen der Schweiz und Italien. Viereinhalb Stunden dauert die Zugfahrt von Bern. Freuler wohnt ein paar Hundert Meter von Aebischer entfernt, mitten im Zentrum Bolognas. Sie fahren zuweilen zusammen ins Training, treffen sich auf einen Kaffee. Schön sei es, eine solche Bezugsperson im Team zu haben, findet Aebischer.

Mit Jahrgang 1997 gehört er zu den älteren Spielern in Bologna. Und weil er nach bald zwei Jahren in der Emilia-Romagna auch einer der Spieler ist, die am längsten im Club sind, hat sein Wort nicht nur wegen der Captainbinde Gewicht. Aebischer redet in der Kabine, oft auch im Fernsehen, weil als Führungsspieler seine Meinung bei den TV-Sendern gefragt ist. Er tut das mittlerweile in fliessendem Italienisch.

Aebischer ist so ein Gesicht einer Mannschaft, die überrascht. Nur 2 von 14 Ligapartien hat Bologna verloren, das war gegen Milan und die Fiorentina, aber nicht gegen Inter, Juventus und Napoli. Aebischer berichtet von einem super Teamspirit. «Wir haben viele junge Spieler mit grossem Tatendrang, die allesamt weiterkommen wollen», sagt er. Das gelte auch für den Trainer.

Dieser heisst seit gut einem Jahr Thiago Motta. Der brasilianisch-italienische Doppelbürger folgte auf den an Leukämie erkrankten und mittlerweile verstorbenen Sinisa Mihajlovic. Motta war ein grosser Spieler, mit Barcelona, Inter und Paris Saint-Germain gewann er alles. Der 41-Jährige gilt auch als grosses Trainertalent. «Er passt von der Mentalität perfekt zu uns», sagt Aebischer. «Weil er auch nicht zufrieden wäre, wenn wir die Tabelle mit nur einer Niederlage anführen würden. Er würde dann auf das eine verlorene Spiel hinweisen.»

Motta hat ein Umfeld kreiert, in dem es keine Gewissheiten gibt. Es gebe keine Stammspieler, sagt Aebischer, man müsse sich den Platz Mal für Mal im Training erkämpfen. Auch sei keine Hierarchie festgelegt. Spielt Teamsenior Lorenzo De Silvestri, dann ist dieser Captain, in dessen Abwesenheit kommt Aebischer zum Zug. Das steht auf keinem Papier, es hat sich so ergeben.

Aebischer und Freuler sind Konkurrenten im Club wie im Nationalteam, oft hat es nur Platz für einen von ihnen. Ist das in Bologna Aebischer, ist es im Nationalteam umgekehrt. Aebischer akzeptiert das, auch wenn die Form im Club für ihn spricht. Er verweist auf Freulers Verdienste, sagt, weil im Nationalteam vor Partien kaum trainiert werde, sei die Eingespieltheit ein wichtiges Kriterium. Er übt sich wieder einmal in Geduld.

Aebischer hat die EM-Teilnahme vor Augen. Als Gegner wünschte er sich Deutschland und die Schotten, für diese spielt sein Buddy und Zimmerpartner in Bologna, Lewis Ferguson. Auch dieser Wunsch hat sich erfüllt – passend zu Aebischers Höhenflug.

Sierro ist in Toulouse, was er in Bern nicht sein durfte

Vor einem Jahr wünschte sich Vincent Sierro bei YB den Status als Stammspieler und Anführer und ein dementsprechendes Salär. Zugeständnisse, die ihm der Club nicht machen wollte. Und weil der Vertrag des 28-Jährigen im Sommer ausgelaufen wäre, zog er im Winter weiter. Nun steht Sierro – wie Christian Fassnacht und Fabian Rieder – für den Substanzverlust, den die Berner im Mittelfeld erlitten haben.

Bei Toulouse in der Ligue 1 etablierte sich der Walliser rasch, mit den Südfranzosen gewann er im Mai den Cup. Seit dieser Saison ist er gar Captain. In der Liga steht Toulouse auf dem enttäuschenden 14. Rang, aber in der Europa League stehen die Chancen aufs Weiterkommen hinter dem FC Liverpool gut. In der nächsten Runde könnte es für Sierro dann zum Wiedersehen mit YB kommen.

Assalé spielt nicht einmal mehr in der 3. Liga

Roger Assalé ist auch einer dieser Spieler, die von den Young Boys loszogen, um sich in einer grösseren Liga durchzusetzen. 2020 war das, nach einer halbjährigen Leihe zu Leganés verliess der Angreifer Bern definitiv und wechselte für rund 4 Millionen Euro nach Dijon. In Bern hatte er als stürmender Sidekick alles erreicht.

In seinem ersten Einsatz für Dijon sah Assalé die Rote Karte, es war ein schlechtes Omen: Er traf fortan nur einmal, und der Club stieg ab. Der Ivorer liess sich daraufhin zu Werder Bremen in die 2. Bundesliga ausleihen. Aber auch im Norden Deutschlands fand er sein Glück nicht; Werder stieg auf, verzichtete aber darauf, den kaum eingesetzten Angreifer definitiv zu übernehmen.

Assalé kehrte nach Dijon zurück und erlebt nun einen beispiellosen Absturz. Der Club stieg im Sommer erneut ab, Assalé kommt nicht einmal mehr in der dritten Liga Frankreichs zum Einsatz. Sein letztes Spiel datiert vom 21. August.

Mit 30 Jahren ist seine Karriere an einem heiklen Punkt angelangt. Er wird diesen Winter einen neuen Club finden müssen – und er wird nicht wählerisch sein können. Wer hätte das gedacht, als er YB 2020 verliess.

Duah träumt in Bulgarien vom Schweizer Nationalteam

Als Kwadwo Duah diesen Sommer das Angebot von Ludogorets Razgrad erreichte, brauchte er vor allem eines: Überwindung.

Er war skeptisch, er dachte, als er seinem Berater zuhörte, «so etwas Exotisches», sein Plan wäre vielmehr gewesen, von Nürnberg eine Liga höher in die Bundesliga zu wechseln. Aber Ludogorets, der Serienmeister aus der bulgarischen Provinz, hatte ein gutes Argument. Er spielt Jahr für Jahr europäisch. Natürlich schadete es auch nicht, boten die Bulgaren Duah einen Bruttojahreslohn im tiefen siebenstelligen Bereich. Deutlich mehr, als er in Nürnberg verdiente.

Duah beriet sich mit seiner Familie, die im Tscharnergut wohnt, mit seiner Freundin, die zusagte, mit ihm nach Bulgarien zu ziehen. Duah willigte ein – und erlebte sogleich einen heftigen Rückschlag.

3 Millionen Euro hatte Ludogorets an Nürnberg überwiesen, Duah ist damit der Rekordtransfer der Bulgaren. Die Deutschen brauchten nach einer enttäuschenden Saison, die statt im Aufstieg auf Rang 14 endete, dringend Geld. Sportlich war es Duah gut gelaufen, er hatte 11 Ligatore erzielt, doch ein kriselnder Traditionsclub mit ungeduldigem Umfeld und Anhang – das kostete Substanz. Ludogorets suchte derweil für die Qualifikation in der Champions League dringend einen Stürmer. Die Clubs fanden sich rasch.

In der Qualifikation zur Königsklasse geschah dann das Malheur. Nur sechs Minuten waren absolviert, als sich Duah bei einem Sprint am Sprunggelenk verletzte. Nach seinem zweiten Einsatz war der 26-Jährige schon zum monatelangen Zuschauen gezwungen.

Seit Mitte Oktober ist er wieder fit, in 11 Einsätzen hat er sechsmal getroffen. Mit der Champions League ist es nichts geworden, aber in der Conference League können die Bulgaren überwintern, sie brauchen hierfür nächste Woche einen Heimsieg gegen den dänischen Club Nordsjælland.

Duah fühlt sich wohl in Razgrad, das liegt nicht an der kleinen Stadt, die ausser der eineinhalbstündigen Fahrt nach Warna ans Schwarze Meer und ein paar Restaurants nichts zu bieten hat. Es liegt vielmehr am Kader von Ludogorets, das einer kleinen Weltauswahl gleicht. Spieler aus rund zwanzig Nationen stehen unter Vertrag. Der Trainer ist Bulgare, drei Übersetzer sind immer dabei, die dessen Anweisungen auf Englisch, Spanisch und Portugiesisch wiedergeben. Das Teamgefüge sei hervorragend, sagt Duah. «Uns ergeht es allen gleich. Fast alle leben in einem fremden Land, um voranzukommen. Das schweisst zusammen.»

Sein Ziel ist die Champions League, sie ist sein Polarstern. Dafür war er bereit, den ungewöhnlichen Schritt zu machen. Duah findet, der Wechsel passe zu seiner Karriere, die Aussicht auf Spielzeit, das Wissen, benötigt zu werden, sei bei seinen Transfers immer entscheidend gewesen.

Bern ist nach seinem definitiven Abgang bei YB 2019 und den Engagements in Wil, St. Gallen, Nürnberg und nun Razgrad ein wichtiger Bezugsort geblieben, die paar freien Tage in den Länderspielpausen nutzt er jeweils für die Heimkehr.

Wobei er gern darauf verzichten würde. Er liebäugelt mit einem Aufgebot fürs Schweizer Nationalteam. Deshalb hat er dem ghanaischen Verband mehrmals abgesagt. Seine Eltern stammen zwar beide aus dem afrikanischen Land, er fühle sich aber durch und durch als Berner, sagt Duah. Er ist bereitet, weiterhin auf ein Aufgebot zu warten.

Ein Länderspiel, es wäre die vorläufige Krönung seiner ungewöhnlichen Karriere.


https://www.bernerzeitung.ch/michel-aeb ... 6931316987

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 Betreff des Beitrags: Re: (8) Vincent Sierro
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 20. März 2024, 02:00 
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Konkurrenz im Nati-Mittelfeld

8er, 6er oder 10er – Sierro kann alles

Mit 28 Jahren hat Vincent Sierro sein erstes Nati-Aufgebot erhalten. Die Konkurrenz im Mittelfeld wird damit noch grösser.

Auf der Pikettliste ist der Name von Vincent Sierro in der Vergangenheit bereits aufgetaucht. Tatsächlich für die Nationalmannschaft aufgeboten wurde der Sittener, der YB Anfang 2023 in Richtung Toulouse verlassen hat, aber nie. Nun, mit 28 Jahren, hat es für Sierro doch noch geklappt.

Im spanischen La Manga schnuppert er aktuell zum ersten Mal Nati-Luft. Wie für viele andere erfüllt sich für ihn damit ein Kindheitstraum. Zufällig kommt das Aufgebot nicht. Nach seinem Wechsel in die Ligue 1 hat Sierro noch einmal einen Schritt vorwärts gemacht. Bei Toulouse ist er mittlerweile zum Captain aufgestiegen und im Mittelfeld als Taktgeber nicht mehr wegzudenken.

Noch mehr Optionen im Mittelfeld

«Ich fühle mich extrem wohl bei diesem Klub. Ich habe viel Verantwortung bekommen, auch als Captain. Und ich mag diese Verantwortung sehr. Ich mag die Ideen, die der Klub hat und bin einfach sehr glücklich dort», erzählt der 28-Jährige. Das helfe ihm wiederum, gute Leistungen zu bringen.

In dieser Saison ist Sierro in 24 von 26 Liga-Spielen zum Einsatz gekommen. Im Mittelfeld ist der grossgewachsene Walliser polyvalent einsetzbar. Ob offensiv, defensiv oder zentral – Sierro kann alles. «Ich spiele meistens auf der 8er-Position, damit ich nach vorne spielen kann und nach hinten verteidigen. Aber ich habe in dieser Saison auch viel auf der 6 oder der 10 gespielt.»

Was seine mögliche Rolle in der Nati angeht, gibt sich Sierro bedeckt. «Das muss der Trainer entscheiden. Ich bin da, wo er mich brauchen kann», sagt er. Er ist sich der grossen Konkurrenz im Mittelfeld bewusst: Granit Xhaka ist unbestritten, Remo Freuler und Denis Zakaria gehören bei ihren Klubs Bologna und Monaco ebenfalls zu den absoluten Stammspielern.

Murat Yakin dürfte um die vielfältigen Qualitäten des Nati-Neulings wissen. Anders als Sierro wurde ein Djibril Sow beispielsweise nicht aufgeboten – zum zweiten Mal in Folge. Und das, obwohl dieser bei Sevilla gesetzt ist.

Auch die Nati-Stürmer erhalten mit Dereck Kutesa einen neuen Konkurrenten. Der Genfer spielt mit Servette eine ausgezeichnete Saison und wurde von Nati-Trainer Yakin wie Sierro mit seinem ersten Nati-Aufgebot belohnt.


https://www.srf.ch/sport/fussball/natio ... kann-alles

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 Betreff des Beitrags: Re: (8) Vincent Sierro
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 20. März 2024, 21:18 
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Die späte Belohnung von Vincent Sierro

Mit 28 Jahren darf sich Vincent Sierro doch noch im Nationalteam versuchen. Es ist der späte Lohn für den Walliser, der in Toulouse nach einem halben Jahr bereits Captain geworden ist.

Ein schlechtes Gewissen hat Vincent Sierro nicht. Dies, obwohl er vermutlich mit ein Grund dafür ist, dass Goalie Philipp Köhn bei Monaco seit Mitte Februar nur noch auf der Ersatzbank sitzt. Vor gut einem Monat hatte der Mittelfeldregisseur seinen Landsmann überlistet und ihn alt aussehen lassen. Statt – wie von den meisten erwartet – in die Mitte zu flanken, entschied sich Sierro für die direkte Variante und erzielte so sein drittes von inzwischen fünf Toren in diesem Jahr.

Damit brachte er seinen Trainer ins Schwärmen. Nicht, weil der Treffer so schön gewesen wäre, sondern wegen der Vorgeschichte dazu. Vor der Partie hatte der Goalietrainer nämlich auf das teilweise riskante Positionsspiel von Köhn hingewiesen. «Manchmal gibt man den Spielern Informationen, aber sie sind nicht konzentriert. Vincent ist einer derjenigen, die umsetzen, was erklärt wird», sagte Trainer Carles Novell. «Er hört immer zu und ist ein gutes Beispiel für alle.»

Diese Qualität hoben auch schon andere Trainer hervor. Peter Zeidler zum Beispiel, der Sierro sowohl bei Sion und später auch bei St. Gallen coachte, sagte einmal, Sierro sei ein Fussballer und Mensch, wie ihn sich jeder Trainer und jeder Verein wünsche. Warum also dauerte es so lange, bis ihm auch der Schritt in die Nationalmannschaft gelang?

"Ich bin meinen Weg gegangen, und das hat mich zu demjenigen Spieler gemacht, der ich heute bin"
Vincent Sierro Schweizer Mittelfeldspieler

Erstes Auslandengagement missglückte

«Ja, mein erstes Aufgebot kam später als bei anderen Spielern», sagte der im Oktober 28 Jahre alt gewordene Sierro. «Aber ich bin meinen Weg gegangen, und das hat mich zu demjenigen Spieler gemacht, der ich heute bin.» Es war ein nicht linearer Weg, einer mit Höhen und Tiefen, wie es ihn im Profifussball häufig gibt.

Nachdem Sierro bei Sion den Sprung in die erste Mannschaft geschafft hatte, erlag er schon bald dem Ruf aus dem Ausland. Mit 21 Jahren wechselte er zu Freiburg in die Bundesliga, wo er sich aber rasch auf dem Abstellgleis wiederfand. Er verletzte sich früh und fand danach nie mehr richtig ins Team zurück.

Die Verletzungen: Auch sie sind verantwortlich dafür, dass Sierro so lange auf seine erste Berufung ins Nationalteam warten musste. Als er nach einer einjährigen, für ihn äusserst erfolgreichen Leihe von Freiburg an St. Gallen bei den Young Boys in Bern landete, verpasste er in den ersten beiden Saisons jeweils gut die Hälfte aller Spiele aufgrund diverser Blessuren. So dauerte es bis Januar des vergangenen Jahres, ehe Sierro zum zweiten Mal den Sprung ins Ausland wagte.

"Vincent hat es geschafft, sich in einer Topliga als Captain zu etablieren und auch international auf sich aufmerksam zu machen"
Murat Yakin Schweizer Nationalmannschaftstrainer

Sierro löst erneut Sow ab

Ein weiterer Grund dafür, weshalb Sierro lange bloss auf der Pikettliste der Nationalmannschaft auftauchte, ist die starke Konkurrenz auf seiner Position. Mit Granit Xhaka, Remo Freuler und Denis Zakaria ist das zentrale Mittelfeld mit renommierten Akteuren besetzt. Dahinter lauerten lange Michel Aebischer und Djibril Sow auf ihre Chancen. Letzterer, Sierros Vorgänger bei YB, ist bei Nationaltrainer Murat Yakin derzeit nicht mehr gefragt. Es ist die Chance für Sierro.

«Vincent hat es geschafft, sich in einer Topliga als Captain zu etablieren und auch international auf sich aufmerksam zu machen», sagte Yakin bei der Präsentation des Aufgebots. Ein Ausrufezeichen gelang dem letztjährigen Sieger des französischen Cups in der Europa League mit dem 3:2-Heimerfolg gegen Liverpool, bei dem Sierro als zweikampfstarker Passverteiler glänzte.

Seine grösste Entwicklung seit dem Wechsel zu den Südfranzosen sieht Sierro im körperlichen Bereich. «Die Ligue 1 ist eine sehr physische Liga», sagte er. «Du musst hart an dir arbeiten, um bestehen zu können.» Weil er das macht, vielseitig einsetzbar und als Sprachtalent (Französisch, Deutsch, Englisch, Spanisch) auch ein prädestinierter Anführer ist, geniesst Sierro in Toulouse viel Vertrauen. Aus der schwierigen Phase im vergangenen Herbst, als er kurzzeitig seinen Stammplatz verlor, ist er gestärkt hervorgegangen – wie so oft in seiner Karriere.

Grosse Lernbereitschaft

Nach der harten Arbeit erntet Sierro nun den Lohn. Die Freude über das erste Aufgebot ist riesig, der Stolz ebenso. Das sei allerdings nicht der Grund gewesen, weshalb er bereits am Sonntag, ein Tag vor dem offiziellen Zusammenzug, nach La Manga gereist sei. «Wir spielten bereits am Freitag, und von den Flügen her passte es so am besten», erklärte Sierro, der am Dienstag wie der Servettien Dereck Kutesa sein erstes Nationalmannschaftstraining auf dem Platz absolvierte.

"Auch in meinem Alter kann ich viel von den Spielern hier lernen"
Vincent Sierro Schweizer Mittelfeldspieler

Mit der Rolle als Neuling hat Sierro keine Probleme. «Ich habe grossen Respekt vor dieser Mannschaft, die in den letzten Jahren schöne Erfolge feiern konnte. Auch in meinem Alter kann ich viel von den Spielern hier lernen.» Es ist jene Lernbereitschaft, die Sierro auch neben dem Platz bewiesen hat, als er 2019, obwohl er längst als Fussballprofi unterwegs war, sein Fernstudium in Wirtschaftswissenschaften mit dem Bachelor abschloss. Und es ist jene Disziplin und jener Fleiss, die seine Trainer an ihm so schätzen. Nun wird Sierro versuchen, auch Yakin nachhaltig von sich zu überzeugen.


https://www.plattformj.ch/artikel/219184

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 Betreff des Beitrags: Re: (8) Vincent Sierro
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 20. März 2024, 21:26 
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20.03.2024

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Vincent Sierro:

«Die Nati ist ein Traum, der für mich in Erfüllung geht»

Vincent Sierro blüht als Captain bei Toulouse in der Ligue 1 richtig auf. Für seine erste Nati-Nomination hat der 28-Jährige hart gearbeitet.

Darum gehts

- Von Toulouse an die EM? Vincent Sierro ist die spannendste Neuerung im aktuellen Nati-Kader.
- Mit 28 Jahren ist er erstmals bei der Nationalmannschaft dabei.
- Von den etablierten Nati-Stars hat er grossen Respekt und will von ihnen lernen.

Captain bei Toulouse in Frankreich, einen Bachelorabschluss in Wirtschaft, spricht mehrere Sprachen und jetzt im Nati-Kader: Im Alter von 28 Jahren ist Vincent Sierro erstmals für die Schweizer Nationalmannschaft nominiert. «Es ist ein Traum, der für mich in Erfüllung geht. Ich bin stolz. Schon als kleiner Junge habe ich mir immer das Spiel der Nationalmannschaft angeschaut», sagt Sierro nach dem ersten Training mit der Nati im spanischen La Manga.

Er habe die Möglichkeit, für die Schweiz aufgeboten zu werden, nie aufgegeben. «Es war immer ein Ziel für mich und ich habe hart gearbeitet, um dieses Ziel zu erreichen», sagt Sierro. Nun sei er hier und freue sich wirklich sehr darüber. Seine Leaderrolle aus dem Club will aber nicht direkt in die Nati nehmen. Zu gross ist der Respekt vor den etablierten Mitspielern. «Die haben für die Schweiz Geschichte geschrieben und ich kann von einem Granit Xhaka oder Xherdan Shaqiri viel lernen», so Sierro.

«Ich rede sehr viel auf dem Platz»

Dennoch will der 28-Jährige sich aber auch hinsichtlich der EM präsentieren. «Ich will meine Persönlichkeit zeigen und der Mannschaft helfen, wo ich kann.» Und: «Ich bin ein Spieler, der sehr viel auf dem Platz redet – ich werde das auch hier probieren.»

Nach den Super-League-Stationen Sion, St. Gallen und YB sowie einem eher erfolglosen Zwischenstopp beim SC Freiburg blüht er nun in der höchsten französischen Liga komplett auf. «Ich fühle mich in Toulouse sehr wohl, ich spüre ein grosses Vertrauen und ich darf als Captain Verantwortung übernehmen», erklärt Sierro, der im Winter 2023 von YB zu Toulouse wechselte. Er habe sich in diesem Jahr sehr entwickelt. «Wenn du jede Woche in einer der besten Ligen der Welt spielst, musst man sich auch stetig verbessern – alles ist schneller und physischer.»

Grosse Konkurrenz – aber Chancen auf einen Einsatz

Ob nach 35 Pflichtspielen für Toulouse, fünf Toren und fünf Assists in dieser Saison nun auch ein Spiel für sein Land auf dem Konto verbuchen kann, ist noch offen. Hinsichtlich Einsatzzeit habe er noch keine Gespräche mit Trainer Murat Yakin geführt. Klar ist aber: Die Konkurrenz für Sierro ist riesig im Schweizer Mittelfeld.

Mit Captain Granit Xhaka, Remo Freuler und Denis Zakaria hat er drei Stammkräfte vor sich, dahinter warten auch Michel Aebischer und Uran Bislimi auf Einsatzchancen – und Sevilla-Stammspieler Djibril Sow wurde gar nicht erst nominiert.


https://www.20min.ch/story/vincent-sier ... -103067444

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