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 Betreff des Beitrags: Re: (29) Raphaël Nuzzolo
 Beitrag Verfasst: Samstag 25. August 2018, 16:10 
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Nuzzolo über Rückkehr nach Bern

«So schnell wird man vom Fan zum Feind»

193 Spiele machte Raphael Nuzzolo für YB. Jetzt kehrt der Bieler erstmals seit seinem Transfer im Sommer 2016 zu Xamax ins Stade de Suisse zurück. Als «Feind» sagt er. Und erklärt.

Es geht meistens ganz schnell im Fussball. So auch im Fall Raphael Nuzzolo. Denn der sitzt am Mittwoch mit einem Freund in einer Loge des Stade de Suisse und schaut sich das Champions-League-Spiel von YB gegen Dinamo Zagreb an. «Als Fan», betont er. Und da sieht er, dass es Dinamo gelingt, YB an den Rand einer Niederlage zu drängen. Wie zuvor «sein» FC Biel, der Erstligist, der vor einer Woche im Cup fast die Gewaltssensation geschafft hätte. «Die Kroaten haben es versucht, und es wäre ihnen fast gelungen. Auch, weil YB in der zweiten Halbzeit Gas wegnahm, weil man wusste: Wenn Du in einem Playoff-Spiel zuhause 1:2 verlierst, bist du tot.»

Und Xamax, der Aufsteiger, der nach einem starken Start mit einem 2:0 in Thun, in drei Spielen nicht mehr gewann und zuletzt vom bescheidenen FC Thun auf der Maladière auseinandergenommen wurde? «Auch wir werden es versuchen», sagt Nuzzolo. Und fügt hinzu: «Und so schnell wird man vom Fan zum Feind.» Sagts und lacht.

Was ist ihm sonst von Bern in Erinnerung geblieben?

Mein Lieblingsberner:
Da nehme ich Marco Wölfli, auch wenn ich weiss, dass er als Grenchner so wenig Berner ist wie ich Neuenburger. Aber wir sind beide assimiliert. Ich habe mich enorm für den Wolf gefreut, dass er dieses wahnsinnige letzte halbe Jahr erleben durfte.

Mein Lieblingsplatz in Bern:
Der Rosengarten hoch über Bern. Ich bin da mit seinem Sohn spazieren gegangen als er noch im Kinderwagen war. Die Aussicht über die Stadt ist traumhaft.

Mein Lieblingsplatz im Stade de Suisse:
Der Strafraum vor den YB-Fans! Das Gefühl, wenn Du dort ein Tor schiesst und dieses mit ihnen zusammen bejubeln darfst, ist einmalig. Aber auch die Logen sind nicht schlecht…

Meine liebste Berner Spezialität:
Berner Platte. Meine Grossmutter hat die immer gemacht. Traumhaft gut!

Was mich an Bern am meisten nervt:
Schwierig etwas zu finden, da ich Bern während meiner Zeit dort so sehr liebte… Okay, vielleicht die Autofahrer. Die fahren in Bern nämlich viel schlechter als in Neuenburg Auto.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 69599.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (29) Raphaël Nuzzolo
 Beitrag Verfasst: Freitag 7. Dezember 2018, 02:25 
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Raphaël Nuzzolo, der Antistar

Der Stürmer von Xamax führt mit zehn Toren und acht Assists die Skorerwertung der Super League an – als 35-Jähriger. Er erklärt dies mit «unsichtbarem Training» und der Leistung der anderen.

Wer sich wundert, weshalb der 35-jährige Raphaël Nuzzolo in diesen Tagen Tor um Tor schiesst, muss dem Stürmer vielleicht einmal beim Parkieren zuschauen. Der Mann nähert sich unten am Neuenburgersee dem Restaurant Beau Lac. Er sieht eine Parklücke, eine enge Lücke – und nimmt sie in einem Zug mit einem Affenzahn. Einlenken, einfahren, aussteigen.

Nuzzolo parkiert, wie er Tore schiesst. Mit einem Selbstverständnis, das in diesen Tagen kein Zögern und Zweifeln kennt. 10-mal hat er bisher in 16 Spielen getroffen, dazu 8-mal den entscheidenden Pass gespielt. Er trifft im Strafraum und von ausserhalb, per Volley und Abstauber, per Elfmeter und Freistoss.

23 Tore hat Xamax bisher geschossen, bloss bei fünf von ihnen hatte Nuzzolo seinen Fuss nicht im Spiel. Ohne seine Skorerpunkte hätte Neuenburg statt 13 nur 4 Punkte. Ohne ihn wäre Xamax der FC La Sagne, so schrieb das jüngst ein Fan in den sozialen Medien, er meinte den Verein einer 900-Personen-Gemeinde. Ein anderer fügte an, bei Nuzzolo müsse er seine eigene Heterosexualität überdenken. Ja, Nuzzolo wird in Neuenburg gerade gefeiert.

Die Gründe für seine Tore

Nuzzolo erreicht also das Restaurant Beau Lac, direkt am See, die Aussicht im siebten Stock: bezaubernd. Nuzzolo mag schöne Dinge, er hat den Ort vorgeschlagen, hierher kommt er regelmässig, trinkt einen Espresso, liest Zeitungen, denkt nach – und geht danach ins Training. Hier will er erklären, weshalb es ihm, dem alten Mann, dem 35-Jährigen, so prächtig läuft.

Erster Grund, die Erfahrung: «Ich weiss, welche Wege ich gehen muss – und welche nicht.» Er hat bei Xamax alle Freiheiten, er kann zwischendurch abtauchen und sich erholen, um dann im richtigen Moment aufzufallen, elegant und leichtfüssig.

Zweitens, die Einstellung. Nuzzolo hält viel vom «entraînement invisible», dem unsichtbaren Training. Viel schlafen, viel erholen, glutenfrei essen. «Ich habe nie gesagt, ich mache mehr als die anderen», sagt er. Also kommt er kurz vor dem Training ins Stadion und geht gleich danach wieder. Er hört drei, vier Tage vor den Spielen auf, im Training an seine Grenzen zu gehen. Noch nie litt er an Muskelproblemen oder Knieverletzungen. Manche nennen das Glück, andere professionell.

Drittens, das Selbstvertrauen. «Du denkst nicht nach.» Wie beim Parkieren.

Schliesslich viertens, vielleicht der interessanteste Punkt. Nuzzolo ist vergangene Saison mit Xamax aufgestiegen und hat in der Super League bald einmal bemerkt, dass das Niveau seit seiner Zeit als YB-Spieler nicht gestiegen ist. Eher das Gegenteil ist der Fall. «Wir haben heute viel mehr junge Spieler in den Mannschaften, das spürt man.» Der Fussball sei zwar technischer und schneller geworden, doch das Toreschiessen auch einfacher. Da ist einer in der Form seines Lebens und erzählt dann, dass das vor allem mit anderen zu tun hat.

Nuzzolo fährt einen Renault Laguna, Occasion, und zahlt seine Rechnungen in der Postfiliale.

Nuzzolo bekommt von Gegnern Komplimente. Der Stürmer führt einen Whatsapp-Chat mit ehemaligen Kollegen bei den Young Boys. Hoarau, Rochat, Benito oder auch von Bergen sind im Chat versammelt, «Wölfli of Wall Street» heisst er, denn Goalie Wölfli ist auch dabei. Nach den beiden wunderbaren Freistosstoren gegen Lugano lief er heiss. «Nuzz on fire» stand da, oder «Nuzz en magique».

Nuzzolo und YB, Nuzzolo und Xamax. Zwei Vereine – mehr gibt es in seiner Karriere nicht. «Die richtigen», sagt Nuzzolo. Er hat einmal in der «Berner Zeitung» gesagt, dass er Mühe habe mit Abschiednehmen, dass er mehr Wärme und Vertrauen brauche als andere. Das mögen alles Gründe sein, weshalb er nicht bei mehr Clubs spielte. Die wahren Gründe liegen wohl aber vor allem in Nuzzolos Bescheidenheit und seinem Wesen, treu und loyal zu sein.

Er ist ein Fussballer, der sich als Arbeiter sieht und sich nie als Talent gesehen hat. «Ich habe immer etwas länger gebraucht.» Er zweifelte lange daran, ob es ihm für die Nationalliga A reiche. Erst als Miroslav Blazevic 2005 nach Neuenburg kam – als Trainer mit Kroatien WM-Dritter 1998 – und ihm sagte, «du hast es drauf», glaubte er selbst daran. Und zweifelte trotzdem weiter. Wenn er gegen Basel oder YB spielte, dachte er jedes Mal: «Die Spieler dort sind alle besser als ich, da werde ich nie spielen.»

Von Tschagajew vertrieben

Zu jener Zeit steht für Nuzzolo fest: Er will seine ganze Karriere in Neuenburg verbringen. Dann kommt Präsident Tschagajew in der Pause des Cupfinals gegen Sion in die Kabine und droht den Spielern mit dem Tod. In diesem Moment ist für Nuzzolo klar, er muss gehen. Er wechselt 2011 zu YB, bis er 2016 zu Xamax, damals noch in der Challenge League, zurückkehrt – und auf viel Lohn verzichtet. Er nickt. «Du musst in deiner Karriere fünf, sechs richtige Entscheidungen treffen, das habe ich gemacht», sagt er und fügt an: «Xamax ist mein Verein.»

Bei anderen Fussballern wäre der Satz eine Floskel, bei Nuzzolo ist es eine Liebeserklärung. Sie erinnert an früher, an damals, als alles besser war. Dazu passt vielleicht auch, dass Nuzzolo so etwas wie ein Antistar ist. Er bezahlt noch immer seine Rechnungen mit Bargeld in der Post und fährt einen Renault Laguna, Occasion gekauft, in die Jahre gekommen. Dazu passt vielleicht ebenfalls, dass Xamax nicht so recht dem Fussball-Establishment angehört. Die Mannschaft trainiert meist um vier Uhr nachmittags, damit die Väter im Team am Morgen auf ihre Kinder aufpassen können. Medientermine macht man noch direkt mit den Spielern am Handy ab – bei anderen Vereinen undenkbar.

Xamax ist Tabellenletzter. Raphaël Nuzzolo steigt lieber mit einem gesunden Verein ab, als dass der Club durch teure Transfers havariert. Doch erst einmal will er den Moment geniessen – er ist kostbar: Eine alte Liaison erblüht von Neuem.


https://www.derbund.ch/sport/fussball/r ... y/30853519

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 Betreff des Beitrags: Re: (29) Raphaël Nuzzolo
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 28. März 2019, 20:23 
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Raphael Nuzzolo im Star-Taxi

Die Xamax-Lebensversicherung reist zurück an seine Wurzeln und erklärt die besondere Freundschaft zum YB-Captain

Wo haben die Spieler der Raiffeisen Super League zum ersten Mal gegen einen Ball gekickt? Wie sind sie dahin gekommen, wo sie heute stehen? Das Star-Taxi geht dieses Mal mit dem 35-jährigen Raphael Nuzzolo auf eine spannende Reise zurück zu seinen Wurzeln und der jetzigen Wirkungsstätte.

Dort wo einst ein Stadion stand, ist nun ein Kartoffel-Feld. Nuzzolos Reise beginnt auf der altehrwürdigen Gurzelen, die 2015 durch die Tissot-Arena ersetzt worden war. Mittlerweile ist der 35 Jahre alt und Xamaxs grosser Hoffnungsträger im Abstiegskampf.


https://sport.ch/superleague/305122/die ... yb-captain

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 Betreff des Beitrags: Re: (29) Raphaël Nuzzolo
 Beitrag Verfasst: Sonntag 21. April 2019, 22:47 
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Alter schützt vor Toren nicht: Warum Raphaël Nuzzolo im Spätherbst seiner Karriere aufblüht

Die Torschützenlisten diverser europäischer Ligen wird von über 30-Jährigen angeführt. Raphaël Nuzzolo und anderen Stürmern ergeht es dabei wie dem Wein: Je älter, desto besser.

Ist die Super League eine Altherren-Liga?

Ein Blick auf die Torschützenliste könnte dies glauben lassen. An der Spitze thront mit Guillaume Hoarau ein Stürmer, der für YB 18 Tore geschossen und im März seinen 35. Geburtstag gefeiert hat. Und schon an dritter Stelle folgt mit 13 Treffern der bald 36-jährige Raphael Nuzzolo von Xamax.

Beide haben Spass am Toreschiessen und denken nicht an einen Rücktritt. «Ich werde mindestens noch ein Jahr spielen», sagt Nuzzolo. «Obwohl die Saison schon lange dauert, spüre ich keine Müdigkeit.» Es nervt ihn, wenn Sprüche über sein Alter fallen. «Ein älterer Spieler muss immer gut spielen. Sonst wird sofort gesagt, er sei zu alt!», sagt Nuzzolo. «Das kann aber auch motivieren.»

«Fürs Aufhören ist es viel zu früh»

Verlängert er sogar um mehrere Jahre seine Karriere, dann hat er gute Chancen, der älteste Spieler zu werden, der je in der Super League ein Tor geschossen hat. Diese Ehre gebührt derzeit noch Walter Samuel, dem vor drei Jahren im Alter von 38 Jahren ein Tor für Basel gelungen ist. Als bald 33-Jähriger ist Basels Alex Frei 2012 der beste Torschütze der Liga gewesen, mit knapp 35 Jahren 2004 Stéphane Chapuisat von YB.

Ältere Spieler als erfolgreiche Torjäger zu haben, ist indes kein Phänomen der Super League. In der deutschen Bundesliga hat sich der Peruaner Claudio Pizarro von Bremen im Februar im Alter von über 40 Jahren zum ältesten Torschützen der 1963 gegründeten Liga gemacht. Raffael, 2008 vom FC Zürich nach Deutschland gewechselt, hat vor einer Woche für Mönchengladbach das Siegtor geschossen und eben erst den Vertrag verlängert. Der 34-Jährige sagt: «Ich springe morgens immer noch locker aus dem Bett. Fürs Aufhören ist es viel zu früh.»

Quagliarella mit 36 Jahren Leader

In Italiens Serie A führt der 36-jährige Fabio Quagliarella von Sampdoria mit 22 Toren das Klassement an, und an vierter Stelle folgt mit 19 Treffern der 34-jährige Juve-Superstar Ronaldo, der in den letzten drei Champions-League-Einsätzen den Ball fünf Mal im Netz versenkt hat. In diesem Wettbewerb ist Lionel Messi vom FC Barcelona mit zehn Toren spitze; der Argentinier wird im Juni 32 Jahre alt.

Natürlich führt er mit 33 Treffern auch die Torjägerliste der spanischen LaLiga an. Dass jedoch die nächsten drei im Klassement, Luis Suarez (Barcelona), Karim Benzema (Real Madrid) und Cristhian Stuani (Girona), auch älter als 31 sind, macht stutzig. Selbst im Wissen, dass die medizinische Betreuung heute klasse ist und die Spieler so fit sind wie nie.

Für Raphaël Nuzzolo, der nicht nur der drittbeste Torschütze der Liga ist, sondern mit 13 Assists auch noch der beste Passgeber und damit die Skorerliste anführt, ist die Erfahrung ein entscheidender Punkt. «Mit Hunderten von Spielen in den Beinen ist klar, was du auf dem Rasen zu tun hast», sagt Nuzzolo. Er selber hat seit seinem Debüt vor 15 Jahren(!) 352 Mal in der Super League gespielt und 62 Tore geschossen.

26 Treffer in der Challenge League

So erfolgreich im Abschluss wie heute ist er aber nie gewesen. Seine bisherige Bestleistung waren die neun Tore für YB in der Spielzeit 12/13. In der letzten Saison nun hat er mit 26 Toren Xamax in die Super League geballert. Apropos Challenge League: In dieser hat der 36-jährige Österreicher Stefan Maierhofer seit seiner Ankunft im September für den Turnaround beim FC Aarau gesorgt und mit 10 Toren grossen Anteil daran, dass der Traum von der Barrage lebt.

Nuzzolos Aufschwung hängt mit einer veränderten Position zusammen. «Eigentlich bin ich ja erst seit zwei Jahren Stürmer», sagt der Bieler, bereut aber nicht, dass er erst so spät zum zentralen Angreifer umfunktioniert wurde. «Ich musste als Flügel physisch stark und technisch gut sein, diszipliniert verteidigen, gut flanken und auch mal ein Tor schiessen», sagt Nuzzolo. «All das hilft mir jetzt.»

Die Erinnerung an die Muskeln

Er wisse dank seiner Routine, wo er Kraft sparen könne, und sei deswegen vor dem Tor effizienter. «Ich bin kein typischer Stürmer. Ich gehe andere Laufwege, als normale Angreifer, mehr in die Tiefe. Ich spiele wie ein Flügel, aber nun einfach im Zentrum.» Wie viele Kilometer er abspult, interessiert ihn nicht. «Wichtig ist, dass du richtig läufst und wie viel du sprintest», sagt Nuzzolo, «und nicht irgendwo im Niemandsland umherrennst.»

Natürlich ist auch bei Familienvater Nuzzolo ein gesunder Lebenswandel die Basis seiner guten Leistungen. Und die genbedingte Gnade, nie verletzt zu sein. «Für mich als kleinen, leichten Spieler war der Kunstrasen bei YB und jetzt bei Xamax ein Segen für meine Fitness», sagt Nuzzolo. In seiner langen Karriere hat er lediglich sechs Spiele verletzungsbedingt verpasst, mit einem Schlüsselbeinbruch als schlimmster Blessur. Und noch nie hat er eine Muskelverletzung erlitten. Manchmal erinnert ihn ein kleiner Muskelkater überhaupt erst daran, dass auch er Muskeln hat.


https://www.aargauerzeitung.ch/sport/al ... -134367613

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 Betreff des Beitrags: Re: (29) Raphaël Nuzzolo
 Beitrag Verfasst: Montag 22. April 2019, 13:05 
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22.04.2019

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Die neue Liebe zu Xamax: Raphaël Nuzzolo haucht der Maladière neues Leben ein

Noch im Dezember letzten Jahres war Neuchâtel Xamax dem Abstieg geweiht. Nun identifizieren sich die Leute in Neuenburg wieder mit ihrem Klub und Spielern wie Raphaël Nuzzolo.

Die Verbindung zu Bern ist noch immer eng. Zusammen mit YB-Captain Steve von Bergen und YB-Pressechef Albert Staudenmann hat sich Raphaël Nuzzolo in dieser Woche das Eishockey-Finalspiel zwischen dem SC Bern und dem EV Zug angeschaut. Und natürlich ist dabei auch über das Super-League-Spiel vom Ostermontag zwischen Xamax und den Young Boys gesprochen worden.

«YB wird keine Geschenke machen», ist sich Xamax-Stürmer Nuzzolo sicher. Auch von Bergen, wiewohl ein echter Neuenburger und früherer Xamaxien, wird kein Eigentor schiessen. «Ich weiss, dass YB noch ein paar Rekorde knacken will», sagt Nuzzolo, der ab 2011 während fünf Saisons das YB-Trikot trug und teilweise in einer Fahrgemeinschaft mit dem gleichaltrigen von Bergen in die Hauptstadt pendelte.

Ausverkaufte Maladière

Dennoch hat Nuzzolo nun nicht versucht, den 36-jährigen Copain zu überreden, die Karriere bei Xamax zu beenden. «Ich habe gespürt, dass es für Steve und dessen Körper besser ist, jetzt aufzuhören. Als Freund muss man sich ehrlich die Meinung sagen.»

Nuzzolo hat beeindruckt, in welch kurzer Zeit YB es geschafft hat, den FC Basel als Schweizer Krösus abzulösen. Bei allem Respekt vor dem Meister hat er aber die Hoffnung, Xamax könne Gelb-Schwarz erstmals Punkte abzwacken. «Wir hoffen, dass YB nach dem Erreichen des grossen Ziels nicht mehr so ehrgeizig ist», sagt Nuzzolo. Ihm ist anzusehen, wie er dem Spiel entgegenfiebert und berichtet, dass die 11 500 Plätze ausverkauft seien.

Die Vorfreude ist auch deshalb so gross, weil sich bei Xamax in den letzten Monaten in der Tabelle vieles zum Guten verändert hat. «Ich vergewissere mich immer wieder auf meinem iPhone, ob wir tatsächlich 29 Punkte auf dem Konto haben», sagt Nuzzolo. Noch an Weihnachten lag Xamax vier Zähler hinter GC, jetzt aber sieben vor den Zürchern.

Dunkle Wolken

Wie ist es dazu gekommen? Was ist bei Xamax passiert? Nuzzolo sagt, die Erklärung sei ganz einfach. «Wir haben die Taktik angepasst. Wir spielen mit einer Fünferabwehr defensiver und jeder weiss, was er ohne Ball zu tun hat.» Dafür verantwortlich ist Stéphane Henchoz, der kurz nach der Winterpause Michel Decastel als Trainer ablöste.

«Wir hatten Michel gern, aber er wollte weiter offensiv spielen wie in der Challenge League, doch das geht in der Super League nicht», sagt Nuzzolo. Mit dem neuen System kamen die Erfolge und in der «Henchoz-Tabelle» lag Xamax vor dem 30. Spieltag auf Rang 3. «Wir spielen vielleicht nicht mehr so schön, dafür punkten wir», sagt Nuzzolo, der treffsicherste Neuenburger.

Die dunklen Wolken, die sich wenige Wochen nach Henchoz’ Übernahme über Xamax zusammengebraut hatten, sind längst wieder abgezogen. Weil Präsident Christian Binggeli angekündigt hatte, Henchoz werde im Sommer durch Joël Magnin ersetzt, dachten viele, Henchoz sei nur noch eine «lame duck» und der Abstieg vorprogrammiert.

Die alte Liebe neu entdeckt

«Das Timing dieser Ankündigung war nicht gut», sagt Nuzzolo, man hätte Henchoz auch gleich sagen können, dass er nur bis zum Ende der Saison Trainer bleibt. «Aber unter dem Strich hat uns dies zusammengeschweisst. «Wir zeigten eine Trotzreaktion und haben uns wie echte Profis verhalten», sagt Nuzzolo.

Der Stürmer will damit aber nicht sagen, Xamax schlage den falschen Weg ein. «Die Philosophie muss es sein, junge Spieler auszubilden und dann mit Transfers für Einnahmen zu sorgen. Bisher konnte Xamax ja keine Spieler verkaufen», sagt Nuzzolo. «Fussball ist in der Region die Nummer 1. Die Neuenburger haben ihre alte Liebe zu Xamax neu entdeckt.» Auch, weil sie sich mit einer Mannschaft identifizieren können, die mit vielen Spielern aus der Region bestückt ist. «Deshalb ist es so unglaublich wichtig, dass wir in der Super League bleiben», sagt Nuzzolo.


https://www.aargauerzeitung.ch/sport/di ... -134367697

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 Betreff des Beitrags: Re: (29) Raphaël Nuzzolo
 Beitrag Verfasst: Freitag 6. März 2020, 02:01 
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07.02.2020

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Raphaël Nuzzolo ist der älteste Feldspieler der Super League und wird trotzdem immer besser

Er ist 36-jährig und kämpft mit Xamax gegen den Abstieg. Trotzdem schafft es Raphaël Nuzzolo, einer der treffsichersten Stürmer der Super League zu sein. Das geht nicht ohne Nebengeräusche.

Wäre da nicht ein Kollege mit auffälliger Gel-Frisur und Lederjacke, man würde einen der gefährlichsten Offensivspieler der Super League glatt übersehen. Raphaël Nuzzolo schlendert fast unbemerkt durchs Einkaufszentrum der Maladière zum vereinbarten Café, frei von Fussballer-Klischees: Ohne auffällige Frisur, sondern mit Kurzhaarschnitt, nicht grossgewachsen, schlichter Parka, hellen Jeans. Zum Training fährt er im Opel Corsa. «Ich hätte gern ein schöneres Auto», sagt Nuzzolo, «aber es gibt Wichtigeres.»

Mit Nuzzolo zu reden, bedeutet, auf Essenzielles zu stossen. In den letzten drei Saisons hat er 58 Tore geschossen, sie haben Xamax zu Wiederaufstieg und Ligaerhalt verholfen. Sieben Treffer und sechs Assists sind es auch in dieser Spielzeit wieder. «Er ist Mister Xamax», sagt der GC-Trainer Uli Forte, Nuzzolos einstiger Coach bei YB, «ohne ihn wären sie nicht dort, wo sie sind.» Sie wären wohl nicht in der Super League.

Nie ins Ausland

Mit 15 Jahren weniger in den Beinen hätte er Angebote aus dem Ausland. Aber «Nuzz», so nennen sie ihn hier, ist bereits 36 und immer in der Schweiz geblieben. Biel, Neuenburg, Bern, Neuenburg. So die überschaubare Laufbahn. Wollte er nie ins Ausland? Nein. «Mein Ziel waren nie das grosse Geld und das Ausland», sagt er, «ich wollte einfach vom Fussball leben.» Er wollte die Super League – den Opel Corsa unter den Ligen, sozusagen.

Nuzzolo ist ein Kind einer anderen Generation, die nicht um jeden Preis das Weite suchte. Und er steht für einen Wandel im Fussball: Als seine Karriere begann, war er mit seinen 175 Zentimetern zu klein für den Angriff. Gefragt waren Hünen wie George Koumantarakis (1,93 m) oder Marco Streller (1,95 m). Techniker im Stile von Richard Nuñez bei GC oder eben Nuzzolo waren selten. Also schob ihn der Trainer Alain Geiger auf den Flügel. «Sonst hätte ich es nie in die Super League geschafft», sagt Nuzzolo. Er wurde als schneller, trickreicher Seitenspieler bekannt, der für Torgefahr sorgt. «Aber wenn man von weit her in den Strafraum gelangt, fehlt vor dem Tor die Frische», sagt er. Immerhin: Die Bestmarke als Flügel waren neun Treffer in einer Saison, erreicht in einem seiner fünf Jahre bei YB.

Als er 2016 zu Xamax zurückkehrte, setzte ihn der damalige Trainer Michel Decastel wieder in die Spitze. Inzwischen stehen die Defensiven höher. Das ist eine Chance für Flitzer, in der Challenge League erst recht. Nuzzolo feilte an den Laufwegen, wurde effizienter – trotz steigendem Alter. Oder gerade deswegen? Es gebe Trainer, die wollten keine Stürmer, die jünger als 25 seien, sagt Nuzzolo. «Das finde ich richtig, denn die Erfahrung ist entscheidend. Je älter ein Stürmer ist, desto besser weiss er, wo er hin muss.»

Fight mit den Konditionstrainern

Das ist nur ein Teil der Wahrheit. Haben es Stürmer über 30 nicht schwerer gegen die fitten Verteidiger von heute? Auch hier bricht Nuzzolo mit Stereotypen. Früher seien die Vorbereitungen härter gewesen, die Ernährung war anders. «Heute können wir länger spielen, drei, vier Jahre mehr», sagt Nuzzolo. Er schafft das mit viel Schlaf, einer glutenfreien Diät – und auch mit einer sturen Art, sich selber im Training zu managen.

Die Athletiktrainer zwingen ihn zwar, den GPS-Sender zu tragen, um seine Laufwege, Sprints und viele andere Werte zu sammeln. «Aber manchmal habe ich Fights mit ihnen», sagt er. Es gehe doch nicht nur darum, dass er 10 Sprints hinlege und ein anderer 20. «Vielleicht ist der andere 17 Mal in die falsche Richtung gelaufen.» Diese Daten seien nicht seine Welt, man müsse sie richtig interpretieren. Und wer «Nuzz» im Team will, der muss ihm ein Stück weit vertrauen. «Schliesslich bin ich nie verletzt.» Er lügt nicht. Die Verletzungshistorie auf der Fachseite Transfermarkt weist für seine nun 19 Jahre Profidasein gerade mal drei Einträge auf, zwei davon wegen Krankheit.

Das Eigenwillige ist ein Markenzeichen Nuzzolos. Frédéric Page, einstiger Xamax-Spieler und heute Leiter der Nachwuchsstiftung, kennt Nuzzolo seit rund zehn Jahren. Er sei eine Person, mit der man sich gerne austausche und Dinge berede, einer, der eine klare Meinung habe. Noch länger kennt ihn Steve von Bergen, schon seit Nachwuchs- und Militärzeiten. Nuzzolo sei ein guter Freund. «Erstaunlich ist aber, dass wir sehr oft nicht gleicher Meinung sind», so von Bergen.

Nuzzolo polarisiert. In der Romandie ist er bei Servette- oder Sitten-Fans nicht beliebt. Er reibt sich an Gegnern auf, diskutiert mit Schiedsrichtern. Ende Mai stellte ihn Stephan Klossner im Barrage-Hinspiel vom Platz. Nuzzolo habe ihn angespuckt, so seine Wahrnehmung. Das Rekursgericht sprach Nuzzolo frei, und Klossner trat enttäuscht zurück. Wer Nuzzolo kennt, traut ihm ein Wortgefecht mit dem Spielleiter zu, aber eine Spuckattacke? «Das wäre nicht er», sagt Page. «Das kann nicht sein», sagt von Bergen. Nuzzolo selber ist froh, dass ihn die Richter anhörten und ihm keine Absicht unterstellten. Die Situation lässt Raum für Spekulationen, etwas bleibt trotzdem an seinem Image hängen. «Ich kann damit leben, falls jemand denkt, ich hätte es getan», sagt Nuzzolo. Er kenne die Wahrheit, deshalb hätte er auch kein Problem, irgendwann mit Klossner darüber zu reden, «ob in einem oder in zehn Jahren».

Nun steht aber vorerst ein weiterer Kampf gegen den Abstieg bevor. An den Rücktritt will er noch nicht denken. «Ich will einfach noch spielen», sagt er. Und irgendwann will er den Corsa nicht mehr. Die zweite Karriere, bevorzugt im Fussball, soll ihm einen Porsche bringen.


https://www.nzz.ch/sport/raphael-nuzzol ... 6#register

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 Betreff des Beitrags: Re: (29) Raphaël Nuzzolo
 Beitrag Verfasst: Freitag 26. Juni 2020, 22:55 
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Xamax-Stürmer Raphaël Nuzzolo

«Du darfst nicht immer auf den Trainer hören»

Er ist ältester Stammspieler und Jungbrunnen der Liga. Vor der Partie bei seinem Ex-Club YB sagt Nuzzolo, der Super League mangle es an Persönlichkeiten.

Biel, Neuenburg, Bern, Neuenburg. Um die Karriere des Raphaël Nuzzolo lässt sich ein enger Kreis ziehen. Ins Ausland zog es ihn nie. Das grosse Geld suchte er nicht, fand er nicht.

Nuzzolo sagt, er zähle in vielerlei Hinsicht zu einer anderen Generation. 37 Jahre alt wird der Angreifer nächste Woche. Vorerst steht für ihn am Samstag das Gastspiel bei seinem früheren Club in Bern an. 2016 verliess Nuzzolo die Young Boys – und avancierte in Neuenburg zum wichtigsten Spieler. Aus den letzten drei Spielzeiten totalisiert er 60 Tore. In dieser Meisterschaft sind es bereits wieder 9 Treffer und 8 Vorlagen.

Nuzzolo trickst, trifft, trägt die Hoffnungen von Xamax mit spielerischer Leichtigkeit. Mit seiner Raffinesse und Schlitzohrigkeit gemahnt der älteste Stammspieler der Liga an einen Jungbrunnen. Im intensiven Super-League-Schlussspurt will er den Neuenburgern den Ligaerhalt sichern. Es ist die vielleicht grösste Herausforderung in Nuzzolos Karriere. Und seine letzte?

Raphaël Nuzzolo, Xamax stellt die älteste Mannschaft der Liga, hat ein schmales Kader, steht vor 11 Partien in 36 Tagen: Wie soll das gut gehen?

Das Argument des Alters kommt immer zuerst. (schmunzelt) Und ja: Wir haben nicht jede Position doppelt besetzt, wie das bei YB der Fall ist. Bei uns werden in den nächsten Wochen eigentliche Stammspieler häufiger auf der Ersatzbank beginnen müssen. Das ist einerseits ein Nachteil …

… anderseits?

Ich hoffe, die Umstände werden uns zugutekommen. Abstiegskampf, hitzige Begegnungen, viele Zuschauer, Emotionen: In einer solchen Situation setzt du normalerweise nicht auf jüngere Spieler. Aber nun fehlt das grosse Publikum. Und in Anbetracht des dichten Spielplans hat Xamax gar keine Wahl: Wir brauchen Rotation, die Jungen müssen spielen! Das ist gut für die Zukunft des Vereins. Aber im Prinzip geht es nicht um ältere und jüngere Spieler: Entscheidend ist, wer sich wie einbringt. Dieser Aspekt ist in den Partien ohne Fans noch wichtiger geworden.

Wie meinen Sie das?

Die entscheidende Frage ist: Wie kannst du mit deiner Leistung an die Grenze gehen, ohne den Bonus von aussen zu erhalten? Häufig sind es die Zuschauer, die dich pushen, damit du den zusätzlichen Meter gehst, die letzte Kraft investierst. Ich war immer einer, der auch für die Fans an die Grenzen ging. Nun müssen sich die Spieler untereinander stärker pushen, fordern, antreiben. Das ist in den Geisterspielen der Schlüssel zum Erfolg.

Am Samstag werden in Bern immerhin 1000 Besucher zugelassen sein. Viel dürfte sich damit für die Spieler aber nicht ändern.

Es ist auch eine Frage der Einstellung. Wir kennen das Drumherum ohne viele Fans aus Freundschaftsspielen. Aber nun geht es in jedem Match um viel. Ich habe mich an die Situation gewöhnt. Aber ich mag sie nicht.

Sie haben sich vor einigen Wochen gegen Geisterspiele und die Fortsetzung der Meisterschaft ausgesprochen. Auf Twitter schrieben Sie: «Der Ausschluss der Öffentlichkeit ist absurd. Der Sport muss aufhören. Er steht nicht über allem.»

Jeder Spieler will sich verwirklichen, eine schöne Karriere haben. Aber du spielst doch auch für die Fans, möchtest ihnen Spektakel bieten und Emotionen geben. Vielleicht wiegt dieser Punkt bei mir etwas stärker, weil ich älter bin. Wenn ich ein Tor erziele, will ich diese Emotionen spüren und teilen. Sie sind ein wichtiger Teil. Deshalb war ich gegen Geisterspiele.

Und jetzt wird trotzdem gespielt. Haben Sie Ihre Meinung geändert?

Ich habe akzeptiert, dass die Meisterschaft unter diesen Umständen fortgesetzt wird. Unser Land hat in der Corona-Krise früh und gut reagiert. Aber wir müssen weiter aufpassen. Ich verstehe die Wichtigkeit, dass wir am Ende eine Tabelle haben, die zählt und Aussagekraft hat. Aber ich hoffe sehr, dass wir nächste Saison wieder mehr als 1000 Leute in den Stadien haben werden.

Wird Sie die nächste Saison als Fussballer überhaupt noch etwas angehen?

Ich wollte im April mit den Verantwortlichen von Xamax zusammensitzen. Dann kam das Virus, die Gespräche wurden verschoben. Die Pause war lang. In meine Alter weisst du nie, wie Körper und Kopf darauf reagieren. Aber ich bin überrascht: Die Physis ist noch da, der Wille ebenfalls. Ich fühle mich sehr gut.

Also werden Sie weitermachen?

Ich mache mir keinen Druck. Wir stecken im Abstiegskampf. Ich werde wohl noch lange nicht wissen, in welcher Liga Xamax’ unmittelbare Zukunft liegen wird. Als YB-Spieler könnte ich das Karriereende besser planen. (lacht)

Ist die Ligazugehörigkeit für Sie das entscheidende Kriterium?

Es ist ein Kriterium, welches ich in Betracht ziehen muss – aber nicht das entscheidende. Ich will ehrlich sein mit mir, mit dem Club: Ich spiele nur weiter, wenn ich Xamax helfen kann, seine Ziele zu erreichen. Diesbezüglich muss ich auch wissen, wo der Club hinmöchte. Es gab zuletzt Wechsel in der Führungsetage und in der Juniorenabteilung. Ich will wissen, wie die Zukunft von Xamax aussieht. Meine Priorität ist, in Neuenburg die Karriere zu beenden.

Ein Clubwechsel ist ausgeschlossen?

Im Fussball kannst du heute alles regeln – und morgen ist es anders. Johan Djourou unterschrieb Anfang Jahr in Sion, sah seine Zukunft im Wallis. Zwei Kurzeinsätze später war er weg. Und nun spielt er für Xamax im Abstiegskampf gegen Sion.

Aber für Sion werden Sie kaum spielen.

Zu 100 Prozent nicht für Sion. Das schliesse ich aus. (lacht)

«Miralem Sulejmani hat mir nach dem Match eine Nachricht geschrieben. Ich antwortete: Diesen Pass habe ich auch dank dir gelernt.»
Raphäel Nuzzolo

Einige sagen: Wer solche Aussenrist-Vorlagen gibt wie Sie vor kurzem beim Sieg gegen Thun, der kann und darf nicht aufhören.

Miralem Sulejmani hat mir nach dem Match eine Nachricht geschrieben. Ich antwortete: Diesen Pass habe ich auch dank dir gelernt. (lacht) Sulejmani übt solche Zuspiele häufig im Training – ich tue das ebenfalls. Seit ich als Junior angefangen habe, höre ich die Trainer sagen: Spiel den Pass mit der Innenseite, nicht mit dem Aussenrist. Aber diese Eigenschaft habe ich mir nie nehmen lassen. Du darfst nicht immer auf den Trainer hören, sonst spielst du nur noch die einfachen Pässe. (lacht)

Ihre Spielfreude ist bei der Frage nach dem Weitermachen ein weiteres Pro-Argument.

Eigentlich möchte ja jeder Fussballer bis 50 spielen. Ich erhalte viele positive Reaktionen von Fans, Spielern aus dem eigenen Team und von anderen Clubs. Das gibt mir Energie. In meinem Alter kennst du mehr Spieler, die aufgehört haben, als solche, die noch aktiv sind. Die meisten haben ihre Karriere wegen einer Verletzung, eines lädierten Körpers oder mentaler Müdigkeit beendet. Bei mir ist das anders. Ich bin bald 37, aber gesund. Wollen Kopf und Körper nach dem Abstiegskampf weitermachen, mache ich weiter.

Denken Sie, dem modernen Fussball kommt der Spielertyp Nuzzolo abhanden?

Es kommt darauf an, ob Sie die Frage auf meine Rolle oder die Art und Weise meines Stils beziehen. Dem heutigen Fussball oder speziell unserer Liga fehlen vermehrt Spieler, die Verantwortung übernehmen, die sagen, was sie denken – und die den Unterschied ausmachen können.

Was auf Sie zutrifft.

Es geht auch um Persönlichkeiten. Ich nehme als Beispiel St. Gallen. Früher gab es Spieler wie Marc Zellweger, die über Jahre hinweg das Herz der Mannschaft waren. Und heute? In St. Gallen wird sehr gut gearbeitet, keine Frage, die Tabelle belegt das. Aber in zwei Jahren wird vielleicht kein Einziger aus der heutigen Equipe mehr für diesen Verein spielen, weil alle ins Ausland gewechselt sind. Die Clubs machen junge Spieler rasch zu Geld, das ist mittlerweile ein Geschäftsmodell. Aber jedes Team braucht auch Identifikationsfiguren, die länger bleiben. Thun hat mit Dennis Hediger soeben eine solche Figur verloren.

«Unserer Liga fehlen vermehrt Spieler, die Verantwortung übernehmen, die sagen, was sie denken – und die den Unterschied ausmachen können.»
Raphaël Nuzzolo

Vor kurzem erwähnten Sie, das Niveau in der höchsten Schweizer Liga sei gesunken.

Nicht das Niveau an sich, aber die individuelle Klasse – respektive die Breite individuell starker Spieler. Ich habe mir vor einigen Wochen die Wiederholung des Cup-Halbfinals von 2004 zwischen GC und dem FCZ angesehen. Da standen so viele Spieler auf dem Platz, die reif waren, etabliert, so viel Klasse hatten: Richard Nunez, Mihai Tararache, Cesar, Christoph Spycher, um nur vier zu nennen. Eine solche Breite gibt es in der Super League nicht mehr. Ein weiterer Grund ist, dass sich die jungen Schweizer Spieler rascher entwickeln und früher ins Ausland gehen.

Was wiederum positiv ist, oder?

Ja, davon profitiert unsere Nationalmannschaft. Und natürlich haben die Lohnverhältnisse geändert. Tararache war damals in der Schweiz einer der Besten. Würde er heute auf demselben Level aktiv sein, kein Schweizer Club könnte sich seine Dienste leisten. Es ist eine andere Zeit. Wie sagen die älteren Leute doch immer: Ah, Maradona, ah, Pelé ... früher war alles besser. Nun denke ich ähnlich, werde zum Nostalgiker. Das beweist: Ich bin wirklich richtig alt geworden.


https://www.bernerzeitung.ch/du-darfst- ... 0400411405

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 Betreff des Beitrags: Re: (29) Raphaël Nuzzolo
 Beitrag Verfasst: Freitag 7. August 2020, 12:25 
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Trotz Abstieg: Nuzzolo verlängert bei Xamax

Neuchâtel Xamax kann die Mission Wiederaufstieg in die Super League mit Raphaël Nuzzolo in Angriff nehmen.

Der wichtigste Spieler des Absteigers verlängerte den Vertrag mit den Neuenburgern um zwei Jahre und wird zumindest die kommende Saison auf dem Rasen bestreiten.

Der 37-jährige Nuzzolo bestritt seit der Rückkehr von den Young Boys zu Xamax vor vier Jahren 136 Ernstkämpfe für die Neuenburger und erzielte dabei 74 Tore. In der Saison 2017/18 trug er mit 26 Treffern und zehn Torvorlagen in der Challenge League entscheidend zum Wiederaufstieg in die Super League teil. Gleiches will er auch in der nächsten Spielzeit tun.


https://www.bluewin.ch/de/index/nuzzolo ... 23326.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (29) Raphaël Nuzzolo
 Beitrag Verfasst: Freitag 16. April 2021, 14:30 
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Xamax-Legende Raphaël Nuzzolo

Der Oldie hat noch immer nicht genug

38-jährig wird der Bieler im Sommer. Ist die Zeit für den Rücktritt gekommen? Vielleicht. Wahrscheinlicher ist aber eine weitere Saison bei den Neuenburgern.

Was wäre Xamax ohne Raphaël Nuzzolo?

Der gebürtige Bieler verkörpert den Verein wie kein anderer. Und er ist eine dieser Identifikationsfiguren, die im modernen und schnelllebigen Fussball immer rarer werden. Über 400 Spiele hat er für die Neuenburger bestritten. In vielen davon führte er das Team als Captain aufs Feld, erlebte Höhen wie den Aufstieg 2018, aber auch Tiefen, wie die Relegation im vergangenen Sommer.

Bis 33, vielleicht sogar bis 34 habe er sich erhofft, als Aktiver tätig zu sein. Im Juli wird er 38-jährig – und ist immer noch da. Aber wie lange noch?

Der älteste Akteur der beiden höchsten nationalen Ligen schmunzelt und sagt: «Ich weiss es nicht.» Im Gespräch betont er mehrmals, wie viel Freude ihm das Fussballspielen noch immer bereite. Und dass er, der ausser einem Schlüsselbeinbruch keine Verletzung hatte, sich fit genug fühle für eine weitere Saison.

Es wäre das 21. Jahr als Profi. Und das 21. davon in der Schweiz. Ein Engagement im Ausland war für den Sohn eines Süditalieners genauso wenig das Ziel wie das grosse Geld. «Ich wollte einfach vom Fussball leben können.» Das hat er, der bescheidene und loyale Typ, geschafft.

Das schlechte Gefühl unter Tschagajew

Die Karriere Nuzzolos nahm seinen Anfang beim FC Biel. Im Alter von 17 Jahren gelang der Schritt zu Xamax, das damals in der Nationalliga A spielte. Es sei eine Liebe auf den ersten Blick gewesen, er hätte sich vorstellen können, seine gesamte Karriere dort zu verbringen.

Doch dann kam das Jahr 2011 – und Bulat Tschagajew übernahm den Traditionsverein. Dieser investierte Geld, wollte Titel gewinnen. Unter der Führung des Tschetschenen habe er sich jedoch nicht mehr wohlgefühlt, sich nicht länger mit den Werten des Clubs identifizieren können. «Das war nicht mehr Xamax», sagt der Routinier.

Er verliess die Neuenburger und ging zu den Young Boys. Ein halbes Jahr nach seinem Wechsel war Xamax am Boden. Was folgte, waren der Konkurs und ein Neustart in der 2. Liga interregional.

Die erfolgreichste Zeit seiner Karriere bei YB

Rückblickend ist Nuzzolo Tschagajew auf eine gewisse Art und Weise dankbar. Denn bei YB erlebte er seine sportlich erfolgreichste Zeit. Er spielte oft, war durch seine offene und eloquente Art bei den Fans und im Team beliebt, kam auch in der Europa League zu Einsätzen – etwas, das mit Xamax damals nicht vorstellbar gewesen wäre.

Trotz laufendem Vertrag bei YB kehrte Nuzzolo 2016 zu seinem Herzensverein zurück. Mit den Neuenburgern, die in der Challenge League waren, strebte er den Gang in die höchste Spielklasse an – mit Erfolg. Zwei Jahre später gelang der Aufstieg. Und dies nicht zuletzt dank dem Offensivspieler, der mit 26 Treffern Torschützenkönig war.

Die Freundschaft mit von Bergen
Geblieben aus der Zeit bei den Young Boys seien gute Erinnerungen – und vor allen Dingen Freundschaften. Noch heute bestehe die Whatsapp-Gruppe mit dem klingenden Namen «Wölfli of Wall Street», in der unter anderem Marco Wölfli, Scott Sutter und Guillaume Hoarau vertreten sind. Fast täglich würden sich die ehemaligen YB-Spieler austauschen.

Eine besonders enge Beziehung pflegt er zu Steve von Bergen, der auch Mitglied des Chats ist. Die beiden spielten bereits in jungen Jahren zusammen bei Xamax, später kreuzten sich ihre Wege bei YB. In Saint-Blaise, einer Gemeinde nahe Neuenburg, sind sie beinahe Nachbarn, auf dem Neuenburgersee haben sie sich jüngst gemeinsam ein Boot angeschafft. «Das ist eine Freundschaft fürs Leben.»

Das ungleiche Duell gegen Thun

Nach der Relegation im vergangenen Sommer sei bei Xamax viel passiert, erzählt Nuzzolo, der seither mit Ausnahme einer Partie stets auf dem Platz stand. Wie beim FC Thun verliessen zahlreiche Stammspieler den Verein, ein neuer Trainer sowie ein neuer Präsident kamen.

Trotz der Parallelen der beiden Absteiger ist es ein ungleiches Duell, wenn sie sich am Freitagabend in der Stockhorn-Arena gegenüberstehen. Hier die Oberländer, die auf dem Barragerang liegen, und da die Neuenburger, die vier Punkte vor dem Abstiegsplatz positioniert sind.

«Es war klar, dass eine schwierige Zeit auf uns zukommen würde», sagt Nuzzolo. In der Hinrunde kassierte Xamax neun Niederlagen in Serie. Das ging auch am gestandenen Leader nicht spurlos vorbei. «Wenn man von der Super League in die Challenge League absteigt und dort wiederum Spiel um Spiel verliert, setzt das mental enorm zu.»

Zuletzt haben sich die Neuenburger gefangen, gewannen etwa unlängst gegen Leader GC 4:1. Diese Saison müsse irgendwie überstanden werden, um so das Horrorszenario zu vermeiden: den Abstieg nach dem Abstieg.

Das Ziel nach der Karriere
Doch zurück zu Nuzzolo: Wie sehen denn nun seine Zukunftspläne aus? Im vergangenen Sommer wurde er mit einem Vertrag bis 2022 ausgestattet. Klar war, dass er die laufende Saison als Spieler bestreiten wird. Gegen Saisonende wolle er sich mit den Verantwortlichen zusammensetzen, die Situation analysieren, schauen, wie es mit der nächsten Spielzeit aussehe. «Wenn wir zum Schluss kommen, dass ich dem Team auf dem Platz nach wie vor helfen kann, dann mache ich weiter.»

Falls nicht, würde Nuzzolo in einer noch zu definierenden Rolle für den Verein tätig sein, beispielsweise als Scout. Um so sein Ziel im zweiten Lebensabschnitt zu erreichen: Er will irgendwann Sportchef sein.

Und wo, wenn nicht bei Xamax?


https://www.bernerzeitung.ch/der-oldie- ... 1080637207

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 Betreff des Beitrags: Re: (29) Raphaël Nuzzolo
 Beitrag Verfasst: Montag 16. Mai 2022, 21:03 
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Neuchâtel Xamax: Nuzzolo hängt eine weitere Saison an

Auch mit 38 Jahren hat Raphaël Nuzzolo noch nicht genug: Der Routinier verlängert seinen Vertrag bei Neuchâtel Xamax und hängt eine weitere Saison an.

Das Wichtigste in Kürze

- Raphaël Nuzzolo verlängert seinen Vertrag bei Xamax um ein Jahr.
- Der 38-Jährige ist in dieser Saison der beste Torschütze des Teams.

Raphaël Nuzzolo bleibt Neuchâtel Xamax eine weitere Saison erhalten. Der 38-jährige Offensivspieler hat seinen auslaufenden Vertrag mit den Neuenburgern um ein Jahr verlängert.

Mit Ausnahme eines fünfjährigen Intermezzos bei den Young Boys (von 2011 bis 2016) spielte Nuzzolo bislang ausschliesslich für Neuchâtel Xamax. Mit zwölf Treffern in 34 Spielen ist er in der am Samstag zu Ende gehenden Saison der beste Torschütze in den Reihen des Tabellensechsten der Challenge League.


https://www.nau.ch/sport/fussball/neuch ... n-66179616

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