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 Betreff des Beitrags: Re: (13) Elsad Zverotic
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 18. Februar 2015, 22:50 
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Nach Voser-Absage

CC holt Zverotic ins Wallis!

Sion-Präsident Christian Constantin hat kurz vor Transferschluss noch einmal zugeschlagen. Er holt Elsad Zverotic (28) zurück in die Schweiz.

Nach Vero Salatic und Reto Ziegler holt Sion einen weiteren Defensivspieler. Es ist Elsad Zverotic. Der montenegrinische Nationalspieler hat einen Vertrag über zweieinhalb Jahre unterschrieben. Ein Transfer von Kay Voser ist nicht zustande gekommen.

Nun also holt Sion-Präsident Christian Constantin Zverotic. Dabei sah es am Sonntag noch so aus, als würde Zverotic zu GC wechseln. Doch CC war schneller! Seit Montag 18 Uhr ist das Transferfenster für internationale Transfers in der Schweiz geschlossen.

Zverotic kommt vom FC Fulham aus der zweithöchsten englischen Liga, wo er zuletzt allerdings nicht mehr zur Stammelf gehörte. In der Schweiz hatte Zverotic für den FC Luzern und YB gespielt.


http://www.blick.ch/sport/fussball/supe ... 88441.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (13) Elsad Zverotic
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 18. Februar 2015, 23:00 
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Ex-YB-Spieler Zverotic wechselt zum FC Sion

Elsad Zverotic wechselt vom FC Fulham zum FC Sion. Der ehemalige YB-Verteidiger spielte zuletzt nicht mehr in der Stammelf.

Elsad Zverotic, der ehemalige YB-Verteidiger, wechselt vom englischen Zweitligisten FC Fulham zurück in die Schweiz zum FC Sion. Der montenegrinisch-schweizerische Doppelbürger hat bei den Wallisern bis 2017 unterschrieben, wie der Verein am Montag mitteilte.

Trotz Vertragsverlängerung verliess der 28-jährige Zverotic die Berner 2013 für den damals in der Premier-League spielenden FC Fulham. Doch auch nach dem Abstieg des Londoner Traditionsvereins in die Football League Championship konnte er sich nicht durchsetzen und gehörte zuletzt nicht mehr zur Stammelf.

Seine Karriere hatte Zverotic beim FC Bazenheid in der 2. Liga interregional begonnen, bevor er 2004 zum FC Will in die Challenge League wechselte. Bei den Young Boys stand er zwischen 2011 und 2013 unter Vertrag. Für die montenegrinische Nationalmannschaft hat er knapp 40 Einsätze geleistet.


http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussb ... y/28295748

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 Betreff des Beitrags: Re: (13) Elsad Zverotic
 Beitrag Verfasst: Montag 2. März 2015, 16:52 
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«Bei Fulham war es zehn Mal schlimmer»

von Eva Tedesco - Die Ankunft von Elsad Zverotic im Wallis erfolgte mit Verspätung. Seit Samstag ist er nun da und könnte am Sonntag gegen Luzern für den FC Sion zu seinem Debüt kommen.

lsad Zverotic, Ihre verspätete Ankunft in Sion hatte einen speziellen Grund ...
Elsad Zverotic: (lacht) Einen sehr, sehr speziellen sogar. Ich bin am Dienstagabend Vater geworden. Meine Frau hat in London unseren Sohn Almedin zur Welt gebracht.

Und Sie waren natürlich bei der Geburt dabei.
Klar. Es ist das schönste Gefühl, das man haben kann!

Ist alles gut gegangen?
Vielen Dank der Nachfrage. Ja, Mutter und Kind sind gesund.

Wann holen Sie Ihre kleine Familie ins Wallis?
In zirka drei Wochen. Ich bin schon auf Wohnungssuche und auch die Dinge mit der Auflösung unseres Haushalts in England konnte ich in den Tagen nach der Geburt soweit regeln. Ich bin Präsident Christian Constantin wirklich sehr dankbar, dass er mir entgegengekommen ist. Die Zeit habe ich echt gebraucht.

Sie hatten keinen Zwang, Fulham zu verlassen. Wieso wechselt man von der Metropole London ins beschauliche Sitten?
Das stimmt, ich musste nicht unbedingt weg aus der Premier Leagu,e und ich sehe den Wechsel auch nicht als Scheitern an, wenn Sie darauf aus sind. Das Angebot von Christian Constantin hat mich gereizt. Ausserdem (schmunzelt): Ich bin in der Ostschweiz aufgewachsen, darum hält sich der Kulturschock in Grenzen.

Sie hatten auch ein Angebot von GC und waren auf bestem Weg zu unterschreiben. Wieso der Sinneswandel?
Das ganze Paket, die Perspektiven aus Sion waren interessant und auch das grosse Engagement der Verantwortlichen hat mich mehr überzeugt.

Perspektiven beim FC Sion, wo es jedes Jahr drunter und drüber geht?
Mit den Verpflichtungen von Reto Ziegler, Vero Salatic und jetzt auch von mir will Sion ein Zeichen setzen. Zudem sind mit Beg Ferati und Pa Modou Spieler im Kader, die in der Deutschschweiz gespielt haben und die Disziplin und Ordnung ins Team bringen können, die es vielleicht braucht. Ich glaube, dass es in die richtige Richtung gehen kann und Ruhe im Klub einkehrt, damit wir erfolgreich sein können.

Ruhe und Erfolg unter dem unberechenbarsten Präsidenten der Liga? Das klingt, als wollte man eine Kuh durchs Nadelöhr ziehen.
(lacht) Bei Fulham war es zehn Mal schlimmer. Mich haut nichts mehr um! Aber was und wo wäre der FC Sion, wenn Christian Constantin nicht da wäre?! Das kann keiner genau sagen. Ich denke, das Bild in der Öffentlichkeit wurde durch die Medien so gemacht und entspricht nicht den Tatsachen, wie wir Spieler es erleben. Vielleicht sieht es so aus, dass er vieles überzogen hat und vielleicht hat er das auch in einigen Fällen. Ich habe einen positiven ersten Eindruck vom Verein.

Können Sie sagen, was Trainer Didier Tholot von Ihnen verlangt?
Die Erwartungen sind sehr hoch. Das kann ich sagen. Nicht nur vom Trainer, von dem ich einen guten Eindruck habe. Ich weiss, dass man viel Hoffnung in die Neuzugänge hat. Ich werde versuchen, die Erwartungen zu erfüllen, und probiere immer mein Bestes zu geben.

Ihre Position ist die des rechten Verteidigers. Auf der hat Vincent Rüfli einen Stammplatz gepachtet. Wer springt über die Klinge?
Das ist beides richtig. Ich kann aber auch im rechten Mittelfeld eingesetzt werden. Allerdings gehe ich nicht davon aus. Aber über Aufstellungen und Systeme müssen Sie mit dem Trainer reden.

Am Sonntag ist der FC Luzern im Tourbillon zu Gast, jener Klub, bei dem Sie zwischen 2008 und 2011 engagiert waren. Ist das Debüt für Sie speziell oder sind Sie YB – Ihrer letzten Station in der Schweiz – näher?
Es ist immer speziell, wenn man gegen ehemalige Klubs und Kollegen spielt, aber ich kann nicht sagen, ob mir YB oder Luzern näher ist. Ich hatte bei beiden Vereinen wunderbare Jahre erleben dürfen und habe schöne Erinnerungen. Ich freue mich einfach nur auf meinen ersten Einsatz in Sion und für den bin ich bereit. Ob ich am Sonntag schon spielen werde, entscheidet aber der Trainer.

Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Kollegen aus der Zentralschweiz?
Ja, zum Beispiel mit Adrian Winter. Mit ihm habe ich telefoniert und er hat mir auch zum Wechsel ins Wallis gratuliert.

Nach dem Sieg in Vaduz und einem weiteren Erfolg gegen Luzern könnte Sion weiter Boden gut machen im Abstiegskampf. Rollt Sion jetzt richtig an?
Wir wollen so schnell wie möglich nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Aber es macht keinen Sinn von Dingen zu träumen, die noch nicht da sind und deshalb lautet das Ziel: von Spiel zu Spiel schauen und so viele Punkte zu sammeln wie möglich. Aber ich bin sicher, mit diesem Team ist vieles möglich.

Nach Gelb-Rot am Mittwoch fehlt Vero Salatic gegen den FCL. Wie sehr wird er im Direktduell vermisst?
Vero ist ein Führungsspieler und wird sehr fehlen. Er ist nicht der Typ, der den Chef raushängen will, aber seine Routine ist schwer zu ersetzen.


http://www.20min.ch/sport/dossier/super ... y/29719378

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 Betreff des Beitrags: Re: (13) Elsad Zverotic
 Beitrag Verfasst: Samstag 7. Mai 2016, 13:07 
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Im Wallis wieder Rückhalt gefunden

Der Traum von der Premier League war für den ehemaligen YB-Spieler Elsad Zverotic kurz. Doch er haderte nicht und hat beim FC Sion Fuss gefasst.

Den YB-Fans bleibt er vor allem durch seinen Treffer an der Anfield Road in ­Erinnerung. Mit einem fulminanten Weitschuss erzielte Elsad Zverotic kurz vor Spielende den Ausgleich zum 2:2 gegen Liverpool in der Europa League. Es war ein denkwürdiger Auftritt der Young Boys am 22. November 2012 in diesem mythischen Stadion.

Neun Monate später wechselte Zverotic von Bern nach London. Seine neue Heimstätte war nun das Craven Cottage unmittelbar am Ufer der Themse. Doch der Traum vom englischen Fussball und dem FC Fulham ­dauerte nicht lange.

Kurzes Zwischenspiel

Zverotic war lediglich drei Monate bei Fulham, als Trainer Martin Jol, der sich für den Transfer des Defensivspielers starkgemacht hatte, entlassen wurde. Nachfolger Rene Meulensteen habe ihm und anderen Teamkollegen danach unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie in seiner Planung keine Rolle mehr spielten, erzählt Zverotic.

Auch wenn Meulensteen nur für drei Monate das Sagen hatte und danach durch den ebenfalls erfolglosen Felix Magath abgelöst wurde, blieb die Situation für Zverotic prekär. Auf der Ersatzbank musste er mit ansehen, wie Fulham abstieg.

Neuer Alltag

So war er froh, als das Abenteuer durch Sions Präsidenten Christian Constantin beendet wurde. Etwas frustriert, aber mit gut gefülltem Bankkonto kehrte der 29-Jährige im Februar 2015 in die Schweiz zurück. Zverotics Trainingsalltag spielt sich jetzt in Martigny ab. Eingeklemmt zwischen einer Strasse und dem Fluss Dranse liegt das Trainingsgelände des FC Sion. Karg eingerichtet mit einem Geräteschuppen, umzäunt von einem Drahtzaun. Auf der Strasse rollt der Verkehr hinauf zu einem Kreisel, bei dem man die Wahl hat, Richtung ­Chamonix, Grosser St. Bernhard oder Richtung Lausanne abzubiegen. Die Dranse führt milchig trübes Schmelzwasser. Links und rechts des Trainingsplatzes erheben sich steil die Berghänge. Auf der Schattenseite wächst dichter Wald, an der Sonnenseite kleben die Reben der Winzer.

Die Umkleidekabinen der Spieler befinden sich im zweihundert Meter vom Trainingsgelände entfernten Hotel La Porte d’Octodure, das Constantin gehört. Dort logieren auch einige Spieler.

Zverotic hat schon einiges erlebt mit dem FC Sion. Den Cupsieg vor einem Jahr in Basel, die Rückkehr in die Europa League, ein weiterer Auftritt an der Anfield Road mit einem Schweizer Club, der wieder mit einem Remis endete (1:1). Mittlerweile hat der montenegrinisch-schweizerische Doppelbürger den Vertrag beim FC Sion bis im Sommer 2018 verlängert.

Ärger vom 13. März ist noch da

Am Sonntag geht es im Tagesgeschäft der Super League wieder einmal gegen die Young Boys. Erst einen Punkt haben die Walliser in dieser Saison in drei Spielen gegen YB ergattert. In schlechter Erinnerung bleibt Zverotic die Partie vom 13. März im Stade de Suisse, als Sion 2:1 führte, durch drei Fehlentscheide des Schiedsrichter-Trios in einer Aktion aber völlig aus der Bahn geworfen wurde; eine Abseitsposition von Sulejmani wurde nicht geahndet, dafür YB ein unberechtigter Penalty zugesprochen, zudem sah Sions Goalie Vanins ­unberechtigterweise die Rote Karte. Sion verlor die Partie 2:3.

«Der Ärger ist jetzt noch da», sagt Zverotic. «Auch wenn wir wissen, dass uns das nicht weiterhilft.» Er hält viel von Trainer Didier Tholot. Und dieser ermahnte seine Spieler, keine Emotionen und negativen Energien mehr über diese unglückliche Niederlage zu verschwenden.

Für den FC Sion gilt es, Platz vier abzusichern, oder noch besser, den drittplatzierten GC anzugreifen. «Mit Rang drei würde uns eine Runde in der Qualifikation für die Gruppenspiele der Europa League erspart», sagt Zverotic.

Ein guter Weg aus der Ostschweiz

Sein Vater kam einst als Bauarbeiter aus dem ehemaligen Jugoslawien in die Schweiz. Elsad Zverotic wuchs in Wattwil auf, spielte danach bei Bazenheid, wechselte 2004 mit 18 Jahren zum FC Wil und vier Jahre später zum FC Luzern, bevor er zwei Jahre später bei YB anheuerte. Er ist 57-facher Nationalspieler von Montenegro.

Er denkt, er habe eine gute Wahl getroffen mit dem FC Sion. Mit seiner Frau und dem kleinen Sohn wohnt er im Dörfchen Fully. Den unberechenbaren und impulsiven Präsidenten Christian Constantin erlebt er als zuverlässigen und hilfsbereiten Patron. Zverotic beeindruckt vor allem Constantins Handeln. Denn ausführliche Gespräche führt er mit dem Clubchef selten.

Das hat einen simplen Grund: «Wenn es um wichtige Dinge geht, brauchen wir einen Übersetzer.» Die welschen Zeitungen liest er nicht, weil er die Sprache ungenügend versteht. Seine Französischlektionen bei einem Privatlehrer hat er unterbrochen, da er sich zurzeit ausschliesslich auf den Fussball konzentrieren will. Aber im Sommer werde er den Sprachkurs wieder aufnehmen, sagt Zverotic. Das Leben im Wallis ist zu gut, um nur die Hälfte zu verstehen.


http://www.derbund.ch/sport/fussball/Im ... y/11657234

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 Betreff des Beitrags: Re: (13) Elsad Zverotic
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 25. September 2019, 00:04 
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24.09.2019

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Vertragsverlängerung bis 2021: Captain Elsad Zverotic bleibt beim FC Aarau

Der FC Aarau hat sich mit seinem Team-Captain Elsad Zverotic auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung bis zum Ende der Saison 2020/21 geeinigt.

Der 32-jährige Mittelfeldspieler spielt seit Beginn der letzten Saison für den FC Aarau. Bisher absolvierte er 48 Pflichtspiele im FCA-Trikot. Zuvor lief der Ex-Nationalspieler Montenegros (61 Einsätze) auch schon für den FC Wil, den FC Luzern, den BSC Young Boys, den englischen Verein Fulham FC sowie den FC Sion auf. Insgesamt kann er auf die Erfahrung aus knapp 400 Partien in den beiden obersten Schweizer Spielklassen zurückblicken.


https://www.aargauerzeitung.ch/sport/aa ... -135675357

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 Betreff des Beitrags: Re: (13) Elsad Zverotic
 Beitrag Verfasst: Sonntag 17. Januar 2021, 14:44 
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17.01.2021

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FCA-Captain Zverotic tritt zurück: Unter welchem Trainer er sich wie Ware gefühlt hat und warum er die Fussballschuhe an den Nagel hängt

Im Sommer endet nach 17 Jahren die Profikarriere von FCA-Captain Elsad Zverotic. 61 Länderspiele für Montenegro, zahlreiche Erinnerungen an die Stationen Wil, Luzern, YB, Fulham, Sion und Aarau - der 34-Jährige plaudert aus dem Nähkästchen und sagt, warum er künftig für den FC Aarau auf Talentsuche geht.

Er hat es wegen Corona vermieden, wie sonst die Festtage mit der Familie im warmen Dubai zu verbringen – und dann fällt vor dem ersten Training im neuen Jahr 2021 positiv aus. Elsad Zverotic hat die Ansteckung symptomfrei überstanden, nun freut sich der Captain des FC Aarau auf den Wiederbeginn der Meisterschaft in einer Woche. Der 34-Jährige steht vor dem letzten Halbjahr einer langen Profikarriere, wie bei allen Vereinen hat er auch den FCA-Fans mit seinem Kämpferherzen imponiert. Ewig in Verbindung wird sein Namen auch mit dem 2. Juni 2019 stehen, dem Tag, an dem Zverotic in der Barrage gegen Xamax als einziger Aarauer vom Penaltypunkt gescheitert ist.

Angenommen, der FC Aarau qualifiziert sich in diesem Frühling wieder für die Barrage: Würden Sie im Penaltyschiessen antreten?

Elsad Zverotic: Ja klar – warum nicht?

Seit ihrem Fehlschuss gegen Xamax sind Sie nie mehr vom Punkt angetreten...

Roberto Baggio, Bastian Schweinsteiger, Andrea Pirlo – viele grosse Spieler haben wichtige Penaltys verschossen (lacht).

Haben Sie sich jemals Vorwürfe gemacht, schliesslich haben am
2. Juni 2019 alle anderen Aarauer ihre Penaltys verwandelt?

Ich werfe mir nur vor, dass ich in die linke Ecke statt wie vorher immer nach rechts geschossen habe. Ein schlechtes Gewissen? Nein, wir haben den Aufstieg nicht im Penaltyschiessen vergeben. Aber es war neben der verlorenen EM-Barrage mit Montenegro im November 2011 gegen Tschechien die grösste Enttäuschung meiner Karriere.

Sie hatten einen Weinkrampf und mussten gestützt werden. So traurig die Bilder – haben Sie auch gezeigt, dass Ihnen Aarau ans Herz gewachsen ist?

Das mit mir und Aarau ist seit dem ersten Tag speziell: Wie mich die Menschen hier, erst die Spieler, dann das Umfeld und die Fans, aufgenommen haben, war aussergewöhnlich, die Verbindung ist jeden Tag stärker geworden. Dazu kam das emotionale Auf und Ab, drei Tage vor dem besagten 2. Juni waren wir gefühlt aufgestiegen, nach einer Saison, in der wir nach sechs Spielen als Absteiger ausgelacht wurden. Und es war das erste Jahr, in dem mein Sohn verstanden hat, dass der Papa da unten auf dem Platz steht. Er ist ein riesiger FCA-Fan geworden, auf Youtube schaut er sich ständig ein Video vom Aufstieg 2013 an und singt «Aufsteigerjungs, Aufsteigerjungs».

Wer weiss, vielleicht wird das Lied Ende dieser Saison wieder Wirklichkeit. Ist der Aufstieg das Ziel zum Karriereende im Sommer?

2018 bin ich nach Aarau gekommen, um so schnell wie möglich aufzusteigen. Bislang hat das leider nicht geklappt, aber eine Chance habe ich noch. Nach unseren bisherigen Leistungen liegt der Aufstieg in dieser Saison drin und wäre wunderschön. Doch man muss sich immer bewusst sein, dass wir im vergangenen Sommer einen grossen Umbruch hatten und mit einer extrem jungen Mannschaft spielen. Das Saisonziel ist und bleibt die obere Tabellenhälfte. Auch ohne Aufstieg bin ich stolz auf meine Karriere, was bis im Sommer noch kommt, ist Zugabe.

Ich behaupte: Ihr Ehrgeiz ist echt, im Unterschied zu anderen Spielern mit klingenden Namen, die gegen Ende der Karriere in die Challenge League gehen, um noch ein bisschen Geld zu verdienen und die Gedanken über die Zeit nach hinten zu verschieben.

Über die Beweggründe anderer will ich nicht spekulieren. Fakt ist: 2018 hatte ich finanziell bessere Angebote und hätte seither in jedem Sommer wechseln können. Aber das kam nicht infrage, weil wir uns als Familie in der Region Aarau wohlfühlen und hier ein Haus gekauft haben. Hätte ich keinen Spass und keinen Ehrgeiz mehr, würde ich schon lange nur noch mit meinem Sohn im Garten kicken.

Sie hören also auf, weil Sie merken, dass Spass und Ehrgeiz langsam abnehmen?

Ich wollte unbedingt selber über das Karriereende entscheiden und nicht zum Aufhören gezwungen werden, weil mich kein Verein mehr will. Mein Vertrag läuft eigentlich bis 2022 – aber was wäre nächste Saison? Altershalbe Verletzungen? Werde ich die Ansprüche des Trainers und die an mich selber noch erfüllen können? Ich bin mir seit vergangenem Sommer bewusst, dass 2021 Schluss sein könnte.

Welche Rolle hat gespielt, dass Sie nach dem dritten Spieltag vier Partien auf der Bank begonnen haben und seither nicht mehr im Zentrum, sondern auf der scheinbar unwichtigeren Position hinten links spielen?

Ich habe vor Saisonbeginn alles einberechnet – auch, dass ich nicht mehr jedes Spiel von Anfang an bestreite. Ob hinten links oder im Zentrum? Das ist mir egal, zum Ende der Karriere geht es mir nur noch darum, wo ich der Mannschaft am meisten helfen kann und nicht darum, mich ins beste Licht zu stellen. Abgesehen davon spüre ich in der Kabine und auf dem Platz, dass ich für meine Teamkollegen immer noch sehr wichtig bin.

Entscheidend ist aber, ob das auch der Trainer so sieht...

Am Anfang hat mir die Ersatzbank wehgetan und mich im Stolz getroffen, vor allem, weil es völlig unerwartet kam. Ich habe einige Tage für mich gebraucht und bin dem Trainer aus dem Weg gegangen, danach hatten Stephan Keller und ich ein offenes und gutes Gespräch. Er erwartet zurecht bessere Leistungen von mir als in den ersten drei Spielen. Rückblickend hat mir die Pause gutgetan, mental und körperlich. Und jetzt, wo ich weiss, wie es im Sommer weitergeht, bin ich total befreit.

Nochmals die Frage: Wie fest hat Ihre temporäre Ersatzrolle den Entscheid beeinflusst, im nächsten Sommer aufzuhören?

Man darf solche Situationen nicht überbewerten, schon gar nicht dürfen sie eine so grosse Entscheidung wie das Karriereende beeinflussen. Ich hatte mal einen Trainer, der sagte mir in der Sommervorbereitung, dass ich in seinen Planungen keinen Platz hätte. Zwei Monate später war ich einer seiner wichtigsten Spieler. Damit will ich sagen: Fussball ist immer eine Momentaufnahme.

Stephan Keller ist der 24. und wohl letzte Trainer Ihrer Karriere. In der Liste finden sich Promis wie Felix Magath, Christian Gross und auch Sion-Präsident Christian Constantin, der sich 2016 für zwei Spiele zum Trainer machte. Erzählen Sie aus Ihren Memoiren!

Den Wechsel zu YB habe ich im Frühjahr 2011 mit Gross’ Vorgänger Vladimir Petkovic ausgehandelt, ehe dieser entlassen wurde. Vor einem Länderspiel im darauffolgenden Sommer in Montenegro hat mich plötzlich Christian Gross angerufen, er wolle nach Podgorica kommen, ob ich ihm ein Ticket besorgen könne. Zu allem Übel spielte ich sehr schlecht und hatte Bammel vor dem anschliessenden Nachtessen. Aber Gross sagte mir, er sei gekommen, um sich vorzustellen und mir persönlich mitzuteilen, dass ich in Bern ein wichtiger Spieler für ihn sein werde. Das hat mich schwer beeindruckt, Gross war damals DER Schweizer Trainer. Wir haben heute noch regelmässig Kontakt.

Und wie war es unter Felix Magath in London beim FC Fulham?

Knallhart! In dieser Zeit habe ich mich nicht als Mensch, sondern als Ware behandelt gefühlt. Unter seinem Vorgänger Martin Jol habe ich gespielt, ehe Magath auftauchte und mir sagte, er wolle den Abstieg aus der Premier League mit Spielern verhindern, die er kenne und dazu gehöre ich nicht. Als wir im Sommer abgestiegen sind und ich danach um einen Wechsel bat, hat er verweigert – ohne Begründung! Ich musste mit vier anderen Spielern alleine trainieren, ehe wir aus dem Nichts wieder eingesetzt wurden. Als dieses Spiel dann auch verloren ging, musste Magath gehen. Und dann kam im Januar 2015 das Angebot von GC...

GC? Sie sind damals nach Sion gewechselt!

Stimmt, aber alles deutete auf GC hin. Ich war schon in Zürich auf dem Weg zu den Verhandlungen. Christian Constantin hatte Wind davon bekommen, meinen Berater angerufen und gesagt, wir sollen umdrehen, er lasse mich mit dem Privatjet in Kloten abholen. Noch am gleichen Tag haben wir uns in Sion geeinigt. Einziges Problem: Ich musste zurück nach London, wo meine Frau kurz vor der Geburt unseres ersten Kindes stand. Constantin war einverstanden mit der Verzögerung des Wechsels bis nach der Geburt. In diesem Moment war er ein Gentleman. Drei Jahre später machte er nach einem 1:1 gegen den FCZ zum Sündenbock, aus heiterem Himmel musste ich in die U21 und dort bis zum Wechsel nach Aarau bleiben – auch das ist CC.

Und nun werden Sie im Sommer vom Spieler zum Scout. Warum gerade Scout?

Es war schon länger angedacht, dass ich nach der Aktivkarriere in anderer Funktion beim FC Aarau bleibe. Der Präsident und der Sportchef haben mir angeboten, im nächsten Sommer das Scouting zu übernehmen, über diese einmalige Chance bin ich sehr dankbar und ich muss sie packen. Ich habe in meiner Karriere etliche Kontakte in die ganze Welt geknüpft, diese sollen in Zukunft dem FCA bei der Suche nach Talenten zugute kommen.

Ein talentierter junger Spieler wird wohl immer auch bessere Angebote bekommen als jenes vom FC Aarau. Wie wollen Sie den Spieler von Aarau überzeugen?

Indem ich ihm aus eigener Erfahrung versichere, dass die Schweiz das ideale Sprungbrett für den Sprung in eine Topliga ist. In Aarau ist ein Spieler nicht nur eine Nummer, hier wird man gut behandelt, bekommt Vertrauen und Spielminuten. Das bringt dem jungen Spieler auf Dauer viel mehr als das schnelle Geld.


https://www.aargauerzeitung.ch/sport/aa ... -140534936

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 Betreff des Beitrags: Re: (13) Elsad Zverotic
 Beitrag Verfasst: Dienstag 2. März 2021, 21:55 
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Ex-YB-Verteidiger Elsad Zverotic

Der Abenteurer ist sesshaft geworden

Im Sommer beendet der 34-Jährige eine Karriere mit einigen Höhen und Tiefen. Zuerst spielt er heute mit Aarau gegen den FC Thun.

Die Liste ist lang. Und namhaft. Bei den ehemaligen Trainern von Elsad Zverotic stösst man auf Grössen wie Christian Gross, Felix Magath und Rolf Fringer. Auch Uli Forte, Bernard Challandes und Peter Zeidler tummeln sich darunter. Insgesamt 23 Coachs hatte der 34-Jährige in seiner Laufbahn als Profifussballer. Der 24. und wohl letzte heisst Stephan Keller.

Denn im Dezember 2020 hat Zverotic, Captain des FC Aarau, seinen Rücktritt angekündigt. Per Ende Saison ist Schluss. Nach 18 Jahren und Engagements bei Luzern, YB und Sion, mit denen er europäisch spielte, sowie bei Fulham in der Premier League.

Es sei kein einfacher Entscheid gewesen, den er mit seiner Familie lange diskutiert habe, sagt Zverotic, der 61 Partien für die Nationalmannschaft Montenegros absolviert hat. Aber er war sich sicher, dass es der richtige Zeitpunkt ist. Er wollte selber über sein Karriereende bestimmen können und nicht aufgrund von Verletzungen oder mangelnder Angebote dazu gezwungen werden. «Ich bin dankbar für alles, was ich während der Jahre als Profi erleben durfte», sagt Zverotic.

Die turbulente Zeit bei YB

Als Vierjähriger zog er mit seiner Familie aus Berane im Nordosten Montenegros nach Wattwil in St. Gallen. Beim lokalen Verein begann er Fussball zu spielen, wechselte später in den Nachwuchs des FC Wil, debütierte mit 17 Jahren in der Challenge League. Dort wurde er von Ciriaco Sforza, damals Trainer des FC Luzern, entdeckt und zum Super-Ligisten geholt. Der kräftige Defensivspieler setzte sich durch, konnte 2011 nach drei Saisons zu YB wechseln.

Bereits zu dieser Zeit ein Vorteil von Zverotic: seine Polyvalenz. Er fand immer irgendwo ein Plätzchen in der Aufstellung der Berner, ob im zentralen defensiven Mittelfeld, in der Innen- oder in der Aussenverteidigung. Wo er letztlich spiele, sei für ihn zweitrangig. «Hauptsache, ich kann dem Team helfen», sagt der bodenständige Teamplayer.

Bis im September 2013 war Zverotic bei YB, spielte in der Europa League und traf beim 2:2 an der Anfield Road sehenswert zum späten Ausgleich. Er erlebte während dieser Phase aber auch turbulente Zeiten mit enttäuschenden Resultaten in der Meisterschaft, mehreren Trainerwechseln und dem Abgang von CEO Ilja Kaenzig. Trotzdem sagt er, dass er sich bei den Young Boys sehr wohl gefühlt und sich über deren Höhenflug der letzten Jahre gefreut habe.

Die Chance in England

Während seiner Zeit in Bern machte Zverotic nie ein Geheimnis daraus, dass es sein grosser Traum ist, dereinst in England spielen zu können. Und als sich ihm die Chance bot, Fulham ihm ein Angebot machte, konnte er nicht ablehnen.

Der Anlauf im Ausland missglückte, Zverotic vermochte sich nie durchzusetzen. Trainer Martin Jol, der auf ihn hätte setzen wollen, musste bald nach seiner Ankunft gehen. Die Nachfolger René Meulensteen und Felix Magath gaben ihm zu verstehen, dass sie nicht mit ihm planen. In einer Saison in der Premier League und einer halben in der Championship (zweithöchste Liga) kam er nur 16-mal zum Einsatz. Den Schritt ins Ausland verbucht er trotz allem als «super Erfahrung».

Der Cupsieg mit Sion

Im Winter 2015 kam er zurück in die Schweiz zum FC Sion und startete ins nächste Abenteuer. Noch in derselben Saison gewann er mit den Wallisern den Cupfinal. Aber auch diese Beziehung fand ein abruptes Ende. Nach zweieinhalb Jahren als Stammspieler wurde er aus heiterem Himmel in die U-21 degradiert, spielte keine Partie mehr in der Super League. Ein Wechsel war im Sommer 2018 der einzige Ausweg.

Und da kam der FC Aarau aus der Challenge League ins Spiel. Eine Liebe auf den ersten Blick, wie Zverotic sagt. Zusammen mit seiner Frau und den beiden Kindern hat er sich in Rupperswil ein Haus gekauft, fühlt sich wohl in der Region Aarau, ist sesshaft geworden. Auch sportlich fand er sich sofort zurecht beim Traditionsclub.

Der verpasste Aufstieg mit Aarau

Beinahe wäre in seiner ersten Saison der Aufstieg realisiert worden. Nach dem 4:0 im Barrage-Hinspiel gegen Xamax standen die Zeichen gut. Doch den Neuenburgern gelang im Rückspiel die historische Wende, sie schafften den Klassenerhalt im Penaltyschiessen. Der einzige Schütze, der nicht verwandelte: Elsad Zverotic. Er spricht noch heute von der grössten Enttäuschung seiner Karriere.

In der laufenden Saison präsentiert sich der FC Aarau erneut in guter Verfassung und liegt auf Rang 5, der Barrage-Platz ist in Reichweite. Ist der Aufstieg zum Ende der Karriere also das Ziel? Nicht zwingend, meint Zverotic. «Es wäre ein schöner Zusatz, aber ich bin auch mit einer Klassierung in der oberen Tabellenhälfte zufrieden.» Am Dienstagabend (19 Uhr) gastiert der drittplatzierte FC Thun im Brügglifeld, der gemäss dem 34-Jährigen trotz zuletzt drei Niederlagen zu den «heissen Aufstiegskandidaten» gehört.

Ganz von der Bildfläche verschwindet Zverotic nach seinem Rücktritt übrigens nicht. Er bleibt dem FC Aarau im Bereich Scouting erhalten.


https://www.bernerzeitung.ch/der-abente ... 4058193484

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 Betreff des Beitrags: Re: (13) Elsad Zverotic
 Beitrag Verfasst: Samstag 12. November 2022, 02:12 
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«Die Mischung bei YB stimmt einfach»

Elsad Zverotic wechselte 2011 vom FC Luzern zu YB und spielte zwei Jahre in Bern. Heute ist er als Scout beim FC Aarau tätig. Für den 36-jährigen Ex-Nationalspieler von Montenegro liefert Stéphane Chapuisat bei YB Toparbeit ab.

Elsad, seit Sommer 2021 bist Du als Scout beim FC Aarau tätig. Wie gefällt Dir diese Rolle?
Sehr gut. Ich habe die Möglichkeit erhalten, mit dem Fussball weiterhin beruflich verbunden zu bleiben. Natürlich helfen mir meine Erfahrungen, die ich als Profi sammelte - aber die Rolle als Scout war völlig neu für mich. Ich musste mich einarbeiten und meinen Weg finden. Das machte ich, indem ich zum Beispiele viele Gespräche führte, auch mit Scouts, die schon lange im Geschäft sind.

Welcher Scout überzeugt Dich mit seiner Arbeit?
Einer, der mir spontan in den Sinn kommt, ist Stéphane Chapuisat. Er liefert bei YB seit Jahren starke Arbeit ab. «Chappi» war schon dabei, als ich noch in Bern spielte.

Welche Erinnerung hast Du an Deine YB-Zeit von 2011 bis 2013?
Als ich mit YB verhandelte, war Vladimir Petkovic der Trainer. Als ich nach Bern kam, war er nicht mehr da. Und unter Christian Gross lief es nicht wunschgemäss. Auf ihn folgte Martin Rueda, bevor Uli Forte die Mannschaft übernahm. Trotz aller Turbulenzen erlebte ich zwei sehr schöne Jahre, die ich nicht missen möchte.

Unvergessen ist ein Tor von Dir in der Europa League vor ziemlich genau zehn Jahren: Am 22. November 2012 hast Du in Liverpool kurz vor Schluss das viel umjubelte 2:2 erzielt.
Es war für mich der bedeutendste Treffer meiner Karriere – neben jenem, der mir kurz darauf für Montenegro in der Qualifikation für die EM 2012 gegen England gelang. Wir holten ein 2:2 und zogen in die Barrage gegen Tschechien ein.

Hast Du noch eine Verbindung nach Bern?
Mit ehemaligen Teamkollegen wie Moreno Costanzo, Dusan Veskovac oder Raul Bobadilla habe ich Kontakt. Und wenn ich Christoph Spycher sehe, sind das immer herzliche Begegnungen. Ich habe mich in Bern und bei YB enorm wohlgefühlt.

Wie beurteilst Du die Mannschaft von heute?
Es herrscht Ruhe im Verein, im Kader steckt sehr viel Substanz. Die Mischung stimmt einfach. Für mich ist YB sicher nicht zufällig ganz oben.

Und welcher Spieler fällt Dir besonders auf?
Da gibt es mehrere. Einer von ihnen ist zweifellos Fabian Rieder, der für sein Alter bereits sehr weit ist, konstant gute Leistungen zeigt und nun auch verdientermassen für die WM aufgeboten worden ist.


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 Betreff des Beitrags: Re: (13) Elsad Zverotic
 Beitrag Verfasst: Freitag 5. April 2024, 12:09 
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Schlüsselerlebnis als KV-Stift und ein Besuch von Christian Gross: So tickt Aarau-Sportchef Elsad Zverotic

Seit Anfang Jahr ist Elsad Zverotic Sportchef des FC Aarau. Geboren im ehemaligen Jugoslawien und aufgewachsen im Toggenburg, ist er nach einer langen Karriere als Fussballer sesshaft geworden in Rupperswil. Wer ist der Mann, der auf die neue Saison hin einen Trainer sucht und die halbe Mannschaft neu zusammenstellt? Ein Porträt.

Elsad Zverotic schaut immer wieder auf die Uhr. Nicht, dass ihn in diesem Moment die Zeit interessieren würde. Aber auf seiner Uhr kann er ablesen, wer gerade ein Mail oder ein Whatsapp geschrieben hat. Oder angerufen hat. Und das sind in diesen Tagen viele. Denn Elsad Zverotic hat viel zu tun. Seit rund drei Monaten ist er im FC Aarau nicht mehr Scout, sondern Sportchef. Der Klub sucht mal wieder einen neuen Trainer, und im Hinblick auf die neue Saison eine halbe Mannschaft. Bei vielen Spielern läuft der Vertrag aus. Aber dazu später mehr.

Aus der Flut an Angeboten muss Zverotic die richtigen finden. Das ist gerade bei Spielern nicht ganz einfach. Jung sollen sie sein. Nicht zu teuer. Entwicklungspotenzial müssen sie haben. Als Fussballer, aber auch als Mensch. Der FC Aarau sucht auch Führungsspieler, aber hat man diese Persönlichkeit in jungen Jahren überhaupt? Und kann man in eine solche Rolle hineinwachsen?

«Das Entwicklungspotenzial bei der Persönlichkeit zu erkennen ist schwieriger als beim Talent als Fussballer», sagt Zverotic. «Als junger Spieler fällt man manchmal hin. Aber es ist wichtig, dass man dann auch wieder aufsteht.» Es sind diese Werte, die Zverotic auch in seiner Rolle als Sportchef den Spielern vermitteln will. Nicht aufgeben, auch wenn es mal schwierige Phasen gibt.

Der 37-Jährige weiss, wovon er spricht. Ein Schlüsselerlebnis hatte er selbst im dritten Lehrjahr. Er spielte für den FC Wil und arbeitete als KV-Stift in einem Lehrbetrieb in Gähwil, einem Kaff im unteren Toggenburg, «weit draussen», wie Zverotic sagt. Die Familie wohnte weiter oben im Tal, in Ulisbach, einem Weiler in der Gemeinde Wattwil.

Zverotic musste morgens kurz nach vier Uhr aufstehen. Mit dem Bus fuhr er nach Wattwil, dann mit dem Zug nach Wil und von dort weiter (oder besser: wieder zurück) nach Gähwil. Erst arbeiten, dann vor dem Mittag Training mit dem FC Wil, der damals in der Super League spielte, danach wieder zum Lehrbetrieb und abends nochmals Training in Wil.

«Nach drei Monaten konnte ich nicht mehr. Ich stand vor dem Entscheid: Entweder die Karriereträume begraben oder versuchen, weniger Stunden im Lehrbetrieb arbeiten zu müssen. Wir fanden eine Lösung und ich konnte es durchziehen. Und es gab mir die Motivation, den Sport zum Beruf zu machen», erinnert sich Zverotic.

Der Besuch von Christian Gross in Montenegro

Dies gelang ihm und als er vor drei Jahren seine Karriere in Aarau beschloss, durfte er eine bemerkenswerte Bilanz ziehen: 235 Spiele in der Super League für Luzern, die Young Boys und Sion, 206 in der Challenge League für Wil und Aarau. 20 Einsätze im Europacup, 6 in der englischen Premier League für Fulham. Und 61 Länderspiele für Montenegro. Mit dem FC Sion gewann er den Cup, 3:0 gegen den damaligen Serienmeister FC Basel, in Basel.

Zverotic hat in seiner Karriere viele gute Spieler getroffen und grosse Trainer erlebt. In besonderer Erinnerung geblieben ist ihm eine Begegnung mit Christian Gross. In der Saison 2011/12 waren sie gemeinsam bei den Young Boys. Kurz nachdem sie ihre Zelte in Bern aufgeschlagen hatten, besuchte Gross Zverotic bei einem Länderspiel von Montenegro, um sich nach dem Spiel bei einem gemeinsamen Abendessen vorzustellen. Es war die Zeit, als Montenegro in ungewohnten Höhen flog und in der EM-Qualifikation 2012 auf Kosten der Schweiz die Barrage erreichte.

Zu seinem Geburtsland Montenegro hat Zverotic auch heute noch einen engen Bezug, obwohl er nur die ersten dreieinhalb Jahre seines Lebens dort verbrachte. Doch die Eltern sind wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Zverotic selbst kaufte sich ein Haus in Bar, einem Touristenort an der Adria. Im Sommer verbringt die Familie dort die Ferien. Die Bande auf den Balkan sind auch deshalb stark, weil seine Frau Bosnierin ist. Sie kam im Alter von 16 Jahren, während des Bürgerkriegs, in die Schweiz.

Spieler aus Israel, Ghana und Ägypten

In Montenegro zur Welt gekommen, im Toggenburg aufgewachsen, verheiratet mit einer Bosnierin. Fussballerisch gross geworden in Luzern und Bern. Später die Metropole London kennengelernt, danach via Wallis zurück in die Deutschschweiz gefunden und nun in Rupperswil sesshaft geworden: Zverotic hat das Multikulturelle in sich, hat viel gesehen und in der Branche ein breites Kontaktnetz.

Und damit zurück zum Anfang. Zu seiner Arbeit als Sportchef. Befasst man sich mit Zverotics Leben, überrascht es vielleicht nicht, dass Spieler, bei deren Transfers zum FC Aarau in den letzten Monaten er federführend war, aus Israel, Ghana und Ägypten kamen und nicht aus Schaffhausen, Wil oder Thun. Zverotic sagt dazu: «Ich habe meine Visionen und ich weiss, was ich will.»


https://www.aargauerzeitung.ch/sport/aa ... ld.2602268

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