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 Betreff des Beitrags: Re: (17) Christoph Spycher
 Beitrag Verfasst: Freitag 12. Juli 2013, 11:13 
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«Ich verstehe jede Frau, die Mühe damit hat»

Fussball · Fredy Bickel ist angetan davon, wie sehr Christoph Spycher über den Job des Sportchefs nachgedacht hat
Christoph Spycher: Alle denken, Sportchef sei ein super Beruf. Aber niemand weiss genau, was es braucht, um auch ein guter Sportchef zu sein. Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die man haben sollte?

Fredy Bickel: Mir gefällt der Ausdruck Sportchef nicht. Er klingt zwar gut, aber ein Chef bin ich nicht. Sondern ein Bindeglied zwischen dem Verein und der Mannschaft sowie dem Trainer. Deshalb ist für mich die Sozialkompetenz die wichtigste Fähigkeit eines Sportchefs.

Du bist ein emotionaler Mensch und suchst die Nähe zur Mannschaft, musst aber Entscheide treffen, die du aus Sicht des Vereins verantworten kannst. Wie schwierig ist die Gratwanderung, einerseits das Menschliche und andererseits die Faktenlage zu sehen und dann Entscheide zu fällen, die möglicherweise extrem wehtun?

Das ist exakt das, was mir in diesem Job am meisten Mühe bereitet. Wenn ich mich so nahe ans Team begebe, dann tut jede Trennung oder Veränderung weh. Ich denke, es ist eine Schwäche von mir, dass ich oft den einen oder anderen Spieler zu lange behalte. Dabei wäre es viel wichtiger, ein neues Element in die Mannschaft zu bringen. Der Kopf weiss, was zu tun wäre, das Herz jedoch zögert. Ich habe auch Mühe, schwierige Entscheide mitzuteilen, wenn ich dies nicht sofort erledige, sondern sie mit mir herumtrage.

Ich denke, dass es in diesem Geschäft etwas vom Wichtigsten ist, offen und ehrlich zu sein. Auch Dinge zu kommunizieren, die für den einen oder anderen nicht so schön sind.

Das war mir immer das grösste Anliegen. Dass ich allen Mitarbeitern, Trainern und Spielern zu jeder Zeit noch in die Augen schauen kann. Auch nach harten Entscheiden. Es freut mich, dass ich praktisch mit jedem Trainer noch heute ein gutes Verhältnis habe; selbst mit jenen, die ich entlassen musste. Dasselbe gilt für die Spieler, deren Vertrag nicht verlängert wurde.

Worauf achtest du besonders, wenn du ein Kader zusammenbaust?

Wenn ich beim Spiel bin, dann bin ich Teil der Mannschaft. Bin ich aber nicht an einem Spiel, dann beschäftige ich mich immer mit der Zukunft. Was für Elemente braucht es noch in diesem Team? Dabei geht es aber nicht nur ums Fussballerische, ich suche immer auch den Typ, der ins Gefüge passt. Nehmen wir das Beispiel YB und die Innenverteidigung. Da wurden ganz viele Spieler angeboten, und der eine oder andere davon wäre vielleicht sogar fussballerisch besser als Steve von Bergen gewesen und auch jünger. Aber es war mir wichtig, einen Schweizer mit einer bodenständigen und zugleich kommunikativen Art zu bekommen. Deshalb stand Steve zuoberst auf der Liste.

Wenn du einen holst wie ihn, mit dem du schon beim FCZ zusammengearbeitet hast und genau kennst, ist das vielleicht einfach. Wenn dir nun aber ein Spieler angeboten wird, den du nicht so gut kennst, brauchst du Hilfe. Ist deshalb das Vernetztsein im Fussball etwas vom Wichtigsten?

Natürlich, und da kommt mir sehr entgegen, dass ich immer versucht habe, meine Kontakte zu pflegen. Dass ich auch auf Leute zugehe, denen ich früher schwierige Entscheide übermitteln musste. In diesem Bereich profitiere ich von meinen 20 Jahren Tätigkeit in diesem Business.

Wie sehr hat sich dieses in all den Jahren verändert?

Ich selber habe versucht, mich nicht zu verändern und mir treu zu bleiben. Aber den Umgang mit anderen Menschen musste ich immer wieder anpassen. Spieler funktionieren heute anders. Vor zehn Jahren «musste» ich mit einem Jungen noch nicht unbedingt reden. Wenn ich heute aber zweimal mit Spycher spreche, nie aber mit den Jungen, dann haben diese Probleme damit. Dass die Jungen heute viel früher einen Berater haben, ist die grösste Änderung. Damit habe ich Mühe und muss aufpassen, dass ich die Berater nicht falsch behandle und zu forsch werde. Ich bin in diesem Bereich viel dünnhäutiger geworden. Eine Herausforderung ist überdies, dass der Altersunterschied zwischen mir und den Spielern immer grösser wird.

Du bist ein Perfektionist und willst YB an einen gewissen Punkt führen. Aber auch für dich hat der Tag nur 24 Stunden und einmal sind auch deine Ressourcen aufgebraucht. Was tust du, um dich abzugrenzen und nicht immer zu denken, es komme noch dieses oder jenes wichtige Telefon?

Ich nehme mir schon meine Pausen. Ich kann mir halt nicht oft halbe oder ganze Tage freinehmen, sondern pflücke einzelne Stunden raus. Nach dem Trainingslager habe ich mir den Montag reserviert, bin mit meiner Tochter Mittagessen gegangen und mit den Eltern einen Kaffee trinken, und am Abend habe ich ehemalige Arbeitskollegen getroffen. Ich geniesse das dann umso mehr und lebe wieder eine Weile davon.

Das persönliche Umfeld braucht enorm viel Verständnis.

Das ist das Schwierigste überhaupt. Ich war ja auch einmal verheiratet. Ich verstehe jede Frau, die Mühe damit hat. Dieser Beruf und eine Beziehung lassen sich eigentlich nicht unter einen Hut bringen. Meine Ex-Frau hat gesagt, sie sei eine alleinerziehende Mutter gewesen. Sie ist am Wochenende allein mit dem Kinderwagen unterwegs gewesen – der Gedanke daran schmerzt. (Pause) Momentan lebe ich alleine in Bern. Es ist unheimlich wichtig gewesen, meine gesamte Zeit in diesen Neuanfang zu investieren. Ich habe diese sechs Monate gebraucht, um mich voll einzubringen.

Hat es Momente gegeben, in denen du gedacht hast: Hätte ich doch diesen Job nicht angenommen?

Nein, das nicht. Es gab aber schwierige Momente und schlaflose Nächte, in denen ich gedacht habe: Vielleicht schaffe ich es nicht. Mittlerweile geht es mir gut. Ich bin nicht euphorisch, aber ich habe Freude, wie weit wir sind und was wir verändern konnten.

War dabei die Reduktion des Kaders die Herkulesarbeit?

Das Schwierigste war, meinen eigenen Weg zu finden. Ich bin gekommen, und wollte sofort ändern, was ich jeweils gerade gesehen habe. Dann ist mir wieder etwas anderes aufgefallen und so habe ich mich verzettelt. Ich habe eine Zeit lang gebraucht, um zu sehen, dass es nur so geht: Schritt für Schritt und zuerst einmal etwas abschliessen, dafür etwas anderes liegen lassen, auch wenn es schwerfällt.

Du lebst in Bern und bist damit am Puls der Leute.

Das gehört dazu. Es bringt viel, auf andere Leute zu hören. Ich habe kein Problem zu sagen, ich hätte dieses und jenes nicht allein entschieden. Auch die Menschen auf der Strasse können dir mal etwas Interessantes sagen. Und ich schaue auch immer mal wieder in die Fan-Foren im Internet rein.

Du hast viele Weichen stellen müssen. Sind sie gut gestellt?

Es ist noch nicht alles gut, aber wir haben den richtigen Weg gefunden. Die Mannschaft will die Vergangenheit vergessen machen.

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 Betreff des Beitrags: Re: (17) Christoph Spycher
 Beitrag Verfasst: Samstag 10. August 2013, 13:11 
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«Forte weiss, wie er uns packen kann»

Captain Christoph Spycher erklärt den geglückten Saisonstart der Young Boys und die Wandlung der Mannschaft unter der neuen Führung.

Abwehrchef Steve von Bergen ist der einzige der neu verpflichteten Spieler, der bei YB einen Stammplatz hat. Dennoch spielt die Mannschaft gegenüber der vergangenen Saison wie verwandelt. Haben Sie eine Erklärung?
Das ist eine vereinfachte Interpretation. Es hat sich natürlich viel verändert. Vergangene Saison fehlte ich sieben Monate wegen meiner Knieverletzung, und ich musste viel investieren, um wieder auf mein Leistungsniveau zu gelangen. Noch bin ich nicht da, wo ich sein möchte. Gonzalo Zárate spielte die vergangene Rückrunde angeschlagen oder fehlte wegen Verletzungen. Moreno Costanzo war nicht in der moralischen Verfassung, in der er sich nun befindet. Er hatte beim damaligen Trainerteam nicht das Vertrauen, das ihm nun Uli Forte entgegenbringt. Es sind viele Puzzleteilchen, die nun zusammenpassen.

Nach dem Sieg gegen den FCZ sagten Sie: «Wir sind leidensfähiger geworden.» Was bedeutet das?
Die Spiele der vergangenen Rückrunde glichen sich in einem Muster. Oft begannen wir gut, vergaben unsere ersten Torchancen und dann kam der Genickschlag durch ein Gegentor. Meistens fielen wir dann als Mannschaft um. Das ist nun anders. Beim 3:2 gegen Thun hat die Mannschaft nach dem 0:2 Dampf gemacht und das Spiel gekehrt. Letzte Saison hätten wir das Spiel wohl verloren. Und auch am letzten Sonntag auf dem Letzigrund beim 3:1 gegen den FCZ hatten wir nicht den besten Tag. Wir mussten leiden, und wir schafften es, den Sieg zu erarbeiten.

Ist Uli Forte ein Motivations- oder ein sogenannter Konzepttrainer?
Ein Trainer ohne Konzept, der nur über die Motivation arbeitet, hat auf die Dauer keinen Erfolg. Ein Trainer, der nur Wert auf die technischen und taktischen Aspekte legt, wird es auch schwer haben. Uli Forte hat ein Konzept, er weiss aber auch, wie er uns packen kann. Er hat dazu immer wieder neue Ideen.

Letzte Saison waren die enormen Leistungsschwankungen ein Dauerthema. Nach Gala-Vorstellungen in der Europa League folgte stets der Absturz in der Meisterschaft. Jetzt spielt YB nur in der Super League und im Cup. Ist das ein Vorteil?
Es gibt uns die Chance, während der Woche im Training vermehrt an Dingen zu arbeiten, die beim vergangenen Spiel nicht gut waren. Wir haben nun mehr Trainingseinheiten und längere Erholungszeit. Doch Europacupspiele sind wichtig für den Verein. Und sie sind auch wichtig für die Entwicklung junger Spieler. Zudem schweissen solche Spiele mit Reisen quer durch Europa die Mannschaft zusammen.

Der an Aarau ausgeliehene Alexander González erklärte, er habe es geschätzt, wie Sie sich um jüngere Spieler in Gesprächen kümmerten. Wie machen Sie das mit Yuya Kubo?
Ich sehe mich als weltoffenen Menschen. Aber mit Yuha zu kommunizieren, ist definitiv nicht einfach. Bei taktischen Dingen können wir uns mit Bildern und Tafeln behelfen. Yuha ist offen, unkompliziert. Der Verein unternimmt viel, damit Yuha spürt, dass man sich um sein Wohlergehen kümmert. Und wichtig ist, dass er möglichst schnell Deutsch lernt oder sein Englisch verbessert. Die japanische Sprache ist eine zu grosse Herausforderung für mich (lacht).

Welche Erinnerung haben Sie an das Brügglifeld?
Es ist eine Weile her, seit ich in diesem Stadion gespielt habe. Es war mit GC, ich denke im Jahr 2005. Die Spiele im Brügglifeld sind immer gleich, nämlich hart umkämpft. Wir müssen bereit sein. Aarau ist eine Stimmungsmannschaft, die vom Publikum getragen wird.


http://www.derbund.ch/sport/fussball/Fo ... y/25836186

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 Betreff des Beitrags: Re: (17) Christoph Spycher
 Beitrag Verfasst: Samstag 5. Oktober 2013, 15:51 
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Nach Spycher will auch YB wieder gesund werden

Die Young Boys holten zuletzt nur einen Punkt aus fünf Spielen. Sie stehen am Samstag in Sitten unter Druck. YB-Captain Christoph Spycher bleibt ruhig – und fordert eine Reaktion.

Familie Spycher lag flach. Die beiden Söhne hatte es am Freitag und Samstag letzte Woche erwischt, in der Nacht auf Sonntag verspürten dann auch Christoph Spycher und seine Frau Krankheitssymptome – und am Sonntagnachmittag musste der YB-Captain in der Halbzeit des Heimspiels gegen Zürich (0:1) völlig entkräftet ausgewechselt werden. «Es ging nicht mehr, ich war total platt», sagt Spycher, den tagelang üble Magenschmerzen mit unappetitlichen Begleiterscheinungen plagten. Am Donnerstag trainierte der 35-Jährige erstmals wieder, und vor dem Spiel heute in Sitten meldet er: «Ich werde spielen können.»

YB liegt flach. Die wilde Achterbahnfahrt des Vereins in dieser Saison hat für schmerzhafte Erlebnisse gesorgt, nach nur einem Punkt aus fünf Partien kränkelt der gelb-schwarze Patient gerade heftig. Christoph Spycher gibt Entwarnung, er sieht einen Weg zur Besserung: «Das Team ist gesund, die Stimmung ist gut, wir arbeiten konzentriert.» Und deshalb gelangt der Routinier zur Erkenntnis: «Wir sind nicht in der Krise. Aber wir sind gut beraten, die Situation nicht zu unterschätzen. Wir brauchen schleunigst ein Erfolgserlebnis.»

Das Lob für Forte

Christoph Spycher hat viel erlebt, er ist mehrfacher WM- und EM-Teilnehmer, hat 47 Länderspiele bestritten und war jahrelang Captain in der Bundesliga bei Eintracht Frankfurt. Er lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Und weil er ein reflektierter Mensch ist, hören sich seine Erklärungen zur aktuellen YB-Misere ausgewogen an. Spycher sagt beispielsweise: «Im Fussball braucht man auch Wettkampfglück. Wir hatten es in den ersten Spielen mit unseren fünf Siegen. Zuletzt aber verloren wir es.» Oder: «Es besteht kein Grund zur Panik. Wir haben ein starkes Team und glauben an uns. Aber wir dürfen nicht nur reden oder uns beklagen, weil es zuletzt unglücklich lief. Wir müssen kämpfen und das Glück erzwingen.»

Christoph Spycher wehrt sich entschieden dagegen, schon wieder wie letzte Saison grundsätzliche Fragen zum Zustand der Young Boys zu stellen. «Die Super League ist sehr ausgeglichen, und wir sind vorne dabei.» Uli Forte, der neue Coach, sei ein «sehr guter Trainer», sagt Spycher, der das nicht erwähnen würde, wenn er nicht auch davon überzeugt wäre. Hätte er Zweifel an Forte, würde man das spüren, er würde vielleicht sagen: «Es ist für einen Trainer nicht einfach in einem neuen Team. Und wir hatten letzte Saison eine schwierige Zeit.» Spycher aber lobt Forte als «hart arbeitenden Trainer», der «Ruhe in den Verein» gebracht habe und bei YB «zusammen mit Sportchef Fredy Bickel hoffentlich die nächsten Jahre prägen» werde.

«Dreckiger Sieg» auch gut

YB und Forte aber brauchen Punkte, am besten bereits heute in Sitten, sonst enteilen die Konkurrenten vorne in der Tabelle schon wieder früh in der Spielzeit. «Wenn man unser Kader betrachtet, sieht man, dass wir über Qualität verfügen», sagt Spycher. «Doch es gibt immer Phasen, in denen nicht alle Spieler in Bestform sind. Wir müssen uns nach diesen Niederlagen mit harter Arbeit wieder zurückkämpfen.»

Manchmal, findet Spycher, brauche es auch einen «dreckigen Sieg», der dann gerne «unverdient» oder «glückhaft» sein dürfe. «Wir haben in den letzten Wochen ausser beim 0:0 in St.Gallen nicht schlecht gespielt», meint der Berner. «Ich denke nicht, dass es einen Grund gibt, an uns zu zweifeln.» Spycher ist dennoch lange genug dabei, um den Stellenwert des heutigen Gastspiels im Wallis zu kennen – vor der zweiwöchigen Länderspielpause und dem gleichfalls heiklen Gastspiel in Luzern am 20.Oktober. Verlieren die Young Boys beim FC Sion erneut, droht sich die leichte Erkältung bei YB zur hartnäckigen Grippe zu entwickeln.


http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussb ... y/18298921

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 Betreff des Beitrags: Re: (17) Christoph Spycher
 Beitrag Verfasst: Freitag 25. Oktober 2013, 00:17 
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 Betreff des Beitrags: Re: (17) Christoph Spycher
 Beitrag Verfasst: Sonntag 1. Dezember 2013, 11:44 
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Der geplante Abgang

Christoph Spycher ist für die Young Boys unverzichtbar – Ende Saison macht der 35-Jährige aber wohl Schluss

BERN Wer weiss schon, was aus ihm geworden wäre, wenn nicht der Fussball dazwischengekommen wäre. 20 war Christoph Spycher und eingeschrieben an der Uni Bern, er plante ein Wirtschaftsstudium. Der Sport war für ihn nicht mehr als eine Freizeitbeschäftigung. Bis Andy Egli rief. Und auf einmal alles anders wurde. Aus Spycher, dem Freizeitfussballer aus Münsingen, wurde Spycher, der Profi in Luzern.

Über 14 Jahre sind seither vergangen. Aus ihm ist kein Hochschulabgänger geworden, dafür ein Fussballer, dem eine bemerkenswerte Karriere glückte: Luzern, GC, Frankfurt, YB, 47 Länderspiele, Teilnahmen an WM und EM, ein Meistertitel mit GC. Spycher ist sich treu geblieben in all den Jahren: Er wirkt immer noch wie ein wohltuender Gegenpol in diesem oft überhitzten Geschäft, überlegt, zuverlässig, normal. Einer, der nicht markige Sprüche oder Tattoos brauchte, um sich ein Profil zu geben. Oder wie es YB-Sportchef Fredy Bickel sagt: «Es gibt nicht viele wie ihn.» Spycher ist eine bevorzugte Anlaufstelle, bei ihm fühlt er den Puls des Teams oder tauscht sich in bedeutenden Fragen aus.

Spycher vermisste lange Souveränität und Solidarität

In seiner Personalplanung wäre ihm nichts lieber als ein Signal von Spycher, die Laufbahn forzusetzen, 35 Jahre hin oder her. Den Vertrag würde er «mit geschlossenen Augen» vorlegen und unterzeichnen lassen. Aber Spycher zögert. Bickel spürt: Der Captain wird Ende Saison wohl aufhören. «Er leidet gesundheitlich oft mehr, als er zugibt», sagt Bickel, «er ist aber bereit, für die Mannschaft zu beissen.» Und wenn der Entscheid definitiv ist, wird Spycher ohne grosses Brimborium abtreten. So halt, wie das zu ihm passt.

2010 war er in die Heimat zurückgekehrt nach fünf Bundesligajahren. Er, der Berner, hoffte, mit YB in ein neues Zeitalter aufzubrechen und endlich wieder einen Pokal zu gewinnen. Es gab schöne Momente, das schon, aber eben auch heftige Turbulenzen mit drei Trainerentlassungen in drei Jahren und vielen hausgemachten Problemen. Er vermisste in kritischen Situation die Souveränität der sportlichen Leitung, ihm fehlte Solidarität, Geduld und die Nähe der Verantwortlichen in heiklen Momenten: «Wir waren lange keine Einheit.»

Das hat sich geändert, seit Fredy Bickel zurück ist. «Ich mache mir keine Sorgen um YB», sagt Spycher, «der Verein zerfällt nicht mehr so schnell in Einzelteile.» Die Aufregung hielt sich selbst nach dem blamablen Aus im Cup bei Erstligisten Le Mont in Grenzen: «Enttäuscht waren wir alle, aber die Aufarbeitung fand auf sachlicher Ebene statt. Früher wäre viel emotionaler vorgegangen worden. Aber das bringt nichts.»

Die Anerkennung für Basel: «Das war beste Werbung»

Spricht Spycher vom aktuellen Zustand der Young Boys, tut er das nicht mit verklärter Optik: «Nach dem siebten Platz im vergangenen Jahr wäre es vermessen, zu behaupten, wir hätten eine Meistermannschaft. Basel ist uns mit seinen Einnahmen aus der Champions League auch in finanzieller Hinsicht ein Stück voraus. Für uns muss es darum gehen, uns für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren.» Wenn er vom FCB redet, dem heutigen YB-Gegner, dringt seine Anerkennung durch. Am Dienstag sass er vor dem Fernseher, als der Meister gegen Chelsea siegte, und Spycher fand: «Das war beste Werbung für den Schweizer Fussball.»

Nach dem Ende der Laufbahn will er dem Fussball verbunden bleiben, die Faszination hat ihn nie losgelassen. Mithelfen möchte er, den Rückstand von YB auf den FCB zu verringern, wobei für ihn aber eines nicht infrage kommt: dass er als Trainer eingespannt wird. Der Vater von zwei Buben hält das nicht für einen familienkompatiblen Job.

Kein Trainer prägte Spycher mehr als Marcel Koller

Vielmehr denkt er daran, sich intensiv mit Talenten des Clubs zu beschäftigen, deren Karriere gezielt zu planen, sie mit Tipps zu versorgen und auch Einzeltrainings mit ihnen zu absolvieren. Spycher sieht in diesem Bereich und auch in der Betreuung der ausländischen Spieler Optimierungspotenzial bei den Vereinen: «Ein Club muss auch soziale Verantwortung wahrnehmen.» Ihn begleitete integratives Denken und das Bedürfnis nach Harmonie durch sein Leben als Profi. In Luzern war er schon Bindeglied zwischen Ausländern und Schweizern. Und er kümmerte sich um Josef Martinez und Alexander Gonzalez, als die beiden aus Venezuela nach Bern kamen. Der eine ist derzeit an Thun ausgeliehen, der andere an Aarau, aber Spycher lädt die beiden gelegentlich zu sich nach Hause ein: «Spieler sind keine Waren, sondern Menschen.»

Vorderhand aber ist er noch selber mitten im Geschäft. Er ist angetrieben vom Ehrgeiz und einer Winner-Mentalität, wie sie ihn Marcel Koller lehrte, der Trainer, der ihn damals bei GC am stärksten prägte. Und hätte er doch noch Lust weiterzumachen, braucht Spycher bei Fredy Bickel nicht anzuklopfen. Die Bürotür des Sportchefs steht offen.

Überlegt, zuverlässig, normal: Christoph Spycher ist ein wohltuender Gegenpol im oft überhitzten Fussballgeschäft

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 Betreff des Beitrags: Re: (17) Christoph Spycher
 Beitrag Verfasst: Freitag 3. Januar 2014, 10:17 
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 Betreff des Beitrags: Re: (17) Christoph Spycher
 Beitrag Verfasst: Freitag 31. Januar 2014, 14:25 
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Die «Carte blanche» für den Leader

Die Young Boys steigen am Sonntag mit nur zwei Punkten Rückstand auf Leader Basel in die Rückrunde. Routinier Christoph Spycher, der vielleicht sein letztes Halbjahr bestreitet, spricht aber bewusst nicht vom Meistertitel.

Es war der Ritterschlag schlechthin. Fredy Bickel erklärte am vergangenen Dienstag an der Vorsaisonmedienkonferenz der Young Boys, Christoph Spycher könne im kommenden Sommer auch unmittelbar vor dem ersten Meisterschaftsspiel sagen, er wolle weiter für YB spielen, und dann könne er dies auch gerne tun.

Die Bedeutung des fast 36-Jährigen für die Stadtberner ist tatsächlich immens. In den vergangenen, oft so turbulenten Jahren war er Stabilisator auf und Integrationsfigur neben dem Platz. Die defensive Lebensversicherung war praktisch der einzige Leistungsträger, bei dem Konstanz kein Fremdwort war, ein Leader mit Taten, nicht mit Worten. Das realisierte auch Trainer Uli Forte, der «Wuschu» kurz nach Amtsantritt flugs zum neuen Captain berief.

Auch in der Vorrunde war Spycher eine unbestrittene Grösse. Er lief in der Meisterschaft siebzehnmal auf, stand 1462 Minuten auf dem Rasen, wurde nur zweimal ausgewechselt und fehlte einmal wegen einer Gelbsperre. Jetzt ist sein Einsatz am Sonntag im Derby gegen Thun wegen einer Bänderverletzung im Fussgelenk allerdings sehr fraglich. «Für das erste Spiel wird es eng.»

Spychers Anteil an der Berner Rückkehr auf den Erfolgskurs ist nicht zu unterschätzen. Als er sich im Spätherbst 2012 einer Knieoperation unterziehen musste, zerfiel das Team. Die Nachwehen jener Krise sind im Umfeld bis heute zu spüren, das Wort Meistertitel ist für Spycher trotz des knappen Rückstands auf Basel kein Thema: «Natürlich ist es gegen vorne eng, gegen hinten aber auch. Wir haben ja erst ein halbes gutes Jahr gezeigt, es wäre leichtsinnig, vom Titel zu reden. Gerade Basel ist ja sehr konstant. Wir müssen einfach das Optimum aus unseren Möglichkeiten herausholen und regelmässig punkten.»

Die Rolle des Teamleaders ist für den 47-maligen Nationalspieler kein Novum, Spycher war stets ein Mannschaftsspieler par excellence mit Führungsqualitäten. Das bemerkten auch seine jeweiligen Trainer. In Luzern avancierte er schon nach einem Jahr zum Vizecaptain, ebenso bei den Grasshoppers, und schliesslich war er sogar jahrelang Captain in der Bundesliga bei Eintracht Frankfurt. «Die Trainer haben wohl gemerkt, dass bei mir nicht die persönlichen Interessen im Vordergrund stehen, ich vielmehr das Maximum mit dem Team herausholen will. Ich hatte nie Angst davor, Verantwortung zu übernehmen.»

Martinez als grosses Plus

Der Mann aus Köniz ist ein Mentor für die jungen Spieler und steht derzeit auch Josef Martinez zur Seite. Der Venezolaner könnte nach der Rückkehr aus Thun jenes Plus an Kreativität bringen, das im Kampf um höchste Weihen entscheidend sein könnte. Spycher sieht im 20-Jährigen die gewünschte Verstärkung: «Wenn er an die Leistungen aus Thun anknüpfen kann, wird er uns viel bringen. Er hat grosse Qualitäten, das halbe Jahr in Thun hat ihm sehr gutgetan, und im Nachhinein ist er auch durch die hier verlorene Zeit gereift.»

Wie es mit Spycher nach dieser Spielzeit weitergehen wird, ist noch unklar. Sein Vertrag läuft aus, und er sagt nicht, ob er seine Knochen auch noch in einer 17.Profisaison den Strapazen aussetzen wird oder ob er doch einen Job innerhalb der YB-Organisation annimmt. «Ich habe mir viele Gedanken gemacht und werde diese jetzt dann noch einmal sammeln. Danach werde ich sicher zuerst Fredy Bickel und Uli Forte informieren.»

Für eine Karrierefortsetzung spricht dieser Tage einiges: «Es ‹fägt› mit den Jungen. Die Freude ist immer noch da, und die Basis stimmt jetzt nach den turbulenten Jahren.» Die YB-Fans würden eine Vertragsverlängerung gewiss goutieren. So oder so kann sich Christoph Spycher aber mit seinem Entscheid Zeit lassen. Wenn er will, sogar bis am Tag vor dem ersten Spiel der nächsten Saison.


http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussb ... y/19596791

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 Betreff des Beitrags: Re: (17) Christoph Spycher
 Beitrag Verfasst: Montag 17. Februar 2014, 00:23 
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RGS Interview - Christoph Spycher: "Ich werde mich bald entscheiden"

https://soundcloud.com/radio-gelb-schwa ... -ich-werde


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 Betreff des Beitrags: Re: (17) Christoph Spycher
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 26. Februar 2014, 12:23 
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26.02.2014

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Forte will Spycher den Rücktritt ausreden

Christoph Spycher hat noch nicht entschieden, ob er Ende Saison die aktive Laufbahn beendet. YB-Trainer Uli Forte will seinen Captain zum Weitermachen überreden.

Vor der Saison hat Uli Forte Goalie Marco Wölfli, Innenverteidiger Steve von Bergen, den defensiven Mittelfeldspieler Christoph Spycher und Stürmer Alexander Gerndt als seine YB-Achse bezeichnet. Nun sind mit Wölfli, Spycher und Gerndt drei der vier Stützen verletzt. «Am meisten fehlt Spycher», so Forte. «Wuschu ist unser Dirigent auf dem Platz; er führt und ordnet.» Fortes Lob geht sogar so weit, dass er sagt: «Ich werde Wuschu bearbeiten, dass er noch einmal ein Jahr weiterspielt.» Der frühere 47-fache Internationale ringt mit einem Entscheid: «Fussballspieler ist ein schöner, emotionaler Beruf. Ich bin gerne mit jungen Menschen zusammen. Zudem herrscht nach turbulenten Jahren jetzt endlich Ruhe und Kontinuität bei YB.» Spycher, bald 36-jährig, macht aber nur weiter, wenn er die von ihm selbst verlangte Leistung erbringen kann. Derzeit laboriert der YB-Captain an einer Fussverletzung, die er sich in der Vorbereitung zugezogen hat. Beendet er die Laufbahn, wird er bei YB eine andere Funktion (Assistent von Sportchef Fredy Bickel?) übernehmen.

Spycher fehlt auch in Sion

Spycher wird den Bernern auch am Mittwoch in Sion fehlen. Die Partie wurde wegen mehrerer Anlässe am Wochenende (u. a. Ski-Weltcup in Crans-Montana) vorverlegt. Nach zuletzt sieben Niederlagen (sechs davon auswärts) stehen die Walliser unter Druck. «Sie werden alles tun, um endlich wieder einmal zu gewinnen», weiss Forte. Für den Trainer kommt die Misere im Wallis indes nicht überraschend: «Wenn so gearbeitet wird, immer wieder viele neue Spieler geholt werden, ist es unmöglich, dass Ruhe einkehrt. Und ohne Ruhe kann man den Erfolg vergessen.» Forte verweist aber darauf, dass ein Sieg im Wallis hart erkämpft werden müsse. Dennoch fordert er nichts weniger als die drei Punkte. «Wir wollen nach zuletzt zwei Siegen nachlegen.»


http://www.20min.ch/sport/fussball/story/12387949

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 Betreff des Beitrags: Re: (17) Christoph Spycher
 Beitrag Verfasst: Samstag 22. März 2014, 19:20 
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22.03.2014

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YB: Der Kapitän ist wieder an Bord

Im Verfolgerduell gegen GC kann YB am Sonntag wieder auf Christoph Spycher zählen. Der Teamleader, bald 36 Jahre alt, kehrt nach längerer Verletzungspause in die Startformation zurück – und weiss noch nicht, ob er eine weitere Saison spielt.

Es heisst ja an den Stammtischen des Fussballlandes, in Onlineforen und Zeitungsspalten gerne, YB fehle ein Leader. Ein Führungsspieler. Eine Persönlichkeit. Auf und neben dem Rasen. Es mangele an einem Spieler, der Ruhe ausstrahle, aber auch antreibe, führe, ordne. Zumal Captain Christoph Spycher, Vizecaptain Marco Wölfli und Sturmführer Alexander Gerndt seit Wochen verletzt ausfallen. Jetzt kehrt einer zurück, über den es heisst, er sei ein Leader, Führungsspieler, Routinier, eine Persönlichkeit, Identi-fikationsfigur, Type. Der Kapitän ist am Sonntag gegen seinen früheren Verein GC wieder an Bord.

Der Bänderriss am Fuss

Am Donnerstag sitzt Christoph Spycher auf der Terrasse einer Bäckerei und sagt: «Hinter mir liegen mühsame Wochen. Ich bin froh, kann ich endlich wieder spielen.» Ende letzten Jahres erlitt er einen Bänderriss am Fuss, der nicht ideal verheilte. Es folgten Therapien und Trainingsversuche und immer wieder Schmerzen. «Es ist frustrierend, wenn man nicht helfen kann und tatenlos zuschauen muss», sagt Spycher. Er war ein Kapitän, zur Untätigkeit verurteilt. Ein Zuschauer, der sah, wie die jungen Young Boys einen Steuermann dringend benötigt hätten. Ein Verletzter, der nach den Spielen unzufrieden nach Hause ging. Zumal der rechte Fuss weiter lahmte.

YB wartete geduldig auf Spycher. «Er ist unser wichtigster Spieler», sagt Trainer Uli Forte. «Seine Präsenz auf dem Feld und daneben können wir nicht ersetzen.» 36 Jahre alt wird Spycher am 30.März, das ist ein stolzes Fussballeralter. Und noch immer ist der langjährige Nationalspieler für YB äusserst wichtig. Seit bald vier Saisons ist der Könizer in Bern, nach 5 Jahren bei Eintracht Frankfurt in der Bundesliga wollte er seine Karriere in der Heimat krönen – mit einem Titel.

Die Inkompetenz der Phase-3-Führung bei YB bescherte jedoch auch Spycher unangenehme Zeiten. Jetzt herrscht relative Ruhe im Verein, doch in der Achterbahnfahrt durch diese Saison weiss man mal wieder nicht, was man von den Young Boys halten soll. «Wir sind Dritter», sagt Spycher, der zuletzt in St.Gallen (1:1) die letzten Minuten wieder mittat. «Das ist nach der schwachen letzten Saison okay. Aber wir könnten besser dastehen.»

Hoher Stellenwert

Spycher hat das Murren im Anhang und in den Medien zuletzt mitbekommen, aber der vielseitig einsetzbare Teamspieler teilt die kritischen Voten nur bedingt: «Wir haben nicht immer brilliert, doch wir haben das nicht so schlecht gemacht, zumal wir junge Spieler eingebaut haben.» Das Verletzungspech sei erheblich, zudem seien nicht alle Entscheidungen der Spielleiter nachvollziehbar gewesen. Spycher sieht genügend Qualität im Team, wobei auch ihm die zuweilen zurückhaltenden YB-Vorstellungen nicht entgangen sind. Mehr Leidenschaft und Entschlossenheit ist von den Bernern gefordert. Unter Anleitung Spychers. Sein Stellenwert bei YB ist aussergewöhnlich. Er ist derart hoch, dass Sportchef Fredy Bickel sagt: «Spycher darf bestimmen, wann er entscheidet, ob er noch eine Saison anhängt. Wir wollen ihn unbedingt als Spieler behalten.»

Mit seiner Art, Erfahrung und Intelligenz ist Spycher längst mehr als nur Captain. Er kümmert sich um die Jungen, berät sie oder lädt sie auch mal – wie etwa letztes Jahr den Venezolaner Josef Martinez – zu sich nach Hause zum Essen ein, wenn sie besondere Zuwendung benötigen. Spricht man mit Spycher, hört man oft auch einen Trainer oder einen Sportchef reden. Der Mann ist reflektiert, denkt differenziert, spricht klug. Es würde nicht überraschen, wenn er auch später eine tragende Rolle im Fussballbusiness bekleiden würde. Ein Anschlussvertrag mit YB ist vereinbart, das Arbeitsfeld noch nicht definiert. Spycher sagt: «Ich bin Fussballer, alles andere ist im Moment unwichtig.»

Würdiger Karriereabschluss

Christoph Spycher möchte einen würdigen Karriereabschluss. Langjährigen Wegbegleitern gelang das nicht. Alex Frei wurde bei Basel schier fortgejagt, Benjamin Huggel war beim FCB auch nicht mehr erwünscht, Ricardo Cabanas musste bei GC viel zu früh verletzt aufhören. Spycher ist immer noch da, 16 Jahre nach seinem Transfer von Münsingen zu Luzern. Mehr Blessuren als früher hat er, obwohl Spycher einen riesigen Aufwand betreibt, um körperlich mithalten zu können. «Die Frage ist, wie lange ich das noch machen kann», sagt er. Und: «Ich wollte nicht zu lange warten mit einer Entscheidung. Die Verletzung hat die Situation zuletzt natürlich verändert.»

Und so muss Spycher in den nächsten Wochen herausfinden, ob er ab Sommer weiter den YB-Vorarbeiter auf vielen Ebenen geben will. Er könnte es sich einfach machen und den gut dotierten Vertrag einfach noch um ein Jahr verlängern. Aber so denkt Spycher nicht. Er sagt: «Ich mache nur etwas, wenn ich voll und ganz dahinterstehen kann.»


YB - GC am Sonntag: Gegen den ehemaligen Verein

Am Sonntag (16 Uhr) wird Christoph Spycher gegen GC wieder in der YB-Startformation stehen. Vermutlich als Linksverteidiger, obwohl Moreno Costanzo im zentralen Aufbau gesperrt fehlt.
Nach langer Verletzungspause ist es einfacher, hinten links wieder den Rhythmus zu erlangen – zumal auch Linksverteidiger Alain Rochat gesperrt ist. «Das ist eine interessante Affiche», sagt Spycher, «für solche Spiele trainierst du so hart. Wenn wir GC schlagen, sind wir wieder Zweiter. Das ist eine reizvolle Ausgangslage.»

Für Spycher ist die Partie auch eine Begegnung mit der Vergangenheit. Bei GC spielte der 47-fache Nationalspieler von 2001 bis 2005, mit den Zürchern holte er 2003 den Meistertitel. Und unter dem aktuellen GC-Coach Michael Skibbe erlebte er – teilweise als Captain – schöne Zeiten bei Eintracht Frankfurt. Vor kurzem war Spycher bei den Grasshoppers als Sportchef im Gespräch. Es war nicht mehr als ein Gerücht.


http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussb ... y/12260539

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