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Scott Sutter auf dem Weg nach England

YB-Aussenverteidiger Scott Sutter hat sich heute Donnerstag aus dem Trainingslager der Berner in Spanien verabschiedet. Der 25-Jährige wird bei den Blackburn Rovers ein Probetraining absolvieren.

Es wird bereits seit längerem gemunkelt, dass Scott Sutter den BSC Young Boys zumindest leihweise verlassen könnte. Mehrere Teams von der Insel sollen in den letzten Wochen ihr Interesse am englisch-schweizerischen Doppelbürger bekundet haben.

Wie die Berner Zeitung am Donnerstag erfahren hat, befindet sich der 25-Jährige nun tatsächlich auf dem Weg nach England. Er hat das Trainingslager in Spanien verlassen und wird bei den Blackburn Rovers ein Probetraining absolvieren.

Nur noch zweite Wahl

Der Drittletzte der englischen Premier League könnte Verstärkung in der Defensive gebrauchen. Das Team hat in dieser Saison bereits 45 Treffer kassiert und stellt damit zusammen mit Schlusslicht Wigan die zweitschlechteste Abwehr der Liga.

Bei den Berner Young Boys war Sutter zuletzt nur noch zweite Wahl. Trainer Christian Gross setzte auf der Position des rechten Verteidigers meist auf Elsad Zverotic und gönnte dem Schweizer Nationalspieler nur noch wenige Einsatzminuten. Zudem wurde mit dem jungen Venezolaner Alexander Gonzalez ein weiterer Spieler verpflichtet, der auf dieser Position zuhause ist.

Wenn das Probetraining und die anschliessenden Vertragsverhandlungen positiv verlaufen, würde für Sutter einen lang gehegter Traum in Erfüllung gehen. Am Dienstag sagte er gegenüber der Berner Zeitung, dass er Heimweh nach England habe und ein Wechsel innerhalb der Super League für ihn nicht in Frage komme.

YB: Sutter-Transfer zu den Rovers geplatzt

Scott Sutter wechselt nicht zu den Blackburn Rovers. Der Premier-League-Klub hat sich nach dem Testspiel von Sutter entschieden, den YB-Verteidiger nicht zu verpflichten.

Scott Sutter wechselt nicht zu den Blackburn Rovers. Dafür engagiert der Premier League Verein den Briten Bradley Orr von den Queens Park Rangers. Sutter hatte auch einen Leistungstest absolviert. Zur Diskussion stand ein Leihvertrag bis Ende Saison mit Option auf eine definitive Übernahme auf die neue Saison. Sutter hofft nun auf der Insel auf zwei mögliche Alternativen. Kommt kein Transfer zustande, kehrt er morgen Mittwoch nach Bern zurück.

YB gibt Scott Sutter an den FCZ ab

YB leiht Scott Sutter bis zum Saisonende an den FC Zürich aus. Der 25-Jährige war zuletzt nicht mehr erste Wahl bei den Bernern.

Scott Sutter (25) wechselt innerhalb der Axpo Super League von den Young Boys zum FC Zürich. Die Zürcher übernehmen den rechten Verteidiger leihweise bis Ende Saison.

Der zweifache Internationale hatte bei den Bernern unter Trainer Christian Gross seinen Stammplatz verloren. In der Vorrunde war er nur zu dreizehn Einsätzen gekommen, in den zwei Partien der Rückrunde figurierte er weder gegen Servette (3:1) noch in Sitten (1:0) im Aufgebot des Tabellenzweiten.

Nach zweieinhalb Jahren in Bern kehrt der in London geborene schweizerisch-englische Doppelbürger nach Zürich zurück. Von 2003 bis 2009 hatte Sutter bei den Grasshoppers gespielt. Beim FCZ soll Sutter den temporären Engpass an Verteidigern beheben. Wegen Verletzungen fehlen Ludovic Magnin und Loris Benito noch mehrere Wochen, Philippe Koch fällt die ganze Rückrunde aus.

Scott Sutter: «Die Enttäuschung war riesig»

YB-Leihgabe Scott Sutter hat am Mittwoch erstmals mit dem FC Zürich trainiert. Er ist froh, dass er nun wieder regelmässig ins Spielgeschehen eingreifen darf.

Scott Sutter hat bewegte Wochen hinter sich. Weil sich sein «Wunschtransfer» zum Premiere-League-Verein Blackburn Rovers in der letzten Minute zerschlug, schnürt er nun bis Ende Saison für den FC Zürich die Fussballschuhe.

«Die Enttäuschung war riesig», sagt der Aussenverteidiger. «Blackburn-Trainer Steve Kean sagte mir noch, dass er mich gerne verpflichten würde. Kurze Zeit später nahmen die Rovers aber doch noch Bradley Orr unter Vertrag.» Sutter war bereits wieder im Hotel, als er die Absage erhielt. Anschliessend blieb dem 25-Jährigen nicht mehr genug Zeit, um vor dem Ende der Transferperiode noch bei einem anderen englischen Verein anzuheuern.

Lösung stimmt für alle Beteiligten

«Es war psychisch und physisch eine intensive Zeit. Ich war so nahe dran und brauchte danach etwa drei Tage, um den Schlag zu verdauen», gesteht Sutter. Erschwerend kam hinzu, dass er in Bern nicht wusste, wie es mit ihm weitergeht. Ihm sei klar gewesen, dass er kaum zum Einsatz kommt, wenn er zu YB zurückkehrt.

Zum Glück für den Doppelbürger zeichnete sich danach aber eine Lösung ab, die für alle beteiligten Parteien stimmt. «FCZ-Sportchef Bickel hatte mir vor dem Abstecher nach England gesagt, dass ich mich melden soll, wenn es mit Blackburn nicht klappt», erklärt Sutter.

Enger Bezug zu Bern

Nun hat Sutter das erste Training mit seinem neuen Verein hinter sich. Weil es am Mittwochmorgen in Zürich stark schneite, blieb es beim Lauftraining. «Ein Wechsel ist am Anfang immer komisch», so Sutter. Er fühle sie wie am ersten Schultag. Grundsätzlich hat er aber das Gefühl, dass er von der Mannschaft aufgenommen wurde.

Einfach gefallen ist Sutter der Wechsel aber nicht, obwohl er beispielsweise Heinz Barmettler noch aus seiner Zeit bei GC Zürich kennt. Er lebt wohl bis zum Ende der Saison im Hotel, will seine Wohnung in Bern aber nicht aufgeben: «Ich habe mein ganzes Leben in Bern aufgebaut und einen engen Bezug zur Stadt.» Deswegen werde er seine Freizeit auch weiterhin hier verbringen.

«Für mich ist jetzt aber vor allem wichtig dass ich wieder spiele, dass ich wieder Freude habe am Fussball», stellt Sutter klar. FCZ-Trainer Urs Fischer habe ihn im Gespräch überzeugt, dass der FC Zürich momentan der richtige Klub für ihn ist. Dass er beim Stadtrivalen seines langjährigen Vereins GC Zürich unterschrieben hat, hält er für unproblematisch: «Natürlich musste ich mir Sprüche anhören, damit muss ich aber leben können.»

Der Glaube an YB

Was ihn nächste Saison erwartet, wisse er hingegen noch nicht, sagt Sutter: «Mein Blick ist immer noch nach England gerichtet.» Ihm sei jedenfalls klar, dass es für ihn schwierig werde, sich bei YB durchzusetzen, so lange Christian Gross dort Trainer ist. «Fakt ist aber, dass ich immer noch YB-Spieler bin».

Dem BSC Young Boys wünscht Scott Sutter trotz seinem temporären Abgang nichts Schlechtes. Er glaubt, dass die Mannschaft am Donnerstag den FC Basel bezwingt und damit die Meisterschaft wieder spannend macht. Er persönlich wolle jetzt aber seinen Teil dazu beitragen, dass der FC Zürich den Europa Cup erreicht.

FCZ sortiert Captain aus

Aegerter und Sutter verlassen die Zürcher

Captain Silvan Aegerter bekommt beim FC Zürich keinen neuen Vertrag und verlässt den Stadtklub nach fünf Jahren. Die Trennung des Mittelfeldspielers zeichnete sich seit längerem ab. Der FCZ plant zudem die Zukunft ohne Leihspieler Scott Sutter.

Der 32-jährige Berner kam die ganze Saison in der Super League, wie der Rest des Teams, nicht auf Touren. Seine Leistungen waren keine Bewerbung für eine Vertragsverlängerung.

Aegerter kam 2007 vom FC Thun zu den Zürchern. Er hatte grossen Anteil am Meistertitel 2009. In der folgenden Saison spielte er mit dem FCZ in der Champions League und erzielte im ersten Spiel im Letzigrund gegen Real Madrid (2:5) ein Tor. Nach dem Rücktritt von Abwehrchef Hannu Tihinen im Sommer 2010 machte der damalige Trainer Urs Fischer Aegerter zum Captain.

Neben Aegerter muss auch Scott Sutter (26/1 Länderspiel) den FCZ verlassen. Der rechte Aussenverteidiger kehrt nach einer halben Saison als Leihspieler zumindest vorerst zu den Young Boys zurück. Auch seine Zukunft ist jedoch ungewiss. Die Berner verliess Sutter in der Winterpause primär wegen Differenzen mit Coach Christian Gross.

Projekt England vorerst auf Eis gelegt

Scott Sutter plante, wieder in seine alte Heimat zu ziehen. Doch weil die Rückkehr ins Wankdorf wie eine Heimkehr war und Trainer Rueda auf ihn setzt, sieht der YB-Verteidiger davon ab.

Scott Sutter hatte niemand auf der Rechnung gehabt, als es darum ging, die mögliche Formation des BSC YB für die Saison 2012/13 festzuhalten. Der Abgang des 26-Jährigen galt als beschlossen, nachdem er sich im letzten Herbst mit Christian Gross zerstritten hatte.

Sein Name wurde mit den Glasgow Rangers und den Wolverhampton Wanderers in Verbindung gebracht. Ende Januar weilte der englisch-schweizerische Doppelbürger sogar einige Tage bei den Blackburn Rovers. Sutter vermochte aber das Rovers-Management nicht restlos zu überzeugen und landete statt in Blackburn als Leihgabe beim FC Zürich. Der Offensivverteidiger war froh, bei den Stadtzürchern unterzukommen, da er bei YB kaum mehr zum Einsatz gekommen wäre. Doch mehr als ein halbes Jahr – das stand für ihn von Anfang an fest – wollte er nicht im Letzigrund spielen. «Ich dachte, es sei an der Zeit, etwas Neues anzupacken im Sommer», sagt Sutter rückblickend.

Grosse Mühe mit Gross

Jetzt ist Sommer – und Sutter ist wieder dort, wo er schon zwischen Juni 2009 und Ende 2011 war: bei YB. Ja, er habe seine Pläne über Bord geworfen und sich entschlossen, weiterhin in Bern zu bleiben, bestätigt der braun gebrannte Sonnyboy. Er fläzt am Tag vor dem Abflug nach Chisinau in einem Korbstuhl im Restaurant Eleven, als er über seinen Sinneswandel redet. Die Rückkehr im Juni sei wie eine Heimkehr gewesen. «Ich habe gemerkt, wie gut ich es hier habe. Coole Jungs im Team, das geile Stadion, die enorme Wertschätzung der Fans.» Sutter kommt aus dem Schwärmen fast nicht mehr heraus. Er lobt alles und jeden. Er sei Teil eines Teams mit hoher Sozialkompetenz und viel Erfahrung. Trainer Martin Rueda nennt er «einen unkomplizierten Typen, der Vertrauen in uns hat». Er ermutige die Spieler, ihrem Instinkt zu folgen, und lasse ihnen auf dem Rasen viel mehr Freiheiten als sein Vorgänger Gross.

Christian Gross und Scott Sutter: Das passte nicht zusammen. Der gestrenge Zürcher Coach fand keinen Gefallen an der offensiven Spielweise des gebürtigen Londoners und stellte ihm bei der erstbesten Gelegenheit dessen Kontrahenten Elsad Zverotic vor die Nase. Sutter nahm dem Konkurrenzkampf an, musste aber bald einsehen, dass sich die Hierarchien zu seinen Ungunsten verschoben hatten. Spätestens nach dem verlorenen Match in Basel am 19. November 2011 war das Tuch zwischen Gross und Sutter endgültig zerschnitten. Der Spieler verteidigte sich verbal, nachdem ihm der Trainer vor versammelter Mannschaft die Schuld für den einzigen Gegentreffer in die Schuhe geschoben hatte. «Das hätte ich besser nicht getan», sagt Sutter im Nachhinein. Fortan waren die täglichen Trainings für ihn eine Qual. «Ich hatte keine Freude mehr am Fussball», gesteht Sutter.

Frühes Tor macht vieles leichter

Acht Monate später befindet sich Sutter in einer ganz anderen Gefühlswelt. «Mir geht es sehr gut.» Die Knieschmerzen, die ihn in der Vorbereitung behindert hatten, sind weitgehend verschwunden. «Dank gezielten Kräftigungsübungen», wie der zweifache Nationalspieler durchblicken lässt. Trainer Rueda hat grosses Vertrauen in den stürmenden Rechtsverteidiger. Obwohl er längst nicht alle Trainingseinheiten hatte mitmachen können, nominierte ihn Rueda in der Startpartie gegen St. Gallen (1:1) und im Europa-League-Hinspiel gegen Zimbru Chisinau (1:0). Am letzten Sonntag beim unrühmlichen 0:1 gegen GC liess er Sutter pausieren, um ihn kräftemässig nicht zu überfordern.

Heute Abend hingegen, wenn YB im Zimbru-Stadion von Chisinau das Rückspiel der zweiten Qualifikationsrunde zur Europa League bestreitet (Anpfiff um 19.15 Uhr MEZ), wird Sutter mit grösster Wahrscheinlichkeit in der Startelf sein. Sie müssten Zimbru von Beginn weg unter Druck setzen, fordert der Rückkehrer. «Dann bekommen die Moldauer früher oder später grosse Probleme. Beim ersten Aufeinandertreffen haben wir sie in der zweiten Hälfte fast überrannt.» Die allzu magere Ausbeute des YB-Sturmlaufes: ein einziges Tor, erzielt durch Youngster Michael Frey.

Im Rückspiel sollen nicht 53 Minuten verstreichen, bis die Berner erstmals jubeln können. «Wir streben ein frühes Tor an. Ein solches würde uns die Aufgabe etliches erleichtern.» Mit einem allfälligen Ausscheiden mag sich Sutter gar nicht erst beschäftigen. Für einen Club wie YB sei ein Sieg Pflicht gegen einen Gegner, der wie Chisinau nur über Challenge-League-Niveau verfüge.