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 Betreff des Beitrags: Re: (4) Marc Schneider
 Beitrag Verfasst: Dienstag 20. Juni 2023, 15:59 
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20.06.2023

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Arbeitsloser Marc Schneider

Seit bald einem Jahr ist er ohne Job – und doch voller Zuversicht

In Belgien wie Deutschland wurde der 42-jährige Trainer jeweils nach kurzer Zeit entlassen. Die Stationen erachtet er dennoch als Bereicherung, auch wegen seiner Familie.

Die Worte sind Marc Schneider geblieben. Obwohl schon bald zwanzig Jahre vergangen sind, seit Iulian Filipescu diese ihm gegenüber geäussert hat. Der Rumäne, Schneiders Teamkollege beim FC Zürich, meinte damals, Schweizer würden leben zum Arbeiten. «Wir hingegen arbeiten zum Leben.»

Schneider will damit nicht ausdrücken, dass er nicht gerne arbeitet, im Gegenteil: Er sehnt sich nach einer neuen Aufgabe, seit vergangenem Herbst und der Entlassung bei Greuther Fürth in der 2. Bundesliga ist er ohne Job. Aber dieses Streben nach mehr – immer höher, immer weiter – entspricht nicht seinem Naturell. Er erzählt, wie er Ende 2021 bemerkte, dass es bei Beveren in der zweiten belgischen Liga mit einem neuen Mitbesitzer und ohne seinen Fürsprecher Roger Stilz (der Schweizer Sportdirektor zog kurz zuvor zu Jahn Regensburg weiter) schwer werden würde. Trotzdem schlug er das Angebot des FC Luzern aus. «Nehme ich einen Job an, dann identifiziere ich mich zu hundert Prozent mit diesem», sagt er. «Dann ziehe ich nicht bei der erstbesten Möglichkeit weiter.»

Das Gespräch mit dem 42-Jährigen findet an einem herrlichen Junimorgen in Gerzensee statt, das kleine Dorf am Südabhang des Belpbergs ist seit langem die Heimat der Familie. Frau und Kinder begleiteten Schneider nach Belgien und Deutschland, in Antwerpen gingen die nun 15-jährige Tochter und der 10-jährige Sohn auf die internationale Schule, in Fürth kamen sie in eine reguläre Klasse, nach ein paar Wochen und der Entlassung des Vaters mussten sie sich von den neuen Freunden schon wieder verabschieden. Eine Trainerkarriere lässt sich nur schwer mit dem Familienleben vereinbaren.

Als Fürth vergangenen September nach neun sieglosen Spielen auf den Tabellenersten Paderborn traf, hatte sich der Sohn bereits am Freitag von den Schulkameraden verabschiedet, weil er glaubte, sein Vater werde nun entlassen. Fürth gewann dann, Schneider blieb noch ein paar Wochen im Amt. Für ihn ist die Episode ein Beleg, wie sich die Kinder mit seinem Job arrangiert haben.

Vor dem Gespräch war da der Gedanke, ob Schneider wohl anzumerken sein würde, dass er bald ein Jahr ohne Job ist. Ob er hadert oder gar frustriert ist, dass er keine der Stellen, die in der Super League zuletzt frei waren, erhalten hat. Der Eindruck, der sich jedoch erhärtet, ist ein anderer. Eine Entlassung lässt sich als Scheitern begreifen. Oder man kann es wie Schneider sehen: als wichtige Erfahrung auf dem Weg, ein besserer Trainer zu werden.

Der Tipp von Favre

Waasland-Beveren übernahm er vor zwei Jahren nach dem Abstieg in die zweithöchste Liga. Nach 22 Partien wurde er entlassen. Im darauffolgenden Sommer erhielt er die Chance in Fürth, der Club war soeben aus der Bundesliga abgestiegen. Diesmal dauerte das Engagement sogar noch kürzer, nur 13 Spiele lang.

Zwei schnelle Entlassungen, auf dem Papier macht das Schneider schwer vermittelbar. Aber bei genauerer Betrachtung lassen sich die Ereignisse auch anders interpretieren. In Antwerpen wurde er auf Rang 3 liegend von einem Sportchef gefeuert, der zuvor Trainer gewesen war und sich den Job daraufhin wieder selbst gab – vergleichbar mit Alex Frei und Heiko Vogel beim FC Basel. Und in Fürth waren die Leistungen besser als die Resultate. Schneider ist nach wie vor überzeugt, dass ihm mit dem Team die Wende gelungen wäre.

Vielleicht hätte er mehr Zeit erhalten, wenn er ein besseres Standing gehabt hätte, wenn er nicht der kleine Schweizer gewesen wäre, ohne Vertrauensperson im Club. Kürzlich habe ihm Lucien Favre gesagt, am besten bestücke man den gesamten Trainerstab mit eigenen Leuten. Schneider weiss natürlich, dass er nicht dieselben Forderungen stellen kann wie sein früherer Trainer beim FCZ, der sich in Berlin, Mönchengladbach und Dortmund bewiesen hat, aber künftig will er stärker darauf achten, mit welchen Leuten er zusammenarbeitet. «Das ist vielleicht die wichtigste Erkenntnis, die ich erlangt habe.»

Im Fokus der deutschen Medien

Viel gelernt hat er auch im Umgang mit den Medien. In Fürth sagte ihm der Sportdirektor gleich zu Beginn, er solle immer alles besser reden, als es sei, weil die Journalisten jedes Eingeständnis von Schwäche ausschlachten würden. Der Sportdirektor gab ihm auch ständig ein Feedback zu den Medienauftritten, jeden Morgen erhielt Schneider zudem einen Pressespiegel mit etlichen Artikeln über sein Team.

Greuther Fürth mag ein kleiner Club in der 2. Bundesliga sein, aber das Interesse ist ungleich grösser als in der Schweiz. Bei jedem Training – Trainings sind in Deutschland öffentlich – war mindestens ein Medienvertreter vor Ort. Die «Bild» berichtet über den Club, der «Kicker» und die «Süddeutsche» ebenso, dazu einige Lokalmedien. Schneider musste sich damit auseinandersetzen, wie er wirkt, was er sagt – in einem Ausmass, das er von den Stationen in Thun und Beveren nicht kannte und auf das er in der Schweizer Trainerausbildung nicht vorbereitet worden war. Als er einmal während des Trainings einen Spieler in die Kabine schickte, wurde daraus gleich eine Geschichte konstruiert.

Heute kann Schneider darüber schmunzeln. Die Enttäuschung ist verarbeitet. Er wirkt entspannt, er nutzt die Zeit zur Weiterbildung. Er besuchte etwa Peter Knäbel auf Schalke, gerade eben kam er aus Norwegen zurück, wo er Gast beim Tabellenzweiten Brann Bergen war und Kontakte knüpfte. Urs Fischer, dessen Assistent er beim FC Thun war, ist eine wichtige Bezugsperson, Favre ebenso.

Bald U-21-Nationaltrainer?

Schneider hilft, dass sein Vertrag in Fürth ein weiteres Jahr läuft. Er muss nichts erzwingen. Die Verantwortlichen des FC Winterthur meldeten sich zuletzt nicht bei ihm, als sie einen Nachfolger für Bruno Berner suchten, Schneider reichte aber auch nicht sein Dossier ein. In der Schweiz gibt es einige Jobs, die ihn reizen. Jener des U-21-Nationaltrainers ist so einer, dieser wird nach der EM, die für die Schweiz am Donnerstag beginnt, frei werden. Trainer Patrick Rahmen übernimmt den Posten in Winterthur.

Schneider kann sich aber auch vorstellen, wieder irgendwo im Ausland tätig zu sein, in Skandinavien etwa, in den USA oder in Japan. Er ist offen für vieles, die Unterstützung seiner Familie hat er, sie betrachtet das Leben ausserhalb des gewohnten Umfelds ebenso wie er als Bereicherung. Als es im letzten Jahr zurück in die Schweiz gegangen sei, seien die Kinder fast trauriger gewesen als er, sagt er.

Die Abenteuerlust ist ungestillt. Marc Schneider sieht es so: «Wer nicht wagt, der gewinnt nicht.»


https://www.bernerzeitung.ch/seit-bald- ... 8596940535

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 Betreff des Beitrags: Re: (4) Marc Schneider
 Beitrag Verfasst: Sonntag 10. März 2024, 02:30 
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FC Vaduz: Marc Schneider wird Nachfolger von Martin Stocklasa

Der FC Vaduz hat Marc Schneider (43) als neuen Trainer vorgestellt. Er beerbt den kürzlich entlassenen Martin Stocklasa (44).

Das Wichtigste in Kürze

- Marc Schneider ist zurück auf der Trainerbank.
- Der 43-Jährige übernimmt an der Seitenlinie des FC Vaduz.
- Er nimmt Pascal Cerrone als Co-Trainer mit ins Fürstentum.

Nur zwei Tage nach der Entlassung von Martin Stocklasa präsentiert der FC Vaduz seinen neuen Trainer. Marc Schneider übernimmt den Posten im Ländle, er nimmt Pascal Cerrone als Assistent mit. Die beiden unterschreiben beim Tabellen-Achten der Challenge League einen Vertrag bis Sommer 2025.

Schneider lancierte seine Trainer-Karriere beim FC Thun, wo er bis 2020 an der Seitenlinie stand. Nach Engagements bei Waasland-Beveren in Belgien und bei Greuther Fürth war er seit Oktober 2022 vereinslos. Als Spieler stand er bei Thun, dem FCZ, St.Gallen und YB unter Vertrag.


https://www.nau.ch/sport/fussball/fc-va ... a-66707737

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