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BZ, 24.10.2006
Neue Serie: Was macht eigentlich? Heute mit Martin Weber
Nur YBs Veteranen sind in
Vor fast einem Jahr wurde Martin Weber beim FC Grenchen nicht ohne Nebengeräusche als Trainer freigestellt. Heute feiert das YB-Urgestein seinen 49. Geburtstag. Zurück an die Seitenlinie zieht ihn zur Zeit allerdings nichts.
Martin Weber war als Spieler und als Trainer ein Typ, der immer mit Haut und Haaren bei der Sache war. Wer ihn so gekannt hat, dem fällt es nun schwer zu glauben, dass ihm der Fussball nicht fehlt. «Ein Kribbeln, unbedingt wieder einen Trainerjob auszuüben, fehlt momentan», sagt Weber. «Deshalb suche ich nicht nach einem neuen Trainerjob und biete mich auch nirgendwo an.» Einzig bei den YB-Veteranen, bei denen er noch regelmässig mitkickt, ist er noch direkt mit dem Fussball verbunden.
Beruflich ist Weber als Versicherungsberater tätig, daneben hat er nun Zeit für Familie und Hobbys. «Mittlerweile habe ich mit Golfen angefangen», weist der Vater zweier Töchter auf seine neuste Passion hin. Daneben seien vor allem Skifahren und eben die Veteranenkameraden seine wichtigsten Hobbys.
In Grenchen Feuer verloren
Möglicherweise war es die Freistellung beim FC Grenchen, die ihm das Feuer für den Fussball ein wenig genommen hat. Direkt sagt er dies zwar nicht, aber verstanden hat er den Entscheid der Vereinsführung nie. «Ich hatte in Grenchen eine interessante Zeit mit positiven und negativen Erlebnissen, aber der Schluss war dann schon komisch», sagt Weber heute noch. «Ich hatte Spass an meiner Arbeit und wurde dort aus einem Aufbauprozess herausgerissen.» Ähnlich sei es ihm bereits beim FC Solothurn ergangen. Man habe dort, dank den sportlichen Leistungen, den Verein saniert und in der NLA- Aufstiegsrunde den höchsten Zuschauerschnitt gehabt. «Dann kam die neue Vereinsführung und plötzlich hiess es, man wolle mit einem Profitrainer weiterarbeiten. Aber bis jetzt sind beide Vereine noch nicht viel weitergekommen.»
Verstehen kann er vor allem nicht, dass bei den Vereinen alle zwei Jahre ein Neuanfang gemacht wird. «Aber leider passieren solche Dinge, wenn Leute an die Führung gelangen, die von der eigentlichen Materie nichts verstehen», glaubt der Worber den Ursprung dieser Misslage zu kennen. Auch deshalb kann er sich eine Rückkehr zum Beispiel nach Grenchen nicht vorstellen. «Mit dieser Führung nie im Leben», sagt er unverhohlen.
Nie mehr ins Profigeschäft
Auch ansonsten sieht er seine Zukunft nicht unbedingt an der Seitenlinie. «Ich würde mir jede Anfrage ganz genau durch den Kopf gehen lassen», sagt «Tinu» Weber. Es müsse aber schon ein Verein mit klaren Vorstellungen und Strukturen an ihn herantreten. Das Profigeschäft reize ihn nicht. «Mir geht es sehr gut in meinem Job. Das möchte ich nicht aufgeben.» Ausserdem gefalle ihm die Entwicklung in der Trainerbranche nicht: «Das ist unvorstellbar, was da teilweise abläuft.» Rolf Kirchhofer
Raphael Galliker
Die Freistellung beim FC Grenchen nahm Martin «Tinu» Weber wohl ein wenig das Feuer für den Fussball.
Martin Weber
YB, Solothurn und Grenchen
Geboren ist der Vater zweier Töchter am 24. 10. 1957. Als Aktiver spielte er von 1979 bis 1994 für YB (je ein Meistertitel und Cupsieg). Von 1996 bis 1999 erreichte er als Trainer des FC Solothurn zweimal die NLA-/B-Auf-/ Abstiegsrunde. Im Sommer 1999 sprang kurz als YB-Coach ein, ab Sommer 2000 coachte er in Kirchberg/BE (3. Liga). Von Juli 2003 bis zum 14. November 2005 war der Versicherungsberater Trainer des FC Grenchen. rk
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