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 Betreff des Beitrags: Re: (26) David von Ballmoos
 Beitrag Verfasst: Sonntag 16. April 2017, 01:41 
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Der nächste Schritt ist fällig

Will der FCW im Abstiegskampf bestehen, muss er Spiele wie dieses gewinnen: Heute Nachmittag gegen den FC Le Mont, einen der unangenehmen Gegner in dieser Challenge League. Nach einem Sieg könnte man – endlich – von einem Akt der Befreiung sprechen.

Eine gewisse Leistungssteigerung hin zu Kontinuität hat der FCW in den vergangenen Wochen doch erkennen lassen. Drei Ligaspiele in Folge ungeschlagen war er nie mehr seit Ende September, die Leistung im Cup gegen den FC Basel hätte mehr verdient als einen ungerechtfertigten Elfmeter. Aber noch immer ist der FCW Letzter. Noch immer hat er zwar gegen die besseren bis besten Teams gute bis sehr gute Leistungen geboten – bis hin zu den Spielen gegen die Grössen aus der Super League aus Bern und Basel.Aber die wichtigste Prüfung hat er noch nicht bestanden, und die muss er, will er auch in der nächsten Saison in der Challenge League spielen: Er muss anfangen, die direkten Gegner im Abstiegskampf zu schlagen, was ihm seit der Anfangsphase der Saison, als er noch in Chiasso siegte und mal daheim gegen Wohlen, nur noch einmal schaffte: beim Debüt des Duos Umberto Romano/Dario Zuffi gegen Wohlen. Aber gegen Le Mont oder Schaffhausen hat er in drei Anläufen in dieser Saison nie gewonnen, auch zweimal gegen Chiasso nicht mehr.

Zur «richtigen Mentalität»

Immerhin, es war ein für die Psyche wichtiger erster Schritt, vier Tage nach dem grossen Match gegen den FCB in Aarau zu gewinnen. Das war schon mal was anderes als die Niederlage gegen Le Mont in Baulmes nach dem Coup gegen die Young Boys. Aber jetzt Le Mont zu schlagen, das wäre der nächste, der wohl wichtigste Schritt. Es wäre der Weg dorthin, auch unter grösstem Druck zu bringen, wozu man grundsätzlich fähig ist. Aber Le Mont ist eben ein Gegner, der unangenehmer kaum sein könnte: Keiner der Grösseren oder Grossen, gegen die einem eine Niederlage verziehen würde; keiner, der mitspielt und zu einem kultivierten Anlass beiträgt; sondern einer, der diszipliniert und mit physisch starken Spielern verteidigt; und der, im unangenehmsten aller Fälle, auch noch einen Konter zu einem Tor ausnützt.

In seiner vierten Saison in der Challenge League steht Le Mont zum ersten Mal vor dem FCW. Am Ende der Spielzeit 2009/10 hatten noch zwölf Ränge und 29 Punkte die beiden Teams getrennt (und war Le Mont gleich wieder abgestiegen); 2014/15 wurde der FCW mit einem Plus von 14 Punkten Vierter, Le Mont Siebter; 2015/16 war der FCW mit einem Plus von immerhin noch elf Punkten Sechster, Le Mont Neunter (und wäre ohne den FC Biel womöglich abgestiegen). Doch heute kommen die Waadtländer mit vier Punkten Vorsprung auf die Schützenwiese – und sie werden sich denken: Bleibts dabei, ist das für uns gut; sinds am Ende gar sieben Punkte, ist das sehr gut. Aber verlieren wir, dann sind wir mitten drin im Abstiegskampf.

Unter Sven Christ gewann der FCW im Herbst gegen Le Mont zweimal einen Punkt, was schon enttäuschend war. In Baulmes glich Silvio in der 92. Minute wenigstens noch zum 1:1 aus. Das 0:0 später auf der «Schützi» war ein klassisches «Le Mont-Spiel»; und das war auch, schon unter Romano und Zuffi, das 0:1 am Sonntag nach dem Cupsieg gegen YB. Also sagt auch Romano jetzt, seine Mannschaft müsse «auf dem Weg zur richtigen Mentalität den nächsten Schritt tun.»

Die Woche in Nyon

Romano hat die Mannschaft erst gestern, im Abschlusstraining, wieder gesehen. Den Rest der Woche verbrachte er am Uefa-Sitz in Nyon zwecks Erwerb der Uefa-Pro-Lizenz. Zusammen mit Altinternationalen wie Ludovic Magnin (FCZ), Boris Smiljanic (GC) oder dem Liechtensteiner Mario Frick; aber auch mit Marc Schneider, der in Thun schon seinen ersten Job in der Super League in Aussicht hat, und den aus Österreich angereisten Carsten Jancker, Alexander Zickler und René Aufhauser. Jancker und Zickler sind deutsche, Aufhauser ist vielfacher österreichischer Nationalspieler; Zickler und Aufhauser sind in der Organsiation der Salzburger Bullen tätig.

Von Ballmoos: Nr. 1 bei YB

Romano wird weitestgehend die selbe Elf beginnen lassen wie in Aarau. In der Offensive fehlt weiterhin Manuel Sutter. In der Defensive kehrt Guillaume Katz in die Startelf zurück, weil Patrik Schuler nach nur zwei Einsätzen schon wieder ausfällt – mit verletztem Fuss. Schuler wird also nicht gegen Patrick Bengondo antreten können, seinen Vorgänger als FCW-Captain. Wahrscheinlich ist auch, dass Julian Roth als dritter Innenverteidiger Zlatko Hebib ablöst.

Klar ist, wer im Tor steht, und klar ist jetzt auch, wie dessen Zukunft aussieht: Nach zwei Jahren als Leihgabe beim FC Winterthur wird der Emmentaler Torhüter David von Ballmoos die Nummer 1 bei den Young Boys. Mit 22 Jahren erhält er nach Yvon Mvogos Abgang zu RB Leipzig diese Chance. «Wir haben,» sagt YB-Sportchef Christoph Spycher, «am vergangenen Montag Marco Wölfli unterrichtet und auch abklären wollen, ob er da mitzieht.» Routinier Wölfli (35) wird «mitziehen», wie er das nun im schon dritten Jahr hinter Mvogo tut. «Dann haben wir,» sagt Spycher weiter, «hier in Bern von Ballmoos informiert.»

Spycher hat von Ballmoos gesagt, dass er als erste Wahl in die Saison gehe. «Wir wollen nicht wochenlange Spekulationen, wer nun die Nummer 1 wird,» sagt der Sportchef. Aber auch: «Natürlich muss von Ballmoos das dann mit Leistung bestätigen.» Das trauen ihm die Berner offensichtlich zu, zufrieden mit der Entwicklung, die er in Winterthur machte, die den Vorstellungen entsprach. Die beiden Torhütertrainer Paolo Cesari und Stefan Knutti waren auch ständig im Austausch.

Beim FCW sind sie zufrieden damit, dass man in Bern zufrieden ist. Denn so könne man damit rechnen, auch künftig von YB als geeigneter Partner gesehen zu werden. Was die Nachfolge auf der Schützenwiese betrifft, darf die ja auch als geregelt gesehen werden: Matthias Minder (24) wird zur Nummer 1, wie er das schon in der Saison 2014/15 war, bevor von Ballmoos kam. In diesen zwei Jahren, in denen er immerhin der Cupgoalie war, hat auch er unbestritten Fortschritte gemacht. Mit ihm kann man guten Gewissens in die Saison gehen. Aber es soll dann schon eine in der Challenge League sein.


http://www.landbote.ch/front/Der-naechs ... y/27619734

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 Betreff des Beitrags: Re: (26) David von Ballmoos
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 14. Juni 2017, 11:18 
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«Ein Riesenapparat»

YB-Hütter freut sich auf seinen neuen Goalie vom Bauernhof

Landmaschinenmechaniker, Bauer, Goalie: David von Ballmoos steht nächste Saison im YB-Tor. Sein Wunsch? Mit Olli Kahn einen Kaffee trinken.

Mami fährt sie ins Training, Papi holt sie ab. Die Wäsche macht der Klub. Dass sie daheim mithelfen? Gibts nicht. Schliesslich muss sich der Sohnemann für die Grosstaten auf dem Rasen ausruhen. So ein böses Klischee über Nachwuchsprofis.

Brauchts einen Gegenbeweis – er steht nächste Saison im YB-Tor. David von Ballmoos (22), aufgewachsen auf einem Bauernhof auf der Lueg im Emmental. War er daheim, half er mit. «Ich habe alle Arbeiten gemacht, die anstanden.» Misten, heuen, melken.

Der Schulweg? 30 Minuten hin, eine Stunde zurück hinauf auf den Hof – mit dem Velo.

Er sagt: «Ich bin stolz, wie ich aufgewachsen bin. Ich möchte mit niemandem tauschen.»

Von Ballmoos sitzt auf der Winterthurer Schützenwiese und erzählt: über sich, seine Zukunft als Eins von YB und den FCW. Hierhin verliehen ihn die Berner zwecks Spielpraxis. Von Ballmoos: «Es ist besser, in der Challenge League zu spielen, als in der Super League die Nummer 3 zu sein.»

Biss, Beharrlichkeit, Leidenschaft – alles wird Von Ballmoos zugeschrieben. Und all dies verbindet ihn mit seinem Jugendidol: Oliver Kahn. «Für mich kam keiner mehr an ihn heran. Es ist ein Wunsch von mir, mal mit ihm einen Kaffee zu trinken.»

YB-Sportchef Christoph Spycher sagt: «Er ist ein geerdeter Typ, kommt aus einem guten familiären Umfeld, ist behütet aufgewachsen. Zudem hat Er hat 2014 die Landmaschinenmechaniker-Lehre abgeschlossen. Keine typische Lehre für einen jungen Fussballer. Wenn das einer schafft, dann weil er viel Eigenverantwortung hat. Dävu ist schon jetzt eine grosse Persönlichkeit!»

In Nachwuchsmannschaften galt manch Konkurrent als talentierter – Von Ballmoos stach die meisten aus.

In Winterthur machte der 1,92 m grosse Kraftprotz den Sprung zum abgeklärten Challenge-League-Goalie. Strafraumbeherrschung, Eins-gegen-eins? Einwandfrei.

Als Schwäche gilt – noch – das Spiel mit dem Fuss. Von Ballmoos: «Daran arbeite ich fleissig.» Seit Umberto Romano Trainer der Winterthurer sei, spiele das Team mehr hinten raus. «Ich fühle mich immer sicherer.»

Sein baldiger Chef, Adi Hütter, sagt: «Er ist ein sehr guter Tormann, der aber – wie auch Yvon – noch viel lernen kann. Er ist ein Riesenapparat und ein Naturbursche.»

Von Ballmoos selbst lehnt Vergleiche mit Yvon Mvogo ab. Sie sind Freunde, trainieren auch in der U21-Nati zusammen.

Auch zu Matthias Minder pflegt Von Ballmoos ein gutes Verhältnis, seinem Stellvertreter in Winterthur. Der durfte im Cup spielen – und hexte YB aus dem Cup. Noch heute loben sie in Winti Von Ballmoos’ Verhalten – er freute sich über den Winti-Coup, als hätte er selbst gespielt. «Ich habe es Matthias Minder gegönnt zu spielen. Umgekehrt wäre es auch so gewesen.»

Nur die Freunde aus Bern haben sich beklagt – sie hätten ihren Freund David gerne im Stade de Suisse gesehen, ihn den «glücklichen Berner Giel», wie er sich selbst nennt.
Nur die Ruhe, bald dürfen sie's.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 32280.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (26) David von Ballmoos
 Beitrag Verfasst: Montag 19. Juni 2017, 22:36 
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Goalie-Frage geklärt

Duah wechselt also zu Winterthur, zu dem Verein, von dem David von Ballmoos zurück zu YB stösst. Seit dem Transfer von Stammtorhüter Yvon Mvogo zu RB Leipzig schien klar, dass der 22-jährige von Ballmoos dessen Platz zwischen den Pfosten einnehmen würde. Nun ist auch die offizielle Bestätigung der Berner erfolgt. Von Ballmoos war letzte Saison zum besten Torhüter der Challenge League ausgezeichnet.


http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussb ... y/18735618

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 Betreff des Beitrags: Re: (26) David von Ballmoos
 Beitrag Verfasst: Montag 19. Juni 2017, 23:05 
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Von Ballmoos die neue Nummer 1

Wie bereits vor geraumer Zeit angekündigt, wird David von Ballmoos im YB-Tor die Nachfolge des zu Leipzig wechselnden Yvon Mvogo antreten. Der 22-Jährige spielte in den letzten zwei Jahren leihweise beim FC Winterthur und wurde als bester Goalie der Challenge League ausgezeichnet.


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 Betreff des Beitrags: Re: (26) David von Ballmoos
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 21. Juni 2017, 20:05 
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 Betreff des Beitrags: Re: (26) David von Ballmoos
 Beitrag Verfasst: Dienstag 4. Juli 2017, 18:31 
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 Betreff des Beitrags: Re: (26) David von Ballmoos
 Beitrag Verfasst: Dienstag 18. Juli 2017, 18:21 
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Dr Bueb vor Lueg

Aufgewachsen ist David von Ballmoos auf einem abgelegenen Bauernhof im Emmental. Der 22-Jährige ist gelernter Landmaschinenmechaniker, das Fussballspielen empfahl ihm einst die Lehrerin. Eine Annäherung an den neuen YB-Goalie.

Er scheint noch nicht so geübt zu sein im Umgang mit der Kamera. Das Interview mit dem Fernsehsender Teleclub wird drei-, viermal neu aufgezeichnet. Hier ein Versprecher, da eine ungeschickt formulierte Antwort – gewiss nichts Schlimmes, im Gegenteil. Erfrischend ehrlich gibt sich David von Ballmoos. Er wirkt natürlich, ungeschminkt, lächelt spitzbübisch.

Noch vor wenigen Wochen war er einfach ein Goalie, ein talentierter zwar, der immerhin in der Challenge League bei Winterthur spielte, bei YB 2013 seinen ersten Profivertrag unterzeichnet hatte. Aber trotzdem unter dem Radar flog. Doch nach dem Abgang Yvon Mvogos Richtung Leipzig und dem Versprechen der Berner Verantwortlichen, von Ballmoos zur Nummer 1 zu machen, hat sich dessen Leben ziemlich stark verändert. Auf einmal will jedes grössere Schweizer Medium etwas von ihm wissen, ihn der Öffentlichkeit näherbringen. Daher die Frage: Wer ist David von Ballmoos?

Der Mann tanzt aus der Reihe. Das mag nichts Aussergewöhnliches sein für einen Goalie, oft sind Torhüter spezielle Typen. Aber der 22-Jährige mit der Postur eines Kranzschwingers (192 Zentimeter, 88 Kilogramm) ist anders und macht daraus keinen Hehl. Er hat sich zum Landmaschinenmechaniker ausbilden lassen, seinem Traumberuf, «ich wusste schon in der 6. Klasse, dass ich diese Lehre später machen würde».

«Treffe ich mich mit den Freunden von früher, spielt es keine Rolle, was ich mache, wie bekannt ich bin, wie gut ich gespielt habe.»
David von Ballmoos


Bis vor zwei Jahren lebte von Ballmoos auf dem Bauernhof seiner Eltern, dem Vater hilft er nach wie vor beim Restaurieren von Maschinen. Die Familienmitglieder schätzen das Musizieren, der Fussballsachverstand hingegen ist bescheiden. «Spätestens beim Offside hört es auf», sagt der Keeper.

Zu seinem Kollegenkreis gehören Schwinger, Handwerker, viele, bei denen Fussball auf der Prioritätenliste weit hinten steht. Von Ballmoos geniesst es, auch mal über etwas anderes zu reden. «Treffe ich mich mit den Freunden von früher, spielt es keine Rolle, was ich mache, wie bekannt ich bin, wie gut ich gespielt habe. Da bin ich einfach Dave.» Wer sich mit seiner Geschichte befasst, fragt sich wohl eher früher als später: Weshalb ist von Ballmoos Profifussballer geworden?

Gross geworden ist David von Ballmoos auf der Lueg im Emmental. Mit Blick auf die «Glungge», den Hof, welcher dank «Uli der Knecht» in die Schweizer Filmgeschichte einging. Wohl behütet lebte der Bub, weit weg von den Verlockungen der Stadt. Melken, misten, heuen – von Ballmoos packte im Familienbetrieb an. Er war ein Energiebündel, ständig unter Strom; je mehr er auf dem Hof helfen konnte, desto wohler war es ihm. «Ich war kaum zu bändigen. Manchmal kam meine Mutter mit mir fast nicht zurecht», erzählt von Ballmoos.

Er sass schon in der dritten Klasse, als die Lehrerin vorschlug, es mit Fussball zu versuchen. Der Schüler hatte sich zuvor nicht damit befasst. In der Gegend gab es Hornusser und Schützen, aber keine Fussballer. Und doch ging er nach Koppigen ins Training, fühlte sich wohl, gefiel mit Einsatz. Der Trainer hielt ihn für einen geeigneten Verteidiger. Warum also steht von Ballmoos heute zwischen den Pfosten?

«Ich war kaum zu bändigen. Manchmal kam meine Mutter mit mir fast nicht zurecht.»
David von Ballmoos


Als Bub nervte sich David von Ballmoos fürchterlich. Der Goalie bei den Koppiger Junioren war klein gewachsen, die Gegentore fielen nach demselben Muster – hoch oben rein, immer wieder. So rückte der Grossgewachsene in Eigenregie nach hinten. Und er gab die Handschuhe nicht mehr her. Das Team stieg auf, spielte auf einmal in der gleichen Liga wie die jungen Young Boys. «Zweimal hatten wir nicht den Hauch einer Chance, das Torverhältnis betrug 0:15», meint von Ballmoos schmunzelnd.

Dennoch fand Martin Bürki Gefallen am Hünen im Tor des Gegners; der Vater von Dortmund-Goalie Roman und YB-Verteidiger Marco Bürki lud den Emmentaler ins Probetraining ein. Von Ballmoos schloss sich der U-14-Equipe an, nahm Stufe um Stufe. Jahr für Jahr seien Goalies geholt worden, sagt er, «ich startete immer als Nummer 2 in die Saison. Aber am Ende wurde immer auf mich gesetzt. Das ist meine Stärke – wenn ich etwas erreichen will, tue ich alles dafür.» Andere hätten mehr Talent gehabt, «dessen war ich mir bewusst. Ich bin der Typ, der sich alles erarbeiten muss, dem nichts zufliegt.» Womit sich die Frage aufdrängt: Wie gut ist von Ballmoos eigentlich?

Bei YB ging es für den U-21-Nationalspieler stetig aufwärts. Und so wurde rasch einmal klar, dass Papas Wunsch, der Filius möge den Hof übernehmen, nicht in Erfüllung gehen würde. Erst Yvon Mvogo wurde von Ballmoos vorgezogen. Der Bundesliga-Torhüter ist ihm einen Schritt voraus, allerdings dürfte von Ballmoos besser sein, als es der Romand vor dreieinhalb Jahren beim Debüt war.

«Wenn ich etwas erreichen will, tue ich alles dafür.»
David von Ballmoos


Sportchef Christoph Spycher meint, der Goalie verdiene eine Chance. «Er hat kontinuierlich Fortschritte gemacht.» Trainer Adi Hütter spricht von einem «fleissigen Spieler mit Gardemassen. Er macht einen guten Eindruck, aber junge Goalies haben oft Formschwankungen. Es ist wichtig, dass David bedingungsloses Vertrauen spüren wird, wie das bei Yvon der Fall war.»

Von Ballmoos bezeichnet sich als Profiteur der YB-Strategie, die es vorsieht, auf Junge zu setzen. «Bei uns ist viel Leben in der Bude; die Jungen handeln etwas unkontrolliert, haben diese Vollgasmentalität. Zusammen mit den erfahrenen Spielern ist das eine spannende Mischung.» Einer der Routiniers ist Ersatztorhüter Marco Wölfli. «Er ist loyal, hilft mir, wo er kann. Das ist nicht selbstverständlich», sagt von Ballmoos. Er selbst hat noch nie in der Super League gespielt, wird sich ans höhere Tempo, an die präziseren Schüsse gewöhnen, das Spiel mit dem Fuss verbessern müssen. «Jeder Fehler wird künftig grössere Konsequenzen haben, so viel ist sicher.» Stellt sich die Frage: Wie gut kann von Ballmoos mit dem Druck in Bern umgehen?

Einerseits sei der Wechsel zu YB ein «Nachhausekommen» gewesen, erzählt von Ballmoos, der während seiner Ausleihe einmal wöchentlich im Stade de Suisse trainierte. Andererseits sei die Ausgangslage eine komplett andere, die Ansprüche seien viel höher. Von Ballmoos ist nicht naiv; zu glauben, in Bern hätten alle auf ihn gewartet, liegt ihm fern, dazu ist er zu bodenständig erzogen worden.

«Mein Job ist es, Bälle zu halten. Nicht mehr und nicht weniger.»
David von Ballmoos


Doch von der Position her ist er nun per se ein Leader – «ich kann mich nicht einfach hinten anstellen, muss auch mal laut werden». Der Torhüter sagt, er werde Fehler machen – und aus diesen Fehlern lernen. In Winterthur hat er die Cupsen­sation gegen YB, Trainerwechsel und den Abstiegskampf erlebt, höchste Höhen und tiefste Tiefen also. Keine schlechte Vorbereitung für die Zeit in Bern.

Ein guter Start würde ihm einiges erleichtern, konstatiert von Ballmoos, der mit dem Thuner Verteidiger Kevin Bigler in einer WG lebt. «Dann würde vieles angenehmer werden.» Sportchef Spycher meint, der Sprung von Winterthur zu YB sei riesig, «aber David ist mental stark». Von Ballmoos weiss, dass er unter genauer Beobachtung steht. Doch er hält den Ball flach. «Mein Job ist es, Bälle zu halten. Nicht mehr und nicht weniger.» Noch Fragen?


http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussb ... y/12510869

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 Betreff des Beitrags: Re: (26) David von Ballmoos
 Beitrag Verfasst: Dienstag 18. Juli 2017, 18:25 
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Von Ballmoos: «Dürfen nur auf uns schauen»

«Der Medienrummel gehört halt dazu», findet David von Ballmoos, die neue Nummer 1 im Tor der Young Boys. Vor seiner ersten Saison als Stammkraft in der Super League gibt sich der 22-Jährige unaufgeregt.

«Die Vorbereitung war kurz», sagt David von Ballmoos, «die Mannschaft musste sich schnell finden.» Nach Meinung des neuen YB-Goalies sei dies aber gut gelungen: «Wir sind eine super Truppe.» Nun blickt der 22-jährige Nachfolger von Yvon Mvogo kämpferisch auf seine erste Saison in der Super League: «Wichtig ist vor allem ein guter Start. Für das Team, aber auch für mich.»

Der Emmentaler ist sich der hohen Erwartungen an seine Person bewusst. Entsprechend gross ist auch das Interesse an seiner Person an der vereinseigenen Medienkonferenz vor dem Meisterschaftsstart. «Es hat sich schon einiges geändert», sagt von Ballmoos. Auch wenn er niemand sei, der im Mittelpunkt stehen wolle, so «gehört der Medienrummel halt zum Job dazu.»

Ganz der bescheidene Junge, will er nichts wissen von einem Zweikampf mit dem FC Basel: «Es ist wichtig, dass wir nur auf uns schauen. Wir haben sicher extrem hohe Ziele, aber jetzt geht es erst einmal darum, dass wir positiv in die Saison starten.» Mit einer neuen Nummer 1 zwischen den Pfosten.


http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussb ... y/30373323

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 Betreff des Beitrags: Re: (26) David von Ballmoos
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 19. Juli 2017, 08:35 
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David von Ballmoos soll bei den Young Boys Yvon Mvogo vergessen machen

Es sprach nicht viel dafür, dass David von Ballmoos Fussballer wurde: Im Epizentrum des Hornussens aufgewachsen, die Kollegen in der Kindheit schwingen oder schiessen, der nächste Trainingsplatz ist weit entfernt. Trotzdem hat sich der Emmentaler durchgebissen und steht jetzt im Tor der Young Boys.

Da, wo er herkommt, liegen Stecken, Nouss und Ries näher als der Fussballplatz. David von Ballmoos (22) wuchs auf der Lueg im Emmental auf. So ziemlich im Epizentrum des Hornussens. Okay, es schwingen auch ein paar Kollegen in der Gegend. Manche schiessen, wie von Ballmoos jüngerer Bruder. Aber Fussball? Mit dem Fahrrad wäre er um die anderthalb Stunden pedalt, um ins Training des FC Koppigen zu kommen. Allein der Weg in die Schule zog sich über eine halbe Stunde. Jeden Tag, bei jedem Wetter. Zurück natürlich länger. Der Hügel wegen, diesem steten Auf und Ab, den grünen Wellen des Emmentals.

Überhaupt spielt in David von Ballmoos’ Familie Sport nicht wirklich eine Rolle. «Ich bin der Einzige, der Sport macht. Aber alle andern sind brutal musikalisch, was ich dafür nicht bin», sagt der neue YB-Keeper. Sein Weg zum grossen Herausforderer des FC Basels ist einer mit Kurven und Hindernissen. Aber die Bestimmung trägt von Ballmoos irgendwie in sich. Seine Energie, dieser Überfluss an kindlicher Kraft. Still sitzen geht nicht. Er ist in der dritten Klasse, als seine Lehrerin findet, ein bisschen Bewegung würde dem hibbeligen David nicht schaden. Also Fussball. Wegen eines Klassenkollegen. Mit ihm und dessen Mutter fährt er etwas über acht Jahre alt erstmals ins Training des FC Koppigen.

Überzeugt trotz eines 0:15

Seine Eltern hätten dazu – mit dem Hof, der zusätzlichen 100-Prozent-Stelle des Vaters und zwei weiteren Kindern – kaum Zeit. Und was war seine Mutter froh, als ihr David endlich eine Alternative fand zur gemeinsamen Arbeit mit dem Vater, der wegen seines Brotjobs kaum mehr da war. «Meine Mutter kam manchmal fast nicht mir zurecht, wenn sie allein mit mir daheim war», erinnert sich der neue Mann im YB-Tor. Entspannt lehnt sich der Mvogo-Nachfolger im Ledersessel zurück. 1,92 Meter gross, 88 Kilogramm schwer. Trainer Adi Hütter nennt ihn einen «Riesenapparat».

Die Energie hat von Ballmoos besser gelernt zu kanalisieren in den fast 15 Jahren, die seit diesem ersten Kontakt mit dem Ball verstrichen sind. Mit seiner Grösse steht er bei den Junioren schnell im Tor. Und der Erfolg lässt nicht auf sich warten: Die Koppiger D-Junioren schaffen es in die Coca-Cola-League. Zweimal treffen sie dort auf YB. «Anscheinend habe ich überzeugt, obwohl wir in zwei Spielen ein Torverhältnis von 0:15 hatten», erzählt von Ballmoos. Dann schmunzelt er. Martin Bürki, Vater von Nati-Goalie Roman, wird auf ihn aufmerksam und holt ihn zu den Young Boys in die U14. Und plötzlich pendelt der blonde Bauernbub aus dem Emmental in die Hauptstadt. «Eigentlich startete ich in meiner Karriere immer als vermeintliche Nummer 2 in die Saison, aber Ende Saison war ich immer der, der eine Stufe weiterkam», erinnert sich YBs neue Nummer eins.

Bis 2010 Yvon Mvogo aus Freiburg zu YB stiess und von Ballmoos plötzlich auflief. Der «schwarze Panther», wie sie den Kamerun-Schweizer Mvogo auch nennen, kriegt im Dezember 2013, als sich Marco Wölfli in Thun die Achillessehne reisst, den Vorzug, etabliert sich mit starken Leistungen in der Super League und schickt seinen gleichaltrigen Konkurrenten Von Ballmoos auf eine Extrarunde. Statt gegen Schachtar Donezk in der Champions-League-Qualifikation spielt von Ballmoos also gegen Chiasso in der Challenge League. Sein Schicksal führt in auf die Schützenmatt. FC Winterthur. Sprungbrett für viele Talente in den letzten Jahren.

Oliver Kahn als Held

Zwei Jahre spielt er im Osten Zürichs. Er wird einmal zum besten und einmal zum zweitbesten Challenge-League-Goalie gewählt. «Die Position als Nummer eins bei YB ist der logische Schritt», sagt YB-Sportchef Christoph Spycher. Und: «Ich bin überzeugt, dass er weiter ist, als Yvon damals, als er Nummer eins wurde.» Mvogo bringt wohl ein bisschen mehr Talent mit, aber von Ballmoos einen dicken Schädel. Oder netter gesagt: einen unbändigen Willen, Arbeitsmoral, den Glauben an sich selbst. «Bei mir geht vieles über Arbeit, aber das hat mir nie etwas ausgemacht», sagt er von sich selbst. Energie ist im Überfluss da – und spätestens mit dem Schritt zu YB wurde ihm klar: In dieses Projekt will ich sie stecken. Goalie bei YB, das ist das Ziel.

Oliver Kahn ist sein Held. Damals vor allem, aber auch heute noch. Und dennoch will er ihn nicht nachmachen, spricht von seinem eigenen Stil, seiner Interpretation des Goaliespiels. Was er in den Testspielen schon gezeigt hat: Er ist richtig stark im 1:1, bleibt extrem lange auf den Beinen. Er hat den Riecher für Penaltys (beim Uhrencup hielt er deren 5) und strahlt eine Ruhe aus wie ein Routinier. Womit er sich am schwersten tut? «Die Bälle einzuschätzen ist eine extreme Herausforderung. Wann bleibe ich, wann gehe ich? Da wird mir vielleicht auch einmal ein Fehler unterlaufen, während ich das Gefühl am Entwickeln bin», analysiert er selbstkritisch.

Immer wieder kehrt von Ballmoos ins Emmental zurück. Zu seiner Familie auf den Hof. Irgendwann landet der gelernte Landmaschinenmechaniker dann in der grossen Werkstatt seines Vaters, bastelt ein bisschen an seinem Auto herum oder lauscht dem jüngsten Dorfgerüchten aus Mutters Mund in der Küche. Hier geht es kaum je um Sport. Und um Fussball noch seltener.

«Dort ist alles wie immer. Niemanden interessiert es, dass ich bei YB bin, sie bewerten mich nicht. Das ist wie eine neutrale Zone», sagt er. Eine Schutzzone weit weg vom Fussball und dem ganzen Trubel rundherum.


https://www.aargauerzeitung.ch/sport/da ... -131536017

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 Betreff des Beitrags: Re: (26) David von Ballmoos
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 20. Juli 2017, 00:07 
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Der energiegeladene YB-Goalie mit viel Ruhe im Spiel – von Ballmoos will Basel fordern

Roman Bürkis Vater entdeckte ihn, jetzt soll David von Ballmoos bei YB Yvon Mvogo vergessen machen

Da, wo er herkommt, liegen Stecken, Nouss und Ries näher als der Fussballplatz. David von Ballmoos (22) wuchs auf der Lueg im Emmental auf. So ziemlich im Epizentrum des Hornussens. Okay, es schwingen auch ein paar Kollegen in der Gegend. Manche schiessen, wie von Ballmoos’ jüngerer Bruder. Aber Fussball? Mit dem Fahrrad wäre er um die anderthalb Stunden pedalt, um ins Training des FC Koppigen zu kommen. Allein der Weg in die Schule zog sich über eine halbe Stunde. Jeden Tag, bei jedem Wetter. Zurück natürlich länger. Der Hügel wegen, diesem steten Auf und Ab, den grünen Wellen des Emmentals.

Überhaupt spielt in David von Ballmoos’ Familie Sport nicht wirklich eine Rolle. «Ich bin der Einzige, der resolut Sport macht. Aber alle andern sind sehr musikalisch, was ich dafür nicht bin», sagt der neue YB-Keeper. Sein Weg zum grossen Herausforderer des FC Basel ist einer mit Kurven und Hindernissen.

Aber die Bestimmung trägt von Ballmoos irgendwie in sich. Seine Energie, dieser Überfluss an kindlicher Kraft. Stillsitzen geht nicht. Er ist in der dritten Klasse, als seine Lehrerin findet, ein bisschen Bewegung würde dem hibbeligen David nicht schaden. Also Fussball. Wegen eines Klassenkollegen. Mit ihm und dessen Mutter fährt er etwas über acht Jahre alt erstmals ins Training des FC Koppigen.

Überzeugt trotz einem 0:15

Seine Eltern hätten dazu – mit dem Hof, der zusätzlichen 100-Prozent-Stelle des Vaters und zwei weiteren Kindern – kaum Zeit. Und was war seine Mutter froh, als ihr David endlich eine Alternative fand zur gemeinsamen Arbeit mit dem Vater, der wegen seines Brotjobs kaum mehr da war. «Meine Mutter musste sich sehr anstrengen, wenn sie allein mit mir daheim war», erinnert sich der neue Mann im YB-Tor. Entspannt lehnt sich der Mvogo-Nachfolger im Ledersessel zurück. 1,92 Meter gross, 88 Kilogramm schwer. Trainer Adi Hütter nennt ihn einen «Riesenapparat».

Die Energie hat von Ballmoos besser gelernt zu kanalisieren in den fast 15 Jahren, die seit diesem ersten Kontakt mit dem Ball verstrichen sind. Mit seiner Grösse steht er bei den Junioren schnell im Tor. Und der Erfolg lässt nicht auf sich warten: Die Koppiger D-Junioren schaffen es in die Coca-Cola-League. Zweimal treffen sie dort auf YB. «Anscheinend habe ich überzeugt, obwohl wir in zwei Spielen ein Torverhältnis von 0:15 hatten», erzählt von Ballmoos. Dann schmunzelt er.
Von Roman Bürkis Vater entdeckt

Martin Bürki, Vater von Nati-Goalie Roman, wird auf ihn aufmerksam und holt ihn zu den Young Boys in die U14. Und plötzlich pendelt der blonde Bauernbub aus dem Emmental in die Hauptstadt. «Eigentlich startete ich in meiner Karriere immer als vermeintliche Nummer 2 in die Saison, aber Ende Saison war ich immer der, der eine Stufe weiterkam», erinnert sich YBs neue Nummer eins.

Bis 2010 Yvon Mvogo aus Freiburg zu YB stiess und von Ballmoos plötzlich auflief. Der «schwarze Panther», wie sie den Kamerun-Schweizer Mvogo auch nennen, kriegt im Dezember 2013, als sich Marco Wölfli in Thun die Achillessehne reisst, den Vorzug, etabliert sich mit starken Leistungen in der Super League und schickt seinen gleichaltrigen Konkurrenten von Ballmoos auf eine Extrarunde. Statt gegen Schachtar Donezk in der ChampionsLeague-Qualifikation spielt von Ballmoos also gegen Chiasso in der Challenge League. Sein Schicksal führt ihn auf die Schützewiese. FC Winterthur. Sprungbrett für viele Talente in den letzten Jahren.

«Bei mir geht vieles über Arbeit, aber das hat mir nie etwas ausgemacht.»
David von Ballmoos


Oliver Kahn als Held

Zwei Jahre spielt er im Osten Zürichs. Er wird einmal zum besten und einmal zum zweitbesten Challenge-League-Goalie gewählt. «Die Position als Nummer eins bei YB ist der logische Schritt», sagt YB-Sportchef Christoph Spycher. Und: «Ich bin überzeugt, dass er weiter ist, als Yvon damals, als er Nummer eins wurde.» Mvogo bringt wohl ein bisschen mehr Talent mit, aber von Ballmoos einen dicken Schädel. Oder netter gesagt: einen unbändigen Willen, Arbeitsmoral, den Glauben an sich selbst. «Bei mir geht vieles über Arbeit, aber das hat mir nie etwas ausgemacht», sagt er von sich selbst. Energie ist im Überfluss da – und spätestens mit dem Schritt zu YB wurde ihm klar: In dieses Projekt will ich sie stecken. Goalie bei YB, das ist das Ziel.

Oliver Kahn ist sein Held. Damals vor allem, aber auch heute noch. Und dennoch will er ihn nicht nachmachen, spricht von seinem eigenen Stil, seiner Interpretation des Goaliespiels. Was er in den Testspielen schon gezeigt hat: Er ist richtig stark im 1:1, bleibt extrem lange auf den Beinen. Er hat den Riecher für Penaltys (beim Uhrencup hielt er deren 5) und strahlt eine Ruhe aus wie ein Routinier. Womit er sich am schwersten tut? «Die Bälle einzuschätzen, ist eine extreme Herausforderung. Wann bleibe ich, wann gehe ich? Da wird mir vielleicht auch einmal ein Fehler unterlaufen, während ich das Gefühl am Entwickeln bin», analysiert er selbstkritisch.

Immer wieder kehrt von Ballmoos ins Emmental zurück. Zu seiner Familie auf den Hof. Irgendwann landet der gelernte Landmaschinenmechaniker dann in der grossen Werkstatt seines Vaters, bastelt ein bisschen an seinem Auto herum oder lauscht den jüngsten Dorfgerüchten aus Mutters Mund in der Küche. Hier geht es kaum je um Sport. Und um Fussball noch seltener.

«Dort ist alles wie immer. Es interessiert nicht gross, dass ich bei YB bin, sie bewerten mich nicht. Das ist wie eine neutrale Zone», sagt er. Eine Schutzzone weit weg vom Fussball und dem ganzen Trubel rundherum.


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