BZ, 4.6.2004
Sing: «Berner mögen mich»
Am Donnerstagabend ist die Ausstellung «Bern 1954» eröffnet worden. YB-Legende Albert Sing war auch da.
Er ist der erfolgreichste YB-Trainer aller Zeiten: Albert Sing, 88-jährig, ist mit seiner Mannschaft zwischen 1957 und 1960 viermal hintereinander Schweizer Meister geworden und errang zwei Cupsiege. Der Mann spricht Schwäbisch und gerne. An der Vernissage der Ausstellung «Bern 1954, Fussballwunder und andere Grossanlässe» im Erlacherhof warnte er die Anwesenden, dass er - einmal vor einem Mikrofon stehend - nicht mehr so schnell werde aufhören können. Sing hielt Wort und beendete die Präsentation seiner Erinnerungen und Anekdoten erst, als man ihm deutlich signalisierte, dass es nun Zeit war, einen Abgang zu machen. Er ist sich dennoch sicher: «Die Berner, die mögen mich. »
Nun war die Reihe an Ralph Zloczower, Zentralpräsident des Schweizerischen Fussballverbandes. Er verriet stolz, dass er als Zeitzeuge anwesend sei und zückte den Originalausweis von 1954, als er Platzanweiser auf der Tribüne Süd während der Fussball-Weltmeisterschaft war.
In seiner Rede outete Stadtpräsident Klaus Baumgartner Sportministerin Edith Olibet als «ausgesprochenen Fussballfan», und das sei nicht etwa ironisch gemeint. Olibet zog es vor, in ihrer Rede über den vernachlässigten Frauenfussball zu sprechen, anstatt mehr über ihre Beziehung zum Fussball preiszugeben. Zidane und Beckham seien etwas fürs Auge, das aber vermehrt auf den Frauenfussball gerichtet sein sollte. «Ein Berner Pendant zu Gigi Oeri wäre ideal. » Fürs nötige Sponsoring wäre so gesorgt. Alle reden zwar von Portugal, doch Edith Olibet spricht lieber über England, wo nächstes Jahr die Frauen-EM ausgetragen wird. Hat sie Fragen zu 1954 und dem 3:2-Sieg der Deutschen gegen die Ungarn, fragt sie ihren Personalchef: Der war damals nämlich Balljunge hinter dem ungarischen Tor.
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Austellung «Bern 1954, Fussballwunder und andere Grossanlässe»
Erlacherhof, 5. Juni-1. August, Mo-Sa, 9-17 Uhr.
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