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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Freitag 1. Juni 2018, 17:22 
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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Freitag 1. Juni 2018, 17:36 
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Gerardo Seoane machte den FC Luzern vom Abstiegs- zum Europacup-Kandidaten – wer ist dieser Trainer?

Einst war er Captain in Luzern, dann Verbannter, jetzt ist er Coach. Gestatten: Gerry.

Als Gerardo Seoane vorgestellt wurde als Trainer des FC Luzern, sass er auf dem Podium und wischte alle Zweifel, ob es klug war, sich dorthin zu setzen, mit einem Satz beiseite: «Ich bin bereit.» Das war im Januar, Seoane, 39 Jahre alt, war soeben vom Nachwuchs- zum Cheftrainer befördert worden, der FC Luzern lag auf dem neunten Platz, in der Rückrunde wartete der Abstiegskampf. Nach der Medienkonferenz ging Seoane durch die Reihen und schüttelte den Journalisten die Hand: «Du kannst mir Gerry sagen.»

Fast vier Monate später betritt Seoane einen kleinen Raum im Luzerner Stadion. In der Rückrunde spielte der FCL nicht gegen den Abstieg, Seoane hat das Team auf den dritten Platz geführt, es lockt die Europa League. Seoane trägt ein feines Lachen und das Haar nach hinten gegelt, so kämmte er es schon als Spieler, die Frisur ist geblieben, wie der Spitzname: Gerry. Den Gesprächspartner kennt er auch vier Monate später noch beim Vornamen. Seoane hat sich auf dieses Interview vorbereitet. Er hat sich überhaupt auf alles vorbereitet.

Ein strenger Coach

Sieben Jahre war Seoane Nachwuchstrainer im FC Luzern, zuerst U 15, dann U 18, dann U 21. Noch während der Zeit als Spieler hat er bei der U 13 assistiert. «Mein Wunsch war es, an der Basis einzusteigen», sagt er. Irgendwann merkten sie im Klub, dass da ein Trainertalent reift. Seoane gewann Juniorenturniere und führte die U 21 in die Aufstiegsspiele. Und jetzt, bei den Profis, geht die Erfolgsgeschichte einfach weiter. Wie macht er das?

«Ich vermittle meinen Spielern Werte: Solidarität und Leidenschaft», sagt Seoane. Es sind Worte, die wie Seifenblasen durch den Raum schweben, sie glänzen, aber man bekommt sie nicht zu fassen. Denn Seoane wird nicht konkret – wenn man nachfragt, wiederholt er manchmal das vorher Gesagte; wenn man nochmals nachfragt, sagt er, er wolle nicht alles preisgeben. Es ist schwer, Gerardo Seoane nahezukommen. Er bleibt Gerry, das muss reichen.

«Er ist streng, er erwartet viel von seinen Spielern, auch neben dem Platz», sagt Matteo Vanetta, die zwei waren einst Teamkollegen, wurden Freunde und haben später gemeinsam die Trainerausbildung gemacht. Im FCL gibt es die Geschichte von der erstaunten Materialwartin, die nach den Trainings von Seoanes Nachwuchsteams jeweils kein Stückchen Abfall auf dem Boden fand.

Walter Stierli sagt am Telefon, Seoane sei ein «Mustertrainer». Stierli war bis 2012 Präsident und Geldgeber des Klubs, er hat den Spieler Seoane damals nach Luzern geholt oder, besser: zurückgeholt. Seoane war einst Junior gewesen in Luzern, 1995 debütierte er mit 16 Jahren in der ersten Mannschaft, der damalige FCL-Trainer Jean-Paul Brigger diktierte danach den Journalisten, dieser Seoane, der sei ein «Jahrhunderttalent». Zwei Jahre später wechselte er nach Sitten. Zehn Jahre später verpflichtete ihn Stierli. «Er war ein kritischer Spieler, wir haben viel diskutiert zusammen», sagt Stierli. Er wollte Seoane nach der Spielerkarriere im Klub halten, er schrieb eine entsprechende Klausel in den Vertrag. Und dann kam dieser Zwischenfall.

Man kann nicht über Seoane schreiben, ohne sein Karriereende zu erwähnen. Weil die Geschichte in Luzern jeder kennt, sie überdauerte die Zeit der Anonymität im Nachwuchs, und als Seoane wieder da war, da war auch diese Geschichte wieder da. Im Winter 2010 wurde er vom damaligen Trainer Rolf Fringer in die U 21 versetzt. Fringer sagt heute noch: «Er war launisch. Und es war schwierig mit den Jungen.» Spricht man mit diesen Jungen von damals, beschreiben sie Seoane als arrogant, sie erzählen von kleinen Gemeinheiten im Training, davon, wie Seoane es ihnen schwergemacht habe.

Seoane weigert sich, darüber zu sprechen, was damals passiert ist und was ihm vorgeworfen wurde. Es ist der einzige Moment des Interviews, in dem er seine Souveränität verliert – und ein bisschen auch die Fassung. Er verschränkt die Arme und sagt: «Spieler sein und Trainer sein – das sind zwei komplett andere Jobs, zwei andere Rollen, es braucht auch unangenehme Spieler in einem Team. Wenn einer immer wieder mit dem Vergleich zwischen Spieler und Trainer kommt, dann frage ich mich: Hat man den richtigen Fokus?» Seoane habe seine Degradierung bis heute nicht verstanden, sagt ein Freund.

Abschauen bei Guardiola

Seoanes Zeit als Spieler ging im Sommer 2010 leise zu Ende in der zweiten Mannschaft. Das hat ihn geschmerzt – auch das würde er nicht selber erzählen, dies sagen Menschen, die dabei waren. Die Spielerkarriere hielt nicht, was sie versprochen hatte, nach einem Jahr in Sitten ging er damals nach Spanien zu La Coruña, dort präsentierte ihn der Präsident als neuen Josep Guardiola – in vier Jahren spielte er kein einziges Mal in der Primera División. Ganz zum Schluss beendete eine Hüftverletzung die Karriere, «das wurde gar nicht gross thematisiert», sagt Seoane. Über seine Spielerkarriere spricht er nicht gerne, schon lange vorbei, das interessiere nicht mehr viele Leute.

2011 stürzte er sich ins Trainerleben. «Für mich war vom ersten Tag an klar: Wenn du im Fussball arbeiten willst, dann musst du eine Lehrzeit durchmachen», sagt Seoane. Dank der Klausel im Vertrag bekam er den Job als U-15-Trainer. Er nahm Nachwuchsstufe um Nachwuchsstufe, er machte die Diplome des Verbandes und noch mehr. Er bildete sich in Menschenführung weiter. Er filmte sich selber, wie oft er während eines Spiels von der Bank aufsteht, 62 Mal waren es einmal, ein andermal stand er einfach nur da, das ganze Spiel lang. Er schaute sich die Medienkonferenzen von José Mourinho und Guardiola an, was sagen die grossen Trainer nach einem Sieg? Nach einer Niederlage? Die höchste Trainerlizenz, die Uefa-Pro-Lizenz, machte er vor einem Jahr, viele bleiben danach im Juniorenfussball, aber bei Seoane hätten die anderen Kursteilnehmer gemerkt: Der will ein Profiteam, so erzählt es Vanetta. «Ich habe mich vorbereitet», sagt Seoane nur.

Seoane hat beim Gespräch im Luzerner Stadion seine Souveränität wiedergefunden, auch dieses feine Lachen. Nur manchmal merkt man, dass er nicht plaudert, sondern lauert: auf Fallen im Gespräch. Dann, wenn er sofort mit einer Gegenfrage kommt, wenn er hinter einem Wort einen Angriff vermutet. Seoane ist vorsichtig gegenüber Journalisten, das war er schon früher.

«Der Trainer Seoane unterscheidet sich für mich nicht gross vom Spieler Seoane – vom Captain Seoane», sagt Stierli. Es gibt viele, die sich nicht nur an sein Karriereende erinnern, sondern gerne vom Spieler Seoane berichten. Sie erzählen von einem Mitbewohner der, fast noch ein Teenager, schon die Gegner analysieren konnte. Sie erzählen von einem intelligenten Mitspieler, der immer etwas Interessantes zu sagen hatte über den Fussball. Sie erzählen auch vom Captain Seoane.

Seoane, der Antreiber

Im Sommer 2009 spielte Luzern in der Barrage gegen Lugano. Der FCL hatte das Hinspiel verloren, das Rückspiel war die letzte Partie im alten Allmend-Stadion. Es ging um viel in diesem Spiel, bei einer Niederlage wäre Luzern ohne Stadion in die Challenge League abgestiegen. «Wir waren damals mega unter Druck. Und Seoane hat uns mit seinen Ansprachen brutal gepusht», sagt einer, der damals mit in der Kabine sass, «man merkte: Die Situation ging ihm persönlich nahe, so wichtig war ihm der Klub.»

Seoane ist in Rothenburg aufgewachsen, ein paar Kilometer ausserhalb von Luzern. Die Eltern Spanier, Angestellte der nahen Textilfabrik. Arbeitermilieu. Seoane sagt, er sei dem FC Luzern dankbar, der Klub hat ihm erst die Spielerkarriere ermöglicht und jetzt die Trainerkarriere. Als Markus Babbel im Winter entlassen wurde, habe er nicht überlegen müssen: «Es war nach dem Angebot des Vereins klar, dass ich den Job übernehmen werde», sagt Seoane. «Ich hatte gewusst: Wahrscheinlich kommt meine Chance nach einer Entlassung, man kann sich darauf vorbereiten.» Er hat geduldig gewartet, er sagt, er habe Angebote aus dem In- und Ausland abgelehnt.

Es ist ein Risiko, die Trainerkarriere in Luzern zu starten. Immer dann, wenn es dem Klub gut läuft, scheint er sich selber zu sabotieren, dann kommt es wieder zu einem Eklat, zu Machtkämpfen. «Luzern ist kein einfacher Klub», sagt Stierli, «aber Seoane kennt ihn, er erkennt Strömungen und weiss, wie er sich verhalten muss.» Vielleicht ist Seoane der richtige Trainer für Luzern, weil er selber einst verantwortlich war für einen Eklat, einen Machtkampf. Er sagt: «Einerseits hilft es, wenn man hier Spieler war, anderseits gibt es Vorurteile: Du warst einmal sehr gut, dann wirst du älter und bist weniger gut, und irgendwann gibt es so einen Vorfall, der acht Jahre durch die Medien getragen wird . . . Aber ganz ehrlich: Ich nehme mich nicht zu wichtig.» Vielleicht hilft auch das in Luzern: sich nicht so wichtig nehmen.

Nach dem Telefongespräch schickt Stierli noch eine SMS: «Im Erfolg jubeln alle. Der Reifetest folgt dann, wenn der Erfolg mal Pause macht und das Umfeld, die Fans und Medien, Druck erzeugen.» Er glaubt, Seoane würde auch dann «die Contenance nicht verlieren».

Für alle Fälle hat sich Seoane eine Hintertür offengelassen, schon bei seiner Präsentation sagte er: «Ich lasse meine Trainerkarriere nicht nur am kommenden halben Jahr messen.» Jetzt sagt er: «Ich habe schon im Nachwuchs versucht, eine gewisse Unabhängigkeit zu erreichen vom ganzen System. Ich weiss, dass ich auch vorbereitet bin, irgendwo anders etwas zu entwickeln.»

Als das Gespräch im Luzerner Stadion zu Ende ist, informiert der Medienchef, dass gerade der neunte Super-League-Trainer in dieser Saison entlassen wurde. «Scheisse», entfährt es Seoane. Das kam unvorbereitet.


https://www.nzz.ch/sport/gerardo-seoane ... ld.1383217

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Samstag 2. Juni 2018, 00:16 
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Sagnols Wünsche, Seoanes Vorzüge

YB überrascht mit seiner Trainerwahl. Sportchef Christoph Spycher bezeichnet Gerardo Seoane als «Wunschlösung». Aber auch mit Willy Sagnol beschäftigten sich die Young Boys sehr lange.

Am Freitag kommt auf einmal Bewegung in die Angelegenheit. Die YB-Trainersuche sorgte bereits für viele Spekulationen, und nun melden mehrere gut unterrichtete Quellen aus der Branche, die Verhandlungen mit Willy Sagnol seien abgebrochen worden. Der Franzose, derzeit bei Bayern München im Staff angestellt, habe abgesagt, heisst es. Ein anderer Insider sagt, es habe keine Einigung gegeben, weil Sagnol vier Mitarbeiter habe mitnehmen wollen, Assistenten und auch Spezialisten für den Nachwuchs.

Wie auch immer: Am Freitagnachmittag sickert durch, dass Gerardo Seoane neuer YB-Trainer werde, bald darauf wird der Wechsel offizialisiert. Seoanes Ernennung ist eine grosse Überraschung, er tauchte in den Tagen zuvor nicht auf den Kandidatenlisten auf. Auch Pierluigi Tami bekommt eine Absage, andere wie René Weiler schafften es gar nicht erst in die engere Wahl.

Und YB-Sportchef Christoph Spycher meldet: «Wir haben keine Absagen bekommen und unseren Wunschtrainer erhalten.» Seoane sei eine spannende Persönlichkeit, pflege eine offensive Spielweise und bringe Team wie Fussballer vorwärts. Zudem passe der langjährige Nachwuchstrainer Luzerns zur Clubphilosophie. «Er kann junge Fussballer ausbilden. Und er hat in der Rückrunde beim FCL bewiesen, auch in der Super League erfolgreich zu sein», sagt Spycher. YB entschied sich also wie mehrere andere Super-League-Vereine für einen früheren U-21-Coach.

Vanetta wird Assistent

Sowohl Seoane als auch Sagnol überzeugten die YB-Verantwortlichen in den Gesprächen. Sagnol gefiel vor allem in seiner Muttersprache Französisch, hinterliess als langjähriger Bayern-München-Spieler aber auch auf Deutsch einen ordentlichen Eindruck – und hatte sich eingehend mit den Young Boys beschäftigt. Seoane wiederum unterstrich von Anfang an, unbedingt zu YB wechseln zu wollen. Obwohl er beim FCL erst ein halbes Jahr in der Super League gearbeitet hatte.

Der 39-Jährige präsentierte sich als leidenschaftlicher, kompetenter und vielschichtiger Trainer. Die Entscheidungsträger des Schweizer Meisters spürten das Feuer Seoanes und die absolute Bereitschaft, das Konzept der Young Boys mitzutragen. Und weil der einstige Teamkollege Spychers bei GC als selbstbewusst und keineswegs konfliktscheu gilt, ist auch keine Wohlfühloase im Stade de Suisse zu befürchten. Im Gegenteil: Debatten sollen intensiv gepflegt werden.

Matteo Vanetta, den YB im Januar als Verstärkung der sportlichen Leitung verpflichtet hatte, wird derweil Assistent Seoanes. Vanetta ist ebenfalls 39-jährig, mit Seoane freundschaftlich verbunden – und nimmt die Stelle des Österreichers Christian Peintinger ein, der mit Landsmann und Meistercoach Adi Hütter zu Eintracht Frankfurt wechselt.

Feilschen auf Spielermarkt

Am Montag wird Gerardo Seoane in Bern als YB-Trainer vorgestellt. Gestern weilte er wie Christoph Spycher im Ausland. Der Sportchef treibt die Kaderplanungen voran, aber weil der Transfermarkt noch nicht richtig in die Gänge gekommen ist und viele Grossclubs auch noch die WM abwarten, dürften YB die Wechselgelüste mehrerer Akteure den ganzen Sommer beschäftigen. Zumal den umworbenen Akteuren wie Kevin Mbabu, Roger Assalé und Kassim Nuhu hohe Preisschilder umgehängt wurden.

Das grosse Feilschen hat längst begonnen, auch mit dem HSV, der für Christian Fassnacht nicht fünf Millionen Franken Ablösesumme bezahlen will. Sékou Sanogo wiederum wird bei Hannover hoch gehandelt, den Ivorer aber wollen die Young Boys unter keinen Umständen ziehen lassen.

Ab heute wird auch Seoane in die Personalplanungen einbezogen. Seine Affinität für Nachwuchsfussballer korrespondiert mit den YB-Ideen. Und es gibt auch beim FC Luzern sehr interessante Talente, zum Beispiel den 19-jährigen Flügelspieler Ruben Vargas. Langweilig wird es bei und mit den Young Boys nach turbulenten Zeiten im Meisterfieber und rund um den Cupfinal jedenfalls auch in den nächsten Wochen nicht.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/16617428

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Samstag 2. Juni 2018, 00:17 
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Eine mutige und ambitionierte Wahl

Sportredaktor Fabian Ruch über die Trainerwahl der Berner Young Boys

Der grosse Club bedient sich beim kleinen Club. Das ist Fussball frei nach Darwin. Und das geht dann so: Bayern holt Niko Kovac von Frankfurt. Frankfurt holt Adi Hütter von YB. Und YB holt Gerardo Seoane von Luzern. Alle drei Trainer besassen weiterlaufende Verträge. Aber Klauseln im Vertrag, die Macht des Geldes oder der Reiz des persönlichen Aufstiegs ermöglichten diese Transfers. Die Young Boys erhielten für Adi Hütter rund eine Million Franken von Frankfurt, knapp die Hälfte überweisen sie nun an den FCL, um Seoane zu verpflichten.

YB präsentiert Gerardo Seoane als Wunschtrainer. Das ist normal, noch kein Coach ist als Notlösung empfangen worden. Bis zum Ende aber galt auch Willy Sagnol als Topkandidat. Mit dem Franzosen in Diensten Bayern Münchens gab es keine Einigung, Sa­gnol wollte mehrere Mitarbeiter mitnehmen. Und so erhielt Seoane den Zuschlag. Auch er überzeugte die Berner Clubverantwortlichen in den Gesprächen. Seine Wahl ist mutig und ambitioniert. Und sie passt zur YB-Philosophie.

Mutig ist die Ernennung Seoanes, weil der 39-Jährige nur über ein halbes Jahr Erfahrung in der Super League verfügt. Der Schritt von Luzern zum Meister ist riesig, zumal Seoane bis Anfang Jahr als Trainer einzig mit Nachwuchsspielern arbeitete. Und ambitioniert ist diese Lösung, weil sie Platz für Träume lässt. Hätte YB einen erfahrenen Trainer wie Pierluigi Tami, Marcel Koller oder Urs Fischer unter Vertrag genommen, wäre klar gewesen, was man erhält. Die Young Boys haben sich Zeit gelassen, am Ende beschäftigten sie sich mit Sagnol und Seoane, mit zwei jungen Trainern, 41 und 39 Jahre alt, die vor allem im Jugendbereich tätig waren.

YB setzt auf junge Spieler. Und YB setzt nun auch auf einen jungen Trainer. Seoane passt dabei als Schweizer bestimmt besser als Sagnol in die prächtig funktionierende Leitung der Young Boys mit Sportchef Christoph Spycher, Chefscout Stéphane Chapuisat, Ausbildungschef Gérard Castella und Verwaltungsrat Ernst Graf. Zumal mit Matteo Vanetta ein enger Vertrauter Seoanes bereits seit einem halben Jahr bei YB angestellt ist. Vanetta wird Christian Peintinger als Assistent ersetzen.

Und so ist die Wahl Gerardo Seoanes auf den zweiten Blick nicht mehr ganz so überraschend. Sondern konsequent. Der gebürtige Spanier ist sehr ehrgeizig und hungrig, er hat sich in vielen Bereichen weitergebildet, hinterlässt taktisch und technisch einen ausgezeichneten Eindruck und will als akribischer Arbeiter so wenig wie möglich dem Zufall überlassen. Zudem ist er ein Sprachtalent, was bei den multikulturellen Young Boys ein erheblicher Vorteil ist.

Interessant wird sein, wie der Jungtrainer mit den Ansprüchen bei YB umgeht. Noch vor wenigen Monaten trainierte Seoane U-21-Fussballer, in zweieinhalb Monaten peilt er mit dem neuen Arbeitgeber die Champions League an. Seine hervorragenden fachlichen Qualitäten sind das eine, aber im Umgang mit Meisterhelden wie Guillaume Hoarau, Miralem Sulejmani und Steve von Bergen ist auch eine hohe Sozialkompetenz gefordert. Seoane muss sich die Akzeptanz zuerst erarbeiten und bereit sein, verdienstvollen Akteuren Freiräume zu gewähren. Er war als Fussballer selber kein einfacher Charakter, setzt als Trainer aber auf eine hohe Disziplin.

Man weiss also nicht so genau, was man von Seoane erwarten darf. Es gibt Beobachter, die enttäuscht sind, weil YB keinen etablierten Trainer verpflichtet hat. Die Kritik aber hält sich in Grenzen, weil Christoph Spycher und seine Crew bisher stets gute Entscheidungen getroffen haben. Und der Dreijahresvertrag für Seoane unterstreicht das Bestreben, auch komplizierte Zeiten zu überstehen. Hütter und Kovac erhielten in Frankfurt und München übrigens ebenfalls Verträge bis 2021. Es ist ein enormer Vertrauensvorschuss, der schnell aufgebraucht sein kann: Der Druck in den neuen Vereinen ist deutlich grösser.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/20172403

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Samstag 2. Juni 2018, 00:20 
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«Liebe Grüsse Gerry»

Letzten Herbst hiess der Ligagegner Münsingen, jetzt soll Trainer Gerardo Seoane Meister YB in die Champions League führen. Die Geschichte eines rasanten Aufstiegs.

Trainer Markus Babbel pflegt seine Arbeitgeber mit einem Tattoo auf der Haut zu verewigen. Je eines von Stuttgart, Hertha Berlin, Hoffenheim und dem FC Luzern hat er schon, bald dürfte jenes der Western Sydney Wanderers dazukommen – seit kurzem coacht der Deutsche in Down ­Under. Und irgendwann mal wird der 45-Jährige dann vielleicht keine freie Stelle auf der Haut mehr zur Verfügung haben.

Das Trainergeschäft ist ein schnelllebiges, davon weiss auch Gerardo Seoane zu berichten. Aus dem Nachfolger Babbels ist innert fünf Monaten der Nachfolger von Adi Hütter geworden. Der 39-jährige schweizerisch-spanische Doppelbürger hat gestern bei den Young Boys einen Vertrag bis zum Sommer 2021 unterschreiben. «YB verfügt über ausgezeichnete Perspektiven. Ich freue mich sehr, für diesen Club zu arbeiten», lässt er sich in der Medienmitteilung des Vereins ­zitieren.

Er arbeitet jetzt beim Meister, mit Aussicht auf Teilnahme an der Champions League, sein Aufstieg ist äusserst rasant: Noch letzten September hatte er mit der Luzerner U-21 in der 1. Liga bei Münsingen gastiert. Dessen Trainer Kurt Feuz, einst Förderer von YB-Sportchef Christoph Spycher, gratulierte den Berner Clubverantwortlichen gestern übrigens begeistert zur Wahl Seoanes. Die Trainer­legende zeigt sich angetan vom Jungtrainer.

Vergleich mit Guardiola

Die geringe Berufserfahrung auf höchster Stufe ausgenommen, konnte Seoane eine vorzügliche Bewerbung einreichen. Neben Deutsch und Spanisch – die Eltern stammen aus Galicien – spricht er auch Englisch, Italienisch und Französisch, die zweite Amtssprache bei YB. Vor allem lässt sich sein Leistungsausweis sehen: Mit 34 Punkten aus 17 Partien führte er den FC Luzern in der Rückrunde vom 9. auf den 3. Rang.

Er tat dies, indem er die Defensive stabilisierte und auf Nachwuchskräfte setzte, die er schon in Luzerns U-21 betreut hatte. Zudem veredelte Seoane das bestehende Spielermaterial: Der 28-jährige Flügel Pascal Schürpf etwa verelffachte unter ihm seine Torausbeute. Seoane bewies Mut und Flexibilität, er liess auch mal Torjäger Tomi Juric auf der Bank, weil er fand, dieser sei für das Spiel auf Kunstrasen nicht geeignet. Die Spieler schwärmten, sie seien stets hervorragend auf den Gegner eingestellt, einer verglich ihn gar mit dem spanischen Branchen­primus Pep Guardiola.

«YB verfügt über ausgezeichnete Perspektiven. Ich freue mich sehr, für diesen Club zu arbeiten»Gerardo Seoane

Zweifel an der Sozialkompetenz, die Seoane begleiteten, seit er am Ende seiner Spielerkarriere von Rolf Fringer auf die Tribüne verbannt worden war, konnte er ausräumen. Er arbeitete so überzeugend, dass er in den Tagen nach dem Bekanntwerden von Hütters Abgang bei einer Medienkonferenz auf ein mögliches Engagement bei YB angesprochen wurde. Seoane reagierte geschmeichelt, meinte aber, er sei ja noch nicht lange als Trainer auf höchster Stufe tätig.

Nichts dem Zufall überlassen

Insgeheim wird er sich den Job aber schon da zugetraut haben. Seoane gilt als enorm selbstbewusst, als 19-jähriges Talent hatte er den Wechsel aus der Heimat Luzern zum Meister FC Sion forciert, 1998 ging er in die spanische Primera Division zu La Coruña, wo ihn der Präsident als neuen Guardiola anpries.

Doch Seoane konnte sein grossen Potenzial nie wirklich erfüllen, vielleicht auch deshalb verfolgt er die Trainerkarriere nun mit grosser Akribie. Schon zu Spielerzeiten hatte er in der U-13 Luzern assistiert, 2011 übernahm er die U-15, dann die U-18 und U-21. Daneben machte er mehr, als es die jeweiligen Lizenzprüfungen abverlangten. Er liess bei Partien eine Kamera auf sich richten, um zu sehen, wie er sich an der Seitenlinie verhält.

Er analysierte mit Spezialisten seine Körpersprache, arbeitete an ­seiner Ausdrucksweise, studierte stundenlang Pressekonferenzen von José Mourinho und Guardiola. Luzerns Sportchef Meyer meinte kürzlich, Seoanes Weg in den Profifussball sei vorgezeichnet gewesen. «Lange hätten wir ihn im Nachwuchs nicht mehr an der Leine halten können.» Nun ist Seoane schon wieder weg. Und Meyer, seit einem Jahr im Amt, befindet sich zum zweiten Mal auf Trainersuche.

Gestern Nachmittag informierte Seoane Mitarbeiter des FCL in einer Whatsapp-Nachricht über seinen Abschied. Er schrieb, es sei ihm wichtig, ihnen den Schritt persönlich mitzuteilen. Ein paar Zeilen, dann war er weg. Am Ende stand: «Liebe Grüsse Gerry».


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/24117394

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 Beitrag Verfasst: Samstag 2. Juni 2018, 00:21 
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Das meint BLICK zum neuen YB-Trainer

Sportchef Spycher spielt Russisch Roulette

Die Katze ist aus dem Sack: Gerardo Seoane ist neuer YB-Coach. Eine spannende Lösung, meint BLICK-Fussball-Redaktor Alain Kunz.

Die YB-Trainersuche ist zu Ende. Der Nachfolger von Adi Hütter gefunden. Eine Suche mit Irrwegen.

Fabio Celestini, René Weiler, Pierluigi Tami. Das waren zuerst die drei Kandidaten, mit denen die YB-Bosse sprachen. Doch die waren zu anstrengend, kompliziert und väterlich. Danach deutete vieles auf U21-Coach Joël Magnin hin. Speziell nachdem dessen Namensvetter Ludovic mit seinem Team YB im Cupfinal in die Knie zwang. Doch Magnin wollte nicht.

So kommt nun Gerardo Seoane zum Handkuss, gewissermassen der Magnin aus dem nahen Luzern. Es war wohl nicht so, dass YB-Sportchef Christoph Spycher den Schweiz-Spanier von Beginn weg auf der Liste hatte. Aber er hatte immer auch diese U21-Lösung im Kopf.

Wicky in Basel, Seoane in Luzern, Jacobacci in Sion (wenngleich älter), Magnin beim FCZ und Borenovic in Lausanne. Die U21-Modeströmung ist eindeutig. Nicht überall.

Wicky wurde als erster FCB-Coach seit acht Jahren nicht Meister. Borenovic ritt Lausanne fadengerade in den Abgrund. Die übrigen hatten Erfolg. Allen voran Seoane, der aus einer hoch mittelmässigen Mannschaft die zweitbeste des Jahres machte – noch vor Basel. Das ist mehr als beeindruckend!

Mit der Wahl von Seoane spielt Sportchef Christoph Spycher dennoch ein Stück weit Russisch Roulette. Für Seoane spricht: Der Sportchef hat sich bislang in keinem Spieler getäuscht. Weder menschlich noch sportlich. Gegen ihn: Er hat kaum Erfahrung; und das Bern vor und nach Hütter ist nicht dasselbe.

Spannend ist die Lösung allemal. Und ein bisschen Russisch Roulette ist ja jede Trainerwahl.

https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 47524.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Samstag 2. Juni 2018, 00:25 
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Gerardo Seoane neu bei YB – die Trainerwahl, die alle Auguren erstaunte

Die Youngs Boys überraschen mit der Trainerwahl und engagieren Gerardo Seoane. Der Entscheid zeugt von viel Mut und grossem Vertrauen in diesen Trainer.

Gerardo Seoane neu bei YB – die Trainerwahl, die alle Auguren erstaunte
Die Youngs Boys überraschen mit der Trainerwahl und engagieren Gerardo Seoane. Der Entscheid zeugt von viel Mut und grossem Vertrauen in diesen Trainer.

Unheimliche Vorhersagen

Am Freitag gaben die Young Boys ihre Trainerwahl bekannt, die alle Auguren erstaunte. Auf den Meistertrainer Adi Hütter (zu Eintracht Frankfurt) folgt Seoane, der als Super-League-Trainer die Minimalerfahrung von einem halben Jahr hat. Im Januar war er im FCL vom U-21- zum Chefcoach aufgestiegen, die Luzerner lagen auf Platz 9, die Saison beendeten sie als Dritte.

Dennoch ist es nicht einfach der Erfolgsausweis, der die Berner zu diesem Entscheid gebracht haben kann. Sie hatten keine Not, einen Coach mit so wenig Routine auf höchster Stufe zu verpflichten. Es hätte arriviertere Trainer gegeben, die wohl allzu gerne zu YB gekommen wären – Trainer, die vielleicht schon Dellen haben in ihrem Curriculum, aber auch Erfahrung in einem solchen Spannungsfeld, wie es YB nächste Saison bietet: ein stabilisiertes Umfeld, aber auch die Herausforderung, das Team umbauen zu müssen und auf die Champions League schielen zu dürfen.

Seoane und der YB-Sportchef Christoph Spycher nehmen erst am Montag an einer Pressekonferenz Stellung. Als Seoane im Januar als FCL-Trainer präsentiert worden war, hatte er gesagt: «Ich lasse meine Trainerkarriere nicht nur am kommenden halben Jahr messen.» Und nun, da dieses halbe Jahr vorbei ist, muss es bei YB schon eine tiefe Überzeugung geben; der Entscheid zeugt von viel Mut und grossem Vertrauen in diese Person, in diesen Trainer. Es gibt denn auch Leute, die loben, wie unberechenbar der FCL unter Seoane für die Gegner geworden sei. Und in gewissen Punkten erinnert er an den Vorgänger Hütter: mit dem klaren Karriereplan; in der Zusammenarbeit mit einem Mediencoach; im Umgang mit den Spielern, der nicht kumpelhaft sei, wie es heisst.

Seoane ist nicht frei von Reibungspunkten, sein Karriereende im FCL verlief nicht in Harmonie. Der NZZ sagte er kürzlich: «Spieler sein und Trainer sein – das sind zwei komplett andere Jobs, zwei andere Rollen, es braucht auch unangenehme Spieler in einem Team.» Es hat fast etwas Unheimliches, Szenen aus einem «Teleclub»-Talk von Anfang Februar zu sehen, als der ehemalige FCL-Captain Roger Wehrli sagte, wenn Seoane Erfolge habe und ein Angebot vorliege, werde er mit Blick auf die nächste Saison gehen, Seoane sei schon als Spieler so gewesen.

Mit Vanetta befreundet

Seoane hat einen Weiterbildungs- und Wissensdurst – und offenbar auch den Drang aufzubrechen, weiter, höher, möglichst schnell. Sein jüngster Entscheid erinnert durchaus an die Spielerkarriere, als er oft weiterzog: als Teenager vom FCL nach Sitten, nach einem Jahr zu La Coruña, später nach zwei Jahren in Aarau für zwei Jahre zu GC, danach heim zum FCL. Während dieser Lehr- und Wanderjahre begegnete er auch dem heutigen YB-Sportchef Spycher, ein Jahr lang waren sie gemeinsam bei GC. Und in Sitten und in Aarau spielte er mit Matteo Vanetta, den YB im Februar für den Nachwuchs verpflichtete, durchaus mit dem Hintergedanken, ihn alsbald im Umfeld der ersten Mannschaft zu beschäftigen. Vanetta und Seoane sind über die Jahre Freunde geworden, und es würde nicht überraschen, wenn Vanetta zum Assistenten befördert würde.

Im YB-Communiqué sagt Seoane, es sei beeindruckend zu sehen, wie YB die Menschen bewege. Er erlebte es hautnah, damals, an diesem Samstagabend Ende April, als sich noch kein Berner für ihn interessierte.


Enttäuschung im FC Luzern

abb. · Vor drei Tagen habe er es erfahren, sagt der Luzerner Sportchef Remo Meyer am Telefon. Und er war selber überrascht gewesen, als ihm sein Trainer mitteilte, er wolle nach Bern wechseln. Denn bis vor drei Tagen war Meyer davon ausgegangen, dass Seoane Trainer des FC Luzern bleibt. Nun geht er, er wollte unbedingt weg. «Ja, die Enttäuschung ist da», sagt Meyer. Seoane hatte in Luzern einen Vertrag bis im Sommer 2019, Meyer hat sich in den letzten Tagen mit den Bernern auf eine Auflösung geeinigt; dass YB eine Ablösesumme für den neuen Trainer bezahlen muss, will Meyer nicht bestätigen.

Damit endet Seoanes Zeit in Luzern abrupt, sieben Jahre lang war er Nachwuchstrainer, U 15, U 18, U 21, und in Luzern gingen sie davon aus, dass Seoane auch lange FCL-Cheftrainer bleibt; vielleicht nicht nochmals sieben Jahre, aber sicher länger als fünf Monate. «Er hat in den letzten Monaten hervorragende Arbeit geleistet», sagt Meyer. Der Sportchef hätte auf den Vertrag mit Seoane bestehen können, aber er sagt: «Auf einen Vertrag zu pochen, ist schwierig. Wenn ein grosser Klub deinen Trainer unbedingt will, und der Trainer will dieses Angebot unbedingt annehmen – am Schluss hat man keine grosse Wahl, man muss ihn ziehen lassen.»

Und so verschickte Seoane am Freitag den FCL-Verantwortlichen eine Whatsapp-Nachricht, bedankte und verabschiedete sich – so berichtet es die «Luzerner Zeitung». Zurück lässt er einen Klub, der sich nun bereits nach fünf Monaten wieder auf Trainersuche begeben muss. Immerhin hat Meyer noch seine Kandidatenliste vom Winter beisammen, «wir haben uns ja im Januar schon Gedanken gemacht», sagt er.


https://www.nzz.ch/sport/gerardo-seoane ... ld.1391003

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 Beitrag Verfasst: Samstag 2. Juni 2018, 00:27 
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01.06.2018

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Nach Abgang von Seoane

Meyer: «Wir müssen jetzt positiv bleiben»

Der Luzerner Sportchef äussert sich zum überraschenden Abgang von Trainer Gerardo Seoane.

Knapp zwei Wochen vor Beginn der Vorbereitung für die neue Saison muss der FC Luzern auf Trainersuche. Gerardo Seoane war erst seit knapp einem halben Jahr Cheftrainer bei den Innerschweizern. Nun konnte er dem Lockruf der Young Boys nicht widerstehen.
Luzern glaubte an gemeinsamen Weg

Gemäss FCL-Sportchef Remo Meyer habe sich der Abgang von Seoane in den letzten Tagen zwar abgezeichnet. «Für uns kam der Schritt aber trotzdem relativ überraschend», so der 37-Jährige.

Man sei stark davon ausgegangen, dass der gemeinsame Weg noch nicht zu Ende sei. «Aber schlussendlich gilt es diesen Entscheid zu akzeptieren», sagte Meyer. Gemäss der Luzerner Zeitung habe Seoane die Klubführung am Freitag per WhatsApp-Nachricht über seinen Wechsel informiert:

Liebe FCL Familie, liebe Freunde. Es ist mir wichtig euch persönlich zu informieren, dass ich ab nächster Saison Trainer beim BSC Young Boys sein werde. Ich sehe diesen Schritt als eine grosse Chance und freue mich auf diese Herausforderung.

Dass man sich um den Verbleib Seoanes nicht genug bemüht hätte, wollte Meyer nicht gelten lassen. «Fakt ist, dass YB ihn unbedingt wollte. Und uns gegenüber hat Seoane klar gemacht, dass er diesen Schritt unbedingt machen will», sagte Meyer.
Die Trainersuche eilt

Über die genauen Abgangsmodalitäten wollte sich der Luzerner Sportchef nicht äussern. Fakt ist jedoch, dass Seoanes Vertrag in Luzern noch ein Jahr gelaufen wäre. Es ist also anzunehmen, dass der Klub nach dem Abgang ihres Cheftrainers immerhin in finanzieller Hinsicht profitiert.

Was das Anforderungsprofil des künftigen Trainers betrifft, sei man relativ offen. «Sicher einer, der die Jungen weiterentwickeln kann», so der Sportchef. Bis zum Trainingsstart am 13. Juni wollen die Luzerner einen Nachfolger für Seoane präsentieren.


https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... iv-bleiben

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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Samstag 2. Juni 2018, 00:53 
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Ich hoffe, dass sein Aufenthalt in Bern etwas länger dauern wird, als es beim FC Luzern der Fall war. :wink:

Welcome Gerry in Bern! :beer:


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 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 00:23 
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02.06.2018

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Hass-Transparent vor Wohnung

FCL-Fans attackieren Seoane!

Gerry Seoanes Wechsel zu YB stösst den FCL-Fans sauer auf. Sogar ein Hass-Transparent wurde vor Seoanes Wohnungs-Eingang platziert.

Einer hats schon im Februar prophezeit: Roger Wehrli. Der Ex-Profi, der 1989 mit Luzern Meister wurde, sagt damals im Teleclub: «Bei Gerry ist klar, der war schon als Spieler so: Wenn er Erfolg hat mit dem FC Luzern, dann wird er in der neuen Saison, wenn er ein Angebot hat, gehen.» (Siehe Video oben).

Schon fast unheimlich, dass es rund vier Monate später tatsächlich eintrifft. Nach nur 17 Partien als Chefcoach beim FCL wird Gerry Seoane (39) neuer YB-Trainer. In Luzern herrscht seit der Transfer-Bekanntgabe dicke Luft. In sozialen Medien lassen die FCL-Fans ihrem Unmut freien Lauf. «Judas», «Geldgeiler», «Charakterloser», sind nur wenige Beispiele dafür, was die Luzern von Seoanes Abschied halten.

Und es kommt noch dicker für den Jungcoach. In der Nacht auf Samstag haben Unbekannte in Hergiswil beim Eingang zu Seoanes Wohnblock ein Transparent aufgehängt.

In blauer Farbe steht geschrieben: «Gmüetlech ide Sonne, Gedanke bem Meister, zrog gods First Class, du Hu$o chasch ders etz leiste!» «Hu$o» bedeutet «Hurensohn» und ist mit den Klubfarben von YB gekennzeichnet. Zudem wandelte der Absender das «S» in ein Dollar-Zeichen «$» um. Eine Anspielung darauf, dass Seoane dem Lockruf des Geldes erliegen sei.

Seoane, der jüngst beim FCL noch so gefeiert wurde, hat seinen Heldenstatus in der Innerschweiz innert wenigen Stunden verloren.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 49305.html

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