Registrieren    Anmelden    Forum    Suche    FAQ

 

 

 

     

 

 

Foren-Übersicht » www.ybfans.ch » Ehemalige Spieler & Trainer




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 246 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5, 6 ... 25  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 00:25 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26739
03.06.2018

Bild

Zitat:
FCL-Legenden über Trainer-Abgang zu YB

«Schon als Spieler wechselte Seoane für mehr Geld»

Gerry Seoanes Abgang zu YB erschüttert die Innerschweiz. Auch die FCL-Legenden können den Wechsel nur zum Teil nachvollziehen.

Roger Wehrli , Ex-Natispieler, Meister 1989 mit Luzern. War für seine giftige Art auf dem Platz bekannt, er spricht auch heute noch stets Klartext.
«Menschlich kann man zwar freundlicher werden, aber den Charakter kann man nicht plötzlich ändern. Nach 62 Jahren Lebenserfahrung kann ich das beurteilen. Ich bin auch nicht plötzlich der liebe Siech, das kauft man mir auch nicht ab. Schon bei Luzern damals als Spieler wechselte Seoane für mehr Geld zu Sion. Aber ich freue mich, dass e<s so gekommen ist. Denn damit habe ich im Februar Recht gehabt mit meiner Prognose. Rein sportlich verstehe ich Seoanes Schritt natürlich. Das, was Seoane in der Rückrunde geleistet hat, ist nicht zu toppen. YB hat den besten Sportchef der Liga. Christoph Spycher wird Seoane sicherlich den Rücken stärken.» (Aufgezeichnet: Michel Wettstein)

Urs « Longo » Schönenberger , Meister und Cupsieger mit dem FCL , später auch Trainer bei den Luzernern.
«Ich verstehe natürlich jeden Fan des FC Luzern, der jetzt enttäuscht oder sauer ist. Nach dieser tollen Rückrunde muss man jetzt wieder von vorne beginnen. Aber ich verstehe auch Gerardo Seoane. Er hat die Chance, den Schweizermeister zu trainieren, die Qualifikation für die Champions League. Für ihn ist YB ein grosser Aufstieg. Vor einem halben Jahr war er ja noch U21-Trainer. Aber er traut sich die Aufgabe zu, sonst hätte er nicht zugesagt. Er ist von sich überzeugt, das war er schon als Bub. Ich trainierte Gerry bei den C-Junioren des FC Luzern.» (Aufgezeichnet: Michael Wegmann)

Rolf Fringer, spielte als Spieler beim FCL, coachte die Luzerner später drei Jahre lang, war 2015 bis 2016 Sportchef beim FCL.
«Grundsätzlich muss man Verständnis haben für Gerry Seoane. Wenn ein aufstrebender Trainer eine solche Chance bekommt, dann ist es legitim, dass er die Chance packt. Und ist der FCL mit dem Transfer einverstanden und bekommt dazu noch eine Abslöse, dann ist es eher eine Win-Win-Situation. Dass man in Luzern enttäuscht ist, ist klar. Aber bekommt man als Trainer diese Chance, dann muss man sie nutzen. Jammere ist Fehl am Platz. Schade für die junge FCL-Mannschaft. Aber es gibt noch andere gute Trainer auf dem Markt.» (Aufgezeichnet: Marco Mäder)

Peter Nadig, spielte von 1988 bis 1995 für den FCL. Er wurde 1989 mit den Luzernern Meister und 1992 Cupsieger.
«Es geht halt schon sehr schnell im Fussball-Business. Als Trainer wird man ja auch schnell entlassen. Man kommt und geht, als Spieler und als Trainer. Gerry hat in Luzern tolle Arbeit geleistet, jetzt hat er die Chance bekommen, beim Meister zu arbeiten. Und damit wahrscheinlich auch einiges mehr zu verdienen. Wer hätte das nicht gemacht! Klar, dass jetzt alle in Luzern sauer sind, aber jetzt müssen sie eben – schon ein wenig kurzfristig – einen neuen Trainer suchen. Das sollte aber klappen. Es gibt ja genug arbeitslose Trainer auf dem Markt.» (Aufgezeichnet: Michael Wegmann)

Und das meint BLICK-Kolumnist Kubi zum neuen YB-Trainer

«Nichts gegen Seoane, gar nichts. Was der ehemalige Teamkollege von YB-Sportchef Christoph Spycher bei GC mit einer höchst mittelmässigen Mannschaft in seinem ersten Halbjahr als Trainer einer Profimannschaft erreicht, ist bemerkenswert. Er hat den FC Luzern übernommen, als das Team höchst abstiegsgefährdet war. Er hat es auf Platz drei geführt. Und dies im oft überhitzten Dampfkessel am Pilatus. Ohne einiges draufzuhaben kriegt man solch ein Wunder-Halbjahr nicht hin. Auch wenn solche Ranglistensprünge durchaus symptomatisch sind für den Schweizer Fussball und eine Zehnerliga.

Ich komme aber nicht umhin, das Ganze ein wenig mit dem zu vergleichen, was vor einem Jahr in Lugano abging. Dort führte Paolo Tramezzani den FC Lugano auch sensationell auf Platz drei und heuerte dann bei einem vermeintlich Grossen an, beim FC Sion. Doch der Italiener scheiterte an der riesigen Erwartungshaltung im Wallis und an einer Garderobe mit viel mehr Stars als im Tessin.

Bei YB ist das genau gleich. Nein. Alles ist eine Schuhnummer grösser! Die Stars sind echte Stars. Und die Erwartungshaltung gewaltig. Wer Meister war, darf nicht mehr vorsichtig ankündigen, einfach vorne mitspielen zu wollen. Für den kann es nichts Anderes als die Titelverteidigung geben. Und YB will unbedingt erstmals in die Champions League. So nahe wie 2018 war man den fetten Fussball-Honigtöpfen noch nie!

Wäre YB nicht Meister und nicht in den Königsklassen-Playoffs gegen einen anderen Meister einer vergleichbaren Nation, sähe alles ganz anders aus. Dann wäre die Wahl von Seoane logisch. Aber einen Frischling unter diesen doch ganz speziellen Umständen ins Rennen zu schicken, ist gewagt. Sehr gewagt!

Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass YB von Beginn weg einen Trainer Typ Seoane oder Joël Magnin wollte. Einen, den man lenken, manövrieren kann. Nicht mehr eine so starke Persönlichkeit wie Adi Hütter, die sich nicht dreinreden liess. So etwas kann für die Verantwortlichen schnell anstrengend werden.

YB hat einen starken technischen Staff mit Spycher, Chappi, Castella und Graf. Und herausragende Leaderfiguren in der Mannschaft mit Hoarau, Von Bergen, Wölfli und Sanogo. Eine enorm starke Basis! Aber solch eine starke Basis bringt es auch mit sich, dass die Herren ihre Ideen einbringen wollen. Naturgemäss ist dies bei einem jungen Trainer einfacher. So gesehen ist die Anstellung von Seoane eine Soft-Wahl.

Zwei Dinge werden entscheidend sein, ob Seoane in Bern den Durchbruch schafft: Zum einen, wie er mit diesen Herren klarkommt. Wie clever er Garderobe und technischen Staff handhabt. Zum anderen der Saisonstart. Gewinnt er nicht sofort und scheitert er in den Champions-League-Playoffs, ist seine Position von Beginn weg geschwächt. Kredit kriegt er von den Stars nur durch Siege, durch nichts anderes. Das ist das grosse Risiko, das YB mit seiner Trainerwahl eingeht. Wenn BLICK am Samstag von einem russischen Roulette schrieb, dann trifft das den Nagel auf den Kopf.»


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 50110.html

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 09:33 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26739
04.06.2018

Bild

Zitat:
YB folgt dem Trend

Gerardo Seoanes Abgang sorgt beim FC Luzern für viel Ärger. Dem neuen YB-Trainer wird unter anderem Geldgier vorgeworfen.

Der unerwartete Abgang von Gerardo Seoane beim FC Luzern hat in der Zentralschweiz hohe Wellen geworfen. Club und Anhänger sind sauer, weil Seoane nach nur 17 Partien in der Super League ­bereits den Arbeitgeber wechselt und bei YB unterschrieben hat. Seoane wird Stillosigkeit vorgeworfen, viele Supporter benutzen im Internet Schimpfwörter, um ihren Ärger über den Coach ­loszuwerden.

Der oft polternde FCL-Hauptinvestor Bernhard Alpstaeg sagte im Blick: «Seoane hat sein wahres Gesicht gezeigt.» Und auch: «Er hat sein Herz am Portemonnaie!» Seoane stand bereits als Fussballer im Ruf, dem Geld nachzurennen. Am Wohnort des Trainers, in dem auch seine zwei Söhne leben, hing sogar ein Transparent mit hasserfüllten Worten, in denen Seoane Geldgier vorgeworfen wird. Und beinahe gespenstisch mutet die Prophezeiung Roger Wehrlis im Februar nach den ersten FCL-Partien unter Seoane an. Damals sagte die Luzerner Fussballlegende in einem Fussballtalk: «Ein gutes Angebot, und Seoane ist weg.»

Nachvollziehbarer Wunsch

Verständlich ist aus Luzerner Sicht der Vorwurf der Undankbarkeit Seoanes. Schliesslich erhielt der Jungtrainer im Winter die Gelegenheit, in der Super League tätig zu sein. Aber Seoane hatte zuvor sieben Jahre lang im Nachwuchsbereich des Clubs exzellente Arbeit geleistet und sich diese Chance redlich verdient. Zudem läuft es nun mal oft so, dass erfolgreiche Spieler und Trainer zu einem besseren Verein weiterziehen, sobald sich die Chance bietet.

Verbunden ­natürlich mit einer gewaltigen Lohnerhöhung. Auch YB hat ja Meistertrainer Adi Hütter an Frankfurt verloren – nachdem Frankfurt Pokalsiegercoach Niko Kovac zu den Bayern hatte ziehen lassen müssen. Der FCL erhält zudem eine Ablösesumme von rund einer halben Million Franken.

Der Entscheid Seoanes ist neutral betrachtet ohnehin logisch und nachvollziehbar. Beim notorisch unruhigen und finanziell angeschlagenen FC Luzern hätte er kaum mehr als wie zuletzt Rang 3 erreichen können. Im Gegenteil: Bei einem Fehlstart hätte Seoane wohl schon im Herbst heftig in der Kritik gestanden. Wer weiss, ob jemals wieder so eine reizvolle Offerte gekommen wäre?

Luzerns Sportchef enttäuscht

Die Möglichkeit, bei YB arbeiten zu dürfen, konnte Seoane jedenfalls kaum ausschlagen. Er wird am Montagmittag im Stade de Suisse vorgestellt, findet in Bern deutlich bessere und gefestigtere Strukturen vor – und einen erheblich grösseren Verein mit der Aussicht, in die Champions League einzuziehen. Der 39-Jährige ist selbstbewusst genug, um sich die Aufgabe bei einem nationalen Spitzenvertreter zuzutrauen.

Wie Seoane war bei YB am Ende der Trainersuche auch Willy Sagnol hoch im Kurs gestanden. Mit dem Franzosen, bei Bayern München angestellt, hatte aber bekanntlich keine Einigung erzielt werden können, weil Sagnol einen ganzen Trainerstab mitnehmen wollte. Und weil man bei den YB-Verantwortlichen von Seoane total überzeugt war, präsentierte der Meister am Freitagnachmittag seine überraschende Wahl.

Luzerns Sportchef Remo Meyer erfuhr Mitte letzter Woche vom sehnlichen Wunsch seines Trainers, nach Bern zu wechseln. «Das ist eine grosse Überraschung und eine Enttäuschung», sagte Meyer in mehreren Medien. Er muss nun einen neuen Trainer suchen, gehandelt werden beim FCL Fabio Celestini, Pierluigi Tami und Uli Forte. Vielleicht zaubern die Luzerner aber ebenfalls eine unerwartete Lösung hervor.

Jungtrainer im Hoch

Im Trend stehen ja nicht nur im Schweizer Fussball Trainer, die zuvor im Nachwuchsbereich gearbeitet hatten. Basel (mit Raphael Wicky), Zürich (mit Ludovic Magnin), Thun (mit Marc Schneider) sowie Luzern (mit Seoane) sind vier Vereine, die in den letzten 12 Monaten den clubeigenen U-21-Coach beförderten.

Und auch in Deutschland stehen junge, bestens ausgebildete Trainer hoch im Kurs. Aushängeschilder sind dabei Domenico Tedesco (32 Jahre) und Julian Nagelsmann (30), die Schalke und Hoffenheim zuletzt in die Champions League führten. In die kontinentale Königsklasse einziehen möchte auch Gerardo Seoane mit den Young Boys.


https://www.derbund.ch/sport/fussball/Y ... y/24997921

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 12:37 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26739
04.06.2018

Bild

Zitat:
Seoane in Bern vorgestellt

Am Freitag wurde seine Verpflichtung bekanntgegeben, heute präsentiert YB seinen neuen Trainer Gerardo Seoane. Bernerzeitung.ch berichtet live.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/11611538

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 12:45 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26739
04.06.2018

Bild

Zitat:
Spycher stellt neuen YB-Trainer vor

«Seoane war nicht von Beginn weg Favorit»

Letzten Freitag kommt der Hammer: Gerardo Seoane wechselt von Luzern zu Meister YB und beerbt dort Adi Hütter. Lesen Sie die Pressekonferenz mit der Vorstellung des 39-Jährigen nochmals im Ticker nach.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 53407.html

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 14:46 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Donnerstag 6. Mai 2004, 15:28
Beiträge: 6154



Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 14:47 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Donnerstag 6. Mai 2004, 15:28
Beiträge: 6154



Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 16:50 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Donnerstag 6. Mai 2004, 15:28
Beiträge: 6154



Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 16:51 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Donnerstag 6. Mai 2004, 15:28
Beiträge: 6154



Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 23:05 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26739
04.06.2018

Bild

Zitat:
YB preist Seoane als Ideallösung, aber ist er wirklich bereit?

Der Schweizer Fussballmeister YB fühlt sich stark genug für das Experiment mit dem unerfahrenen Coach Gerardo Seoane. Von aussen betrachtet wirkt das Ganze etwas voreilig.

Ein gelbes Meistertram ist neu für Bern. Darauf sind die Jahrgänge der zwölf YB-Meistertitel festgehalten. Und die Unterschriften der Trainer und Spieler, die 2018 den 32-jährigen Fluch der Titel-Abstinenz besiegt haben. Ein Grund für fehlende Konterfeis könnte die Flüchtigkeit des Fussballgeschäfts sein. Man will auf dem Tram, das quer durch die Stadt fährt, nicht ein Gesicht präsentieren, das YB bereits morgen oder übermorgen verlassen wird. Man will YB. Und nicht YB-Geschichte.

Oft wird jungen Fussballern vorgehalten, dass sie viel zu schnell weiterziehen. Funktionäre pflegen die Faustregel, dass ein Spieler mindestens ein solides Jahr in der Super League hinter sich haben sollte, ehe man ihm den Schritt zum Schweizer Meister oder ins Ausland zugesteht. Das müsste auch für einen Trainer wie den 39-jährigen Gerardo Seoane gelten. Während nicht einmal sechs Monaten und während siebzehn Spielen war er in der Super League Trainer des FC Luzern. Das halbe Jahr war gut. Die Luzerner waren erpicht auf die Fortsetzung. Doch die folgt nun in Bern.

Seoane, wer?

Als Talentmanager hätte Christoph Spycher dem Jungcoach Seoane eindringlich ans Herz gelegt, noch mindestens ein halbes Jahr zuzuwarten. Aber als YB-Sportchef hat er eine andere Optik und vor allem einen anderen Zeitdruck. Am Montag sitzt er im Stade de Suisse neben Seoane und sagt: «Tscherri, ich freue mich extrem.» Viele Namen wurden genannt, während YB auf Trainersuche war, nicht alle waren abwegig, aber teilweise wurde fahrlässig spekuliert. «Tscherri» hatte niemand auf dem Radar. Gerardo Seoane, bei dessen Namen vor wenigen Wochen selbst in Sportredaktionen die Stirn gerunzelt wurde. Seoane, wer? Der nächste Trainer, der im Schlund der Super League verschwindet?

Nun muss Seoane nicht mehr seinen Namen buchstabieren, sondern über die Meister-Ambitionen in Bern sprechen. Dass ihm in Luzern Dreck nachgeworfen wird, verwundert im Zeitalter der sozialen Netzwerke nicht, zumal der FCL-Geldgeber Bernhard Alpstaeg weiterhin gern Öl ins Feuer giesst und offenbar keinen gefestigten Klub haben will. Natürlich bekommt Seoane in Bern mehr Lohn als in Luzern, natürlich sind solche Transfers auch ökonomisch zu begründen. Als der FC Luzern 2011 dem FC Thun den Trainer Murat Yakin abwarb, erhielt dieser nicht weniger Geld als zuvor.

Auf die heftigen Anwürfe der Luzerner geht Seoane nicht näher ein. Er sagt: «Emotionen gehören zum Fussball. Ich habe Verständnis dafür. Alle dürfen ihre Meinung äussern. Aber es gibt die Grenze der Privatsphäre.» Seoane wird ein Appartement in Bern beziehen, den Wohnsitz aber nicht verlegen, weil seine Partnerin und seine Kinder in Luzern verankert sind. In Bern wird er als Ideallösung gepriesen, als «natürliche Autorität», als «hungriger Trainer», der «seinen Teams eine Handschrift verpasst» und «vertikal» spielen lässt, wie Spycher sagt. Und: «Er wird mir nicht aus der Hand essen.»

Start mit Vertrauensvorschuss

Die mangelnde Erfahrung tat der Bewerbung Seoanes keinen Abbruch. Spycher sagt: «Wir wollen keinen Trainer, der uns in zwei Spielen in die Champions League führt – und nachher geht.» Seoane erhält mit einem Dreijahresvertrag den gleichen Vertrauensvorschuss wie der frühere YB-Trainer Adi Hütter bei Eintracht Frankfurt. Je nach Sichtweise. Denn auf der YB-Liste standen teurere, ältere, bekanntere und erfahrenere Trainer, die man nicht für eine halbe Million Franken aus einem Vertrag hätte herauskaufen müssen. Und solche, die einen Assistenten mitnehmen wollten, wie dies heute auf dieser Stufe gang und gäbe ist und was auch Hütter forderte, als er 2015 mit Christian Peintinger zu YB kam. Die Seoane-Assistenten arbeiten hingegen schon für YB. Neben Harald Gämperle stösst Matteo Vanetta zur ersten Mannschaft. Seoane und Vanetta kennen sich aus Spielerzeiten und aus der Trainerausbildung.

YB fühlt sich im Moment in der Führung neben und mit dem Team auf dem Rasen offensichtlich stark genug, um auf dem Trainerposten (Erfahrungs-)Defizite abfedern zu können.


https://www.nzz.ch/sport/yb-preist-seoa ... ld.1391652

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: (Trainer) - Gerardo Seoane
 Beitrag Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 23:07 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 21. April 2004, 01:08
Beiträge: 26739
04.06.2018

Bild

Zitat:
Kein Hütter-Klon

Die Young Boys präsentieren ihren neuen Trainer Gerardo Seoane. Der 39-Jährige gibt sich selbstbewusst, vermeidet es aber, konkrete Ziele zu formulieren.

Als die erste Frage gestellt ist, sagt Gerardo Seoane: «Nennt mich Gerry.» Das sei einfacher.

Es ist der Montagmittag, kurz nach zwölf Uhr. Der erste grosse Auftritt von Gerry Seoane als YB-Trainer hat gerade begonnen. Seite an Seite ist er mit Christoph Spycher durch das Stade de Suisse ins Medienzentrum geschritten, Seite an Seite sitzen sie jetzt auf dem Podest. «Gerry», sagt Spycher gleich zu Beginn, «war unsere Wunschlösung.»

Auch für den YB-Sportchef ist es ein besonderer Tag: Seoane wird immer der erste Trainer sein, den er ernannt hat, und er wird an dieser Wahl gemessen werden. Er habe eine Lawine von Bewerbungen auf dem Tisch gehabt, von jungen und alten Trainer, In- und Ausländern, sagt Spycher. «Gerry war nicht von Anfang an unsere Nummer 1. Aber er ist es nach den ersten Gesprächen geworden.» Und: «Ich bin stolz, sitzt er jetzt hier neben mir.»

Wenig Erfahrung, na und?

Seoane, weisses Hemd, dunkelblaues Jackett mit YB-Wappen, lauscht den Ausführungen Spychers fast regungslos, die Hände hat er ineinandergefaltet. So als würde er beten. Der 39-Jährige wirkt angespannt, aber nicht ­verkrampft, selbstbewusst, aber nicht stillos. Er verzichtet darauf, auf die Vorgänge nach dem Bekanntwerden seines Wechsels näher einzugehen, die Vorwürfe, er sei geldgierig, den Vorfall, als Fans ein unschönes Transparent an seinem Wohnort aufgehängt haben. Vor Seoane liegt ein kleiner Zettel mit Notizen, den er während der nächsten Stunde nicht gebrauchen wird.

Die Botschaften, die er senden will, platziert er auch so. Ja, er sei auf dieser Stufe erst ein halbes Jahr Trainer, sagt Seoane. «Aber jeder hat mal jung angefangen.» Zudem sei er bei Luzern fast sieben Jahre im Nachwuchs tätig ­gewesen, habe sich akribisch vorbereitet und in dieser Zeit auch mehrere Angebote abgelehnt. «Kurzfristiges Denken kann man mir nicht vorwerfen.» Und sowieso, die Young Boys hätten ihn angefragt – nicht umgekehrt. Seoane lässt keine Zweifel aufkommen: Er fühlt sich bereit für die grosse Aufgabe beim Meister. Beistand von oben braucht er nicht.

Charakter fürs Team

In diesen Momenten ist erkennbar, warum Spycher Seoane eine Persönlichkeit mit natürlicher Autorität nennt. «Ich habe keinen gesucht, der mir aus der Hand frisst», sagt der Sportchef. «Wir werden kontroverse Diskussionen führen. Das ist auch gut so.»

Seoane und Spycher kennen sich seit 2004, als sie während einer Saison für GC spielten. Seoane sei schon damals ein starker Charakter gewesen, mit Gespür für das Team, sagt Spycher. Danach sei der Kontakt abgebrochen. «Wir müssen keine Freundschaft pflegen. Wichtig ist, dass wir als Einheit funktionieren.»

Vom Team spricht der Sportchef gestern Mittag mehrmals – das ist ihm besonders wichtig. Zu diesem zählt auch Assistent Harald Gämperle, der seit 2013 in Bern ist. Als weiterer Assistent wird Matteo Vanetta dazustossen, er nimmt die Position von Christian Peintinger ein, der Adi Hütter nach Frankfurt gefolgt ist. Auf den 39-jährigen Vanetta, einst Teamkollege Seoanes in Aarau, halten die Berner grosse Stücke.

Er kam im Winter zu YB, mit dem Auftrag, ein Defensivkonzept für den Nachwuchs zu entwerfen. Dass Vanetta ein Vertrauter Seoanes ist, schadet natürlich nicht. Spycher erwähnt, wie sich Chefscout Stéphane Chapuisat, Ausbildungsleiter Gérard Castella sowie Verwaltungsrat Ernst Graf nach den Gesprächen für Seoane ausgesprochen hätten. Castella und Graf sind bei der Medienkonferenz dabei, im Hintergrund verfolgen sie Seoanes Auftritt.

Dass der Trainer über wenig Erfahrung auf nationaler Ebene sowie keinerlei auf internationaler vorweisen kann, nimmt YB in Kauf. Spycher findet ganz team-like, man habe im Club genügend Fachleute, die diese Schwäche, wie er es formuliert, auffangen könnten. Der erstmalige Einzug in die Königsklasse ist zwar ein grosses Ziel. «Nur deswegen aber einen Trainer zu verpflichten, der solche Partien schon erlebt hat, wäre absurd gewesen», sagt Spycher. «Wir sind überzeugt, dass Seoane die beste Lösung für uns ist.» Die Vertragsdauer bis 2021 unterstreicht diese Denkweise.

Negativbeispiel Sion

Was genau die Zukunft bringen soll, wird gestern nicht ausgeführt. Seoane und Spycher verzichten darauf, eine klare Zielsetzung zu benennen. Lieber sprechen sie über weiche Absichten. «Ich will hier mit den Spielern etwas aufbauen», sagt Seoane. Dass er es bei YB mit prominenteren Akteuren zu tun bekommt als noch in Luzern, beunruhige ihn nicht. «Es gibt besondere Spieler, die brauchen besondere Behandlung. Als Trainer muss ich flexibel sein.» Derweil erwähnt Spycher den Fall des FC Sion, bei dem der Wechsel vom Offensivtrainer Peter Zeidler zum defensiv ausgerichteten Paolo Tramezzani letzten Herbst spektakulär scheiterte. «Wir wollten keinen ­Catenaccio-Trainer», sagt der Sportchef. «Wir wollten auch keinen Hütter-Klon. Aber einen, dem eine ähnliche Spielweise vorschwebt.»

Herausgekommen ist Gerardo Seoane, genannt Gerry. Für was er dereinst stehen wird, finden die Young Boys ab jetzt heraus.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/19866486

_________________
Bild For Ever


Nach oben 
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
 
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 246 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5, 6 ... 25  Nächste

Foren-Übersicht » www.ybfans.ch » Ehemalige Spieler & Trainer


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 12 Gäste

 
 

 
Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de