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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Montag 12. Februar 2018, 00:27 
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Radio Gelb-Schwarz

Marco Wölfli nach dem Sieg in Lausanne

https://soundcloud.com/radio-gelb-schwa ... n-lausanne


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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Montag 12. Februar 2018, 18:04 
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Mit ihm im Tor ist YB ungeschlagen

Wölfli wird zum grossen bösen Wolf

Also so lange Marco Wölfli bei YB im Tor steht, ist die Chance Meister zu werden, gewaltig gross. Sagt zumindest die Statistik (diese Saison). Denn mit dem Wolf ist YB noch ungeschlagen!

Das souveräne 4:1 in Lausanne ist das siebte Spiel von Wölfli diese Saison. Der sechste Sieg. Einzig beim 2:2 in St. Gallen gibts keinen Vollerfolg, wenn der 35-Jährige im Tor steht.

In Lausanne kassiert Wölfli sein erstes Gegentor des Jahres durch Talent Andy Zeqiri. «Jedes Tor regt mich auf», sagt Wölfli. «Man will immer zu Null spielen.»

So wie man grundsätzlich immer spielen will. Nur: Als Nummer zwei geht das meistens über eine Verletzung der Nummer eins. Wie jene von David von Ballmoos, der diese Saison abhaken muss.

Wölfli kommt in der Rückrunde zum Handkuss und tut dies mit einer Lockerheit, die er früher, als er noch die unbestrittene Nummer eins war, nicht immer hatte. Gewisse Privilegien inbegriffen.

Medienarbeit will er grundsätzlich keine leisten ausserhalb der Nach-Spiel-Interviews. Für die YB-Medienabteilung ist das okay.

Sich selber, die eigenen Leistungen, stellt er da weit in den Hintergrund. Das tat er nach dem Big Safe gegen den damaligen Dynamo-Kiew-Superstar Andrej Jarmolenko, der mitentscheidend war für das Weiterkommen von YB gegen die ukrainischen Stars. Das tut er auch heute, nach einem diskussionslosen 4:1 bei einem der zwei Teams, das YB diese Saison bezwingen konnte: Lausanne.

«Wichtig ist doch, dass YB gewinnt. Dass wir immer noch fünf Punkte Vorsprung haben. Alles andere ist Nebensache.»

Nein, wirklich geändert hat sich Wölfli nicht. Er ist immer noch der Mann, der von sich wenig preisgibt. Der vom Kollektiv statt von sich spricht. Er scheint aber, wie erwähnt, echt locker draufzusein.

Und mit seiner Ungeschlagenheit ist er zum YB-Maskottchen mutiert. Fertig Bären. Es lebe der grosse böse Wolf!

Die sieben Spiele des grossen bösen Wolfs

29.7.17: GC – YB 0:4 (ab 38. für den verletzten Von Ballmoos)
2.8.17: YB – Dynamo Kiew 2:0 (Champions-League-Quali, 90 min.)
10.8.17: YB – Lausanne 3:0 (90 min.)
27.8.17: St. Gallen – YB 2:2 (90 min, Von Ballmoos verletzt)
7.12.17: YB – Skenderbeu 2:1 (Europa League, 90 min., Von Ballmoos geschont)
3.2.18: YB – St. Gallen 2:0 (90 min.)
11.2.18: Lausanne – YB 1:4 (90 min.)


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 70752.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 28. Februar 2018, 02:40 
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27.02.2018

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Kult ist er schon, macht er sich nun zur Legende?

Im Cup-Halbfinal kommt es zum neuerlichen Duell YB – Basel. Der Berner Goalie Marco Wölfli erinnert sich gerne an 2009 und ein denkwürdiges Spiel zurück.

Nach 120 Minuten stand es zwischen YB und dem FCB 0:0. Im Stade de Suisse musste das Penaltyschiessen entscheiden. Für YB trafen Gilles Yapi, Felix Bastians und Marco Schneuwly, Xavier Hochstrasser schoss übers Tor. Ivan Ergic und Scott Chipperfield verwandelten für Rotblau. YB-Goalie Marco Wölfli klärte gegen Beni Huggel und David Abraham. Es stand 3:2 für die Berner. Jürgen Gjasula musste unbedingt treffen. Aber wieder hexte Wölfli. Die Berner jubelten. Ein Radioreporter kriegte sich auf der Tribüne kaum mehr ein und brüllte unentwegt: «Jawoll, jawoll –YB isch im Göppfinau!»

Das ist neun Jahre her. Wölfli, nach der Verletzung von David von Ballmoos (Schulterluxation) wieder die Nummer 1 im YB-Tor, erinnert sich an den Tag im April 2009, als wäre es gestern gewesen. «Wir konnten damals weiterkommen und es war ein schöner Match», sagt der YB-Keeper. Lange mag sich der 35-Jährige aber nicht in der Vergangenheit aufhalten. «Wir bereiteten uns gut vor, aber Penaltyschiessen ist auch Glückssache.» Auf seine Sternstunde angesprochen zu werden, ist ihm unangenehm.

Er muss auch kein Held sein. Geht es nach Wölfli, würde er den Cup-Halbfinal (heute ab 20.15 live bei uns im Ticker) vorzugsweise in 90 Minuten entschieden wissen. Das wiederum würde ihn einen Schritt näher an einen Traum bringen: den ersten Titel nach bald 20 Jahren bei YB.

Degradierungen und Comebacks

Als YB 1987 zum letzten Mal den Cup gewann, war Wölfli knapp vier Jahre alt. 31 Jahre später könnte er Geschichte schreiben. Er, der mit mehr als 400 Partien für YB, zwei Cup-Finals und zwei Finalissimas schon für einige Kapitel gesorgt hat und dessen Geschichte von Tiefschlägen, Dramen, Degradierungen und Comebacks für jede Menge mehr Stoff gut ist.

«Es geht um YB, nicht um mich», so der Goalie. «Wir wissen, dass wir stark sind, und es geht in einem Halbfinal um alles oder nichts. Wir wollen Basel schlagen.» Es wäre die Krönung seiner Karriere – auch wenn er das so nie sagen würde.

Die Aussichten dazu sind so gut wie seit Jahren nicht mehr. YB hat einen Lauf, führt die Tabelle in der Super League souverän vor dem FCB an, hat 2018 noch kein Spiel verloren und nach der Winterpause schon zehn Tore erzielt. Der überragende Mann ist Guillaume Hoarau.

Goalgetter Hoarau ist fraglich

Der baumlange Stürmer hat sechs der zehn Tore geschossen. Aber hinter dem YB-Goalgetter der Stunde steht ein Fragezeichen. Hoarau liess sich am Samstag beim 1:0 (den Siegtreffer erzielte er selber) gegen Sion in der 73. Minute verletzungsbedingt auswechseln. «Wir schauen von Tag zu Tag», liess YB ausrichten. Die Berner hoffen aber, den Stürmer bis heute Abend fit zu bekommen. Allerdings hat YB schon in der Vorrunde bewiesen, dass es auch ohne den Franzosen geht.

Beim FCB hingegen läuft die Torproduktion nicht nach Wunsch. Rotblau hat zwei der drei Meisterschaftsspiele nach der Winterpause verloren und die Offensive hat mit nur zwei Treffern (auswärts in Thun) bisher noch viel Luft nach oben. Pikant: Gegen Lugano (Elyounoussi) wie auch gegen St. Gallen (van Wolfswinkel) versemmelte der FCB einen Penalty.

Apropos vergeigen: Zum Titel reichte es YB 2009 nicht. Die Berner unterlagen im Final gegen Sion nach einer 2:0-Führung am Ende noch 2:3.


http://www.20min.ch/sport/fussball/story/wolf-11670428

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Montag 2. April 2018, 00:58 
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Der YB-Kultgoalie kann in dieser Saison seine lange Karriere krönen

Erbeutet Leit-Wöfli mit seinem YB-Rudel seine(n) ersten Titel?

Als YB im Mai 1986 Jahre das letzte Mal den Meisterpokal in die Höhe stemmen durfte, war Marco Wölfli vier Jahre alt. Jetzt, bald 32 Jahre später bietet sich der YB-Torhüter-Legende die einmalige Gelegenheit nach mehr als 400 Spielen für die Berner Young Boys dem ersten Titel, ja sogar das Double zu feiern. Es wäre ihm wahrhaftig zu gönnen und ein grossartiger Abschluss seiner langen Karriere.

Schon viermal war er richtig nah dran an einem Titel mit YB. In den Meisterschaften 2007/08 und 2009/10 scheiterte er mit den Young Boys in der "Finalissima" an Serienmeister Basel. Ebenso düster sieht seine Bilanz im Schweizer Cup aus: Zweimal lief er für YB im Cup-Final auf, beide Male zogen die Berner gegen die Cup-Spezialisten aus dem Wallis den Kürzeren.

In der aktuellen Saison könnte der "ewige Zweite" nun endlich seine ersten Titel mit den BSC Young Boys feiern. In der Meisterschaft fehlen YB noch sechs Siege aus den verbleibenden zehn Spielen, im Cup-Final gehen sie Ende Mai gegen den FC Zürich auf dem heimischen Kunstrasen als klarer Favorit in die Partie. Einen grossen Anteil an der guten Ausgangslage von den Young Boys in beiden Wettbewerben hat auch Marco Wölfli.

Schon zu Beginn der Spielzeit sprang der Routinier in die Bresche, als sich der neue Stammtorhüter David von Ballmoos im Spiel gegen GC eine Rissquetschwunde zuzog. Im Januar folgte die nächste Verletzung des jungen YB-Schlussmanns. Er kugelte sich im Training die rechte Schulter aus und musste sich operativ behandeln lassen. Sportchef Spycher dachte darüber nach, einen Ersatz zu verpflichten. Schliesslich holte man Alexandre Lettelier leihweise von Angers SCO aus der Ligue 1. Aber nicht etwa als neue Nummer eins im YB-Tor, sondern als Backup für Wölfli. Bislang stand der Franzose noch keine einzige Minute auf dem Feld.

YB ist mit Marco Wölfli im Tor diese Saison noch ungeschlagen

Das liegt daran, dass Marco Wöfli tadellose Leistungen zeigt: Dreizehn Mal hütete er in dieser Saison das Berner Tor und behielt davon sechsmal eine weisse Weste. Noch beeindruckender verdeutlicht diese Statistik die Wichtigkeit des Routiniers: YB hat in dieser Saison mit Wölfli im Tor noch nie verloren und erst zwei Punkte abgegeben. Im letzten Spiel rettete er YB mit zahlreichen Glanzparaden den Sieg und sorgte dafür, dass die Berner ihre beeindruckende Siegesserie mittlerweile auf acht Vollerfolge in Folge ausbauen konnten. Zwar verursachte der 35-jährige Schlussmann mit einem etwas ungestümen Einsteigen gegen Raphael Dwamena einen Foulelfmeter, trotzdem lobte ihn Trainer Adi Hütter zurecht nach einer ausgezeichneten Darbietung.

Aber Marco Wölfli ist eben nicht nur ein guter Torhüter, sondern vor allem auch ein fairer Sportsmann und ein überragender "Team-Player". Als er vor vier Jahren vom hochtalentierten Yvon Mvogo als Stammgoalie abgelöst wurde, blieb Wölfli seinem Verein treu und half seinem jungen "Konkurrenten" wo er nur konnte. Auch David von Ballmoos konnte in "The Soccer Lounge" vom 12. Februar nur Positives über seinen älteren Teamkollegen berichten: "Er wünscht mir immer gute Spiele und ist vor der Partie für mich da. Wir verstehen uns wirklich sehr gut."

Die Erfahrung von Wölfli als Vorteil im Meisterschafts-Endspurt

Von Ballmoos soll voraussichtlich Ende April ins Tor der Young Boys zurückkehren. Gut möglich aber, dass das Team von Adi Hütter den Meistertitel bis dahin schon ins Trockene gebracht hat. Forcieren müssen die Young Boys das Comeback ihrer Nummer eins auf jeden Fall nicht, weil sie mit Wölfli einen hochwertigen Ersatz im Gehäuse haben, der sich für das Team mit seiner immensen Erfahrung in den nächsten, entscheidenden Meisterschaftsspielen ohnehin als noch wichtiger herausstellen können. Zum Beispiel im Spitzenkampf gegen den FC Basel am Montag im Stade de Suisse.

Was wäre das für eine Geschichte, wenn Wölfli seine Karriere nach sechzehn Saisons ohne Titel mit dem Double krönen würde. Die vielleicht letzte Chance, seinen Kritikern das Maul stopfen und die Pokale endlich nach Bern zu bringen. So wird er das vermaledeite "veryoungboysen" auch garantiert nie mehr hören müssen.


http://sport.ch.sportalsports.com/sport ... 00000.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Freitag 6. April 2018, 19:29 
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06.04.2018

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Der Hyggelige

Marco Wölflis Comeback im Tor ist die schönste Geschichte rund um die erfolgreichen Young Boys. Der 35-Jährige wird gegen Ende einer langen Karriere wohl reich belohnt für seine Treue.

Die Geschichte ist romantisch, sie ist wunderschön, und sie ist derart märchenhaft, dass sie verfilmt werden müsste. Titelvorschlag: «Der Goalie ist wieder er». Wem das zu kitschig klingt, dem sei gesagt: Es geht um einen Menschen, der grossen Wert auf Wärme legt, auf Gefühle und Anstand, der im Prinzip seine ganze Fussballerlaufbahn ein Wölfli geblieben ist.

Das ist keineswegs despektierlich gemeint. Dieser Marco Wölfli, bald 36 Jahre alt, ist keiner für fette Schlagzeilen, am liebsten würde er seinen Namen und sein Gesicht gar nicht in den Zeitungen sehen. Er sagt: «Ich spiele nicht für die Medien.»

Bald 20 Jahre bei YB

Marco Wölfli hat sich rar gemacht in den letzten Wochen. Interviewanfragen lehnte er ab, er wollte sich auf seine Arbeit konzentrieren. Doch nun, Anfang ­April, ist der YB-Torhüter bereit zum längeren Gespräch. Es ist eine kurzweilige Unterhaltung, man hat sich in all den Jahren kennen und auch schätzen gelernt, man hat sich gerieben, aneinander gewöhnt und irgendwie versöhnt. Lange Zeit war Wölfli ja Captain bei den Young Boys und damit erster Ansprechpartner für die Journalisten. «Ich habe die Arbeit mit den Medien nicht vermisst», meint er einmal lachend.

Im Sommer wird es zwanzig Jahre her sein, dass Marco Wölfli mit 15 von Solothurn ins Wankdorf wechselte. Das legendäre Fussballstadion stand damals noch, allein daran lässt sich erkennen, wie lange Wölfli im Club ist. Nach einem kurzen Abstecher zum FC Thun bestritt er weit über vierhundert Pflichtspiele für YB. Er hat all die Stürme und Veränderungen erlebt, im Neufeld wie später im Stade de Suisse, Hunderte von Spielern gesehen, Trainer und Sportchefs, Präsidenten und Einflüsterer, die mal sparen und mal investieren wollen, mal Hochphasen und mal Dreijahrespläne verkünden, at­tackieren und scheitern. Teil­weise kläglich, teilweise tragisch, teilweise bitter.

«Ich spiele nicht für die Medien.»
Marco Wölfli


Marco Wölfli meint in seiner trockenen Art: «Es war immer etwas los hier, YB ist ein grosser, lebendiger Club. Natürlich hat mich das geprägt. Aber ich bin deswegen kein anderer Mensch geworden.» Und sowieso, er sei keiner, der in der Vergangenheit lebe. «Derzeit ist der Verein hervor­ragend aufgestellt und hat die beste Mannschaft, seit ich hier bin.»

Das liege auch an Sportchef Christoph Spycher, dem jene Werte wichtig seien, die auch er schätze: Vertrauen, Teamarbeit, Menschlichkeit. Und Trainer Adi Hütter treibe die Spieler an, sei nie zufrieden, wolle immer mehr, auch nach Siegen. «Er ist ein Perfektionist», sagt Wölfli. Für seine Verhältnisse sind das alles überaus spektakuläre Aussagen.

Mentor der Toptalente

Die Ruhe und Selbstverständlichkeit, mit der Wölfli über das wilde Fussballgeschäft spricht, ist gleichermassen irritierend wie be­ruhigend. Da sitzt ein ganz normaler Mensch, ohne Allüren, der am liebsten zu Hause bei seiner Familie in Köniz ist. Einer, der mit sich im Reinen ist und nun un­verhofft mit allergrösster Wahrscheinlichkeit reich belohnt wird für seine aussergewöhnliche Treue. «Selbstverständlich freut es mich, darf ich wieder im Tor stehen», sagt er. Aber man glaubt ihm, wenn er anfügt, es sei ihm immer einzig um YB gegangen und nie um seine Person. «Sonst wäre ich schon lange nicht mehr hier.»

Im Dezember 2013 verletzte sich Marco Wölfli bei einer Partie in Thun schwer an der Achillessehne. Seither war er Reservist bei den Young Boys, von einem Tag auf den anderen stand er nicht mehr im Mittelpunkt. Der elffache Nationalspieler verpasste die WM 2014 in Brasilien, und in Bern setzte man auf die grossen Torhütertalente. Zuerst auf Yvon Mvogo, ab Sommer 2017 auf David von Ballmoos. Wölfli hat die aus seiner Sicht brutale Degradierung klaglos akzeptiert. «Ich versuche immer, die positive Seite zu sehen», sagt er. «Und es hat mir gefallen, den jungen Goalies zu helfen, sich zu verbessern.» Er sei jeden Tag motiviert ins Training gefahren. «Man muss immer parat sein, immer alles geben, immer das Maximum herausholen.»

Das klingt nach plumpen Motivationsreden. Aber wer sich bei YB umhört, der realisiert, wie sehr Marco Wölfli genau nach diesem Motto arbeitet. «Er hat sich immer tadellos verhalten», sagt Trainer Hütter. Und Sportchef Spycher lobt die Mentalität und Professionalität Wölflis. «Mit seiner Erfahrung und seiner Sozialkompetenz ist er enorm wichtig für die Mannschaft.»

Das Angebot von Schalke

Marco Wölfli hat geduldig auf ­seine Chance gewartet und im Hintergrund nie Politik betrieben, was er mit seinem Einfluss hätte tun können. Und dann, im Januar, verletzte sich David von Ballmoos schwer an der Schulter. Des einen Verletzung ist des anderen Glück. Wölfli weiss bestens Bescheid. Aber es gab vor drei Monaten nicht wenige Beobachter, welche die YB-Titelhoffnungen schwinden sahen, weil Wölfli für sie das Sinnbild der bitteren Niederlagen der Young Boys ist, die nun auch schon ein paar Jahre zurückliegen. Die «Basellandschaftliche Zeitung» titelte: «Ausgerechnet mit dem 35-jährigen Veryoungboyser Marco Wölfli im Tor will YB einen Titel gewinnen.»

Wölfli stand zwischen den Pfosten, als die Young Boys zwischen 2006 und 2010 zwei Finalissimas gegen Basel und zwei Cupfinals gegen Sion verloren, er galt als ­zuverlässiger Keeper, aber eben nicht als einer, mit dem man Titel gewinnt. Gut, aber nicht gross.

«Ausgerechnet mit dem 35-jährigen Veryoungboyser Marco Wölfli im Tor will YB einen Titel gewinnen.»
Basellandschaftliche Zeitung


Das Bild des genügsamen, lieben Wölfli verfestigte sich für viele, als er seinen Vertrag als Nummer 2 um vier Jahre verlängerte. «Ich hätte gehen können, es gab An­gebote aus der Super League. Und bei Schalke hätte ich als zweiter Torhüter unterschreiben können, das war reizvoll», sagt er. Und fragt: «Aber warum hätte ich gehen sollen, wenn es mir hier so gut gefällt und ich YB so viel zu verdanken habe?» Mit fehlendem Ehrgeiz habe sein Verhalten nichts zu tun. «Mir ist es egal, wenn das jemand denkt», sagt er. «Ich weiss, dass es nicht so ist.»

Starke Psyche, gute Physis

Zwei Punkte lagen die Young Boys in der Winterpause nur noch vor Basel, sie verpflichteten den Franzosen Alexandre Letellier aus der Ligue 1, zur Sicherheit, aber auch, weil niemand genau wusste, wie stark Wölfli nach fünfzig Monaten auf der Ersatzbank und mit nur fünfzehn Pflichtspieleinsätzen in dieser Zeit noch ist. «Mir war klar, dass ich bereit bin», sagt er, «schliesslich sind meine körperlichen Werte noch gleich wie mit 25 und 30 Jahren.» Und sowieso, die Psyche sei für einen Torhüter mindestens so wichtig wie die Physis. «Ich habe so viel erlebt, dass mich nichts mehr überraschen kann.» Wenn YB in der Rückrunde abgestürzt wäre, hätten viele geschrieben, das sei seinetwegen passiert, sagt er. Nun beträgt der Vorsprung auf den FCB vor dem letzten Saisonviertel 13 Verlustpunkte, Wölfli hat von vierzehn Partien inklusive Testspielen dreizehn gewonnen und nie verloren.

Die Frage, ob er heute ein besserer Goalie als vor zehn Jahren sei, kann und will Wölfli nicht beantworten. Reifer sei er geworden und gelassener. Irgendwie ist das auch eine klare Replik.

Die Leistungen Wölflis sind gut, beim 2:1-Sieg in Zürich kürzlich agierte er gar überragend, manchmal wirkt er bei Eckbällen und Flanken nicht besonders stilsicher, aber grobe Schnitzer leistete er sich keine. «Der Fussball hat sich massiv verändert in den letzten fünfzehn Jahren», sagt Wölfli, «er ist schneller, inten­siver, athletischer geworden.» Doch er sei immer einer gewesen, der gern und gut Fussball gespielt habe, bis zu den C-Junioren auch regelmässig im Feld, deshalb komme ihm die Entwicklung auf der Torhüterposition entgegen.

Die Revanche gegen Basel

Mehr Mühe hat Marco Wölfli zuweilen, wie sich das Verhalten der Mitspieler verändert hat. «Die Jungen leben ja heute mit ihrem Handy zusammen», sagt er schmunzelnd. Es sei die Aufgabe von den älteren Akteuren wie Guillaume Hoarau und Captain Steve von Bergen, Sékou Sanogo und ihm, die Social-Media-Ge­neration daran zu erinnern, dass man auch miteinander reden könne. «So ein Fussballteam ist enorm heterogen und spannend, es hat so viele verschiedene Kulturen.»

Wölfli möchte, sofern es die Gesundheit zulässt, auch mit 40 Jahren noch Torhüter sein, am liebsten bei den Young Boys. Und danach wird er als Clublegende und Persönlichkeit vermutlich in irgendeiner Form in den Verein eingebunden werden. «Das ist weit weg», sagt er. Vorerst bis 2019 ist Wölfli an YB gebunden, nach dieser Saison wird er wieder in die zweite Reihe rücken, sobald David von Ballmoos fit ist. «Daran denke ich heute doch nicht», sagt er, «am Sonntag spielen wir in St. Gallen. Nur darum geht es.»

«Warum hätte ich gehen sollen, wenn es mir hier bei YB so gut gefällt?»
Marco Wölfli


Vielleicht wird Wölfli im Sommer Meister und Cupsieger sein, es wäre eine späte Befriedigung für ihn. An so etwas denke er nicht: «Es wäre einfach eine grosse Freude, mit YB einen Titel zu gewinnen.» Am Ostermontag, nach dem 2:2 gegen Basel, umarmte er Basels Sportchef Marco Streller in den Katakomben des Stade de Suisse wie auch Valentin Stocker, der zwei Riesenchancen vergeben hatte. In den Finalissimas 2008 und 2010 hatte Stocker noch zweimal gegen Wölfli reüssiert – und Basel zur Meisterschaft geführt.

Die Söhne als grösste Fans

Es wäre menschlich, wenn Wölfli zumindest ein wenig Genugtuung entwickeln würde, wie erfreulich sich die Dinge für ihn entwickelt haben. «Wirklich nicht», sagt er, «ich verschwende meine Zeit nicht mit negativer Energie.» Schön sei, dass seine Söhne, 5 und 3 Jahre alt, ihren Vater nun als YB-Torhüter erleben würden. Sie seien seine grössten Fans.

Am Ende möchte man noch wissen, ob sich im Leben Marco Wölflis irgendetwas verändert habe. «Nein, da gibt es nichts Spektakuläres», antwortet er. «Ich lese einfach mehr.» Und beiläufig erwähnt er seine Faszination für «Hygge». Das ist ein dänisches Wort, es beschreibt eine Lebensart und erklärt, warum die Dänen besonders glücklich sein sollen. «Hygge» steht für eine gemütliche, angenehme und herzliche ­Atmosphäre, in der man das Gute im Leben und die schönen Dinge des Alltags mit netten Leuten zusammen geniesst.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/27682739

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Sonntag 8. April 2018, 13:38 
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Wölfli-Saga wird doch noch zum Kitsch-Märchen

«Ich hätte zu Schalke gehen können»

Die Wolf-Saga findet ein Happy End. YB wird Meisterwerden, und Marco Wölfli kann wieder sagen: «Der Goalie bin ig»!

Sie nennen ihn: Wolf. Einfach nur: Wolf. Keine Koseform. Kein grosser böser Wolf. Einfach nur Wolf.

Verniedlicht hat den Namen einzig Gürkan Sermeter, fünf Jahre lang Teamkollege des Mannes aus Solothurn und heute SRF-Analyst. «Ich nannte ihn Wulfeli », sagt Gügi . Das Privileg des engen Freundes.

Wolf. Gross und böse. Gross ja. Ein Meter sechsundachtzig. Böse? Nein. Wenn einer die Antithese zu böse ist, dann Wölfli. Immer anständig und sanftmütig. Klar, auf dem Spielfeld braust auch er manchmal auf. «Er kann heftig reagieren», sagt Sermeter. Und er kann auch ausrufen, wenn es sein muss. Doch tut er das, hat man immer den Eindruck, ein solcher Ausbruch komme nicht aus dem Innersten. Er entspreche nicht dem Grundnaturell des Wolfs.

Wie also ist dieser grosse, unböse Wolf? «Marco ist immer normal und bescheiden geblieben. Und er ist absolut loyal», sagt Martin Andermatt, ehemaliger Trainer von YB und von Wölfli, heute als Sportaufsichtsrat bei Hannover 96 oberster Sportchef des Bundesligisten. «Er ist ein sehr warmherziger, liebenswerter Mensch. Und ein Sensibeli», charakterisiert ihn Sermeter, des Wolfs Kern treffend. Und weiter: «Früher hatte er auch Flausen im Kopf. Nun ist er zum Familienmenschen geworden.» Verheiratet seit? «Äääh, ich muss auf dem Ring nachschauen …». Es war der 10. Juni 2011, als sich Manuela und Marco das Jawort gaben. Zwei Kids. Rio (5), Yuri (3). In dieser Rolle blüht Papa Wolf auf. Und sie lässt ihn sagen: «Es gibt praktisch nichts, das zu meinem Glück fehlt.»
Von Mvogo verdrängt

Das war nicht immer so. Ganz besonders nicht an jenem 8. Dezember 2013. YB spielt in Thun. Harzig, wie so oft in der Stockhorn-Arena. Eine gute halbe Stunde ist gespielt. Thun führt 1:0, wird später mit diesem Resultat gewinnen, als Wölfli umknickt. Man meint, den Knall bis unters Tribünendach zu hören. Die Achillessehne reisst. Es ist das Ende für diese Saison. Das Ende der WM-Träume. Das Ende einer Karriere? Wölfli ist zu diesem Zeitpunkt 31-jährig. Ein bisschen früh für einen Goalie. Es ist aber das Ende als Nummer eins bei YB.

Denn ihn ersetzt ein junger, dunkelhäutiger Goalie, den viele schon zuvor als kommende Nummer eins anpriesen. Yvon Mvogo. Wölfli wird nur noch für sporadische Einsätze ins YB-Tor zurückkehren. Zum Beispiel im Cup in Buochs NW, weil man bei YB denkt, gegen einen Zweitligisten könne man auch die Ersatzspieler spielen lassen. Es ist der 20. September 2014. Und der Wolf steht im Tor. Trägt gar die Captainbinde – auch das noch! So ist er bei der grössten Blamage in der Klubgeschichte dabei.

Typisch, sagen jene, die schon immer gewusst haben wollen, dass mit dem Wölfli hinten drin nichts zu gewinnen sei. Und das sind viele in Bern. Denn Wölfli stand auch zwischen den Pfosten, als YB 2009/2010 einen temporären 13-Punkte-Vorsprung auf Basel einbüsst und die Finalissima gegen den FCB 0:2 verliert. Wie schon 2008. Gut, damals ist das eine Sensation, dass die Berner so weit kommen. «Wir waren erst im Steigen begriffen. Es war die Saison, in der Begehrlichkeiten nach mehr geweckt wurden», erinnert sich Andermatt. Und immer ist er dabei, der Wolf. Sinnbild fürs Scheitern. Symbolfigur für «ver­youngboysen».
«Dr Goalie bin ig»

«Ach, das war vor allem ein mediales Thema», wehrt Wölfli ab. «Ich war nicht der, der alleine den Titel nicht geholt hat, und bin auch nicht der, der nun alleine den Pokal gewinnt – falls wir es schaffen. Ich habe Verantwortung übernommen und habe dadurch eine gewisse Präsenz. Aber klar: Wenn man zwanzig Jahre im Verein ist und nichts holt, dann darf man sich über solche Stimmen nicht wundern.»

Und nun nimmt diese Story diese wundersame Wendung, die sie so kitschig-schön macht. Plötzlich ist er wieder der Goalie. «Dr Goalie bin ig», stimmt nun wieder. Und damit auch das Bild, als Wölfli im März 2014 den Machern der Verfilmung des Buches von YB-Edelfan Pedro Lenz den Preis für den besten Film des Jahres überreicht. «Schön, dass ich spielen kann», sagt der Wolf zur Situation bloss. Und fügt hinzu, witzelnd: «Ich fühle mich wie ein Olympionike, der sich vier Jahre lang auf die nächsten Spiele vorbereitet hat …»
«Ich hätte zu Schalke gehen können»

Dank der Schulterluxation von David von Ballmoos im Januar ist Marco unverhofft wieder zur Nummer eins geworden. Den Gedanken an den Transfer eines neuen Stammgoalies hat man sich auf der Sportchefetage wohl gemacht, aber schnell wieder verworfen. Weil man Vertrauen hat in den Wolf. «Genau für diese Situation habe ich weiter hart gearbeitet», sagt Wölfli. Als Nummer zwei. Dreieinhalb Jahre lang.

2014 verlängert Wölfli seinen Vertrag vorzeitig bis 2019. Als Nummer zwei. Wissend, dass er kaum je wieder Stammgoalie sein wird. Eine willenlose Fügung in sein Schicksal? Weg des geringsten Widerstands?

«Überhaupt nicht», sagt Wölfli! «Glauben Sie mir, es war nicht immer einfach, die Nummer zwei zu sein. Zuvor machte ich 50 Spiele in der Saison, dann noch zwei, drei. Das muss man zuerst mal verdauen. Da haben mir mein Umfeld und meine Familie enorm geholfen.» Und immer, wenn das Ende der Saison nahte, wog Wölfli ab und suchte die Antwort auf die Frage: Ist es noch das Richtige, bei YB zu bleiben? «Ich hätte zu Schalke gehen können, als Nummer zwei. Doch ich sagte ab. Was irgendwie schon schräg ist, Schalke abzusagen. YB war immer die erste Option. Aber nie die einzige. Aber am Ende habe ich diese Frage immer so beantwortet: Ja, es ist das Richtige, hierzubleiben.»

Und nun dafür die Ernte einzufahren. In Form von einem, vielleicht sogar zwei Pokalen. «Wir gehen unseren Weg, um etwas Grosses zu erreichen», formuliert er, fügt aber hinzu, schmunzelnd: «Der Weg ist nicht mehr so weit wie auch schon …» Und es gibt niemanden im Business, der Marco das Happy End in der Wolf-Saga nicht gönnen mag. «Ein guter Freund hat mir letzthin gesagt, ich mache Menschen glücklich», sagt Wölfli. «Das ist doch etwas vom Schönsten, wenn man das kann.»

Sermeter, stellvertretend für alle, die sich mit Wölfli, YB und Bern freuen: «Marco ist das Gesicht von YB. Bislang das Gesicht eines Klubs, der nie etwas gewonnen hat. Das wird sich nun ändern. Und der Wolf hat das verdient!»

Der Moment wird also kommen. Wohl schon sehr bald. Vielleicht schon Ende April, wenn YB den FC Luzern empfängt. Der Moment, an welchem YB 13 Punkte Vorsprung hat auf Basel – und plötzlich nur noch vier Runden zu spielen sind. Jeder Mensch stellt sich solche Momente im Kopf vor. Auch Wölfli. «Klar. Man arbeitet ja viel mit Bildern im Kopf. Auch ich hatte diese Bilder schon, logisch.» Und, wie sehen diese aus? Wie schaut es aus, wenn man den Pokal in Händen hält? Wenn 100 000 in der Innenstadt den Helden von 2018 zujubeln? Wölfli: «Das behalte ich natürlich für mich.»
Plötzlich redet Wölfli auf Dänisch

Das Glück des Wolfs ist perfekt. «Hygge», sei das, sagt Wölfli. Hy wie viel? «Hygge. Das ist dänisch. Eine Lebensphilosophie», ruft er noch, bevor er ins Training muss. «Google, was es bedeutet.» Okay. Hygge. Mittlerweile im deutschen Duden aufgenommen, ist das Glücksrezept der Dänen. Heimeligkeit als Lebensprinzip. Und es sei nicht Lars Lunde, der dem Wolf das verklickert hat. Lunde, der Däne, der YB 1986 zum letzten Meistertitel geschossen hat. Dennoch schliesst sich mit dem lebenslustigen Dänen irgendwie ein Kreis. Ungeplant. Wie das Happy End der Wolf-Saga.


Wölfli wird ewig leben

Kommentar von Patrick Mäder, Stv . Chefredaktor Sport

Man muss kein gelb-schwarzes Herz haben, um vor diesem Kerl den Hut zu ziehen, ihm grössten Respekt zu bezeugen. Man muss nur ein Mensch sein, dem nicht immer alles gelingt und der trotzdem hofft, dass am Ende alles gut kommt.

YB-Goalie Marco Wölfli verlor Cupfinals und Meisterschaftsendspiele. Er stand in der Nati stets im Schatten von Benaglio. Er verletzte sich schwer, was ihm die WM in Brasilien kostete. Er wurde im YB-Tor danach von den Jungen verdrängt, von Mvogo, dann durch Von Ballmoos. Wölfli, einst eines der grössten Fussballtalente im Land, degradiert, aufs Abstellgleis gefahren, wo er angerostet aufs unspektakuläre Karriereende wartet.

Nein, der Schluss der Geschichte geht anders. Wölfli schreibt das Kapitel gerade selber um. Er lächelt unter seinem Lockenkopf, nachdem er die letzte Torchance der Basler unichtemacht mit einer weiteren tollen Parade.

Das war vor einer Woche. 2:2 stand es am Schluss. YB ist der Titel seit dieser Tat nicht mehr zu nehmen. Wölfli, routiniert, voller Selbstvertrauen, nie überheblich, ist mittendrin, ganz oben. Er ballt die Faust. Als sich Von Ballmoos verletzte, sprang er von der Bank, heiss und hungrig wie ein Jungwolf, und legte sich in jeden Schuss, flog nach jedem Ball. So erfolgreich, dass man meint, er sei nie besser gewesen. Und nun wird alles gut. Für ihn, den Familienmenschen mit italienischen Wurzeln. Für YB, den Klub, der 32 Jahre auf den Titel warten musste. Für die Fans, die tapferen, leidgeprüften.

Alte Schule, grosse Klasse. Wölfli ist ein Übriggebliebener. Einer der heute seltenen Fussballprofis, für die Klubtreue und Loyalität noch Werte sind, der Klub noch über dem Ego steht. Nie ein böses Wort, keine neidische Geste, kein Foul am Konkurrenten. Er erfüllte die Rolle als Papi für die jungen Goalies, die ihn verdrängten, wie er das zu Hause als Papi tut, und wuchs daran.

Wölfli hat in seiner Karriere Spiele verloren, auch den Stammplatz, aber nie seinen Hunger, nie seine Einstellung, nie die Hoffnung und nie die Nummer 1 auf dem Rücken. Die trug er auch auf der Ersatzbank. Nun krönt er seine Karriere bei dem Klub, dessen Farben er seit 18 Jahren hochhält. Marco Wölfli, der Meistergoalie. Als dieser wird er ewig leben. Man gönnt es ihm von Herzen. Jetzt ist alles gut.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 22614.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Sonntag 8. April 2018, 13:46 
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Die YB-Institution bastelt eifrig am eigenen Legenden-Status

Marco Wölfli - der Unbesiegbare!

Die Young Boys eilen dem ersten Meistertitel seit 32 Jahren mit grossen Schritten entgegen. Ein wichtiger Grund, wieso dieser Fluch der Sieglosigkeit wohl bald ein Ende finden wird, ist einer, welcher als eine wahre YB-Institution angesehen werden kann; Marco Wölfli.

Zu Beginn der Saison deutete noch sehr wenig darauf hin, dass Marco Wölfli Ende der Saison einer der umjubelten YB-Erfolgsgaranten werden könnte. Er startete nämlich, wie die letzten paar Saison ebenfalls, nur als Nummer Zwei in die Super League. Nach dem Abgang des langjährigen Stammgoalies Yvon Mvogo durfte David von Ballmoos den Platz zwischen den Pfosten in Anspruch nehmen. Doch bereits im zweiten Saisonspiel in Zürich gegen die Grasshoppers musste Adi Hütter die Dienste des Oldies in Anspruch nehmen, da David von Ballmoos verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Wölfli hielt daraufhin seinen Kasten sauber und auch im dritten Spiel gegen Lausanne beim 3:0-Sieg liess sich das Berner Urgestein nicht bezwingen. In der Hinrunde durfte Wölfli dann "nur" noch beim Unentschieden in St. Gallen seine Farben im Tor vertreten. Eine Niederlage bezog YB mit dem 35-Jährigen im Tor, dem von vielen Experten als "beste Nummer Zwei der Liga" geadelten, keine und diese Serie hat sich auch in diesem Jahr bislang so fortgezogen.

Marco "The Invincible" Wölfli

Seit der Winterpause und der schweren Verletzung von David von Ballmoos ist der eigentlich Ersatzkeeper wieder die unumstrittene Nummer Eins im YB-Kasten. Mit ganz starken Leistungen lässt er Adi Hütter nachts gut schlafen und auch die YB-Fans dürfen sich auf ihren langjährigen Stammkeeper stets verlassen. In der Super League kommt der Berner Goalie bislang auf elf Einsätze und YB hat dabei keines dieser Spiele verloren und nur zehn Gegentore bekommen. Viermal konnte der in Solothurn geborene Goalie seinen Kasten rein halten. Neun Siege und zwei Unentschieden feierte Marco Wölfi mit seinen Young Boys.

Auch im Cup hat er bislang einen Einsatz feiern können und natürlich wurde er auch dort nicht bezwungen. Doch nicht nur national blieb die Berner Goalie-Legende ungeschlagen, sondern auch international liess er sich nicht bezwingen. In der CL-Quali und in der Europa League konnte er zwei Siege feiern. Zusammengenommen blieb Wölfli somit in bislang 14 Saisoneinsätzen ohne eine einzige Niederlage. YB scheint mit seinem Glücksbringer im Tor gar nicht bezwungen werden zu können. Man könnte fast sagen, dass er das Verlieren verlernt hat. Er will seinen Status als "The Invincible One" auch am Sonntag beim schweren Auswärtsspiel in St. Gallen fortsetzen und seinem Team damit einen weiteren grossen Schritt Richtung erlösendem Meistertitel näher bringen. Es ist jedoch ausser Frage, dass die treue Seele in dieser Saison seine(n) allerersten Titel wird feiern können und damit wird er weiter am eigenen Legenden-Status basteln; der 13. treueste Spieler der Welt ist er nämlich bereits.

YB ohne seinen Ur-Berner? Unvorstellbar!

Dem Fussballromantiker kommen nun vermutlich beinahe die Tränen, denn Marco Wölfli ist tatsächlich noch einer der wenigen Spieler, die in der heutigen schnelllebigen Fussballwelt mehr auf ihr Herz als auf ihr Portemonnaie hören. Er ist nämlich schon seit bald 18 Jahren bei YB unter Vertrag, genauer gesagt seit 17 Jahren, neun Monaten und acht Tagen. Die Krönung seiner Karriere mit einem möglichen Double wäre dem sympathischen und stets loyalen Goalie mehr als zu gönnen.


http://sport.ch.sportalsports.com/sport ... 00000.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 18. April 2018, 14:12 
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Gestern abgeschrieben – heute grossgeschrieben

Das Berner Derby Thun-YB vom Mittwochabend ist auch das Duell zweier Goalies, die bereits auf dem Abstellgleis standen.

«Dr Goalie bin ig» konnten zu Beginn der Winterpause weder Guillaume Faivre noch Marco Wölfli mit letzter Überzeugung von sich behaupten. Beiden schien für die zweite Saisonhälfte der Platz auf der Ersatzbank beschieden.

Thuns Faivre hatte seinen Status als Nummer 1 in der Schlussphase der Vorsaison an Francesco Ruberto eingebüsst. Doch seit 4 Runden setzt Trainer Marc Schneider wieder auf die Routine des 31-Jährigen. Dieser Entscheid zahlt sich aus. Seither holten die abstiegsbedrohten Berner Oberländer 2 Siege und 2 Remis.

Wölfli schreibt ein Märchen

Ebenfalls unbesiegt seit seiner Rückkehr ins Tor ist YBs Marco Wölfli. Allerdings hält dessen Serie deutlich länger – seit Beginn der Rückrunde. Dabei sah es lange so aus, als würde Wölfli nach über 400 Pflichtspielen im Herbst seiner Karriere schlecht belohnt. Ein Rückblick:

- Dezember 2013: Achillessehnenriss des langjährigen YB-Stammgoalies.
- Sommer 2014: Die WM in Brasilien verpasst der damalige Nati-Ersatzgoalie.
- 2014-2018: Erst Yvon Mvogo und dann David von Ballmoos hüten das YB-Tor. Wölfi absolviert in 50 Monaten als Ersatzgoalie bloss 15 Pflichtspiele.
Erst Von Ballmoos' Schulterverletzung im Januar brachte Wölfli zurück in die Stammformation. Nicht Loblieder auf seine Klubtreue, sondern Skepsis begleiteten Wölflis Comeback. YB lag zu diesem Zeitpunkt nur gerade 2 Punkte vor Basel. Und Wölfli stand sinnblidlich fürs berühmt-berüchtigte «Veryoungboysen».

- 2006 & 2009: Mit Wölfli im Tor unterliegt YB im Cupfinal jeweils Sion.
- 2008 & 2010: Mit Wöfli geht zweimal die Finalissima gegen Basel verloren.

Doch Wölfli hat nie lamentiert – und nun winkt ihm für seine ruhige Beharrlichkeit eine unverhoffte Krönung. Im diesem Sommer ist es 20 Jahre her, seit der damalige Junior des FC Solothurn zu YB wechselte. Gut möglich, dass der 35-Jährige dieses Jubiläum als Meister und Cupsieger begehen kann.


https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... eschrieben

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Freitag 27. April 2018, 09:14 
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Wölfli mit YB bald Meister?

«Es ist so viel positive Energie vorhanden»

Lange Zeit sass er auf der Ersatzbank. Nun ist Marco Wölfli wieder die Nummer 1 und der Titel zum Greifen nah.

Marco Wölfli steht wie kein anderer für den langen Leidensweg der Young Boys. 32 Jahre ist es her seit dem letzten Meistertitel. Zwischen 2006 und 2010 verlor die Mannschaft zwei Cupfinals und scheiterte bei zwei Meisterschaften in letzter Minute. Im Tor stand Marco Wölfli.

Vier Jahre auf der Bank

«Es war schmerzhaft, solche Spiele zu verlieren, logisch. Es war nicht einfach, für die Mannschaft und ganz Bern», gibt der 35-Jährige gegenüber 10vor10 zu. Nach den sportlichen Niederlagen kamen die gesundheitlichen Probleme dazu: Im Dezember 2013 verletzte sich Wölfli an der Achillessehne. Nach einer langen Pause kehrte er zwar zurück, wurde aber zur Nummer 2 degradiert. Fast vier Jahre lang sass er auf der Bank.

Es ist wie ein Märchen, dass ich jetzt wieder im Goal stehe.
Autor: Marco Wölfli


Diese Saison kam die Wende. Für den Klub und Wölfli. Goalie David von Ballmoos verletzte sich und Wölfli stand plötzlich wieder im Tor. Die Mannschaft hat in dieser Saison bislang 22 von 31 Spielen gewonnen. «Es ist natürlich schön, wieder auf dem Platz zu stehen, vor allem jetzt; es ist so viel positive Energie vorhanden», sagt Wölfli.

Ein Sieg zur Erfüllung des Traums

Noch fehlt der Mannschaft ein Sieg bis zum lang ersehnten Meistertitel. Er habe immer an den Titel geglaubt, sonst würde er nicht mehr spielen, so Wölfli. «Aber klar: Es ist wie ein Märchen, dass ich jetzt wieder im Goal stehe», gibt er zu. Im Moment geniesse die Mannschaft einfach den Moment. Wölfli ist überzeugt, dass das Team sein grosses Ziel erreichen wird. Möglich wäre das bereits am Samstag – falls YB gegen das drittplatzierte Luzern gewinnt.


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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Sonntag 29. April 2018, 12:39 
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Marco Wölfli, der Held des Abends

In der 77. Minute hält YB-Goalie Marco Wölfli einen Penalty. Somit ist klar, wer der Held des Abends ist.

Eine solche Geschichte kann man nicht erfinden - sie muss einfach passieren. Marco Wölfli gilt ausserhalb von Bern jahrelang als Synonym für die titellose Zeit der Young Boys. Dann sitzt der ehemalige Nationalgoalie bei YB auf der Bank - und dem treuen Goalie droht ein Karrierenende auf der Ersatzbank.

Bis zur Rückrunde der Saison 2017/2018: Der YB-Stammgoalie David von Ballmoos verletzt sich, Wölfli ist wieder gefragt. Und er wird zum Gesicht dieses Titelgewinns: In der 77. Minute hält er den Foulpenalty des Luzerners Valeriane Gvilia.

Drei wichtige Punkte geholt

Es bleibt beim 1:1. Die Schlussoffensive der Berner ist lanciert. Der Rest ist Geschichte. Auch die des Goalies Marco Wölfli. Seine Karriere endet nicht auf der Bank, sondern mit dem Gewinn des Meistertitels.

Im Interview mit dem Schweizer Fernsehen sagt Marco Wölfli, er glaube, YB habe heute drei sehr wichtige Punkte geholt. Bei den Fans auf dem Kornhausplatz führt diese Aussage zu einem Lachen und lauten Marco Wölfli-Rufen.


https://www.bernerzeitung.ch/sport/fuss ... y/29647168

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