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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Montag 20. Juli 2015, 12:01 
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MäntigApéro mit Marco Wölfli, YB-Goalie

Die langjährige Nummer 1 im Tor der Berner Fussballer sieht sich nach einer langen Verletzung von einem jungen Torhüter auf die Ersatzbank verdrängt. «Ich bin mental stark», sagt Marco Wölfli von sich, hält YB die Treue und trainiert mit Spass weiter.

Marco Wölfli war lange Jahre die unbestrittene Nummer 1 im Tor der Berner Young Boys. Seit einer schweren Verletzung muss er meistens die Ersatzbank drücken. Er trainiert mit ungebrochener Freude weiter und will parat sein, wenn er gebraucht wird.

« Es läuft nicht immer alles für dich. Wichtig ist, was du daraus machst. »

Das Leben mit dem «Zwöi am Rügge» kennt auch Eishockeytorhüter Thomas Bäumle. Er hält sich derzeit selber fit, um einspringen zu können, wenn bei einem Club Not am Mann ist.
Wie verkraftet man Rückschläge im Sport? Welche Bedeutung hat das Mentale im Misserfolg und für den Erfolg?

Mit Marco Wölfli und Thomas Bäumle diskutieren die Sportpsychologin Erika Ruchti und der Fussballblogger Herr Rrr («Zum runden Leder»).
Gastgeber ist Peter Brandenberger.
Den Schlusspunkt setzt Autorin Sandra Künzi.
Montag, 10. August 2015, 18:30 Uhr im Hotel National in Bern.
Das Regionaljournal und die SRG Bern Freiburg Wallis freuen sich, wenn Sie dabei sind. Der Eintritt ist frei. Platzreservation unerlässlich.


http://www.srf.ch/news/regional/bern-fr ... -yb-goalie

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Montag 31. August 2015, 01:53 
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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Montag 7. September 2015, 14:26 
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Schönes Format. Kannte ich noch gar nicht


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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 18:01 
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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Montag 2. November 2015, 13:02 
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Ein Zückerchen für Wölfli

Im Heimspiel gegen den FCZ stand plötzlich wieder der langjährige Stammgoalie Marco Wölfli im Tor der Young Boys. Yvon Mvogo sass auf der Bank - kündigte sich da ein Wechsel an, der von Dauer ist?

Die Anhänger des BSC Young Boys empfingen ihren ehemaligen Stamm-Torhüter mit viel Wohlwollen und Applaus. Das freute Marco Wölfli, «das ist natürlich schön». Er durfte wieder einmal im Tor stehen im Heimspiel gegen den FC Zürich, und man fragte sich, ob der Trainer Adi Hütter nach zwei Niederlagen ein wenig Dynamik ins Gefüge bringen wollte – selbst auf der Position des Torhüters. Dem war aber nicht so. Der Trainer verriet an der Pressekonferenz nach dem Spiel umgehend, dass der junge Yvon Mvogo «die Nummer eins bleiben wird, die Hierarchie ist klar». Manche hätten sich vielleicht gewünscht, Wölflis Einsatz wäre mehr gewesen als ein Zückerchen für ein Spiel. Aber diesem Wunsch ist möglicherweise die Realität abhandengekommen, oder er flirtet mit nostalgischen Gefühlen. Vielleicht möchte man es dem klubtreuen, seiner neuen Rolle als Nummer zwei ergebenen Goalie einfach gönnen, nochmals im Rampenlicht zu spielen und nicht irgendwann lautlos durch die Hintertüre zu verschwinden. Immerhin war und ist Wölfli eine Art Institution im Klub, immerhin war er Nationalspieler, bevor er sich Ende 2013 in Thun die Achillessehne riss und seine Position an die Jugend verlor.

Hütter hatte Wölfli für den untadeligen Einsatz im Training belohnt, für die Art, YB in der neuen Rolle zu helfen – ohne öffentlich mit der Wimper zu zucken. Diese Demut ist selten geworden in einer Welt, in der die Frage triumphiert: Und ich?

Dem 33-jährigen Wölfli bot sich kein Spiel, in dem er sich hätte auszeichnen können. Zu wenig kreuzten die Gegner vor dem Tor auf. In einer Szene hatte er Glück, dass der Schiedsrichter eine Intervention nicht mit einem Penalty bestrafte. Wölfli sagte, dass man den Strafstoss hätte geben können, wenn Oliver Buff eingehakt hätte; Buff wich dem Kontakt aber eher aus. So wie Wölfli die strittige Szene schilderte, schimmerte durch, dass er Distanz geschaffen hat zu seinem Job als Goalie, als Goalie Nummer zwei. Vielleicht ein wenig gar viel Abstand. Sicher ist: Er geht einen ganz andern Weg, als viele ihn gehen würden.


http://www.nzz.ch/sport/fussball/ein-zu ... 1.18639488

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Montag 2. November 2015, 13:05 
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Rückkehrer Wölfli im Glück

Marco Wölfli ist gegen den FCZ überraschend ins YB-Tor zurückgekehrt. Der Routinier agierte sicher – ausser in jener Szene, in der er des Feldes hätte verwiesen werden müssen.

YB-Trainer Adi Hütter mag offenbar Überraschungen. Am Sonntag schenkte er Goalie Marco Wölfli das Vertrauen. «Er ist hier eine Ikone und sehr wichtig für das Team», sagte Hütter, «zudem hat er sich einen Einsatz mit grossem Fleiss in jedem Training verdient.»

Er habe sich bereits vor einigen Wochen für die Partie gegen den FCZ als Wölflis Belohnungsspiel entschieden, erklärte Hütter. Der Rollentausch im Tor hatte also nichts zu tun mit dem unglücklichen Auftritt des Riesentalents Yvon Mvogo am Donnerstag im Cup gegen Zürich.

Die Meinung des Referees

Wölfli erlebte lange Zeit einen geruhsamen Nachmittag. Er wurde wenig geprüft, wirkte sicher und interpretierte das Goaliespiel offensiv, «weil der FCZ viele lange Bälle spielte», sagte Wölfli. Nervös sei er nicht gewesen, schliesslich habe er «über 400 Pflichtspiele» für YB bestritten. In der letzten Spielzeit wurde der langjährige Captain nur einmal, im Mai gegen Luzern (0:1), in der Super League eingesetzt, diese Saison absolvierte Wölfli zwei Partien im zweiten Team sowie die Cuppartie in Kriens (2:1).

Obwohl er kaum geprüft worden war, stand der 33-Jährige gestern nach der Begegnung im Mittelpunkt. Nur mit viel Dusel nämlich kam Wölfli um einen Platzverweis herum. In der 69.Minute brachte er den Zürcher Oliver Buff im YB-Strafraum zu Fall, und selbst sein Coach Adi Hütter meinte, in dieser Szene hätten die Young Boys Glück gehabt.

Schiedsrichter Sascha Amhof liess weiterlaufen, Kevin Bua traf das verlassene YB-Tor nicht, und die allgemeine Meinung war, Amhof habe auf Vorteil entschieden. «Nein», sagte der Referee, «für mich war der Kontakt zu wenig klar, um Elfmeter zu geben.»

«Elfmeter und Rote Karte»

Es war eine Fehlentscheidung von Amhof. Zwar teilte Marco Wölfli wenig überraschend die Meinung des Unparteiischen, weil er Buff nicht berührt habe. «Er sprang über meine Beine», sagte Wölfli. «Hätte er eingehängt, wäre es Elfmeter gewesen.» Gegenspieler Buff erklärte derweil, es sei eindeutig Penalty gewesen, aber er mache dem Schiedsrichter keinen Vorwurf. «Zudem hätten wir ja danach auch das Tor erzielen können, dann würden wir wohl nicht mehr über diese Szene reden.»

Zürichs Trainer Sami Hyypiä wiederum meinte kurz und bündig, es habe in dieser Szene nur eine Möglichkeit gegeben: «Elfmeter und Rote Karte.» Das sahen auch die neutralen Beobachter so, der neutralste aller Beobachter aber entschied als oberste Instanz anders.

Und so musste der fleissige Kartenverteiler Amhof neben acht Verwarnungen nicht auch noch einen Platzverweis aussprechen – und Wölfli blieb der bittere Abgang erspart. Zufrieden war er nach Spielschluss gleichwohl nicht. «Man spürte, dass wir verunsichert sind», sagte Wölfli, «uns unterliefen viele Fehler.»

Mvogo bleibt Stammkeeper

Auch seine Mitspieler waren enttäuscht. «Wir hatten uns das anders vorgestellt», meinte Florent Hadergjonaj nach dem 1:1, «beim Gegentor verteidigten wir schlecht, vorne waren wir nicht zielstrebig.» Haris Tabakovic bemängelte, dass kaum ein letzter Pass oder eine Flanke angekommen sei. Auf die Frage, ob YB überhaupt noch an den Titel glaube, meinte Tabakovic, es bringe derzeit wenig, auf Basel zu schauen. «Aber natürlich glauben wir immer daran, solange es möglich ist. Die Meisterschaft dauert noch bis nächsten Mai.»

Vorerst geht es für YB am nächsten Samstag beim Aufsteiger Lugano weiter. Er wisse nicht, ob er dann wieder im Tor stehe, sagte Marco Wölfli, das müsse der Trainer entscheiden. «Die Hierarchie unter unseren Goalies ist klar», erklärte Hütter, «Yvon Mvogo ist die Nummer 1.»


http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussb ... y/30923395

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 3. Februar 2016, 10:41 
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Marco Wölfli – das halbe Leben bei den Young Boys

von Peter Berger - Marco Wölfli wird im Sommer 34 Jahre alt. Schon seit 17 Jahren ist der Goalie bei YB. Und bleibt das auch.

Wie viele Verträge er bei den Young Boys bisher unterschrieben hat, weiss Marco Wölfli nicht mehr. «Sechs oder sieben müssen es wohl gewesen sein. Beim letzten verlängerte ich 2015 um vier Jahre bis 2019», erzählt Wölfli. Das besondere am letzten Kontrakt ist, dass Wölfli da schon hinter Yvon Mvogo zum Ersatzkeeper zurückgestuft worden war. «Ich habe in guten und in schwierigen Phasen zum Club gehalten. Das widerspiegelt meinen Charakter», sagt der langjährige Captain.

Nur einmal war er 2002 für 18 Monate an Thun ausgeliehen worden. Wäre es nach ihm gegangen, wäre er in diesen Tagen ein zweites Mal ausgeflogen. Wil warb heftig um ihn. Doch YB legte sein Veto ein. «Was ist, wenn Mvogo etwas passiert?», sagt Trainer Adi Hütter und betont mit Nachdruck: «Wir brauchen Marco. Auch als Ersatztorhüter ist er für das Mannschaftsgefüge enorm wichtig.»

Elf Länderspiele

Wölfli akzeptiert den Entscheid. «Ich wäre sowieso nur leihweise bis im Sommer gegangen. Denn ich will hier nicht weg, YB ist und bleibt mein Club.» Schwierige Zeiten erlebte er bei den ambitionierten, aber titellosen Bernern viele. «Es gab jedoch auch viele schöne Momente wie die europäischen Spiele gegen Liverpool oder Fenerbahce. Der Auszug aus dem alten Wankdorf ins Neufeldstadion und danach der Einzug ins neue Stadion waren spannende Phasen.»

Wölfli bereut nicht, dass er alle ausländischen Angebote abgelehnt hat. «Dank YB durfte ich auch elf Länderspiele bestreiten und an einer WM teilnehmen.»


http://www.20min.ch/sport/dossier/super ... y/22430683

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Mittwoch 24. August 2016, 15:32 
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YB-Wölfli nach Penalty-Duell mit Stucki

«In Estavayer wirst du Schwingerkönig»

Christian Stucki versucht sich vor der Abfahrt nach Estavayer im Penalty-Duell mit YB-Legende Marco Wölfli.

Bis zu seinem 14. Geburtstag war Christian Stucki (31) die Seeländer Antwort auf Deutschlands legendäres Kopfball-Ungeheuer Horst Hrubesch. Grund: Weil er mindestens einen Kopf grösser war als seine Gegenspieler, hat er die meisten Tore für die C-Junioren des FC Diessbach per Kopf erzielt. Aber weil er dann auf zu grossem Fuss lebte, ging seine Kicker-Karriere zu Ende. Stuckis Mama Daniela erinnert sich: «Chrigu hatte schon mit 14 Jahren Schuhgrösse 51. Weil Ende der 90er-Jahre kein Schweizer Sporthändler Fussballschuhe in dieser Grösse führte, hatte er in dieser Sportart keine Zukunft mehr.»

Aber da seit ein paar Jahren selbst in Stuckis Übergrösse Fussballschuhe hergestellt werden, gibt er jetzt sein Comeback auf dem Rasen. Für den riesigen YB-Fan kommt als Tatort natürlich nur das Stade de Suisse in Bern in Frage. Hier fordert er YBs Goalie Nummer 2, Marco Wölfli (34), in einem Penalty-Duell heraus.

Wölfli, der zwischen 2008 und 2013 elf Mal das Nati-Trikot getragen hat, schlägt eine Wette vor: «Wir spielen um ein Abendessen – wenn du mir mehr als zwei Bälle reinhaust, bist du mein Gast. Ansonsten musst du bezahlen. Okay?»

Der 33-fache Kranzfestsieger streckt den Daumen nach oben, und seine Frau Cécile wirft von der Seitenlinie ein: «Marco, deine Chancen stehen schlecht. Wenn es ums Essen geht, ist Chrigu fast nicht zu besiegen.»

Der erste Penalty untermauert Céciles These – Stucki legt seine 140 Kilo voll in diesen Schuss, der links in der unteren Torecke einschlägt. YB-Medienchef Albi Staudenmann applaudiert: «Chrigu, das gseht bi dir ja fei ä chly nach Schuttä us!»

Dann visiert der erfolgreichste Schwinger der letzten Saison aber zweimal erfolglos die Torecke rechts oben an – der zweite Stucki-Hammer fliegt übers Gehäuse, der dritte landet an der Latte.

Dafür darf der Schwingerkönig der Herzen nach seinem vierten Versuch wieder jubeln: Wölfli springt in die rechte Ecke, Stucki platziert den Ball eiskalt in der Tor-Mitte!

Der letzte Penalty muss entscheiden. Chrigu haut noch einmal mit voller Wucht drauf, der Ball fliegt wie beim ersten Treffer in Richtung linke untere Ecke. Doch diesmal ist Marco auf dem Posten und wehrt ab. «Nach dem Eidgenössischen lade ich dich mit deiner Familie zum Znacht bei uns in Lyss ein», legt Stucki beim finalen Handshake fest.

Wölfli packt in diesem Moment einen wunderbaren Trostpreis aus – ein YB-Trikot mit dem Namen Stucki und der Nummer 28.8. Wölflis Erklärung: «Am 28. August wirst du in Estava­yer Schwingerkönig. Bisch ä geilä Siech, Chrigu!»


http://www.blick.ch/sport/schwingen/yb- ... 12361.html

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Samstag 13. Mai 2017, 11:46 
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13.05.2017

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Wölfli und Zibung: Die Goalies sind auch im zweiten Glied glücklich

Nach vielen Jahren an der Sonne haben Marco Wölfli und David Zibung neue Aufgaben. Als Ersatzgoalies geben sie ihre Erfahrung weiter. Von Wut und Verbitterung keine Spur.

Sie sind im Schweizer Fussball eine Institution. Seit den Junioren in ihren Klubs, seit 14 Jahren ununterbrochen bei den Profis und somit die treusten Spieler der Super League. Marco Wölfli (34) bei YB, David Zibung (33) beim FC Luzern. Doch nach langen Jahren an der Sonne nehmen sie nun auf der Ersatzbank Platz. Wölfli bereits seit drei Jahren, Zibung seit vergangenem März. Ihren Platz eingenommen haben die Eigengewächse Yvon Mvogo (YB) und Jonas Omlin (FCL).

Wölfli und Zibung könnten Stunk machen, Intrigen anzetteln. Die Hausmacht dazu hätten sie, die Fürsprecher für eine mediale Kampagne auch. Doch wie oft man auch nachfragt, Verbitterung, Wut oder Rachegelüste sind weder bei Wölfli noch bei Zibung auszumachen. Stattdessen: Akzeptanz, Dankbarkeit, Realitätssinn und Vernunft. Und die Erkenntnis: Wichtig ist man auch als Nummer 2 – wenn man denn will.

Die Ablösung

Marco Wölfli: Es ist der 22. August 2014. Nicht irgendein Datum für Marco Wölfli, an diesem Datum wird er 32. Doch statt zu Hause Geburtstagskerzen auszublasen, sitzt er morgens um acht im Stadionrestaurant. Umringt von Journalisten, die nur eine Frage im Kopf haben: Wie geht Wölfli mit der Degradierung zum Ersatzgoalie um?

Gespürt hat er es schon länger. Seit seinem Achillessehnenriss im Dezember 2013 stand Yvon Mvogo im Tor. Und obwohl YB mit Mvogo 32 Gegentore erhält und zuvor mit Wölfli nur deren 18, betont Trainer Uli Forte, Mvogo sei der beste Spieler der Rückrunde. Am 21. August 2014, am Tag von Wölflis Rückkehr ins Profikader, teilt Forte ihm die Degradierung mit. «Obwohl ich etwas ahnte, es war ein Schlag. Aber so, wie ich nie geblufft habe, als alles perfekt lief, wollte ich nun nicht jammern.»

David Zibung: Vor einem Jahr steht Zibung vor der Wahl: Entweder den FC Luzern verlassen und das Angebot aus Australien annehmen. Oder bis 2019 verlängern mit der Aussicht, dass er bald nur noch Ersatz ist. «Ich habe mich mit voller Überzeugung für den Weg mit Luzern entschieden.»
Er selber habe schon davor den Verantwortlichen gesagt, dass er die Rolle des Mentors von Jonas Omlin gerne übernehmen würde. Am 1. März dieses Jahres im Cupspiel in Aarau findet die Wachablösung statt. Zibung: «Ich habe Jonas gesagt: Ich hoffe, dass du die Chance packst.»

Die neue Rolle

Wölfli: Im Winter 2014/15 könnte Wölfli wechseln. Doch er bleibt: Das zweite Kind ist unterwegs und YB bietet ihm einen neuen Vertrag bis 2019. «Ich habe angenommen, aber es war auch ein Weg ins Ungewisse: Wie gehe ich auf Dauer mit meiner neuen Rolle um?» In den ersten Monaten hat es Wölfli schwer. Zuzusehen, wie Mvogo Fehler macht, die Tür zurück ins Tor für Wölfli aber doch fest verschlossen ist, tut weh. Umso mehr, als Fans und Medien ihn fordern, intern aber nicht der Hauch eines Sinneswandels zu spüren ist.
Doch mit der Zeit akzeptiert Wölfli seine neue Realität. Und widmet sich neuen Aufgaben: «Mir war immer wichtig, dass im Goalieteam ein gutes Ambiente herrscht. Es spielt zwar nur einer, aber wir und der Goalietrainer sind ein Team. Ich sorge dafür, dass die Emotionen drinbleiben, dass keine Gleichgültigkeit aufkommt und dass jeder jeden Tag gerne trainiert. Mit meiner Erfahrung kann ich da einiges bewirken.»

Ende dieser Saison wechselt Mvogo nach Leipzig, an seine Stelle rückt der aktuelle Winterthur-Goalie David von Ballmoos. Wölfli bleibt auch künftig im zweiten Glied und sagt: «Mit David verstehe ich mich super. Ich habe ihm klargemacht: Ich bin hier, um zu helfen, nicht um dir wehzumachen. Meine etwas autoritäre Art kann einen Jungen vielleicht irritieren …» Eine grosse Hilfe im neuen Leben als Ersatzgoalie sind für Wölfli die Angebote, die auch heute noch regelmässig reinflattern. «So kann ich immer wieder reflektieren, ob es das Richtige ist, was ich tue. Bis jetzt war nichts dabei, das Zweifel hervorgerufen hat.»

Zibung: «Der Stolz auf die guten Leistungen von Jonas sind viel grösser als der Frust darüber, dass ich nicht mehr spiele.» Zibung sagt es mit voller Überzeugung und im Wissen, grossen Anteil am reibungslosen Ablauf der Goalierochade zu haben. «Wenn Jonas am Wochenende gut spielt, habe ich unter der Woche einen guten Job gemacht. Die 90 Minuten sind vielleicht für die Aussenwelt das Wichtigste, für eine Mannschaft sind die sechs Tage davor genauso entscheidend. Ich will mir nach einem schlechten Match von Jonas nie vorwerfen müssen, ihn zu wenig unterstützt zu haben.»
Konkret heisst das: Zibung bereitet Omlin darauf vor, welche Gegenstände in St. Gallen fliegen, welche Schmähgesänge die Basler anstimmen oder wie der Lieblingstrick des YB-Stürmers geht. «Für technische Fragen hat Jonas den Goalietrainer. Ich helfe ihm mit meiner Erfahrung.» Was ist mit dem Sportler-Ehrgeiz, immer selber zu spielen?
«Der ist nach wie vor da. Aber ich fühle mich jetzt dem FC Luzern gegenüber verpflichtet, zu helfen. In der Kabine bin ich noch genauso wichtig wie als Stammspieler, ich gehe voran, einfach nicht mehr auf dem Platz. Jonas soll spüren, dass ich bereit bin, zu spielen. Aber er soll mich nicht als Giftzahn wahrnehmen.» Dass er eine wichtige Rolle spiele im «Projekt Omlin», mache ihn auch stolz. «Jonas soll sich in der Super League etablieren, im Idealfall geht er später ins Ausland.»

Die Zukunft

Wölfli: Bis 2019 läuft sein Vertrag, eine lange Zeit im Fussball. Wölfli hat fest im Sinn, bis dahin in der aktuellen Rolle weiterzumachen. «Ich bin noch zu gerne Fussballer. Das Training, das Kabinenleben, die Stadien – all das bereitet mir noch zu grosse Freude, um es herzuschenken.»
Dennoch: Nicht mehr den Leistungsdruck des Stammgoalies zu haben, schafft Freiräume im Kopf. Und so absolviert Wölfli seit einem Jahr ein Studium der Ernährungs- und Bewegungslehre. Ein Gebiet, in dem er sich nach der Karriere beruflich etwas vorstellen kann. «Das Studium tut gut, auch im Hinblick darauf, dass ich später meinen Alltag selber gestalten muss.»

Zibung: Der Fussball ist zu schnelllebig, um etwas auszuschliessen. Aber auch Zibung hat fest vor, die Zeit bis 2019 als Ersatzgoalie «abzusitzen». Wie es danach weitergeht? Zibungs Anschlussvertrag suggeriert, dass er auch nach der Profikarriere für den FCL arbeiten wird. «Ja, das ist der Plan. In welcher Form, steht noch aus.» Bald beginnt er eine Schule im Gebiet «Marketing und Verkauf». Auch die Ausbildung zum Goalietrainer ist fest eingeplant. Junioren will er später mal trainieren, keine Profis.
Am Sonntag empfängt YB den FC Luzern. War Zibung beim letzten Duell im Februar noch Stammgoalie, ist es nun das erste Aufeinandertreffen mit Wölfli in der gleichen Rolle.


https://www.aargauerzeitung.ch/sport/wo ... -131324004

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 Betreff des Beitrags: Re: (1) Marco Wölfli
 Beitrag Verfasst: Dienstag 4. Juli 2017, 18:35 
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