Bund, 21.5.2004
Ohne Collaviti und Giallanza
Die Young Boys verlängern die Verträge mit Eugster, Kehrli und Geiser um zwei Jahre
Zwei Tage vor dem letzten Meisterschaftsspiel der Young Boys in dieser Saison, der Auswärtspartie gegen den FC Basel (YB muss neu auch auf Roman Friedli verzichten, der einen Muskelfaserriss in der rechten Wade erlitt), haben die Vereinsverantwortlichen weitere Entscheide bezüglich des Kaders für die nächste Spielzeit bekannt gegeben. Nach teilweise längeren Verhandlungen konnte mit den Verteidigern Adrian Eugster (26) und Nicolas Kehrli (21) sowie dem Mittelfeldspieler Fabian Geiser (20) eine Einigung erzielt werden. Die Verträge der drei Spieler sind jeweils bis Juni 2006 verlängert worden. Ausserdem wurde der 17-jährige Srdjan Maksimovic für zwei Saisons verpflichtet. Von dem vielseitig einsetzbaren Mittelfeldspieler erhofft sich Sportchef Reto Gertschen vor allem in absehbarer Zukunft sehr viel. Maksimovic, der in der Schweiz geboren wurde, aber sieben Jahren in der Organisation von Roter Stern Belgrad spielte, gilt in Serbien-Montenegro als grosses Talent.
Kommt Patrick Bettoni?
Dagegen planen die Berner die nächste Saison ohne Paolo Collaviti und Gaetano Giallanza. Der Verzicht auf eine Vertragsverlängerung mit Collaviti zeichnete sich in den letzten Wochen ab; spätestens dann, als bekannt wurde, dass YB an einer Verpflichtung von Nationalgoalie Jörg Stiel Interesse bekundete. Collaviti spielte während elf Jahren für diverse Teams der Young Boys und hatte grossen Anteil an der Rückkehr an die nationale Spitze. Nach einer mehrheitlich verunglückten letzten Saison verlor er vergangenen Sommer den Kampf um die Nummer 1 im Tor der Berner gegen den vom FC Thun zurückgekehrten Marco Wölfli, den Goalie der U-21-Nationalmannschaft. Den Entscheid der sportlichen Leitung müsse er akzeptieren, sagt Collaviti, der sehr gerne bei YB geblieben wäre. Der 26-Jährige, der noch keine konkreten Angebote besitzt, betrachtet die Situation auch als neue Chance: «Wenn sich eine Türe schliesst, geht irgendwo eine andere auf.»
Es soll demnächst bekannt gegeben werden, wer an Stelle Collavitis verpflichtet wird. Gertschen betont, dass der Kampf um die Nummer 1 neu lanciert werde. Stiel ist kein Thema mehr, dasselbe dürfte auch für Fabrice Borer gelten –ganz im Gegensatz zu Patrick Bettoni. Der 28-Jährige spielt derzeit die zweite Saison für Xamax. Klar ist, von wem die beiden Torhüter in der nächsten Saison trainiert werden: von Peter Kobel. Der ehemalige YB-Goalie ersetzt Stefan Knutti. Der 35-jährige Kobel war zuletzt sechs Jahre in Thun engagiert, beendet nun aber seine Aktivkarriere.
Wider die Unsicherheit
Im Fall Giallanzas sagt Gertschen, der Stürmer, der im letzten Herbst ein gutes Comeback gegeben hatte, habe in der zweiten Saisonhälfte seine Leistungen nicht bestätigen können. Man wolle kein Risiko mehr eingehen, weil bereits der Formstand von Johan Berisha (nach der langwierigen Verletzung in dieser Saison) und allenfalls auch derjenige Stéphane Chapuisats nach der EM-Endrunde Unsicherheitsfaktoren darstellten. Nun besteht der Wunsch, einen gross gewachsenen, kopfballstarken Stürmer zu engagieren. (gui)
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