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Sion vs. YB 2:1

Cup-Aus für YB: Die Young Boys scheitern an Sion

Nach dem Europa-League-Aus letzte Woche und der Niederlage gegen Servette am Wochenende folgt für YB der nächste Dämpfer: Die Young Boys scheitern im Viertelfinal des Schweizer Cups am FC Sion.

Sion und der Schweizer Cup, das ist eine Liebesgeschichte. Nur die Grasshoppers (19 Mal) haben diesen Wettbewerb öfter gewonnen als die Walliser, die wie Basel 13 Mal die Trophäe in die Höhe gestemmt haben. Der letzte Triumph liegt neun Jahre zurück. 2017 standen die Sittener letztmals im Final, in dem sie Basel 0:3 unterlagen. Es ist ihre bisher einzige Niederlage in einem Cup-Endspiel.

Seither ist einiges passiert, vor einem Jahr stieg Sion gar in die Challenge League ab. In der Folge übernahm Didier Tholot zum vierten Mal beim Traditionsverein den Trainerposten. Unter der Führung des Franzosen gewannen die Sittener 2009 und 2015 den Cup. Und nun trennen sie noch zwei Siege vom «Triple» mit Tholot.

Sion klarer Leader in der Challenge League

Abwegig ist das nicht. Sion hat in nunmehr 27 Pflichtspielen in dieser Saison nur einmal verloren und führt die Challenge League klar an. Im Cup schaltete es in der 2. Runde bereits die oberklassigen Grasshoppers (3:0) aus. Und nun siegten die Sittener verdient gegen YB, den Leader der Super League.

Das wichtige 1:0 vor 14'200 Zuschauern im Tourbillon erzielte Ylyas Chouaref in der 19. Minute. Numa Lavanchy lancierte den Franzosen von der Seite im Strafraum, worauf dieser dem Berner Goalie Anthony Racioppi keine Chance liess. So schön der Treffer herausgespielt war, so dilettantisch stellten sich die Gäste an. Sie agierten viel zu ballorientiert, Chouaref hätte nie und nimmer so frei zum Abschluss kommen dürfen.

YB zu ineffizient

Die Reaktion von YB: ineffektiver Ballbesitz. Auch nach der Pause kam lange keine Reaktion. Zwar starteten die Berner mit einem guten Angriff in die zweite Halbzeit, das war es dann aber auch. In der 64. Minute erhöhte Dean Sorgic auf 2:0, nachdem Joel Schmid zuvor noch mit einem Kopfball aus naher Distanz an Racioppi gescheitert war. Das Tor war symptomatisch für das Spiel, setzte doch Theo Bouchlarhem entschlossen nach und ermöglichte so erst den Treffer.

Diese Entschlossenheit fehlte den Bernern über weite Strecken der Partie. So schaute nicht mehr als der Anschlusstreffer durch Silvere Ganvoula (82.) heraus. In der Nachspielzeit hatten die Gäste Pech, als erneut Ganvoula den Ball an die Latte hämmerte.

YB war in den letzten Jahren stets ein Synonym für Ruhe. Damit ist es nun wohl endgültig vorbei, nachdem die Berner schon am Sonntag das wichtige Heimspiel gegen Servette 0:1 verloren, womit der Vorsprung auf die zweitplatzierten Genfer auf vier Punkte schrumpfte. Torhüter David von Ballmoos bemängelte danach die Einstellung einiger Spieler. Die Aussprache brachte jedoch vorerst nicht den gewünschten Erfolg. Es wird immer wahrscheinlicher, dass der Vertrag mit Raphael Wicky nicht verlängert wird, wenn er überhaupt bis Saisonende im Amt bleibt.

Berner treffen kurz vor Schluss nur die Latte

Unterklassige Walliser hauen YB aus dem Cup!

Sensation im Cup-Viertelfinal! Das zweitklassige Sion düpiert Titelverteidiger YB im heimischen Tourbillon mit 2:1.

Das Spiel

Sion schaffts schon wieder! Wie schon im Cupfinal 2006 gewinnen die unterklassigen Walliser gegen YB. Mit 2:1 ringt Sion den grossen Favoriten aus Bern nieder. Dass es am Ende zum Coup reicht, hat auch mit Glück zu tun: Ganvoula müsste die Berner in der Nachspielzeit in die Verlängerung schiessen – tut er aber nicht. Nach einem Eckball kommt der kongolesische Stürmer völlig frei zum Abschluss, trifft aber nur die Lattenunterkante.

Die Berner wachen im Tourbillon viel zu spät auf, spielen über weite Strecken ideenlos. Erst in der Schlussphase kann der Titelverteidiger Druck aufbauen und kommt in der 82. durch Ganvoula zum Anschlusstreffer.

Sion hält dagegen, ist bissig in den Zweikämpfen. In der 19. bringt Ylyas Chouaref das Stadion ein erstes Mal zum Beben.

Nach etwas mehr als einer Stunde macht Sorgic das 2:0.

YB enttäuscht. Und so ist der Sion-Sieg nicht unverdient. Und was passiert nun mit Raphael Wicky? Die Luft für den YB-Coach wird dünner.

Der Beste

Ilyas Chouaref. Der offensive Mittelfeldspieler der Sittener ist der kreative Kopf im Angriff. Spielt hervorragenden Bälle, technisch stark, Torschütze zum 1:0

Der Schlechteste

Darian Males. Trabt beim ersten Gegentor Lavanchy auf dem rechten Couloir nur hinterher, statt ihn stoppen zu wollen. Die Folge ist die Hereingabe zum Sion-Treffer.

Das gab zu reden

In der 27. Minute kann YB noch froh sein, nicht einen Penalty gegen sich zu kriegen. An der Strafraumgrenze luchst Chouaref 15-Millionen-Verteidiger Amenda (im Sommer zu Frankfurt) den Ball ab, spielt ihn in die Mitte. Der wirblige Bouchlarhem sprintet heran, YB-Verteidiger Blum, der aufpasst, ebenfalls. Es kommt zum knackigen Zweikampf. Tendenz: Bouchlarhem war Sekundenbruchteile zuerst am Ball. Aber selbst in der Zeitlupe ist es fast unmöglich, die Szene aufzulösen.

So gehts weiter

YB reist am Sonntag in den Letzigrund und trifft ab 16.30 Uhr auf den kriselnden FC Zürich. Sion will die Aufstiegskampagne am Sonntag im Heimspiel gegen Bellinzona (14.15 Uhr) weiterführen.

YB-Männer nach Cup-Aus bedient

«Es kommen viele Sachen zusammen»

Challenge-Ligist Sion düpiert Doublesieger YB im Cup-Viertelfinal. Nach dem Spiel sind die Berner Akteure bedient.

Bittere Enttäuschung für YB im Wallis. Statt auf den schwachen Auftritt im Super-League-Spitzenspiel gegen Servette (0:1) zu reagieren, setzt es gegen Sion eine bittere 1:2-Pleite im Cup-Viertelfinal ab. Der nächste Nackenschlag.

Von einer «grossen Enttäuschung für alle», spricht YB-Coach Raphael Wicky danach im SRF-Interview. Sie hätten gegen ein gut organisiertes Sion zu wenig Lösungen gefunden. Gleiches befindet auch Sandro Lauper. «Wir sind zu spät aufgewacht. Und wenn Sion dann die Tore macht, ist Fussball einfach.»

Einig sind sich Lauper und Wicky auch darin, dass YB aktuell eine «schwere Phase» durchlaufe. «Das Selbstbewusstsein der Spieler leidet. Das sieht man in gewissen Situation. Jetzt müssen wir als Mannschaft zusammenstehen. Nur so kommst du aus dieser Situation wieder raus», erklärt Wicky und führt die Probleme des Teams aus: «Es kommen viele Sachen zusammen. Zum Teil Unsauberkeit, zum Teil falsche Entscheidung, zum Teil Hektik. In diesen Momenten geht es nur miteinander.»

Lauper glaubt derweil an den Zusammenhalt im Team. «Wenn der eine für den anderen geht, kommt alles andere auch wieder.»

Es sei zwar bitter, dass man mit dem Cup-Out ein erklärtes Saisonziel verpasst habe, doch Lauper will den Blick sogleich wieder nach vorne richten: «Jetzt gilt der Fokus der Meisterschaft. Dort sind wir immer noch Erster.»

Am Sonntag spielt YB in Zürich gegen den FCZ (16.30 Uhr).

Aus im Cup

Jetzt wird es ungemütlich für die Young Boys

Lange zeigen die Young Boys beim FC Sion einen bedenklichen Auftritt. Sie verlieren 1:2 und verpassen ein Saisonziel.

Und dann kommt es doch noch: das Lebenszeichen der Young Boys. Im Tourbillon von Sitten hat es lange so gewirkt, als würden sie dem Heimteam einen komfortablen Einzug in den Cuphalbfinal ermöglichen. Ihr Auftritt ist ohne Wucht und Überzeugung. Ein Aufbäumen gegen das drohende Ausscheiden? Ist bei den Gästen nicht erkennbar.

Aber jetzt hat Lukasz Lakomy mal einen guten Einfall. Er lanciert von der linken Seite Meschack Elia, der im Strafraum völlig frei ist. Und der Stürmer legt quer, sodass der eingewechselte Silvere Ganvoula in der 81. Minute keine Mühe hat, das 1:2 zu erzielen.

Endlich ist eine Dringlichkeit bei den Bernern erkennbar. Gleich zwei Ersatzspieler werden verwarnt. Und auf dem Platz drängen die Gäste auf den Ausgleich. Ganvoula steht bei einer weiteren Gelegenheit im Offside, aber kurz darauf bietet sich ihm schon die nächste Chance. Diesmal trifft er aus wenigen Metern die Latte. Und den Nachschuss verzieht der eingewechselte Neuzugang Anel Husic in bester Position. Er ist Verteidiger.

Da läuft schon die Nachspielzeit. Das Aufbäumen von YB ist zu spät gekommen. Sion rettet sich über die Zeit. Und feiert den Einzug in den Halbfinal. Nach dem Cupsieg letzte Saison verpassen die Young Boys derweil ein Saisonziel. Das Ausscheiden stürzt sie in die Krise. Und wird sie noch ein wenig beschäftigen.

Itten liefert Beweis für seine Formschwäche

Wie YB auf die Niederlage gegen Servette reagieren würde, war die Frage, die sich vor dieser Partie stellte. Ungenügend lautet die Antwort. Stürmer Cedric Itten hat gleich zu Beginn eine aussichtsreiche Kopfballchance. Sein Versuch gerät nur zum Beweis seiner Formschwäche: Er verfehlt das Tor deutlich. Kurz darauf, bei seiner zweiten Möglichkeit, trifft Itten dann nicht einmal mehr den Ball.

Stattdessen sind es die Walliser, die in Führung gehen. Auf der linken Seite halten es Darian Males und Jaouen Hadjam nicht für nötig, Numa Lavanchy zu bedrängen. Dieser nutzt den Platz zur Vorlage für Ilyas Chouaref, der sich zwischen Aurèle Amenda und Mohamed Camara in Position bringt und aus kurzer Distanz trifft. YB-Goalie Anthony Racioppi, der sich mal wieder bewähren darf, ist chancenlos.

Der frühe Gegentreffer ist der Worst Case für die verunsicherten Berner. Das Heimpublikum im vollen Tourbillon ist jetzt erst recht befeuert, es bejubelt jeden Ballgewinn frenetisch.

Es sind bange Minuten für die Gäste. Amenda leistet sich Fehler, die in der Bundesliga, wo es ihn hinzieht, bestraft werden. Hadjam fährt Achterbahn: Nach dem starken Auftritt am Wochenende zeigt seine Leistungskurve abwärts. Males und Joël Monteiro fallen nicht auf, nur ab. Immerhin Elia kann kaschieren, dass er nach Teilnahme am Afrika-Cup schon seinen 13. Einsatz in diesem Jahr bestreitet.

Die YB-Mängelliste ist lang. Die Berner sind harmlos, fehlerhaft, oft auch hektisch. Sie werden so nie der Rolle des Favoriten gerecht. Trainer Raphael Wicky kann draussen applaudieren, wie er will: Es ist ein erschreckender Auftritt.

Und dann kommt es doch noch: das Lebenszeichen der Young Boys. Im Tourbillon von Sitten hat es lange so gewirkt, als würden sie dem Heimteam einen komfortablen Einzug in den Cuphalbfinal ermöglichen. Ihr Auftritt ist ohne Wucht und Überzeugung. Ein Aufbäumen gegen das drohende Ausscheiden? Ist bei den Gästen nicht erkennbar.

Aber jetzt hat Lukasz Lakomy mal einen guten Einfall. Er lanciert von der linken Seite Meschack Elia, der im Strafraum völlig frei ist. Und der Stürmer legt quer, sodass der eingewechselte Silvere Ganvoula in der 81. Minute keine Mühe hat, das 1:2 zu erzielen.

Endlich ist eine Dringlichkeit bei den Bernern erkennbar. Gleich zwei Ersatzspieler werden verwarnt. Und auf dem Platz drängen die Gäste auf den Ausgleich. Ganvoula steht bei einer weiteren Gelegenheit im Offside, aber kurz darauf bietet sich ihm schon die nächste Chance. Diesmal trifft er aus wenigen Metern die Latte. Und den Nachschuss verzieht der eingewechselte Neuzugang Anel Husic in bester Position. Er ist Verteidiger.

FC Sion - YB 2:1 (1:0)

Tourbillon. – 14’200 Zuschauer. – SR San.

Tore: 19. Chouaref 1:0. 66. Sorgic 2:0. 82. Ganvoula 2:1.

YB: Racioppi; Blum, Camara, Amenda (86. Husic), Hadjam (46. Persson); Lauper; Monteiro (67. Mvuka), Lakomy, Males (77. Colley); Elia, Itten (67. Ganvoula).

Bemerkungen: YB ohne Niasse (gesperrt), Benito, Imeri, Ugrinic (verletzt).

Da läuft schon die Nachspielzeit. Das Aufbäumen von YB ist zu spät gekommen. Sion rettet sich über die Zeit. Und feiert den Einzug in den Halbfinal. Nach dem Cupsieg letzte Saison verpassen die Young Boys derweil ein Saisonziel. Das Ausscheiden stürzt sie in die Krise. Und wird sie noch ein wenig beschäftigen.
Itten liefert Beweis für seine Formschwäche

Wie YB auf die Niederlage gegen Servette reagieren würde, war die Frage, die sich vor dieser Partie stellte. Ungenügend lautet die Antwort. Stürmer Cedric Itten hat gleich zu Beginn eine aussichtsreiche Kopfballchance. Sein Versuch gerät nur zum Beweis seiner Formschwäche: Er verfehlt das Tor deutlich. Kurz darauf, bei seiner zweiten Möglichkeit, trifft Itten dann nicht einmal mehr den Ball.

Stattdessen sind es die Walliser, die in Führung gehen. Auf der linken Seite halten es Darian Males und Jaouen Hadjam nicht für nötig, Numa Lavanchy zu bedrängen. Dieser nutzt den Platz zur Vorlage für Ilyas Chouaref, der sich zwischen Aurèle Amenda und Mohamed Camara in Position bringt und aus kurzer Distanz trifft. YB-Goalie Anthony Racioppi, der sich mal wieder bewähren darf, ist chancenlos.

Der frühe Gegentreffer ist der Worst Case für die verunsicherten Berner. Das Heimpublikum im vollen Tourbillon ist jetzt erst recht befeuert, es bejubelt jeden Ballgewinn frenetisch.

Es sind bange Minuten für die Gäste. Amenda leistet sich Fehler, die in der Bundesliga, wo es ihn hinzieht, bestraft werden. Hadjam fährt Achterbahn: Nach dem starken Auftritt am Wochenende zeigt seine Leistungskurve abwärts. Males und Joël Monteiro fallen nicht auf, nur ab. Immerhin Elia kann kaschieren, dass er nach Teilnahme am Afrika-Cup schon seinen 13. Einsatz in diesem Jahr bestreitet.

Die YB-Mängelliste ist lang. Die Berner sind harmlos, fehlerhaft, oft auch hektisch. Sie werden so nie der Rolle des Favoriten gerecht. Trainer Raphael Wicky kann draussen applaudieren, wie er will: Es ist ein erschreckender Auftritt.

Sions Cupgeschichte wird um ein Kapitel länger

Trainer Wicky erlöst zur Pause Hadjam. Und Monteiro könnte kurz nach Wiederanpfiff die Berner erlösen. Aber er bringt den Abstauber nicht aufs Tor. Und als Sion über die rechte Seite wieder Anlauf nimmt, scheinen sich die Ereignisse aus der ersten Hälfte zu wiederholen. Doch Théo Bouchlarhem verfehlt. Es passt, hat Lewin Blum mit seinem Stolperer die Chance erst ermöglicht.

Die Walliser bleiben vorerst das gefährlichere Team. Dejan Sorgic verzieht erst, doch dann demonstriert der 34-Jährige seinen Torriecher. Einen Kopfball von Joël Schmied, bei YB ausgebildet, kann Racioppi noch abwehren. Aber Sorgic staubt zum 2:0 ab (64. Minute). Im Tourbillon brechen alle Dämme. Die mystische Cupgeschichte des FC Sion wird um ein Kapitel länger.

FC Sion - YB 2:1 (1:0)

Tourbillon. – 14’200 Zuschauer. – SR San.

Tore: 19. Chouaref 1:0. 66. Sorgic 2:0. 82. Ganvoula 2:1.

YB: Racioppi; Blum, Camara, Amenda (86. Husic), Hadjam (46. Persson); Lauper; Monteiro (67. Mvuka), Lakomy, Males (77. Colley); Elia, Itten (67. Ganvoula).

Bemerkungen: YB ohne Niasse (gesperrt), Benito, Imeri, Ugrinic (verletzt).

Kommentar zum Cup-Aus

Eine schwarze Woche – und kein Umschwung in Sicht

Die Young Boys sind angezählt. So sehr, dass es nicht mehr undenkbar ist, dass Trainer Raphael Wicky vor Saisonende gehen muss.

Ein Ausscheiden im Cupviertelfinal? Das kann passieren. Vor allem auswärts gegen diesen FC Sion, der weiterhin vom Cupmythos getragen wird. Und eine Mannschaft beschäftigt, die durch die Challenge League marschiert. Selbst während ihrer besten Saison der Neuzeit, 2018/2019, schieden die Berner im Cup aus: 0:4 im Viertelfinal in Luzern.

Flutlicht, der Zeitpunkt – es gibt Parallelen. Und doch ist diesmal alles anders: Damals war das Ausscheiden ein Ausrutscher. Ein ärgerlicher und enttäuschender zwar, von dem einige Exponenten noch Jahre später sprachen. Aber er verunsicherte die Berner nicht. YB dominierte. Und schloss die Saison mit Rekorden ab.

Jetzt aber erleben die Young Boys eine schwarze Woche. In der Liga ist der Vorsprung nach der Heimniederlage gegen Servette auf vier Punkte geschmolzen. Im Cup ist das Saisonziel verpasst worden. Das Kader ist durch verletzungsbedingte Absenzen und Abhänge qualitativ ausgedünnt.

Der Erfolg war immer das beste Argument von Trainer Raphael Wicky. Das fällt gerade weg. Und nach Monaten des Zögerns in der Frage der Vertragsverlängerung ist seine Position destabilisiert. So sehr, dass es nicht mehr abwegig ist, dass er YB vor dem Saisonende verlassen muss. Sollte die Baisse anhalten. Klar ist, eine Zusammenarbeit über den Sommer hinaus kann es nicht geben.

Warum unter diesen Voraussetzungen plötzlich der grosse Umschwung erfolgen sollte, erschliesst sich einem nicht. YB tut sich seit der Winterpause schwer, keine Leistung war durchgehend überzeugend. Filip Ugrinic fehlt an allen Ecken und Enden, die Präsenz und Persönlichkeit von Loris Benito sowie die Tore von Jean-Pierre Nsame ebenso. Wer die Lücke füllt? Ist unklar.

Für YB spricht, dass Servette für Ausrutscher gut ist. Und dass die Genfer europäisch sowie im Cup beschäftigt sind. Die Mehrbelastung dürfte sich früher oder später auf den Ligaalltag auswirken.

YB kann nicht auf die eigene Stärke vertrauen, sondern muss auf die Schwäche der Konkurrenz hoffen. So steht es derzeit um die Berner.

YB scheitert im Cup-Viertelfinal am FC Sion

Im Duell der Leader aus Challenge- und Super League setzt sich der unterklassige FC Sion durch. Die Walliser kegeln den BSC Young Boys mit 2:1 aus dem Cup.

Das Wichtigste in Kürze

- Titelverteidiger YB verliert in Sion 1:2 und fliegt aus dem Schweizer Cup.
- Die Gastgeber aus der Challenge League spielen mutig und gehen 2:0 in Führung.
- Joker Ganvoula verkürzt noch, der Ausgleich will den Bernern aber nicht mehr gelingen.

Der Titelverteidiger ist ausgeschieden! YB kassiert im Duell der Tabellenführer gegen den FC Sion eine 1:2-Niederlage. Damit ziehen die Challenge-League-Leader aus dem Wallis in die nächste Runde ein. Währenddessen verschärft sich die Situation beim Team von Raphael Wicky weiter.

Itten vergibt – Sion trifft

YB ist in der Startphase etwas aktiver und offensiver. Schon in der fünften Minute haben die Berner nach einem Eckball eine gute Chance: Itten köpfelt freistehend aber übers Gehäuse. Nur wenige Minuten später vergibt der Stürmer die nächste Chance per Kopf.

Der FC Sion wird in der Folge aber auch besser und versteckt sich nicht. Das führt tatsächlich zum 1:0 für die Gäste: In der 20. Minute prescht Lavanchy nach vorne, bekommt viel Platz und schlägt eine genaue Flanke auf Chouaref, der aus kurzer Distanz einschiesst. Gleich mehrere YB-Verteidiger agieren in dieser Szene etwas zu passiv.

Druckphase der Walliser

Davon beflügelt erspielen sich die Sittener gleich noch weitere Möglichkeiten. Eine davon vereitelt YBs Cup-Goalie Racioppi mit einer sehenswerten Flugparade. Dann lässt sich Amenda den Ball im eigenen Strafraum abjagen – Blum bügelt mit einer hochriskanten Grätsche in Extremis aus.

Auch weil Sion das Tempo danach etwas drosselt, übersteht YB diese Druckphase ohne zweites Gegentor. Erst nach der Pause sind die nominell besser besetzten Berner wieder besser. Eine erste gute Chance lässt Monteiro nach einer Elia-Hereingabe aber liegen.

Beim ersten Sion-Konter in der zweiten Halbzeit wird es auch äusserst gefährlich: Weil Blum stolpert, kann Bouchlarhem abziehen – er verfehlt das Tor aus knapp zehn Metern aber. Auch danach bleiben die Sittener gefährlich. Und ist erneut erfolgreich: Ein Schmied-Kopfball landet via Abpraller von Racioppi bei Sorgic, der souverän einschiesst.

Spätes aufbäumen

Bei den Bernern ist in der Folge immer mehr Frust und Verzweiflung erkennbar. Die Walliser wiederum werden von den Fans nach vorne gepeitscht und hauen sich in jeden Zweikampf. Nach gutem Steilpass von Lakomy und darauffolgend starke Übersicht von Elia, kann Joker Ganvoula aus kurzer Distanz auf 2:1 verkürzen.

In den Schlussminuten wirds nochmal richtig hitzig. Teilweise sind bis zu 18 Spielern im Sion-Strafraum vertreten, die Berner bringen den Ball aber nicht aufs Tor. Bis Ganvoula nach einem Eckball in der Nachspielzeit noch die Latte trifft und Husic den Nachschuss drüberhaut.

Am Ende kommt die Schlussoffensive zu spät. Die formstarken Sittener bezwingen auch den letztjährigen Double-Sieger. YB muss derweil die zweite gewichtige Niederlage in Serie verkraften.

2:1-Sieg im Cup-Viertelfinal

Überraschende Sittener eliminieren ein schwaches YB

- Im Viertelfinal des Schweizer Cups schafft Challenge-Ligist Sion den Coup und wirft Titelverteidiger YB mit 2:1 raus.
- Ilyas Chouaref bringt die Walliser nach 19 Minuten in Führung, in der 2. Halbzeit doppelt Dejan Sorgic nach. Der YB-Anschlusstreffer kommt zu spät.
- In den Cup-Halbfinals kommt es zu den Duellen Winterthur – Servette und Sion – Lugano.

Fast hätte sich YB für einen schwachen Auftritt doch noch belohnen können. Nachdem Silvère Ganvoula in der 81. Minute bereits den 1:2-Anschlusstreffer erzielt hatte, bot sich ihm in der Nachspielzeit noch die goldene Chance zum Ausgleich. Aus wenigen Metern kam er nach einem Eckball völlig frei zum Abschluss – und traf mit seinem Schuss nur die Latte.

Weil auch der Nachschuss von Anel Husic das Ziel verfehlte, wurde das späte YB-Aufbäumen nicht vom Erfolg gekrönt. Das 2:2 wäre, nachdem sich der Titelverteidiger beim Challenge-Leage-Leader Sion über das gesamte Spiel schwer getan hatte, auch nicht verdient gewesen.

Sion ebenbürtig

Denn ein Klassenunterschied war zwischen den Sittenern und den Bernern zu keinem Zeitpunkt zu sehen gewesen. Ganz im Gegenteil, denn Sion übernahm mit Fortdauer der 1. Halbzeit das Spieldiktat. Belohnt wurden sie nach knapp 20 Minuten mit dem 1:0 durch Ilyas Chouaref. Eine Hereingabe von Numa Lavanchy wurde noch leicht abgelenkt. Vor dem Tor verwertete der Stürmer dann problemlos.

Auch in der 2. Halbzeit konnte sich YB nicht steigern. Weiterhin blieb das Berner Spiel zu behäbig, zu viele einfache Fehler wurden begannen. So überraschte auch das 2:0 von Sion in der 64. Minute nicht. Nach einem Freistoss reagierten die Walliser im Strafraum gleich mehrfach schneller. Am Ende war es Dejan Sorgic, der aus wenigen Metern einnetzte.

Nächste YB-Niederlage

Für die Berner geht damit eine enttäuschende Serie weiter. Nach dem Out in der Europa League vor Wochenfrist und der Niederlage in der Super League gegen Servette, das den Rückstand auf 4 Zähler verkürzen konnte, ist der Schweizer Meister nun auch im Cup ausgeschieden.

Anders sieht die Gefühlslage natürlich beim FC Sion aus. Nach den Grasshoppers haben die Cup-Spezialisten nun schon den zweiten Super-Ligisten eliminiert und stehen zum ersten Mal seit 4 Jahren im Halbfinal. Dazu kommt der wahrscheinliche Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse – das Wallis hat fussballerisch schon schlechtere Zeiten erlebt.

So geht's weiter

In den Cup-Halbfinals kommt es zu den Duellen Sion - Lugano und Winterthur - Servette. Am Wochenende vom 27./28. April werden die Cup-Finalisten ermittelt. In der Liga muss YB am Sonntag auswärts beim FCZ ran, Sion trifft auf die AC Bellinzona.

Viertelfinalpartie zwischen dem FC Sion und YB: Die Walliser werfen die Berner mit einem 2:1-Heimsieg aus dem Cup

Sitten schafft die Überraschung im Schweizer Cup und steht in den Halbfinals.

Sitten und der Schweizer Cup, das ist eine Liebesgeschichte. Nur die Grasshoppers (19 Mal) haben diesen Wettbewerb öfter gewonnen als die Walliser, die wie Basel 13 Mal die Trophäe in die Höhe gestemmt haben. Der letzte Triumph liegt neun Jahre zurück. 2017 standen die Sittener letztmals im Final, in dem sie Basel 0:3 unterlagen. Es ist ihre bisher einzige Niederlage in einem Cup-Endspiel.

Seither ist einiges passiert, vor einem Jahr stieg Sitten gar in die Challenge League ab. In der Folge übernahm Didier Tholot zum vierten Mal beim Traditionsverein den Trainerposten. Unter der Führung des Franzosen gewannen die Sittener 2009 und 2015 den Cup. Und nun trennen sie noch zwei Siege vom «Triple» mit Tholot.

Abwegig ist das nicht. Sitten hat in nunmehr 27 Pflichtspielen in dieser Saison nur einmal verloren und führt die Challenge League klar an. Im Cup schaltete es in der 2. Runde bereits die oberklassigen Grasshoppers (3:0) aus. Und nun siegten die Sittener verdient gegen YB, den Leader der Super League.

Das wichtige 1:0 vor 14 200 Zuschauern im Tourbillon erzielte Ylyas Chouaref in der 19. Minute. Numa Lavanchy lancierte den Franzosen von der Seite im Strafraum, worauf dieser dem Berner Goalie Anthony Racioppi keine Chance liess. So schön der Treffer herausgespielt war, so dilettantisch stellten sich die Gäste an. Sie agierten viel zu ballorientiert, Chouaref hätte nie und nimmer so frei zum Abschluss kommen dürfen.

Die Reaktion von YB: ineffektiver Ballbesitz. Auch nach der Pause kam lange keine Reaktion. Zwar starteten die Berner mit einem guten Angriff in die zweite Halbzeit, das war es dann aber auch. In der 64. Minute erhöhte Dean Sorgic auf 2:0, nachdem Joel Schmid zuvor noch mit einem Kopfball aus naher Distanz an Racioppi gescheitert war. Das Tor war symptomatisch für das Spiel, setzte doch Theo Bouchlarhem entschlossen nach und ermöglichte so erst den Treffer.

Diese Entschlossenheit fehlte den Bernern über weite Strecken der Partie. So schaute nicht mehr als der Anschlusstreffer durch Silvere Ganvoula (82.) heraus. In der Nachspielzeit hatten die Gäste Pech, als erneut Ganvoula den Ball an die Latte hämmerte.

YB war in den letzten Jahren stets ein Synonym für Ruhe. Damit ist es nun wohl endgültig vorbei, nachdem die Berner schon am Sonntag das wichtige Heimspiel gegen Servette 0:1 verloren hatten, womit der Vorsprung auf die zweitplatzierten Genfer auf vier Punkte schrumpfte. Der Torhüter David von Ballmoos bemängelte danach die Einstellung einiger Spieler. Die Aussprache brachte jedoch vorerst nicht den gewünschten Erfolg. Es wird immer wahrscheinlicher, dass der Vertrag mit Raphael Wicky nicht verlängert wird, wenn er überhaupt bis Saisonende im Amt bleibt.

Chouaref bringt den Aussenseiter in Führung

Der FC Sion erzielt gegen YB in der 19. Minute das 1:0.

Sion schafft die Überraschung und wirft YB aus dem Cup – im Halbfinal wartet Lugano

Das unterklassige Sion schafft die Überraschung im Schweizer Cup und steht in den Halbfinals. Die Walliser entthronen die Young Boys mit einem 2:1-Heimsieg.

Sion und der Schweizer Cup, das ist eine Liebesgeschichte. Nur die Grasshoppers (19 Mal) haben diesen Wettbewerb öfter gewonnen als die Walliser, die wie Basel 13 Mal die Trophäe in die Höhe gestemmt haben. Der letzte Triumph liegt neun Jahre zurück. 2017 standen die Sittener letztmals im Final, in dem sie Basel 0:3 unterlagen. Es ist ihre bisher einzige Niederlage in einem Cup-Endspiel.

Seither ist einiges passiert, vor einem Jahr stieg Sion gar in die Challenge League ab. In der Folge übernahm Didier Tholot zum vierten Mal beim Traditionsverein den Trainerposten. Unter der Führung des Franzosen gewannen die Sittener 2009 und 2015 den Cup. Und nun trennen sie noch zwei Siege vom «Triple» mit Tholot.

Abwegig ist das nicht. Sion hat in nunmehr 27 Pflichtspielen in dieser Saison nur einmal verloren und führt die Challenge League klar an. Im Cup schaltete es in der 2. Runde bereits die oberklassigen Grasshoppers (3:0) aus. Und nun siegten die Sittener verdient gegen YB, den Leader der Super League.

Dilettantisch verteidigt

Das wichtige 1:0 vor 14'200 Zuschauern im Tourbillon erzielte Ylyas Chouaref in der 19. Minute. Numa Lavanchy lancierte den Franzosen von der Seite im Strafraum, worauf dieser dem Berner Goalie Anthony Racioppi keine Chance liess. So schön der Treffer herausgespielt war, so dilettantisch stellten sich die Gäste an. Sie agierten viel zu ballorientiert, Chouaref hätte nie und nimmer so frei zum Abschluss kommen dürfen.

Die Reaktion von YB: ineffektiver Ballbesitz. Auch nach der Pause kam lange keine Reaktion. Zwar starteten die Berner mit einem guten Angriff in die zweite Halbzeit, das war es dann aber auch. In der 64. Minute erhöhte Dean Sorgic auf 2:0, nachdem Joel Schmid zuvor noch mit einem Kopfball aus naher Distanz an Racioppi gescheitert war. Das Tor war symptomatisch für das Spiel, setzte doch Theo Bouchlarhem entschlossen nach und ermöglichte so erst den Treffer.

Nutzlose Aussprache

Diese Entschlossenheit fehlte den Bernern über weite Strecken der Partie. So schaute nicht mehr als der Anschlusstreffer durch Silvere Ganvoula (82.) heraus. In der Nachspielzeit hatten die Gäste Pech, als erneut Ganvoula den Ball an die Latte hämmerte.

YB war in den letzten Jahren stets ein Synonym für Ruhe. Damit ist es nun wohl endgültig vorbei, nachdem die Berner schon am Sonntag das wichtige Heimspiel gegen Servette 0:1 verloren, womit der Vorsprung auf die zweitplatzierten Genfer auf vier Punkte schrumpfte. Torhüter David von Ballmoos bemängelte danach die Einstellung einiger Spieler. Die Aussprache brachte jedoch vorerst nicht den gewünschten Erfolg. Es wird immer wahrscheinlicher, dass der Vertrag mit Raphael Wicky nicht verlängert wird, wenn er überhaupt bis Saisonende im Amt bleibt.

Sion - Young Boys 2:1 (1:0)
14'200 Zuschauer. - SR San.
Tore: 19. Chouaref 1:0. 64. Sorgic 2:0. 81. Ganvoula 2:1.
Sion: Fayulu; Lavanchy, Schmied, Ziegler, Hefti; Bua, Kabacalman; Berdayes, Chouaref, Bouchlarhem (79. Chipperfield); Sorgig (84. Diouf).
Young Boys: Racioppi; Blum, Camara, Amenda (86. Husic), Hadjam (46. Persson); Lauper; Joël Monteiro (67. Mvuka Mugisha), Lakomy, Males (77. Colley); Elia, Itten (67. Ganvoula).
Verwarnungen: 38. Lavanchy. 45. Hadjam. 70. Ganvoula, 83. Amenda.