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Kann YB dem übermächtigen ManCity Paroli bieten?

Will YB europäisch überwintern, braucht es Punkte. Dass diese am Mittwoch gegen Manchester City geholt werden, scheint ein Ding der Unmöglichkeit.

Das Wichtigste in Kürze

- Am Mittwoch um 21 Uhr gastiert Manchester City im Wankdorf.
- Gegen den Titelverteidiger ist YB krasser Aussenseiter.
- Schaffen die Berner auf dem Kunstrasen eine Sensation?

YB steht vor einem der grössten Spiele der Club-Geschichte. Am Mittwoch trifft Gelbschwarz im Wankdorf auf Manchester City, das aktuell wohl beste Team der Welt. Und das mit Trainer-Genie Pep Guardiola (52) an der Seitenlinie.

Die Engländer können derzeit beinahe aus dem Vollen schöpfen. Aber mit Kevin De Bruyne fehlt dem Star-Ensemble das Herz im Mittelfeld. Dennoch werden auf dem Kunstrasen elf hochkarätige Spieler auflaufen.

Ein besonderes Augenmerk liegt natürlich auf Erling Haaland, dem wertvollsten Spieler der Welt. 61 Tore in 66 Spielen hat der 23-jährige Norweger für ManCity bislang erzielt. Die Chance, dass gegen YB mindestens ein weiteres hinzukommt, ist gross.

Trotz der eindrücklichen Zahlen ist der amtierende Titelverteidiger aktuell nicht über alle Zweifel erhaben. Drei der letzten fünf Spiele gingen verloren. Am Wochenende kehrte die Guardiola-Elf nach zwei Liga-Pleiten am Stück zum Siegen zurück.

In der Champions League blieben die Skyblues allerdings makellos, gewannen gegen Roter Stern (2:1) und gegen RB Leipzig (3:1). Ob sie auch mit dem Kunstrasen in Bern zurechtkommen?

Obwohl Guardiola den Gegner wohl ernst nehmen wird, ist mit personellen Änderungen zu rechnen. Immerhin steht am Wochenende das Stadt-Derby gegen ManUnited an. Und auch eine allfällige B-Elf von City wäre YB wohl in den meisten Aspekten noch überlegen.

Vor der Sause gegen Manchester City

Das sind die grössten YB-Gegner, die je im Wankdorf gespielt haben

HSV, Real Madrid, Liverpool und viele mehr: Das ist die Geschichte von 18-jährigen Weltstars, Cristiano Ronaldos schwarzer Serie oder David Degens Fall.

1959: «Bomben-Meier» trifft vor 60’000 gegen Stade Reims

YB traf 1959 im Halbfinal des Meistercups auf Stade Reims. Über 60’000 Menschen schauten im alten Wankdorf zu, doppelt so viele wie diese Woche gegen Manchester City. Geni Meier, auch «Bomben-Meier» genannt, schoss das einzige Tor bei einem der grössten Siege unter dem vierfachen Meistertrainer Albert Sing. Wegen der 0:3-Niederlage im Rückspiel verpasste YB den Final gegen Real Madrid.

1960: Der HSV lässt YB keine Chance

Noch immer unter Albert Sing empfing YB 1960 den Hamburger Sportverein. Der deutsche Meister liess YB in diesem Achtelfinal des Meistercups keine Chance. Uwe «Uns Uwe» Seeler und Klaus Stürmer trafen doppelt. 45’000 Menschen schauten zu, wie die Young Boys am Ende 0:5 verloren.

1986: Für 15 Franken Real Madrid sehen

Wer 1986 im Meistercup Real Madrid im Wankdorf sehen wollte, zahlte 15 Franken für einen Stehplatz im Sektor 4, Billettsteuer inklusive. Dafür gab es ein Tor von Urs Bamert in der zweiten Minute, das einzige der Partie. Reals Trainer Leo Beenhakker nahm es in seinem beigen Trenchcoat stoisch hin. Konnte er auch: Das Rückspiel gewann Real 5:0.

Marseille wechselt im Wankdorf Franck Ribéry ein. Wenige Monate später wird er bei den Bayern zu einem der Besten der Welt.

1988: Ajax Amsterdam kommt mit dem 18-jährigen Dennis Bergkamp

Zwei Monate vor Fabian Lustenbergers Geburt, im März 1988, gewann Ajax Amsterdam den Viertelfinal des Cupsieger-Cups im Wankdorf. 7686 Menschen sahen Danny Blind, Aaron Winter oder Dennis Bergkamp, der als 18-Jähriger am Anfang seiner Weltkarriere stand. YB verlor, weil John Bosman wenige Sekunden vor der Pause den einzigen Treffer erzielte.

1993: Celtic Glasgow tröstet sich mit dem Wankdorf

Neun Jahre in Folge musste Celtic Glasgow ab 1989 die nationale Meisterschaft dem Rivalen Rangers überlassen. Dafür erlebten die Schotten in dieser Phase in der ersten Runde des Uefa-Cups das Berner Wankdorf. Die Partie endete 1993 torlos, Celtic setzte sich im Rückspiel durch, weil Alain Baumann in der Verlängerung seinen eigenen Goalie Peter Kobel bezwang.

2006: Olympique Marseille wechselt Franck Ribéry ein

Fünf Jahre nachdem die Lichtmasten des alten Wankdorf umgefallen und die Tribünendächer eingestürzt waren, ging Olympique Marseille in der Uefa-Cup-Qualifikation im neuen Wankdorf dreimal in Führung. Hakan Yakin, Joao Paulo und Marcos glichen jeweils aus. Marseille wechselte Franck Ribéry ein, der nach jener Saison bei den Bayern zu einem der Besten der Welt wurde.

2010: David Degen fällt gegen Fenerbahce Istanbul

Heute präsidiert er den Europacup-fernen FC Basel, vor 13 Jahren spielte David Degen mit YB im Wankdorf gegen Fenerbahce Istanbul in der dritten Runde der Champions-League-Qualifikation. In der 89. Minute wurde Degen gefoult, Moreno Costanzo verwandelte den Elfmeter zum 2:2. Eine Woche später siegte YB in Istanbul.

2010: Tottenham Hotspur verliert im Wankdorf

Im Playoff traf YB nach dem Erfolg gegen Fenerbahce auf Tottenham Hotspur aus der Premier League. Die Young Boys besiegten die Londoner im Wankdorf 3:2. Im Rückspiel verpassten sie die Gruppenphase, weil Gareth Bale vier Tore vorbereitete und Peter Crouch drei schoss.

2011: Mayuka trifft gegen Zenit St. Petersburg in der 94. Minute

Nach dem Scheitern gegen Tottenham spielte sich YB durch die Gruppenphase der Europa League – und überstand diese. Im Sechzehntelfinal kam Zenit St. Petersburg ins Wankdorf. YB siegte gegen die Russen 2:1, dank Emmanuel Mayukas Treffer in der 94. Minute. Im Rückspiel verlor YB 1:3 und schied aus.

2012: Juhani Ojala hat gegen Liverpool Glück und Pech

Ein paar grosse Namen fehlten: Joe Cole etwa oder Steven Gerrard. Der Name des Clubs strahlte trotzdem: Liverpool gastierte 2012 im ersten Gruppenspiel der Europa League im ausverkauften Wankdorf und siegte 5:3, nachdem YB 3:2 geführt hatte. Figur des Spiels: Berns Innenverteidiger Juhani Ojala, der in der vierten Minute Marco Wölfli bezwang und 50 Minuten später auch Liverpools Goalie Brad Jones.

2014: Hoarau und Bertone bodigen Napoli

Der heutige Sportchef Steve von Bergen führte YB im Oktober 2014 auf das Feld. Knapp zwei Stunden später sollten die Berner die von Rafael Benítez trainierte SSC Napoli im dritten Europa-League-Gruppenspiel 2:0 bezwungen haben. Guillaume Hoarau und Leonardo Bertone trafen vor knapp 25’000 Zuschauern.

2018: YB hat gegen Juventus keine Chance und nutzt sie

Steve von Bergen, Captain beim Sieg gegen Napoli, sagte im Interview mit dieser Redaktion vor wenigen Tagen: «Gegen Juventus hatten wir auch keine Chance.» YB gewann 2018 in der Champions League gegen die Norditaliener trotzdem 2:1. Es war das einzige Gruppenspiel, das von Bergen verpasste – und der Beginn einer schwarzen Serie für Cristiano Ronaldo. Dazu später mehr.

2021: Siebatcheu entscheidet Geisterspiel gegen Leverkusen

Die Fotoapparate klickten, die Co-Trainer redeten, jeder Goalie-Abschlag hallte lange nach. Pandemie, Geisterspiel, alles und jeder war zu hören im von Zuschauenden befreiten Wankdorf. Schade, denn dieser Europa-League-Sechzehntelfinal gegen Bayer Leverkusen und Jordan Siebatcheus 4:3-Siegtreffer in der 89. Minute hätten ein ausverkauftes Stadion verdient.

2021: Ronaldo verliert auch mit Manchester United

Zurück zu Cristiano Ronaldo. Der trat drei Jahre nach seiner Niederlage mit Juventus nämlich nochmals im Wankdorf an: mit Manchester United, wieder in der Champions-League-Gruppenphase. Und der Portugiese verlor schon wieder 1:2. Immerhin erzielte er das Tor für die United. Trotzdem ist er der einzige Weltfussballer, der im Wankdorf zwei Spiele bestritten hat und beide verlor.

Vor YB - Manchester City

Guardiola setzt zur Lobeshymne auf die Young Boys an

Die Engländer reden den Gegner stark. Derweil parieren die Young Boys selbst alberne Fragen souverän.

Die Busse stehen da. Als Ankündigung, was auf die Young Boys zurollen wird.

Es ist zwar erst Montagabend, also lange vor der Ankunft von Manchester City am Dienstagnachmittag und zwei Tage vor dem Duell im ausverkauften Wankdorf, aber zwei Mannschaftsbusse des englischen Giganten sind schon vor dem Hotel Schweizerhof mitten im Stadtzentrum parkiert. Darauf sind all die Erfolge des Clubs aufgelistet – seit diesem Sommer thront am Heck: «Treble Winners».

Mit City spielt der aktuelle englische Meister, Cupsieger und Champions-League-Gewinner in Bern auf. Überhaupt erst zum zweiten Mal besucht damit ein aktueller Titelträger des wichtigsten europäischen Clubwettbewerbs die Schweiz. 2014 hatte Real Madrid den FC Basel im St.-Jakob-Park 1:0 besiegt.

Zwei Busse, drei Titel, dazu reihenweise Topstars – grösser kann die Aufgabe für die Young Boys nicht werden. Trainer Raphael Wicky spricht von der «wahrscheinlich besten Mannschaft der Welt». Trotzdem wünscht er sich, dass sein Team vor allem die Chancen sehe, nicht die Gefahren, die von diesem Gegner ausgehen würden. «Mutig» ist ein Wort, das ihm immer wieder über die Lippen kommt. Bis auf den verletzten Kastriot Imeri stehen dem Walliser sämtliche Spieler zur Verfügung.

Haaland und der Döner

Neben Wicky sitzt bei der Medienkonferenz am Dienstagmittag Loris Benito. Und der ist gewillt, die Devise umzusetzen. Jedenfalls wirkt er bemüht, nicht den Eindruck von Ehrfurcht zu erwecken. Er spricht zwar von einem Höhepunkt in seiner Karriere, er werde sich jedoch so vorbereiten, als wäre es eine Partie wie jede andere, sagt er. Von YB-Videoanalyst Simon Nüssli hat er Sequenzen von sämtlichen City-Spielern erhalten. «Ich schaue mir die Laufwege an. Und probiere, Lösungen zu finden, um meine Gegner zu stoppen.»

City-Flügel Jérémy Doku, im Sommer für 60 Millionen Euro aus Rennes gekommen, kennt Benito von Duellen in der Ligue 1. Dieser suche immer das Dribbling – und zwar mit der Wucht eines Zugs, weiss der Innenverteidiger zu berichten. Und vor dem Duell mit Erling Haaland stellt er sich schon einmal darauf ein, den Heimweg mit blauen Flecken anzutreten, weil der 23-Jährige nicht nur ungemein robust und explosiv ist, sondern auch körperbetont spielt.

Benito, als 31-Jähriger ein Teamsenior, pariert all die Fragen nach Haaland souverän. Selbst jene, als er gefragt wird, ob er beabsichtige, Döner Kebabs auf dem Feld zu verstreuen und damit den Norweger zu verwirren. Angeblich gehört der türkische Fast Food zu Haalands Lieblingsessen.

So ist das, wenn ein Weltclub in Bern gastiert: Das Medieninteresse ist aussergewöhnlich – und keine Frage ist zu albern, um gestellt zu werden.

Um 14.02 Uhr landen die Engländer in Belp, danach bringt sie der Bus ins Hotel. Nach 18 Uhr sitzt der Schweizer Nationalspieler Manuel Akanji an der Medienkonferenz und sagt auf die Frage, ob City gegen YB überhaupt verlieren könne: «Im Fussball kann alles passieren.» Und: «Wir nehmen diese Aufgabe sehr ernst.»

Guardiola analysiert YB

Um die Young Boys geht es aber nur am Rande. Die englischen Journalisten interessiert vielmehr die kleine Baisse des Teams vor der Länderspielpause, die derzeitige Ersatzrolle von Offensivstar Jack Grealish – und natürlich der Kunstrasen. Wegen der Unterlage ist City ausnahmsweise früher angereist. Für gewöhnlich verzichteten die Engländer auf ein Training im Stadion. Trainer Pep Guardiola sagt dazu: «Es ist, was es ist. Aber natürlich würden wir es bevorzugen, auf Rasen anzutreten.»

Nettere Worte hat der Welttrainer für YB übrig. Beim Videostudium hat er ein Team gesehen, das nicht hinten rein stehe, aggressiv sei, mit grossen und physisch starken Spielern, das jeweils viele Spieler in den gegnerischen Strafraum bringe. «Das wird eine schwierige Partie», sagt er.

Einen kurzen Moment lang hat man den Eindruck, YB habe letzte Saison die Champions League gewonnen – und nicht Manchester City.

YB vor dem Champions-League-Kracher

Gegen ManCity endlich vom FCB emanzipieren

YB gegen Manchester City. Amtierender Champions-League-Sieger und die aktuell wohl beste Mannschaft der Welt. Grösser kann eine Affiche nicht sein. Es ist die Chance für YB, sich endlich vom FCB zu emanzipieren.

Wie oft hörte man in den letzten Jahren aus dem Nordwesten der Schweiz: Der FCB ist der einzig wichtige Sammler von Koeffizientpunkten. Das war in einigen Jahren auch richtig so. Zum Beispiel letzte Saison, als die Basler sich (trotz einer miserablen Meisterschaft mit Platz 5) bis in den Conference-League-Halbfinal vorkämpften. Der FCB holte tolle 22,5 Punkte, YB nur deren 5. Denn die Berner verpassten die Conference-League-Gruppenphase.

Heuer ist das Bild anders. Basel steht bei einem mickrigen Pünktchen. Und das bleibt auch so. YB steht bei 6,5. Doch weil die (Koeffizienten-)Trauben in der Königsklasse in Anbetracht der Gegner sehr hoch hängen, wird YB kaum in die Region des FCB kommen. Umso mehr sehnen sich die Berner nach einem fetten Ausrufezeichen. Am besten in Form eines Sieges (oder eines Remis) gegen den Titelverteidiger. Sowohl offiziell wie in der Fan-Wahrnehmung das aktuell beste Team der Welt.

Sieg 1: Das letzte Gruppenspiel gegen Juve

Dabei hat YB bei seinen beiden Champions-League-Teilnahmen je einen Sieg gelandet. Und beide nicht gegen die Mittelmass-Teams wie Atalanta Bergamo, Villarreal oder Valencia. Nein, 2018 schlugen die Berner Juventus Turin. Das noch grosse Juve! Damals eben zum siebten Mal in Folge Meister geworden und 2017 Champions-League-Finalist. Es haftete dem 2:1 (zweimal Hoarau) im letzten Gruppenspiel einzig der Makel an, dass Juve schon fix qualifiziert und YB Letzter war. Allerdings: Hätte Manchester United damals nicht gegen Valencia verloren – Juve hätte den ersten Gruppenplatz vergeigt. Gegen YB.

Sieg 2: Gegen Manchester United zum Start

Ganz anders 2021. Damals schlug Gelbschwarz Manchester United gleich im ersten Gruppenspiel. Jeder, der am 14. September im Wankdorf war, wird diesen Stromschlag in der 95. Minute nie mehr vergessen, als Jordan Siebatcheu einen zu kurzen Rückpass von Jesse Lingard zum Siegtreffer ausnützte. Es ist DIE europäische Sternstunde von YB der Neuzeit. Vergleichbar wohl nur mit dem 1:0 gegen Reims 1959 im Halbfinal des Meistercups, als das Wankdorf-Stadion mit 60'000 Fans aus allen Nähten zu platzen drohte.

In der Vorsaison war Manchester United Vizemeister geworden, danach war Cristiano Ronaldo von Juventus zurückgekommen und die Mancunians zum Zeitpunkt des Spiels Tabellenführer der Premier League. Dann kam YB ... und bei ManUtd lief fortan gar nichts mehr. Die Red Devils verloren fünf der nächsten acht Spiele. Trainer Ole-Gunnar Solskjaer wurde gefeuert. Mit Ach und Krach gewannen die Engländer ihre Gruppe trotz des YB-Handicaps doch noch, scheiterten aber in den Achtelfinals an Atletico Madrid.

Dieser überragende Sieg von YB hat bis heute nicht die Würdigung erhalten, die er eigentlich sollte. Wohl, weil es mit ManUtd danach nur noch bergab ging.

Gross, grösser, City

Und nun also Manchester City. Das Mass aller Dinge. Dessen Motor nach einem überragenden Saisonstart aber etwas ins Stottern geraten ist. Nicht in der Champions League. Da schlug man Roter Stern Belgrad 3:1. Nur 3:1, denn in Halbzeit eins, die 0:1 endete, stellte City mit 22 zu einem Torschuss einen neuen Rekord auf, seit diese Daten erhoben werden (2003/04). Mit einer abgezockten Leistung holte City dann den Sieg diskussionslos beim formstarken Bundesligisten RB Leipzig 3:1.

Dies das vorbehaltlos Gute. Aber in der Meisterschaft schlugen die Citizens Brighton zuletzt nur mit Hängen und Würgen 2:1 und hatten zuvor gegen Angstgegner Arsenal und erstaunlicherweise die Wolverhampton Wanderers verloren. Negativer September-Höhepunkt: Das Out im Ligacup gegen Newcastle. In den letzten fünf Spielen verlor City also dreimal.

Benito: das meistbeobachtete Team der Welt

Kommen Haaland und Co. also gerade recht? Eines ist klar: YB muss die Fehlerquote zwingend drastisch herunterschrauben. Die fünf Gegentreffer in den beiden ersten Champions-League-Spielen waren teils auf dramatische Böcke zurückzuführen.

Und YB muss ein Mittel gegen die Haalands, Alvarez und Fodens dieser Welt finden. Wie sagte noch gleich Routinier Loris Benito in der «Berner Zeitung»? «Manchester City ist das am meisten beobachtete Team der Welt. Und trotzdem spielen sie dann gegen jede Mannschaft so, wie sie eben spielen.» Was Benito nicht sagte und wohl dachte: Dennoch würden die meisten Teams kein Mittel dagegen finden. Gelingt YB das, werden die Spieler nicht mehr nur wie Lewin Blum vom «grössten Spiel meiner Karriere» sprechen. Sondern vom «grössten Erfolg». Und selbst am Rheinknie würden sie den Hut ziehen.

YB-Wicky vor Knüller gegen ManCity

«Werden etwas erleben, was wir in der Liga nicht haben»

Am Mittwoch gastiert Titelverteidiger Manchester City im Wankdorf zum dritten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase. YB-Coach Raphael Wicky will sich nicht verstecken und das Beste aus der Begegnung herausholen.

Wie für viele andere ist auch für YB-Trainer Raphael Wicky (46) klar: Der grosse Favorit im Duell mit Manchester City ist der Titelverteidiger aus England. Aber wie schon beim ersten Gruppenspiel gegen Leipzig (1:3) sagt der Walliser: «Wir haben nichts zu verlieren. Wir müssen auf die Möglichkeiten und nicht auf die Gefahren schauen.»

Im Vergleich mit Leipzig agieren die Citizens noch offensiver, hätten noch mehr Ballbesitz als der Bundesligist, so Wicky. «Wir werden etwas erleben, was wir hier in der Liga nicht haben.» Damit spricht der 46-Jährige den enormen Offensivdrang der Engländer an, wodurch sein Team stark zurückgedrängt werde. Aus der Liga ist man sich in Bern eher gewohnt, das Spiel zu gestalten.

Dass aber auch YB den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren lassen kann, glaubt Verteidiger Loris Benito (31). «Wir haben die Qualität, das auch gegen ManCity zu machen.» Angesprochen auf die möglichen direkten Gegenspieler bleibt Benito gelassen, auch Superknipser Erling Haaland (23) geniesst bei ihm keinen Sonderstatus: «Man muss ihn natürlich zum Kreis der weltweit besten Stürmer zählen, ich werde ihn aber nicht anders behandeln als andere.»

Traditionsbruch bei Guardiola-Team vor YB-Hit

ManCity-Stars sind in Bern gelandet

Die Startruppe von Manchester City ist in Bern angekommen. Inklusive zwei Reisebussen und einer aussergewöhnlichen Neuerung.

Die Superstars sind da! Manchester City mit Spielern wie Überstürmer Erling Haaland (23), Weltmeister Julian Alvarez (23), Mittelfeldstratege Bernardo Silva (29) und Nati-Verteidiger Manuel Akanji (28) ist in Bern gelandet. Das Team von Welttrainer Pep Guardiola (52) ist in Belp BE für den Champions-League-Kracher vom Mittwoch (20.45 Uhr live bei Blick) angekommen.

Der Titelverteidiger der Königsklasse kommt in der Hauptstadt im Fünfsternhotel Schweizerhof unter. Und bricht vor dem Spiel im Wankdorf mit einer festen Tradition, wie die «Times» berichtet.

Guardiola will ein Plastik-Training

Denn eigentlich verzichtet Guardiola immer darauf, am Tag vor dem Spiel im Matchstadion zu trainieren. Dies ist nun anders. Der Grund dafür: der Berner Kunstrasen. Guardiola erachtet es als wichtig, dass seine Spieler eine Trainingssession auf Plastik erhalten, um sich auf das Spiel einzustimmen. Weshalb Guardiola am Dienstagabend um 18.30 Uhr ins Wankdorf schreiten wird.

Zwei Cars aus Manchester angekarrt

Übrigens: In der Stadt Bern sind die Stars heimisch unterwegs. Schon am Montag kamen die beiden Cars, die eigens für das Spiel angekarrt wurden, in der Schweizer Hauptstadt an.

CL-Spiel gegen Manchester City

YB will «solidarisch, mit Leidenschaft und Mut» aufspielen

Am Mittwoch trifft YB im 3. Gruppenspiel der Champions League auf Titelverteidiger Manchester City.

Es ist wohl die grösstmögliche Aufgabe, die auf die Young Boys im 3. Gruppenspiel der Champions League zukommt. Am Mittwochabend geht es gegen Titelverteidiger und Triple-Gewinner Manchester City.

"Wir werden ein Spiel erleben, das wir uns nicht gewohnt sind."
Autor: Raphael Wicky YB-Trainer

Für YB-Trainer Raphael Wicky gastiert «einer der besten, wenn nicht die beste Mannschaft der Welt» im Wankdorf. Die Rollen sind zumindest auf dem Papier glasklar verteilt: Mit Manchester City kommt ein Team in die Bundeshauptstadt, das laut transfermarkt.ch einen Gesamtmarktwert von 1,26 Milliarden (!) aufweist. Zum Vergleich: Bei YB sind es 58,3 Millionen ...

Seine Equipe stellt sich darauf ein, dass der Gegner viel Ballbesitz haben wird und es oft hinterherlaufen muss. «Das kennen wir sonst nicht. Wir treffen auf eine Mannschaft, die dominant am Ball ist und werden ein Spiel erleben, das wir uns nicht gewohnt sind», sagt der Walliser.

Wicky will gegen die «Skyblues» aber sowieso nicht an die Gefahren denken, sondern lieber über Chancen und Möglichkeiten reden. «Solidarisch verteidigen», lautet sein Credo. «Für uns geht es in diesem Spiel um Solidarität, Leidenschaft und Mut.» Alle seien sich bewusst, dass man gegen das beste Team antreten wird. «Und das ist eine Riesenchance, etwas zu gewinnen.»

Auf diese Chancen will auch Verteidiger Loris Benito setzen. «Wir müssen bei Balleroberungen achtsam sein und unsere Schnelligkeit ausnützen. Das ist eine Stärke von uns, die wir auch in der Meisterschaft oft ausspielen», blickt er voraus.

"Es wird definitiv nicht der Fall sein, dass wir nur hinten rein stehen."
Autor: Loris Benito YB-Verteidiger

Der Verteidiger erwartet zudem ein mental schwieriges Spiel: «Diese Herausforderung ist sicher gross, weil man extrem wachsam sein muss. Jeder Fehler kann bestraft werden.» Benito will sich vor dem scheinbar übermächtigen Gegner aber keinesfalls nur verstecken.

«Es wird definitiv nicht der Fall sein, dass wir nur hinten rein stehen. Das wäre der falsche Ansatz. Wir spielen zuhause und wollen versuchen, den Gegner in Gefahr zu bringen», sagt der 31-Jährige. Und wer weiss: Je länger das YB gelingt, desto mehr wird vielleicht auch die Startruppe von Manchester City mental zu kämpfen haben.

Benito über Duell mit Haaland

«Den einen oder anderen blauen Flecken wirds geben»

Im Wankdorf kommts am Mittwoch zum Duell zwischen den Young Boys und dem Titelverteidiger Manchester City. YB-Spieler Loris Benito und Trainer Raphael Wicky sind heiss auf die Begegnung.

Champions League:

Akanji vor YB-Spiel – «Kunstrasen nicht meine Lieblingsunterlage»

Am Mittwoch fordert YB in der Champions League Titelverteidiger Manchester City. Am Tag davor stellten sich Trainer Pep Guardiola und Nati-Star Manuel Akanji den Medien. Die Pressekonferenz gibts unten zum Nachlesen.