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 Beitrag Verfasst: Dienstag 15. September 2020, 22:25 
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Heisses Duell zwischen den YB-Neulingen

Hefti droht erstmals seit 2017 die Ersatzbank

Silvan Hefti (22) war bei St. Gallen Leithammel und Captain. Bei YB lernt er eine neue Facette des Spitzensports kennen: Den gnadenlosen Konkurrenzkampf!

Vor einem Monat verpflichtet YB von Sion Quentin Maceiras (24). Stammspieler im Wallis. Rechter Aussenverteidiger. Am 1. September wechselt Silvan Hefti (22) von St. Gallen zu den Bernern. Captain des ersten Jägers des Meisters in der vergangenen Saison. Auch er mit der Kernkompetenz auf der Position des rechten Aussenverteidigers.

YB lässt die Muskeln gnadenlos spielen, reagiert damit auf den Abgang von Jordan Lotomba und die finanziell nicht zu stemmende definitive Übernahme von Saidy Janko. Mit zwei Spielern, für welche der Ausdruck «Ersatzbank» seit längerem ein Fremdwort war. Okay, bei Maceiras war das diese Saison dreimal der Fall. Zuletzt aber unter Stéphane Henchoz. Das ist der vierletzte (!) Trainer des FC Sion. Und bei Hefti? Der sass in der Meisterschaft zuletzt im August… 2017 auf der der Bank.

«Quentin war vor allem in der Rückrunde sehr gut und kann auf beiden Seiten spielen. Silvan hat als Captain Leadership übernommen und hat auch schon innen gespielt. Primär sind aber beide als Rechtsverteidiger vorgesehen. Dort wollen wir diese Konkurrenz mit zwei sehr guten Spielern haben», erläutert Sportchef Christoph Spycher seine Strategie.

Wer hat nun die Nase vorne? Hefti sagt: «Das zu beurteilen liegt nicht an mir. Logisch, dass es bei YB grosse Konkurrenz gibt, die hatte es auch schon in St. Gallen. Das spornt jeden Spieler an und macht den Klub besser.» Klar sei die Situation nun für ihn eine neue, sagt Hefti weiter. «Ich habe lange bei St. Gallen gespielt und alles gekannt. Nun habe ich das Ziel, mich so schnell wie möglich ins Team zu kämpfen.»

Dialekt? «Habe Sprüche erwartet»

Maceiras seinerseits ist der Laden nicht runtergegangen, als Hefti geholt wurde. «Diese Konkurrenz ist doch gesund und positiv! Wir wollen europäisch spielen. Dann ist da die Meisterschaft, der Cup. Über lange Zeit also wohl Spiele alle drei Tage. Da wird es alle brauchen. Und mich im Notfall auch links.» Der Walliser schwärmt von der neuen Welt, in die er eingetaucht ist: «Was mich enorm beeindruckt: Die Intensität in den Trainings! Die sind teils fast härter als die Spiele. Das kann einem nur gut tun! Abgesehen davon ist alles enorm gut strukturiert und hoch professionell. Man sieht, weshalb dieser Klub derartigen Erfolg hat.»

Und der Champions-League-Gegner vom Mittwoch, Midtjylland? Hefti weiss schon gut Bescheid: «Ich kannte ihn schon vorher. Es ist nicht einfach, in der dänischen Liga derart souverän Meister zu werden. Dieser Gegner ist physisch stark – und kann auch fussballspielen», sagt er in breitestem Sanggaller Dialekt. Kein Problem damit in Bern? Hefti schmunzelnd: «Ich habe auch Sprüche erwartet. Aber: Nein.» Anscheinend akzeptiere man den Dialekt hier anstandslos …


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 94218.html

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 16. September 2020, 00:34 
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CL-Quali beim FC Midtjylland

Der nächste «Cupfinal» für die Young Boys

Am Mittwoch trifft YB in der 3. Runde der Champions-League-Qualifikation auf Midtjylland. Es geht bei den Dänen um sehr viel Geld.

Gut 2 Wochen nach dem Gewinn des Doubles geht es für die Young Boys mit einem erneut eminent wichtigen Spiel weiter. Der Schweizer Meister und Cupsieger trifft in der 3. Runde der Qualifikation zur Champions League auswärts auf den dänischen Champion Midtjylland.

Dieses Duell, das wie schon in der 2. Qualifikations-Runde in nur einer Partie entschieden wird, hat für die Berner eine doppelt wichtige Bedeutung:

- Setzt sich YB in Herning durch, wird das Team von Trainer Gerardo Seoane auf jeden Fall weiterhin europäisch vertreten sein. Sollte anschliessend in den Playoffs Schluss sein, würde YB in der Gruppenphase der Europa League weiterspielen.

- YB will aber mehr, YB will in die Champions League. Der Playoff-Gegner steht bereits fest: Mit Slavia Prag wartet der tschechische Meister. Es ist die letzte Hürde auf dem Weg in die Gruppenphase der Champions League. Anders als in den vorangegangenen Quali-Runden wird das Playoff-Duell in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Selbstredend würde eine 2. CL-Teilnahme von Gelb-Schwarz nach 2018 auch sehr viele Millionen in die Kasse spülen.

"Es ist ein 50:50-Spiel, die bessere Tagesform wird entscheiden."
Autor: Fabian Lustenberger

«Das ist wie ein Cupfinal», sagt Coach Seoane vor dem Spiel. «Der Gegner liegt zwar in Reichweite, aber es braucht eine sehr gute Leistung von uns.» Das sieht auch Captain Fabian Lustenberger so: «Es wird sicher eine schwierige Partie. Wir haben beide das gleiche Ziel, wir wollen beide in die Champions League. Es ist ein 50:50-Spiel, die bessere Tagesform wird entscheiden.»

Midtjylland hat eine überragende Saison hinter sich und krönte sich bereits 4. Spieltage vor Schluss zum 3. Mal nach 2015 und 2018 zum Meister in Dänemark. Am Schluss betrug das Polster auf Verfolger FC Kopenhagen 9 Punkte. Der Auftakt in die neue Saison ist dem Team aus Herning allerdings missglückt. Beim Gastspiel gegen SönderjyskE resultierte eine 0:2-Niederlage.

Dass YB auswärts antreten muss und es nur ein Spiel geben wird, wollten die Protagonisten nicht schon im Vorfeld als Ausrede geltend machen. «Man muss es nehmen, wie es kommt. Es kann auch eine Chance für uns sein. Wenn wir ein sehr gutes Spiel abliefern sind es nur 90 Minuten, die wir durchstehen müssen», meint Torhüter David von Ballmoos.


Midtjylland - YB live auf SRF

Sie können das CL-Quali-Spiel zwischen Midtjylland und YB am Mittwoch ab 20:10 Uhr live auf SRF zwei und im Stream in der Sport App mitverfolgen. Anpfiff der Partie ist um 20:30 Uhr.


https://www.srf.ch/sport/fussball/champ ... young-boys

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 16. September 2020, 00:36 
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Spycher warnt vor Midtjylland

«Wir müssen an unsere Leistungsgrenze gehen»

YB-Sportchef Spycher warnt vor dem Champions-League-Spiel gegen Midtjylland vor deren Stärke. Und sagt wie wichtig die Europa-Millionen für den Meister wären.


https://www.blick.ch/sport/fussball/cha ... 95092.html

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 16. September 2020, 10:29 
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Däne über Gegner in CL-Quali

Lunde: «YB muss auf der Hut sein»

Lars Lunde hat Jahre nach seiner Spielerkarriere bei Gelb-Schwarz noch immer ein YB-Herz. Der heute 56-Jährige traut darum den Bernern gegen Midtjylland in der 3. Qualifikations-Runde zur Champions League das Weiterkommen durchaus zu. Das Duell um dem Playoff-Einzug findet in einem einzigen Spiel am Mittwochabend auswärts statt.

Als Torschützenkönig (21 Treffer in 27 Spielen) führte Lars Lunde YB 1986 zum Meistertitel. Dass die Berner nach 32 Jahren des Wartens gleich 3 Titel hintereinander holten, findet der Däne schlicht «genial».

Der ehemalige Profi von Bröndby Kopenhagen ist immer noch im Bilde, was in seiner Heimat fussballtechnisch abgeht. Lunde analysiert für SRF Sport den YB-Gegner Midtjylland.

SRF Sport: Lars Lunde, wann waren Sie zum letzten Mal in Dänemark?

Lars Lunde: Das ist – aufgrund des Coronavirus – fast über ein Jahr her. Ich möchte im Oktober aber meine Mutter besuchen.

Wie intensiv verfolgen Sie den dänischen Fussball?

Die Spiele meines Ex-Klubs Bröndby Kopenhagen schaue ich mir regelmässig an. Den Saisonstart von Midtjylland am Freitag gegen SönderjyskE (0:2, die Red.) habe ich mir natürlich auch zu Gemüte geführt.

"Gegen Teams aus Jütland habe ich früher nie gerne gespielt. Das waren Spieler vom Typ Wadenbeisser."
Autor:Lars Lunde

Welchen Eindruck hat Ihnen Midtjylland gemacht?

Keinen allzu guten. Aber das muss nichts heissen, denn für sie findet das wichtige Spiel am Mittwoch statt.

Midtjylland hat die abgelaufene Meisterschaft 4 Runden vor Schluss perfekt gemacht und mit 9 Punkten Vorsprung gewonnen. Das zeugt von Qualität ...

Mich hat das überrascht. Ich hätte erwartet, dass wieder der FC Kopenhagen Meister wird. Denn sie waren die beste Mannschaft der letzten 10 Jahre und haben das grösste Budget. Aber Midtjylland hat sich in einen Rausch gespielt. So waren sie schwer zu stoppen.

Wo liegen die Stärken dieser Mannschaft?

Sie sind körperlich sehr robust, sind gut bei Standards. Sie haben kopfballstarke Stürmer und operieren mit weiten Einwürfen und langen Bällen. Gegen die Teams aus Jütland habe ich früher nie gerne gespielt. Das waren Spieler vom Typ Wadenbeisser.

Seit dem Jahr 2014 arbeitet Midtjylland stark mit Daten und Statistiken. 2015, 2018 und nun 2020 wurde der Klub Meister. Was halten Sie von dieser Strategie?

Ich bin vielleicht etwas altmodisch. Das Spiel wird auf dem Platz entschieden. Wenn ein Trainer die Information erhält, dass ein Akteur 20 Sprints gemacht hat und nun ausgewechselt werden muss: Soll er ihn dann rausnehmen? Ich weiss nicht.

Der 21-fache Nationalspieler Pione Sisto ist nach 4 Jahren bei Celta Vigo zurückgekehrt. Ein guter Transfer, nicht?

Sicherlich. Aber man muss immer vorsichtig sein bei Rückkehrern. Können sie die gleiche Leistung wieder bringen? Das hat man in Basel zum Beispiel bei Valentin Stocker und Fabian Frei gesehen.

Wer ist am Mittwoch Favorit?

YB muss schon auf der Hut sein. Die guten Teams aus Dänemark können auch in der Super League oben mitspielen. Aber an einem guten Tag kann es YB sicher packen.


https://www.srf.ch/sport/fussball/champ ... r-hut-sein

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 16. September 2020, 10:31 
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Vor dem Champions-League-Spiel in Dänemark: Die Young Boys hegen und pflegen ihr Wunderland

Die Berner wollen sich als Serienmeister etablieren. Am Mittwoch spielen sie in der Champions-League-Qualifikation gegen den dänischen Meister. Setzt YB auch im Europacup Ausrufezeichen, kann der Klub der nationalen Konkurrenz noch mehr entrücken.

Wer sich im Einflussgebiet der Berner Young Boys kundig macht, wähnt sich im Wunderland. Erdbeben, wie sie den FC Basel oder GC erfasst haben, sind fern. Trennungen wie diejenige vom Aushängeschild Guillaume Hoarau gehen in einer Atmosphäre vonstatten, dass hinterher selbst Zweifler das Gefühl haben, YB sei auf der richtigen Spur. Alles scheint Sinn zu ergeben. Ein Spieler geht, ein anderer kommt. Und wenn YB dem Konkurrenten aus St. Gallen gleich dessen Captain Silvan Hefti abwirbt, wird der Transfer in den Rahmen der Normalität gerückt.

Man sucht vergeblich Risse. Als wäre Profifussball eine Domäne der Unerschütterlichkeit, als wäre da ein Fundament, auf dem sich immer weiter aufbauen lässt. Es kann nicht sein, dass YB zum Seriensieger wird wie der FC Basel. Das dachten nicht wenige, als die Berner 2018 Meister wurden. Zwei Jahre später sind Gedanken nahe, dass YB 2021 abermals Champion werden könnte – zum vierten Mal in Folge. Serienmeister YB, auszuschliessen ist das nicht.

Es sagt einiges aus, aber kann nicht ganz ernst genommen werden, wenn der YB-Goalie David von Ballmoos vor Fernsehkameras sagt: «YB ist ein gesunder Verein, in dem alles funktioniert. Auf jeder Etage arbeiten die genau richtigen Leute.» So glatt kann auch die schöne YB-Welt nicht sein. Trotzdem drücken die Worte ein Befinden aus. In der YB-Welt kann alles erklärt werden.

Die Verantwortlichen wussten schon lange, dass auf der Position des rechten Aussenverteidigers Vakanzen drohen. Weil der aus Porto ausgeliehene Saidy Janko zu teuer ist und Jordan Lotomba für ein paar Millionen Euro nach Nizza wechselte, wurden Quentin Maceiras (FC Sion) und Hefti verpflichtet. Minus zwei plus zwei ergibt null. Plus Geld in die wegen Corona leidgeprüfte Kasse.

Maceiras und Hefti äussern sich vor den Medien wie Schüler, die sich unterordnen und in Bern Winner-Mentalität, Konkurrenzdenken sowie Erfolgsstreben orten. YB, das Mass aller Schweizer Fussballdinge.

Der Transfer aus der Ligue 1

Ganz vorne haben die Berner in der Planung einen simplen Ansatz: zwei kleine und schnelle Stürmer wie Meschack Elia und Felix Mambimbi, dazu zwei grosse für den Strafraum. Den 1,92 Meter grossen Guillaume Hoarau ersetzt der 1,90 Meter grosse Jordan Siebatcheu, der 2017/18 in der Ligue 2 für Stade Reims 17 Tore erzielte und für über 10 Millionen Euro nach Rennes wechselte. Siebatcheu war nicht ein Ligue-2-Topskorer wie Hoarau (28 Tore für Le Havre 2007/08), aber die Bilanz liess sich sehen. Siebatcheu kommt nach schwierigen Monaten in Rennes leihweise nach Bern, anders wäre das nicht zu stemmen gewesen. «Der Spieler verzichtet auf viel Geld», sagt der YB-Sportchef Christoph Spycher. Würde der Klub 2021 die festgesetzte Kaufoption ziehen, wäre ein stattlicher Millionenbetrag fällig.

Ob das alles aufgeht, bleibt offen. Garantien gibt’s auch im YB-Wunderland nicht. Aber verkauft werden personelle Veränderungen, als wäre alles nur logisch und eine Frage der Kompetenz und abgesteckter Verantwortlichkeiten. GC hatte solche Zeiten in den neunziger Jahren, der FC Basel ab 2001 und danach vor allem ab 2010. Im Moment trägt die bewegte Corona-Zeit zur Kontinuität bei. Der Torschützenkönig Jean-Pierre Nsame trägt trotz seinen 32 Toren immer noch das gelbe YB-Trikot. Das ist aussergewöhnlich. Nicht alle Transfermärkte haben bereits eine Temperatur wie derjenige in Frankreich. Corona birgt Unwägbarkeiten, zumal für einen Spieler, der nicht die erstbeste Adresse im Osten und vor allem Geld ansteuert.

Schwere Prüfung in Dänemark

Die erste Frage, die YB zu beantworten hat, ist diejenige nach dem Dasein im Europacup. Die personellen Überlegungen sind auf eine Gruppenphase ausgerichtet, sei es in der Champions League oder in der Europa League. Am Mittwochabend spielen die Berner beim dänischen Meister Midtjylland in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League. Wegen Corona gibt’s in einem leeren Stadion nur einen Vergleich. Setzt sich YB in Dänemark durch, würde danach im Play-off der tschechische Meister Slavia Prag warten. Zudem wäre die Gruppenphase der Europa League garantiert. Scheitert YB allerdings, bliebe lediglich die Play-off-Option für die Europa League.

Misserfolg im Europacup wäre eine Bewährungsprobe für das Berner Wunderland. Erfolg im Europacup würde bedeuten, dass sich YB noch weiter von der Konkurrenz absetzt.


https://www.nzz.ch/sport/champions-leag ... 2#register

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 16. September 2020, 10:56 
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YB-Gegner Midtjylland

Diese Klugscheisser stehen YB im Weg

Die Young Boys treffen in der Qualifikation zur Champions League auf einen Club, der seinen Gegnern mit Köpfchen statt mit Geld das Fürchten gelehrt hat.

Es war wochenlang das heisseste Gerücht des Sommers. Kein Tag verging, an dem nicht über den möglichen Wechsel von Kai Havertz zu Chelsea geschrieben wurde. Seit Anfang September ist der 21-jährige Deutsche, ausgebildet bei Bayer Leverkusen, mit einer Ablöse von rund 80 Millionen Euro der teuerste Fussballer dieser Transferperiode. Die Seifenoper endete mit einem Ausrufezeichen.

Über Andreas Georgson und seinen Wechsel vom FC Brentford zu Arsenal ist hingegen kaum etwas geschrieben worden. Dabei steht der schwedische Mittdreissiger mit den Geheimratsecken genauso für eine Entwicklung im europäischen Fussball wie Havertz. Das Wetteifern ist längst nicht mehr auf Spielmacher und Sturmspitzen beschränkt. Das datenbasierte Streben nach dem Optimum hat einen Markt im Markt entstehen lassen.

Georgson, einst ein mässig begabter Innenverteidiger, hat sich als Trainer für Standardsituationen einen Namen gemacht. Im Winter warb ihn Brentford vom Malmö FF ab, ein Zug, der sofort aufging: Brentford erhielt in der letzten Saison nach Standardsituationen zehn Tore, der vierttiefste Wert der 24 Teams in der zweiten Liga. Auch deshalb avancierte der Club aus dem Vorort in Londons Westen beinahe zum sensationellen Aufsteiger. Brentford scheiterte im August erst im Playoff zur Premier League an Fulham.

Bestseller-Autor als Chef

Es wäre die Krönung einer Geschichte gewesen, die auch in Herning spielt, dieser Kleinstadt im Niemandsland Dänemarks. Und Heimat des FC Midtjylland, des dänischen Meisters und Gegners von YB am Mittwoch in der Qualifikation zur Champions League (20.30 Uhr).

Der FC Brentford und der FC Midtjylland sind eng verbunden. Sie gehören Mat­thew Benham, einem früheren Börsenspekulanten, der in den Nullerjahren mit einem mathematischen Modell professionell auf Fussballspiele zu wetten begann. Sein Unternehmen Smartodds wuchs rasant, der Engländer wurde zum Multimillionär.

2010 erwarb Benham die Mehrheit beim FC Brentford, dessen Fan er schon als Kind gewesen war. 2014 stieg er in Midtjylland ein, auf Anraten von Rasmus Ankersen, einem früheren Nachwuchsspieler Midtjyllands, der es mit Sachbüchern zum Bestsellerautor brachte und Bekanntschaft mit Benham schloss. Heute ist Ankersen sowohl Vorsitzender bei Brentford als auch Midtjylland. Der Einheimische verleiht der Aufsteigergeschichte des dänischen Clubs Lokalkolorit.

Parallelen zu RB Leizpig

Die Geschichte begann vor 21 Jahren, als der FC Midtjylland aus der Fusion zweier Vereine entstand. Rasch etablierte er sich in der höchsten Liga, aber erst mit Benhams Einstieg avancierte Midtjylland zum Krösus im dänischen Fussball: 2015, 2018 und 2020 wurde der Club Meister.

Mit den Erfolgen wuchs die Abneigung bei der gegnerischen Anhängerschaft. Der Verein sei nicht gerade so unbeliebt wie das von Redbull finanzierte Leipzig in Deutschland, sagt Jørn Just Kristensen, der für die Lokalzeitung «Herning Folkeblad» den Verein seit Jahren eng begleitet. Aber Midtjylland sei vielen traditionsbewussten Fans ein Dorn im Auge. Wobei sich unter die Ablehnung durchaus Respekt mische, sagt Kristensen, etwa, wenn Midtjylland als Club der Klugscheisser bezeichnet werde.

Dieses Image rührt daher, dass nicht Geld die treibende Kraft hinter dem Erfolg Midtjyllands ist, sondern Innovationsgeist. Stürmer Sory Kaba ist mit überschaubaren 3 Millionen Euro Ablöse der teuerste Zugang der Vereinsgeschichte. Die Lohnsumme des FC Kopenhagen, des grössten Clubs Dänemarks und Midtjyllands ärgsten Konkurrenten, ist fast doppelt so hoch.

Vorreiterrolle in Europa

Benhams Devise ist, Markt­schwä­chen zu finden: Erst waren das unter­be­wer­tete Aktien, dann Wett­quoten, die er ausnutzen konnte. Jetzt sucht er nach günstigen Chancen im Fussball. In Benhams Clubs soll jede Entscheidung, egal, ob lang- oder kurzfristig, aufgrund von Statistiken und Wahrscheinlichkeiten gefällt werden.

So zeigte eines seiner Modelle, dass Standardsituationen viel zu wenig effizient genutzt wurden. Nach seinem Einstieg in Midtjylland wurden die Erkenntnisse und Methoden aus Brentford übernommen, Standards exzessiv trainiert. Der Lohn: Die Ausbeute bei Toren nach stehenden Bällen konnte markant gesteigert werden – ein grosser Faktor beim ersten Gewinn des Meistertitels 2015. Heute messen fast alle Teams in Dänemark solchen Situationen eine hohe Bedeutung zu.

Bei Transfers gilt bei Midtjylland wie an der Börse: «Buy low, sell high.» Kaba wurde 2019 verpflichtet, weil die Verantwortlichen nach Betrachten des Datenmaterials zum Schluss kamen, dass er deutlich mehr Tore erzielen sollte bei den Chancen, die er sich erarbeitete – ergo einen deutlich höheren Marktwert als die 3 Millionen haben könnte. Den Beweis ist er bisher schuldig geblieben. In 35 Partien kommt der Guineer auf acht Tore.

Der Motor ist nach Todesfall zurück

Eine deutlich grössere Rendite würde die erstmalige Qualifikation für die Champions League versprechen. Das Erreichen der Gruppenphase der Königsklasse ist das verbliebene grosse Ziel. Natürlich spüre man rund um den Club die Erwartung, sich endlich für den wichtigsten europäischen Wettbewerb zu qualifizieren, sagt Trainer Brian Priske am Dienstagnachmittag in der MCH Arena in Herning. «Aber alle hier sind realistisch genug, um zu wissen, dass das kein Selbstläufer ist.»

In der zweiten Runde wurde der bulgarische Meister Ludogorets auswärts bezwungen, ein Erfolg, der viel Zuversicht gab. Der Start in die Meisterschaft missglückte allerdings am Freitag beim 0:2 gegen SønderjyskE. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, fiel das erste Gegentor just nach einer Standardsituation.

Midtjylland musste dabei auf seinen vielleicht wichtigsten Spieler verzichten, Mittelfeldmotor Frank Onyeka, dessen Vater kürzlich verstarb. Gegen YB wird er wieder mittun.

Trainer Priske rechnet mit einer engen Partie. Die Wettquoten geben ihm recht. Für einen Sieg oder eine Niederlage erhält man bei den meisten Anbietern fast gleich viel.


https://www.bernerzeitung.ch/diese-klug ... 7948890183

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 16. September 2020, 11:02 
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YB-Sportchef Christoph Spycher

«Wir müssen uns auf den Abgang von Nsame vorbereiten»

YB-Sportchef Christoph Spycher kann zufrieden sein: Die Abgänge sind kompensiert. Das Kader steht. Und noch ist Jean-Pierre Nsame mit dabei. YB ist bereit für den Kracher bei Midtjylland.

BLICK: Christoph Spycher, wie gross ist der Nachteil, dieses derart wichtige Spiel gegen den FC Midtjylland auswärts bestreiten zu müssen?
Christoph Spycher: Es ist sicher nicht ganz im Sinne der Fairness, denn es hängt doch finanziell und sportlich unglaublich viel von diesem einen Spiel ab. Aber wir können es nunmal nicht ändern und bereiten uns auf einen möglichen Auswärtssieg vor.

Lange Zeit war YB in dieser Saison auswärts schwach.
Da hatten wir Probleme, stimmt. In der Saison davor waren wir hingegen absolut dominant.

Ein Vorteil wenigstens, dass keine Fans am Spiel sind?
Nicht unbedingt. In einem derart wichtigen Spiel sind unglaubliche Emotionen drin, auch bei den Zuschauern. Diese gegen dich zu haben, kann mitunter die grössten Pushs und Motivationen auslösen, die es man haben kann.

In der Schweiz erwarten viele, dass YB gegen Midtjylland weiterkommt. Gar problemlos.
Die Jütländer sind mit 16 Punkten Vorsprung auf den FC Kopenhagen dänischer Meister geworden. Sie haben die Liga dominiert. Das sagt alles über deren Stärke. Wir müssen an unsere Leistungsgrenze gehen, wahrscheinlich darüber hinaus.

Ein Weiterkommen ist insofern Pflicht, als Sie das YB-Kader im Hinblick auf eine Gruppenphase zusammengestellt haben.
Es könnte ein Problem entstehen, sollten wir keine Gruppenphase erreichen. Mindestens jene der Europa League, die wir auch im Fall einer Niederlage noch erreichen könnten. Wir haben das Kader in den letzten Jahren immer so ausgerichtet, dass wir in einer Gruppenphase mit dabei sind. Wir können die Qualifikation dafür ja schlecht mit drei U21-Spielern bestreiten.

Erreicht YB die Champions-League-Gruppenphase und kassiert die rund 30 Millionen Franken, sind alle finanziellen Probleme aufgrund der Pandemie und ihrer Folgen weggeblasen.
Der wirtschaftliche Faktor dieses Spiels ist sehr gross, ja. Wir versuchen die Mannschaft davon ein wenig auszuschliessen. Die Spieler wollen doch unbedingt in eine Gruppenphase. Mit einem Sieg in Dänemark ist das erreicht und der Traum von der Champions League würde weiterleben. Das ist der grösste Ansporn, den ein Spieler haben kann.

Dann war es also nie ein Gedanke, dass jemand aus dem Verwaltungsrat oder der Sportchef in der Kabine war und den Spielern sagt: Hey Jungs, es geht um die Zukunft des Vereins, vielleicht auch um eure, um euren Lohn.
Nein. Die Spieler haben mit Prämien ja bereits einen finanziellen Anreiz. Und der grösste Anreiz ist ohnehin das, was sportlich auf dem Spiel steht. Wenn es um die Champions League geht, muss man keinen speziell motivieren. Zudem muss man aufpassen, nicht zu viel Druck zu erzeugen, denn das kann kontraproduktiv sein. Man spürt, dass die Mannschaft immer mehr auf das hinfiebert, wofür sie ein Jahr lang hart gearbeitet hat.

Sind mit dem Zuzug von Jordan Siebatcheu die YB-Transfers für diese Saison getätigt?
Das wäre schön, wenn der Sportchef einen Monat vor Transferende sagen könnte, dass sein Job nun getan ist… Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass es noch Bewegung gibt. Das ist aber in jeder Transferphase so. Was wir sagen können: Wir können sehr zufrieden sein, wenn wir die Vorrunde mit dem aktuellen Kader bestreiten können. Aber das Kader ist das eine. Mentalität und Qualität das andere.

Ist das Gesicht des neuen YB besser als das alte?
Also das alte war ja nicht das schlechteste… Wir haben den einen oder anderen Wechsel gehabt. Aber keinen Umbruch wie in der Saison zuvor.

Sie haben im Moment vier Stürmer. Verlieren Sie noch einen?
Wir haben mit Nsame und Siebatcheu zwei physisch starke und mit Elia und Mambimbi zwei kleine, wendige Spieler. Diese Profile sind optimal. Wenn sich daran etwas ändert, wollen wir reagieren, klar. Gerade bei Jean-Pierre Nsame. Da müssen wir auf einen Abgang vorbereitet sein.

Ist Ihr letzter Neuzugang Jordan Siebatcheu eine grosse Nummer?
Er passt sicher zu uns. Ein grosser Stürmer, der gut ist mit dem Rücken zum Tor, der Präsenz zeigt im Strafraum und physisches Verdrängunspotenzial hat. Die Suche nach Stürmern ist nie einfach, weil es das am schwierigsten zu findende Profil ist. Stade Rennes hatte viel Geld für ihn bezahlt. Er selber hat auf viel Geld verzichtet, um zu uns zu kommen. Und wir wollen Zugriff auf ihn haben.

Also ist schon festgelegt, was er in einem Jahr kostet, sollten Sie sich für eine definitive Übernahme entscheiden?
Ja, es ist alles festgelegt. Sonst hätten wir ja den Zugriff nicht.

Aber nochmals: Ist der Ersatz für Guillaume Hoarau eine ähnlich grosse Nummer wie der zur Klublegende gewordene Franzose?
Das zeichnet sich erst ab, wenn einer auf dem Platz steht. Jordan hatte eine überragende Saison bei Stade Reims. Dann hat er einen grossen Transfer zu Rennes gemacht, wo er aber eine schwierige letzte Saison hatte und nicht wie gewünscht zum Einsatz kam. Das war unsere Chance. Wir hängen ihm nun nicht eine Rolle als Hoarau-Ersatz an, so dass die Leute meinen, Hoarau sei wieder hier. Das wäre nicht fair. Wir betrachten ihn als Jordan Siebatcheu.

Während es bei Basel drunter und drüber geht, ist bei YB immer alles ruhig. Ist diese Ruhe die wichtigste Erfolgskomponente?
Es ist sicher ein gutes Zeichen und eine wichtige Zutat für Erfolg. Aber nicht die entscheidende. Das ist die Qualität der Arbeit, die geleistet wird. Und zwar auf jeder Ebene. Vom Materialwart bis zum Verwaltungsrat. Jeder muss die höchsten Erwartungen an sich selber haben. Und der Teamspirit muss stimmen, die Kabine. Es wird Unzufriedene geben, das ist klar. Und die muss man unterstützen.

Blicken wir ein wenig weiter voraus, auf den kommenden Samstag, wenn die neue Saison mit dem Spiel gegen den FCZ beginnt. Eine neue Spielzeit mit nur einem Favoriten. Und einem so klaren wie noch selten.
Die Favoritenrolle ist etwas vom unwichtigsten, das es gibt. Aber klar: Nach drei Meistertiteln in Folge können wir jetzt nicht hinstehen und sagen, dass wir nun Zweiter werden wollen.

Es wird das letzte Spiel mit nur tausend Fans sein. Ein historisches also.
Dieser Moment, wenn wieder Zuschauer im Stadion sein werden, wird für jeden Fussballer unvergesslich sein! Es ist das Schönste, das wir uns im Moment wünschen können. Ein Fussballer lebt doch auch dafür, diese Momente mit den Fans teilen zu können und nicht nur mit Teamkollegen und dem Staff.

Keine Angst, dass sich Sättigungssymptome nach den drei Meistertiteln einstellen?
Letzte Saison haben wir gesehen, wie hungrig die neu gekommenen Spieler auf ihren persönlich ersten Titel mit YB waren. Aber auch jene waren es, die bereits zum dritten Mal Meister wurden. Es ist eine derart schöne Empfindung, dass man das immer wieder erleben will.


https://www.blick.ch/sport/fussball/yb- ... 94834.html

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 16. September 2020, 13:27 
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Gambler Matthew Benham dirigiert das Team

Midtjylland will YB mit irrer Statistik-Strategie besiegen

Auf einen Gegner wie den neuen FC Midtjylland ist YB noch nie gestossen: bei den Dänen dominieren Statistiken das gesamte Handeln und Denken des Klubs. Und sie haben Erfolg damit.

Als YB 2012 in den Europa-League-Playoffs auf die Dänen aus der Mitte von Jütland (das bedeutet der Klubname) trifft und diesen mit einem 3:0 in Dänemark (und einem 0:2 zuhause…) eliminiert, ist der Klub noch ein «normaler». Klar: Er ist ein Fusionskind, das aus der Verschmelzung der beiden kleineren Vereine Herning Fremast und Ikast FS hervorgegangen ist.

Aber das ist in Dänemark fast Alltag. Jene hier findet 1999 statt mit dem Ziel, eine starke Profimannschaft in der Region auf die Beine zu stellen, derweil die Junioren-Abteilungen heute noch unabhängig voneinander funktionieren.

Schon ein Jahr später steigt Midtjylland in die höchste Spielklasse auf, wird zweimal Vizemeister und verliert vier Pokalfinals. Dann kauft der Engländer Matthew Benham den Klub: 2014. Und alles wird anders!

Verpasst Premier League nur knapp

Benham. Ein paar Jahre zuvor steigt er bereits beim englischen Drittligisten Brentford ein. Der Klub steigt 2014 in die Championship auf, also in die zweite Liga von England. Brentford übernimmt 100% der Aktien. Am 4. August scheitern die Londoner hauchdünn an Stadtrivale Fulham im Playoff-Final um den Aufstieg in die Premier League.

In Dänemark aber startet Benham so richtig durch! Midtjylland löst den FC Kopenhagen als Nummer eins ab. 2015, 2018 und 2020 wird man Meister. Zuletzt mit 16 Punkten Vorsprung. YB-Verhältnisse der letzten Saison. 2015 schalten die Dänen Southampton in den Europa-League-Playoffs aus und kommen in einer Gruppe mit Napoli, Brügge und Legia Warschau weiter. Erst Manchester United ist Endstation. Und diese Saison schalten die Jütländer die starken Bulgaren von Ludogorez Rasgrad aus.

Und das alles dank – Statistiken! Denn bei Midtjylland ist alles auf Zahlen aufgebaut. Benham studiert Physik in Oxford, wird Vizepräsident der Bank of America und dann professioneller Gambler, bevor er 2011 bei Wettanbieter bei «Premier Bet» wird. Er stellt sein eigenes Wettsyndikat auf die Beine und wird zum Multimillionär, in dem er hochintelligente Köpfe einstellt, die ihm unzählige Daten, Statistiken und Algorhythmen erstellen und auswerten, um die Siegeswahrscheinlichkeit zu erhöhen.

Statistik innerhalb des Kaders

Benham selber wird zum Fussball-Analysten, ja zum Fussball-Sezierer. Vom ersten Tag an in Dänemark nimmt ein Heer von Statistikern jedes Spiel von Midtjylland akribisch unter die Lupe. Der Coach macht sich die Daten schon für die Pausenansprache zunutze. Am Ende der ersten Meistersaison hat Midtjylland 23 von 64 Toren aus stehenden Bällen gemacht, bei nur drei Elfmetern!

Und auch die Spieler, die es neu zu verpflichten gilt, werden streng nach statistischer Erwartung ausgewählt. Ein Beispiel: Es müssen Einwurfspezialisten im Team sein, weil weite Einwürfe statistisch Tore garantieren.

Natürlich gehört auch eine fast klinische Überwachung von Fitness-Werten zur Benhamschen Maxime des gläsernen Fussballers. Spieler mit den geringsten Anzeichen von Verschleisserscheinungen werden aus dem Team genommen und ihnen eine Pause gegönnt, um Verletzungen vorzubeugen.

Doch auch das alles schützt nicht vor einem Fehlstart. Den haben die Wölfe zum Start in die neue Saison der Superliga komplett hingelegt: 0:2 beim letztjährigen Meisterschafts-Elften SonderjyskE. Also in die Hosen muss sich YB gewiss nicht machen. Zahlen hin oder her.


https://www.blick.ch/sport/fussball/gam ... 95731.html

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 16. September 2020, 13:45 
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YB-Gegner Midtjylland will Siege errechnen, nicht erkaufen

Der dänische Meister und Gegner der Young Boys in der 3. Qualifikationsrunde zur Champions League setzt ganz auf detaillierte Datenanalysen und ist damit erfolgreich. Er wurde mit 14 Punkten Vorsprung auf den FC Kopenhagen zum dritten Mal seit 2015 Meister.

Als sich die Young Boys und der FC Midtjylland im Herbst 2012 in der Europa League begegnen, sind sie beide erfolglose graue Mäuse. Wenn sie sich nun heute Abend in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League wiedersehen, stehen sich erfolgsverwöhnte und finanziell bestens aufgestellte Sieger gegenüber. Beide haben seither drei Mal die Meisterschaft und ein Mal den Cup gewonnen.

In Herning, im Herzen von Jütland, dem Westteil Dänemarks, ist mit dem FC Midtjylland aus den Ruinen eines vor dem Konkurs stehenden Klubs ein Vorzeigeobjekt entstanden, das nur im englischen Klub FC Brentford seinesgleichen findet. Beide Vereine gehören gerade zu den aufregendsten in Europa, sind miteinander verbandelt und womöglich dabei, den Fussball zu revolutionieren.

Ihre Strategie, mit einer detaillierten Datenanalyse den Erfolg anzustreben, klingt zwar im ersten Moment wenig prickelnd, ist sie doch im heutigen Fussball längst Alltag. Aber Brentford und Midtjylland gehen deutlich weiter. Leistungsdaten werden nicht aufgrund persönlicher und subjektiv geprägter Einschätzungen von Trainern und Scouts interpretiert, sondern es werden für wenig Geld Spieler geholt mit Qualitäten, die andere nicht sehen.

Midtjylland sieht beim völlig unterbewerteten Finnen Tim Sparv von Greuther Fürth Qualitäten, die nicht einmal dieser selbst erkennt. Sparv wird einer der besten Spieler der Superliga. Das Motto: Wissen ist Macht. Jede Entscheidung wird aufgrund von Statistiken und Wahrscheinlichkeiten gefällt. Niemand hört auf seinen Bauch.

Die Erinnerungen an Moneyball und Billy Beane

Die Storys erinnern an Moneyball und wie Billy Beane einst im Baseball mit den Oakland Athletics die Datenanalyse zum wichtigsten Teil seiner erfolgreichen Arbeit gemacht hat. Im komplexeren Fussball ist Matthew Benham der Pionier.

Dank ausgeklügelter Formeln mit Sportwetten reich geworden, beginnt er, die Datenflut gezielt für den Fussball und seinen Lieblingsklub FC Brentford zu nützen und wird 2012 dessen Besitzer. In seiner Firma, eine Art Silicon-Valley in London, hauen über 200 Nerds Zahlen in die Computer. 2014 schafft Brentford die Rückkehr in die Championship. Neugierig gewordene Trainer wie Thomas Tuchel und Ralf Rangnick besuchen Benham und hören, dass dieser irrationale und subjektive Entscheidungen durch wissenschaftliche Methodik ersetzt.

Und eines Tages kommt auch Rasmus Ankersen. Der frühere Profi und Spieler des FC Midtjylland schafft es, dass Benham für acht Millionen Euro drei Viertel des Klubs kauft unter der Bedingung, dass seine Zahlenphilosophie kompromisslos zur Anwendung kommt. Ankersen wird der Präsident.

Anfangs denken die Spieler und viele im Klub: Was für ein Bullshit! Aber nur ein Jahr später ist der Klub erstmals in seiner Geschichte dänischer Meister, lässt finanziell viel potentere Klubs wie den FC Kopenhagen und Bröndby hinter sich. Alle Abläufe auf dem Platz, im Training, Scouting, in der medizinischen Abteilung und Verwaltung werden mit einem modernen Datensystem wissenschaftlich analysiert. Seit 2014 werden nebst der Taktik auch Transfers mit Erfolg kalkuliert. Das Einnahmenplus: 33,93 Millionen Euro.

Die «normale» Passquote ist völlig uninteressant

Was aber steckt genau hinter der Erfolgsstrategie der eigentlich streng geheimen Formeln? Was unterscheidet sie von den Erkenntnissen anderer Gurus? Wie ist es möglich, im Fussball, wo Zufall, Glück und Pech regieren, den Erfolg zu berechnen?

nzwischen sind einige der Midtjylländer Schlüsselindikatoren bekannt.

- Beispiel 1: Wird üblicherweise die Passquote (wie viele Pässe sind angekommen) 1:1 für die Beurteilung eines Spielers übernommen, ist das für Midtjylland und Brentford völlig unerheblich. Was ausschliesslich zählt, sind die wichtigen Pässe. Jene, die ein Tor einleiten oder direkt vorbereiten.
- Beispiel 2: Auch die «normale» Zweikampfquote hat keine Aussagekraft. Nur gewonnene Zweikämpfe, die zu einem Tor oder einem gefährlichen Abschluss führen oder ein Gegentor verhindern, sind von Bedeutung.
- Beispiel 3: Es gab Phasen, da erzielten die «Wölfe» in jedem Spiel ein Tor nach einer Standardsituation. Sie besitzen eine riesige Fülle von Varianten und Laufwegen.
- Beispiel 4: In der Pause enthält der Trainer per SMS eine Spielanalyse.

Auch wenn vieles im System der Dänen noch geheim ist: Auf die Young Boys wartet eine harte Nuss. Der Sieger dieser Partie spielt in den Playoffs gegen Slavia Prag um den Einzug in die Königsklasse.


https://www.watson.ch/sport/fussball/65 ... enanalysen

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 Beitrag Verfasst: Mittwoch 16. September 2020, 14:27 
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YB kann gegen Midtjylland auf Nsame zählen – aber wie lange noch?

Noch bevor es in der Super League losgeht, bestreiten die Young Boys am Mittwoch ein wichtiges Spiel, gegen Dänemarks Meister Midtjylland in der 3. Runde der Champions-League-Qualifikation.

Umso wichtiger ist der Match, als es kein Rückspiel gibt. Die Coronavirus-Pandemie bringt das Geschehen in dem Fussballstadion derart stark durcheinander, dass viele Klubs Ungewohntes erleben. Dies gilt auch für die Young Boys. Beginnt eine normale Saison im Juli mit ein paar Runden in der Meisterschaft, starten sie diesmal viel später, dafür aber mit einem Match, in dem es um Weiterkommen oder Ausscheiden geht. Trainer Gerardo Seoane hatte also die Aufgabe, die Mannschaft auf den Punkt für ein Spiel in Form zu bringen, in dem sich eine Niederlage nicht korrigieren lässt.

Bei einer Niederlage erhielten die Berner wenigstens die Chance, sich in die Gruppenphase der Europa League zu bringen. Bei einem Sieg wären sie schon sicher für die Europa League qualifiziert, und sie müssten in den Champions-League-Playoffs noch eine weitere Hürde nehmen, um an die Honigtöpfe der Königsklasse heranzukommen. Dieser Gegner (für Hin- und Rückspiel) wäre der gesetzte tschechische Meister Slavia Prag.

Midtjylland als Newcomer

In relativ kurzer Zeit ist Midtjylland, 1999 aus einer Fusion hervorgegangen und in der Stadt Herning spielend, an die Spitze des dänischen Fussballs gestossen. Der Klub repräsentiert die Region Mitteljütland auf der grossen Westhalbinsel. Er ist, so gesehen, auch geografisch der Kontrapunkt zum traditionsreichen FC Kopenhagen im Osten des Landes.

In den letzten sechs Saisons haben sich Midtjylland und der Rekordmeister FC Kopenhagen alle Meistertitel brüderlich geteilt. Letzte Saison war Midtjylland an der Reihe, sodass dieses in der Champions-League-Qualifikation zum Zug kommt. Da die Ligen Dänemarks und der Schweiz an der Spitze wie auch im Gefälle ungefähr gleich stark einzuschätzen sind, darf man Midtjylland und YB etwa gleich grosse Chancen einräumen.

Zuletzt waren die dänischen Vertreter im Europacup wesentlich erfolgreicher als die schweizerischen. Sie verbesserten sich im UEFA-Nationenranking auf den 13. Platz – was ihnen erst für die Saison 2021/22 Vorteile einbringt –, während die Schweiz in den 18. Rang abrutschte. Sodass der Schweizer Meister in der nächsten Saison schon in der ersten Runde der Champions-League-Ausscheidung wird eingreifen müssen.

Der derzeitige Unterschied in der Koeffizientenrangliste der Ligen muss für das Stärkeverhältnis von Midtjylland und YB nicht viel bedeuten. Cheftrainer Brian Priske (43), früherer dänischer Internationaler, führt die Mannschaft seit Sommer 2019. Er wurde schon in seiner ersten Saison Meister. Ihm steht ein bunt gemischtes Kader ohne klingende Namen zur Verfügung. Die besten Dänen verdienen ihr Brot (wie die besten Schweizer) in grösseren oder ganz grossen Ligen. Der junge brasilianische Mittelfeldspieler Evander hat mit gut sieben Millionen Euro den mit Abstand höchsten Transferwert, gefolgt vom ugandisch-dänischen Doppelbürger Pione Sisto, einem Flügelstürmer.

YB-Trainer Gerardo Seoane schätzt Midtjylland als physisch starke Mannschaft ein, die mit ihren etlichen Lateinern aber auch spielerisch etwas zu bieten hat. Seoane seinerseits hat sein nicht allzu stark und nur in der Abwehr verändertes Kader seit zehn Tagen im Training. Er ist optimistisch.

Zwei greifbare Fakten müssen nicht viel bedeuten. Die dänische Meisterschaft begann am letzten Wochenende, und Midtjylland verlor mit dem stärksten Aufgebot bei Sönderjyske, dem Elften in der Vierzehnerliga der letzten Saison, 0:2. In den Europa-League-Playoffs im Herbst 2012 siegten die Young Boys in Herning 3:0. Trotz eines anschliessenden 0:2 im Wankdorf kamen sie weiter. Mehr als ein gutes Omen muss der damalige Auswärtssieg für YB nicht sein. Denn die Mannschaften, die am Mittwoch um 20:30 Uhr gegeneinander spielen, haben mit den damaligen nichts mehr zu tun.

Vorläufig mit Nsame

Die Wahrscheinlichkeit, dass Torschützenkönig Jean-Pierre Nsame Bern noch in dieser Transferperiode verlässt – die grossen Ligen schliessen das Fenster am 5. Oktober –, ist noch immer recht hoch. Aber in jedem Fall ist damit zu rechnen, dass der begnadete Goalgetter der Mannschaft in der ganzen Europacup-Qualifikation noch helfen wird. YB-Sportchef Christoph Spycher hält Ausschau auf dem Transfermarkt, falls ein Transfer von Nsame doch noch zum Thema wird. Zu «Blick» sagt er: «(...) Wenn sich daran etwas ändert, wollen wir reagieren, klar. Gerade bei Jean-Pierre Nsame. Da müssen wir auf einen Abgang vorbereitet sein.»


https://www.bluewin.ch/de/sport/fussbal ... 38651.html

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