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 Beitrag Verfasst: Freitag 31. Juli 2020, 15:01 
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YB: Michel Aebischer will in Sion nicht auf Unentschieden spielen

YB hat heute Abend um 20.30 Uhr den ersten Matchball zum Meistertitel. Eigentlich reicht ein Remis, doch damit wollen sich die Berner nicht begnügen.

Das Wichtigste in Kürze

- YB kann am Freitagabend in Sion zum dritten Mal hintereinander Meister werden.
- Dafür reicht den Bernern theoretisch nur ein Unentschieden.
- Wenn St. Gallen gegen Xamax nicht gewinnt, kann YB sogar verlieren und ist Meister.

Rechenspiele sind nicht die Sache von Fussballprofis. Von Journalisten schon.

Angenommen Sion und YB spielen am Freitagabend unentschieden und St. Gallen schlägt Xamax parallel 2:0. Der Abstand zwischen den beiden Erstplatzierten betrüge drei Punkte.

In der darauffolgenden Finalissima am Montag schlüge der FCSG die Berner mit 8:0 und wäre Meister. Ein 7:0 würde für die Ostschweizer nicht reichen.

Es ist viel Konjunktiv. Und selbst mit grün-weisser Brille: Ein Sieg gegen YB mit acht Toren Differenz – notabene auswärts – ist kaum vorzustellen.

Ergo: Ein Unentschieden in Sion sollte den Young Boys mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum Titel reichen. «Wir werden nicht auf Unentschieden spielen, wir wollen gewinnen», sagt Michel Aebischer und bestätigt damit die eingangs erwähnte These: Fussballprofis mögen keine Rechenspiele.

Lustenbergers möglicher dritter Titel

YB-Captain Fabian Lustenberger wurde in Deutschland während seiner Zeit bei Hertha bereits zweimal Meister. Allerdings war das jeweils im Unterhaus zweite Bundesliga. «Es ist eine andere Ausgangslage, ein anderes Gefühl, wenn man um DEN Meistertitel spielt.»

Sowohl Sion, wie auch seine Mannschaft hätten ein grosses Ziel. Während die Berner den Titel-Hattrick dingfest machen wollen, geht es bei den Wallisern um die Umgehung der Barrage. «Wir hoffen, dass wir die Zielerreichung besser umsetzen können», sagt Lustenberger.

Pause ein Vorteil für YB?

Die Tatsache, dass YB zwei Tage mehr Pause hatte, könne durchaus ein Faktor sein. Sion hatte am Dienstag gegen den FCZ noch ein Nachtragsspiel zu absolvieren.

Lustenberger will diesem vermeintlichen Vorteil aber keine allzu grosse Bedeutung beimessen: «Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass Sion müde ist. Wir müssen 100 Prozent fit sein. Dann haben wir gute Chancen dieses Spiel zu gewinnen.»


https://www.nau.ch/sport/fussball/yb-mi ... n-65752435

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 Beitrag Verfasst: Samstag 1. August 2020, 01:50 
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bravo jungs zum dritten meistertitel in folge! :bravo:

:scarf: :scarf: :scarf:


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 Beitrag Verfasst: Samstag 1. August 2020, 02:23 
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Yeeahhh!!!

Fuessbauschwizermeischter!!!


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 Beitrag Verfasst: Samstag 1. August 2020, 04:03 
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31.07.2020

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YB ist Schweizer MeisterAls Verteidigungsmeister den Titel verteidigt

Die Young Boys gewinnen in Sion 1:0 und werden zum 14. Mal Meister. Ihr Auftritt ist typisch für die letzten Wochen.

Die Young Boys, die zu den Titelgewinnen 2018 und 2019 regelrecht gestürmt sind, verteidigen jetzt nur noch. Es läuft die Schlussphase im Tourbillon. Der FC Sion drückt auf den Ausgleich, er braucht im Fernduell mit dem FC Thun zwecks Veremeidung des Barrageplatzes Punkte. Lange ist dem Heimteam von YB nicht viel zugestanden worden, der Titelverteidiger hat sich im Schlussspurt der Saison zum Verteidigungsmeister gemausert. 1:0 in Neuenburg, 1:0 gegen Luzern – die Chancen der Gegner liessen sich an einer Hand abzählen.

Doch nun ist es kein souveräner Auftritt der Young Boys mehr. Die Last der Aufgabe, der Druck, den Titel unbedingt vor dem letzten Spiel gegen St. Gallen zu holen, sie machen sich bemerkbar. Wie auch ihre Körper: Es ist das 12. Spiel in 6 Wochen, just am heissesten Tag des Jahres, an dem das Thermometer auch nach Sonnenuntergang in Sion über 30 Grad anzeigt.

Nach YB-Drehbuch

Der Hitzetag beginnt für YB in einem Hotel in Saillon. Das Team ist am Vortag angereist, wie üblich bei längeren Auswärtsfahrten. Der Zeitplan: Aufstehen zwischen 7.30 und 9.30 Uhr, individuelles Frühstück, gefolgt von einem Spaziergang und einem gemeinsamen Mittagessen, am Nachmittag Teamsitzung. Trainer Gerardo Seoane sagt vor der Partie, er habe die spezielle Ausgangslage nicht angesprochen. «Jeder weiss, worum es geht.»

Als das Spiel dann beginnt, zeigt sich zumindest Sions italienischer Trainer Paolo Tramezzani von den hohen Temperaturen unbeeindruckt. Er tigert im stylischen, schwarzen Longsleeve der Linie entlang. Und seine Aufstellung mutet an, als würde es die grosse Hitze und das intensive Programm nicht geben. Er nominiert genau dieselben 11 Spieler wie am Dienstag beim 2:0 in Zürich.

Doch von Müdigkeit beim Heimteam keine Spur: Es ist von Beginn an ebenbürtig, daher entwickelt sich ein Hin und Her. Anto Grgic prüft YB-Goalie David von Ballmoos aus grosser Distanz, dann flirten Jean-Pierre Nsame und Mohamed Camara nach Eckbällen mit dem YB-Führungstreffer. Die Young Boys nähern sich dem so wichtigen 1:0 an. Es fällt schliesslich noch vor Ablauf der ersten Viertelstunde, Elia dribbelt auf der rechten, Nicolas Ngamaleu auf der linken Seite. Und Christopher Martins bezwingt Kevin Fickentscher aus spitzem Winkel, weil Sions Torhüter auf eine Hereingabe spekuliert: Das 1:0 bedeutet ein Start nach YB-Drehbuch.

Zeichen aus St. Gallen

Die Young Boys legen vor und ziehen im Meisterrennen doch nur nach: St. Gallen führt zu diesem Zeitpunkt gegen Xamax schon 2:0, bald erhöht Cedric Itten mit seinem dritten Tor in 31 Minuten auf 3:0, zur Pause steht es schon 4:0. Der erwartbare hohe Sieg der Ostschweizer zeichnet sich früh in aller Deutlichkeit ab.

Das muss YB nicht beunruhigen, der Vorsprung in der Livetabelle beträgt stabile 5 Punkte, der Auftritt des Titelverteidigers ist ebenso solid. Zugestehen muss er Sion wenig, viel Torgefahr kann YB selber allerdings auch nicht kreieren. Die beste Chance in der ersten Halbzeit vergibt Topskorer Nsame, als er völlig atypisch aus ein paar Metern eine Flanke Elias nichts in Tor lenken kann.

Das Fazit zur Pause fällt dennoch positiv aus, das 1:0 habe sehr gut getan, sagt Michel Aebischer. Der Mittelfeldspieler will eine insgesamt gute Leistung gesehen haben, weil die Young Boys dem Gegner wenig zugestanden hätten.

Seoanes Prioritäten

Es ist insofern ein typischer Auftritt des Leaders, der auf der Zielgeraden der Meisterschaft selten berauschend, aber fast immer abgeklärt gespielt hat. So ist er seit der Niederlage in Basel zu seinen vier Siegen gekommen – mal abgesehen vom 5:0 bei einem desolaten FCZ.

Die Young Boys bleiben sich nach der Pause treu, Feuerwerke werden – von der Tribüne aus gut sichtbar – nur in den nahen Bergdörfern gezündet. Derweil erhöht St. Gallen rasch auf 6:0, das Torverhältnis der Young Boys ist nun um 12 Treffer besser. Das heisst: Bei einem Ausgleich der Walliser müssten die St. Galler am Montag in Bern immer noch 6:0 gewinnen, um Meister zu werden. Es wäre eine Finalissima light, wenn nicht zero.

Die Young Boys suchen das 2:0 nur zaghaft, ihr Spiel in der Angriffszone ist bestenfalls zögerlich. Trainer Seoane sendet nach einer Stunde ein deutliches Zeichen aus, wo die Prioritäten liegen. Er bringt Mittelfeldspieler Vincent Sierro für Stürmer Meschack Elia – das Signal: bloss keinen Treffer erhalten.

Symbolische Jubelszenen

Und so steht es immer noch 1:0, als die Schlussphase anbricht, längst hält es Seoane kaum mehr auf der Bank. Nsame legt an der Strafraumgrenze für Aebischer auf, doch dessen Abschluss kann Goalie Fickentscher nicht fordern. Und die Nerven der Young Boys nicht beruhigen.

Und jetzt drückt Sion auf den Ausgleich, die Young Boys zittern, Patrick Luan kommt im Strafraum zum Abschluss, von Ballmoos pariert den abgefälschten Schuss. Dann landet der Abschluss von Jared Khasa auf dem Tornetz. Für die Berner geht es längst nur noch darum, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Jean-Pierre Nsame wird für die allerletzten Minuten ausgewechselt, er bleibt bei 30 Treffern und ist in Sachen Toren (noch) nicht alleiniger Rekordhalter.

Dafür gelingt Nsame der Titel-Hattrick, kurz darauf ist das Spiel aus, auf den Schlusspfiff folgen die Freudenschreie der Young Boys. Elia springt auf einem Bein auf und ab, den einen Fuss gelb einbandagiert.

Die Jubelszenen zeigen, wie YB zum Titel gekommen ist: als Einheit. Über Goalie David von Ballmoos bildet sich eine Jubeltraube, mittendrin sein Konkurrent und geschätzter Kollege Marco Wölfli. Und als der verletzte Stürmer Guillaume Hoarau den Weg von der Tribüne auf den Platz hinunter gefunden hat, steuert er als Erstes auf Nsame zu. Der alte Torschützenkönig umarmt den neuen.

Ein symbolisches Bild. Für den Teamgeist, aber auch für die Vorherrschaft der Young Boys, die mit dem dritten Titel in Folge ein weiteres Kapitel erhalten hat.


https://www.bernerzeitung.ch/als-vertei ... 5548560854

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 Beitrag Verfasst: Samstag 1. August 2020, 04:08 
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31.07.2020

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Erste Reaktionen der Meister

Die Express-Feier endet mit einem Beckenbauer-Moment

YB-Captain Fabian Lustenberger spricht nach dem Titelgewinn auch von einer Last, die abgefallen sei. Und Trainer Gerardo Seoane geniesst die etwas andere Meisterfeier in vollen Zügen.

Da findet sie also statt, die kürzeste Meisterfeier in der Geschichte des Schweizer Fussballs. Im Wallis, Stade de Tourbillon, unter einem noch immer glühenden Himmel nach dem heissesten Tag des Jahres. Es ist, einen Tag vor dem 1. August, eine kurze, kontrollierte Emotionszündung, welche die, nun ja, ofenfrisch gebackenen Meister aus Bern nach dem Gewinn ihres 14. Meistertitels vortragen. Dem eher zäh errungenen 1:0 gegen Sion folgen erleichternde, nicht überschwängliche Jubelgesten: ein Spritzer Champagner, ein erstes Meisterfoto. Nach einer guten Viertelstunde ist der Spuk vorbei.

Goalie David von Ballmoos, noch vor wenigen Tagen durch Nackenstarre ausgefallen, muss vor seinem ersten Statement erstmal richtig durchschnaufen. «Es fällt einiges ab von uns, es war doch eine Saison mit enorm vielen Widerwärtigkeiten.» Neben ihm steht Captain Fabian Lustenberger, auch er im gelben Meistershirt mit der 14 auf dem Rücken, die angebrochene Flasche Sekt etwas unschlüssig in der Hand. «Wir bleiben wie zuletzt in unserer Vorbildrolle», sagt der Captain, der seinen ersten Titel feiern darf. «Aber im Moment fühle ich vor allem eine enorme Genugtuung nach dieser langen Saison.»

Sierro, der glückliche Walliser

Es ist beim Gastauftritt in Sion ein durch und durch gesitteter Auftritt und vor allem die Müdigkeit, welche die Young Boys zuletzt nach 12 Runden und knapp sechs Wochen immer öfter überwinden musssten, die sich bemerkbar macht. Ein «grosser Kampf», sei die Partie gegen Sion gewesen, sagt Lustenberger. 33 Grad wurden beim Anpfiff um 20.30 Uhr noch gemessen, der knappe Vorsprung und die Kunde der vielen Tore aus St. Gallen trugen das ihre zur mentalen Belastung der Berner bei.

Vincent Sierro spricht von einem Kindheitstraum, der in Erfüllung gegangen sei. Schweiss, Sekt und etwas Dreck sammeln sich auf der Stirn des zufriedenen Mittelfeldspielers, der als Einwechselspieler mitgeholfen hat, den knappen Sieg über die Zeit zu bringen. In Siders ist Sierro aufgewachsen, beim FC Sion fussballerisch gross geworden. «Es ist ein spezieller Moment für mich», sagt er und fügt unverzüglich an: «Ich bin sehr glücklich, bin ich bei YB gelandet.»

Am Montag noch hatten sich einige Spieler der Young Boys für eine Schlauchbootfahrt auf der Aare getroffen – bevorzugtes Getränk auf dem Wasser: Wasser. Aus dem Ruder geriet trotz etwas Freizeitsport in diesen letzten Runden nie etwas. Konzentriert hatten die Young Boys die letzte Woche auf dem Weg zum Titel in Angriff genommen, hatten zuletzt fünf Siege aneinandergereiht, dreimal 1:0 gewonnen, ohne Glanz, mit viel Effizienz. «Es gibt nie mehr als drei Punkte zu vergeben», sagt von Ballmoos an diesem für ihn so genugtuenden Abend auf dem Rasen. «Und dieser Titel bedeutet mir genau so viel wie die anderen.»

Seoane, der moderne Beckenbauer

Gerardo Seoane, alter und neuer Meistertrainer, verrät ein erstes Erfolgsgeheimnis beim letzten Schritt zum Titel. «Das Spiel gegen Sion wurde zu unserer Finalissima; wir redeten uns ein, dass es schon um alles geht.» Der Plan ging für den jetzt zweifachen Meistercoach auf. Nach einer Rekordsaison 2019 hat er mit einer doch ziemlich veränderten Mannschaft erneut den Titel geholt, «eine Mannschaft, die mir enorm Freude gemacht hat».

Später, als das Stadion ganz leer, das Bier auf dem Hemd getrocknet ist, steht Seoane noch alleine auf dem Feld, eine Zigarre in der linken, das Telefon für ein Videogespräch in der rechten Hand. Es ist ein irgendwie sinnhaftes Bild für diese spezielle Saison: Des Meistertrainers digitaler Beckenbauer-Moment, so allein und doch vereint, genau 30 Jahre, nachdem der deutsche Weltmeister-Trainer in Rom nach dem Titelgewinn versonnen über den Rasen wandelte. So endet sie also, die kürzeste Meisterfeier, die das Land je gesehen hat.


https://www.bernerzeitung.ch/die-expres ... 0779035319

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 Beitrag Verfasst: Samstag 1. August 2020, 04:20 
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31.07.2020

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Martins lässt Berner jubeln

YB ist zum dritten Mal in Serie Meister!

YB macht den Titel-Hattrick perfekt. Die Berner setzen sich gegen Sion mit 1:0 durch und können somit von St. Gallen eine Runde vor Schluss nicht mehr eingeholt werden.

Das Meisterrennen:
YB hat es geschafft! Dank dem Dreier in Sion feiern die Berner zum dritten Mal in Folge den Meistertitel. Da spielt es auch keine Rolle, dass St. Gallen Xamax nieder kantert. Die Espen müssen sich mit der Vize-Meisterschaft begnügen.

1. YB 35/73
2. St. Gallen 35/68

Das Spiel:
Die Meisterparty muss sich YB hart erarbeiten. Sion macht es den Gästen alles andere als leicht. Die Sittener präsentieren sich aufsässig und gehen in den Zweikämpfen so richtig zur Sache. Immer wieder windet sich ein YB-Spieler mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen – so beispielsweise auch Elia kurz vor der Pause. Der YB-Wirbelwind wird von Bamert von den Beinen geholt. Nach kurzer Pflege kann für ihn das Spiel aber weiter gehen. Die Berner lassen sich von der ruppigen Gangart nicht aus dem Konzept bringen. Sie stehen in der Defensive sehr kompakt und lassen nur Distanzschüsse zu. Doch diese sind brandgefährlich. Itaitinga und Kasami zwingen Von Ballmoos zu starken Paraden. Auf den YB-Schlussmann ist aber Verlass.

Dasselbe kann von seinem Gegenüber nach einer guten Viertelstunde nicht behauptet werden. Sion-Keeper Fickentscher verschätzt sich beim Schuss von Martins komplett. Dieser Fehler hat schlussendlich grosse Folgen. YB konzentriert sich in der zweiten Hälfte nur noch auf die Verwaltung des Vorsprungs und bringt den Mini-Sieg über die Zeit. Während Seoane und Co nach dem Abpfiff kaum mehr aus dem Jubeln herauskommen, macht sich beim Heimteam Ernüchterung breit. Da Thun gegen Basel Unentschieden spielt, rutschen die Walliser wieder auf den Barrage-Platz ab.

Das Tor:

0:1, 14. Minute, Christopher Martins: Ngamaleu setzt sich auf der linken Seite gegen Marceiras durch und bedient Martins. Der Luxemburger zieht aus spitzestem Winkel ab und erwischt Fickentscher.

Der Beste: Meisterschütze Christopher Martins... Tönt nicht schlecht für einen, dessen Kernkompetenz nicht das Toreschiessen ist. Ob der Luxemburger auch der beste auf dem Platz war? Egal. Er ist der Mann, der YB zum 14. Meistertitel geschossen hat. Das ist unauslöschlicher Fakt!

Der Schlechteste: Sion-Keeper Kevin Fickentscher war in den letzten Spielen in überragender Form – und dann dieser Bock, als er bei Martins’ Schuss fast von der Grundlinie auf einen Pass spekulierte. Der ehemalige liechtensteinische Nati-Goalie Peter Jehle, heute SRF-Experte: «Das passiert, wenn man viel Druck hat, dass man den zweiten vor dem ersten Schritt machen will.»

Das gab zu reden: Jan Bamerts Einsteigen gegen Elia mit beiden Beinen in der Luft war mehr als grenzwürdig (44.). Auch wenn er den Ball spielte – da schrammte der Sion-Abwehrchef an einer Roten Karte knapp vorbei. Ref Tschudi gab nicht mal Foul...

So gehts weiter: Zum Schluss der Saison kommt es noch zum Spitzenspiel zwischen YB und St. Gallen. Die Berner empfangen die Espen am Montag (20.30 Uhr) im Wankdorf. Sion muss nach Genf, wo das Team von Paolo Tramezzani am Montag (20.30 Uhr) auf Servette trifft.

Sion vs. YB 0:1 (0:1)

Tourbillon, 1000 Anwesende, SR: Tschudi ()

Sion
Fickentscher; Maceiras, Bamert, Ndoye, Lenjani; Zock; Baltazar, Grgic; Kasami, Uldrikis, Itaitinga.

YB
Von Ballmoos; Janko, Camara, Lustenberger, Lefort; Fassnacht, Aebischer, Martins, Ngamaleu; Elia, Nsame.

Das Tor: 14. Martins (Ngamaleu) 0:1.

Einwechslungen:
Sion: Khasa (70. für Zock), Abdellaoui (70. für Lenjani), Patrick Luan (78. für Itaitinga), Toma (83. für Baltazar)
YB: Sierro (62. für Elia), Zesiger (81. für Ngamaleu), Spielmann (81. für Aebischer), Gaudino (91. für Nsame), Garcia (61. für Fassnacht)

Gelb:
40. Zock. 44. Martins. 59. Camara (alle Foul). 91. Von Ballmoos (Zeitspiel)

Bemerkungen:
Sion ohne Cavaré, Raphael (verletzt). – YB ohne Hoarau, Lauper, Lotomba, Petignat (verletzt).


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 21069.html

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 Beitrag Verfasst: Samstag 1. August 2020, 04:23 
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31.07.2020

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Die ganz spezielle Party von Geistermeister YB

«Geht feiern und schickt mir die Rechnung!»

YB ist der Geistermeister! Die Szenerie im Tourbillon ist surreal. Die Emotionen und die Freude sind echt. Der 14. Berner Meistertitel wird so oder so unvergessen bleiben.

Details machen den Unterschied aus. Dass bei einer derart akribisch arbeitenden Organisation wie YB viel Wert darauf gelegt wird, erstaunt nicht. So prangt auf den Ärmeln der Meister-T-Shirts ein kleines Logo mit einem herzigen Gespenst drauf. «Geistermeister 2020» steht drauf. Das kleine Logo reflektiert die Arbeit des Meisters bestens.

***

Als sich die Spieler sich nach dem Schlusspfiff umarmen, die Champagner-Spritzerei (allerdings mit Prosecco!) beginnt und die Meister-T-Shirts verteilt werden, haben sie gewiss keine Augen für das kleine Logo auf dem Ärmel. Denn die Emotionen sind in diesem Moment genau gleich hoch wie in einem vollen Stadion. «Wir werden jedenfalls für uns so feiern, wie wenn das Stadion voll wäre», sagt Jean-Pierre Nsame ein paar Minuten später, als der Kameruner bereits wieder die Bierruhe in Person ist, die ihn vor dem Tor in dieser 30-Treffer-Saison ausgezeichnet hat.

***

Es scheint fast, wie wenn die Blicke der Spieler immer wieder auf die Ränge gehen – und dort? Nichts. Die frustrierten Sion-Fans wollen sich die YB-Meisterparty nicht antun, verlassen das Tourbillon rassig. YB-Fans hat es keine zehn im Stadion. Eine Geisterfeier…

***

Minuten später setzt sich Goalie David von Ballmoos alleine auf den Rasen, quatscht am Handy mit Kollegen und Familie. Und löst das Problem so, dass es dieses mal keine gemeinsame Partynacht geben wird: «Also wenn Ihr jetzt noch ausgeht, dann geht das auf mich. Geht feiern und schickt mir die Rechnung!», sagt der Emmentaler. Der Vorteil solcher Feiern unter Quasi-Ausschluss der Öffentlichkeit? Man hörte jedes Wort… «Ich bin immer noch ganz durcheinander», hatte der Keeper zuvor bekannt, «denn der Druck ist schon riesig gewesen. Da kann man nicht sofort runterfahren. Aber danach haben wir die ganze Fahrt nach Hause, um im Car zu feiern.»

***

Der Car ist die Party-Location 2020. Die Spieler spekulierten mit einem, sagen wir, zarten Meeting mit den Fans. Doch Sportchef Christoph Spycher nimmt diesen Spekulationen den Wind aus den Segeln. «Es gibt gar nichts! Das werden wir notfalls aktiv zu verhindern wissen. Es sind besondere Zeiten. Und wir haben eine Vorbildfunktion. Nein, ein Zusammentreffen mit den Fans ist ausgeschlossen.»

***

Ein in kürzester Zeit leeres Stadion hat noch weitere Vorteile. So jenen, solche Momente überschwänglicher Freude in einer ungeahnten Intimität festzuhalten. Von Ballmoos setzt sich alleine auf den Rasen. Gianluca Gaudino und Trainer Gerry Seoane drehen ganz alleine Selfie-Videos auf dem Rasen des verlassenen Stadions. Gerade für den Coach musste es eine Riesen-Genugtuung sein, den Umbruch derart gut geschafft zu haben, dass es erneut zum Titel reichte. Was er hingegen verneint: In den letzten Tagen speziell nervös gewesen zu sein. «War ich nicht, Einzig extrem konzentriert und fokussiert. Wie alle. Deshalb stehen wir nun hier.»

***

Bereits mit Zigarre im Mund gibt ein anderer Interviews: Marco Wölfli. Die abtretende YB-Legende wird am Montag gegen St. Gallen zu einem letzten Einsatz in einem Ernstkampf kommen. Oder doch nicht? Seoane formulierte es so: «Es kann sich beim Feiern immer noch einer stolpern … Aber wir sind uns der speziellen Situation genau bewusst. Und Wölfli geniesst Legendenstatus.» Klarer Fall: Der Wolf spielt. Dieser, freudentrunken: «Es gibt nichts Schöneres als mit drei Titeln in Serie abzutreten!»

***

Im Tourbillon ist die Party kontrolliert. In der Stadt ist es etwas anders. Bis zum Schlusspfiff verläuft das Ganze zum Beispiel an der Aarbergergasse mit ihren vielen Beizli und Bars durchaus zivilisiert. Da wurden fleissig Personendaten aufgenommen, wenn sich jemand vor einen Bildschirm setzen wollte, um das Spiel zu verfolgen. Und die meisten sitzen dann auch, Doch als es klar ist, dass der Titel in Bern bleibt, brechen die Dämme. Plötzlich sind geschätzte 2000 Menschen da. Corona-konform ist da kaum mehr etwas. Die zurückhaltende Polizei ist machtlos. Sie sperrt die Strasse irgendwann ab, lässt niemanden mehr rein in diesen YB-schwangeren Mikrokosmos. Petarden werden gezündet. Und Masken aufgesetzt, als es so richtig böllert.

***

Was die Fans dann machen? Warten. Auf die Mannschaft. Die fährt in Sion erst um 0.20 Uhr ab. Das Warten wird lange gewesen sein. Und fruchtlos.


https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 21667.html

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 Beitrag Verfasst: Samstag 1. August 2020, 04:29 
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St. Galler Gala gegen Xamax - Die Young Boys sind Schweizer Meister!

- YB schlägt Sion in der 35. Runde auswärts mit 1:0 und krönt sich damit zum Schweizer Meister.
- Für die Berner ist es der dritte Meistertitel in Folge.
- St. Gallen siegt zuhause gegen Absteiger Xamax mit 6:0, kann YB im verbleibenden Spiel aber nicht mehr einholen.
- Thun spielt in Basel 0:0 und überholt Sion. Luzern, Lugano und Zürich bleiben in der Super League.

Nach 90 hart umkämpften Minuten durften die Young Boys jubeln. Der 3. Meistertitel in Serie war nach dem 1:0 in Sion Tatsache, das Team von Gerardo Seoane kommt damit um eine Finalissima am letzten Spieltag gegen St. Gallen herum.

Frühes Berner Tor

Das entscheidende Tor für die Berner schoss Christopher Martins bereits in der 14. Minute. Der luxemburgische Nationalspieler erwischte Sion-Goalie Kevin Fickentscher mit einem strammen Schuss aus spitzem Winkel. YB kontrollierte daraufhin die Partie und liess Sion gewähren. Die Walliser vermochten aus dem Ballbesitz jedoch kein Kapital zu schlagen.

Sion rutscht aufgrund der Niederlage auf den 9. Platz zurück. Der letzte Spielplatz wird über den Barrage-Teilnehmer entscheiden. Sion muss auswärts gegen Servette ran, Thun spielt beim FCZ.

FCSG kantert Xamax nieder

Für St. Gallen ist der Meistertraum aufgrund des YB-Sieges geplatzt. Die Espen liefen gegen Xamax nichtsdestotrotz zu Galaform auf und schickten Absteiger Xamax gleich mit 6:0 nach Hause.

Cedric Itten gelang dabei ein lupenreiner Hattrick. Der Stürmer traf zwischen der 3. und 31. Minute drei Mal und lenkte das Spiel damit früh in siegbringende Bahnen. Ermedin Demirovic und zweimal Jérémy Guillemenot sorgten für die weiteren Treffer.

St. Gallen sicherte sich mit diesem Sieg den 2. Platz in der Tabelle vor Basel. Die Bebbi kamen gegen Thun nicht über ein 0:0 hinaus und können das Team von Peter Zeidler damit nicht mehr überholen.


Programm-Hinweis

Verfolgen Sie das Spiel der letzten Super-League-Runde zwischen YB und St. Gallen am kommenden Montag live. Wir übertragen die Partie ab 20:10 Uhr live auf SRF zwei und in der Sport App.


https://www.srf.ch/sport/fussball/super ... er-meister

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 Beitrag Verfasst: Samstag 1. August 2020, 04:41 
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1:0-Sieg: YB gelingt der Titel-Hattrick – die Berner sind ein logischer und verdienter Meister

Dank eines 1:0-Sieges in Sion sichert sich YB den dritten Meistertitel in Serie. Die Analyse zur Entscheidung in der Schweizer Fussball-Meisterschaft.

Um 22.25 Uhr ist es vollbracht. Der Schweizer Fussball hat seinen Coronameister gefunden. Die Berner Young Boys krönen sich in Sion mit einem 1:0. Der letzte Schritt zum Hattrick ist geglückt. Nicht gerade mühelos zwar. Aber doch ziemlich souverän und abeklärt. Christopher Martins heisst der YB-Meisterschütze. Es ist der dritte Meistertitel der Berner in Serie.

YB ist ein verdienter und auch ein logischer Meister. Während der Konkurrenz in dieser intensiven Zeit nach der Corona-Pause mit 13 Spielen innert nur sechs Wochen je länger je mehr der Atem ausgegangen ist, drehte Gelb-Schwarz noch einmal richtig auf. Und schuf mit zuletzt fünf Siegen hintereinander und 21 von 24 möglichen Punkten die Differenz. Erstaunlich ist das nicht, weil die Berner das mit Abstand breiteste Kader der Liga haben. Es ist eine direkte Folge des herausragenden Managements von Christoph Spycher.

Letzten Endes verdanken die Berner den Titel aber vor allem den Toren von Jean-Pierre Nsame. 30 Mal traf der 27-Jährige Stürmer bis anhin. Er war einer der wenigen Spieler, die immer Leistung brachten. Die Chancen, dass er bei YB bleibt, sind intakt. Im Winter verlängerte er den Vertrag bis 2023, YB ist nicht unter Zugzwang, unter 12 Millionen Franken wird Nsame nicht zu kriegen sein.
Die grossartige Saison des Herausforderers St.Gallen

Im Gegensatz zu den beiden Titeln in den vergangenen Saisons musste YB in dieser coronaverseuchten Spielzeit jedoch mächtig leiden. Auch dafür gibt es Gründe. Das Team hat im letzten Sommer einen grossen Umbruch erlebt. Und sah sich seit Beginn der Saison dann auch noch mit riesigem Verletzungspech konfrontiert. Dass dies an die Substanz geht, ist logisch. Zudem schoss mit dem FC St.Gallen ein grossartiger Widersacher empor, eigentlich fast aus dem Nichts, der sich regelrecht in einen Rausch spielte. Und den erst ganz zum Schluss der Saison etwas die Kräfte verliessen.

Für die tapferen St.Galler bleibt das Fazit: Meister sind sie zwar nicht geworden, aber zumindest Meister der Herzen. Es ist auch mit Rang 2 eine herausragende Spielzeit für Präsident Hüppi, Sportchef Sutter, Trainer Zeidler und die junge, wilde Truppe geworden. Dafür gebührt den Ostschweizern der allergrösste Respekt.

Im letzten Heimspiel der Saison zeigte St.Gallen noch einmal ziemlich viel Spielfreude. Das bereits abgestiegene Xamax leistete zwar kaum Widerstand. Dennoch rauschte Grün-Weiss wiederholt über den Platz. Am Ende stand es 6:0. In der Pause hätte es auch 8:0 statt 4:0 heissen können. Itten gelang in der ersten halben Stunde ein Hattrick. Doch gerade als der wunderbare Mond über dem Kybunpark aufging, erzielte YB sein Meistertor – und beraubte die Ostschweizer damit der letzten kleinen Meisterhoffnungen.

Der stetige Hunger der neuen YB-Spieler

Zurück in die Hauptstadt. Das YB dieser Tage erinnert in vielerlei Hinsicht an den erfolgreichen FC Basel in seinen goldenen Jahren. Sportchef Spycher ist es ein erstes Mal gelungen, ein Meisterteam umzubauen und mit frischen Kräften zu beleben. Spieler wie Captain Lustenberger, der noch nie in seiner Karriere einen Titel gewann, garantieren, dass der Hunger gross bleibt.

Und die vielen Talente auf den richtigen Weg kommen. Stand jetzt ist es darum auch nicht absehbar, dass die YB-Dominanz in den nächsten Jahren abnimmt. Auch wegen Corona. Es gibt einige Schweizer Klubs, die mit grossen Problemen konfrontiert sind. Es ist darum nicht die Zeit für grosse Transfers oder sonstige Engagements, die für eine Vorwärtsstrategie stünden.

Die verpasste Chance des FC Basel

Vor allem der FC Basel hat in dieser Saison eine grosse Chance verpasst, den Rivalen aus der Hauptstadt wieder zu überholen. Schuld daran ist alleine er selbst. Und es gibt keine Anzeichen dafür, dass die hausgemachten Probleme rund um den völlig überforderten Präsidenten Bernhard Burgener ein Ende nehmen würden. Ganz zu schweigen von den finanziellen Problemen.

Am Montag nun endet diese spezielle Saison. Bis vor kurzem sah es danach aus, als käme die Fussballschweiz noch in den Genuss einer Finalissima zwischen YB und St.Gallen. Nun können die Direktbeteiligten die Partie auch ein wenig geniessen. Die nächsten Aufgaben kommen früh genug – im Cup und in den Qualifikationsspielen für Europa.


https://www.aargauerzeitung.ch/sport/10 ... -138623538

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 Beitrag Verfasst: Samstag 1. August 2020, 04:43 
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31.07.2020

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Super League: Mit Arbeit, nicht mit Schönheit gewinnt YB beim FC Sion 1:0 – und sichert sich damit den Corona-Meistertitel

Der warme Sommerabend im Tourbillon ist nichts für Fussball-Feinschmecker. Die Walliser haben zu wenig Kraft und zu wenig Torchancen. Und YB spielt effektiv. Zuletzt flattern den Bernern zwar noch ein wenig die Nerven, aber mehr ist da auf dem Weg zum dritten Meistertitel in Folge nicht.

Die letzten Minuten bieten nochmals richtigen Corona-Fussball, einen Abnützungskampf fast ohne Torchancen, mit vielen Zweikämpfen, mit Zerfahrenheit, Fouls, Einwechslungen, Wirrwarr, wie in einem Cup-Spiel. Weil der Match immer noch nicht entschieden ist, flattern noch ein wenig die Nerven. Doch der FC Sion kann sich kaum mehr auf den Beinen halten, erreicht kaum mehr den generischen Strafraum und wäre auf ein Geschenk angewiesen, um da noch etwas herauszuholen. Doch als das Spiel vorbei ist, kann man mitverfolgen, wie ein Corona-Meister in einem fremden und fast leeren Stadion jubelt. Die Szenerie hat etwas Surreales.

Die Berner ziehen sich Trikots mit der Meister-Nummer 14 über, so gut hat man auf einer Tribüne noch selten krächzende Fussballer-Gesänge gehört. Es knallen auch Champagner-Korken, was zu Duschen vor laufender Fernsehkamera führt. Unten auf dem Rasen Gebrüll, oben auf der Tribüne Stille im Beobachter-Modus. Und ausserhalb des Stadions detonieren irgendwo 1.-August-Raketen. Nur der Regisseur im Stadion hat kein Erbarmen. Er lässt die Konservenmusik weiterlaufen, als wäre Alltag. Der letzte Schritt zum dritten Meistertitel in Serie ist nicht mehr als ein Stück Berner Arbeit. Nicht schön, aber effektiv.

Aus neutraler Position hätte man sich an diesem warmen Sommerabend etwas mehr Pfeffer gewünscht, etwas mehr Leben, etwas mehr FC Sion. Doch je länger das Spiel dauerte, desto mehr kam man nicht umhin, die Möglichkeitsform zu benutzen. Hätte doch der FC Sion ein frühes Tor erzielt und YB vor der Ziellinie etwas mehr unter Druck gesetzt. Hätte er doch vor der Pause einen der raren YB-Defensivfehler auszunutzen gewusst, wäre es doch zu einer Penalty-reifen Strafraumszene gekommen, wäre doch sonst etwas passiert, was den Match in eine andere Richtung hätte lenken können. Hätte, wäre, würde.

Die Berner wollten keinen zusätzlichen Pfeffer, nein, sie schienen sich vor allem in der ersten Halbzeit in einer anderen Welt zu bewegen als der Widersacher, der drei Tage zuvor beim FC Zürich 2:0 gewonnen hatte und jetzt im eigenen Stadion weitgehend auf Pressing verzichtete. YB führte sich wie das Heimteam auf, hatte physisch und läuferisch Vorteile, viel mehr Ballbesitz und liess die Gegner laufen. Diese hätten das gebraucht, was sich YB schon nach 14 Minuten schuf: die Führung. Christopher Martins erzielte aus spitzem Winkel das 1:0. Das gab Sicherheit und ebnete den meisterlichen Weg, der ohne Glanz und Rausch, aber mit Routine und Abgeklärtheit beschritten wurde – der Abend wirkte wie das Abbild der Saison.

Fehlte nur, dass auch der Stürmer Jean-Pierre Nsame zu seinem in letzter Zeit obligaten Tor gelangte. Es wäre die Nummer 31 gewesen, die ihn zum Super-League-Rekord-Torschützen gemacht hätte. Doch Nsame sollte kein Treffer gelingen, nachdem er zuletzt stets das Tor getroffen hatte. Das wiederum verkam zur Nebensache. Als die Berner feierten, übten sich einige Walliser im Auslaufen. Für sie geht es in der letzten Runde am Montagabend in Genf gegen den Servette FC noch darum, die drohende Barrage zu vermeiden.

Sitten - Young Boys 0:1 (0:1). 1000 Zuschauer. – Schiedsrichter: Tschudi. – Tor: 14. Martins 0:1. – Sitten: Fickentscher; Maçeiras, Bamert, Ndoye, Lenjani (70. Abdellaoui); Zock (70. Khasa); Kasami, Baltazar (83. Toma), Grgic, Itaitinga (79. Luan); Uldrikis. – Young Boys: Von Ballmoos; Janko, Camara, Lustenberger, Lefort; Fassnacht (91. Garcia), Aebischer (81. Zesiger), Martins, Moumi Ngamaleu (81. Spielmann); Elia (62. Sierro), Nsame (91. Gaudino). – Bemerkungen: Sitten ohne Raphael und Cavaré, Young Boys ohne Hoarau, Lauper und Petignat (alle verletzt). Verwarnungen: 40 Zock (Foul). 44. Martins (Foul). 59. Camara (Foul). 91. Von Ballmoos (Unsportlichkeit).


https://www.nzz.ch/sport/super-league-m ... 5#register

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